Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 11

1906 - München : Oldenbourg
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. 11 Unzweifelhaft ist in unserem Lande von der jüngeren Steinzeit ein ununterbrochener Fortschritt der Entwicklung bis auf die Höhe der Bronzezeit zu erkennen. Wenn man die Überreste dieser beiden Perioden aufmerksam verfolgt, gewinnt man den Eindruck, daß hier ein und derselbe Volksstamm sich zu einer ihm erreichbaren Kulturhöhe entwickelt hat. Auch die wenigen bisher gefundenen Wohnstätten mit ihrem Inventar deuten darauf hin, daß die Leute der jüngeren Stein- und der Bronzezeit in ununterbrochener Geschlechterreihe aufeinanderfolgten, daß kein Bevölkerungswechsel während dieser Perioden eintrat. Wie sich in den steinzeitlichen Niederlassungen auf dem Auhögl und auf der Insel im Würmsee die ersten Spuren der Metallverwendung zeigen, so treten in der bisher einzigen im südlichen Bayern gefundenen bronzezeitlichen Niederlassung unter der Burgruine in Karlstein bei Reichenhall die letzten Spuren der Verwendung von Steinmaterial neben der schon herrschenden Bronze zutage. Diese kleine, in entlegener Gebirgsgegend befindliche Ansiedlung gibt in ihren Resten nur das Bild von ärmlichen Behausungen, nicht von der Höhe der bronzezeitlichen Kultur. Immerhin aber gewährt sie einen Einblick in das Leben und Treiben ihrer Bewohner. Ant Fuße des steilen Bergkegels und terrassenförmig am Berghang übereinander lagen die Hütten, die am Berg in der Weise in den Hang eingeschnitten waren, daß der natürliche Felsen die Rückwand bildete und der Aushub nach vorn abgelagert wurde um Raum zu gewinnen. Der ebene Boden war festgestampft und Spuren von Pfostenlöchern lassen annehmen, daß Vorder- und Seitenwände aus Holzstämmen zusammengefügt waren. Das Dach ruhte schräg auf dem Felsen der Rückwand und den Stämmen der Vorderwand. Eine oder auch zwei Feuerstellen waren im Hüttenraum aus großen Steinen halbkreisförmig angebracht. Das Hausinventar bestand ans großen Tonkusen für Wasservvrrat, ans Mahlsteinen und Reibern von Granit, mit denen von den Weibern das Getreide gemahlen wurde; viele Nähnadeln von Bronze, Spinnwirtel und Webstuhlgewichte von Ton deuten daraus hin, daß hier von ihnen gesponnen, gewoben und die Kleidung bereitet sowie Netze gestrickt wurden. Denn die Männer oblagen dem Fischfang (Funde von Angeln aus Bronze, vieler Netzsenker) und der Jagd (Pfeilspitzen von Feuerstein und Bronze); sie beschäftigten sich mit Bronzegießen (Gußklumpen, Gußsorm, Schmelztiegelreste, neue Stücke mit Gußnaht). Viele vorkommende kleine Bronzepunzen oder Stichel (wie sie auch in den Schweizer Pfahlbauten zahlreich auftreten) dienten zu irgend einem hier betriebenen Handwerk. Am natürlichen Felsboden der Hütten und ihrer Umgebung fanden sich abgesprungene Schneiden von Bronzebeilen, ein Beweis, daß die Männer hier den Felsboden zur Herstellung der Hütten und das Holz der Stämme bearbeitet hatten. Außerordentlich häufig waren die Scherben der Töpfe, die ebenfalls hier von den Weibern hergestellt wurden. Selbst ganz kleine Geschirrchen, offenbar Kiuderspielzeug, fanden sich vor. Zerbrochene oder verlorene Schmucksachen von Bronze ließen

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 7

1906 - München : Oldenbourg
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. 7 Keine bisher erkennbar überbrückte Kluft führt von dem „Wilden" der älteren Steinzeit zu dem mit einem Schlage schon von einer gewissermaßen hohen Kultur umgebenen Menschen der jüngeren Steinzeit. Wie nach dem Zurückweichen der Eismassen und dem Verlaufen der Wassersluten auf den Moränen und den Schlammniederschlägen sich allmählich ein freundliches Landschaftsbild mit grünen Matten, blauen Seen und lichten Flußarmen entwickelte; wie die Tierwelt nach dem Untergang und der Auswanderung der ungeheuerlichen Typeu der Diluvialzeit eine unserer jetzigen sich annähernde Gestaltung annahm, so hatte sicher auch das Äußere des Alluvialmenschen nicht mehr Form und Gestalt des Wilden der älteren Steinzeit. Nach den körperlichen Überresten, die sich aus der jüngeren Steinperiode des Menschen erhalten haben, glich dieser in Bau und Erscheinung schon vollkommen dem späteren Menschen und war der direkte Ahnherr des jetzt lebenden Geschlechts; von ihm reicht bis iu unsere Tage der Faden der Knltnrentwickluug ohne Unterbrechung herab. Die Dauer der Alluvialperiode, iu der wir gegenwärtig leben, und damit der Beginn der menschlichen Kultur der jüngeren Steinzeit wird von den Geologen auf 7000—10000 Jahre geschätzt. Auch jetzt war der Mensch noch ohne jede Kenntnis der Metalle und ihrer Verwendbarkeit. Er schuf sich alle Waffen und Geräte, soweit nicht Holz oder Knochen hierzu Verwendung fanden, ans Stein. Aber nicht mehr durch bloßes rohes Behauen wußte er diesen zu formen; er hatte jetzt gelernt den Stein zu schleifen und zu glätten und gab seinen Bedarfsgeräten allmählich nicht nur äußerst praktische sondern auch gefällige Formen. Es heißt daher diese Periode die „jüngere Steinzeit" oder die Periode des geschliffenen Steines. Was aber diese im Vergleich zu der älteren charakterisiert, ist nicht bloß eine größere Fertigkeit in der Behandlung und Ausnutzung der Gesteinsarten, sondern eine auf gauz anderer Grundlage beruhende Lebensführung überhaupt. Wir kennen eine Menge Niederlassungen aus dieser Periode mit dem gesamten Hausinventar der Menschen in den Pfahlban ten der Vor alpen s een wie in zahlreichen Landansiedelungen; speziell bei nns in Bayern sind solche in dem Pfahlbau an der Jnfel des Würmsees, der sogenannten Roseninsel, in den Landansiedelungen ans dem Auhögl bei Hammerau (Bezirksamt Laufen), in den Ebenen bei Inzkofen (Bezirksamt Freising), bei Regensburg und Straubing, in den Höhlen des Fränkischen Jura und der Fränkischen Schweiz wie in den zahlreichen Wohngrubenresteu des Spessarts bekannt. Aus diesen reichlichen Überresten entrollt sich ein vollständiges Bild der Kulturstufe jener Periode. Der Mensch lebte nicht mehr bloß in Familien wie der der älteren Steinzeit, sondern hatte sich in dorfartigen Siedelungen zu Sippenverbänden zusammengetan; er hatte fast alle Haustiere, die wir jetzt noch verwenden; er trieb Ackerbau und baute verschiedene Getreidearten; er verstand zu weben, flechten und spinnen; die Töpferei war allgemein Hausbetrieb wie die Verfertigung der Stein- und Knochengeräte, Fischfang

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 6

1906 - München : Oldenbourg
6 3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. Unser engeres Heimatland Bayern war zum Teil im Bereich der vollständigen Vereisung zum Teil außerhalb dieser. Von den Alpen im Süden gingen die Gletscher bis an die Donau hinaus. Jenseits dieser aber blieb das Land vom Eise frei. Es haben sich denn auch in den Höhlen an der Donau und im schwäbischen Ries wie in dem Fränkischen Juragebiet Reste des Diluvialmenschen gefunden, am unzweifelhaftesten in den ungestörten Schichten in der Ofnethöhle und im Hohleufels im Ries, während sich südlich der Donau bis jetzt dessen Spuren aus dem Diluvium nicht nachweisen ließen. Die Reste des Menschen aus diesen frühen Zeiten sind sehr spärlich und unscheinbar. Grauenhaft und schrecklich, von unserem Kulturstandpunkt zurückgesehen, muß sich das Leben in Mitte einer noch unwirtlichen Natur, in der Umgebung der gewaltigen und unheimlichen Tierreihen des Diluviums abgewickelt haben. In den Fundschichten dieser Periode zeigen sich weder Kohle und Asche noch Scherben von Tongefäßen; der Mensch kannte noch nicht das Feuer, noch nicht die roheste Töpferei. Unter den Knochen der Tiere in den Höhlenschichten finden sich nur solche wilder Tiere; der Mensch hatte noch kein Hanstier gezähmt. Er genoß das Fleisch der erlegten Tiere roh, trank deren Blut und sog das Mark aus den aufgeschlagenen Knochen, die zahlreich mit den Spuren der Öffnung in den Fundschichten vorkommen. Als Waffe und Geräte dienten ihm nur der Baumast und der Stein, den er durch Behauen in verschiedene Formen brachte, so daß er ihn als Beil, Meißel, Messer und Schaber verwenden konnte. Er wählte das härteste Gestein, das er finden konnte, den Feuerstein, zur Bearbeitung. Auch die Kiefer der großen Tiere benutzte er als Hiebwaffe, wie er die Schädel kleinerer als Trinkgeschirr gebrauchte. So armselig war der Hausrat des Menschen, der meist in natürlichen Höhlen Unterkunft suchte und fand, um deren Besitz er oft genug mit den Tieren kämpfen mußte. Und doch finden sich fchon aus dieser frühen Zeit, da der Mensch noch als völlig „Wilder" in die Erscheinung tritt, zwar nicht bei uns, aber in Frankreich und in Italien, in den Wohnhöhlen Spuren einer überraschenden naturalistischen Kunstübuug in eingeritzten und mit Farben umrisseuen Darstellungen von Tieren, wie sich auch in Schweizer Höhlen plastische, aus Bein und Knochen geformte Tiergebilde von erstaunlicher Natürlichkeit gefunden haben. In unseren Höhlen fanden sich wenigstens Rötelbrocken, von denen man annimmt, daß sie der Höhlenmensch zur Bemalung des Körpers verwendete, sowie durchbohrte Tierzähne zum Anhängen, womit also auch das Bedürfnis des Körperschmucks schon zum Ausdruck kam. Von der Verwendung des Gesteins zum Gebrauche als Waffe und Werkzeug, deren Formen aber nur durch rohes Behauen der natürlichen Knollen hervorgebracht sind, nennt man diese erste nachweisbare Periode des Menschen die „ältere Steinzeit" im Gegensatz zu einer nun folgenden vorgeschrittenen Kulturperiode, der sogenannten „jüngeren Steinzeit".

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 444

1906 - München : Oldenbourg
444 88. Die Perlfischerei in Bayern. Die Menge des gewaschenen Goldes war in den verschiedenen Zeiträumen wechselnd, niemals aber beträchtlich und die Goldwäscherei gewöhnlich nur ein Nebengewerbe der Fischer. Von 1631—1640 erreichte das abgelieferte Waschgold einen Wert von 132 Dukaten, von -1661—1670 einen solchen von 202 Dukaten. Durch die Bemühungen der Regiernng Max Emcmnels stieg dann die Goldausbeute im Jahre 1718 auf rund 2000 Mark heutigen Geldes und erreichte 1728 noch 1500 Mark. Etwa 50—60 Personen waren damit beschäftigt. Die Lust zum Goldwäschen an den bayerischen Flüssen blieb bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts rege und lieferte z. B. 1847—1853 noch 1953 Kronen, somit in einem Jahre 199 Kronen — nahezu 2000 Mark. Am Rhein belief sich die Zahl der Goldwäschen in Baden auf ungefähr 400, in der Psalz auf 40—50. Von letzteren gewann man 1841 —1843 Gold im Werte von 1354 Kronen, im Jahre also 451 Kronen — 4510 Mark. Durch die fortschreitenden Flußkorrektionen, deren Zweck die Beseitigung der Flußalluviouen, d. i. eben der Goldfelder, ist, erlitt die Goldwäscherei starke Einbuße, nicht minder durch die Aushebung aller staatlichen Kontrolle dieses Gewerbes und seine völlige Freigabe. 1879 wurden an die K. Münze in München nur uoch 0,113 kg Waschgold ab geliefert. Ehedem prägte man aus dem heimischen Golde eigene Flußdukaten, welche auf einer Seite das Porträt des regierenden Fürsten, auf der anderen das Bild eines Flußgottes mit einer Urne trugen, woraus er Wasser gießt. Im Hintergründe ist die Münchener Frauenkirche, ans anderen Münzen der Dom von Speier sichtbar. Die Münzen führten die Inschrift: Ex auro Oeni, Isarae, Danubii, Rheni. Flußdukaten ,,Ex auro Isarae“. 88. Die Perlfischerei in Bayern. Von Hermann Stabler. * Edle Perlen liefern hauptsächlich die Seeperlmuschel (Meleagrina mar-garitifera) und die Flnßperlmuschel (Margaritana margaritifera). Erstere bewohnt mehrere Teile der Südsee; eine Kenntnis ihrer Schalen (Perlmutter) und Perlen läßt sich bis in die babylonisch-assyrische und altägyptische Zeit hinauf verfolgen. Die Flußperlmuschel dagegen kommt so ziemlich in ganz Europa und Nordasien vor, doch ist sie an kalkarme Gewässer gebunden und also in Bayern nur im Gebiete des Granits, Gneises und Glimmerschiefers, der Hornblendegesteine, das Syenits und Tonschiefers zu finden.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 54

1911 - München : Oldenbourg
54 Amerika. Amerika.'! Lage, Grenzen, Größe, Hinwohnerzahr und Einteilung. Amerika oder die Neue Welt liegt ganz auf der westlichen Halbkugel, während alle übrigen Kontinente auf der östlichen Erdhälfte sich ausbreiten. — Im Ver- gleich zu den übrigen Erdteilen hat Amerika die größte Ausdehnung von N. nach S. und erstreckt sich demgemäß durch alle Zonen mit Ausnahme der südlichen kalten. Amerika wird im O. vom Atlantischen Ozean, im W. vom Großen Ozean und im N. vom Nördlichen Eismeer begrenzt. Am meisten nähert es sich der Alten Welt an der Beringsstraße. Es hat einen Flächeninhalt von 42 Mill. qkm, ist somit der zweitgrößte der Kontinente und 4%mal so groß als Europa. — Die Zahl der Ein- wohner beträgt 170 Mill, auf 1 qkm 7. Durch den Meerbusen von Mexiko und das Karibische Meer wird Amerika in zwei große Halbkontinente zerlegt: in Nord- und Südamerika. Nordamerika hat (mit Zentralamerika und Westindien) einen Flächeninhalt von 24 Mill. qkm, Südamerika von 18 Mill. qkm. Verbunden sind die beiden Festlandsmassen durch die Landenge von Panama. — Zwischen ihnen liegen die West- indischen Inselgruppen. Nordamerika. Nordamerika zeigt im Gegensatze zu Europa und Asien eine große Ein- sachheit seines Aufbaues. Im Osten erhebt sich das Alleghanygebirge, ein altes Faltengebirge, an der Pazifischen Kiste ziehen die Kordilleren hin, ein gewaltiges, gefaltetes Hochgebirge aus alten Gesteinen (Gneis, Granit, Schiefer), aber von jugendlichem Alter wie unsere Alpen und mit ausgedehnten vulkanischen Aufschüttungen. Zwischen beiden Erhebungen breitet sich das Tiefland des Missi- sippi hin, an das sich nordwärts das Arktische Tiefland, ein jetzt völlig ein- geebnetes Urgebirge, und weiterhin die Arktische Inselwelt reihen. Wir zerlegen den Halbkontinent in die folgenden Gebiete: die Arktische Inselwelt, Britisch-Nordamerika, die Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. Die Arktische Inselwelt. Natur. Genauer bekannt ist von diesem Gebiete nur Grönland, die größte Insel der Erde (— 4 mal so groß wie Deutschland). In ihrem O. erhebt sich ein alpenhohes Gebirge. Gletscher verbreiten sich als sog. Inlandeis deckenartig über das ganze Innere. Große Eisströme gehen anch nach den Fjorden, wo die Gletscherzungen abbrechen und als Eisberge ins Meer hinaussegeln. Die Arktische Inselwelt nördlich von Amerika ist ein fast ganz unwirtliches Gebiet, großenteils starrend in beständigem Eise. i) Amerika erhielt seinen Namen von dem Florentiner Am e r i g o (e) V e s p u c c i (tschi), der im 17. Jahrh. Reisen nach Amerika machte und darüber Berichte veröffentlichte. Zuerst wurde das Land um das Jahr 1000 n. Chr. von den Normannen entdeckt, die auf dem Wege über Island und Grönland dahin kamen. Später wurde es 1492 von Christoph Ko- lumbus wieder entdeckt und infolge hiervon der alten Kulturwelt erschlossen.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
Amerikanischer Fall, 380 m breit, 49 m hoch Ztegenwsel Kanadischer oder Husetsensall, S78 in breit, 44 m hoch Niagarasall. Der Niagarafall ist der großartigste Wasserfall der Erde und liegt in einem canonartigen Tal. Seine Wassermasse (80 Mill. cbm in der Stunde) stürzt über ein 25 m dickes, horizontales Kalklager, unter dem weiche, leicht zerstörbare Tonschiefer liegen. Daher fehlen dem Falle Stufen und er weicht infolge der Unterspülnng immer mehr zurück, im Jahre etwa 1/3 m. Nach 7000 Jahren müßte er den Eriefee erreicht haben.

9. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 76

1911 - München : Oldenbourg
Talzirkus des Fischsees in der Hohen Tatra. Höhenlage des Sees 1884 m. Tiefe 50 m, Größe 33 ha. Im Vordergrunde Blockwerk einer Moräne. Die Tatra zählt 109 solcher „Meeraugen", die ursprünglich von kleinen Gletschern erfüllt waren wie die Seen des Böhmer- und Schwarzwaldes. B. Die Länder der Ungarischen Krone. 325000 qkm, 21 Mill. Eiuw., aus 1 qkm 65. (= Kgr. Preußen, aber nur weuig mehr als halb so stark bevölkert.) [I. Die Karpatentänder. 1. Die Karpaten. Die Karpaten sind eine Fortsetzung der Alpen und wie diese ein Hochgebirge. Sie beginnen an der Donau bei Preßburg, ziehen in einem großen Bogen längs der Nordgrenze Ungarns und der Ostgrenze Siebenbürgens hin und enden an der Donau bei Orsova (örschowa). Ihre bedeutendste Kette ist die Hohe Tatra, die in der Gerlsdorfer Spitze bis zu 2700 in emporragt. In diesem Hochgebirgslande liegen die Städtchen und Dörfer der deutschen Landschaft Zips (61000 Einw.). — Die dem Tatramassiv südwärts vorge- lagerten Höhenzüge heißen wegen ihres Reichtums an Edelmetallen und Eisen das Ungarische Erzgebirge. Auf den östlichen Randhöhen reift umtokai und Erlau eine vorzügliche Traube. Die Bevölkerung der Karpaten ist vor- wiegend slovakisch (tschechisch): doch hat der Bergbau auch viele Deutsche hierhergeführt. 2. Siebenbürgen, rings von Gebirgen umschlossen, ist ein Hügelland von ungefähr Münchener Höhenlage (500 m), aber trotzdem sehr fruchtbar. Die

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,
   bis 10 von 519 weiter»  »»
519 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 519 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 9
1 4
2 0
3 4
4 14
5 12
6 10
7 162
8 10
9 8
10 1
11 2
12 0
13 15
14 0
15 7
16 3
17 10
18 221
19 270
20 2
21 16
22 2
23 1
24 28
25 0
26 0
27 0
28 2
29 57
30 9
31 0
32 1
33 0
34 0
35 1
36 3
37 5
38 99
39 6
40 5
41 23
42 0
43 2
44 13
45 32
46 0
47 1
48 0
49 104

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 100
1 19
2 17
3 212
4 74
5 172
6 317
7 1
8 0
9 53
10 18
11 53
12 227
13 46
14 30
15 2
16 86
17 120
18 79
19 6
20 4
21 335
22 29
23 33
24 49
25 65
26 51
27 24
28 81
29 1
30 16
31 3
32 10
33 42
34 1
35 20
36 16
37 6
38 3
39 11
40 61
41 25
42 58
43 91
44 11
45 74
46 11
47 47
48 137
49 296
50 206
51 4
52 20
53 205
54 20
55 57
56 1
57 23
58 4
59 11
60 2
61 55
62 35
63 69
64 52
65 139
66 35
67 0
68 26
69 7
70 863
71 61
72 24
73 36
74 1
75 8
76 68
77 68
78 2
79 18
80 14
81 19
82 19
83 1
84 41
85 1
86 0
87 14
88 256
89 23
90 3
91 76
92 223
93 133
94 25
95 20
96 2
97 14
98 72
99 27

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 118
1 415
2 34
3 169
4 23
5 65
6 206
7 80
8 11
9 21
10 638
11 250
12 453
13 78
14 138
15 2
16 61
17 3
18 131
19 329
20 40
21 9
22 1
23 2
24 656
25 119
26 71
27 5
28 120
29 76
30 5
31 81
32 173
33 345
34 253
35 20
36 53
37 2
38 36
39 197
40 20
41 30
42 36
43 103
44 28
45 57
46 152
47 302
48 60
49 18
50 89
51 138
52 438
53 88
54 311
55 53
56 16
57 14
58 25
59 306
60 25
61 13
62 52
63 13
64 183
65 45
66 57
67 23
68 41
69 30
70 207
71 59
72 332
73 14
74 30
75 195
76 175
77 221
78 1346
79 55
80 213
81 516
82 41
83 342
84 55
85 9
86 336
87 130
88 26
89 200
90 107
91 128
92 34
93 150
94 255
95 515
96 38
97 215
98 40
99 84
100 235
101 288
102 104
103 70
104 152
105 69
106 31
107 903
108 12
109 406
110 103
111 34
112 64
113 188
114 144
115 27
116 46
117 14
118 581
119 176
120 11
121 96
122 248
123 54
124 819
125 132
126 241
127 256
128 18
129 161
130 83
131 353
132 573
133 422
134 79
135 21
136 291
137 131
138 20
139 261
140 39
141 19
142 141
143 63
144 33
145 134
146 8
147 43
148 182
149 13
150 17
151 132
152 167
153 129
154 59
155 49
156 86
157 47
158 111
159 266
160 144
161 14
162 1
163 4
164 76
165 95
166 138
167 17
168 201
169 63
170 8
171 1173
172 41
173 179
174 61
175 434
176 148
177 256
178 91
179 89
180 100
181 4
182 155
183 698
184 153
185 43
186 55
187 63
188 783
189 20
190 6
191 156
192 126
193 291
194 76
195 144
196 92
197 59
198 8
199 110