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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. XI

1910 - München : Oldenbourg
Urgeschichte der Menschheit. Xi vorbergehendem Aufenthalt nach seinen Begriffen wirtlich gestalten konnte. -Haustiere gab es nicht; ebenso waren Ackerbau und Tpferei noch unbekannt. c Diewerkzeugeund Waffen, wie Messer, Beile, Lanzenspitzen ic. ic. wurden hauptschlich aus Stein hergestellt und^durch kunstvolles Schlagen in die entsprechende Form gebraut; deshalb nennt man jenen Abschnitt der Vorgeschichte die Steinzeit und zwar im Gegensatz zu einer jngeren, hheren Entwicklungsstufe die ltere Steinzeit. Daneben fanden wohl auch andere naheliegende Stoffe, wie Holz (zu Keulen), Horn, Knochen, Geweihstcke und Zhne (zu Dolchen, Nadeln usw.) Verwendung. Die sorgfltige Bearbeitung dieser Stoffe bezeugt nun, da den Urmenschen Schnheitsgefhl und Kunstsinn durchaus nicht ab-gingen. So ttowierten oder bemalten sie wahrscheinlich ihre Krper mit farbigen Erden, die man heute noch in den einst von ihnen bewohnten Hhlen vorfindet, und schmckten sich durch Schnre, an denen Muscheln, Schneckenhuser und durchbohrte Raubtierzhne gereiht waren, oder durch geschnitzte Anhngsel, die Nachbildungen von Tiergestalten (vor allem Mammut und Renntier) darstellten. Ja die naturgetreuen Zeichnungen von solchem Jagdwild, wie man sie an Hhlen-wnden, auf Geweihstcken, Mammutzhnen u. dgl. eingeritzt entdeckt, verraten scharfe Beobachtung: denn sie geben mit wenigen Strichen ein treffendes Bild von den Dingen, die fr jene Hhlenbewohner wichtig waren. Deshalb sind ihre Kulturerrungenschaften, an den unsrigen gemessen, wohl gering, bekunden aber im Laufe der Zeit einen nicht zu verachtenden Fortschritt. Ii. Die jngere Steinzeit (neolithische Zeit). Unmerklich und keineswegs in allen Lndern gleichzeitig vollzog sich in der spteren Nacheiszeit der bergang von der lteren zur jngeren Steinzeit. Ver-gleicht man jedoch beide Kulturstufen im ganzen, so erscheint freilich der Unterschied sehr bedeutend. Das Klima drfte, abgesehen von kleineren Schwankungen, ziemlich das gleiche geblieben sein, wie es jetzt noch ist. Das nmliche gilt fr die Pflanzen- und Tierwelt; wenigstens finden wir, was die letztere anbelangt, von den uns fremdartig anmutenden Vertretern der Groen Eiszeit keine Spur mehr: an ihrer Stelle treffen wir die Tiere der geschichtlichen Zeit, wie sie groen-teils heute noch in Mitteleuropa leben. Zu ihnen traten als wichtige Neuerrungen-schast gezhmte Tiere (Haustiere), zuerst der Hund, dann das Rind, das Schaf und die Ziege, spter das Schwein und schlielich das Pferd. Die Menschen trieben Ackerbau und erzeugten Kulturpflanzen fr die tgliche Nahrung, zunchst Gerste, Weizen und Hirse, dann Erbsen und Bohnen, spter Hafer und Roggen; bei weiterer Entwicklung zog man sogar schon Obst (pfel, Birnen, Sauer-kirfchen); auerdem lernte man den Flachs behandeln und durch Flechten und Stricken zu Schnren, Netzen und Tchern verwerten. Doch waren die Menschen teilweise auch noch Jger und Fischer. Die meisten Spuren ihrer Lebensweise entdeckt man in den sog. K ch e u a b f a llh a u f e n (dnisch Kjkkenmddinger), die besonders zahlreich an der nordischen Seekste (vor allem in Dnemark und Schleswig), vereinzelt aber auch an der atlantischen Kste Frankreichs, Portugals und Irlands vorkommen und berreste aus den verschiedensten Abschnitten der Urzeit, hauptschlich aber aus der Steinzeit, enthalten. Je mehr indes der Ackerbau Hauptbeschftigung wurde, desto ernstlicher mute sich auch der Mensch an eine gewisse Sehaftigkeit gewhnen. Dem-gem finden wir jetzt neben den Hhlenwohnungen die der einer Grube als

2. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 2

1911 - München : Oldenbourg
2 I. Grundzüge der physischen Geographie. halben in den Talsohlen und an den Gehängen der Flüsse; aus festem Gestein bauen sich meist die Anhöhen und Berge auf. Wo finden sich bei uns Sand-, Kies-, Ton-, Lehm(Löß-)lager? Wo steht festes Gestein an und welcher Art ist dies? Zeichne das Profil einer Kiesgrube der Um- gebung nach obigem Muster! Mit Rücksicht auf die E n t st e h u n g der Gesteine lassen sich folgende Arten unterscheiden: 1. Absatz- oder S e d i m e n t g e st e i n e;^) sie haben sich schichtenweise in regelmäßiger Aufeinanderfolge aüf dem Boden der Gewässer abgelagert und machen den Hauptteil der Erdrinde aus. Manche von ihnen, wie die Stein- kohlen und die Braunkohlen, sind nichts anderes als verkohlte Pflanzen, andere, z. B. der Kalkstein und die Kreide, bestehen aus den Schalen win ziger Tierchen. Der Sandstein, ein anderes Sediment, setzt sich aus lauter seinen verkitteten Sandkörnchen zusammen, der S ch i e f e r t o n aus noch feineren Schlammteilchen. 2. Eruptiv- oder Erstarrungsgesteine; sie stammen ans der Tiefe der Erde und sind durch Erkalten feurigflüssiger Teile des Erdballs entstanden. Daher haben sie keine Schichtung, sondern massige Struktur, weshalb sie auch Mas- senge st eine genannt werden. Sie zeigen einen kristallinischen Bau und ent- halten niemals Reste von Pflanzen und Tieren. Hierher gehören Granit, Syenit, Porphyr, Melaphyr, Trachyt, Basalt und Lava.^) ■o,. !a- 5 ' w • X, ■ B. Das Erdinnere. Eine genauere Kenntnis des Erdinnern sehlt noch gänzlich. Wohl darf als er- wiesen gelten, daß im Innern der Erde sehr hohe Temperaturen herrschen. Für diese Annahme sprechen namentlich die nach dem Erdinnern stetig zunehmende Bodenwärme sowie die heißen Quellen und die glühend flüssigen Laven, die aus dem Erdinnern hervorbrechen.^ Ob -uun ab^-r-geschmolzene Massen im Innern vorhanden .sind, ob die Erde vollständig--starr ist bis zum Mittelpunkt oder ob sich das Erdinnere in einem gasförmigen Zustande befindet, darüber ein bestimmtes Urteil auszusprechen, ist unmöglich. Wie-Msß-die -S^-ä-i^-e d -ex-4-e-st ^-n-E-r dx i n d-L—ist,—dafür fehlen sichere Anhaltspimtte. -Während-die -einen- nur 1% auf die feste Erdkruste rechnen (Arche« lassen sie andere auf mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens ansteigen (Wiechert). C. Die Entstehung der Erde. Nach der Theorie von K a n t3) und 2 a p I a c e4) war unsere Erde ursprüng- * lich ein ungeheuer großer Gasball von sehr hoher Temperatur. Durch Ausstrahlung 1) Vom lat. sedimentum — Niederschlag. 2) Empfehlenswert sind: Dr. Krantz's Rheinisches Mineralienkontor, Gesteinssammlung V, geordnet nach dem geolog. Alter der Gesteine. 25 Stück, Format 6v2 - 8vs> c.m, 24 M. und Schulsammlung von Leitfossilien, geordnet nach der Altersfolge der geolog. Schichten, 30 Stück Abt. I, 15 M. 3) Berühmter Philosoph in Königsberg (1724—1804). 4) Französischer Mathematiker und Astronom (1749—1827). 1 i>ö ?

3. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 3

1911 - München : Oldenbourg
Die Gesteinshülle (Lithosphäre). in den kalten Weltraum wurde sie aber aus einem glühenden Nebelball zunächst ein glühendflüssiger Körper, und später bildete sich um den flüssigen Kern eine feste Rinde oder E r st a r r u n g s k r u st e. Auf dieser schlug sich dann das noch gas- förmige Wasser in flüssigem Zustande nieder, während ein sehr geringer Teil des Sauerstoffs an der Erdoberfläche seinen gasförmigen Charakter bewahrte und in Verbindung mit dem Stickstoffe die Atmosphäre bildete. , / D. Die Zeitalter der Erdgeschichte. Unsere Erde hat nicht in „plötzlichen Weltkatastrophen", wie die Geologie noch uni die Mitte des 19. Jahrhunderts annahm, sondern ganz allmählich, nach unendlich Periode der Urzeit des Altertums Idealer Durchschnitt der ®rd(. \ langen Zeiträumen und mannigfachen Umgestaltungen ihr heutiges Aussehen er- langt. Ebenso hat sich die organische Welt erst nach und nach von den niedersten Gebilden zu den vollkommensten Organismen der Gegenwart entwickelt. _ Alle jene Gesteinsschichten, die gleichzeitig und gleichartig entstanden sind und f gleichartige organische Bildungen einschließen, heißen Formationen. Die Zeit, in der eine größere Anzahl von Formationen entstanden ist, bezeichnet man als Zeitalter der Erd g e s ch i ch t e,^g e o^v gis ch e oder Weltzeit- alter. Solcher Zeitalter zählt man vier. L Die Urzeit. Die Hauptgesteine dieses Zeitalters sind Gneis, Glimmer- schiefer und Urtonfchiefer. Sie gelten als die ältesten Schichten der Erde und enthalten nur zweifelhafte Spuren organischen Lebens. In dieses Zeitalter fallen auch zahlreiche vulkanische Ausbrüche, wobei die Schichtgesteine oft von Massengesteinen, z. B. Granit, Syenit usw., gangartig durchsetzt wurden.

4. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 272

1913 - München : Seybold
Vorrat an Munition bestand ungefähr in 180 Kugel- und iöo Schrot- patronen. An Instrumenten zur Bestimmung unseres Standortes und zu Peilungen hatten wir einen kleinen, leichten Theodoliten, der für unsere Zwecke besonders konstruiert war und mit dem Kasten, den ich als Stativ hatte einrichten lassen, nur 2 kg wog, ferner einen Taschensextanten und einen künstlichen Glashorizont, einen leichten Peilkompaß aus Aluminium und ein paar andere Kompasse. Zu den meteorologischen Beobachtungen hatten wir ein paar Aneroidbarometer, zwei Minimum-Weingeistthermo- meter und drei Quecksilber-Schleuderthermometer. Außerdem nahmen wir ein gutes Fernrohr aus Aluminium, sowie einen photographischen Apparat mit. Der wichtigste, aber vielleicht auch der schwierigste Punkt bei der Ausrüstung einer Expedition ist eine durchaus gute und ausreichende Verproviantierung. Schon in der Einleitung dieses Werkes habe ich hervorgehoben, daß der erste und wichtigste Zweck ist, gegen Skorbut und andere Krankheiten sich durch die Auswahl der Lebensmittel zu schützen, die durch sorgfältige Zubereitung und Sterilisierung gegen Verderben gesichert sein müssen. Auf einer Schlittenexpedition, wie diese, wo man so große Rücksicht auf das Gewicht nehmen muß, ist kaum möglich, Proviant irgendwelcher Art mitzunehmen, dessen Gewicht nicht durch sorgfältiges und vollkommenes Trocknen soviel wie möglich verringert worden ist. Da aber Fleisch und Fisch im getrockneten Zu- stande nicht so leicht verdaulich sind, so ist es nicht unwichtig, sie in pulve- risierter Form 'mitzunehmen; die getrocknete Masse wird dabei so fein verteilt, daß sie mit Leichtigkeit verdaut und vom Organismus auf ge- nommen wird. Wir nahmen daher nur Lleisch und Fisch mit, welche so zubereitet waren. Ersteres war Muskelfleisch vom Ochsen und von allem Fett, Knorpeln usw. befreit. Dann wurde es in vollständig frischem Zustande so rasch wie möglich getrocknet, darauf gemahlen und in demselben Verhältnis wie der gewöhnliche Pemmikan mit Nierenfett vermischt. Dieses Nahrungsmittel, das schon seit langer Zeit auf Schlitten- expedition zur Verwendung gelangt ist, hat sich großen Ruf mit vollem Recht erworben; wenn es gut zubereitet ist, wie es das unsrige war, ist es unleugbar eine nahrhafte, leicht verdauliche Speise. Man darf sich jedoch nicht darauf verlassen, daß es stets harmlos ist, da es der Ge- sundheit auch nachteilig sein kann, wenn es leichtfertig zubereitet, d. h. langsam oder unvollständig getrocknet ist. 272

5. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 123

1913 - München : Seybold
Sturm in ungehemmter Freiheit; nur mit Mühe konnten wir uns auf den Beinen halten. Robert und ich drückten uns auf der geschützten Seite eines großen, bewimpelten Steinmales gegen die *Erde, während Rabsang und unser tibetischer Cicerone trockenen Yakdung sammelten. Mit Hilfe des Feuer- stahls setzten wir ihn in Brand, und dann hockten wir alle vier um das vom Sturm gepeitschte Feuer. Wir öffneten die Pelze, um ein bißchen Wärme in die Kleider strömen zu lassen, und zogen die Stiefel aus, um die Füße zu erwärmen; aber wir saßen anderthalb Stunden, ehe wir uns auch nur annähernd wieder als Menschen fühlten. Dann eilten wir in der Richtung nach Südsüdwesten abwärts und lagerten uns im Tale Schamun, in der Nähe einiger erbärmlicher Steinhütten. 8. Bilder aus Java*. Seit dem Jahre 1896 ist die große, zentrale Eisenbahnlinie vollendet, welche jetzt ganz Java durchzieht, von Serang im Westen bis Probolingo im Osten. Die meistbenützte Strecke ist die mittlere, von Batavia bis Surabaya, der zweiten Hauptstadt der Insel. Diese lange Strecke wird in zwei Tagen zurückgelegt, da Nachtzüge nicht existieren und man in Maos, halbwegs zwischen beiden, übernachten muß. Bei der Kürze der Zeit, die mir noch zu Gebote stand, mußte ich auf den Besuch von Ostjava verzichten und mich auf den schönsten Teil von Mitteljava beschränken. Hier zogen mich vor allem andern zwei berühmte und vielbesuchte Punkte an: Garut mit seiner großartigen vulkanischen Gebirgsnatur und Djokjakarta mit den berühmten Hindutempeln. Hier dürfte es gestattet sein, einiges über die javanische Landschaft im allgemeinen zu sagen und über die charakteristischen Bestandteile, welche deren Reiz bedingen. Soweit ich dieselben kennen gelernt habe, finde ich, daß ihre besondere Schönheit in der wechselvollen Vereinigung von drei wirksamen Teilen besteht: im Hintergründe ein großartiges, meist blau oder violett erscheinendes Gebirge, dessen vulkanischer Charakter sich in der vorherrschenden Kegelform seiner Hebungen kundgibt, oft auch in der Rauchwolke, welche aus dem Gipfel der Kegel aufsteigt, im Mittelgründe ein gut gepflegtes Kulturland, in welchem die Terrassen der lichtgrünen Reisfelder überwiegen, im Vordergründe die unend- Haeckel, Ernst, Aus Insulinde. Malayische Reisebriefe. Kröner, Leipzig-. 123

6. Die Alpen und Süddeutschland - S. 65

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 65 — dieser Stelle besonders kräftig über den Boden schleifen und stark erodieren. Mit dieser Anschauung scheint der Umstand in Übereinstimmung zu stehen, daß sich an den Teilen der Alpen, wo die Gletscher mit dem größten Gefälle an den Rand hinabgelangt sein mußten, auch die tiefsten Seen vorfinden, die lombardischen Seen, deren Tiefe 300—400 m betragen mag. Am Ausgange der großen Täler der Schweiz erreichen die Seen eine Tiefe von 200—330 m und am Ausgange der bayrischen und österreichischen Täler nur eine von 100—200 in. Die mitgeteilten Tiefen mögen bei flüchtiger Betrachtung sehr groß erscheinen; im Verhältnis zur Länge der betreffenden Seen aber haben diese Zahlen wenig zu bedeuten, denn es beträgt z. B. beim Comer See die Tiefe nur den 130. Teil, beim Starnberger See nur den 180. Teil, beim Genfer See nur den 230. Teil der Länge, und so sind diese alpinen Randseen im Grunde genommen doch recht flache Mulden." Eine entgegengesetzte Ansicht vertritt der Schweizer Geologe Heim. Wie andere, so bestreitet auch er ganz entschieden, daß den Gletschern eine so gewaltige erodierende Kraft zukomme, daß dadurch große Seebecken ausgehöhlt werden konnten. Auf Grund vieler Beobachtungen und Untersuchungen, auf die wir aber hier nicht eingehen können, nimmt er au, daß das Alpengebirge, nachdem sein Ausbau vollendet war und auch die Täler sich bereits gebildet hatten, nach der ersten Eiszeit als Ganzes wieder gesunken sei, während das Vorland stehen blieb. Infolge dieser Senkung kamen die untern Täler des Gebirges tiefer zu liegen als die vorgelagerten Ebenen, sie verloren ihren Abfluß und füllten sich mit Wasser. Mauche dieser Beckeu sind durch Flußablagernugeu wieder aus- gefüllt worden, während andere sich in ihren untern Teilen erhalten haben. Diese Erhaltung ist mit auf die Gletscher zurückzuführen, die bei ihrem erneuten Vorrücken zur zweiteu und dritten Eiszeit die Seebecken nach und uach ganz ausfüllten und fo vor der Zuschüttung bewahrten. 17. Die Niederschläge. Der Wasserreichtum der Alpen hat seinen Grund in der Menge der Nieder- schlage, die dort stattfinden. Es fällt in ihnen viel mehr Regen und Schnee als z. B. in Mitteldeutschland. Wir wollen jetzt die Ursachen dafür kennen lernen. Das führt uns zunächst auf die Frage, wie Regen und Schnee entstehen. Doch beschränken wir uns bei dieser Erörterung auf das Allerwichtigste, da die eingehende Behandlung des Gegenstandes in die Naturlehre gehört. a. Die Verdunstung. Regen und Schnee sind Wasser, jener in flüssiger, dieser in fester Form. Sie kommen beide aus den Wolken. Wie gelangt nun das Wasser in die Wolken? Um auf diese Frage eine richtige Antwort geben zu können, wollen wir zunächst untersuchen, was aus dem Wasser wird, das als Regen oder Schnee zur Erde niederfällt. Wenn es regnet, fo können wir überall beobachten, wie das Wasser sich in den Vertiefungen des Erdbodens zu Lachen und Pfützen ansammelt. Ist der Regen stark, so laufen kleine Ströme schmutzigen Wassers die Straßen und Fick. I. Band. 5

7. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 28

1905 - Dresden : Huhle
r — 28 — Der Gneis des Rabenauer Grundes besteht aus denselben Gemeng- teilen wie der Granit, nur hat er ein anderes Gefüge. Ein großer Teil des Erzgebirges besteht aus Gneis. Die Erzgänge Freibergs sind in Gneis getrieben. Alle die jetzt genannten Gesteine sind nicht regelmäßig geschichtet und enthalten keine Versteinerungen. Sie bilden meist die Grundlage der geschichteten Gesteine und durchbrechen sie häufig, so daß sie die- selben dann bedecken. Sie sind über die ganze Erde verbreitet und bilden meist große Gebirge. Der Granit bildet die Hauptmasse der Pyrenäen, des Riesengebirges und des Brocken; da sagt es schon der Name — Granitblöcke oder Brocken. Wo der Granit Gebirge bildet, sieht man, daß er die geschichteten Steine gehoben und durchbrochen hat. Welche Kraft hat dies bewirkt? (Spannkraft der Gase, Dämpfe usw.). Was hat uns also der Syenit mit seinen Verwandten weiter erzählt? Die unterirdischen Kräfte muffen sich mehreremal in eurer Heimat geltend gemacht haben, indem sie in feurigen Strömen Syenit und Granit, Porphyr und Basalt hervorbrechen ließen. Zum Schlüsse wollen wir das Gebiet des Syenit genau begrenzen und anzeichnen. Mit welcher Kreide werden wir das tun? Wo be- ginnt und wo endet das Syenitgebiet? In den sogenannten Ratsstein- brächen bei Plaueu-Dresden — reichen bis zur Friedrich August-Hütte: das erste Drittel des Plaueuscheu Grundes — zu beiden Seiten der Weißeritz — zwischen den Dörfern Döltzschen und Coschütz — nach dem Ende zu wird das Gebiet immer breiter (Vb). Y. Heute lesen wir auf dem Bilde, wie Feuer und Wasser die feste Erdrinde unserer Heimat gebildet haben. Was haben wir in den früheren Lektionen gelernt? Die Erdrinde hat auch eine Geschichte. Versuchen wir jetzt einen Vergleich zwischen dieser Erdgeschichte und der Geschichte der auf der Erde wohnenden Völker. Was uns die Weltgeschichte erzählt, das haben die Geschichts- forscher zusammengetragen, und was uns aus der Geschichte vom Grund und Boden dieser Völker berichtet wird, das danken wir den Geschichts- forschern der Erde, den Gesteinskundigen. Wir wollen uns auch den fremden Namen merken: Geologen. Ihre Lehre heißt Geologie oder Erdbildnngslehre. Und wie heißt ein Museum, in dem die Gesteins- schichtnngen zur Anschauung gebracht werden? Die Forscher der Welt- geschichte haben die Aufgabe, alles zu sammeln, was von den auf der Erde vor sich gegangenen Veränderungen Zeugnis ablegt. Ebenso haben die Geologen die Aufgabe, die Beweise zu erbringen für die Ver- ändernngen der Erdkruste. Was die Schriften der Archive und Biblio- thekeu für den Geschichtsforscher sind, das sind die verschiedenen Gesteins- arten und Erdschichten für den Geologen. Wie die Ruinen und alten Burgen dem Geschichtsforscher vieles zu erzählen haben von den Ver- ändernngen im Leben der Völker, so berichten die versteinerten Pflanzen- und Tierreste aus längst vergangenen Zeiten unserer Heimaterde.

8. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 29

1905 - Dresden : Huhle
— 29 — Über die ältesten Zeiträume der Erdgeschichte geben uns allerdings die Gesteine keinen unmittelbaren Aufschluß. Hier müssen wir einmal den Geologen, die viel darüber geforscht und nachgedacht haben, Glauben schenken. Sie erzählen uns darüber folgendes: Unsere Erde ist früher eine feurig-flüssige Masse gewesen. Als sich dann die Erde aus diesem Zustande infolge der Wärmeausstrahlung abkühlte, bildete sich eine Rinde um die Erde. Im Erkalteu schrumpfte die Erdoberfläche zu- sammeu — so wie ihr es beim Abbackeu des Obstes beobachten könnt —, und es entstanden vielfache Faltungen, Erhöhungen und Vertiefungen, Berge und Täler auf unserer Erde, die erst kugelrund war. Sdut Wasserdampf war der ganze bucklige Erdball umgeben; ihm wurde Wärme entzogen. Was ist die Folge der Abkühlung? Die Abkühlung verdichtet ihn zu Wasser, das dann als Regen die Täler süllte. Sofort aber wurde das Wasser wieder in Dampf verwandelt, wie das Wasser, das man auf eine glühende Ofenplatte gießt. Dieser Kampf des Feuers mit dem Wasser tobte fort — wie viele Jahrtaufende? wer kann das wifsen? —, bis endlich das Feuer insoweit unterlag, daß die äußerste Fläche der Erde erstarrte und das Wasser dieselbe als ununterbrochenes Weltmeer umgab, freilich noch im siedenden Znstande. In diesem Kampfe zwischen Feuer und Waffer bildete sich die feste Erdkruste, die sogenannte Urgneisformation, wie wir sie in den Wänden des Rabenauer Grundes schauen. Auf unserem Bilde ist dieses Gestein allerdings nicht zu sehen. Langsam wusch nun das Wasser des Urmeeres an dem festen Ge- steine und löste Teile desselben ab und wieder auf. Die Gesteins- brocken rieben aneinander, und es entstand ein breiiger Schlamm, der lange durch Meereswellen hin- und hergeworfen wurde. Als er dann endlich zum Ruhen, zum Liegen kam, darum das Liegende, entstand ein sich verhärtender Niederschlag. Unter welchem Einflüsse ist also dieses Gestein entstanden? (Einwirkung des Meeres und Einfluß der Wärme des Erdinnern.) Die Form, die das Gestein annahm, nennen wir kristallinisch. Wie ist dieser Name zu erklären? Wenn nennen wir ein Mineral ein Kristall? (Kristalle sind regelmäßig gebildete, aus gleichartigen Teilen bestehende Körper des Steinreichs.) Sind die Kristalle unvollkommen, nicht vollständig ausgebildet, so sagt mau: kristallinisch — was wir am Syenit und Granit beobachtet haben. Dieses Gestein, das auf dem Grunde des Urmeeres aus Schlamm sich bildete, nennen die Geologen Tonschiefer. Welche Farbe hat der Tonschiefer? Wie ist er darum gemalt? Wieweit ist das Tonschiefer- lager von der Erdoberfläche entfernt? Gneis und Tonschiefer nennen wir mit einem Worte Urgebirge. Organische Gebilde (Pflanzen und Tiere) fehlen dem Urgebirge. Warum? Die Mittel zu ihrer Er- Haltung fehlten. — Was unser Gott geschaffen hat, das will er auch erhalten. Fassen wir zusammen, was uns die heimatliche Erde er- zählen kann. Die ursprünglichste Erstarrungsform des Erdkernes sind Gneis und Tonschiefer.

9. Mittel- und Norddeutschland - S. 31

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 31 — die das Wasser zu kleineren und größeren Rinnsalen zusammenlaufen lassen und ihm be- stimmte Bahnen anweisen. Eine auf die beschriebene Weise entstandene Quelle nennt man Schichtquelle. — Bildet die undurchlässige Schicht eine Mulde, wie bei Fig. 8b, so sammelt sich das Wasser darin wie in einer Schüssel, um dann an den niedrigsten Stellen des Randes als sog. Überfallsquellen abzufließen. Eine dritte Entstehnngs- a) Schichtquelle. b) Übcrfallquelle, c) Spaltquelle. Fig. 8. Entstehung der (Quellen. (Nack Schwalbe, Mineralogie und Geologie.) Fig. 9. Artesischer Brunnen. (Nach Klein, Lehrbuch der Erdkunde.) art veranschaulicht Fig. 8 c. Hier ist das durchlässige Gestein von einer Spalte durch- setzt, die bis unter die Ränder des wasserführenden Beckens hinabreicht, und in der darum das Waffer emporsteigen und als Spaltquelle hervortreten muß. Künstliche Spalt- quellen sind die sog. Bohrbrunnen, die nach der französischen Landschaft Artois, wo sie zuerst in größerer Zahl angelegt wurden, auch artesische Brunnen heißen. Bei

10. Grundlehren der mathematischen Geographie und elementaren Astronomie - S. 108

1907 - München : Ackermann
108 Zehntes Kapitel. anlangt, so kann dieselbe stets nur relative Werte — die Er- hebung über die nächst benachbarte Ebene —, nicht aber ab- solute liefern, da für diese das normale (Wasser-) Niveau fehlt. Durch zwei Methoden hat man aber nachzuweisen vermocht, dass die Mondberge im allgemeinen höher als die Erdberge sind, d. h. dass die Höhen der ersteren grösseren Bruch- teilen des Halbmessers der Mondkugel gleichkommen. Was diese Messungsmethoden selbst anlangt, so sei über sie fol- gendes bemerkt. Da die Berge bei Abwesenheit einer dichteren Atmosphäre einen äusserst scharf begrenzten Schatten werfen, so kann man aus der Schattenlänge im Zusammenhalt mit der be- kannten Höhe der Sonne über dem Horizonte des betreffenden Mondortes den vertikalen Abstand der Bergspitze von der Schatten- ebene trigonometrisch berechnen. Das andere Verfahren fusst auf der Wahrnehmung, dass oft jenseits der Grenze, welche den be- leuchteten und dunklen Teil der r Mondscheibe trennt, die Gipfel der Berge bereits zu leuchten Zuf¡r beginnen, während ihre unteren . g Partien noch in tiefer Finsternis —f verborgen liegen. Stellt a (Fig. —<r 41) das von der Sonne auf die — <r ' Mondkugel vom Mittelpunkt M und vom Radius r fallende Parallelstrahlenbündel, Ab die zu dessen Richtung senkrecht verlaufende Schattengrenze und D den von den Strahlen der eben aufgehenden Sonne getroffenen Berggipfel vor, nimmt man ferner an, das Verhältnis der Entfernung Da — a zum Mondradius r sei auf mikrometrischem Wege ermittelt, so lässt sich Cd = y' a 2 -f r2 — r setzen. haft besteht, gibt es doch einen wichtigen Gegensatz, denn bei allen vulka- nischen Ausbrüchen, die wir erleben, spielt das Wasser eine namhafte Rolle, und davon .kann auf dem Monde, wie wir erfuhren, keine Rede sein. Die Rillen und Strahlensysteme, welche allenthalben die lunaren Ebenen und Gebirgslandschaften erfüllen, sind jedenfalls auch eruptiver Natur; nur kann man kaum an eine Aufsprengung der Mondkugel durch von innen wir- kende Kräfte denken, weil sonst die angrenzenden Berge und Wallebenen teilweise in Trümmer gelegt sein müssten. — Neuerdings hat übrigens auch die Hypothese viele Anhänger gefunden, welche im Hinblick auf die Ein- drücke, wie sie sich bei Schiessversuchen auf Panzertürme und Panzerkuppeln ergeben, die „Mondflecke" als Resultate eines Zusammenstosses der Mond- kugel mit Meteoriten ansprechen. Warum aber hat dann die benachbarte Erde nicht' auch solche „Schussverletzungen" aufzuweisen?
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