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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 6

1906 - München : Oldenbourg
6 3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. Unser engeres Heimatland Bayern war zum Teil im Bereich der vollständigen Vereisung zum Teil außerhalb dieser. Von den Alpen im Süden gingen die Gletscher bis an die Donau hinaus. Jenseits dieser aber blieb das Land vom Eise frei. Es haben sich denn auch in den Höhlen an der Donau und im schwäbischen Ries wie in dem Fränkischen Juragebiet Reste des Diluvialmenschen gefunden, am unzweifelhaftesten in den ungestörten Schichten in der Ofnethöhle und im Hohleufels im Ries, während sich südlich der Donau bis jetzt dessen Spuren aus dem Diluvium nicht nachweisen ließen. Die Reste des Menschen aus diesen frühen Zeiten sind sehr spärlich und unscheinbar. Grauenhaft und schrecklich, von unserem Kulturstandpunkt zurückgesehen, muß sich das Leben in Mitte einer noch unwirtlichen Natur, in der Umgebung der gewaltigen und unheimlichen Tierreihen des Diluviums abgewickelt haben. In den Fundschichten dieser Periode zeigen sich weder Kohle und Asche noch Scherben von Tongefäßen; der Mensch kannte noch nicht das Feuer, noch nicht die roheste Töpferei. Unter den Knochen der Tiere in den Höhlenschichten finden sich nur solche wilder Tiere; der Mensch hatte noch kein Hanstier gezähmt. Er genoß das Fleisch der erlegten Tiere roh, trank deren Blut und sog das Mark aus den aufgeschlagenen Knochen, die zahlreich mit den Spuren der Öffnung in den Fundschichten vorkommen. Als Waffe und Geräte dienten ihm nur der Baumast und der Stein, den er durch Behauen in verschiedene Formen brachte, so daß er ihn als Beil, Meißel, Messer und Schaber verwenden konnte. Er wählte das härteste Gestein, das er finden konnte, den Feuerstein, zur Bearbeitung. Auch die Kiefer der großen Tiere benutzte er als Hiebwaffe, wie er die Schädel kleinerer als Trinkgeschirr gebrauchte. So armselig war der Hausrat des Menschen, der meist in natürlichen Höhlen Unterkunft suchte und fand, um deren Besitz er oft genug mit den Tieren kämpfen mußte. Und doch finden sich fchon aus dieser frühen Zeit, da der Mensch noch als völlig „Wilder" in die Erscheinung tritt, zwar nicht bei uns, aber in Frankreich und in Italien, in den Wohnhöhlen Spuren einer überraschenden naturalistischen Kunstübuug in eingeritzten und mit Farben umrisseuen Darstellungen von Tieren, wie sich auch in Schweizer Höhlen plastische, aus Bein und Knochen geformte Tiergebilde von erstaunlicher Natürlichkeit gefunden haben. In unseren Höhlen fanden sich wenigstens Rötelbrocken, von denen man annimmt, daß sie der Höhlenmensch zur Bemalung des Körpers verwendete, sowie durchbohrte Tierzähne zum Anhängen, womit also auch das Bedürfnis des Körperschmucks schon zum Ausdruck kam. Von der Verwendung des Gesteins zum Gebrauche als Waffe und Werkzeug, deren Formen aber nur durch rohes Behauen der natürlichen Knollen hervorgebracht sind, nennt man diese erste nachweisbare Periode des Menschen die „ältere Steinzeit" im Gegensatz zu einer nun folgenden vorgeschrittenen Kulturperiode, der sogenannten „jüngeren Steinzeit".

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 154

1906 - München : Oldenbourg
154 31. Nürnberg und seine Knnst. stimmungsvoller Übergang zu der Stadt selbst ein unentwirrbarer Kranz alter Häuser die Abhänge des Burgberges. Obwohl in mehreren Jahrhunderten auf dem Burgfelsen gebaut wurde und obwohl verschiedene Herrscher dort oben gewohnt haben, macht das Bild doch einen einheitlichen Eindruck. Von der Wohnung, in welcher die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzolleru einst walteten, ist wenig mehr zu sehen. Mit der eigentlichen Kaiserburg, die von Kaiser Friedrich Barbarossa angelegt wurde, aber ständig bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts und dann sogar in der neuesten Zeit Veränderungen erfuhr, haben sie, deren Aufgabe es war als Amtmänner im Namen des Kaisers die Oberaufsicht über die Stadt zu führen, nichts zu tun gehabt. Ein Zeuge der vielen Streitigkeiten zwischen ihnen und Nürnbergs Kriegern steht heute noch. Es ist der östliche Wachtturm, der Luginsland, der nur zu Beobachtungszwecken erbaut worden ist. An diesen stößt die Kaiserstallung, wie der Name deutet, der Aufenthaltsort des kaiserlichen Marstalles auf die Dauer des Hoflagers, ein ehemaliges Heumagazin. Daneben ragt das älteste Baudenkmal Nürnbergs, der fünfeckige Turm, ein weinlaub-itnfc) efeuumranfter, an taufend Jahre alter Geselle, über dessen Errichtung keine Chronik berichtet. Dafür hat sich die Sage feiner bemächtigt; sie läßt ihn gar in der Römerzeit, unter Neros Herrschaft (Neroberg — Nürnberg) gebaut fein. Sie behauptet weiter, daß hier von dem freien Platz ans der fränkische Raubritter Eppelein von Gailingen mit kühnem Sprung über Mauer und Graben gefetzt fei. Wahrscheinlicher klingt die Erzählung, nach welcher die nunmehr verdorrte Linde im Burghofe von Kunigunde, der Gattin Kaiser Heinrichs des Heiligen, gepflanzt worden ist. Genaueste Aufzeichnungen fetzen für die Vollendung des Sinwellturmes, der vor dem Eingang in die eigentliche Burg als schlanker Rundbau kühn in die Hohe strebt, das Jahr 1561 an. In den nächsten, den Margareten- oder Heidenturm, sind die übereinander gelegenen Burgkapellen eingebaut. Gleichwie die Burg ständigen baulichen Veränderungen unterworfen war, als deren Folge die Zerstörung der meisten aus der ersten Epoche der Ban-arbeit stammenden Reste zu betrachten ist, so wurde, veranlaßt durch die Vergrößerung der Stadt, auch ihr Mauergürtel mehrfach verlegt und erweitert. Von den Befestigungen der ältesten Zeit ist nur wenig mehr zu feheu. Dagegen blieb die zweite Anlage, aufgeführt am Beginne des 14. Jahrhunderts, fast ganz erhalten. Bei den Wanderungen in der Innenstadt gibt gerade sie, welche bei dem Henkersteg und dem anstoßenden Weinstadel zu einer künstlerisch einheitlichen, oftmals abgebildeten Gruppe sich zusammenschließt, die getreulichfte Anschauung alter Zeiten. Der dritte, äußerste, doppelt ausgeführte Mauerkranz mit feinen Gängen und Türmchen, mit so vielen malerischen Einzelheiten und Unregelmäßigkeiten, wurde einst durch vier mächtige Haupttürme neben den vier Stadttoren (Frauentor, Spittlertor, Lausertor, Neues Tor) geschützt. Diese wuchtig drohenden, kunstlosen Kraftgeftalten, die als Wahrzeichen

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 360

1906 - München : Oldenbourg
360 68. Napoleon bei Abensberg und Regensburg. Gesichte, den kalten Zügen, dem ernsten, scharfen Blicke einen fast unheimlichen Eindruck; der Glanz der vielen Uniformen um ihn her erhöhte den Kontrast dieser unscheinbaren Erscheinung. Napoleon befahl, daß man aus den verschiedenen bayerischen Regimentern Offiziere herausrufen solle, ließ diese einen Kreis um sich und den Kronprinzen schließen und hielt an sie eine Ansprache, welche der Kronprinz ins Deutsche übersetzte. Unter anderm sagte er, daß er sie in einem Monate nach Wien führen und Bayern den Schaden, welchen ihm jetzt Österreich zufüge, reichlich ersetzen wolle. Ein lautes Vivat erscholl, als er geendet, der Kreis loste sich und Napoleon stieg vorn Pferde. Er entfernte sich, nur von Wrede begleitet, 9in9( in eifrigem Gespräche mit diesem auf und ab, stand still, sprach wieder im Gehen, die Hände auf den Rücken gelegt und den Kops etwas gesenkt, stand abermals still und klopfte Wrede auf die Schulter. Man konnte sichtlich bemerken, daß er mit ihm sehr zufrieden und in guter Stimmung war. Napoleon sammelte darauf seine Generale um sich, ließ eine große Karte auf dem Boden ausbreiten, fetzte sich nieder und traf feine Dispositionen. Man sagte, er habe die Punkte bezeichnet, wo er die Österreicher schlagen wollte. Die vielen militärischen Größen hier aus dieser Anhöhe um den Mann, welcher bereits die Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen hatte, versammelt und sich bewegen zu sehen war für mich als stillen Beobachter von größtem Interesse. Während dessen hatten die Truppen Stellung genommen. Napoleon war unerwartet erschienen und mit ihm ein starkes französisches Heer, das im Vereine mit den Bayern und Württcmbergern sich nach allen Richtungen ausbreitete. Es schien als wüchsen die Leute aus der Erde heraus. Nachdem die Dispositionen getroffen waren, flogen die Generale und Adjutanten nach allen Richtungen auseinander; auch Napoleon bestieg fein Lieblingspferd wieder, den Ali, welchen er aus Ägypten mitgebracht; noch sehe ich ihn lebendig vor mir, wie er den Hügel hinabfprengte und um die Ecke eines Waldes verschwand. Bald daraus donnerten die Geschütze auf allen Seiten. Prachtvoll, wahrhaft imposant waren die großen Massen französischer Kürassiere, welche in langen, geschlossenen Reihen in vollem Trab ins Treffen rückten; der Boden zitterte unter ihren Bewegungen und die Scheiden ihrer Schwerter erzeugten dabei einen eigentümlichen, unheimlichen Ton. Dieser Anblick machte einen gewaltigen Eindruck, man fühlte sich leicht zu dem Gedanken veranlaßt, daß solche Massen alles niederwerfen müssen; und doch war ich schaudernd Zeuge, wie später auch diese Eisenmänner ganze Felder mit ihren Leichen überdeckten. Der Mut mich immer so weit vorzuwagen als nur möglich verschaffte mir, als es schon zu dämmern begann, noch einen höchst interessanten Anblick. Sch hatte mich nämlich bis an den Platz vorgedrängt, auf dem Napoleon stand und wunderte mich selbst, daß ich dort geduldet wurde. Aber es war so lebendig in seiner Nähe, daß meine unbedeutende Persönlichkeit gar nicht bemerkt wurde.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 560

1906 - München : Oldenbourg
560 117. Die Schlacht von Beaumont, 30. Angust. So war es auch in unserem Biwak bei Sommerance. „Ihr werdet sehen, morgen kommen wir zum Handkuß!" meinte unser Adjutant und recht hatte er, denn 24 Stunden später knatterten unsere Podewilsbüchsen so tüchtig, daß den Franzosen Hören und Sehen verging. Vor und nach diesem 29. August haben wir oft biwakiert; aber kein Lager ist mir in so schöner Erinnerung als jenes unübersehbare, gewaltige damals bei Sommerance. Unsere Division biwakierte bei diesem Dorfe selbst; links von uns die erste bayerische, neben dieser das 5. preußische Korps; rechts vorwärts von uns die Armeekorps des Kronprinzen von Sachsen, hinter uns die bayerische Kürassierbrigade, kurz, wo man hinsah, Soldaten, nichts als Soldaten. Das war herrlich zu sehen und wohl jedermann, nicht mich allein, überkam damals ein Gefühl unbedingten Vertrauens zu unserer oberen Führung, die es so gut verstand uns auf dem Marsche auseinander zu halten, damit sich die Truppen nicht gegenseitig genierten, für das Gefecht aber alles zusammenzuballen, damit wir jeder auch noch so schweren Aufgabe gewachsen und immer, wenn irgend möglich, stärker als der zu schlagende Feind waren. Wir hatten uns schon so recht gemütlich eingerichtet, was man eben unter gemütlich in einem Biwak im Feindesland versteht. Unsere Jäger hatten Kartoffeln in Menge gefunden, Wasser war geholt worden, Holz lieferte der nahe Wald, Salz und Brot gaben die Tornisterbestände. Die Kochlöcher waren gegraben, das Feuer loderte, das Wasser brodelte, kurz alles war fertig; nur die Hauptsache fehlte: das Fleifch. Endlich kam unser Requisitionskommando zurück. Wir Jäger erhielten einen Prachtstier. Der Metzger stand bereit, ein Axthieb und — der Stier ging pleine carriere durch, rannte einen Jäger um, daß dem das Blut von der Stirne lief, und nahm seine Richtung gerade auf unsere Kompagnie. „Achtung! ein Ochs kommt!" schrie ein Mann. „Das kann ein schönes Unglück geben," rief nnfer Hauptmann und „Macht ninxn," meinte der-Gefreite Mogele, „dem wer'n mers glei zoagn!" — Kaltblütig packte er seine Büchse, spannte den Hahn und zielte: paff, da lag der Stier, zuckte noch einige Male und war tot. Der gute Schuß hatte alle Jäger herzlich gefreut und — jedermann hatte Hunger. Sofort spannten sich etwa zehn Mann an die jetzt so zahme Bestie; sie wurde hinter die Wagen geschleppt und bald brodelte sie, in etwa 1000 Teile zerlegt, in den Feldkesseln der Leute. Gegen 3 Uhr war das Diner fertig. Suppe, Brot, Zunge, Stierfleisch, Kartoffeln, Salz, Wein; was wollte man mehr! Am Abend bei herrlichstem Wetter spielte unsere Musik. Lange saßen wir beisammen und plauderten von den Aussichten für morgen. Für uns gab es keinen Zweifel mehr, daß es zur Schlacht kommen würde.

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 484

1906 - München : Oldenbourg
484 102. König Maximilian Ii. von Bayern. Anfangs sprach man nur von dem „Dichterkreise", welchen der König allwöchentlich einmal zum Souper und Billard bei sich versammele. In der Tat überwog von 1853—55 das poetisch-literarische Interesse. Der Mann, welchem neben der königlichen Initiative das Verdienst der ersten Anregung und Organisation dieser Zusammenkünfte gebührt, Dönniges, war Diplomat, Gelehrter und Poet zumal; Geibel, der nicht bloß durch seine Verse sondern auch durch seine Persönlichkeit die besondere Zuneigung des Königs gewann, entwarf und leitete meist das poetische Programm des Abends, Heyse, Schack, Bodenstedt kamen hinzu, Kobell, Pocci, Thiersch vertraten das ältere Münchener Element. Schon um die Räume, wo wir uns versammelten, wob sich der Zauber der Poesie. Durch seit Jahren unbenutzte Prunkzimmer eines Seitenflügels gelangte man in ein schönes, reiches Rokokogemach aus der kurfürstlichen Zeit, dessen Wände mit alten Historienbildern, Porträts und Landschaften, gleich mer Gemäldegalerie, bedeckt waren; ein völlig einsamer, stiller Raum, der, wieder Überrest eines längst verlassenen Schlosses, mitten in dem belebten modernen Residenzschlosfe geborgen lag. Hier stand der einfache Tisch mit der grünen Lampe, um welchen wir so manchen Abend saßen, in ernste Gespräche vertieft, oft auch erregt in stürmischer Debatte. Dem König zur Rechten saß allezeit Liebig, zur Linken Geibel. Ein an das Zimmer unserer Tafelrunde anstoßender kleiner Saal im style de l’empire aus der Zeit Max Josephs enthielt das Billard, auf welchem wir nachgehends eine oder zwei Partien spielten um dann zum Anhören eines Gedichtes und zum Abendessen noch einmal in das Rokokozimmer zurückzukehren. Ein Thronhimmel an der Wand, dem aber der Thron und die übrige ebenbürtige Ausstattung des Raumes fehlten, zeigte an, daß dieser Billardsaal früher vornehmeren Zwecken gedient hatte. Wie der König erzählte, war er selber hier getauft worden und er erklärte es für ein bedeutsames Omen, daß Platen bei feiner. Taufe als Page fungiert habe. Vor allen Künsten liebte er nicht nur die Poesie zumeist, er übte sie auch und trug sich mit dem Gedanken seine Gedichte drucken zu lassen. Als ihm jedoch Geibel, dem er dieselben zur vorläufigen Kritik übergeben, davon abriet, legte er sie ruhig wieder in das Pult mit jener Selbstbescheidung, welche ihm durchweg eignete. Es war durchaus bedeutsam, daß der König mit den Poeten anfing und mit den gelehrten Spezialisten schloß. Der „Dichterkreis" war die Ouvertüre, die „Historische Kommission" das Finale. Nur aus diesem Wege konnte der Fürst zu seinem universellen Wirken kommen, aus dem umgekehrten wäre er selbst im gelehrten Spezialismus stecken geblieben; für einzelne Forschungen hätte er vielleicht mehr geleistet, für den geistigen Umschwung feines Volkes ohne Zweifel weniger. Seit länger als einem Jahrhundert hat die deutsche Wissenschaft immer in nächster Fühlung mit der Kunst, insbesondere mit der Poesie gestanden, und der wissenschaftliche Geist unserer besten Dichter, der künstlerische unserer größten Gelehrten bedingt den eigentümlichsten Glanz unserer

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

8. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 25

1898 - München : Oldenbourg
Is Aphrodite. 16. Apollon Fig. 51c 17. Artemis. 15. Poseidon 14. Hephstos, 13. Athena, 20. 21. 22. 23. 24. 25. Fig. 51 d. Fig. 51. Aus dem Ostfriese des Parthenon. Friederichs-Wolters N. 595722.) ts5 Ct Götter rechts von der Mittelgruppe (1319 : Athena ohne Helm und Panzer, die aus Bronze gefertigte Lanze heute nicht mehr erhalten Ihr zugewandt Hephstos. Poseidon macht seinen Nachbar auf den nahenden Zug aufmerksam. Artemis schaut gespannt zu, Aphrodite weist auf den Zug hin, Eros mit dem Sonnenschirm seiner Mutter. Stehende Männer(2025): In ihnen sehen wir Zuschauer, Vertreter des Publikums, in gemtlicher Unterhaltung miteinander begriffen. Um den Festzug von den Gttern zu trennen, schob der Bildhauer die plaudernden Männer ein.

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 107

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 107 — da, wo sich Seitentäler öffnen, auch fruchtbare Oasen. S. vom See hebt sich das Land wieder und bildet das Wadi el Araba, das sich als südlichster Teil des Syrischen Grabens bis zum Roten Meere fortsetzt. Eine besondere Beachtung verdient der südliche, durch eine vorspringende Halbinsel abgetrennte Teil des Sees. Er ist sehr seicht, und hier lag wahrscheinlich das fruchtbare Tal Tiddim mit den untergegangenen Städten Sodom und Gomorra. Zwei deutsche Geologen, Nötling und Blankenhorn, haben die Gegend eingehend untersucht, sind aber bezüglich des Vorganges zu verschiedenen Ergebnissen gekommen. „Nötling bringt das Ereignis mit einem vulkanischen Ausbruche in Verbindung, wie solche in geschichtlicher Zeit hier noch stattgefunden hätten. Ganz in der Nähe, in Moab, zeigen sich überall Spuren vulkanischer Tätigkeit. Durch ein Erdbeben sei ein verstopfter Ausbruchskanal geöffnet worden, ein Ausbruch habe Asche und Lapilli ausgeschüttet und eine Rauchsäule aufsteigen lassen: die Rauchsäule, die Abraham am Rande des Hochlandes bei Hebron sah, „glich der Rauchsäule aus einem Schmelzofen". Blankenhorn dagegen bringt das Ereignis in Verbindung mit einer weiteren Entwicklung der Grabenversenkung durch Untersinken längs der Spalten. Er sieht darin die Fortsetzung oder das letzte Stadium der Vorgänge, die die ganze Grabenversenkung gebildet haben. Den Feuer- und Schwefelregen erklärt er durch hervordringende, durch Selbstentzündung in Brand geratene Kohlenwasserstoff- und Schwefelwasserstoffgase. Die Bibelworte deuten auf Niederwerfen und Einsturz der Städte durch Erdbeben. Die Städte wurden „umgekehrt". Die losen Massen auf der Talsohle sanken ein, das Grundwasser brach hervor, und das Tote Meer überflutete die Niederung, Erscheinungen, die ähnlich auch in neuerer Zeit, z. B. 1862 am Südende des Baikalsees, beobachtet worden sind" (Th. Fischer). Das Ostjordanland trägt in viel höherem Maße das Gepräge einer Hoch- fläche als das Westjordanland. Nur nach dem Ghor hin ist es stark von Schluchten zerrissen. Ö. vom Toten Meere erheben sich die Moabiterberge und das schwer zugängliche Pisgagebirge mit dem Nebo. Die Landschaft Moab hat fruchtbaren Boden und war im Altertum gut angebaut und dicht bevölkert und hat auch heute noch neben Steppen Wälder und Ackerland. Weiter n. liegt die Landschaft Hauran, ein Gebiet erloschener Feuerberge mit noch wohlerhaltenen Kratern und großen Lavafeldern. Das Gebirge Hauran, dessen höchster Punkt den Rigi übertrifft, wirkt als Regenfänger und entsendet nach W. hin zahlreiche Bäche. Diese durchfließen die etwa 3099 qkm große, äußerst fruchtbare Landschaft Nukra, die den besten Weizen der Erde erzengt und als die Kornkammer Syriens bezeichnet werden kann. Auch das Gebirge selbst liefert viel Getreide und trägt auf seinen Höhen schöne Wälder. Sonst ist das Ostjordanland überwiegend Steppe, ein Land der Viehzucht. Das Klima. Palästina hat zwei Jahreszeiten, Sommer und Winter. Jener ist die Zeit der Dürre, wo vom Juni bis zum Oktober kein Wölkchen am Himmel erscheint, dieser die Regenzeit, die gewöhnlich im Januar ihren Höhe- Punkt erreicht. Auch Schnee fällt mitunter, verschwindet aber sogleich wieder, und das Hochland hat auch einige gelinde Frosttage. Die mittlere Jahreswärme beträgt in Jerusalem 17°; der Januar hat 8,4, der Juli 24,3°. Wärmer ist das Küstenland, tropisch heiß das Ghor. Die Niederschlagsmenge, 60—70 cm,
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