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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 6

1906 - München : Oldenbourg
6 3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. Unser engeres Heimatland Bayern war zum Teil im Bereich der vollständigen Vereisung zum Teil außerhalb dieser. Von den Alpen im Süden gingen die Gletscher bis an die Donau hinaus. Jenseits dieser aber blieb das Land vom Eise frei. Es haben sich denn auch in den Höhlen an der Donau und im schwäbischen Ries wie in dem Fränkischen Juragebiet Reste des Diluvialmenschen gefunden, am unzweifelhaftesten in den ungestörten Schichten in der Ofnethöhle und im Hohleufels im Ries, während sich südlich der Donau bis jetzt dessen Spuren aus dem Diluvium nicht nachweisen ließen. Die Reste des Menschen aus diesen frühen Zeiten sind sehr spärlich und unscheinbar. Grauenhaft und schrecklich, von unserem Kulturstandpunkt zurückgesehen, muß sich das Leben in Mitte einer noch unwirtlichen Natur, in der Umgebung der gewaltigen und unheimlichen Tierreihen des Diluviums abgewickelt haben. In den Fundschichten dieser Periode zeigen sich weder Kohle und Asche noch Scherben von Tongefäßen; der Mensch kannte noch nicht das Feuer, noch nicht die roheste Töpferei. Unter den Knochen der Tiere in den Höhlenschichten finden sich nur solche wilder Tiere; der Mensch hatte noch kein Hanstier gezähmt. Er genoß das Fleisch der erlegten Tiere roh, trank deren Blut und sog das Mark aus den aufgeschlagenen Knochen, die zahlreich mit den Spuren der Öffnung in den Fundschichten vorkommen. Als Waffe und Geräte dienten ihm nur der Baumast und der Stein, den er durch Behauen in verschiedene Formen brachte, so daß er ihn als Beil, Meißel, Messer und Schaber verwenden konnte. Er wählte das härteste Gestein, das er finden konnte, den Feuerstein, zur Bearbeitung. Auch die Kiefer der großen Tiere benutzte er als Hiebwaffe, wie er die Schädel kleinerer als Trinkgeschirr gebrauchte. So armselig war der Hausrat des Menschen, der meist in natürlichen Höhlen Unterkunft suchte und fand, um deren Besitz er oft genug mit den Tieren kämpfen mußte. Und doch finden sich fchon aus dieser frühen Zeit, da der Mensch noch als völlig „Wilder" in die Erscheinung tritt, zwar nicht bei uns, aber in Frankreich und in Italien, in den Wohnhöhlen Spuren einer überraschenden naturalistischen Kunstübuug in eingeritzten und mit Farben umrisseuen Darstellungen von Tieren, wie sich auch in Schweizer Höhlen plastische, aus Bein und Knochen geformte Tiergebilde von erstaunlicher Natürlichkeit gefunden haben. In unseren Höhlen fanden sich wenigstens Rötelbrocken, von denen man annimmt, daß sie der Höhlenmensch zur Bemalung des Körpers verwendete, sowie durchbohrte Tierzähne zum Anhängen, womit also auch das Bedürfnis des Körperschmucks schon zum Ausdruck kam. Von der Verwendung des Gesteins zum Gebrauche als Waffe und Werkzeug, deren Formen aber nur durch rohes Behauen der natürlichen Knollen hervorgebracht sind, nennt man diese erste nachweisbare Periode des Menschen die „ältere Steinzeit" im Gegensatz zu einer nun folgenden vorgeschrittenen Kulturperiode, der sogenannten „jüngeren Steinzeit".

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 560

1906 - München : Oldenbourg
560 117. Die Schlacht von Beaumont, 30. Angust. So war es auch in unserem Biwak bei Sommerance. „Ihr werdet sehen, morgen kommen wir zum Handkuß!" meinte unser Adjutant und recht hatte er, denn 24 Stunden später knatterten unsere Podewilsbüchsen so tüchtig, daß den Franzosen Hören und Sehen verging. Vor und nach diesem 29. August haben wir oft biwakiert; aber kein Lager ist mir in so schöner Erinnerung als jenes unübersehbare, gewaltige damals bei Sommerance. Unsere Division biwakierte bei diesem Dorfe selbst; links von uns die erste bayerische, neben dieser das 5. preußische Korps; rechts vorwärts von uns die Armeekorps des Kronprinzen von Sachsen, hinter uns die bayerische Kürassierbrigade, kurz, wo man hinsah, Soldaten, nichts als Soldaten. Das war herrlich zu sehen und wohl jedermann, nicht mich allein, überkam damals ein Gefühl unbedingten Vertrauens zu unserer oberen Führung, die es so gut verstand uns auf dem Marsche auseinander zu halten, damit sich die Truppen nicht gegenseitig genierten, für das Gefecht aber alles zusammenzuballen, damit wir jeder auch noch so schweren Aufgabe gewachsen und immer, wenn irgend möglich, stärker als der zu schlagende Feind waren. Wir hatten uns schon so recht gemütlich eingerichtet, was man eben unter gemütlich in einem Biwak im Feindesland versteht. Unsere Jäger hatten Kartoffeln in Menge gefunden, Wasser war geholt worden, Holz lieferte der nahe Wald, Salz und Brot gaben die Tornisterbestände. Die Kochlöcher waren gegraben, das Feuer loderte, das Wasser brodelte, kurz alles war fertig; nur die Hauptsache fehlte: das Fleifch. Endlich kam unser Requisitionskommando zurück. Wir Jäger erhielten einen Prachtstier. Der Metzger stand bereit, ein Axthieb und — der Stier ging pleine carriere durch, rannte einen Jäger um, daß dem das Blut von der Stirne lief, und nahm seine Richtung gerade auf unsere Kompagnie. „Achtung! ein Ochs kommt!" schrie ein Mann. „Das kann ein schönes Unglück geben," rief nnfer Hauptmann und „Macht ninxn," meinte der-Gefreite Mogele, „dem wer'n mers glei zoagn!" — Kaltblütig packte er seine Büchse, spannte den Hahn und zielte: paff, da lag der Stier, zuckte noch einige Male und war tot. Der gute Schuß hatte alle Jäger herzlich gefreut und — jedermann hatte Hunger. Sofort spannten sich etwa zehn Mann an die jetzt so zahme Bestie; sie wurde hinter die Wagen geschleppt und bald brodelte sie, in etwa 1000 Teile zerlegt, in den Feldkesseln der Leute. Gegen 3 Uhr war das Diner fertig. Suppe, Brot, Zunge, Stierfleisch, Kartoffeln, Salz, Wein; was wollte man mehr! Am Abend bei herrlichstem Wetter spielte unsere Musik. Lange saßen wir beisammen und plauderten von den Aussichten für morgen. Für uns gab es keinen Zweifel mehr, daß es zur Schlacht kommen würde.

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 58

1911 - München : Oldenbourg
58 Amerika. Partie aus den feenreich-en Nord-Alleghanies. Lake George. Die nordische Bereisung während der Diluvialzeit drang in Amerika bis über die kanadischen Seen vor und erfüllte noch die nördlichen Alleghames etwa bis zum 40. Breitengrad. Daher finden sich in diesem Gebiete überall die Spuren der Eiszeit: Moränenhügel, geschrammte Gesteine und erratische Blöcke, Rundhöcker und besonders zahlreiche Seen, die oft durch malerische Schönheit ausgezeichnet sind. (Photoglob>Co., Zürich.) Partie aus der Tennessee-Niederung bei Chattannooga. Im Hintergrunde die Ausläufer der Süd-Alleghanies. Wo die Flüsse die Alleghanies verlassen und in die Niederung eintreten, verlangsamt sich ihr Lauf, sie lagern die mit- geführten Sedimente ab und schaffen fruchtbares Schwemmland, das sie in weitausgreifenden Serpentinen durchziehen.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 74

1911 - München : Oldenbourg
74 Amerika. ist in der Neuen Welt Hoch- und Tiefland zu gleichen Hälften verteilt, eine der schätzbarsten Naturgaben des Erdteils; denn die Tiefländer sind, sofern sie sich Ber$la.~nd von Brasilien. Profil durch Südamerika von W. n. C. M. b. 8. 1 : 40000000. M. t>. H, 1 : 800000 (50fache Übeihöhung). einer ausreichenden Bewässerung erfreuen und nicht zu ungesund sind, die Hauptkultur- statten der Erde. Hochebenenbildung mit Randgebirgen in der gemäßigten Zone führten auch hier wie in Asien zur Wüstenbildung; doch ist die Ausdehnung der Wüsten- flächen vergleichsweise beschränkt. (Gro- ßes Becken, Atacaina.) Dagegen haben die in der Region des gemäßigten Klimas emporgehobenen tropischen Plateaus von Mexiko und Peru die Kultur der Azteken und Jnkas erzeugt. Während vulkanische Erhebungen im Gesamtaufbau der europäischen und asiatischen Kettengebirge zurücktreten, be- herrschen sie den Bau insbesondere der Südamerikanischen Anden und der Mexi- kanischen Hochfläche; auch Nordamerika weist gewaltige Spuren vulkanischer Tätigkeit auf, z. B. im Nationalpark im Quellgebiete des Iellowstone (jellostön). Die Randlage der amerikanischen Gebirge verursacht nicht bloß die Aus- bildung gewaltiger Ebenen und als Folge hiervon die Entwickln ngvonriesen- strömen sondern auch ihren äußerst vorteilhaften Bau: einen kurzen Ober- lauf und einen langen, der Schiff- fahrt dienenden Unterlauf; Lorenzstrom und Mississippi liegen in ihrer ganzen Lauflänge im Tiefland und sind daher fast bis zu den Quellen schiffbar. Die ^ niedrige Lage der Wasserscheiden ermög- licht überdies die bequeme Verbindung der einzelnen Flußsysteme, ja teilweise, wie in Südamerika, hat die Natur selbst diese Verbindung hergestellt. Wo? Klima. Die weite Erstreckung des Erdteils von N. nach S. bewirkt eine große Verschiedenheit des Klimas. Indes zeigen die klimatischen Gegensätze zwischen Nord und Süd nicht die Schärfe wie in Asien. Sie werden gemildert durch den

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
Amerikanischer Fall, 380 m breit, 49 m hoch Ztegenwsel Kanadischer oder Husetsensall, S78 in breit, 44 m hoch Niagarasall. Der Niagarafall ist der großartigste Wasserfall der Erde und liegt in einem canonartigen Tal. Seine Wassermasse (80 Mill. cbm in der Stunde) stürzt über ein 25 m dickes, horizontales Kalklager, unter dem weiche, leicht zerstörbare Tonschiefer liegen. Daher fehlen dem Falle Stufen und er weicht infolge der Unterspülnng immer mehr zurück, im Jahre etwa 1/3 m. Nach 7000 Jahren müßte er den Eriefee erreicht haben.

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 107

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 107 — da, wo sich Seitentäler öffnen, auch fruchtbare Oasen. S. vom See hebt sich das Land wieder und bildet das Wadi el Araba, das sich als südlichster Teil des Syrischen Grabens bis zum Roten Meere fortsetzt. Eine besondere Beachtung verdient der südliche, durch eine vorspringende Halbinsel abgetrennte Teil des Sees. Er ist sehr seicht, und hier lag wahrscheinlich das fruchtbare Tal Tiddim mit den untergegangenen Städten Sodom und Gomorra. Zwei deutsche Geologen, Nötling und Blankenhorn, haben die Gegend eingehend untersucht, sind aber bezüglich des Vorganges zu verschiedenen Ergebnissen gekommen. „Nötling bringt das Ereignis mit einem vulkanischen Ausbruche in Verbindung, wie solche in geschichtlicher Zeit hier noch stattgefunden hätten. Ganz in der Nähe, in Moab, zeigen sich überall Spuren vulkanischer Tätigkeit. Durch ein Erdbeben sei ein verstopfter Ausbruchskanal geöffnet worden, ein Ausbruch habe Asche und Lapilli ausgeschüttet und eine Rauchsäule aufsteigen lassen: die Rauchsäule, die Abraham am Rande des Hochlandes bei Hebron sah, „glich der Rauchsäule aus einem Schmelzofen". Blankenhorn dagegen bringt das Ereignis in Verbindung mit einer weiteren Entwicklung der Grabenversenkung durch Untersinken längs der Spalten. Er sieht darin die Fortsetzung oder das letzte Stadium der Vorgänge, die die ganze Grabenversenkung gebildet haben. Den Feuer- und Schwefelregen erklärt er durch hervordringende, durch Selbstentzündung in Brand geratene Kohlenwasserstoff- und Schwefelwasserstoffgase. Die Bibelworte deuten auf Niederwerfen und Einsturz der Städte durch Erdbeben. Die Städte wurden „umgekehrt". Die losen Massen auf der Talsohle sanken ein, das Grundwasser brach hervor, und das Tote Meer überflutete die Niederung, Erscheinungen, die ähnlich auch in neuerer Zeit, z. B. 1862 am Südende des Baikalsees, beobachtet worden sind" (Th. Fischer). Das Ostjordanland trägt in viel höherem Maße das Gepräge einer Hoch- fläche als das Westjordanland. Nur nach dem Ghor hin ist es stark von Schluchten zerrissen. Ö. vom Toten Meere erheben sich die Moabiterberge und das schwer zugängliche Pisgagebirge mit dem Nebo. Die Landschaft Moab hat fruchtbaren Boden und war im Altertum gut angebaut und dicht bevölkert und hat auch heute noch neben Steppen Wälder und Ackerland. Weiter n. liegt die Landschaft Hauran, ein Gebiet erloschener Feuerberge mit noch wohlerhaltenen Kratern und großen Lavafeldern. Das Gebirge Hauran, dessen höchster Punkt den Rigi übertrifft, wirkt als Regenfänger und entsendet nach W. hin zahlreiche Bäche. Diese durchfließen die etwa 3099 qkm große, äußerst fruchtbare Landschaft Nukra, die den besten Weizen der Erde erzengt und als die Kornkammer Syriens bezeichnet werden kann. Auch das Gebirge selbst liefert viel Getreide und trägt auf seinen Höhen schöne Wälder. Sonst ist das Ostjordanland überwiegend Steppe, ein Land der Viehzucht. Das Klima. Palästina hat zwei Jahreszeiten, Sommer und Winter. Jener ist die Zeit der Dürre, wo vom Juni bis zum Oktober kein Wölkchen am Himmel erscheint, dieser die Regenzeit, die gewöhnlich im Januar ihren Höhe- Punkt erreicht. Auch Schnee fällt mitunter, verschwindet aber sogleich wieder, und das Hochland hat auch einige gelinde Frosttage. Die mittlere Jahreswärme beträgt in Jerusalem 17°; der Januar hat 8,4, der Juli 24,3°. Wärmer ist das Küstenland, tropisch heiß das Ghor. Die Niederschlagsmenge, 60—70 cm,

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 60

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 60 — Schneekappe bedeckt. Von andern Riesenbergen seien noch erwähnt: der Rnnsoro (5500 in) am Albert Eduardsee und der noch tätige Kirnnga (3475 m) am Kiwusee, aus dessen gewaltigem Krater, der 300 in abstürzt und 2 Stunden im Umfange mißt, unausgesetzt gewaltige Rauchwolken emporsteigen. Außer den erloschenen Feuerbergen hat das Hochland keine eigentlichen Ge- birge, doch ragen vielfach abgerundete Granithügel, die der Verwitterung und Abtragung widerstanden haben, aus der sonst ebenen Landschaft empor. Die Gewässer gehen teils der Küste, teils den schon genannten Seen zu. Der wich- tigste Strom ist der Nil. Als sein Quellfluß gilt jetzt allgemein der Kägera, der in stark gewundenem Laufe von O. her dem Viktoriasee zuströmt. Der Nil verläßt den See an der Nordseite und durchzieht das Hochland in erst nw., dann n. Richtung, wobei er mehrere Seeu, darunter deu Albertsee, durchfließt. Sein Gefälle ist sehr stark, und an vielen Stellen bildet er Strom- schnellen und Wasserfälle. Am großartigsten sind die 50 in hohen Murchison (mörkisn)-fälle, knrz vor dem Eintritt in den Albertsee. (Näheres über den Kilimandscharo und die großen Seen enthält der Abschnitt über Deutsch-Ostasrika). Das Klima. Trotz seiner hohen Lage hat Ostafrika ein sehr heißes Klima (Jahresmittel 25—28°). Die Regenmenge ist für tropische Verhältnisse nicht bedeutend (100—160 cm), reichlicher in den Gebirgslandschaften des Ostrandes, geringer in den meerfernen Binnenländern. Fast überall besteht ein strenger Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten, die dem Stand der Sonne folgen (S. 38). Die Pflanzenwelt. Der Entwicklung des Pflanzenlebens ist das trocken heiße Klima nicht günstig. Wald findet sich hauptsächlich nur in den regenreicheren Land- schaften der Ostabdachung des Hochlandes, in der Umgebung der großen Seen und an den mittelhohen Abhängen der großen Vulkanberge. Alles übrige Land ist hochgrasige Sawanne mit den schon früher genannten eingestreuten Bäumen und Baumgruppen (S. 39) oder eigentliche Steppe, die dort, wo große Regenarmut herrscht, gar ein wüsten- Haftes Gepräge annimmt. Die Tierwelt ist arg zusammengeschmolzen, seit das Land im Besitz von Europäern ist. Die Feuerwaffen haben so furchtbar unter ihr aufgeräumt, daß man sich fast überall genötigt gesehen hat, Jagdgesetze zu erlassen, um der völligen Vernichtung vieler Tiere vorzubeugen. Die Sawannen sind von Antilopen, Gazellen, Gnus, Büffeln, Giraffen, Zebras und Elefanten belebt. In sumpfigen Gegenden haust das Nashorn, in Flüssen und Seen das Flußpferd und das Krokodil. Von Raubtieren finden sich hauptsächlich Löwen und Leoparden. Die Wälder beherbergen zahlreiche Affen, sind aber arin an Vögeln. Dagegen sind die Flüsse und Seen die Sammelplätze ungeheurer Scharen von Wasservögeln. Von niederen Tieren verdienen erwähnt zu werden die Termiten (©. 42), die Tsetsefliege (©. 43), die Wander- heuschrecke, deren Schwärme oft die Ernte ganzer Gegenden vernichten, und in den Küsten- landschaften die Moskitos (Stechmücken), die schlimmsten Plagegeister der Menschen. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Bantunegern (S. 44 u. 53), die, in zahlreiche Stämme geteilt, hauptsächlich vom Ackerbau leben. An der mittleren Küste ist aus einer Vermischung mit Arabern und Jndiern, die seit alters hier Sklaven- und Elfenbeinhandel getrieben haben, das Volk der Suaheli entstanden.
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