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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 33

1912 - München : Oldenbourg
Iii. Die Deutschen Mittelgebirge, 33 Universitätsstadt. Die beiden Städte gehören der Rheinprovinz an. Der Rhein- durchbruch gilt als die schönste Talstrecke des Rheins, ja ganz Deutschlands. P o l i t i s ch e E i n t e i l u n g. Fast das ganze Rheinische Schiefergebirge gehört zum Königreich Preußen. Am linksrheinischen Gebirge hat die Rheinprovinz allein Anteil; in die rechtsrheinische Hälfte hingegen greifen 3 preußische Provinzen über: 1. der Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen- Nassau; 2. die Rheinprovinz; 3. die Provinz Westfalen, im Osten von der Rheinprovinz gelegen. Der Taunus samt dem größten Teil der Westerwaldplatte gehört zum Regie- rungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Die Re- gierungshauptstadt ist die vornehme Badestadt Wiesbaden, 110 000 Einw. Außerdem liegen im gleichen Regierungsbezirke: der Badeort Ems, dann mainaufwärts die alte Handels- und frühere Freie Reichsstadt und Krönungsstadt der deutschen Kaiser Frank- f u r t a. M., 335 000 Einw., ein Hauptstapelplatz der Waren für ganz Süddeutschland. In Frankfurt vereinigen sich viele Schienenwege aus Nord- und Süddeutschland: hier be- ginnt auch die Großschisfahrt auf dem Maine. In das Sauerland teilen sich zwei preußische Provinzen: 1. der östliche Teil gehört zur Provinz Westfalen. Hier liegen: Dortmund, 215 000 Einw., der Mittelpunkt der Kohlenförderung; G e l s e n k i r ch e n, 170 000 Einw., mit großen Kohlenbergwerken; Bochum, mit Eisen- und Stahlwerken; Iserlohn mit Nadelfabriken und Messingindustrie; Hagen, 90 000 Einw., mit Eisen- und Stahl- industrie; Arnsberg, Regierungshauptstadt, an der oberen Ruhr. An der Sieg in eisen- reicher Gegend Siegen; 2. der westliche Teil gehört zur Rheinprovinz, ebenso das gesamte linksrheinische Gebiet. Die Städte s. S. 32. Die Bewohner des Rheinischen Schiefergebirges sind im Sauerlande Niederdeutsche, irrt übrigen Teile Rheinfranken. Das Rheinische Schiesergebirge bietet seiner Bevölkerung reiche Naturgaben. 2. Das Hessische Bergland. Es breitet sich zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge einerseits dem Harz und dem Thüringer Wald anderseits zu beiden Seiten der oberen Fulda aus. Das Bergland bildet einen großen Gegensatz zum Rheinischen Schiefergebirge. Es besteht aus einer Buntsandsteintafel mit zwei vulkanischen Erhebungen^): 1. dem flachen Kegel des Bogelsberges (800 in) und 2. der südnördlich verlaufen- den Rhön mit der Wasserkuppe (950 in); s. S. 34. Der Wald auf den Höhen dieser Gebirge ist vielfach gerodet, steiniger Boden und rauhes Klima bewirken nur mäßigen Ertrag der Wiesen und Felder. Rinderzucht herrscht vor. Das Hessische *) Durch Aufhäufung von glutflüssigem Gestein (Lava, Basalt u. a.) des Erdinnern und Asche entstehen Berge von kegelförmiger Gestalt. Man nennt sie Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die tätigen Vulkane lassen aus dem Krater Lava oder Dampf ausströmen; die erloschenen ruhen. Die deutschen Vulkane sind längst erloschen. Erschütterungen des Erdbodens, die vom Erdinnern ausgehen, bezeichnet man als Erdbeben. Sie treten in vulkanischen Gegenden häufig auf, z. B. in der Oberrheinischen Tiefebene und im Vogtland.

2. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 75

1912 - München : Oldenbourg
Allgemeine Übersicht. 75 besonders die Oberrheinische Tiefebene, das Neckar - und Main- gebiet. Die ausgezeichnetsten Gartenkulturen finden sich um Bamberg, Erfurt und Hamburg. — Auch seine Weingaue hat das deutsche Land. In F r a n k e n und in der Pfalz, im Tale dermofel und des Neckars, vor allem aber im Rheingau schlingt sich die Rebe fast um alle nach S. gerichteten Hänge. Ein Blick auf die Klimakarte läßt denn auch sofort erkennen, daß hier die wärmsten Gegenden Deutschlands sind. — Unter den übrigen Bodenerzeugnissen sind noch Hopfen in der Main- und südlichen Neckargegend, im Elsaß und an der Donau, Tabak in der Oberrheinischen Tiefebene und Zuckerrüben in der preußischen Provinz Sachsen von Wichtigkeit. Im Norddeutschen Tieflande, besonders im nordöstlichen Teile, findet sich hauptsächlich der Großgrundbesitz vertreten, wogegen in Mitteldeutschland und noch mehr in Süddeutschland die Güterzersplitterung vorherrscht, besonders in der Rheinebene. Von großer Bedeutung ist ferner in Deutschland die musterhafte Forstkultur; denn mit der Waldwirtschaft blühen auch eine Anzahl davon abhängiger Industrie- zweige, wie Holzschnitzerei, Bereitung von Teer, Pech usw. und auch der Handel zieht seinen Gewinn davon. — Von dem Boden des Deutschen Reiches ist % mit Wald bedeckt. Wie meist in den ackerbauenden Ländern, erfreut sich auch in Deutschland die Viehzucht der sorglichsten Pflege. Die schönsten Rinder trifft man in den wiesen- reichen Marschgegenden, in Oldenburg und F r i e s l a n d, und in den Ge- birgsgegenden, wie in den A l l g ä u e r und Bayerischen Alpen (All- gäuer, Miesbacher Rasse). Die Pferdezucht blüht vor allem in der Provinz Preußen und in Mecklenburg, nicht minder in Oldenburg und Hol- stein. — In der Zucht edler Schafe stehen obenan Sachsen, Schlesien und Brandenburg. — Die meisten und besten Schweine liefern W e st - f a l e n (westfälische Schinken), B r a u n s ch w e i g , das Königreich und die Provinz Sachsen, überhaupt Mitteldeutschland. Noch mehr bevorzugt als hinsichtlich der Pflanzenwelt ist Deutschland durch den Reichtum und die Mannigfaltigkeit seiner Bodenschätze. Am aus- gedehntesten sind seine Kohlen- und Eisenlager (aus dem Kontinente sind es die größten) und das sind ja gerade die Haupthebel der modernen Industrie. Diese Mineralien treten vorzüglich auf in den R h e i n l a n d e n, in Schlesien und im Königreich Sachsen; überall sind sie die Grundlage eines sich immer mächtiger entwickelnden Fabrikbetriebes geworden. Hierzu kommt noch als Gegen- stand bergmännischer Ausbeute oder salinischer Gewinnung das Salz, wovon besonders mächtige Lager bei Staßfurt und in den Salzburger Alpen eingebettet sind. Ebenso bilden die zahlreichen unerschöpflichen G e f u n d b r u n n e n für einzelne Gegenden ansehnliche Wohlstandsquellen. — An S i l b e r liefert Deutsch- land (Harz, Erzgebirge, Oberschlesien) unter allen Staaten Europas die größten Mengen, in der Förderung von Zinkerzen übertrifft es mit der Union alle Staaten der Erde. Beträchtliche Bleierzablagerungen finden sich in der Eifel; ferner ist der Bau auf Bleierze von großer Wichtigkeit in Ober- fchlefien, wo im Tarno witz er Plateau auch das größte Zinkerzlager Europas auftritt. M. u. A. Geistbeck, Erdk. f. höhere Mädchenschulen. Ii. 6

3. Mittel- und Norddeutschland - S. 112

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 112 — und Blüte hat sie nicht wiedererlangt. (S. 110.) Die größte und wichtigste Industriestadt Sachsens, eine der ersten des Deutschen Reiches, ist Chemnitz (235000 E.) mit großen Baumwollspinnereien, Strumpfwirkereien, Färbereien und Fabriken für Werkzeuge und Maschinen aller Art. In den Flußtälern rings um die Stadt liegen noch mehrere große, langgestreckte Fabrikdörfer. Zwickau (71000 ©.) ist der Mittelpunkt des sächsischen Kohlen- bergbaus, hat Eisenhütten, chemische Fabriken und Maschinenbauanstalten. Plauen (102000 E.) im Vogtlande ist der Hauptort Deutschlands für die Herstellung von Gardinen, Weißstickereien und Koufektionswaren (Rüschen, Schleifen, Kragen usw.). Von andern Fabrikstädten seien noch genannt: Glauchau (26000 E.), Meerane (25000 (£.), Krimmitschau (22000 E.) und Reichenbach (25000 E.), alle im Zwickauer Gebiet. Die bisher genannten Städte liegen sämtlich im Königreiche Sachsen. Einige weiter w. gelegene gehören andern Staaten an. W. der Pleiße liegt Altenbnrg (40 000 E.), die Hauptstadt des Herzogtums Sachseu-Altenburg, mit mancherlei Industrie (Zigarren, Leder, Handschuhe, Hüte, Maschinen), zugleich ein wichtiger Markt für Feldfrüchte und Pferde. Die meist wohlhabenden Bauern der fruchtbaren Gegend sind z. T. wendischer Abkunft und bekannt durch ihre eigentümliche Tracht. An der Weißen Elster Greiz (22000 E.) und Gera (48000 E.), die Hauptstädte der Fürstentümer Reuß älterer und jüngerer Linie, mit bedeutender Industrie, besonders in Wollwaren. Weiter abwärts an der Elster, in der Provinz Sachsen, Zeitz (30000 E.) mit ähnlicher Gewerbetätigkeit. 19. Das Elbsandsteingebirge. (Anschauungsmittel: L., Das Elbsandsteingebirge; M., Dresden — Pinta — Meißen — Basteibrücke; S., Blick von der Bastei — Sachsens Hauptstadt — Binnenschiffahrt [Atrt Elbkai in Riesa]; G. 101—103). a. Das Gebirge. Allgemeines. Im O. der Elbe beginnt mit dem Lausitzer Gebirge der lange, sö. gerichtete Zug der Sudeten. Die ungefähr 30 km breite Lücke zwischen diesen und dem Erzgebirge füllt das viel niedrigere Elbsandsteingebirge aus, das sich sowohl durch seinen Bau wie die es bildenden Gesteine scharf von den Nachbargebirgen unterscheidet und ein durchaus eigenartiges Gepräge trägt. Während sich diese aus alten gesaltenen Gesteinsmassen, Glimmer- und Urton- schiefer, Gneis und Granit, ausbauen, besteht das Elbsandsteingebirge aus mächtigen wagerecht lagernden Sandsteinbänken, in die sich an einigen Stellen von unten her Basalte eingedrängt haben. Ursprünglich bildete das Gebirge eine zusammenhängende Platte, im Laufe der Zeit aber hat es die mauuig- saltigste Gliederung erhalten. Eigentümlichkeiten. Das Elbsandsteingebirge gehört seiner wilden Zerklüftung und seiner merkwürdigen Talbildungen wegen zu den interessantesten Landschaften Deutschlands. Seiner ganzen Breite nach wird es von dem tiefeingeschnittenen Tale der Elbe durchzogen, die es in einen w. und einen ö. Abschnitt zerlegt. Von beiden Seiten öffnen sich zum Elbtale zahlreiche kleine, enge, vielgewnndene Schluchten, die gleich dem Haupttale einen Charakter aufweisen, der den bisher geschilderten Talläufen fehlt. Fast senkrecht erheben sich die meist aus uacktem

4. Physische Geographie - S. 20

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
20 Grundzüge der physischen Geographie. Schichtenfaltung an der Fuchslarspitze (Hochvogel) im Allgäu. Vor allem links und in der Mitte des Bildes treten auffallende Faltungen im Haupt- dolomit hervor. Dieses ganze obere Felsgebiet ist über die jüngeren Allgäuer Schiefer des Jura (rechts uuten) hinausgeschoben, es ist ein Teil der Allgäuer Überschiebung. (Ü) Vorder - Kaiser {Scheffau er Spitze) Faltenmu Ide des Wilden Kaisers in Tirol. Nach E. Fraas,

5. Das Deutsche Reich - S. 1

1903 - Dresden : Huhle
Wir haben bis jetzt vom Königreich Sachsen gesprochen; es ist unser Vaterland. Die Muttersprache der Sachsen ist die deutsche Sprache, die Sachsen gehören zu den Deutschen. Unser Land ist ein Stück von Deutsch- land u. zwar der 35. Teil, seine Einwohner aber betragen den 13. Teil der Bewohner Deutschlands. Deutschland ist ein Kaiserreich. Zu ihm ge- hören außer Sachsen die von uns schon genannten Länder Preußen (im N ii. 0 von Sachsen), Bayern (im Sw) n. Thüringen (im W). Nun reden wir von dem Deutschen Reiche. Das Stromgebiet der Elbe. Sachsen gehört zum Stromgebiet der Elbe. Diese fließt von hier aus in die preußische Prov. Sachsen. Sie heißt so, weil sie bis 1815 zu Sachsen gehört hat; um Wittenberg herum lag das alte Kurfürstentum Sachsen. 1. Sie ist die Lutherprovinz: in Wittenberg hat er gepredigt, in seiner schön erneuerten Schloßkirche liegt er begraben, hier steht noch das Augustinerkloster, in dem er wohnte. In Erfurt war er im Kloster, Eisleben ist seine Gebnrts- n. Sterbestadt, in Torgau starb seine Käthe. 2. Sachsen ist die fruchtbarste Provinz von Preußen. Sie gehört zum größern Teil zur Tiefebene. Die Magdeburger Pflege ist die wichtigste deutsche Gegend für Zuckerrübenbau, Magdeburg daher der Hauptplatz für Zucker, der vielfach auf der Elbe verfrachtet wird. Reiche Braunkohlenlager er- möglichten dazu starke Industrie: Herstellung von Panzerplatten n. Kanonen ist weltberühmt. Erfurt ist die Blumen- n. Gemüsestadt. In 37 Gärtnereien mit 170 ha Land wird meist Blumensamen gezogen: besonders von Levkoj (150000 Jl jährlich) n. Astern, ferner Blumenkohl (16000 Schock), Brunnenkresse (50000 Schock), Spargel (400 Ztr.), Gurken (50000 Schock). Gepreßte Blumen gehen nach England, Rußland u. Amerika. 3. Sachsen ist die Salzprovinz: Staßfurt hat das bedeutendste Steinsalzbergwerk von Deutschland. 5000 Arbeiter fördern jährlich 4 Mill. Ztr. Steinsalz u. 25 Mill. Ztr. Kalisalze (Dünger, zur Schießpulver-, Glas- u. Seifen- fabrikation); in Düngesalzen ist es maßgebend für den Weltmarkt u. ver- sorgt England n. Nordamerika. Die bedeutendste Saline Deutschlands ist Schönebeck (jährlich 1,3 Mill. Ztr.), von alters her bekannt ist Halle. Außer der Elbe selbst fließt deren Nebenfluß die Saale durch die Prov. Sachsen. Sie zeichnet sich vor allen deutschen Flüssen aus durch viele bedeutende Städte u. durch zahlreiche Zuflüffe. Sie ist der letzte bedeutende Nebenfluß auf der linken Seite der Elbe. Die Quellgebirge der Saale u. ihre Zuflüsse bilden ein gutes Stück von der Grenze des Elbgebietes. Das Fichtelgebirge bildet ein Hufeisen, dessen Haupterhebung (Schnee- berg) im Sw liegt, die Flügel fallen rasch ab. Die Hauptmasse besteht aus Granit, der aus Blöcken u. Mauern gewaltige Burgen aufbaut. Der verwitterte Granit bildet guten Waldboden, daher ist das Gebirge reich be- waldet, seine Fichtenwälder haben ihm den Namen gegeben. Wald u. Kälter, Kleine Erdkunde. 2. Deutschland. j

6. Das Deutsche Reich - S. 3

1903 - Dresden : Huhle
— 3 Strumpfwirkerei), Jena ist die Thüringer Universität. 2. Herzogtum Sachsen- Altenbnrg; die Hauptstadt ist durch den Prinzenraub 1455 bekannt. Die Bewohner des Ländchens sind tüchtige Landwirte u. haben noch manche alte wendische Sitte erhalten. 3. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha; Gotha ist berühmt durch Cervelatwurstsabriken. 4. Herzogtum Sachsen- Meiningen, liegt fast ganz im Gebirge, treibt Bergbau (Schiefer, Eisen, Porzellanerde) n. Gewerbe (Sonneberg). Ferner gehören zu Thüringen zwei Fürstentümer Schwarzburg u. zwei Fürstentümer Reuß (Gera wird seines Handels wegen Klein-Leipzig genannt). Ein Teil gehört endlich zur preußischen Prov. Sachsen (Erfurt, Suhl, Eisleben mit dem längsten unterirdischen Baue der Erde, einem 31 km langen Stollen, der die Bergwässer zur Saale führt). Von der Prov. Sachsen umschlossen wird das Herzogtum Anhalt. Der größere Teil ist Ebene, der kleinere liegt am Harz. Der fruchtbare Boden ermöglicht eine ergiebige Landwirtschaft mit Zuckergewinnung u. Brannt- Weinbrennerei. Hauptstadt ist Dessau. Nördl. vom Thüringerwald wird die Grenze des Elbgebietes vom Harz fortgesetzt. Er sendet die Bode zur Saale. Der Harz ist das nördlichste Gebirge Deutschlands, u. da er sich aus der Ebene erhebt, erscheint er von allen Seiten als Gebirge, obwohl er eine im W 600, im 0 400 m hohe Platte bildet, auf der sich die sanft gewölbte, mit mächtigen Felsblöcken übersäte Granitkuppe des Brockens bis über 1140 m erhebt. Der Name bedeutet Wald (Hart), der Oberharz trägt dichte Fichtenwälder, den Unterharz bedeckt Laubgehölz. Die Hauptmasse des Ge- birges bildet Grauwacke, die Silbergänge enthält u. mehrfach vom Granit durchbrochen wird. Die Besiedlung des Harzes wurde durch seinen Erz- reichtum verursacht: der Oberharz bietet Silber (Goslar wurde schon von Heinrich I. befestigt), der Unterharz Eisen, der Ostabhang Kupfer. Gleich- wohl ist die Bevölkerung nur gering, die Bergstädtchen bleiben klein; die Täler des Thüringerwaldes fehlen, die Hochfläche ist rauh. Daher ist auf dem Oberharz kein Feldbau möglich, selbst die Viehzucht ist wenig ver- breitet. Die duftigen Bergkräuter werden bei der Bereitung des beliebten Harzkäses verwertet. Am Brocken liegt das Brockenfeld, ein umfangreiches Moor, das im Sommer die Wasseradern speist. Hier hat die Bode ihre Quelle, deren Granittal die Schönheiten des Unterharzes vereinigt. In ihrem Tale liegen die wunderbaren Kalktusshöhleu (Baumann-, Biels-) mit säulenartigen Tropfsteinbildungen. Senkrechte Granitwände steigen am User der Bode bis über 200 m auf. Die Roßtrappe zeigt auf ihrem riesigen Felsgipfel einen Ungeheuern Roßhuf eingedrückt. Seitwärts erhebt sich 400 m hoch eine Felsenhochfläche: der Hexentanzplatz. Der Brocken ist der Versammlungsort der Hexen in der Walpurgisnacht. Die Natur- schönheiten des Harzes ziehen bedeutenden Fremdenverkehr an (Blanken- bürg ist beliebter Kurort), der eine wichtige Erwerbsquelle bildet. Andere Nahrungszweige sind Holzschnitzerei u. Vogelzucht. Die Kauarienvögel, denen allerhand Weisen beigebracht werden, sind ein einträglicher Handelsartikel. „ Vom Harz aus zieht sich in die weite norddeutsche Ebene hinein die Luneburger Heide, ein Höhenrücken von durchschnittlich 100—130 m Höhe, ähnlich einer riesigen Sandwelle auf dem alten Meeresboden der Ebene. Kölker, Kleine Erdkunde, 2, Deutschland. 2

7. Das Deutsche Reich - S. 62

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
62 Die deutschen Landschaften. Niederschläge (600—800 mm), besonders am Fuße der Mittelgebirge (bis 1000 mm). Nach der Bodenart können wir vier Naturgebiete unterscheiden:' 1. das Fruchtland am Gebirgsfuße, 2. das Geest- und Heideland, 3. die Moore, 4. den Marschensaum längs der Küste. Das Fruchtland am Gebirgsfuße. Vom Nordsaum der deutschen Mittelgebirge bis zu den Heide- und Moorge- bieten der Niederung ist der Boden des Tieflandes vielfach mit jenem feinmehligen Lößlehm bedeckt, der wahrscheinlich vom Winde herbeigewehter Staub aus dem Geschiebelehm gewesen ist. Seine lockere Beschaffenheit, seine Wasserdurchlässigkeit und sein Gehalt an Kalk machen ihn zu einem der fruchtbarsten Ackerböden. In weiten Buchten dringt dieses gesegnete Fruchtland tief in die Gebirgslandschaft hinein. Hierher gehören z. B. die bereits besprochene Kölner Tieflandsbucht, das Münsterland sowie ein Teil des Harzvorlandes. Dazu kommt noch: Tas Fruchtland von Hannover bis zur Leipziger Bucht. Es umfaßt hauptsächlich Teile vom südlichen Hannover, vom Herzogtum Braun- schweig und von der Provinz Sachsen (Altmark und Magdeburger Börde). Be- sonders Zuckerrübenbau, aber auch Gemüsebau und Schweinezucht haben hier eine außerordentliche Ausdehnung gewonnen und große Wohlhabenheit erzeugt. Die größeren Flüsse des Gebietes, Aller und Leine, sind schiffbar. Der Hauptort der Provinz Hannover ist die Stadt Hannover an der Leine (300000 Einw.), früher eine fülle Residenzstadt, jetzt Sitz einer blühenden Groß- industrie (Maschinen, Gummireifen) und wichtiger Verkehrsknotenpunkt (Köln- Berlin, Hamburg—frankfurt a. M.). Im Herzogtum Braunschweig ist neben der bereits genannten Haupt- stadt gleichen Namens noch Wolfenbüttel mit berühmter Bibliothek zu erwähnen. Zur Provinz Sachsen gehören an der mittleren Elbe: Mühlberg, der End- Punkt der sächsischen Personendampfschiffahrt, die Festung Torgau, Wittenberg, die Wiege der Reformation (Schloßkirche, Lutherhaus), und vor allem Magdeburg. Letztere Stadt (280000 Einw.) beherrscht einen der wichtigsten Elbübergänge im Herzen des preußischen Staates und ist deshalb stark befestigt. An einer trefflichen Wasser- straße, und zwar an ihrem Schnittpunkte mit einer großen Ostweststraße gelegen, ward es eine bedeutende Handels- und lebhafte Industriestadt (Maschinenbau); für Rübenzucker ist Magdeburg der erste Handelsplatz Deutschlands. Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen: das Herzogtum Anhalt mit seiner freundlichen Residenzstadt Dessau an der Mulde. Das Geest- und Heideland. Unter Geest (gast — wüst) versteht man das flachwellige, trockene Hügelland, das sich in Nordwestdeutschland zwischen dem Lößgebiet und der Küstentiefebene ausdehnt. Es verdankt seine Entstehung den eiszeitlichen Gletschern, deren Grund-

8. Das Deutsche Reich - S. 56

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
56 Die deutschen Landschaften. Das Fürstentum Schwarzburg -Rudolstadt: Hst. Rudolstadt an der Saale. — Stammschloß Schwarzburg. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen: Hst. Sondershausen. Das Fürstentum Reuß, Ältere Linie: An der Ostgrenze Thüringens, im Flußgebiete der Weißen Elster: Hst. Greiz. Das Fürstentum Renß, Jüngere Linie: Im Oberland: Schleiz. Im Unterland: Gera an der Elster (Wollwaren, Leder). Die Sudeten. Vom Thüringer Wald zieht sich die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle nordöstlich durch Sachsen (siehe später!) und wendet sich jenseits der Elbe in weitem Bogen nach 80. Alle Gebirgsteile, die sich östlich des Elbsandsteingebirges an der öfter- reichisch-deutschen Grenze bis zur oberen Oder erstrecken, Pflegt die Wissenschaft als Sudeten zusammenzufassen. (Das Volk wendet diesen Namen nirgends an!) Nach ihrer Natur sind die Sudeten eine Einheit. Sie bestehen großenteils aus alten Gesteinen (Granit, Gneis, Glimmerschiefer) und find Reste des großen mitteldeutschen Faltengebirges der Steinkohlenzeit. Auch hier find später Zerreißungen eingetreten, Schollen in die Tiefe gesunken (Schlesischer Steilabfall!), Horste emporgeschoben. Durch diese Verschiebungen ist das Ganze gegliedert in einzelne Mittelgebirge mit scharfen Kämmen, getrennt durch tiefe Einsenkungen. Letztere öffnen dem Verkehr zwischen Böhmen und Deutschland bequeme Durchgänge. (Vgl. Skizze!)

9. Königreich Sachsen - S. 6

1889 - Dresden : Huhle
6 Iii- Orographische Verhältnisse des Landes. Königreich Preußen mit der Provinz Sachsen, Herzogtum Altenburg, Großherzogtum Weimar, Fürstentümer Renß und Königreich Bayern. Mit Ausnahme einiger, im Großherzogtum Weimar und im Herzogtum Altenburg liegender Parzellen (Ziegelheim und Liebschwitz und Traubenpreskeln) bildet das Königreich ein geschlossenes Ganzes. Die größte Läugeuausdehuung von West nach Ost beträgt 30, die größte Breitenausdehnung von Süd nach Nord 20 deutsche Meilen. Die geogr.-mathematischen Grenzen sind: vom 50° 10' bis 51° 28'45" nördlicher Breite, vom 29° 32' 46" bis 32° 43'40" östlicher Länge von Ferro. Seit 1874 wird Sachsen in 4 Kreishauptmannschaften (früher Kreisdirektionen) eingeteilt: 1. Zwickauer (südlichste), 2. Leipziger (nördlichste), 3. Dresdener (mittelste), 4. Bantzener (östlichste). Diese Kreishauptmannschafren zerfallen in 27 Amtshauptmannschaften und zwar Kreishauptmannschaft Zwickau in die 10 Amtshauptmannschaften: Annaberg, Auerbach, Chemnitz, Flöha, Glauchau, Marienberg, Oelsnitz, Plauen, Schwarzenberg und Zwickau; Kreishauptmannschaft Leipzig in die 6 Amtshauptmannschaften: Borna, Döbeln, Grimma, Leipzig, Oschatz, Rochlitz; Kreishauptmannschaft Dresden in die 7 Amtshauptmannschaften: Dippoldiswalde, Dresden-Altstadt, Dresden-Neustadt, Freiberg, Großenhain, Meißen, Pirna; Kreishauptmannschaft Bautzen in die 4 Amtshauptmannschaften: Bautzen, Kamenz, Löban, Zittau. Iii. Orographische Verhältnisse des Landes. (Gebirge und Thäler.) Unter „Orographie" versteht man die Lehre von den Landformen, also von Ebenen und Gebirgen, von Thälern und Bergen. — Daß unsere Erde nicht vollständig flach ist, ist besonders der mechanischen Thätigkeit zweier Dinge zuzuschreiben: dem Feuer und dem Wasser. Aus feuerflüssigen Massen des Erdinnern entwickelten sich Gase, welche einen solchen Druck auf die Erdrinde ausübten, daß diefelbe als Gebirge i Massengestein) emporgehoben wurde. Andererseits senkte sich die Erdrinde durch ihre eigne Schwere in die von den Gasen verlassenen Hohlränme und es entstanden zunächst Falten oder Thäler i der gar Erdsenken, Tiefthäler ^Depressionen). Eigentliche Depressionen, d. H. Erdsenken, die tiefer als der Meeresspiegel liegen, giebt es in unserm Vaterlande nicht. Das Wasser war in der Weise thätig, daß es 1. sich bewegend, lösliche Teile der Erdrinde in sich aufnahm, mit fortriß und so im Laufe der Jahrtausende Thäler ausspülte (Erosionsthäler), 2. bei Ruhe die aufgelösten Stoffe absetzte, die dann später

10. Vorwiegend Landschaftskunde - S. 33

1904 - Dresden [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
33 17. Obersachsen. Das Land der Sachsen war ursprünglich das Gebiet westlich der unteren Elbe. Später übertrug sich der Name Sachsen auch auf das jetzige Königreich Sachsen, auf Thüringen und die Provinz Sachsen. Zur Zeit des Prinzenraubes waren die drei grossen Gebiete ein einziges Kurfürstentum. In Thüringen führen bis heute noch vier Länder den einstigen Namen Sachsen, nämlich: Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen- Coburg-Gotha und Sachsen-Altenburg. Obersachsen umfasst das Lausitzer Gebirge (G 8, 9), das Elbsandsteingebirge (G 8), das Erzgebirge, Fichtelgebirge, den Thüringerwald, den Harz und das zwischenliegende Land. Von allen diesen Gebirgen findet eine stete Abdachung in nördlicher Richtung statt, ein allmählicher Übergang zum Hügelland und Flachland. Der Thüringerwald bietet zahlreiche liebliche Bilder; erwähnt seien Inselsberg und Wartburg (G 4). Unübertroffen steht der Gewerbfleiss der Bewohner da. Fast bis zum Kamme hinauf ziehen sich die mannig- fachen industriellen Betriebe. Sonneberg versorgt halb Deutschland mit Schiefertafeln, Griffeln und Spielwaren. Lauscha und Ilmenau liefern Glaswaren. Ins Saalegebiet übergehend, (F-H 6) erwähnen wir die Blumen- und Gemüsestadt Erfurt (G 5). Noch mehrmals erhebt sich das Land zu merklicher Höhe, z. B. in dem durch das Kaiser Wilhelm-Denkmal geschmückten Kyffhäusergebirge (G 5). Bei Halle (F 6) stehen wir bereits mitten in der Provinz Sachsen, dem ersten Zuckerland der Erde. Die grösste Fruchtbar- keit des Landes zeigen die Goldene Aue (G 5) und die Magde- burger Börde (e 6). Hier sieht das Auge unabsehbare Felder voll Zuckerrüben. Jedes Dorf hat seine Zuckerfabrik. Stassfurt*) und Halle liefern Dünge- und Kochsalz. Im Norden erscheinen die Züge des Harzes. (Dieser ist reich an wunderbaren Granitgebilden, steilen Wänden (Rosstrappe), wilden Tälern und blinkenden Erzen, die namentlich im Mans- felder Bergland (F 5) gehoben werden. Auf dem Brocken feierten nach dem Volksglauben die Hexen ihre Tänze. Noch jetzt zeigt man einen Hexentanzplatz, ein Hexenwaschbecken und eine Teufelskanzel. Der Saale aufwärts folgend, gelangen wir über das wald- reiche Fichtelgebirge und über das kleine Elstergebirge hinweg in das alt- und weit und breit bekannte sächsische Erzgebirge. Dieses erhebt sich im Keilberg und Fichtelberg über 1200 m hoch. Vielfach tritt neben dem Gneis und Granit der Glimmerschiefer auf, der eine wenig fruchtbare Verwitterung ab- gibt. Dieser Umstand sowohl wie auch das rauhe Klima lassen verwunderlich erscheinen, dass wir eins der volkreichsten Gebiete Deutschlands vor uns haben. Aber das Gebirge hat eine rege Gewerbtätigkeit entfaltet, die sich nach und nach auf das gesamte Königreich Sachsen verbreitet hat. Jahr- *) Erstes Salzbergwerk Europas. 3
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TM Hauptwörter (200)200

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