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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 453

1868 - München : Lindauer
Beilagen zum fünften Zeitraum. 453 Worte falsch und schickte sogleich nach Donauwörth den Befehl, die Herzogin zu enthaupten, was leider mit zu großer Hast ins Werk gesetzt wurde. 44. Die Stadt Schwäbischwörth (Donauwörth), Hersbruck, Parkstein, Floß und noch andere Güter auf dem Nordgau. 45. Ammergau, Schongau, Peutiugau und Moringen gern. Uri. geg. zu Innsbruck am 6. November 1266. 46. Kouradin stammte durch seine Mutter Elisabeth von derpsalz- gräfiu Agnes, Friedrich durchseinen Vater Hermannvi von der Pfalz- gräfin Irmengarde ab; vgl. d. nachstehende Tabelle: Heinrich der Lange, Sohn Heinrichs des Löwen. Heinrich, Agnes; ihr Gemahl: Otto der Irmengarde (Elicke). si 1214. Erlauchte von Bayern-Pfalz. Gem.: Hermann V von | Baden, si 1243. Elisabeth; Ludwig Ii H 1. Gem.: Konrad Iv, d. Strenge, deulscher König. 2. Gem.: Mainhard Iv von Görz-Tyrol. 1. 2. 2. Konradin, Heinrich Elisabeth. 1268 zu Neapel von enthauptet. Kärnthen. einrich Hermann Vi von Xiii. Baden erbt 1246 das Herzogth. Oesterreich; ch 1250; Gem.: Gertrude von Babenberg. Friedrich von Baden Agnes, und Oesterreich, 1268 zu Neapel enthauptet. 47. Siehe die getroffene Theilung oben unter Ziffer 36. 48. Auf Seite Ludwigs waren: Der Kurfürst Peter, Erzbischof von Mainz, Balduin, Erzbischof von Trier, Bruder des verstorbenen Kaisers Heinrich Vii, die Markgrafen Heinrich und Waldemar von Brandenburg und König Johann von Böhmen-Luxemburg, dieser deshalb, weil er eiusah, daß er selbst nicht durchgesetzt werden könne und für den Fall, daß ein Habsburger daran käme, für das Haus Böhmen-Luxem- burg Alles zu fürchten sei, besonders hinsichtlich Böhmens, worauf nicht blos Heinrich voukärnthcn, sondern auch diehabsburger ein näheres Recht zu haben Vorgaben. Auf Seite Friedrichs des Schönen stand der Kurfürst Heinrich von Virneberg, Erzbischof von Köln, und der Pfalzgraf Rudolf, welcher dem Münchener Vertrage von 1313 zufolge die pfalzbayerische Kurwürde bekleidete. Die beiden Stimmen von Kursachsen gaben keinen Ausschlag, da Herzog Johann von S ach sen-L an en b ur g sich für Ludwig, Herzog Rudolf von Sachsen-Wittenberg sich für Friedrich den Schönen aussprach; die Stimme Heinrichs von Käruthm, der sich für Friedrich entschied, kam nicht in Anschlag, da er längst sein Königreich Böhmen und damit das Kurrecht verloren hatte. Ludwig war demnach mit 4 gegen 2 Stimmen gewählt. 49. Vermuthlich aus Furcht, die Rudolf vor Ludwig hegte, seit dieser auf dem Kornmarkte (jetzigen Marienplatze) in München zum Zwecke der Verschönerung trotz des Widerspruchs Rudolfs und mehrerer Bürger einige Häuser gewaltsam hatte abbrechen lassen.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 156

1868 - München : Lindauer
156 Oberbayern und Tyrol unter wurden ihm nach dem Tode Rudolfs Ii (f 4. Oktober 1353) für 20,000 Mark Silber, welche er diesem geliehen, durch den Vertrag von Hagenau (29. Oktober 1353) von den beiden Pfalzgrafen Rupert I und Rupert Ii mit Einwilligung der bayerischen Stamnwettern noch weitere dreizehn Orte *) in der Oberpfalz überlassen. Dabei war Karl Iv unbillig genug, die pfälzische Kurwürde, die nach dem Tode Rudolfs Ii dem Hausvertrage von Pavia zufolge an die bayerische Linie hätte kommen sollen, dem rheinischen Pfalzgrafeu Rupert I zuzusprechen. Einige Jahre später wendete er diese Kurwürde durch die goldene Bulle, welche er (am 8. Januar 1356) zu Nürnberg erließ, für immer und ausschließlich der rudolfisch-pfälzischen Linie zu. Die bayerischen Wittels- bacher mußten dieß über sich ergehen lassen, da sie seit den Judenverfolgungen, die kurz vorher (1349) in Salzburg, Braunau, München, Augsburg und den umliegenden Ort- schaften vorgekommen waren, vollauf zu thun hatten, im Innern des Landes Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Geschichte der seit 1351 und 1353 getrennten bayerischen Gebietstheile folgt nunmehr in der Ordnung, in welcher eine um die andere Herrscherfamilie dieser Gebietstheile bis auf die Ste- phans Ii von Niederbayern-Landshut erloschen ist. V. Oberbahern und Throl (1351—1363) **). § 66. Der Begründer dieser Linie, Ludwig V, der Brandenburger (1351—1361), war ein biederer, freisinniger Fürst, von Allen, die ihn näher kannten, geachtet und geliebt. *) Sulzbach, Rosenberg, Thurndors, Hilpoltstein, Hohenstein, Lichteneck, Frankenbcrg, Lauf, Eschenbach, Heersbruck, Auerbach, Pegnitz und Floß. **) Die Herzoge von Ob erb a y ern und Tyrol während dieser Zeit sind : Ludwig Y, der Brandenburg er, 1351—1361. Mainhard 1361-1363.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 10

1868 - München : Lindauer
10 Bajoarien unter d. Agilolf. Garibald Ii u. Theodo I. auf Betrieb des Frankenkönigs Dagobert I (zwischen 628 und 638) durch vier Männer (Claudius, Chadoin, Magnus und Agilolf) die bis dahin ungeschriebenen Gesetze seines Volkes anszeichnen ließ und dieser Gesetzessammlung allgemeine Aner- kennung verschaffte. Nicht minder erfolgreich waren die An- strengungen, die unter seiner Regierung in und um Bajoarien her zur Befestigung mtb Ausbreitung des Christenthums ge- macht wurden. Drei Glaubensboten aus Irland, der heilige Co ln mb an (Stifter des Klosters Lnxeuil in Franche Comte), die Heiligen Gallus und Magnus i;!) brachten 612 das Christenthum nach Alemannien, und im Jahre 615 trafen cms Frankreich Eu st a sius und Agi lus (erstercr war seit Columbans Abgang Abt des Klosters Lnxeuil, letzterer wurde nachmals Abt des Klosters Rebais in der Landschaft Brie im Departement der Seine und Marne) in Bajoarien ein, theils um das Evangelium neu zu verkünden, theils um Irr- lehren, welche von Anhängern des Bonno fins und Phot in ns gegen die Gottheit Christi nub die Jungfräulichkeit Mariens verbreitet worden waren, zu unterdrücken. Die rastlose Mühe, welche diese Männer aufboten, ward damit gelohnt, daß die meisten der Jrregeführten in den Schoos der katholischen Kirche zurückkehrten. § 10. Garibalds Ii Nachfolger war Theodo I*) (640 — 652?), welcher ebenfalls der jüngern agilolsingischen Linie angehörte "). In ihm besaßen die Bajoarier einen überaus edlen, friedliebenden Fürsten, der für die weitere Verbreitung des Christenthums vornehmlich dadurch wirkte, daß er (649) den hl. Emmeram (Heimeram, Hausrabe), einen fränkischen Glau- benöboten aus Pictavium (Poitiers), auf seiner Missionsreise zu den Avaren in Reginisbürg (Rcgensburg) zu dem Ent- schlüsse bewog, vorerst den Bajoariern einige Zeit lang die himmlische Lehre zu verkünden. Nachdem er dieß drei Jahre hindurch gethan hatte, erlitt er auf eine traurige Weise den *j Cb Theodo I ein Sohn Garibalds Ii gewesen, steht dahin.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 79

1868 - München : Lindauer
79 Bayern unter Heinrich Xii, dem Löwen. wenig mehr um den Kaiser und dessen Unternehmungen, sondern hing mit ganzer Seele dem Plane nach, seiner: eigenen Ländern urrd Unterthanen den hart vermißten Wohlstand wiederzugeben und seine Herrschaft nach Innen und Außer: zu bcsestiger: und zu erweitern. Für die Ausführung dieses Planes that er 1157 der: erster: Schritt, indem er vor: dem Bischöfe Otto von Frey- sing (1138 — 1158), des Kaisers Barbarossa Oheim, die Ab- tretung des Zolles verlangte, welcher: dieser an der Brücke bei Oberföhring, einem Dorfe im Freysinger-Gebiete, von dem aus Reich er: hall über Rosenheirn nach Schwaben und In- golstadt gehenden Salzzuge erhob. Der Weigerung Otto's, aus den Nachweis gestützt, daß ihm König Konrad Iii dieses Recht eingeräumt habe, setzte Heinrich der Löwe einer: Gewalt- streich entgegen: Er ließ, nachdem er (1157) bei der: eine Stunde oberhalb Föhring am linker: Jsarufer stehenden Einzel- Höfen, welche München (Munichen, Mnnihen, villamunihha)*) hießen, über die Isar eine Brücke geschlagen und von dieser aus zur Erweiterung des Verkehrs eine Straße nach dem nahen Aschheim**) gebaut hatte, in Einer Nacht die Föhringer Brücke niederlegen urrd zwarrg dadurch den Salzzug, den Landweg von München aus anzutreten. Zn der Nähe der neuen Brücke er- baute Heinrich der Löwe ungesäumt ein Mauthaus, einen Salzstadel, eine Münzstätte und legte dadurch der: Grund zu *) München (—Munichen, Munihen) ist der Dativ Pluralis von dem aus dem lateinischen monaolros oder monacos gebildeten Worte Munich, d. i. der Einsame, und heißt „Wohnsitz der Einsamen" oder „der isolirt Hausend en", gerade so wie z. B. Bayern, Schwaben als Dative der Personennamen Bayer, Schwab die Wohnsitze dieser Völker- schaften bezeichnen. Zu Anfang des zehnten Jahrhunderts gehörten die Einzel- höfe München, die am linken User der Isar standen, dem Kloster Tegern- see; nach Aushebung desselben durch den bayerischen Herzog Arnulf I fielen sie an den Grafen Rapot von Dießen. Einer von dessen Nachkömmlingen, Otto, der Stammvater der Grafen von Wolfrathshausen, besaß sie noch um 1060 (Lion. Boic. Yi. 162. n. Ix). Wie Heinrich der Löwe diese Höfe an sich brachte, ob durch Kauf oder mit dem herzoglichen Amte, ist unbekannt. **) Durch die Straße nach Aschheim sollte dem Salztransport, der bis dahin von Föhring aus nur eine westliche und nördliche Richtung hatte, auch noch eine östliche Richtung gegeben werden.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 153

1868 - München : Lindauer
Bayern unter den Söhnen Ludwigs des Bayern. 153 Drittes Kapitel. Bayern von dem Tode Ludwigs des Bayern bis zur Landestheilung unter die Söhne Stephans Ii (1347 —1392). § 65. Die sechs ehelichen Söhne, welche Ludwig der Bayer hinterließ, regierten anfangs (1347 — 1349) gemeinschaft- lich, hatten aber durch die Winkelzüge des Luxemburgers Karl von Mähren, der den deutschen Thron zu behaupten suchte, einen harten Stand. Die bayerische Partei trug unmittelbar nach Ludwigs Iv Tod die deutsche Krone dem Könige Eduard Iii von England, Königs Ludwigs Iv Schwager, und als dieser sie ausschlug, dem Markgrafen Friedrich von Meißen, König Ludwigs Iv Schwiegersohn, an, der sich aber bald von Karl mit der Summe von 10,000 Mark Silbers abfinden ließ. Um die bayerische Partei zu schwächen, unterstützte Karl einen Pseudo-Waldemar in der Person eines dem verstorbenen Markgrafen Waldemar von Brandenburg ähnlichen ehe- maligen Dieners desselben und nachmaligen Müllers, Namens Jakob Rehbock, welcher — von den mit dem ausgestorbenen Hause verwandten Fürsten von Anhalt und Sachsen wahr- scheinlich angetrieben — dem Markgrafen Ludwig von Bran- denburg die Regierung in Brandenburg streitig machte, in- dem er behauptete, er sei der todtgesagte Kurfürst Waldemar und komme eben aus Palästina, wohin er zur Abbüßung seiner Sünden gepilgert sei. Dieß hielt die bayerische Partei indessen nicht ab, die Krone Deutschlands (13. Januar 1349) dem Grasen Günther von Schwarzburg anzutragen, der siezwar annahm, aber auf sie bald wieder zu Gunsten Karls gegen die Summe von 20,000 Mark Silbers verzichtete und kurz darauf (11. Juni 1349) an Gift starb, welches ihm, wie man glaubt, der Arzt Frey dank zu Frankfurt beibrachte. Karl, der sich kurz vor Günthers Tod mit Anna, der Tochter des Kurfürsten Rudolf Ii von der Nheinpfalz, vermählt hatte (4. März 1349), um Zwie- tracht zwischen den bayerischen und pfälzischen Wittelsbachern zu säen, hielt es endlich doch für vortheilhafter, sich mit den

6. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 12

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 12 — (Iv.) Jetzt ist das Eigentum sicherer als in früheren Zeiten. 5. Nun denkt noch einmal an die Geschichte, die wir hatten, und stellt kurz die Hauptpunkte zusammen! — Ludwig der Springer lernt zufällig einen zur Anlage einer Burg passenden Berg kennen. Er bemächtigt sich desselben mit Lug und Trug und baut die Wartburg. Dieselbe wird im Jahre 1070 fertig. Darüber wollen wir einen kurzen Satz aufschreiben; wer kann einen solchen sagen? — (Iv.) Ludwig der Springer vollendete im Jahre 1070 den Bau der Wartburg. It. Ihr sollt zusammenstellen, was ihr soeben gelernt habt: 1. Das 9. Gebot mit Luthers Erklärung. 2. „Selig sind die Friedfertigen." 3 Ludwig der Springer vollendete im Jahre 1070 den Bau der Wartburg. Dieser Satz (das historische System) wird in ein anzulegendes Heft (das Systemheft) geschrieben; dazu die Stichworte: „Graf;" „Ritter;" ferner: 4. Jetzt ist das Eigentum sicherer als in früheren Zeiten; sowie das Stichwort: „Grundbücher". "V. Welche Gebote Gottes kennt ihr schon? — Wie hat Abraham gehandelt, als er einen Besitz erwerben wollte? (Erinnerung an Abrahams Kauf.) Wenn ja einmal jemand vor Gericht schwören muß, wie muß er sich da vorbereiten? — Zusammenstellen der bekannten Jahreszahlen. Es entsteht die erste Zahlentabelle. Durch fortwährende Übung ist allmählich das Zeitbewußtsein auszubilden. Für den Anfang möchte ich die wagrechte Stellung mit genau bestimmten Zwischenräumen empfehlen, Abraham. Christus. Wartburg. Deutsch-franz. Krieg. 2000 1________________________________1070___________1870/71 .1890. 2. Einheit. Wir haben einen eigentümlichen Beinamen kennen gelernt. Ihr sollt jetzt erfahren? — Ziel: Warum Ludwig der Springer genannt wurde (sagen die Kinder). I. Es werden Vermutungen angestellt: Es muß sich wohl um einen merkwürdigen Sprung Ludwigs handeln; gewiß nicht um einen Sprung im Scherz, im Spiel, denn davon bekommt man keinen Beinamen; der Sprung muß eine andere Bedeutung haben. Im sächsischen Erzgebirge wird die Besprechung angeschlossen an Harras, den kühnen Springer, in Nürnberg und Umgebung an den wunderbaren Sprung Eppelins von Geilingen, in der Harzgegend an die Roßtrappe rc.

7. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 59

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 59 — dem eroberten Lande zu geben, ihn zu betrügen. So entsteht auch hier ein Unrecht aus dem anderen, wie bei Adam und Eva, Kain, Josephs Brüdern, bei Ludwig dem Springer, als er die Wartburg baute; auch hier gilt das Sprüchwort: Eine Sünde ist der anderen Mutter. 3. Der Frankenkönig? — Dieser hätte dem Boten antworten sollen: „Sage Deinem Herrn, daß ich mich mit solchen schlechten Dingen nicht abgebe. Ich fange nur Krieg an, wenn ich gerechte Ursache habe, aber nicht ans Habsucht. Auch will ich nicht helfen. daß ein Bruder den andern beraubt und tötet, denn Brüder sollen sich lieben!" So sagt aber der Frankenkönig leider nicht, denn er ist auch herrsch- und habsüchtig, und es ist ihm ganz gleichgültig, ob das Werk, zu dem er sich mit dem Thüringerkönig verbindet, ein gutes oder schlechtes ist. Darum geschieht es ihm ganz recht, daß er von dem Thüringerkönig betrogen wird. Der eine ist so schlecht wie der andere. Iii. 1. Ihr kennt schon eine Geschichte, in welcher erzählt wird, wie eine Frau einen Mann zum Bösen verführen will. — Die Frau Potiphars wollte Joseph zur Sünde verleiten, aber Joseph ließ sich nicht verführen, sondern antwortete: „Wie sollt' ich ein so großes Übel thun und wider meinen Gott sündigen!" Nun war freilich der Thüringerkönig noch ein Heide und kannte Gott nicht, aber das wissen auch die Heiden, daß man seinen Bruder nicht berauben und gar töten darf. Auch die Heiden haben ein Gewissen. (Iv, 1.) 2. Vergleich mit dem Brudermord Kains. — Kain wurde nicht durch eine andere Person gereizt, sondern durch seine eigenen schlechten Gedanken, durch Neid und Haß. Diese Gedanken verleiten ihn zum Mord an seinem Bruder („wer seinen Bruder hasset, der ist ein Totschläger") wie das falsche Ehrgefühl und die Herrschsucht den Thüringerkönig. Weder Kain noch der Thüringerkönig herrschen über die Sünde, wie Gott es von den Menfchen verlangt, und wie es Jofeph that, fondern lassen ihr ihren Willen. Wie Ketin Neid und Haß hätte unterdrücken sollen, so hätte der Thüringerkönig den Anreizungen seiner Frau und den Einflüsterungen seiner eignen Herrschsucht widerstehen sollen, ebenso der Frankenkönig. (Iv, 2.) 3. Erinnerung an den Mord Ludwigs des Springers. 4. Früher herrschte über Thüringen ein König, später ein Landgraf. — Der König hatte niemand über sich, der Landgraf den Kaiser. Ein König ist selbständig. (Iv, 3.) Iv. 1. „Dein Leben lang habe Gott vor Augen und im Herzen und hüte dich, daß du in keine Sünde willigest und thust wider Gottes Gebot!" — Du sollst nicht töten! (5. Gebot.) 2. „Wenn du fromm bist, so bist du (Gott) angenehm, bist du aber nicht fromm, so ruhet die Sünde vor der Thür. Aber laß du ihr nicht ihren Willen, sondern herrsche über sie!" 3. Stichwort: „König''. (Dieser Titel ist wohl schon früher aufgetreten, aber daß derselbe den Begriff der Selbständigkeit in sich schließt, wird erst durch obigen Vergleich klar.) (Einzutragen.)

8. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 17

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 17 — Sollte aber das Bedenken entstehen, daß so geartete Stoffe bester aus dem Unterricht wegblieben, so wolle man nicht übersehen, daß — was den Ehebruch der Pfalzgräfin betrifft — die Schule jedenfalls die Pflicht hat, solche Stoffe zu behandeln, und daß diese Pflicht eine große Schwierigkeit in sich birgt. Je früher und je ernster man dieser Schwierigkeit zu Leibe geht, um so besser. In der früheren Jugend ist die Gefahr, daß die Phautasie abschweift, weniger groß, es ist eher zu erwarten, daß eine reine Verurteilung eintritt und so eine klare, kräftige Vorstellung sich bilde, auf welche bei späteren Veranlassungen mit Erfolg zurückgegriffen werden kann. Was aber die listige Flucht des Grafen betrifft, so ist es gerade ein Vorteil für den Unterricht, wenn er Gelegenheit bekommt, schwierige Fälle der ethischen Wertschätzung der Kinder zu unterbreiten, und solche Gelegenheiten müssen ebenfalls frühzeitig geboten werden, damit die Zöglinge sich bald daran gewöhnen, nicht ohne weiteres die ersten Regungen eines oberflächlichen Gefühls für richtig zu halten. Ziel: Warum Ludwig gefangen wurde, und ob er Buße that. Dieses Ziel wird von den Kindern gefunden, indem man sie an die Vermutung erinnert, daß Ludwig gewiß nicht ohne Grund vom Kaiser gefangen genommen wurde, und die Frage aufwirft, ob er wohl bis an sein Lebensende so schlecht geblieben sei. I. Ihr kennt das Wort „Buße". — Von der Predigt Johannes des Täufers. Was wollte er mit seiner Predigt? — Die Menschen sollten ihre Sünden erkennen, bereuen und nicht wieder thun. Wir haben jährlich zwei Bußtage, an welchen wir uns mit solchen Gedanken beschästigen sollen. Wenn nun Ludwig der Springer Buße gethan hat: — so muß er wohl vor seiner Gefangenschaft eine Sünde begangen haben. „„ Ii Ja, er hatte eine große Sünde gethan, eine Sünde gegen das fünfte Gebot. — Ludwig der Springer hatte einen Menschen getötet, wie Kain seinen Bruder Abel. Er tötete Friedrich, den Pfalzgrafen zu Sachsen, dessen schönes schloß an der Unstrut stand, auf der Jagd. — Vielleicht ans Versehen; vielleicht in einem Streit. Nein, weil Ludwig die Gemahlin des Pfalzgrafen für sich als Gemahlin haben wollte. — Da sündigte er nicht nur wie Kain gegen das fünfte Gebot, sondern auch gegen das sechste Gebot: Du sollst' nicht ehe-brechen- Diese Sünde beging auch die Frau des Pfalzgrafen. Denn, wenn sie nicht einverstanden gewesen wäre, hätte Ludwig ihren Gemahl nicht getötet. (Diese Antwort erfordert mehrere Hilfsfragen. Ist das sechste Gebot noch unbekannt, so ist zu fragen, ob das Begehren Ludwigs recht gewesen, und die ausgesprochene Verurteilung bestätigt der Lehrer mit dem Darbieten des sechsten Gebots.) Ihr könnt euch nun denken, was weiter geschah. — Der Kaiser ersuhr alles und ließ Ludwig gefangen nehmen. Staubt u. Göpfert, Präparationen. 2

9. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 65

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 65 — bis er verdirbt. Ludwig und Elisabeth streben beide danach, nur Gutes zu thun, alles geben sie hin, um dem lieben Gott und Christus zu gefallen. Darin helfen sie sich gegenseitig. Beide haben darum ein seliges Ende. — In der alten Zeit hören wir nur von Unrecht, von Krieg, Mord und Totschlag, in der späteren Zeit wohl auch noch, aber doch mehr davon, wie die Menschen sich gegenseitig unterstützen, Ordnung und Friede zu stiften (der Schmied von Ruhla, Ludwig der Eiserne, die Landgräfin Sophie, Klingsor, Ludwig und der Krämer) und Not und Elend zu lindern (Ludwig und Elisabeth). (Wie kommt das? —) Das kommt daher, daß die alten Thüringer noch Heiden sind, in der Landgrafenzeit aber schon das Christentum eingeführt war. (Iv, 3.) Iv. 1. Untreue schlägt ihren eignen Herrn. — Unrecht Gut gedeihet nicht. 2. Es wird eingetragen: Um das Jahr 500 war Thüringen ein Königreich. Die Franken und Sachsen besiegten die Thüringer und teilten ihr Reich. Die Thüringer waren noch Heiden: schlechte Eigenschaften — gute Eigenschaften. Verschiedene Trachten und Waffen. Abgeschlossenheit. 3. Das Christentum hat die Thüringer veredelt. (Einzutragen; ebenso:) 4. Stichworte: „Bündnis". „Krieg"; „Angriff"; „Schlacht"; „Sieg"; „Niederlage"; „Belagerung"; „Ausfall"; „Eroberung". V. Wie war es denn mit dem Kriege im Jahre 1870? — Napoleon hatte keinen gerechten Grund, mit den Deutschen Krieg anzufangen; die Deutschen hatten ihm nichts zuleide gethan, ebensowenig wie der Bruder des Thüringerkönigs diesem und dem Frankenkönig, und ebensowenig wie die Thüringer den Sachsen etwas zuleide gethan hatten; da war Napoleon ein schlechter Christ. — Aber Landgraf Ludwig hatte Grund, gegen den Bischof von Würzburg und seine räuberischen Ritter Krieg zu führen. Sie hatten den Krämer beraubt und seinen Geleitsbries nicht beachtet. Auch in der letzten Geschichte folgt ein Unrecht aus dem andern — Nachweis. Wie unterscheiden sich die Worte: „Krieg" und „Schlacht"? <^n der Zeit bis zu den Landgrafen i)t vieles anders geworden. — In diesen 500 Jahren ist aus Thüringen eine Landgrasschast geworden; es ist ebenso wie das Frankenland ein Teil des Deutschen Reiches geworden rc. Zusammenstellung der Zahlen. Die Thüringer, Franken, Sachsen waren Deutsche — ihr Krieg war also ein Bruderkrieg. Heutzutage ist Deutschland ein einiges Reich. Staude u. Göpfert, Präparationen. 5

10. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 1

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Thüringer Geschichten. 1. Wie's in alten Zeiten in Düringen ans sah. Ums Jahr 500 n. Chr. war Thüringen ein mächtiges Königreich, das von zwei Brüdern regiert wurde. Der eine aber von den Brüdern hatte eine böse, herrschsüchtige Gemahlin; die säete unter den Brüdern den Samen der Zwietracht. Als nämlich ihr Gemahl eines Tages zum Mittagsmahle kam, fand er den Tisch nur halb gedeckt. Darüber verwunderte er sich und fragte seine Frau, was das heißen sollte; und sie antwortete: „Wer nur die Hälfte des Reiches besitzt, soll auch nur einen halbgedeckten Tisch haben." Durch derartige Reden wurde der König gegen seinen Bruder aufgereizt und schickte Boten an den König des Frankenlandes, ob er mit ihm halten wollte gegen seinen Bruder. „Wenn er getötet ist," ließ er ihm sagen, „wollen wir sein Reich unter uns teilen." Die Botschaft kam dem Frankenkönige ganz erwünscht, und erbrach alsbald mit einem Heere zu ihm auf. Sie vereinigten sich und gelobten sich Treue. Als sie aber gemeinsam den Brnder besiegt und getötet hatten und der Frankenkönig wieder in sein Land zurückgekehrt war, gedachte der König von Thüringen nicht mehr an sein Versprechen. Daraus entstand grimmige Feindschaft zwischen den beiden Königen. Staude u. Göpfert, Lesebuch. 1
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