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1. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 447

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
195. Porzellan, Steinzeug und Fayence. 447 Menschen damals recht häufig, so daß die Fürsten sich Leib-Alchemisten hielten um den Stein der Weisen recht fleißig arbeiten zu lasset!. Die Unglücklichen hatten meist, wenn ihr Unvermögen erkannt war, das traurige Schicksal, an vergoldetem Galgen gehenkt zu werden. Einen berühmten Alchemisten B ö t t g e r hatte auch der Kurfürst von Sachsen Friedrich August in seinen Dienst ge- nommen und ließ ihn, damit der goldene Vogel nicht etwa Lust verspüren konnte davon zu fliegen, aufs strengste bewachen. Aber es half alles nichts, auch Böttger lernte es nie Gold aus Eisen oder Kupfer zu fabrizieren und sah bereits seinen sichern Tod vor Augen. Da glückte ihm 1709 noch im letzten Augenblick, was bis- her ebenfalls ohne jeden Erfolg von vielen probiert worden und was ebenso wertvoll war wie das blinkende Gold, die Herstellung von Porzellan. Diese wertvollste aller Töpferwaren wird aus weißem, bestem Kaolin bereitet, dem je nach seiner Zusammensetzung wechselnde Mengen von Feldspat und Quarz zugemischt werden. Diese Zu- sätze werden zunächst geglüht und dann in Wasser abgeschreckt,, wodurch sie spröde und leicht zerreiblich werden; dann werden sie gemahlen und darauf mit Wasser einem Schlämmprozesse unter- worfen, bei dem alle gröberen Teile sich absetzen und nur die fein- sten Teilchen von dem Wasserstrom in den dafür bestimmten Be- hälter geleitet werden. Das Kaolin wird in derselben Weise ge- schlämmt und dann in bestimmtem Verhältnis mit den dünnen Aufschwemmungen von Feldspat und Quarz sorgfältig durchmischt, worauf die Porzellanmasse in Filterpressen bei 10 Atm. Druck abgepreßt und zuletzt durch Treten, Kneten und Schlagen von Luftblasen befreit und gedichtet wird. Aus dieser Masse werden nun die Gegenstände vom einfachen Teller bis zu den kostbarsten Vasen und Figuren geformt. Dieses Formen wird teils mit der Hand, unter Zuhilfenahme der Töpferscheibe, einer horizontalen Drehscheibe, die durch die Füße getrieben wird, teils nach Gips- formen vorgenommen; andere Gegenstände werden vollständig nur mit der Hand geformt, wieder andere werden gegossen; im letz- teren Falle benutzt man Gipsformen, in welche man die dünn- breiige Porzellanmasse hineingießt, aus der der poröse Gips schnell das Wasser in sich einzieht. Die geformten Sachen werden dann sehr langsam getrocknet und darauf „verglüht" oder „roh gebrannt", d. h. auf 700 bis 800 o c erhitzt um genügend Festigkeit zur Aufnahme der Glasur zu be- kommen. Dieselbe besteht aus denselben Bestandteilen wie die Grundmasse oder der „Scherben", also aus Kaolin, Feldspat und Quarz, doch in etwas anderem Verhältnis. Die Glasurmasse ist

2. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 447

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
195. Porzellan, Steinzeug und Fayence. 447 Menschen damals recht häufig, so daß die Fürsten sich Leib-Alchemisten hielten um den Stein der Weisen recht fleißig arbeiten zu lassen. Die Unglücklichen hatten meist, wenn ihr Unvermögen erkannt war, das traurige Schicksal, an vergoldetem Galgen gehenkt zu werden. Einen berühmten Alchemisten B ö t t g e r hatte auch der Kurfürst von Sachsen Friedrich August in seinen Dienst ge- nommen und ließ ihn, damit der goldene Vogel nicht etwa Lust verspüren konnte davon zu fliegen, aufs strengste bewachen. Aber es half alles nichts, auch Böttger lernte es nie Gold aus Eisen oder Kupfer zu fabrizieren und sah bereits seinen sichern Tod vor Augen. Da glückte ihm 1709 noch tm letzten Augenblick, was bis- her ebenfalls ohne jeden Erfolg von vielen probiert worden und was ebenso wertvoll war wie das blinkende Gold, die Herstellung von Porzellan. Diese wertvollste aller Töpferwaren wird aus weißem, bestem Kaolin bereitet, dem je nach seiner Zusammensetzung wechselnde Mengen von Feldspat und Quarz zugemischt werden. Diese Zu- sätze werden zunächst geglüht und dann in Wasser abgeschreckt, wodurch sie spröde und leicht zerreiblich werden; dann tüerben sie gemahlen und daraus mit Wasser einem Schlümmprozesse unter- worfen, bei dem alle gröberen Teile sich absetzen und nur die fein- sten Teilchen von dem Wasserstrom in den dafür bestimmten Be- hälter geleitet werden. Das Kaolin wird in derselben Weise ge- schlämmt und dann in bestimmtem Verhältnis mit den dünnen Aufschwemmungen von Feldspat und Quarz sorgfältig durchmischt, worauf die Porzellanmasse in Filterpressen bei Io Atm. Druck abgepreßt und zuletzt durch Treten, Kneten und Schlagen von Luftblasen befreit und gedichtet wird. Aus dieser Masse werden nun die Gegenstände vom einfachen Teller bis zu den kostbarsten Vasen und Figuren geformt. Dieses Formen wird teils mit der Hand, unter Zuhilfenahme der Töpferscheibe, einer horizontalen Drehscheibe, die durch die Füße getrieben wird, teils nach Gips- formen vorgenommen; andere Gegenstände werden vollständig nur mit der Hand geformt, wieder andere werden gegossen; im letz- teren Falle benutzt man Gipsformen, in welche man die dünn- breiige Porzellanmasse hineingießt, aus der der poröse Gips schnell das Wasser in sich einzieht. Die geformten Sachen werden dann sehr langsam getrocknet und darauf „verglüht" oder „roh gebrannt", d. h. auf 700 bis 800 ° C erhitzt um genügend Festigkeit zur Aufnahme der Glasur zu be- kommen. Dieselbe besteht aus denselben Bestandteilen wie die Grundmasse oder der „Scherben", also aus Kaolin, Feldspat und Quarz, doch in etwas anderem Verhältnis. Die Glasurmasse ist
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