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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

3. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 41

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
5-8. Christliche Kirche. — Muhammed u. Islam. 8.9. 41 gerichtet? Welchen großen Gedanken wollte Karl zur Ausführung bringen? Glich sein Sohn, Ludwig der Fromme, dein Vater? Welche Folgen knüptten sich an die Theilung des Reiches? Warum heißt das Rothfeld bei Colmar das Lügenfeld? Wann starb Ludwig der Fromme? Ii. Gang. §. 8. Die christliche Kirche. Papst Gregor der Große (590 — 604) verbindet die abendländischen Christen zu einer kirchlichen Einheit. Einführung eines prunkvollen Gottesdienstes, glänzender Priesterkleidung; Aufbau erhabener Dome. Gregor der oberste Bischof des Abendlandes. §. 9. Muhammed und der Islam*). Muhammed (der Vielgepriesene) (622) gehörte dem Stamme der Kure'ischiten an, dem die Bewachung des schwarzen Steines und der Kaaba zu Mekka, der Sage nach ein Geschenk des Engels Gabriel an Jsmael, übertragen war. Dieser Stein diente als Symbol der Festhaltung an den Bundesverträgen und an der Lehre von der unabänderlichen Vorherbestimmung des Schicksals. (Fatalismus, Glaubenssatz der Muhammedaner.) Muhammed war erst Kaufmann und heirathete die reiche Wittwe Chadidscha, zog sich jedoch später ganz vom Treiben der Welt zurück. Im vierzigsten Jahre trat er mit der Lehre auf: „Allah ist Gott und Muhammed sein Prophet". Die Nachstellungen seiner Feinde zwangen ihn zur Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra — Auswanderung) 16. Jnli 622, die Zeitrechnung der Moslemen. Das Religions- und Gesetzbuch der Muhammedaner heißt Koran. Lehren: Gott, Schöpfer und Erhalter des Weltalls; Auferstehung der Todten, jenseitiges Leben, Bestrafung der Bösen. Vorschriften: Häufige Wallfahrten, Waschungen, Verbot des Genusses von Wein, Schweinfleisch rc. Hauptgebot: Kampf gegen die Andersgläubigen. Die Chalifen Abü-Bekr, Omar, Othman, Nachfolger Muhammeds, erobern große Theile von Asien und Afrika. Ab-derrähman, aus dem Haufe des Omaijah, gründet das spanische Chalisat zu Cördova. Groß waren die Verdienste der Araber um Wissenschaften und Künste; auch war ihr Gewerbfleiß und Handel von Bedeutung. *) Leseb. f. Oberkl. Ii. Thl., Nr. 98, S. 164. Leseb. f. d. Oberkl. d. ungeth. Schulen, S. 270, Nr. 178.

4. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 42

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
42 Sonst wichtige Begebenheiten während dieser Periode. Pflege der Seidenraupe in Europa, namentlich im griechischen Kaiserreiche (555). (Die aus Indien und China mit Eiern von der Seidenraupe zurückkebrenden Mönche.) Das Austreten der Menschenblattern unter der Reaieruna des Kaisers Justinian. a Fragen zur Wiederholung. ü. Gang. §• 8. Die christliche Kirche. Welchen Plan führte Papst Gregor der Große au», und durch welche Mittel? ^ §• 9. Muhammed und der Islam. Wer war Muhammed? Welches sind die Hauptlebrcn und Gebote des Koran? Warum waren die Nachfolger Muhammeds so gefürchtet? Welcher Omaijah gründete das spanische Chalifat und wo? Wodurch haben sich die Araber oerdieiit gemacht? Sonst wichtige Begebenheiten während dieser Periode. Wann und wo fand die Pflege der Seidenraupe in Europa Eingang? In welche Periode fällt das Auftreten der Menfchenblaltern? Zweiter Abschnitt. Vom Vertrag ?u Verdun bis zu den Kreumgen (843 — 1096). Iii. Gang. §. 10. Die Nachfolger Ludwigs des Frommen. Die Söhne Ludwigs fetzten nach dem Tode des Vaters (843) den Streit noch einige Zeit fort; Lothar erlitt jedoch eine bedeutende Niederlage auf den Feldern von Fontenay [goiigtuä] und fand sich bald darauf bewogen, dem Theilungsvertrag zu Verdun [Sbärdöng] beizustimmen, der das fränkische

5. Mittelalter - S. 28

1879 - Dillenburg : Seel
tur, und an den bösen Zeruebog, den Urheber alles Uebels in der Welt; unter beiden standen viele Untergötter. Einerderselben hieß Rad eg asr und hatte in Rethra (vielleicht auf einer Insel der See'u Zwischen Peene und Oder) einen Tempel, wo das heilige Banner aufbewahrt wurde; hier brachte man mich die Opfer nach erkämpftem Siege. — Schon frühe kannten und trieben die Wenden Ackerbau, Viehzucht und Fischerei; auch in der Weberei waren sie geübt. Vineta ans der Insel Wollin war ein Hanpthandelsplatz der Wenden, wo Bernstein und gewebte Stoffe gegen andre Waaren eingetauscht wurden. In jeder Gemeinde herrschte ein Oberhaupt, Pau genannt, über das ganze Volk zuerst Priefterfürften, später Kriegsfürsten. Im Kriege brauchten sie Keulen, Pfeile, Schleudern und Streitäxte; Rüstungen nahmen sie von den Deutschen an. Schon frühe mögen die Wenden mit den Deutschen Fehden und Kriege geführt haben; bis zu den Zeiten Karl's d. Gr. drangen sie immer weiter nach Westen vor. In seinem Kriege gegen die Sachsen bediente sich Karl auch der Hülfe der Wenden; als aber die Sachsen niedergeworfen waren, bezwang er auch die Wenden und nöthigte sie zur Zahlung eines Tributs. Um die Grenzen des Fraukeureiches zu schützen, setzte er Markgrafen ein und errichtete Grenzfeftnngen wie Erfurt, Halle, Magdeburg und Zelle (um 800). 5. Heinrich I. a. Die Regierung Konrad's von Franken Unter der Regierung des letzten Karolingers war das deutsche Reich iu seiner Macht völlig gesunken, sein Ansehen war fast erloschen. Nach außen war man nicht im Stande, den jährlichen Einfällen der Magyaren mit Erfolg entgegenzutreten, so daß diese ihre Raubzüge bis an den Rhein ausdehnten; im Innern herrschte Uneinigkeit und stetes Streben nach Erweiterung der fürstlichen Macht zum Nachtheile der königlichen Rechte, und nicht mit Unrecht hat man auf die damalige Zeit den Spruch Salomo's angewandt: „Wehe dem Lande, dessen König ein Kind ist." Der Widerstand der Bischöfe gegen das Zerfallen Deutschlands in einzelne Länder und die fortwährende Furcht vor den Magyaren waren die Veranlassung, daß man zur Wahl eines neuen Königs schritt. Diese fiel zunächst auf den mächtigsten unter den damaligen Fürsten, Otto den Erlauchten von Sachsen; dieser aber nahm

6. Realienbuch - S. 176

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
176 149. Die fränkische Schweiz. ganzen Ausdehnung nach ausnützen. Denn mitten im Felde ragen kleinere oder grössere Felsblöcke, „Knocke“ genannt, aus dem Boden hervor. Darum führen die Landleute auf dem „Gebirge“ mitunter ein an Entbeh- rungen reiches Leben. Wer „schwarzes“ Brot im eigent- lichen Sinne des Wortes sehen und schmecken will, der mache von Müggendorf oder Streitberg aus einen Ab- stecher auf die Höhen gegen Nordwest. Dort säet der Landmann im Frühjahre das sogenannte Mischgetreide, bestehend aus Gerste, Linsen und Wicken. Die geerntete Frucht wird, mit einer geringen Menge Roggen vermischt, gemahlen und zu Brot verbacken. Das gibt ein nahr- haftes, aber buchstäblich schwarz blau es Brot, das in der Backschüssel getragen werden muss, damit es nicht aus einander fällt. Wer halb Mischfrucht, halb Roggen backen kann, gehört schon zu den vermöglicheren Grundbesitzern. Wegen Mangels an Quellwasser ist man auf den Höhen gezwungen, Cisternenwasser zum Bierbrauen, zum Trinken und Kochen zu verwenden. In trockenen Som- mern muss Wasser aus dem Thale herbeigefahren werden. Will man frisches Wasser haben, so verschallt man sich dieses entweder durch Druckwerke oder durch Wasserleitungen. Ersteres ist z. B. auf dem Schlosse Greifenstein bei Heiligenstadt und in Gösswein- stein, letzteres in Siegritz, einem Dorfe nordwestlich von Streitberg, der Fall. Die Regierung von Ober- franken unterstützt die Bemühungen der Höhenbewohner, sich gutes Quellwasser zu verschaffen, auf jede mögliche Weise. Sollte man aber glauben, dass sich die guten Leute auf dem Gebirge bei ihren Entbehrungen unglücklich fühlen, so würde man sehr irren. Sie gemessen, was ihnen Gott beschieden, und entbehren gern, was ihnen versagt ist. Ja sie können manchem, der in einer ge- segneteren Gegend unseres Vaterlandes wohnt, als Vor- bild dienen. An gar manchen Hausthüren auf dem „ Gebirge“ fand man bis auf die neueste Zeit kein eisernes Schloss, sondern höchstens einen hölzernen Riegel, und Wägen und Pflüge lässt man dort unbesorgt über Nacht auf den Feldern stehen.

7. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 10

1878 - München : Oldenbourg
Is 2. Vom Wasser führt, welche eine 3 in dicke, 2 km lange und ebenso breite Masse bilden würde. In ähnlicher Weise haben in unvordenklicher Zeit die Ge- wässer auf dem ganzen Erdenboden gewaltet. Unendliche Fluten bedeckten zeitweise den größten Teil desselben. Sie zermalmten Steintrümmer und Felsen, und als sie abflössen, bedeckten sic die Sohle der Thäler und das offene Tiefland mit ihrem Schutt, Sand und Schlamm. Weitaus der größte Teil unseres Acker- bodens ist solches aus den Höhen hergeschwemmtes Land und erinnert uns an die gewaltigen Umwälzungen, die einst auf unserer Erdrinde vor sich gegangen sind. 2. vom Wasser. Regen, Schnee und Tan, also die sogenannten Meteor- Wasser und das schmelzende Eis der Gletscher, speisen die Quellen der Erde. Gräbt man in der Nähe eines Flusses, dessen Ufer ans Sand oder Gerölle, kurz aus einer wasser- durchlassenden Bodenschicht bestehen, einen Brunnenschacht, so trifft man in der Regel Wasser und zwar in einer Tiefe, welche dem Wasserspiegel des Flusses entspricht. So weit die Um- gebung des Flusses vom Wasser durchdrungen werden kann, füllt sie der Fluß auch an, und wenn unterirdische Felsspalten da und dort sich noch finden, so dringt das Flußwasser auch in diese ein, bis alle wasserdurchlassenden Höhlen mit Grundwasser ausgefüllt sind. Wenn wir uns ein leeres Flußbett denken, in welches Plötzlich der Fluß eintreten würde, so müßte viel Wasser vorerst versinken, ehe er weiter strömen könnte, und es würde lange Zeit verstreichen, bis der Fluß das Meer erreichte; er müßte vielleicht das Hundertfache seines Wassers erst an seine Umgebung abliefern. Einen gegrabenen Schacht, in welchen Wasser ans dem Boden eindringt, nennt man Brunnen und nicht Quelle; die Quelle tritt an der Erdoberfläche zu Tage und hat einen Abfluß. Aber alle Quellen rühren von Wasser- sammlungen ini Innern der Erde her, als z. B. von Flüssen (wie oben gesagt), wenn an irgend einer Stelle das Ufergelände sich senkt, oft weit vom Flusse entfernt, und durch eine Boden- spalte das Grundwasser aussließen läßt. Oder sie rühren her von ganodzer teilweise versunkenen Bächen, oder von hoch-

8. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 12

1878 - München : Oldenbourg
12 2. Vom Wasser. neben einigen Bittererdsalzen sehr viel Übelriechendes, und mancher, der es sieht, würde sich bedanken, Wasser aus einem Brunnen zu trinken, der einige Schritte neben sich die Abtritt- grube oder den Schweinstall hat. Gute Quellen, welche nicht seicht unter dem Boden ihr Sammelwasser haben, zeigen nahezu die mittlere Wärme des Ortes, wo sie sich bildeten; sie haben die Temperatur des Bodens, dem sie entspringen, und da diese von der Wärme der Sonne und dem Froste des Winters nicht verändert wird, so erscheint solches Wasser im kalten Winter wärmer als die Lufttemperatur im Freien. Solche Quellen haben im Flach- lande Deutschlands meistens zwischen 5—8°R. und ernähren die Brunneukresse, einige Wasserranunkeln und andere Wasser- pflanzen. Solche Quellen rauchen im Winter förmlich, weil sie wärmer sind als die Luft. Ihrer Wärme wegen beginnt auch im Frühling der Graswuchs sehr bald an ihren Rändern. In ihnen gedeihen Forellen und Hechte. Das Flußwasser führt oft große Mengen von Erd- und Mineralstoffen mit sich (Schlamm und Sand), welche es trüben. Je mehr Regenwasser von dem Ufergelände in den Fluß fällt, um so reicher ist sein Wasser an solchen Stoffen, welche das Regenwasser von Äckern, Felsen, Straßen u. s. w. losriß und losspülte. Bon diesen Massen setzen sich in der Ruhe zuerst die Steine (Gerölle, Kies), dann der Sand, endlich auch der Schlamm aus dem Wasser nieder. Wenn ein Fluß im Durch- schnitt des ganzen Jahres 1 Pfd. feste Bestandteile schwebend in 1000 Pfd. Wasser dem Meere zuführt, so hat er in 1000 Jahren so viel solchen Schlamm und Sand fortgeführt als seine ganze Wassermasse in einem Jahre schwer ist. Daraus läßt sich begreifen, wie an manchen Flußmündungen große Inseln, Versandungen, sogenannte Deltas entstehen. Mau wird auch verstehen, wie es kommt, daß sich die Löcher und Teiche an den Flußufern allmählich mit Schlamm und Erdreich aus- füllen, wenn man durch Querdämme das Wasser an den Seiten staut, und es erhellet daraus, wo z. B. die Fruchtbarkeit der Äcker und Wiesen in manchen Flußthälern kommt, und wodurch die Erhöhungen um die Wässerungsgräben mancher Wiesen bewirkt worden sind.

9. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 37

1878 - München : Oldenbourg
14. Das Metermaß. 37 bilde, liefert täglich etwa ein Trinkglas Galle, und diese macht, daß die Speisen auf dem weiten, warmen Wege durch die Därme nicht faulen, sondern nahrhaft bleiben, und daß sie sich gut auf- lösen. Wer keine Galle mehr absondert, muß sterben, und die Furcht vor der Galle, welche vor 2000 Jahren entstanden ist und von unwissenden Kranken und gewissenlosen Purgiermittel- krämern täglich ausgebeutet wird, gehört zu den ältesten und unglücklichsten Irrtümern der Menschheit. Halte deine Haut rein, atme reine, frische Luft, reichlich, Tag und Nacht, iß und trink mit Maß und mit Verstand, und dein Blut bleibt rein! Gott hat die Maschine deines Körpers so weise eingerichtet, daß sie sich häufig selber hilft, wenn du sie nicht gewaltsam mißhandelst, und wer mit blutreinigendem Thee und mit ausleerenden Mitteln dreinfährt, handelt meistens nicht klüger als ein,Asse, welcher eine gefundene Taschenuhr mit einem Kieselstein zurechtklopfen will. Kurz, lasse deine Leber samt Galle in Ruhe, und wenn du dich angefüllt fühlst, so faste ein paar Tage und trinke gutes Brunnenwasser dazu. Von dem Magen und an der Leber vorbei geht die Speise in den 3 Klafter langen Dünndarm, wo Millionen von Blut- äderchen und von aufsaugenden Gefäßen in den Speisebrei tauchen und alle brauchbaren Stoffe aufnehmen und weiter- führen; schließlich gelangt die Masse in den Dickdarm, welcher die letzten Kraftreste noch aufsaugt. Wer seinen Leib schamlos oder mutwillig behandelt, wird früher oder später sehr krank, und wer andere dazu verleitet, begeht eine Sünde, welche schwer vergolten wird. Das Metermaß. Wir bekommen von den Gegenständen der Natur nur da- durch richtige Vorstellungen, daß wir sie messen, daß wir sie mit Dingen von bekannter Größe vergleichen. Es hilft uns wenig, wenn man uns von einem Baume sagt, er sei sehr groß; wenn wir dagegen vernehmen, daß er 10 m hoch sei, so be- kommen wir eine bestimmte Vorstellung, weil wir andere Gegen- stände von dieser oder einer ähnlichen Höhe kennen, oder weil wir sagen können, er sei zwei-, dreimal größer als ein uns schon bekannter Baum. Uni nun eine solche Vergleichung immer

10. Das Königreich Sachsen - S. 50

1874 - Dresden : Huhle
50 Zwickauer Kreisdirection. das von 1867 — 1871 von 3842 E. auf 4388 E., also um 546 E. stieg. Die geringste Zunahme zeigt unter den größten Städten Meißen, Abnahme nur Riesa. b) Zwickauer Kreisdirection, enthält 84^/2 □Meile und 959,063 Einwohner (durchschnittlich 11,417 Menschen auf die □Meile), 58 Städte und 771 Dörfer (also 24 Städte mehr, aber 84 Dörfer weniger, als der Dresdner Regierungsbezirk); eingeteilt in vier Amtshauptmannschaften, Chemnitz, Zwickau, Annaberg, Plauen und in die „Schönburg'schen Receßherrschafteu". Die größte Amtshauptmannschaft nach Einwohnerzahl ist Chemnitz (262,197 E.), die geringste nach Einwohnerzahl sind die „Schönburg'schen Herrschaften" (131,328 E.). Die meiste Zunahme an Bevölkerung von 1867 bis 1871 hatte Amtshauptmannschaft Chemnitz (um 19,903 E.), die we- nigste Amtshauptmannschaft Annaberg (um 2600 E.). Die dichteste Bevölkerung haben jedoch die „Schönburg'schen Herrschaften" (63/5 Qm.), wo auf die □Meile 19,900 Einwohner kommen. (G'eb Grenzen, Flüsse und Bodenverhältnisse an.) Städte nach folgenden Gebieten: a) Elstergebiet, b) Gebiet der Zwickauer Mulde, e) Zschopaugebiet. a) Elfte rgebi et, betrifft hauptsächlich das Voigtland. Der Name „Voigtland" kommt daher, daß Voigte des deutschen Kaisers das Land verwalteten; diese Voigte nannten sich später Reußen und besaßen außer der Umgebung von Plauen bis nach Böhmen hinein die Gegend um Hof, die jetzigen reußischen Fürsteuthümer und Theile von Weimar. 1559 fiel ein großer Theil dieser Landstrecken an das Kurfürstenthum Sachsen. Das Voigtland ist ein uraltes Straßenland. Nürnberger, Regensburger, Augsburger und böhmische Kaufleute verkehrten auf dieser Straße mit Leipzig, das südliche mittlere Deutschland mit dem nördlichen mittleren. Plauen war der Mittelpunkt des Straßenverkehrs von Nürn- berg und Prag her. — In allen den Gegenden, die im Gegensatze zu umliegenden Gebirgen, welche als vuleanische Erhebungen der Erdrinde anzusehen sind, eine Senkung zeigen (wie z. B. das Rheinthal), haben die vulcanischen Vorgänge des Erdinnern bedeutenden Einfluß. Da nun das Voigtland als eine Erdsenke zwischen dem Erzgebirge, dem Fichtel- gebirge, Franken- und Thüringerwald zu betrachten ist, machten sich die unterirdischen Gewalten als heftige Erdstöße in den Jahren 1701, 1824, 1858 und 1872 unter allen Gegenden Sachsens hier am stärksten be- merkbar. — Adorf, 3133 E., treibt vorzugsweise Ackerbau und Vieh- zucht, Jnstrumentenfabrikation, Saitenfabrikation, Weberei, Tuchmacherei, Weißnäherei. Geschichtl.: Alter Name Hadorf, Haindorf. — 1843: 2599 E., 1867: 3150 E. Südlich von Adorf Bad Elster, 1248 E., in reizender Lage, seit 1849 Bad mit salz- und eisenhaltigen Quellen. Fabrik echter Sammete.
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