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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 28

1846 - Aachen : Benrath
28 in de,, Bodcü hineingeschlagen. Die größern Baum- und Gemüse- blätter waren durchlöchert, die kleinern abgeschlagen und verweht. Felder und Gärten zeigten aus dem ganzen Striche ein trauriges Bild der Verwüstung. 27. Wenn die Luft so kalt ist, daß die Oberfläche des Was- sers erstarrt (gefriert), so entsteht das Eis. Bei Frostwetter sieht man Gräben, Teiche, Seen und Flüsse mit Eis belegt; die Erdoberfläche, ausgehängte Wäsche und alles, was Feuchtig- keit enthält, wird hart und steif. Thanwetter verwandelt das Eis in Wasser und die Erde wird wieder weich. Eis ist leichter, als Wasser und schwimmt auf demselben. Da es auch einen größer» Raum einnimmt, als das dazu verbrauchte Wasser, so werden gefrorene Wasserflaschen und andere Wasserbehälter durch dasselbe gesprengt, gefrorene Bäunie bersten und zerklüftete Fels- massen zerspalten und bewirken oft gefährliche Bergfälle und Bergstürze. Ebenso nützlich wirkt es andererseits. Das in der obern Bodenschicht enthaltene Wasser gefriert zu Eis; dieses füllt und erweitert die Spalten, Ritze und Löchlein des Bodens, wel- cher dann nach den, Aufthanen sehr locker (porös) wird und der Luft und den Sonnenstrahlen nun freien Zutritt ins Erdreich ge- stattet.— Stehendes Wasser gefriert eher, als Bäche und Flüsse, und letztere an ruhig hinfließenden Stellen früher, als an Strom- schnellen und Wasserfällen. Süßes Wasser gefriert auch leichter, als das salzige Meerwasser. Die wogende See wird nur theilweise und im hohen Norden mit einer Eisdecke belegt, Hier schmil- zen die unabsehbaren Eisfelder nienials ganz ab, nur an den süd- lichen Rändern zertheilen sich die Eismassen im Sonimer hin und wieder in meilengroße Schollen von der verschiedensten Gestalt und Oberflächenbildung, lösen sich ab und schwimnien als Eis- inseln, Eisberge im freien Ocean umher, treiben endlich, an Größe mehr und mehr abnehmend, gegen Süden und bilden dann das den Seefahrern und Walfischfängern so gefährliche Treibeis. 28. Vermittelst eines Wärmemessers (Thermometers) *) kann man die verschiedenen Kälte- und Wärmegrade (die Tem- *) Jeder Lehrer hat wohl Gelegenheit, in seinem Orte einen Thermometer zu erhalten, um ihn in der Klasse vorzeigen zu

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 33

1846 - Aachen : Benrath
33 herabgesunken ist? — Wie viel Grad Wärme haben wir in hei- ßen Sonlmern schon gehabt? — Wie viel Kältegrade in strengen Wintern? — Wie tief sank in Tornea, wie tief in Sibirien schon die Winterkälte? — Wie findet man die mittlere Tages- Temperatur? — wie die mittlere Jahres-Tcmperatiir? — Wie hoch beläuft sich die mittlere Jahres-Temperatur bei uns? — In Paris? — Rom? — Aegypten? — Findet bloß nach Norden zu eine Wärmeabnahme statt? — Welche Gebirge der Schweiz und Tyrols haben ewigen Schnee? — Wo liegt die Schneegrenze am höchsten? — Wo liegt sie schon unter 3000' Höhe? — An wel- cher Bergseite erreicht man den Schnee am ersten? — Wohin be- merkt man eine stete Wärmeznnahme?' — Wo beobachtete man die höchste Lnstwärme? B. Die Crdseste, der Crdkörper. § 1. Das Innere der Erde, der Erdkern. Inhalt : Größe der Erde — Erdwärme — heiße Quellen — Dicke der Erdrinde — Veränderungen, welche sie durch un- terirdisches Feuer erfahren — Vulkane — Zahl derselben — thätige — erloschene Feuerberge — Erscheinungen bei thäti- gen Vulkanen — Erdbeben und begleitende Ereignisse — Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche — Eruptionen — Dampf-, Lava- und Schlamm-Ausströmungen — Wieder- holungsfragen. 1. Die Größe unseres Erdkörpers ist so bedeutend, daß wir winzigen Menschen uns unmöglich eine Kugel vorstellen können, welche einen gleichen Umfang hätte, ungeachtet sie, wie wir frü- her hörten, noch über eme Million mal *) kleiner ist, als unsere Sonne. Eine Reise um die Erde ist zwar nicht gut in ge- rader Richtung zu machen; doch, wäre es uns gestattet, wir würden nicht weniger als 2200 Tage oder 6 Jahre dazu gebrau- chen , falls die Tagmärsche keine sorcirte wären, und von Zeit zu Zeit Ruhe- oder Rasttage einträten. Eine Meßschnur um die Erde gezogen müßte 10,800 Stunden oder 5400 geographische *) Der Schöpfer hätte ans dem Sonnenkörper 1,400,000 klei- nere Sonnen von der Größe unserer Erde machen können. 3

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 35

1846 - Aachen : Benrath
35 10,000 Fuß (oder beinahe '/ Meile) herausgetrieben und würden gewiß noch heißer sein, wenn sie nach oben zu nicht durch weni- ger erwärmtes Gestein bedeutend abgekühlt worden- waren. Das Wasser der Bäder zu Carls bad in Böhmen hat 59° Wärme und kommt wieder aus größerer Tiese herauf, als jene. Die heiße Quelle in Chaudes Aigues, einer kleinen Stadt in der Au- vergne, besitzt 70° Re'anmnr. Eine Quelle in Meriko kocht Hammelfleisch in wenigen Minuten. An einigen Orten finden sich sehr viele solcher heißen Quellen ans kurzem Nannie zusammen. 3. Ans derartigen Erscheinungen, wozu noch das Sprudeln heißer Quellen im eisigen Norden, vorzüglich aber die vielen Ausbrüche feuerspeiender Berge komnien, haben die Gelehrten den Schluß gemacht, daß der Kern oder das Innere der Erde glühend und weich, nach der Oberfläche zu aber immer mehr ab- gekühlt und fester sein müsse. Den starren, längst abgekühlten äußeren Theil der Erdmasse oder die Erdkruste, auch Erdrinde ge- nannt, schätzt man nach vielfach angestellten Rechnungen auf 6—8 Meilen oder 12—16 Stunden Dicke. Alles von dieser Erdrinde Umflossene soll ein dicklicher, glühflüssiger Breisein, der ebenfalls, jedoch sehr allmählig erkalte, sich von Innen an die schon vor- handene Erdkruste ansetze und dieselbe auf diese Weise mächtiger und dicker mache. *) 4. Als die Erdrinde noch weit dünner und heißer war, konnte sie der furchtbaren Gewalt der eingeschlossenen, unterirdischen Dämpfe und der Kraft der hoch aufsprudelnden glühenden Flüs- sigkeiten nur geringen Widerstand leisten, und häufig wurde die *) Wenn die Erdoberfläche nicht stets von der Sonne erwärmt worden wäre, so würde das Erkalten viel rascher vor sich ge- gangen sein und gegenwärtig wäre sie bereits rundum mit dickem Eise bedeckt. Jetzt aber, unter Einwirkung der Son- nenstrahlen, geht das Erkalten bedeutend langsamer vor sich. Nach Untersuchungen, die n>an an mächtigen Lavamassen an- gestellt, welche vor 8, 12, ja 25 Jahren ans Vulkanen ge- flossen waren, hat sich ergeben, daß dieselben noch nicht durch und durch abgekühlt seien. Die Lava, welche der Aetna 1669 ausgegossen, war nach 8 Jahren noch so warm, daß man keine Hand in die Spalten derselben bringen durste.

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 36

1846 - Aachen : Benrath
36 minder feste Erdkruste hier gehoben, da gespaltet, dort durchlö- chert. *) So entstanden vor und nach die Hochländer, Bergketten und Berge, von denen wir gegenwärtig nur die letzter» und auch diese nur sehr selten entstehen sehen, weil die Dicke der Erdrinde jetzt zu mächtig ist, um so großartige Hebungen und Risse in derselben zu bewirken, wie ehemals. Je dicker die Erdrinde nun wird, desto weniger werden die Erdbewohner von dem innern Fcucrheerde etwas gewahr, und nur jene heißen Wasser, welche demselben fortwährend entsteigen, so wie die glühenden Lavamas- sen, die, gleich den leichten obeiischwimmenden Schlacken in Glas- und Eisenhütten, durch die Erdschornsterne oder Krater der Dttlkane herausgetrieben und herausgeworfen werden, bezeugt noch täglich die Glühhitze des Erdinnern. 3. Vulkane sind meist kegelförmige, freistehende Berge, de- ren Oeffnungen (Kratern) erstickende Dämpfe entsteigen, aus welchen Schlacken, Asche, Gestein-Trümmer hervorge- schlcudert und Strome 'rothglühenden, geschniolzenen Materials emporgetrieben werden, welches Lava genannt wird. Durch un- terirdische Feuerkräfte erheben sich hier neue Berge aus der Erde, dort stürzen Massen der Erdrinde in ausgebrannte hohle Räume hinab; ganze Städte mit ihren Bewohnern sieht man unter Asche und Lava begraben, in Gluth und Brand versinken; ungeheuere Dampfmengen werden, wie aus den Schornsteinen der Lokomoti- ven, stoßweise in die Höhe getrieben; breite Lavaströme treten aus den Schlünden, sie thürmen sich zu Bergen auf oder überfließen die nächste Umgebung; lachende Fluren werden zu schauerigen Schlackenfeldern; nach allen Richtungen schleudern Krater glühen- de, weit leuchtende Bruchstücke mit gewaltiger Kraft; unermeßliche Aschenregen verfinstern das Tageslicht; ringsum sind Schrecknisse und Verzweiflung verbreitet. Siehe Anhang : Plinius Briefe rc. 6. Die Zahl der Vulkane auf der Erde ist sehr groß. Bei wei- tem die meisten sind ausgebrannt, die Auswürfe verloschen und ) Kochende, mit einer Haut bedeckte Milch, backende Kuchen, siedendes Wasser in dicht zugedeckten Kesseln können zur Ver- finnlichung jener Erscheinungen dienen.

5. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 37

1846 - Aachen : Benrath
37 ' erstarrt. In der Eifel allein kennt man 27 solcher verloschener Vulkane, deren Krater theils mit Wasser ausgefüllt (Laacher See), theils mit Sumpfwiesen und Mooren (Maaren) über- deckt find. Noch jetzt thätige Vulkane zählt man ungefähr 209, welche in allen Zonen und Erdthcilen, vorzüglich aber ans Inseln und auf den Küsten, vertheilt sich finden. Von eini- gen weiß man, daß sie schon vor 3000 Jahren thätig waren, d. h. vor 3000 Jahren Ausbrüche oder Eruptionen gezeigt haben. Der Aetna auf Sicilien hat seit 1226 vor Christus bis 1842 nach Christus über 100 Eruptionen gehabt, welche geschicht- lich aufgeführt sind. Die Zeit der Ruhe, in welcher feuerspeiende Berge keine Lava-Ergüsse, Steinauswürfe, Aschenregen haben, ist verschieden, oft von loojähriger und längerer Trauer. Der Vesuv zeigte sich bis zum Jahre 79 nach Christus als verloschener Vul- kan, indem keine frühere Kunde von einem Ausbruche desselben spricht. Später blieb er einmal 500° Jahre ohne Eruption. Der Krater war während dieser Zeit verschlossen und mit Pflanzen be- wachsen , der schwarze Boden eine grüne Fläche, die Gehänge des Berges mit Strauchwerk bedeckt. 1631 ward das grüne Kessel- thälchen aufwärts getrieben; 7 Lava-Ströme brachen aus dem Krater und den Bergseiteu hervor und bedeckten, indem sie sich hinwälzten, mehrere Dorfschaften. Sämmtliche Vulkane der Erde sollen nach ungefährer Berechnung in 100 Jahren etwa 2000, also in einem Jahre 20 Ausbrüche haben. 7. Nach längerer oder kürzerer Ruhe-Periode vernimmt man zuerst ein unterirdisches Getöse, wie das Rollen eines Wa- gens, ein Donnern, Krachen und Zischen, welches nicht blos iu der Nähe des Feuerberges, sondern fast zur selben Stunde 100—300 Meilen davon entfernt wahrgenommen wird. Im Jahre 1641 wurde in Cochinchina (in Hin ter in dien) ein solches Getöse vernommen, das dem Ausbruche des Aringuay auf der sehr weit entlegenen Insel Lutzvn, einer der Philippinen, vor- anging. Eben so hörte man den Ausbrnch des To mboro (ans Sumbawa) in Sumatra, eine Entfernung von 300 Meilen in gerader Richtun g 8. Hieraus erfolgen unmittelbare Erschütterungen des Bodens. Fenster klirren, Thüren knarren und rasseln; Gemälde,

6. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 42

1846 - Aachen : Benrath
42 wieder. Im Jahre 776 vor Christi sanken in China ganze Bergreihcn ein und wandelten sich ;,i einem Thäte um, während eine Tiefe znm Berge emporgehoben wurde. 491 Jahre später (285) versank ans der Japanischen Insel Niphon ein sehr großes Stück Landes, während heftiger Erdstöße in einer Nacht. 14. Solchen schrecklichen Vorboten folgen dann nicht selten die verheerendsten Ergüsse der Vulkane nach. Die nieisten der jetzt noch thätigen Fcnerberge treiben die Dämpfe, glühenden Laven und andern Stoffe durch die schon früher gebildeten Oeffnnngen; doch tritt auch nicht selten der Fall ein, daß letztere durch die zurückgebliebene erkaltete Lava früherer Ausbrüche derart stark ver- schloffen werden, daß die aufsteigende neue Flüssigkeitsich einen andern Ausweg suchen muß. Dann spaltet sie die Wände des Vul- kans und hebt die schwächer» , dünnen Rindentheile in der Nähe desselben und bildet Hügel und Berge. Der Aetna in Sicilien hat auf diese Weise nicht weniger als 83 kleine und größere Berg- kegel um seinen Krater herum aufgethürnit. 13. Selbst im Zustande der Ruhe entsteigen den meisten Kra- tern , Ritzen und Spalten der Fcnerberge erstickende, ani Abend und bei Nacht oft hellleuchtende, wasserreiche Dämpfe, welche kurz vor deni Ausbruch hohe, schwarze Rauchsäulen bilden. Gleichzei- tig bemerkt man Ausschleudcrungen von Gesteinblöcken mancherlei Art, von Lava und Schlackcntheilcn. Eine Vesuvische Erup- tion, welche am 1. April 1835 Start hatte, verdient wegen der unernießlichen Menge von Answürstingen besonderer Erwähnung. Die Katastrophe begann um 7 Uhr Abends. Das Innere des groß- ßen Kraters, dessen Umkreis über eine Stunde betrug, erschien als ein mächtiger, entzündeter Schlund. Die Auswürfe dauerten ohne Unterbrechung und mit großer Heftigkeit fort. Nicht bloß gewaltige Massen, ganze, niächtige Bergftücke wurden emporge- schleudert. Sie siele» alle in der nächsten Umgebung des Vulkans nieder, welchen dieselben, einem feurigen Mantel gleich, überdeck- ten. Dabei vernahni nian ein furchtbares Brüllen und ei» don- nerähnliches Geräusch. Die Häuser von Neapel bebten wie bei einer Erderschütternng. Furcht und Schrecken verbreitete sich in allen, am Bergfuße gelegenen Dörfern; selbst in der entlegenen Stadt war man nicht ohne bange Sorgen. Ungeachtet dieser groß-

7. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 117

1846 - Aachen : Benrath
117 auf dcr Oberfläche der Gletscher. Kleine Gcsteintrümmer, Holz- stücke , Blätter, Insekten und andere kleine Gegenstände sinken in das Gletschereis hinein und bilden Röhren und Löchlcin in dem- selben; große Felsblöcke, breite Steinplatten hingegen bleiben liegen, selbst dann noch, wenn der Gletscher um den Felsblock herum bedeutend abgeschmolzen ist. Sie bilden die sogenannten Gletscher-Tische, mitunter von ansehnlicher Größe, die auf einem Fußgestell ruhen, auf einer Säule von Eis, manchmal so dünn, daß man befürchten muß, sie knicken jeden Augenblick unter ihrer Last zusammen. Auf dem Aargletscher kommen sie besonders häufig vor. 1815 beobachtete man eine Schieferplatte von 18 Fuß Länge, 13" Breite und 8" Dicke aus einem 7 Fuß hohen Eissockel (-Fuße). Wiederholurrgsfragerr. Was sind Ebenen? — Wie können Ebenen beschaffen sein? — Wie finden sich Reisende in ausgedehnten Ebenen zurecht? — Wie heißt die allgemeine Neigung einer Ebene? — Woran erkennt man sie? — Welcher Abdachung folgen die Ems, Weser, Oder k. — Was sind Tiefebenen? — Hochebenen? — Welche ist die größte Tiefebene? — Durch welche Länder zieht sich die größte europäische Tiefebene? — Was sind Vergebenen? — Woraus besteht der Boden der meisten Ebenen? — Was sind Steppen? — Oasen? — Wüsten? — Nenne fruchtbare Ebenen? — In welchen Ebenen bilden sich Sümpfe und Torfmoor ? — Was sind Hügel? — Hügelketten? — Berge? — Gebirge? — Gebirgszüge? — Wo bilden Bergketten Gebirgsstücke? — Wie heißen die Theile eines Berges? — Welche Namen führen die Gipfel? — Was sind sanfte Abhänge? — Jähe Abhänge? — Bergwände? — Sind die Abhänge eines Gebirgzugeö gleichartig? — Was versteht man unter „absoluter/" was unter „relativer"" Höhe eines Berges? — Wie hoch erhebt sich die „hohe Acht"" über die Meeresfläche? — wie hoch über die benachbarte Hochebene? — Nenne einige sehr hohe Berge? — Was sind Thäler? — Wann sind sie gebildet worden? — Welchen Einflliß haben Bäche und Flüsse ans die Gestaltung der Thäler? — Was versteht man unter „Thalsohle?"" — Wo ist der Anfang, wo dcr Ausgang eines Thales ? — Wann werden Thäler Schluchten genannt? — Haben alle Thäler eine gleich hohe

8. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 202

1846 - Aachen : Benrath
Schon fiel Asche auf die Schiffe — je näher Hera» sie kamen, uni sv heißer und dichter; auch Bimsstein und schwarze, vom Feuer gebrannte und geborstene Steine. Schon war eine plötzliche Ebbe eingetreten, und der Einsturz des Berges hatte die Ufer verschüttet. Nach einigem Bedenken, ob er umkehren sollte, ruft er dem Steuermann, der solches anräth, zu : „Dem Muthigen ist das Glück günstig! Steure zu dem Pvmponianus." Von diesem war er durch den Meerbusen geschieden, denn das Meer dringt hier nach und nach in die im Bogen gelegenen User hinein. Die- ser hatte, obwohl die Gefahr sich noch nicht näherte, allein, wenn sie Fortschritte machte, sehr nahe kommen mußte, das Ge- päck auf die Schiffe gebracht und sich zur Flucht entschlossen, so- bald der widrige Wind sich gelegt haben würde. Mein Oheim, durch denselben, für ihn sehr günstigen Wind dahin geführt, um- armt den Zitternden, tröstet, ermahnt ihn, und um die Furcht desselben durch seine Gemüthsruhe zu beschwichtigen, läßt er sich in das Bad bringen. Nachdem er gebadet, legt er sich nieder, speist zu Abend sehr vergnügt oder, was eben so stark ist, doch deni Anscheine nach sehr vergnügt. Unterdessen schlugen aus dem Vesuv an vielen Stellen große Flanimen und hohe Feuer hervor, deren Glanz und Helle durch die Finsterniß der Nacht gesteigert wurden." Nun erzählt Plinius, daß der Hofraum, der zum Zimmer führte, wo fein Oheim auf dem Ruhebette lag, mit vulkanischer Asche angefüllt worden sei. Um ihn vor deni Lebendigbegraben- werden zu bewahren, weckt man ihn auf; er kommt heraus und kehrt zu Pomponianus und den Andern, welche die Nacht hin- durch gewacht hatten, zurück. Sie pflegen gemeinschaftlich Rath, ob sie unter Dach bleiben oder in's Freie gehen sollen, denn durch häufiges und starkes Erdbeben wurden die Gebäude in's Schwanken gebracht und schienen sich bald da, bald dorthin zu neigen. Im Freien fürchtete man das Herabfallen der, wenn gleich leichten und porösen Bimssteine; jedoch bestimmte eine Ver- gleichung der Fährlichkeiten sie zu dem Letztern. „Bei meinem Oheim wurde die Ueberlegung durch die Ueberlegung, bei Jenen die Furcht durch die Furcht besiegt. Sie banden sich Kissen mit Tüchern auf den Kopf, als Schutzmittel gegen den Brand. Schon ward es anderwärts Tag; hier war eö noch Nacht, schwärzer und

9. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 49

1846 - Aachen : Benrath
49 2. Die untersten, dem Urgebirge zunächst aufgelagerten Gebirgs- Massen find am mächtigsten und natürlich auch die ältern unter ihnen. Von der Liefe zur Oberfläche steigend, finden wir zuerst den Schiefer (Thonschiefer und Schieferthon), die Grau- wacke und den Kalkstein, in der Rheinprovinz die verbreitetsten Gebirgsarten; dann einen sehr festen Sandstein (Kohlenfand- stein) nebst der Steinkohle und dem Steinkohlenfchiefer, (am Nordrande des Rheinischen Schiefergebirges in sehr ergiebigen Flötzen bei Lüttich, Barde nberg, Esch Weiler, Stol- berg, Essen); hierauf folgen niehrere Arten von Kalk und Sandstein, Gyps, Salzthon und Steinsalz, im mittlern Deutschland häufig; darüber Kreide mit Feuerstein, Mergel, Thon (Walkererde, Töpserthon, Letten), Braunkohle, von Aachen bis Mastricht auftretend, und zu oberst, besonders in den niedrigen Ländern, Sand, Gerölle, Kies, Lehm, Schutt und Dammerde, in Sümpfen auch häufig Torf und Naseneisenftein. Die wechselnden Erdschichten kann man in tiefen Sand- und Steingruben, in Hohlwegen, an hohen Fluß-, See- und Meeres- ufern oft schön beobachten. Beim Graben von Brunnen und Schach- ten der Bergwerke, so wie beim Bohren artesischer Brunnen müssen oft 10—20 verschiedene Erdschichten durchdrungen wer- den, ehe hinreichendes Wasser oder reiche Kohlen und Erzflötze gefunden werden. 3. Hätten sich alle diese normalen Gebirgsarten ruhig und auf einem flachen Boden ablagern können, so würde die Richtung der Schichten allenthalben eine gleichmäßige, wagerechte (söh- lige) sein, wie sie Tafel Ii darstellt. Die Erdoberfläche war jedoch nur an wenigen Stellen ganz eben; im Gegentheil voller Uneben- heiten, und so mußten sich auch die jüngern Erdschichten dieser Oberfläche anpassen. Dazu kommt, daß die Erdrinde auch noch später an vielen Stellen gehoben oder von Vulkanen durchbrochen worden ist, wodurch die wagerechten Schichten, wie Taf. I zeigt, aufgerichtet wurden und nun eine schräge, oft ganz senkrechte Lage erhielten. Auf diese Weise wurden viele Flötze, die sonst in der ungeheuern Tiefe unerreichbar und verborgen geblieben wären, der Erdoberfläche näher gebracht oder gar bloßgelegt. (Taf. I. na. bb. 4

10. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 63

1846 - Aachen : Benrath
63 Moos, Riedgras und niedrigem Gesträuch vor dem raschen Ver- dunsten geschützt, stehen bleibt und daselbst die Moore oder Torfsümpfe bilden hilft. Andere Erdschichten, wie Sand, Mer- gel, Kreide und stark zerklüftetes Gestein rc. lassen das Wasser leichter durch und behalten nur weniges davon zurück. Sind solche Schichten sehr mächtig, so hält es schwer, durch Bohren und Graben Brunnen zu erhalten, welche einen hinreichenden Wasser- vorrath liefern. *) Gelangt man indessen bald ans ein Letten- oder Thonlager, oder auf wasserdichte Felsarten, die das Wasser auf- halten, so wird das Bohren und Graben weit günstigern Erfolg haben. 6. Das Wasser häuft sich unter der Erde oft so an, daß es, wo keine Oeffnung ist, sich eine bahnt, aus welcher es mit mehr oder weniger Gewalt hervorbricht und eine Duelle bildet. Sind unterirdische Räume vorhanden, in welchen sich die Wasser wie in einem Reservoir ansammeln können, ehe sie als Quellen zu Tage kommen, so bilden sie die gleichförmigsten Ausflüsse, welche nie versiegen. Periodische Quellen fließen nach den verschie- denen Jahreszeiten bald stärker, bald schwächer. Der schon erwähnte Geyser auf Island.fließt bald ruhig, bald unter rollendem, un- terirdischem Getöse und treibt Wasserstrahlen von 8—10' Durch- messer, 80, 150-200' hoch. Aussetzende (intermittirende) Quellen fließen nur zu gewissen Tages- und Jahreszeiten und versiegen dann wieder. Die sogenannten Maibrunnen in den Alpen fließen nur von Mai bis September. Die Quelle von Fou- sanche bei Nismes in Südfrankreich fließt etwa 7 Stunden und bleibt 5 Stunden aus. Eine Quelle im Kanton Bern fließt von der Mitte Mai bis in die Mitte August und zwar von 4 Uhr Nachmittags bis etwa 8 Uhr Morgens. 7. In einigen Gegenden gibt es viele, in andern wenige oder gar keine Quellen. Ebenen, in welchen wenig Regen und Schnee fällt, haben nur wenige Quellen, und um so geringer ist die Wassermenge solcher Gegenden, wenn sie stark bebaut (cultivirt) oder gar sandig sind. Gebirgsgegenden mit bewaldeten oder schnee- bedeckten Rücken, die im Sommer häufige Regengüsse, Platzregen *) Ich erinnere hier an den schon bekannten Brunnen von Gre- nelle, welcher erst bei 1700'Tiefe hinreichendes Wasser lieferte.
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