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1. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 12

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
12 Erster Teil. Heimatkunde. Landkarte die Höhe der Quelle und der Mündung ablesen und die Länge des Flusses messen. Folgende Beispiele dienen zur Berechnung des Gefälles: Zschopau . . . Weiße Elster- Elbe . . . . Elbe in Sachsen L a » f l ii ii g c 51 km 127 „ 247 1165 ;; (Austr.) 122 „ Quelle M ü n d u u q 800 m 107 m 1075 „ 155 „ 700 „ 78 „ 1396 „ 0 „ 120 „ (Eintr.) 87 Rasch fließendes Wasser reißt Erde und Steine aus dem Boden; es schafft sich selbst einen Riß, ein Bett. Die Steine hüpfen und rollen dabei vorwärts, sie bestoßen einander, ruudeu sich zu Geröllen. Kleine Abfälle liefern K i e s und Sand. Die feinen Bodenteilchen trüben das Wasser. Läßt die Kraft des Wassers nach, kann es keine Steine mehr fortschaffen, fo bilden sich im Flußbett Schichten von Geröllen (Schotter), Kies, S a n d , Schla m m. Bei Hochwasser werden solche Absätze auch weit über das eigentliche Bett des Flusses hinausgetragen. Ein Streifen von S ch w e m m l a n d begleitet dann den Fluß auf beiden Seiten; bald ist es grober Sand, bald fetter, dunkler Auen- l e h m. Die Hohlsonrt, in der der Fluß sich vorwärtsbewegt, heißt eiu Tal. Es wird begrenzt von zwei Talgehängen oder T a l w ä n d e n. Bisweilen füllt der Fluß das Tal völlig aus; seiue Ufer bilden zugleich deu unteren Rand der Talwand. Die beiden Ufer uuterfcheiden wir als rechtes und linkes, und zwar nach der Lage zu uuseren Armen, wenn wir fluß- a b w ärts schauen. Größere Flüsse haben zwischen Talwand und Ufer meist noch einen breiten Streifen ebenen Landes, die Talso h l e oder Flußaue. Da diese meist nur wenige Meter über dem Flußspiegel liegt, wird sie bei Hochwasser leicht überschwemmt. Deshalb heißt sie auch das Überschwemmungsgebiet des Flus s e s. Streckenweise wird die Talsohle sehr breit; dann spricht man von einem T a l b e ck e n. Verengt sich das Tal so sehr, daß der Fluß zwischen steilen Fels- wänden dahinraufcht, so entsteht eine Schlucht. Der Talhang kann steil, s l a ch oder stufe n f ö r m i g abfallen. Könnten wir das Tal quer so durchschneiden wie in obigem Bilde, so würden sich die ver^ schiedenen Abhänge wie folgt darstellen: rechte Tahvand. linke Tabnmd Talsohle Steüjvccng /- /'Bacher H<xng J Geeste/fter Hccng

2. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 60

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
60 Zweiter Teil, Tas ^öui^reich Sachse», glänzende Zinn wurde bald das wichtigste Material zur Herstellung von Tellern, Kannen, Krügen. Später suchte man den Ursprung des „Seiffenzinns" und ent- deckte zinnerzhaltige Felsen in der Nähe des G e i s i n g b e r g e s und im W b e i Geyer und Ehrenfriedersdorf. Planlos hackten die einzelnen Berg- leute Höhlen in den Fels, bis schließlich das ganze Zinngebiet völlig unterhöhlt war und in sich zusammenstürzte. So entstanden die riesigen Gruben oder Bingen bei A l t e n b e r g und Geyer. Auch an Eisenerzen (Roteisenstein) fehlt es im Erzgebirge nicht, namentlich zwischen Schwarzwasser und Zwickauer Mulde (Schwarzen- berg, Eiben stock, Johanngeorgenstadt). Schmelzösen und Eisen- Hämmer waren früher in großer Zahl vorhanden. Heute ist der Bergsegen fast ganz geschwunden. Um das Silber zu gewinnen, mußte man immer tiefer graben, immer kostspieligere Bauten anbringen; das Holz wurde teurer, und als in anderen Ländern ungeheure Silbermassen entdeckt wurden, sank der Preis des Metalls so, daß die erzgebirgischeu Bergwerke nur mit Verlust arbeiten konnten und eins nach dem andern einging. Im Jahre 1913 wird in Frei- berg der letzte Bergmann entlassen sein. Nur die Hüttenwerke, die das Erz verarbeiten und das reine Metall gewinnen, blühen noch weiter, wenn sie auch lediglich ausländisches Erz erhalten: Hals brücke mit seiner großen Esse und Muldenhütten haben noch heute Weltruf. Auch der Zinnbergbau war nahezu eingegangen; aber seit das Zinn im Preise sehr gestiegen ist, fängt man wieder an, das Erz abzubauen. An Eisenerz würde noch jetzt kein Mangel sein; aber das Ausland liefert uns das Eisen so billig und reichlich, daß unsere schlechten Erze ungenutzt liegen bleiben. Ein Bergwerk. Das Silber kommt selten rein oder gediegen vor, sondern mit anderen Stoffen verbunden als Erz. Und dieses Erz kann nicht etwa in Stein- brüchen gewonnen werden; denn es bildet nur schmale Bänder, Adern oder G ä n g e in dem wertlosen Gneis oder Schiefergestein. Da diese Gänge in die Tiese führen, muß der Bergmann ebenfalls in das Innere der Felsmassen eindringen. Zu diesem Zwecke wird ein S__ch.a cht senkrecht hinabgeführt, von dem wagerechte Tunnel oder jsixe. cf e n. ausgehen. „Bor O r t", d. h. wo Erz „a n st e h t", werden mit Schlegel und Eisen Löcher gebohrt, mit Pulver gefüllt und die Felsmassen losgesprengt. Die Bruchstücke werden auf niedrige Wagen(„H u n d^.) geladen, nach dem „F ö rji_£x^ch-O-chj'' gefahren und ans Tageslicht gezogen. Um das Wasser aus dem Bergwerk zu entfernen, gräbt man einen Stollen, d. h. einen sanft geneigten Tunnel, der nach irgendeinem tiefer gelegenen Flußtal ausmündet. (Zur Ableitung des Grubenwassers aus dem Freiberger Gebiete dient der 14 km lange R o t s ch ö n b e r g e r Stollen, der in die Triebisch mündet.) In einem Hause „über Tag" wird das gute Erz von dem tauben Ge- stein geschieden. Letzteres schüttet man auf Halden; ersteres wird im Pochwerk zu Pulver gestampft, dann geschlämmt und im Ofen ausge- schmolzen. Wollen wir ein Bergwerk besuchen, so müssen wir uns mit Grubenkittel, Leder, steifem Filzhut und Grubenlicht ausrüsten. Die Arbeit des Bergmanns

3. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 11

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Tie Natur der Heimat. 11 Die Natur der Heimat. Das Wasser und seine Herkunft. Unser Wasser kommt aus den Wolken. Diese bestehen ebenso wie der Nebe l aus seinen, schwebenden Wassertröpfchen. Werden die Tröpfchen größer und schwerer, so fallen sie herab als Regen. Die Regentropfen rieseln entweder auf der Erd- . oberfläche entlang oder dringen in den Boden ein. Nicht jeder Boden läßt das Wasser gleich gut einsickern. Bringen wir z. B. in ein Glas eine Schicht Scheuersand, daraus Töpferton, dann wieder Sand und gießen Wasser darauf, so läuft dieses rasch in den oberen Sand. Die Tonschicht saugt sich selbst ebenfalls ganz voll; dann aber läßt sie nichts weiter hindurch, und die untere Sandlage bleibt trocken. Sand ist also wasserdurchlässig, Ton, fetter Lehm schwer durchlässig, fester Fels (wenn er keine Risse hat!) ist u n d u r ch l ä s s i ct. Jedes in die Erde sickernde Wasser trifft schließlich einmal auf eine undurchlässige Schicht. Auf dieser muß es sich st a u e n; es bildet dann Bodenwasser oder Grundwasser. Gräbt man eine Grube bis auf das Grundwasser, so rieselt es aus dem umliegenden durchnäßten Sande rasch dort zusammen, und wir können es in einer Brunnenröhre emporsaugen. Ist die durchlässige Schicht sehr dünn, so erreicht das Grundwasser bei feuchter Witterung die Erdoberfläche. Es entstehen Tümpel; der Boden wird sumpfig. Besteht ein Bergeshang unten aus undurchlässigen, oben aus durchlässigen Massen, so findet das Grundwasser am Abhänge einen natürlichen Ausweg. Zwischen der Rasendecke oder den Felsmassen sickert es hervor. Dieser natürliche Abfluß des Grundwassers heißt Quelle. Quellen speiseu die Bäche; diese vereinen sich zu Flüssen, und schließlich kommt alles Wasser in große Wasserbecken, in Seen und Meer e. Was wird aber dort aus dem vielen Wasser? Wie im Kochtopf das Wafser durch Hitze in Dampf verwandelt wird, so wird auch ein Teil des Wassers an der Erdoberfläche durch die Sonnenwärme in Dampf übergeführt; es ver- dunstet. Der unsichtbare Wasserdampf steigt auf in die Luft und sammelt sich dort in den Wolken. Das Wasser beschreibt somit ununterbrochen einen Äreitz- lauf. Die Gewässer und ihre Arbeit. Tausende von Quellen sind überall im Lande verteilt. Tausende von Bächen durchströmen deshalb auch das Gebiet, bis sich das Wasser in wenigen Flüsse und schließlich in einem Strome vereint. Wie die Wurzeln eines Baumes aus weitem Umkreise dem Stamme Wasser zuführen, so speisen die Bäche den Strom. Man nennt alle zu einem Strom gehörige Gewässer ein Fluß- s y st e m. Die Linie, die ein Flußsystem von einem anderen trennt — gewöhnlich ein Höhenzug — heißt Wasserscheide. Die Geschwindigkeit, mit der das Wasser sich sortbewegt, hängt^ab von der Neigung des Bodens, dem „Gefäll e". Der Heidebach, der z. B. vom Wolfsberg bei Dresden auf einer Strecke von wenigen Kilometern die Elbe erreicht, fällt auf seinem Wege 195 m. Genau ebensoviel senkt sich der Elbspiegel von Dresden auf feiner weiten Reise bis ins Meer! Die Elbe hat also ein viel geringeres Gefälle als der Heidebach. Wollen wir das Gefälle eines Flusses angeben, so müssen wir auf der Fischer-Gei st beck-Wagner, Erdk. f. M,. Mädchenschulen. Ausg. f. Sachsen. I. T. 2

4. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 28

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
28 Zweiter Teil. Das Königreich Sachsen. Namen und Lage der Berge lerne nach der Karte! Die wichtigsten Berg- formen wollen wir in Durchschnitten oder Umrissen festhalten: Die zweite Kraft, die das Gebirge model- lierte, die vor allem die vielen Einzelschön- heiten schuf, war das Wette r. Tau, Nebel und Regen dringen in die Schichtfugen; das ewig sickernde Wasser räumt Sandkorn auf Sandkorn weg, so daß die Fugen immer weiter werden. Zu den wagerechten Fugen gesellen sich senkrechte Risse. Auch hier dringt Wasser ein; im Winter gefriert es. Das Eis dehnt sich aus, und wie es im Zimmer eine Wasserflasche zersprengt, so treibt es hier die Risse zuklüf - t e n auseinander. Nun erscheint die Fels- wand in einzelne Stücke oder Quader zerlegt. (Daher der Name Quadersand- stein!) Aus Klüften werden Schluchten; die Felsmasse zerlegt sich in Mau- e r n , Türme von den abenteuerlichsten Formen. Die B a st e i, als kühner Bergumrisse aus der Sächsisch e n Schweiz v o n N gesehen. n Hoher Schneeberg, b Pfaffenstein, c Kaiser- krone, d Zirkelstein, e Großer Winterberg. Lilienstein 420 in Elbspiegel 110 in Königstein 360 m (Nach Lehmann? geograph. Charakterbildern, Leipziger Schttlbilderverlag von E Wachsmnth, Leipzig ) Das Elbsand st eingebirge. Blick auf die Basteibrücke. Vom Hintergrunde heben sich die Tafelberge Lilienstein und Königstein ab, Reste der früheren Sandsteintafel, in die sich die Elbe init ihren Nebenflüssen eingesägt hat. Im Bordergrunde ragen die Zacken und Türme der Talgehänge auf, die durch Verwitterung und Auswaschung entstanden sind.

5. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 69

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das westliche Sachsen. 69 Das erzgebirgische Kohlenbecken. Bodenform. Von der Landesgrenze bei Werdau—meerane ragt nach Osten ein zungenförmiger Landstreifen, dessen östliche Spitze etwa bei O d e r a n liegt und den wir nach seinem Hauptschatze das erzgebirgische Steinkohlen- decken nennen können. Gegen das Erzgebirge wird es nur durch einen niedrigen Höhenzug in der Richtung: Pleißenquelle—wildenfels— Hartenstein—stollberg—zwönitzmündung einigermaßen abgegrenzt. Ein ahn- licher Zug über Glauchau—hohenstein-Ernsttal — die Gegend von Chemnitz, bildet die Nordgrenze. Auf der Karte treten beide Grenzrücken kaum hervor. Im Osten ist überhaupt keine scharfe Abgrenzung möglich. Das ganze Gebiet ist eine nach N abfallende Hochfläche mit ganz flachen Wellen. Der Boden besteht meist ausschutt, selten aus festem Fels. Mächtige Schichten von rötlichem Sand und Ton, von groben Geröllen mit rotem Bindemittel überziehen die weite Fläche; die Sturzäcker leuchten braunrot. Bei Chemnitz bestehen die Hügel aus rotem, sandsteinartigem Fels oder aus ebenfalls rotem Porphyr gestein. Wegen der auffälligen Farbe führen die Schuttmassen auf einer Gesteinskarte den Namen Rotliegendes. Gräbt man durch den Schutt in die Tiefe, so kommt man vielfach auf einen grauen Sandstein, und zwischen den Sand- steinbänken liegt die Steinkohle. Der Steinkohlenbergbau. Die Steinkohle bildet nicht wie das Silbererz unregel- mäßig laufende Adern, sondern Schichten, Bänke oder „Flöz e" in einer Dicke von wenigen Zentimetern bis zu 10 oder 16 m. Meist liegen mehrere Flöze, durch Sand- steinschichten getrennt, übereinander. Bei Zwickau zählt man mehr als 300 über- einanderliegende Kohlenschichten von zusammen etwa 36 m Dicke; bei Lug au- Olsnitz beträgt die Gesamtdicke 12 in. Die übrigen Steinkohlengebiete bei Hainichen, Frankenberg, Oderan sind nicht mehr im Betrieb. Die Kohlenschichten liegen nicht ganz wagerecht, sondern sind schwach abwärts ge- bogen; deshalb spricht man auch von einer Kohlenmulde oder einem Kohlen- decken. In den grauen Sandsteinen findet man oft breitgequetschte, völlig verkohlte Baumstämme oder zierliche Abdrücke von Farnwedeln oder Schachtelhalmen, und es ist kein Zweifel: Wie aus den Moosen des Torfmoors mit der Zeit brenn- barer Torf wird, so sind die Steinkohlen die Reste von Sumpfwäl- d e r n, in denen Farne und Schachtelhalme baumhoch wucherten, bis sie in Schlamm und Wasser versanken. Eine Steinkohlengrube sieht ähnlich aus wie ein Silberbergwerk. Im „Förderhause" ist die Öffnung des senkrechten Schachtes mit den Förder- Maschinen und den Luftzuführungsrohren. Vom Schachte gehen wagerechte „Querschläge" ab, Tunnel mit Gleisanlagen, die mitten durch das Flöz führen. An diese Verkehrswege erst setzen sich die „Strecken" an, wo der Häuer die Kohlen abbricht und der Fördermann sie nach dem Füllorte rollt. Die Arbeit im Kohlenbergwerk ist noch gefährlicher als im Erzbergwerk. Die Luft ist oft unerträg- lich heiß und stickig; giftige Gase sammeln sich an und explodieren, wenn ein offen brennendes Licht in die Nähe kommt („schlagende Wette r"). Deshalb tragen die Bergleute Sicherheitslampen mit Drahtnetz. Die geförderte

6. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 41

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
i Apenninen-Halbinsel (Italien). 41 Während am Po im Januar durchschnittlich 0° Wärme herrscht, sind am Golf von Genua 8—9°. So ist die Riviera (spr. riwiera = das Ufer) besetzt mit berühm- ten Kurorten für Lungenkranke und zeigt südländische Pflanzenpracht. Hier liegt als Haupthafenstadt Genua, im Halbrund aufsteigend („amphitheatralisch"), ein der schönsten Städte Europas und Italiens erster Handelsplatz. (270 000 E.) Vesuvausbruch am 10. April 1906. Aus dem Krater quillt eine dunkle Wolke aus Dampf und Asche. Die Form der Wolke zeigt die stoßweise auftretenden Eruptionen. (Phot. Perret.) 2. Vulkanlandschaften. Der merkwürdigste Berg Italiens ist der Vesuv bei Neapel. Innerhalb eines sichelförmigen Höhenzuges (Somma), der am äußeren Abfall Buschwälder und Weinberge trägt und nach innen mauergleich ab- stürzt, erhebt sich ein steiler Kegel. Dieser besitzt auf dem Gipfel einen riesigen Kessel, den Krater, aus dem beständig Wasserdampfwolken hervorquellen. Stoß- weise mischen sich mit dem Dampf emporgeschleuderte Blöcke (Bomben), Stein- chen (Asche) und feiner Staub. Der ganze Kegel ist von solchen Auswurfsmassen

7. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 10

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
10 Mitteleuropa. Das Wasser in den Alpen. Der große Reichtum an Regen und Schnee bringt es mit sich, daß das Gebirge außerordentlich gut bewässert ist. Von allen Hängen stürzen Bäche, zum Teil als prächtige Wasserfälle, zu Tal. In den Haupttälern strömen große Flüsse. Bald fließt das kristallklare, grünlich schimmernde Wasser ruhig dahin; bald zerstäubt es zu weißem Gischt an den im Wege liegenden Blöcken. Aber nicht immer erscheinen die Ge- Wässer so harmlos und malerisch wie meist in den Sommerferien. Ein einziges Hochgewitter, ein starker Föhn lassen die kleinsten Rinnsale zu reißenden Wild w äs- sern anschwellen. Aller lockere Schutt wird von den Hängen losgespült. Die Felsstücke, die im Winter von dem in den Spalten gefrierenden Wasser ge- lockert worden sind, brechen voll- ends ab, und der Bach wälzt Blöcke, Schlamm, entwurzelte Bäume talwärts. Wo er in die breitere Talebene einmündet, häuft er alles Trümmerwerk in einem fächerartig ausgebreiteten Schuttkegel auf, der nun auf Jahre hinaus eine pflanzenleere Steinwildnis bleibt. Erst bei einem solchen Unwetter erkennt man die gewaltige Kraft des Wassers, die hier tiefe Risse in den Boden gräbt und selbst den festen Fels in Schluchten und Klammen zersägt, dort Schutt in haushohen Lagen aufhäuft. Ter malerische, wildzerrissene Charakter der Alpenlandschaft ist in erster Linie durch die Arbeit des fließenden Wassers entstanden. Wie die Ruine einer mächtigen Burg ist das Alpengebiet von heute nur der Rest einer viel größeren Gebirgsmasse. Und wenn einst diese Ruine bis auf ihre Grundmauern zerstört und abgetragen sein wird, dann werden die Alpen vielleicht einmal so niedrige, sanfte Buckel haben wie unser Erzgebirge! In die Flußläufe sind an vielen Stellen Seen eingeschaltet. Dort bleibt der Schutt liegen; das Wasser klärt sich. Deshalb nennt man diese Seen oft die Läuterungsbecken der Flüsse. Mit der Zeit werden sie mit Schutt völlig angefüllt und in ebene Talflächen verwandelt. Die tiefsten und größten See- Liechtensteinklamm, größte Klamm der Ostalpen, nahe dem Knie der Salzach. Links der Weg, zum Teil als Tunnel in den Felsen gehauen.

8. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 42

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
42 Südeuropa. bedeckt — ja zum größten Teil aus ihnen aufgebaut („Aschenkegel"). Bisweilen steigert sich die Tätigkeit des Berges: die Erde bebt im weiten Umkreis; Feuergarben lodern aus dem Krater; in langen Spalten öffnet sich der Abhang des Kegels, und glühendflüssige Gesteinsmasse oder Lava wälzt sich daraus int Strome hervor. Man sagt: der Vesuv hat einen Ausbruch oder eine Eruption. Lavastrom am Lesuv. Die oberste Schicht der Lava ist während des Lrkalteus wulstin zusammen- geschobeu worden. („Fladenlava.") Ein derartiger Berg wird „feuerspeiender Berg" oder Bülkau genannt. Die Lavaströme fließen oft weit über das bebaute Land. Ihre Oberfläche erstarrt bald zu einer blasigen, wulstigen Gesteinsmasse. Das Innere erkaltet nur laugsam und bildet danu ein festes, blasenfreies Gestein von schwarzer Farbe. Es ist das gleiche, was wir an unseren heimatlichen Basaltbergen kennen gelernt haben, und es ist kein Zweifel, daß auch der Geisiug, Pöhlberg, Bogelsberg eiust glühendflüssige Lavamassen waren. Wir nennen deshalb den Basalt (ebenso den Klingstein) ein

9. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 65

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das Königreich Dänemark. 65 >,Nach Photographie von Prof. Or. Ct. B. Drygalski.) Grönländische Küstenlandschaft im Umanak-Fjord mit treibenden Eisbergen und Eisschollen. Die Küste von Grönland ist gleich der Norwegens von Fjorden zerklüftet, deren Hintergrund mächtige Glet- scher erfüllen, die aber dort bis zum Meeresspiegel herabsteigen. Die Fluten, besonders Sturmfluten, sprengen die unteren Gletscherenden ab, die dann als „Eisberge" durch Meeresströmungen nach dem Süden verfrachtet werden. scher, so groß wie halb Sachsen. Der größte Vulkan ist die Hekla (d.h. Haube, 1550 m). Im Sw sind zahlreiche heiße Quellen. Die berühmteste ist der große Geysir, aus dem das siedende Wasser nur nach längeren Zwischenräumen, aber dann bis 30 m hoch springt. Nach diesem Borkommen nennt man jetzt alle mit Unterbrechung springenden heißen Quellen Geiser. — Die Bewohner sind auf Fisch- und Vogelfang, Robbenschlag und Schafzucht angewiesen. Sie sind skandinavischer Abkunft und haben in ihrer Abgeschlossenheit den altgermanischen Götterglauben länger bewahrt als die übrigen Stämme (Eddasage!). Sie zeichnen sich durch großen Wissenstrieb aus. — An der Sw4mste Reykjavik (reichavik, d. h. Rauchbucht, nach den heißen Quellen der Nachbarschaft benannt). Grönland, mit über 2 Mill. qkm die größte Insel der Welt, bildet den Schlußstein in der dänischen Jnselbrücke. Wie ein ungeheurer glänzender Schild breitet sich das 2 km dicke „Inlandeis" fast über die ganze Insel. Nur im Sw sind breitere Küstenstreifen mit Fjorden eisfrei. Es gab eine Zeit, die „Eiszeit", in der ganz Skandinavien und Norddeutschland eine ähnliche Eiskappe trugen wie heute Grönland! Die Bewohner sind neben eingewanderten Dänen die Eskimos, kleine Menschen mit breiten Gesichtern und schiefgeschlitzten Augen. Sie leben vom Fisch- und Seehundfang.

10. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 32

1903 - Dresden : Huhle
— 32 — Pflanzenwelt herrschen riesenhafte Schachtelhalme, baumartige Farne n. Nadelhölzer, in der Tierwelt lassen sich nachweisen die ersten Säugetiere, Kerbtiere, Wasser- u. Landechsen, Fische, Schildkröten u. Heuschrecken. 4. Die Neuzeit läßt Basalt, Braunkohle u. Bernstein sich bilden. Die Pflanzen u. Tiere sind die nnsrer Zeit, die ersten Spuren des Daseins der Menschen sind jetzt nachzuweisen. 5. Die Gegenwart sieht die Entstehung von Ton, Lehm, Sand, Kies, Torf u. Humusboden; Verwitterung, An- u. Abschwemmung arbeiten an der Veränderung der Erdoberfläche. Die Herrschaft des Menschen führt die heutige Ausbildung der Tierwelt n. die heutige Verbreitung der Pflanzen herbei. Wie viele Millionen von Jahren die feuerflüssige Erde brauchte, bis Gottes Hand den Menschen in ihre pflanzengeschmückte und von Tieren belebte Gefilde setzen konnte, das können auch die Gelehrten nicht einmal annähernd schätzen. Trnck von B. Teubner in Dresden.
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