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1. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 54

1878 - München : Oldenbourg
54 36. Eine russische Herberge zur Winterszeit. Pforte und führt ihn durch das Vorhaus, wo ihm Hühner und Schweine mit Ferkeln entgegenkommen, in das sogenannte Gastzimmer. In dasselbe eingetreten, atmet er eine sehr warme aber dumpfe Luft ein; doch ist sie ihm angenehm, da sie seine steifen Glieder bald wieder beweglich macht. Der Reisende findet Platz an einem Tisch, der in der Ecke steht und an zwei Seiten von Bänken umgeben ist. Es ist das Geschäft der Frau, ihn zu bedienen; alsbald sieht man diese denn auch durch die Thür eines Nebenzimmers, der Küche, in einem Kattunrock, an welchem man vor Schmutz die Blumen auf dem Zeuge nicht erkennen kann, langsamen Schrittes heran- nahen mit den Worten: „Lsaino^ar postavit?“ (d. h.: Soll ich die Theemaschine aufstellen?), die sie in gehöriger Entfer- nung vom Gast schreiend ausstößt, um ja nicht noch einige Schritte zu machen. 2. Da! (ja!) ist die gewöhnliche Antwort, denn auf einer Reise im Winter trinkt jeder gern Thee, da er bald gründlich erwärmt. Die Theemaschine ist von ungeheurer Größe, sie faßt über einen Eimer Wasser und wird auf die Mitte des Tisches gesetzt, der mit einer kleinen, schmutzigen Serviette be- deckt ist. Der Reisende erhält nebst dieser noch eine Theekanne, eine Tasse und eine Spülschale. 3. Der Reisende macht sich seinen Thee selbst. Diesen sowie Zucker, Semmeln, Käse, Wurst u. dergl. hat er gewöhn- lich mitgebracht. Auf russische oder eigentlich chinesische Art wird der Thee bereitet, nicht wie bei uns, sondern folgender- maßen: Einige Theelöffel voll Thee werden in die Theekanne gethan und aus dem Ssamowar (spr. ßamöwar) mit dem kochenden Wasser übergössen, sodann die Theekanne auf die Esse des Ssamowar gestellt, damit der Thee nicht kalt wird. Hat das heiße Wasser mit dem Thee einige Zeit gestanden und denselben ziemlich ausgezogen, so füllt der Theetrinker seine Tasse zum vierten Teil mit dieser Infusion, gießt dann heißes Wasser aus dem Ssamowar zu, so daß der Thee in der Tasse ein goldgelbes Aussehen erhält. 4. Nach dem Theetrinken fragt der Wirt den Reisenden, wo er die Nacht schlafen wolle, ob auf dem Ofen oder dem „Paloti"?.. Die Bauernöfen in Rußland, die sogenannten russischen Öfen, sind nämlich derart eingerichtet, daß sie oft eine Fläche von 3 Meter im Quadrat einnehmen und oben auf dem Gewölbe mit Ziegeln flach ausgelegt sind, so daß auf dem Ofen zwei bis drei Menschen zum Schlafen Platz haben. Die Paloti sind Brettergerüste, die etwa 1 Meter von der Decke an- gebracht sind und ausschließlich zum Schlafen benutzt werden. Betten haben die Einwohner in der Regel nicht. Statt des Bettes wird ein Strohsack auf den Fußboden ausgebreitet und mit einem Bettuch bedeckt. Dazu kommt noch ein Kissen und

2. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 185

1878 - München : Oldenbourg
144. Das Wasser im Pflanzenkörper. 185 Luft von den Polargegenden nach den Äquatorländern. Man nennt die hierdurch entstehenden regelmäßigen Luft- strömungen Passatwinde. 3. In der geheizten Stube kann man leicht durch das bloße Gefühl wahrnehmen, daß die Luft an der Decke wärmer ist als am Fußboden. Öffnet man eine Thür oder ein Fenster in einem solchen Zimmer, so entsteht ein Luftzug, dessen Richtung man deutlich wahrnehnien kann, wenn man ein Kerzenlicht in die Öffnung hält. Öben wird die Flamme hinaus-, unten hereingetrieben, in der Mitte bleibt sie auf- recht. Es strömt also oben die leichte, warme Luft aus dem Zimmer hinaus, und dafür zieht unten die schwere, kalte Luft von außen herein. Aus demselben Grunde muß überall, wo ein Feuer brennt, eine Luftströmung nach oben entstehen; man sieht es deutlich, wie Tabaksrauch von dem Cylinder einer Petroleumlampe unten eingesogen wird. Wie außer- ordentlich leicht die Luft durch die Erwärmung werden kann, das zeigt auch jene Art des Luftballons (die Montgolfiere), welcher bloß durch heiße Luft zum Steigen gebracht wird. 144. Da8 Wasser im Pfianzenkörper. 1. Ein Kartoffelknollen schlägt aus, auch wenn er ganz trocken liegt; in demselben Masse, als der Trieb wächst, wird der Knollen von hinten her schlaff und runzelig; die hinteren Partien werden wasserärmer. Dieses Wasser dient nicht bloss dazu, um die Nahrungsstoffe zu lösen und in die Spitze der wachsenden Triebe zu transportieren, sondern es wird in diesen selbst zum Wachstum verbraucht. Wird aber der Knollen in feuchter Erde gehalten, so nimmt er aus ihrer Umgebung das Wasser auf, welches für die wachsenden Teile nötig ist. In derselben Weise wird den auswachsenden Knospen der Bäume, überhaupt allen wachsenden Pflanzenteilen Wasser zugeführt, zunächst aus den älteren Teilen und von diesen weiter zurückgreifend aus der Umgebung. Ein Weiden- oder Lindenstamm, der im Frühlinge zeitig gefällt wurde, treibt in der Regel noch kleine Zweige mit Blättern. 2. Jeder an der Luft befindliche Pflanzenteil, der nicht von dicken Korklagen (Rinden) bedeckt ist, verdunstet fort- während Wasser an die Atmosphäre. Führt man einen be- blätterten Stengel bei genügend warmer Temperatur unter eine Glasglocke oder in eine helle Glasflasche, so beschlägt sich dieselbe mit kleinen Wassertropfen, die aus dem von der

3. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 10

1878 - München : Oldenbourg
Is 2. Vom Wasser führt, welche eine 3 in dicke, 2 km lange und ebenso breite Masse bilden würde. In ähnlicher Weise haben in unvordenklicher Zeit die Ge- wässer auf dem ganzen Erdenboden gewaltet. Unendliche Fluten bedeckten zeitweise den größten Teil desselben. Sie zermalmten Steintrümmer und Felsen, und als sie abflössen, bedeckten sic die Sohle der Thäler und das offene Tiefland mit ihrem Schutt, Sand und Schlamm. Weitaus der größte Teil unseres Acker- bodens ist solches aus den Höhen hergeschwemmtes Land und erinnert uns an die gewaltigen Umwälzungen, die einst auf unserer Erdrinde vor sich gegangen sind. 2. vom Wasser. Regen, Schnee und Tan, also die sogenannten Meteor- Wasser und das schmelzende Eis der Gletscher, speisen die Quellen der Erde. Gräbt man in der Nähe eines Flusses, dessen Ufer ans Sand oder Gerölle, kurz aus einer wasser- durchlassenden Bodenschicht bestehen, einen Brunnenschacht, so trifft man in der Regel Wasser und zwar in einer Tiefe, welche dem Wasserspiegel des Flusses entspricht. So weit die Um- gebung des Flusses vom Wasser durchdrungen werden kann, füllt sie der Fluß auch an, und wenn unterirdische Felsspalten da und dort sich noch finden, so dringt das Flußwasser auch in diese ein, bis alle wasserdurchlassenden Höhlen mit Grundwasser ausgefüllt sind. Wenn wir uns ein leeres Flußbett denken, in welches Plötzlich der Fluß eintreten würde, so müßte viel Wasser vorerst versinken, ehe er weiter strömen könnte, und es würde lange Zeit verstreichen, bis der Fluß das Meer erreichte; er müßte vielleicht das Hundertfache seines Wassers erst an seine Umgebung abliefern. Einen gegrabenen Schacht, in welchen Wasser ans dem Boden eindringt, nennt man Brunnen und nicht Quelle; die Quelle tritt an der Erdoberfläche zu Tage und hat einen Abfluß. Aber alle Quellen rühren von Wasser- sammlungen ini Innern der Erde her, als z. B. von Flüssen (wie oben gesagt), wenn an irgend einer Stelle das Ufergelände sich senkt, oft weit vom Flusse entfernt, und durch eine Boden- spalte das Grundwasser aussließen läßt. Oder sie rühren her von ganodzer teilweise versunkenen Bächen, oder von hoch-

4. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 12

1878 - München : Oldenbourg
12 2. Vom Wasser. neben einigen Bittererdsalzen sehr viel Übelriechendes, und mancher, der es sieht, würde sich bedanken, Wasser aus einem Brunnen zu trinken, der einige Schritte neben sich die Abtritt- grube oder den Schweinstall hat. Gute Quellen, welche nicht seicht unter dem Boden ihr Sammelwasser haben, zeigen nahezu die mittlere Wärme des Ortes, wo sie sich bildeten; sie haben die Temperatur des Bodens, dem sie entspringen, und da diese von der Wärme der Sonne und dem Froste des Winters nicht verändert wird, so erscheint solches Wasser im kalten Winter wärmer als die Lufttemperatur im Freien. Solche Quellen haben im Flach- lande Deutschlands meistens zwischen 5—8°R. und ernähren die Brunneukresse, einige Wasserranunkeln und andere Wasser- pflanzen. Solche Quellen rauchen im Winter förmlich, weil sie wärmer sind als die Luft. Ihrer Wärme wegen beginnt auch im Frühling der Graswuchs sehr bald an ihren Rändern. In ihnen gedeihen Forellen und Hechte. Das Flußwasser führt oft große Mengen von Erd- und Mineralstoffen mit sich (Schlamm und Sand), welche es trüben. Je mehr Regenwasser von dem Ufergelände in den Fluß fällt, um so reicher ist sein Wasser an solchen Stoffen, welche das Regenwasser von Äckern, Felsen, Straßen u. s. w. losriß und losspülte. Bon diesen Massen setzen sich in der Ruhe zuerst die Steine (Gerölle, Kies), dann der Sand, endlich auch der Schlamm aus dem Wasser nieder. Wenn ein Fluß im Durch- schnitt des ganzen Jahres 1 Pfd. feste Bestandteile schwebend in 1000 Pfd. Wasser dem Meere zuführt, so hat er in 1000 Jahren so viel solchen Schlamm und Sand fortgeführt als seine ganze Wassermasse in einem Jahre schwer ist. Daraus läßt sich begreifen, wie an manchen Flußmündungen große Inseln, Versandungen, sogenannte Deltas entstehen. Mau wird auch verstehen, wie es kommt, daß sich die Löcher und Teiche an den Flußufern allmählich mit Schlamm und Erdreich aus- füllen, wenn man durch Querdämme das Wasser an den Seiten staut, und es erhellet daraus, wo z. B. die Fruchtbarkeit der Äcker und Wiesen in manchen Flußthälern kommt, und wodurch die Erhöhungen um die Wässerungsgräben mancher Wiesen bewirkt worden sind.
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