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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

3. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 186

1895 - München : Oldenbourg
186 134. Der Kalk. verglühen. Die Steine werden wieder kalt; einsam, ohne Freund liegt der gebrannte Kalk da, voll unendlicher Sehn- sucht nach seinem verjagten Geführten. Wir müssen vor- sichtig mit ihm umgehen, denn er ist sehr unzufrieden ge- worden. Wollten wir ihn länger in der feuchten Hand halten oder gar an die nassen Lippen bringen, so würden wir bald an dem brennenden Schmerze, den er erzeugt, seine Heftigkeit erkennen. Ätzkalk nennt man ihn wegen des scharfen Schmerzes, den er hervorbringt. Wir tröpfeln auf ein Stückchen gebrannten Kalk all- mählich Wasser. Der Kalk dampft auf, erhitzt sich und zerfällt in sehr feines Pulver, in Kalkstaub. Sobald das ganze Stück zerfallen ist, hören wir auf, Wasser zuzu- tröpfeln. Das schneeweiße Pulver, das wir jetzt statt des Steines vor uns haben, ist vollständig trocken; wägen wir es aber, so finden wir, daß cs jetzt 4 g schwer ist, wenn es vorher nur 3 g wog. Das eine Gramm kommt von dem Wasser, das der Kalkstein wieder aufgenommen hat. Die Magd benutzt das Pulver, um die Schlösser und Klinken an den Thüren oder andere metallene Sachen blank zu machen. Ganz in gleicher Weise zerfällt der gebrannte Kalkstein, wenn er an der Luft längere Zeit frei liegen bleibt. Er zieht dann unablässig die Wasserteilchen, welche in der Luft sich befinden, an sich und verbindet sich mit ihnen. Der Landmann fährt diesen Kalk auf die Felder und bringt dadurch den Boden zu größerer Fruchtbarkeit. Gewöhnlich tröpfelt man nicht das Wasser auf den gebrannten Kalk, sondern schüttet es gleich in Menge über denselben aus. Er nimmt dann zischend und sprudelnd den Freund auf, und das Wasser kocht und dampft dabei, als sei Feuer in dem Gefäße. Es entsteht ein weißer Brei, welchen der Maurer benutzt, um das Haus zu weißen, oder den er mit Sand zu Speis mischt, um die Steine zu einer Mauer zu verbinden. (md, H. W->gncr.)

4. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 285

1895 - München : Oldenbourg
195. Der Wind. 285 Die leichte, warme Luft wird nun in der umgebenden kalten Luft in dw Höhe steigen, wie ein Stück Kork im Wasser aufsteigt. Stellt euch vor, wir hielten ein Stück Kork auf dem Boden eines mit Wasser gefüllten Eimers mit der Hand fest! Lassen wir es auf einmal los, so steigt es schnell in die Höhe. Aber was befindet sich nun an der Stelle ans dem Boden des Eimers, wo das Stück Kork gelegen ist? Die Stelle ist nicht leer geblieben, sondern sofort durch Wasser wieder eingenommen worden. So geht es auch mit der Luft. Sobald irgendwo warme Luft aufsteigt, so wird deren Stelle sofort eingenommen durch die kalte umgebende Luft, die von allen Seiten herzuströmt. Dasselbe geschieht nun auch in unserem Ofen. Überall, wo sich nur eine Öffnung findet, strömt die kalte Luft herzu, um die Stelle der aufsteigenden warmen Luft einzunehmen. Steht das Thürchen offen, dann strömt sie da hinein, sonst aber durch die Luftlöcher unter dem Rost. Haltet ihr nun in diesen Luftstrom ein Papierchen oder einen andern leichten Ge- genstand, so wird dieser von dem Strome mit fortgezogen, wie ein Stück Holz von fließendem Wasser fortgeführt wird. Auf noch andere Weise können wir sehen, wie durch Erwärmung Strömungen in der Luft entstehen. Wenn des Winters die Luft im geheizten Zimmer wärmer ist als die Luft draußen, so sperrt die Thür ein wenig auf und haltet ein brennendes Licht in die Öffnung! Haltet ihr cs oben in die Öffnung der Thür, so wird die Flamme auswärts geweht, und stellt ihr es unten am Boden in die Öffnung, so wird sie einwärts getrieben. Wie kommt das? Die warme Luft im Zimmer steigt auf, verbreitet sich gegen die Decke des Zimmers und fließt durch den oberen Teil der Thüröffnung nach außen. Die kalte Luft, welche in das Zimmer strömt und die Stelle der entwichenen Luft einnimmt, wird nur durch den unteren Teil der Öffnung eindringen können, weil sie schwerer ist als warme Luft und sich deshalb tiefer am Boden hält. Die Flamme des

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 468

1895 - München : Oldenbourg
468 58. Neapel und der Vesuv. ist Feuer. Dies rührt von Millionen sonst unsichtbarer Be- wohner des Meeres her, deren Leuchten durch eine stärkere Bewegung des Wassers gesteigert wird. Wirft man einen Hund ins Meer, so kommt er leuchtend zurück; sich schüttelnd sprüht er Funken. Auf dem Ostgestade des Busens von Neapel erhebt sich der Vesuv aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist die Krone der ganzen Landschaft, und so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein mehrstündiger Weg führt anfangs durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen, später durch ein schrecklich ödes, braunrotes Lavagesilde bis zum steilen Kegel des Berges. Auch diesen hinauf geht cs anfangs ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rotbraune Erdasche außerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritte aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück. Natürlich muß man oft anhalten und ausruhen, damit die Kräfte sich sammeln. Hie und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter den Steinen hervor. Nach einer halben Stunde ist die beschwerliche Besteigung des Kegels vollendet, wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuvs ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 10—16 m hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht; natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der andern. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt bei heftigen Ausbrüchen immer verändert, ist bekannt.

6. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 264

1895 - München : Oldenbourg
264 184. Der Staub in der Stubenliist. 184. pex Staub in der Stuöenkuft. f Der Frauen größter Feind im Hanse ist der Stand. Mit Besen, Bürste und Wischtuch kämpfen sie ununterbrochen gegen ihn an. Kaum haben sie aber abgefegt, abgebürstet und abgewischt, so beginnt leise und kaum sichtbar von neuem der Staub sich auf alles niederzulegen, was in der Stube ist. Wir fragen: Woher kommt denn der Staub eigentlich? Putzen wir nicht Stiefeln und Schuhe sorgsam vor der Thür ab, ehe wir ins Zimmer treten? Schließen wir nicht Fenster und Thüren dicht genug, um sein Ein- dringen von außen abzuhalten? Daß das Straßenpflaster unter den Rädern zerknirscht und unter dem Hufschlag der Rosse zerstiebt, sehen wir vor Augen. Ununterbrochen müssen die Straßenkehrer weg- fegen und die Pflasterer nachhelfen. Davon kommt auch ein guter Teil in die Zimmer, und selbst wenn jahrelang niemand Thür und Fenster in denselben öffnete. Die, Luft ist im Zimmer nie ganz gleich warm wie im Freien. Häusig ist sie wärmer als draußen, selbst in unbewohnten Zimmern, die am Tage der Sonnenstrahl traf. Stets suchen aber ungleich warme und deshalb ungleich dichte und ungleich schwere Luftmassen, die mit einander in Ver- bindung stehen, sich auszugleichen. Je enger die Ritzen sind, durch welche eine solche Ausgleichung stattfindet, desto heftiger ist die hier stattfindende Luftströmung. Man halte nur die Hand an das Schlüsselloch oder an eine Ritze des Fensterflügels, und man wird sich bald davon überzeugen. Legen wir eine neugekaufte Taschenuhr, die ringsum scharf abschließt, in einen gut verwahrten Kasten und lassen sie mehrere Jahre lang liegen — es wird doch Staub in sie hineingezogen sein. Wir werden denselben wenigstens mit Hilfe des Vergrößerungsglases bemerken, wenn tvir sie öffnen. Die Luft strömt durch Spalten, die unser Auge kaum bemerkt, und reißt bei dieser Gelegenheit feine Staub-

7. Lebenskunde - S. 62

1909 - München : Gerber
62 b. Der Mörtel hat kleine Zwischenräume, Poren; auch die Ziegelsteine haben Poren. Man kann durch den Ziegelstein sogar Hindurch- blasen. Die Poren trockener Mauerwände sind mit Luft gefüllt. e. Wohnungen mit nassen Mauern sind kalt. Grd. Die Poren solcher Mauern sind nicht mit Luft, sondern mit Wasser gefüllt. Luft ist 770mal leichter als Wasser. Sie kann also durch Wasser verdrängt werden. Wasser in den Mauern leitet die Wärme viel besser nach außen als Luft. Wände verhindern die Wärmeleitung um so mehr, je mehr Luft sie enthalten, also je trockener sie sind. 3. Wer in einem Bette, das an einer feuchten Wand steht, schläft, kann sich infolge bedeutenden Wärmeverlustes Rheumatismus, Nierenerkranknng ic. zuziehen. Wohnungen mit nassen Wänden sind ungesund. 4. 3. Besonders Neubauten sind sehr feucht. Grd. Während der Herstellung des Rohbaues schon wurde viel Wasser in die Mauern gebracht. Die Ziegelsteine wurden benetzt; der Mörtel enthielt viel Wasser. Man hat berechnet, daß beim Bau eines Wohnhauses mit drei Stockwerken von je fünf Zimmern 850 lil Wasser in die Mauern kommen. (850 hl Wasser könnten ein Zimmer aus- füllen, das 5 m lang, 5 m breit und 3,4 m hoch ist.) Die große Wassermasse soll nun wieder aus den Mauern entfernt werden. Dies kann nur durch Verdunstung des Wassers geschehen. b. Wohnhäuser, die gut gebaut werden, bleiben längere Zeit im Rohbau stehen, bevor die Mauern verputzt werden. Grd. Die Verdunstung findet nur an der Oberfläche statt. Die Rohmauer dunstet leichter Wasser ab als die verputzte Mauer. Durch den Verputz wird ferner der Mauer neue Feuchtigkeit zugeführt. c. Im Sommer trocknen Neubauten besser als im Winter. Grd. Die Verdunstung wird durch Wärme beschleunigt. (Ausheizen der Neubauten durch Verbrennung von Koks in eisernen Körben. Offnen der Fenster hierbei. Warum ziehen die Wasserdämpse nicht durch die Mauern ab? Es empfiehlt sich aber nicht, alle Türen und Fenster offen zu halten? Warum?) ä. In Wohnungen, die noch nicht ausgetrocknet sind und doch schon be- zogen werden, zeigen die Wände bald nasse Flecken. Grd. Diese Flecken rühren nicht davon her, daß die Feuchtigkeit der Wände nun nach außen dringt, die Wände also bald trocken sein werden. Die Flecken kommen vielmehr von dem Wasserdampf, der sich beim Kochen und Waschen, beim Atmen ic. bildet. Die Wände sind noch naß und darum kalt. Die eutstandene Feuchtigkeit verdichtet sich an den Wänden. Die Poren der Wände füllen sich, nachdem sie erst kurz vorher zum Teil für die Luft frei geworden, neuerdings mit Wasser. „Die Wand schwitzt." Neubauten sollen erst bezogen werden, wenn die Wände genügend ausgetrocknet sind. 5. Ich befestige zwei gleich große Lampenzylinder, von welchen der erste erwärmt, der zweite abgekühlt worden war, an einem Stativ und bringe unter jeden ein eben angezündetes Phosphor-

8. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

9. Gesellschaftskunde - S. 75

1904 - Dresden [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
>i< 75 >i< schaft“. Sie bringt dem deutschen Volke jährlich Millionen Ge- winn. Ihre Dampfkessel und Maschinen in der Gegend um Mans- feld und Eisleben (F 5) zählen nach Hunderten. */4 Hundert Hochöfen und viele Meilen Bergwerksbahn sind in ihrem Besitze. Über dem Revier der Gesellschaft breitete sich zwischen Halle und Eisleben der Salzige See aus. Von ihm drohte dem alten Bergbaugebiet Verderben. Langsam war sein Wasser in die Erde gedrungen. Mit fürchterlicher Gewalt stürzte es endlich in die Tiefe und füllte die Schächte. Die meisten Gruben er- soffen, gleiches Schicksal drohte den übrigen. Da zeigte die Ge- werkschaft, was ein Verein zu leisten vermag, wie Einigkeit stark macht. Sie kaufte den See und Hess sein Wasser durch riesen- hafte Pumpwerke heben und in die Saale führen. Das verursachte freilich 25 Millionen Mark Kosten. Ja, noch grösser wurden die Opfer. Das eingedrungene Wasser weichte den Boden auf, so- dass die Hohlräume mit Donnern und Krachen zusammenstürzten. Dadurch senkte sich auch die Erdoberfläche. Die Mauern der Stadt Eisleben erhielten Risse, neigten sich und stürzten teilweise zusammen. Allen diesen Schaden trug die Gewerkschaft, und sie ist nicht vernichtet worden, sie arbeitet vielmehr mit aller Kraft weiter. So schaffen die Mansfelder Bergwerke schon seit der Zeit Dr. Martin Luthers, der ja selbst ein Sohn eines dortigen Berg- manns war. — In Kohlengegenden bestehen Kohlenbauvereine. Auch Eisenbahnen sind im Besitze von Vereinen. Oft langen die Mittel der Vereine nicht zu, die gewaltigen Eisenbahnunter- nehmungen zu halten; dann übernimmt sie der Staat, der ja selbst auch ein Verein ist, ein Verein aller seiner Bewohner. Mächtig haben die Vereine auch zur Hebung der Elbschiffahrt beigetragen. Es sei erinnert an die „Sächsisch-Böhmische Dampf- schiffahrtsgesellschaft“. Ihr ist es mit zu danken, dass der Elb- verkehr in aussergewöhnlicher Weise zugenommen hat. Vergl.no. 10. 36. Notwendigkeit der staatlichen Einigung. Die Kosten der Verkehrsmittel sind ungeheure. Eine einzige Lokomotive kostet 50 000 Mk., Milliarden kosten die Bahnkörper*). Bedenken wir noch einmal, dass die Weichselbrücke bei Graudenz (C 12) 1143 m lang ist. Um Solingen und Remscheid zu verbinden, erbaute man die 500 m lange und 107 m hohe Kaiser Wilhelm- Brücke bei Müngsten. Im Süden und Westen Sachsens bilden Gebirge für den Verkehr kostspielige Hindernisse. An der schon genannten (No. 22) Göltzschtalbrücke (// 6) arbeiteten über 1000 Menschen 5 Jahre lang. Die Kosten dieser Brücken belaufen sich nach Millionen. Solche Summen können nur aufgebracht werden, wenn die Menschen sich einigen, und zwar in grossen Mengen. Das erfolgt durch die Bildung von Staaten. Ein anderer Grund zu solcher Einigung ist die Einheitlichkeit und Schnelligkeit der Beförderung. 26 verschiedene Staaten umfasst das Reich. Das *) 1 km in Sachsen 325 000 Mk.

10. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 240

1913 - München : Oldenbourg
240 127. Mauersteine und Mörtel. sind ihre Fluten dunkelgelb gefärbt. Dieses Aussehen erhalten sie lediglich von den feinen Ton- und Sandteilchen, die das Wasser mit fortreißt. Häufig überschwemmen die tobenden Fluten ihre Umgebung und setzen jene Erdteilchen als Lehmschichten in den Wiesen und Feldern ab. Die letzten Reste davon verlieren sie, sobald sie sich ins Meer ergießen. So ist in manchen Gegenden der Lehm in Lagen von mehr als Haushöhe aufgeführt worden und wird von den anwohnenden Leuten ausgegraben um beim Bau der Wohnungen dienstbar zu sein. Der Ton verleiht dem Lehm die Fähigkeit allerlei Formen an- zunehmen und festzukleben; der Quarz befördert das Austrocknen und verhindert das Aufreißen und Abbröckeln; das Eisen, das in ganz kleinen Mengen enthalten ist und sich mit etwas Wasser verbunden hat, gibt dem Gemenge die gelbe oder rötliche Farbe. In manchen Gegenden wenden die Landbewohner den Lehm beim Hüuserbau in sehr einfacher Weise an. Sie kneten ihn mit den Füßen zu einem dicken Brei, mengen Stroh darunter und führen daraus die Wände auf, die nachher außen geglättet werden, oder man schlägt den nassen Lehm in Ziegelformen und trocknet diese. Solche sogenannte Luftziegel sind aber porös und leicht zerbrechlich. Bei Herstellung der eigentlichen Ziegelsteine verführt man sorgsamer. Man reinigt den Lehm von beigemengten Steinen und knetet ihn tüchtig durch; dann formt man ihn ebenfalls und trocknet ihn in luftigen Schuppen aus. Hierauf setzt man die Lehmziegel zu Tausenden in den Brennofen (Ringofen), macht ein starkes Feuer in diesen und unterhält dasselbe mehrere Tage, so daß die Ziegel in Gluthitze kommen. Hierbei entweicht das noch in den Ziegeln befindliche Wasser; auch dasjenige Wasser verschwindet, welches mit den Eisenteilchen des Lehms verbunden war, und die letzteren vereinigen sich statt dessen in der Glühhitze mit etwas Sauerstoff; sie oxydieren und ändern dadurch ihre bisherige gelbe Farbe in eine rote um. Ton und Sand backen fest zusammen, und wenn die Ziegel besonders gut sind, fängt die ganze Masse an etwas glasig zu werden. Manche Ziegelsteine erhalten auch wohl Glasur, ähnlich wie das Töpfer- geschirr. Die Ziegelsteine haben im Vergleich mit vielen anderen Steinen mancherlei Vorzüge. Sie machen dem Maurer fast gar keine Mühe mit dem Behauen und halten die Einflüsse des Wetters weit besser ab als viele andere. Durch eine Wand aus Ziegelsteinen von % m Dicke dringen Külte und Wärme ebenso schwer wie durch eine Marmor- oder Kalksteinwand von 2/3 m im Durchmesser.
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