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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

3. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 468

1895 - München : Oldenbourg
468 58. Neapel und der Vesuv. ist Feuer. Dies rührt von Millionen sonst unsichtbarer Be- wohner des Meeres her, deren Leuchten durch eine stärkere Bewegung des Wassers gesteigert wird. Wirft man einen Hund ins Meer, so kommt er leuchtend zurück; sich schüttelnd sprüht er Funken. Auf dem Ostgestade des Busens von Neapel erhebt sich der Vesuv aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist die Krone der ganzen Landschaft, und so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein mehrstündiger Weg führt anfangs durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen, später durch ein schrecklich ödes, braunrotes Lavagesilde bis zum steilen Kegel des Berges. Auch diesen hinauf geht cs anfangs ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rotbraune Erdasche außerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritte aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück. Natürlich muß man oft anhalten und ausruhen, damit die Kräfte sich sammeln. Hie und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter den Steinen hervor. Nach einer halben Stunde ist die beschwerliche Besteigung des Kegels vollendet, wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuvs ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 10—16 m hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht; natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der andern. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt bei heftigen Ausbrüchen immer verändert, ist bekannt.

4. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 290

1895 - München : Oldenbourg
290 197. Von der Gasbeleuchtung. Immerhin bleibt die Luftschiffahrt ein sehr unsicheres, ge- fährliches Gewerbe. Wohl sind manchem kühnen Manne sehr hoch steigende und sehr weit gehende Fahrten in kurzer Zeit gelungen; aber gar viele Luftschifser haben auch ihren Tod gefunden. Von Nutzen ist die Luftschiffahrt nur für die wissenschaftliche Erforschung der höher gelegenen Luft- schichten, im Kriege für die Beobachtung feindlicher Heeres- krüfte und für die Vermittelung des Verkehrs zwischen ge- trennten Heeresteilen. Zur Zeit der Belagerung von Paris haben die Franzosen fortwährend Luftballons steigen lassen — teils um die belagernden Truppen mit Fernrohren zu be- obachten, theils um Briefe und auch Personen aus bei Hauptstadt nach den Provinzen und von diesen nach der Hauptstadt zu bringen. (m Thomas.) 197. Won der Gasbeleuchtung. ft Wer einmal in einer größeren Stadt gewesen ist, hat wohl auch die hellen Gasflammen gesehen, welche des Abends in den Straßenlaternen, Kaufläden, Fabriken und in vielen anderen Häusern brennen. Die Flammen ent- stehen durch die Verbrennung einer Luftart, die man das Leuchtgas nennt. Wir können uns leicht ein wenig Leuchtgas selbst be- reiten und uns davon überzeugen, daß es brennt. Aus einem halben Bogen Schreibpapier drehen wir eine lange Tüte mit einer kleinen Öffnung am spitzen Ende. Nach- dem wir dieses mit etwas Wasser befeuchtet, zünden wir die Tüte an der unteren weiteren Öffnung an. Bald quillt eine weißliche Lnftart oben heraus; es ist unreines Leucht- gas. Zünden wir dasselbe mit einem bereit gehaltenen Lichte an, so brennt es mit heller Flamme. Das Leuchtgas bereitet man in den Gasanstalten gewöhnlich aus Steinkohlen. Diese werden in großen, aus einer unschmelzbaren, irdenen Masse bestehenden überall ver- schlossenen Röhren geglüht. Das sich entwickelnde Leucht-

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 367

1895 - München : Oldenbourg
2. Der Kaiserdom in Speyer. 367 „Ein Wunder, dem in hundert Jahren Nie eins war gleich, Daß man sah mit einem Mal Römischer Könige drei. Mit einander sah man die Zu Speyer im Münster hie. Den Einen sah man gehen, Zwei aufgebahret stehen." Aber auch die fromme Kaiserin Gisela, die Gemahlin Konrads Ii., Bertha, die Gemahlin Heinrichs Iv., und des Barbarossa Gemahlin Beatrix nebst ihrer Tochter Agnes liegen hier begraben. In diesem Dome wurde auch am dritten Weihnachts- tage 1146 Kaiser Konrad Iii. durch die begeisternde Rede Bernhards von Clairvaux veranlaßt, den zweiten Kreuzzug zu unternehmen. Nachdem schon im Jahre 1450 der Dom durch einen Brand schwer gelitten hatte, verheerten ihn 1689 französische Soldaten aufs abscheulichste. Um Schätze zu finden, schonten sie selbst nicht der Ruhe der Toten. Sie rissen die marmornen Grabmäler nieder, öffneten die Gräber, zerstreuten die Ge- beine und steckten schließlich den Dom in Brand. Zugleich wurde aber auch die ganze Stadt Speyer ein Raub der Flammen. Noch einmal, im Jahre 1693, wiederholte sich die Zer- störung der Kaisergräber, und im Jahre 1794 unterlag das Gotteshaus einer neuen Verwüstung. Seitdem wurde es als Magazin verwendet und sollte sogar auf den Abriß ver- steigert werden. Napoleon I. bestimmte zwar im Jahre 1806 den Dom wieder zum gottesdienstlichen Gebrauche; allein derselbe war so zerfallen, daß er nicht benützt werden konnte. Erst nachdem Speyer im Jahre 1816 bayerisch geworden war, erstand der Dom durch die Hilfe des Königs Maxi- milian Joseph von neuem und konnte 1822 wieder dem Gottesdienste zurückgegeben werden. Unter den beiden fol- genden Königen, Ludwig I. und Maximilian Ii., erhielt

6. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

7. Gesellschaftskunde - S. 75

1904 - Dresden [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
>i< 75 >i< schaft“. Sie bringt dem deutschen Volke jährlich Millionen Ge- winn. Ihre Dampfkessel und Maschinen in der Gegend um Mans- feld und Eisleben (F 5) zählen nach Hunderten. */4 Hundert Hochöfen und viele Meilen Bergwerksbahn sind in ihrem Besitze. Über dem Revier der Gesellschaft breitete sich zwischen Halle und Eisleben der Salzige See aus. Von ihm drohte dem alten Bergbaugebiet Verderben. Langsam war sein Wasser in die Erde gedrungen. Mit fürchterlicher Gewalt stürzte es endlich in die Tiefe und füllte die Schächte. Die meisten Gruben er- soffen, gleiches Schicksal drohte den übrigen. Da zeigte die Ge- werkschaft, was ein Verein zu leisten vermag, wie Einigkeit stark macht. Sie kaufte den See und Hess sein Wasser durch riesen- hafte Pumpwerke heben und in die Saale führen. Das verursachte freilich 25 Millionen Mark Kosten. Ja, noch grösser wurden die Opfer. Das eingedrungene Wasser weichte den Boden auf, so- dass die Hohlräume mit Donnern und Krachen zusammenstürzten. Dadurch senkte sich auch die Erdoberfläche. Die Mauern der Stadt Eisleben erhielten Risse, neigten sich und stürzten teilweise zusammen. Allen diesen Schaden trug die Gewerkschaft, und sie ist nicht vernichtet worden, sie arbeitet vielmehr mit aller Kraft weiter. So schaffen die Mansfelder Bergwerke schon seit der Zeit Dr. Martin Luthers, der ja selbst ein Sohn eines dortigen Berg- manns war. — In Kohlengegenden bestehen Kohlenbauvereine. Auch Eisenbahnen sind im Besitze von Vereinen. Oft langen die Mittel der Vereine nicht zu, die gewaltigen Eisenbahnunter- nehmungen zu halten; dann übernimmt sie der Staat, der ja selbst auch ein Verein ist, ein Verein aller seiner Bewohner. Mächtig haben die Vereine auch zur Hebung der Elbschiffahrt beigetragen. Es sei erinnert an die „Sächsisch-Böhmische Dampf- schiffahrtsgesellschaft“. Ihr ist es mit zu danken, dass der Elb- verkehr in aussergewöhnlicher Weise zugenommen hat. Vergl.no. 10. 36. Notwendigkeit der staatlichen Einigung. Die Kosten der Verkehrsmittel sind ungeheure. Eine einzige Lokomotive kostet 50 000 Mk., Milliarden kosten die Bahnkörper*). Bedenken wir noch einmal, dass die Weichselbrücke bei Graudenz (C 12) 1143 m lang ist. Um Solingen und Remscheid zu verbinden, erbaute man die 500 m lange und 107 m hohe Kaiser Wilhelm- Brücke bei Müngsten. Im Süden und Westen Sachsens bilden Gebirge für den Verkehr kostspielige Hindernisse. An der schon genannten (No. 22) Göltzschtalbrücke (// 6) arbeiteten über 1000 Menschen 5 Jahre lang. Die Kosten dieser Brücken belaufen sich nach Millionen. Solche Summen können nur aufgebracht werden, wenn die Menschen sich einigen, und zwar in grossen Mengen. Das erfolgt durch die Bildung von Staaten. Ein anderer Grund zu solcher Einigung ist die Einheitlichkeit und Schnelligkeit der Beförderung. 26 verschiedene Staaten umfasst das Reich. Das *) 1 km in Sachsen 325 000 Mk.

8. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 226

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
226 Hi. Geschichtsbilder. schwanden vor ihnen; nur die Städte mit ihren Mauern waren ihnen zu stark, — denn noch war ihnen die Be- lagerungskunst fremd. Hundert Stun- den, von Alt-Ofen bis an den Lech, ging diesmal ihr Verheerungszug; Mönche und Landlente flohen fchreckensvoll vor ihnen hinter die Mauern der Städte. Mit Beute beladen wandten die Magyaren um. Am Ufer der Donau wurden sie von dem Bayernherzog Luit- pold und dem Bischof von Passau über- fallen. Auf beiden Seiten blieben Viele; 12,000 sollen die Magyaren verloren haben, nach andern Angaben wahr- scheinlicher 1200; auch gestanden sie den Deutschen weder den Sieg, noch sich eine Niederlage. Und sie kehrten in den folgenden Jahren (v. 901 — 907) zwar nicht mit der ganzen Kriegsmacht ihres Volkes, aber in zahlreichen Streif- horden wieder, ohne Arpads persönliche Führung, jedoch unter andern glücklichen Anführern, und selbst Regensburg wurde von ihnen in Brand gesteckt. Im Jahre 907 begruben die Ma- gyaren ihren Herzog, den Helden Arpad, an der Quelle eines Baches unweit Budwar, und ihm folgte sein unmün- diger Sohn Zoltan, den sie noch zu Lebzeiten seines Vaters als dessen Nach- folger auf dem Schild erhoben hatten. Mit dem Tode des alten Helden glaubte man im deutschen Reiche die Kraft und den Eroberungsgeist der Magyaren ge- brochen, und der Neichsverweser Hatto hielt den Augenblick für günstig, ihnen alle frühere Unbill zu vergelten und die Grenzen des Reiches für immer von ihnen zu befreien. Zwischen Ennsburg und dem Stift St. Florian im jetzigen Oesterreich zog sich die Heeresmacht des Reichs zusammen, und der junge König selbst begab sich in das Heerlager. Nicht nur die Fürsten und Herren fanden sich ein, sondern auch viele Bischöfe nahmen den Streitkolben, und Aebte zogen den Harnisch über die Kutte. Aber der Krieg fiel unglücklich für den König und die deutschen Heere aus. Die Magyaren waren schneller als sie, und ihre Art zu kämpfen war den Deutschen noch immer ebenso fremd, als gefährlich. Das königliche Heer sah sich angegriffen, ehe es einen Kriegs- plan gemacht, ja ehe es seine Haufen ganz zusammen gezogen hatte. Dc> Magyaren ließen es nicht zu einer ge- ordneten Schlacht kommen; hier und dort, von allen Seilen stürmten Schaaren heran, griffen wüthend an, flohen jetzt zurück, und sobald die Deutschen, ihre Ordnung verlassend, sie verfolgten, wand- ten sie sich wieder ihnen entgegen; ihre Flucht war verstellt, ihr erneuter Angriff war ein Ueberfall; ein Hagel von Pfeilen und Wurfspießen und ihre durchstürmenden Rosse, mit denen sie die unbehülflichen Feinde zu Boden ritten, wurden das Verderben der Deutschen. Drei Tage lang hielt das Reichs- heer den Kampf aus; aber alle seine Haufen wurden geworfen. Herzog Luit- pold von Bayern — es waren seit längerer Zeit wieder überall Herzoge — fiel selbst im Kampfe. Mit dem Tode dieses tapfern Heerführers war der letzte Widerstand gebrochen, und die Sieger vollendeten die Niederlage. Es blieben unter ihrem Schwert der Erzbischof Ditmar von Salzburg, mehrere Bischöfe, Eisengrün, des Königs Truch- seß, 15 Grafen und eine Menge Herren und Knechte. Unaufgehalten ergoß sich der Sieges- ftrom der Magyaren über das ganze Land, und richtete große Verheerungen an. Und kaum hatte er sich zurückge- zogen, als er im folgenden Jahre noch furchtbarer hervorbrach. Der Schrecken und die Muthlosigkeit, sowie die große Beute, welche die Magyaren bei ihren Feinden gefunden, waren zu reizend, als daß sie lange hätten stille sitzen können. Sie wagten bis Thüringen und Obersachsen zu streifen. Das Land glich bald unter diesen Horden einer Wüste. Dörfer und Höfe waren ver- lassen, die Felder ungebaut, die Bewohner der Städte und Schlösser in ihren Mauern eingeschlossen, dem Mangel aller Art Preis gegeben, Kirchen und Klöster ent- weder zerstört oder ausgeraubt. Das Jahr darauf überschwemmten ihre Streithorden Bayern, Schwaben und Franken. König Ludwig sah mit Schmerz und Zorn so vieles Elend ! seines Volkes.

9. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 240

1913 - München : Oldenbourg
240 127. Mauersteine und Mörtel. sind ihre Fluten dunkelgelb gefärbt. Dieses Aussehen erhalten sie lediglich von den feinen Ton- und Sandteilchen, die das Wasser mit fortreißt. Häufig überschwemmen die tobenden Fluten ihre Umgebung und setzen jene Erdteilchen als Lehmschichten in den Wiesen und Feldern ab. Die letzten Reste davon verlieren sie, sobald sie sich ins Meer ergießen. So ist in manchen Gegenden der Lehm in Lagen von mehr als Haushöhe aufgeführt worden und wird von den anwohnenden Leuten ausgegraben um beim Bau der Wohnungen dienstbar zu sein. Der Ton verleiht dem Lehm die Fähigkeit allerlei Formen an- zunehmen und festzukleben; der Quarz befördert das Austrocknen und verhindert das Aufreißen und Abbröckeln; das Eisen, das in ganz kleinen Mengen enthalten ist und sich mit etwas Wasser verbunden hat, gibt dem Gemenge die gelbe oder rötliche Farbe. In manchen Gegenden wenden die Landbewohner den Lehm beim Hüuserbau in sehr einfacher Weise an. Sie kneten ihn mit den Füßen zu einem dicken Brei, mengen Stroh darunter und führen daraus die Wände auf, die nachher außen geglättet werden, oder man schlägt den nassen Lehm in Ziegelformen und trocknet diese. Solche sogenannte Luftziegel sind aber porös und leicht zerbrechlich. Bei Herstellung der eigentlichen Ziegelsteine verführt man sorgsamer. Man reinigt den Lehm von beigemengten Steinen und knetet ihn tüchtig durch; dann formt man ihn ebenfalls und trocknet ihn in luftigen Schuppen aus. Hierauf setzt man die Lehmziegel zu Tausenden in den Brennofen (Ringofen), macht ein starkes Feuer in diesen und unterhält dasselbe mehrere Tage, so daß die Ziegel in Gluthitze kommen. Hierbei entweicht das noch in den Ziegeln befindliche Wasser; auch dasjenige Wasser verschwindet, welches mit den Eisenteilchen des Lehms verbunden war, und die letzteren vereinigen sich statt dessen in der Glühhitze mit etwas Sauerstoff; sie oxydieren und ändern dadurch ihre bisherige gelbe Farbe in eine rote um. Ton und Sand backen fest zusammen, und wenn die Ziegel besonders gut sind, fängt die ganze Masse an etwas glasig zu werden. Manche Ziegelsteine erhalten auch wohl Glasur, ähnlich wie das Töpfer- geschirr. Die Ziegelsteine haben im Vergleich mit vielen anderen Steinen mancherlei Vorzüge. Sie machen dem Maurer fast gar keine Mühe mit dem Behauen und halten die Einflüsse des Wetters weit besser ab als viele andere. Durch eine Wand aus Ziegelsteinen von % m Dicke dringen Külte und Wärme ebenso schwer wie durch eine Marmor- oder Kalksteinwand von 2/3 m im Durchmesser.

10. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 242

1913 - München : Oldenbourg
242 127. Mauersteine und Mörtel. Verbindung ein; 50 kg Kalk nehmen mehr als 15 kg Wasser in sich auf. Der Maurer gießt aber noch mehr Wasser hinzu und rührt den gelöschten Kalk (Wasserkalk, hydraulischen Kalk) zu einem weißen Brei an, dem er Sand zusetzt. Am liebsten nimmt man zum Mörtel scharfkörnigen Quarzsand; dieser befördert am besten das Anhaften und verhütet das Reißen des Putzes beim Austrocknen. Der Kalkmörtel nimmt aus der Luft Kohlen- säure auf und gibt dagegen Wasser ab. Hierdurch wird der Wasserkalk (hydraulischer Kalk) im Lauf der Zeit wieder in kohlensauren Kalk um- gewandelt und erlangt eine größere Festigkeit. Daher kommt es auch, daß an alten Bauwerken der Mörtel zwischen den Steinen mitunter fester ist als letztere selbst. Die Ziegelsteine werden durch die Einwirkung von Licht und Wärme mürbe, guter Mörtel dagegen fester. Beide Vorgänge machen uns aber deutlich darauf aufmerksam, daß selbst in der scheinbar toten Mauer allerlei Kräfte ununterbrochen tätig sind. Manche Kalk- steinwände lassen das anschlagende Regenwasser leicht durchdringen. Einige Kalksteine und Lehmarten enthalten außerdem noch andere Stoffe, die begierig Feuchtigkeit aus der Luft und dem Boden an sich ziehen und Salze bilden. Dergleichen Wände werden bald mürbe; sie erhalten außen einen weißen Anflug, der aus kleinen Salzkristallen besteht. Ob- schon dies nicht jedesmal Salpeter ist, so bezeichnet man doch gewöhnlich solche Mauern als vom Salpeter oder „Mauerfraß" befallen und sucht zum Schutz dagegen sogenannten hydraulischen Mörtel oder Zement an- zuwenden. Letzteren stellt man aus Kalkarten her, die gleichzeitig eine bestimmte Menge Kieselerde, etwas Ton, Eisen, Titan u. s. w. enthalten. Man glüht sie im Brennofen und zermalmt sie zu feinem Pulver; auch setzt man gern zerriebenen Traß (verhärtete vulkanische Asche) zu. Wird solcher Mörtel mit Wasser angerührt, so verhärtet er bald, bekommt eine besondere Festigkeit und läßt nachher kein Wasser mehr eindringen. Soll der Mörtel auch Holzwerk bedecken, so wird letzteres zuvor mit Rohr- stücken benagelt; in den Putz selbst werden auch wohl Kälberhaare ein- gemengt um demselben größere Haltbarkeit zu verleihen. Je mehr Feuchtigkeit eine Wand enthält, je jünger sie also ist oder je leichter sie von außen her Wasser durchläßt, desto ungesunder wird die Wohnung. Am gefährlichsten werden solche Mauern in Schlafzimmern. Es ist also nicht nur für den Maurer sondern für jedermann, der ein gesundes Heim haben will, von größter Wichtigkeit einen prüfenden Blick auf die vier Wände zu werfen, die er bewohnt. Nach H. Wagner.
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