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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 229

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
229 an Lebensmitteln am 11. Ottobre feine unangreifbare Stel- lung verlassen müssen, und war am 13. über die Elbe gegangen, wo es schon die Preußen vorfand. ^ Mann und Roß waren vom Hunger abgezehrt, ihr Gepäck und Schießbedarf von den Preußen genommen, der Feldherr Rutowsky holte vom Kürfürsten Verhaltungsbesehle ein, der mußte ihm das Schicksal des Heeres anheimstellen. Rutowsky kapitulirte, und 14,000 Sachsen mit 180 Kanonen gaben sich den Preußen gefangen. Die Offi- ziere wurden auf ihr Ehrenwort, nicht gegen Preußen zu dienen, entlassen, die Unteroffiziere und Gemeine unter preußische Regimenter gesteckt, sie liefen aber fast alle davon und gingen nach Polen oder zu den Franzosen, wo der Prinz Taver von Sachsen einen eigenen Heeres- theil davon bildete. Der Kurfürst und Brühl erhielten Passe nach Polen. Brühl selbst verleumdete das säch- sische Heer, als ob es seine Schuldigkeit nicht gethan habe, und selbst Oe streich, welches doch allen Vortheil von diesem Unglück Sachsens zog, war ungerecht gegen Sachsen. Der König nahm nun seine Winterquartiere in Dresden und behandelte Sachsen als ein völlig er- obertes Land. Die großen Besoldungen der Hofbeamten strich er, eine große Menge Rekruten ließ er ausheben und Sachsen mußte den größten Theil der Summen her- geben, die er während des ganzen Kriegs zur Erhaltung seiner Heere bedurfte. Das war die traurige Folge von Brühl's verkehrter Politik! Durch Sachsens Besetzung von den Preußen wa- ren die verbündeten Mächte zu Abschließung neuer Bünd- nisse und zu Beschleunigung ihrer Rüstungen bewogen wor- den. Frankreich stellte statt der vertragsmäßigen 24,000 Mann 105,000 und zahlte 12 Millionen Hilfsgelder an Oestreich, welches seine Rüstungen verdoppelte. Auch Schweden, von Rußland und Fr an k r ei ch genöthigt, führte ein Heer gegen Preußen ins Feld, und selbst das deutsche Reich setzte 60,000 Mann auf den Kriegsfuß, um den König von Preußen, als einen Reichsfeind zu bekämpfen. Friedrich Ii. war, nachdem er sein Heer in Sachsen verstärkt, nach Böhmen gegangen und hatte am 6. Mai 1757 einen großen Sieg bei Prag gewonnen

2. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 468

1895 - München : Oldenbourg
468 58. Neapel und der Vesuv. ist Feuer. Dies rührt von Millionen sonst unsichtbarer Be- wohner des Meeres her, deren Leuchten durch eine stärkere Bewegung des Wassers gesteigert wird. Wirft man einen Hund ins Meer, so kommt er leuchtend zurück; sich schüttelnd sprüht er Funken. Auf dem Ostgestade des Busens von Neapel erhebt sich der Vesuv aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist die Krone der ganzen Landschaft, und so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein mehrstündiger Weg führt anfangs durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen, später durch ein schrecklich ödes, braunrotes Lavagesilde bis zum steilen Kegel des Berges. Auch diesen hinauf geht cs anfangs ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rotbraune Erdasche außerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritte aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück. Natürlich muß man oft anhalten und ausruhen, damit die Kräfte sich sammeln. Hie und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter den Steinen hervor. Nach einer halben Stunde ist die beschwerliche Besteigung des Kegels vollendet, wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuvs ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 10—16 m hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht; natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der andern. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt bei heftigen Ausbrüchen immer verändert, ist bekannt.

3. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 290

1895 - München : Oldenbourg
290 197. Von der Gasbeleuchtung. Immerhin bleibt die Luftschiffahrt ein sehr unsicheres, ge- fährliches Gewerbe. Wohl sind manchem kühnen Manne sehr hoch steigende und sehr weit gehende Fahrten in kurzer Zeit gelungen; aber gar viele Luftschifser haben auch ihren Tod gefunden. Von Nutzen ist die Luftschiffahrt nur für die wissenschaftliche Erforschung der höher gelegenen Luft- schichten, im Kriege für die Beobachtung feindlicher Heeres- krüfte und für die Vermittelung des Verkehrs zwischen ge- trennten Heeresteilen. Zur Zeit der Belagerung von Paris haben die Franzosen fortwährend Luftballons steigen lassen — teils um die belagernden Truppen mit Fernrohren zu be- obachten, theils um Briefe und auch Personen aus bei Hauptstadt nach den Provinzen und von diesen nach der Hauptstadt zu bringen. (m Thomas.) 197. Won der Gasbeleuchtung. ft Wer einmal in einer größeren Stadt gewesen ist, hat wohl auch die hellen Gasflammen gesehen, welche des Abends in den Straßenlaternen, Kaufläden, Fabriken und in vielen anderen Häusern brennen. Die Flammen ent- stehen durch die Verbrennung einer Luftart, die man das Leuchtgas nennt. Wir können uns leicht ein wenig Leuchtgas selbst be- reiten und uns davon überzeugen, daß es brennt. Aus einem halben Bogen Schreibpapier drehen wir eine lange Tüte mit einer kleinen Öffnung am spitzen Ende. Nach- dem wir dieses mit etwas Wasser befeuchtet, zünden wir die Tüte an der unteren weiteren Öffnung an. Bald quillt eine weißliche Lnftart oben heraus; es ist unreines Leucht- gas. Zünden wir dasselbe mit einem bereit gehaltenen Lichte an, so brennt es mit heller Flamme. Das Leuchtgas bereitet man in den Gasanstalten gewöhnlich aus Steinkohlen. Diese werden in großen, aus einer unschmelzbaren, irdenen Masse bestehenden überall ver- schlossenen Röhren geglüht. Das sich entwickelnde Leucht-

4. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 367

1895 - München : Oldenbourg
2. Der Kaiserdom in Speyer. 367 „Ein Wunder, dem in hundert Jahren Nie eins war gleich, Daß man sah mit einem Mal Römischer Könige drei. Mit einander sah man die Zu Speyer im Münster hie. Den Einen sah man gehen, Zwei aufgebahret stehen." Aber auch die fromme Kaiserin Gisela, die Gemahlin Konrads Ii., Bertha, die Gemahlin Heinrichs Iv., und des Barbarossa Gemahlin Beatrix nebst ihrer Tochter Agnes liegen hier begraben. In diesem Dome wurde auch am dritten Weihnachts- tage 1146 Kaiser Konrad Iii. durch die begeisternde Rede Bernhards von Clairvaux veranlaßt, den zweiten Kreuzzug zu unternehmen. Nachdem schon im Jahre 1450 der Dom durch einen Brand schwer gelitten hatte, verheerten ihn 1689 französische Soldaten aufs abscheulichste. Um Schätze zu finden, schonten sie selbst nicht der Ruhe der Toten. Sie rissen die marmornen Grabmäler nieder, öffneten die Gräber, zerstreuten die Ge- beine und steckten schließlich den Dom in Brand. Zugleich wurde aber auch die ganze Stadt Speyer ein Raub der Flammen. Noch einmal, im Jahre 1693, wiederholte sich die Zer- störung der Kaisergräber, und im Jahre 1794 unterlag das Gotteshaus einer neuen Verwüstung. Seitdem wurde es als Magazin verwendet und sollte sogar auf den Abriß ver- steigert werden. Napoleon I. bestimmte zwar im Jahre 1806 den Dom wieder zum gottesdienstlichen Gebrauche; allein derselbe war so zerfallen, daß er nicht benützt werden konnte. Erst nachdem Speyer im Jahre 1816 bayerisch geworden war, erstand der Dom durch die Hilfe des Königs Maxi- milian Joseph von neuem und konnte 1822 wieder dem Gottesdienste zurückgegeben werden. Unter den beiden fol- genden Königen, Ludwig I. und Maximilian Ii., erhielt

5. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 52

1910 - München : Kellerer
52 zögerte er. Er wollte dem fränkischen Königssohne die Krone nicht stehlen. Nach längerem Zureden nahm er die Wahl an. Als Kaiser führte er den Namen Heinrich der Finkler. Ihm sollte als wichtigste Aufgabe gelten, die räuberischen Ungarn von Deutschland fern zu halten. Er verwendete viel Geld zum jährlichen Tribut. Mit den Feinden schloß er einen neunjährigen Waffenstillstand. Da und dort baute er während dieser Zeit ein festes Schloß, eine Burg oder auch eine Stadt. Anstatt der Einzelhöfe gab es nun auch größere Wohnorte. Als Herr und Kaiser war er auch auf Verbesserung des Heerwesens bedacht. Land und Leute wollte er unter sicheres Dach bringen, daß sie nicht immer an den schlimmen Folgen de^ Krieges zu leiden hätten. 3. Im Dienste des Lesens: Heinrich der Finkler Nr. 246. S. 259. 4. Im Dienste des sachlichen Unterrichtes: Kaiser Heinrich starb 60 Jahre alt an einem Herzschlage. Sage: Als Heinrich schwer krank darnieder lag, ging die Kaiserin in die Schloßkapelle und betete recht andächtig, der liebe Gott möge den Kaiser am Leben erhalten. Da kam auch der Schloßgeistliche in die Kapelle und las die Seelenmesse für den mittlerweile verstorbenen Kaiser. Nach der heiligen Messe ging der Priester zur Kaiserin hin und sagte: „Erziehe deine Söhne in der Furcht Gottes und im Gehorsam gegen seine Gebote, so wie ihr Vater war, so wirst du den besten Trost finden." 20. Kaiser Otto I. der Srotze. Lehrmittel: 1. Otto I. und die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde (v. Lohmeyer). 2. Belagerung einer Stadt (v. Lohmeyer). Heute wollen wir hören, wie Heinrichs Sohn Otto I. seinem Vater in der Regierung folgte und das Ziel erreichte. I. Stufe. Welche Aufgabe hat sich Kaiser Heinrich der Finkler gestellt? Wie hat er die Aufgabe gelöst? (Heer verbessert, feste Plätze). Wie heißt man heutzutage solch feste Plätze? (Festung). Kann man Festungen nicht zerstören? Welche Waffen haben die Soldaten dazu, die festen Mauern zu zersprengen? Kannte man wohl früher auch schon Kanonen? Warum nicht? (kein Schießpulver). Konnte man deshalb die festen Stadtmauern so schnell zersprengen? (Bild: Belagerung der Stadt im Mittelalter). Was müssen die Feinde tun, um in die Stadt zu kommen? Wenn nun bei Nacht der Kampf ausgesetzt wurde, was konnten die Bürger dann mit der beschädigten Stadtmauer tun? (ausbessern). Ii. Stufe. 1. Erzählung: Nach dem Tode des Kaisers Heinrich I. wurde dessen Sohn Otto I. Kaiser. Er war ein ernster, tapferer und gottesfürchtiger Mann. Man

6. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 14

1910 - München : Kellerer
— 14 — Vergleich: Tassilo und Barbarossa. Was wollte Tassilo in seinem Lande sein? (eigener Herr). Was wollte Barbarossa noch erobern? (hl. Land). Welche Folgen brachte die Untreue dem Herzog Tassilo? Welche Folgen für Barbarossa, weil er den Rat der Ritter nicht befolgte? Sind die Untertanen Tassilos diesem auch mit Rat und Tat beigestanden? Was waren also unter seinen Untertanen, da sie Tassilo beim Kaiser verklagt hatten? (Feinde). Welche Feinde traten Barbarossa entgegen? (Türken). Welche Untertanen waren auch Barbarossa feindlich gesinnt? (Römer — Lombardei). Warum konnte Tassilo sich als Herzog in Bayern nicht halten? Warum konnten die Kreuzfahrer das hl. Land nicht erobern? Iv. Stufe. Zweck: Was glaubten die christlichen Leute, als Barbarossa selbst einen Kreuzzug unternahm? Welche Leiden mußten die Kreuzfahrer erdulden? Welche Eigenschaften zeigten sie trotz ihrer Leiden den Türken gegenüber? (Mut, Tapferkeit, Emst, Einigkeit). Wer wird ihnen diese Eigenschaften eingeflößt haben? Wie muß also auch der alte Kaiser gewesen sein? Wie bewies er das? Blieben die Kreuzfahrer immer gleich mutig und tapfer? Welches Ereignis veränderte ihre Eigenschaften? (Tod Barbarossas). Was hatten sie also nicht vor sich? (gutes Beispiel). Wie waren nun die Kreuzfahrer? (traurig, müde, unmutig). Wie kannst du das beweisen? Wenn sie immer an das gute Beispiel Barbarossas gedacht hätten, was würden sie sich erhalten haben? Hätten sie ihren Zweck erreichen können? V. Stufe. a) Im Dienste des sachlichen Verständnisses: 1. Erzählung: Schwäbische Kunde, das Bild echter deutscher Tapferkeit. 2. Sage: Barbarossa am Kyffhäufer. Alter bleicht die Haare. Bart lang und weiß geworden, nach dem Krieg mit Frankreich vor 40 Jahren wieder erwacht als Kaiser Barba-blanca — Barba — Bart; blanca — weiß — Weißbart. 3. Das Zeichen der Kreuzfahrer: Der Papst selbst heftete den ersten Kreuzfahrern das Kreuz an; erster Kreuzfahrer ein Bischof. Form des Zeichens deshalb, weil der Ort, auf dem das Kreuz Christi stand, für die Christen erobert werden sollte. Farbe rot, weil sie mit ihrem Blute das Land erkaufen wollten. 4. Aufnotieren von Merklbörtern. (Stillarbeit.) b) Im Dienste des Aufsatzes: Barbarossas Tod. c) Im Dienste des Lesens: Nr. 230, S. 265, Friedrich Barbarossa im Untersberg.

7. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 37

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — 1. Der Einfall der Ungarn (Strophe 1—3). Aus dem Tieflande der Donau kamen die Ungarn auf ihren schnellen Pferden dahergeritten. Ihre zahllosen Schwärme ergossen sich über die deutschen Länder gleich den Meereswogen, welche schäumend über die Ufer hinwegspülten und weit in das Land hineindrängen. Der König Heinrich war zwar ein tapferer Mann, konnte aber den wilden Scharen nicht Widerstand leisten und mußte sich verpflichten, einen jährlichen Tribut an sie zu zahlen. Erst dann zogen sich die fremden Reiter-scharen wieder zurück. (Tribut-Schoß, Abgabe. Dieselbe bestand in Gold und Silber, vielleicht auch in Vieh und Getreide). Hat wohl Heinrich den Tribut gern bezahlt? Was konnte er thun, um von diesen lästigen und schimpflichen Abgaben befreit zu werden? 2. Heinrichs Rüstungen (4 —7). Der König wollte die Schmach nicht für immer dulden und samt auf Mittel, die Ungarn auf andere Art, als durch Tribut, von seinen Grenzen fern zu halten. Damals fehlte es in Deutschland an Festungen, die Städte waren noch nicht mit Mauern und Gräben umgeben, hinter welchen die Bewohner sich und ihr Eigentum bei einem feindlichen Anfalle hätten schützen können. Heinrich ließ deshalb die alten Städte befestigen und mehrere neue Burgen bauen. Daran sollten die wilden Reiterscharen zerschellen. Der König wollte auch eine wohlgeübte Kriegsmacht den Feinden entgegenstellen. Deshalb übte er die Bürger im Reiten und Fechten und gewöhnte sie an leichtere Bewegung mit Roß und Waffe, um den flüchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Ob diese Bemühungen wohl geholfen und das Vaterland von den Feinden befreit haben? 3. Der Sieg bei Merseburg (8—10). Die Ungarn brachen von neuem in Deutschland ein. Schrecken ging vor ihnen her. Wer fliehen konnte, floh. Niemand wagte, die zahllosen Herden auszuhalten, und raubend und plündernd drangen diese westwärts bis zur Saale. Dort aber schlug sie Heinrich mit seinem tapfern Heere zu Boden. Das geschah in einer blutigen Schlacht bei der Stadt Merseburg. Da ertönte weit und breit in die Lande der Siegesruf, und von allem Volke wurde Heinrich hochgeehrt. Man gab ihm den Beinamen Heinrich der Städteerbauer. Die große Schlacht bei Merseburg wurde i. I. 933 geschlagen. Warum waren wohl die Ungarn abermals in Deutschland eingebrochen? Sie bekamen doch ihren Tribut ? Als die ungarischen Gesandten kamen, um denselben von neuem zu holen, wies sie Heinrich stolz ab. Warum? Er wird gewußt haben, daß sein Heer stark genug zum Widerstände war. Die Tüchtigkeit seiner Streitmacht hatte er erprobt in den Kämpfen mit den Wenden. Wohnsitze dieses Volks (Saale bis Elbe). Was

8. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 32

1903 - Dresden : Huhle
— 32 — Pflanzenwelt herrschen riesenhafte Schachtelhalme, baumartige Farne n. Nadelhölzer, in der Tierwelt lassen sich nachweisen die ersten Säugetiere, Kerbtiere, Wasser- u. Landechsen, Fische, Schildkröten u. Heuschrecken. 4. Die Neuzeit läßt Basalt, Braunkohle u. Bernstein sich bilden. Die Pflanzen u. Tiere sind die nnsrer Zeit, die ersten Spuren des Daseins der Menschen sind jetzt nachzuweisen. 5. Die Gegenwart sieht die Entstehung von Ton, Lehm, Sand, Kies, Torf u. Humusboden; Verwitterung, An- u. Abschwemmung arbeiten an der Veränderung der Erdoberfläche. Die Herrschaft des Menschen führt die heutige Ausbildung der Tierwelt n. die heutige Verbreitung der Pflanzen herbei. Wie viele Millionen von Jahren die feuerflüssige Erde brauchte, bis Gottes Hand den Menschen in ihre pflanzengeschmückte und von Tieren belebte Gefilde setzen konnte, das können auch die Gelehrten nicht einmal annähernd schätzen. Trnck von B. Teubner in Dresden.

9. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 31

1903 - Dresden : Huhle
— 31 — aber strahlten auch beständig Wärme in den Weltenraum aus. Im Laufe der Zeiten verloren die gasförmigen Stoffe so viel Wärme, daß sie flüssig wurden. Die schwereren Stoffe sanken nach der Mitte zu, die leichteren blieben an der Oberfläche. Als der Wärmeverlust immer größer wurde, begann die Oberfläche zu erkalten. Die Gesteine erstarrten u. bildeten kleinere und größere Schollen, die auf der Erdmasse schwammen, weil sie leichter waren als der Kern. Die Kruste wurde im Laufe der Zeiten immer dicker, wie mächtig sie in der Gegenwart ist, wissen wir nicht. Aber jetzt noch nimmt man an, daß im Innern der Erde ein feuerflüssiger Kern vorhanden sei. Die entstandene Erdkruste war nun den verschiedensten Veränderungen unterworfen, Feuer u. Wasser arbeiteten an ihrer Zerstörung u. Umbildung. Vulkanische Ausbrüche trieben feuerflüssige Massen empor, die die Kruste durchbrachen u. sich auf ihr ausbreiteten, Erdbeben vernichteten Teile der- selben. Hebungen u. Senkungen fanden statt; die Kruste schrumpfte zusammen wie die Schale eines Apfels, legte sich in Falten u. zerbarst dabei. So entstanden die Gebirge auf der Erdoberfläche. Aber auch das Wasser u. der Wind waren tätig. Durch Verwitterung wurden Gesteine wieder zer- trümmert, Eis, Schnee n. Regen lösten die Gesteine auf, wie wir es jetzt noch an den Bausteinen der Straße, am Kalk u. Salz beobachten können. Die Flüsse schwemmten die Trümmer fort n. füllten damit Täler aus. Welche ungeheure Kraft die Ströme ausüben, zeigt uns ebenfalls noch die Gegenwart. Die Rhone soll jährlich mehr als 20 Mill. kbm feste Bestand- teile ins Mittelmeer führen, die Donau 1340 Mill. Zentner ins Schwarze Meer. Jährlich schiebt der Mississippi sein Delta (um 54 m) weiter ins Meer, ebenso der Po. Das 25 km landein liegende Abriet lag einst am Meer. Das Nildelta ist bereits größer als die Provinz Westsalen. Und wie das Wasser, arbeitet der Wind an der Umgestaltung der Erde, die Bildung der Dünen u. der Wüsten zeigt seine Tätigkeit. Als sich die Erde genug abgekühlt hatte, als die Sonnenstrahlen die die Erde verhüllenden Nebelmassen durchbrachen, da war die Zeit gekommen, wo Gottes Schöpferhand den nackten Erdball mit Pflanzen schmücken u. mit Tieren bevölkern konnte, bis endlich der Mensch ins Dasein gerufen wurde. Die Geschichte der Gesteine ist also selbstverständlich älter als die der Pflanzen, Tiere u. Menschen. Danach, wie diese auftraten, teilen wir die Erdgeschichte in verschiedene Abschnitte ähnlich der Weltgeschichte der Menschen. Bei der fortdauernden Um- u. Neubildung der Gesteine wurden nämlich die zu der betreffenden Zeit vorhandenen Pflanzen u. Tiere von den weichen Gesteinen eingeschlossen u. versteinert. 1. In den Gesteinen der Urzeit, im Gneis, Granit, Glimmerschiefer, zeigen sich keine Reste von Pflanzen u. Tieren, sie konnten damals noch nicht bestehen. 2. Im Altertnme der Erde, in dem sich Porphyr, Sand- stein, Kalk, Steinsalz u. Steinkohle bilden, treten Tiere u. Pflanzen auf, teils in Formen, die es heute noch gibt, teils in solchen, die längst aus- gestorben sind. Abdrücke von Schwämmen, Schnecken, Korallen u. Fischen sind uns erhalten. 3. Das Mittelalter der Erde erzeugt Bunt- u. Quader- sandstein, Jurakalk, Kreide, Tonschiefer, manche Steinsalzlager. In der

10. Mittelalter - S. 16

1879 - Dillenburg : Seel
— 16 — seine einzige Schwester, ein sorgfältiger und liebevoller Vater gegen seine Kinder. Karl war mehrmals verheirathet, zuerst mit einer Fränkin, welche Ehe er aus Wunsch seiner Mutter löste, sodann mit der Tochter des Lombardenkönigs Desiderins, welche er aber nach einem Jahre wieder entließ, dann mit der schwäbischen Herzogstochter Hildegard, welche ihm drei Söhne: Karl, Pipin und Ludwig und zwei Töchter gebar. c. Karl's Kriege bis zum Jahre 785. Karl hat in seinem Lebeu viele Kriege geführt; aber fast überall war er siegreich, und dadurch wurde sein Reich so groß, daß es vom Ebro in Spanien bis zur Raab in Ungarn, vom Tiber bis an die Nordsee sich ausdehnte; es umfaßte also ganz Deutschland, Frankreich und die Schweiz und Theile von Spanien, Italien und Ungarn. Seine schlimmsten Feinde waren die Sachsen, welche an der untern Weser und Elbe bis an die Nordsee wohnten. Alljährlich brachen große Scharen von Sachsen in sein Land, raubten, plünderten und mordeten. Karl erachtete als seine Pflicht, die Sachsen Zn unterwerfen, nicht nur, um den Raub-zügen Einhalt zu thun, sondern auch sie, die noch Heiden waren, zum Christenthum zu bekehren. Auf dem Reichstage zu Worms 772 wurde der Krieg gegen die Sachsen beschlossen, und noch in demselben Jahre rückte ein starkes Heer in Sachsen ein, eroberte die starke Ehresburg (bei Paderborn) und zerstörte die Jrmeusäule, das höchste National-Heiligthum der Sachsen. Als die Sachsen Unterwerfung versprachen, schloß Karl Friede mit ihnen; die Sachsen stellten 12 angesehene Männer als Geiseln, und Karl ließ eine Anzahl von Geistlichen, welche er in feinem Heere mitgenommen hatte, in ihrem Lande zurück, um das Evangelium predigen zu lassen; außerdem hielt er das Land militärisch besetzt. Unterdessen war Papst Hadrian I. vom Lombardenkönig Desid erius, weil er dessen aus Feindschaft gegen Karl an ihn gestellte Forderung, die Söhne Karlmanns zu salben,_ nicht erfüllen wollte, mit Krieg überzogen worden. Hadrian sandte Eilboten an Karl und rief ihn „als den Schirmherrn des rö- 773 mischen Stuhles" zu Hülfe. Kart zog 773 über die Alpen, eroberte die Hauptstadt der Lombarden, Pavia, nach halbjähriger Belagerung durch Hunger, setzte den Desiderins ab und schickte ihn in das Kloster Eorwey (a. d. Somme). Dann setzte 774 sich Karl 774 zu Mailand die lombardische Krone auf.
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