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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 91

1911 - München : Seyfried
91 Nun streift man noch alle etwa vorhandenen Nitzen mit Glaser- kitt aus, gibt dem Ganzen einen sauberen Nnstrich von grüner Ölfarbe, nagelt in den Deckel, die beiden Zchmal- und die eine Längsseite Fliegengitter ein, schiebt die Glasscheiben in ihre Falze, befestigt den Deckel mit sechs Nlavierhaken (einen auf jeder Lchmal-, zwei auf einer Längs- seite) und ein einfaches Terrarium ist fertig. Wer es will, kann sich vom Nlempner den Loden des Behälters ja noch mit Zinkblech ausschlagen lassen, für absolut nötig halte ich dies nicht, denn ins Zinkblech müssen doch wieder Nbzugslöcher fürs Wasser eingeschlagen werden, damit die Erde nicht sauer wird. Nlso bohren wir diese nicht zu kleinen Nbzugslöcher lieber gleich in den Bretterboden (etwa je eins zwischen den Riegeln) und stellen dann Topfuntersetzer darunter. Nun müssen wir uns entscheiden, ob in dem Terrarium vorzüglich Lurche oder Neptilien gepflegt werden sollen. Erstere wollen einen feuchten, letztere einen trockenen Aufenthalt. Zn beiden Fällen bedeckt man die Nbzugslöcher erst mit Zcherben und bringt dann eine Lchicht gröberen und darüber feineren Nies. Die Pflanzen setzt man in Töpfe ein, die auf die Niesunterlage gestellt werden. Auf diese wird auch das Trink- und Badegefäß gestellt. Dasselbe soll für Lurchterrarien ja nicht zu klein sein und schon er- möglichen, daß mehrere der Bewohner gleichzeitig sich im Kühlen Naß tummeln. 5lm besten ist ein Gefäß aus Zinkblech, doch habe ich seit vier Jahren in einem meiner Terrarien ein Weißblechgefäß (alte Nuchenform), das außen und innen mit Emaillack bestrichen wurde und recht gute Dienste tut. Ein Nletterbaum für die Tiere gibt jedem Terrarium ein hübsches Nussehen. Man sucht sich im Walde einen recht verkrüp- pelten, absonderlich geformten Buchenast, schält ihn ab, schraubt ihn auf ein Brett und stellt ihn ins Terrarium, bevor man Nies und das übrige Material einbringt. Nuf die Niesschicht kommt zuletzt eine Mischung von Erde und Land, die so hoch eingefüllt wird, daß sie etwa fingerbreit bis zum Nande des Wasserbeckens reicht. Huf die Erdschicht stelle ich gerne ein paar umgekehrte Blumentöpfe, aus deren Band

2. Bd. 2 - S. 178

1911 - München : Seyfried
178 sondern um das Verhältnis der drei Ausdehnungen, was wir von Anfang an gewollt. Der Erdbebenmesser war dabei nicht vergessen worden,- von 45 Knaben brachten l l den fertigen Apparat, fleißig ausprobiert, nach 2 Tagen zur Geographie stunde mit. Sie sammelten sich in den vorderen Bänken, zeichneten das Arbeitsstück aus und trugen die ge- machten Erfahrungen dazu ins heft ein als freie Ausschreibung: ,,Ich nahm eine breite Leiste, welche wagrecht war. Dazu schnitzte ich ein kurzes Lteckchen und nagelte es aufrecht auf die Leisten. An dieses Lteckchen brachte ich einen Draht an. Diesen bog ich um und richtete ihn so, daß er nicht den Land berührte, welcher auf der Leiste lag. Jetzt war der Erdbebenmesser fertig. Stellt man ihn auf die Bank und stößt mit den Füßen an, so sieht man Zeichen von dem Draht. — Zu meinem Erdbebenmesser, der mir vortrefflich gelang, nahm ich ein Zigarrenbrettchen, an dem ich eine Leiste befestigte. An die Leiste nagelte ich in die Lsuere noch eine Leiste, woran ich eine Nadel hing. Auf dem Brettchen streute ich Land auf. Bei der geringsten Erschütterung schwankte die Nadel hin und her und machte ver- schiedene Ltriche in den Land. Je größer die Erschütterung ist, desto größer ist der Ltrich. — Ich umsäumte ein rechteckiges Brettchen auf drei Leiten mit kleinen Lättchen. Unten schlug ich einen Nagel hinein. An diesen machte ich einen l2 ein langen Blumendraht. Vorne bog ich ihn abwärts. Nun bestreute ich das Brettchen mit feinem Land. Jetzt war er fertig. Ich stellte ihn auf den Tisch. Alsdann klopfte ich auf den Tisch. Der Draht fing das Zittern an und machte in den Land einige Kritzler. Lo konnte die Erschütterung angezeigt werden." Unterdessen hatten die anderen Lchüler mit ihrem Werkzeugkasten zu paarweiser Zusammenarbeit die rückwärtigen Bänke aufgesucht, teilweise mitgebrachtes und neues Material aus dem Vorrats- und dem Landkasten erhalten und in kaum 30 Minuten unter dem technischen Beirat des Lehrers das Arbeitsstück fertig gemacht. Lie dürfen es zu Haufe nach Lust ausprobieren und verschönern. In der Lchule ist keine Zeit mehr dazu. Einer um den andern sitzt jetzt ruhig vor seinem Werk, bereit zum Zuhören; denn draußen an der Tafel ist eben ganz groß, in Farben, die Erdkugel entstanden, mit der Güntherschen Lchichtendarstellung, und er- innernd an den ,,bratenden Apfel" und andere Erfahrungen werden ihnen die Hauptursachen der Erdbeben zum Verständnis

3. Bd. 1 - S. 55

1909 - München : Seyfried
55 Nämlich er stahl Birnen. (Ir war in dieser Beziehung gar nicht dumm. (Er suchte sich nämlich den Baum, an dem die Besten waren. Die Blutbirnen. Nls ich hinaufklettern wollte, bewarf er mich mit der Frucht. Ich blieb herunten. Ms er später herabgestiegen war, hetzte ich ihm den Hund nach. Er biß ihn in die Waden. Zeit dieser Zeit kam der unwillkommene Besuch nicht mehr." — ,,(Ein Freund von mir ging einmal Nbends heim. Lin Foxl, der hinterm Gartenzaun stand, bellte ihn an. Der Nnabe stachelte ihn ein wenig. Der Hund wurde wütend, sprang über den Zaun und biß ihn in den Mm. Er wurde schwer krank. Früher war er einer der gesündesten Nnaben. Fetzt ist er blaß und schwach." — ,,Einige Nnaben spielten Näuber. Sie brachen eine Latte von einem Zaun und stiegen hinein. Feder hat dfe Taschen voll gestohlener Üpfeln. Der Letzte nahm zu viel mit daß er nicht mehr durch das Loch kam. Da sprang der Haus- hund herbei, und biß ihn in die Waden. Wer einmal gebissen worden ist, wird sichs merken." (Nachbildung.) — Zwischen Entwurf und Neinschrist müssen wir allerdings ,no-ch eine Zprachformenstunde legen. Oben gesehene Fehler und ,,(wie) als wir, zu klettern, wahr- genommen, wahr sein, der Biß, bis zum Nbend, nachmittags, schleichen, schlichen, zu essen, schossen, lesen — las, der erste, der zweite, ge- achtet — beachtet, etwas Gefährliches, du weißt, mit meinem Freunde, in seinem Garten" bedürfen besonderer Übung. Ninder, deren ganze Leistung damit erschöpft ist: ,,Ein Nnabe wollte Üpfeln stehlen und der Hund hat in gebißen. Er wird eingespert. Weil mir nicht stehlen dürfen," müssen auch im Nusdruck durch positive Hilfe gefordert werden. 6. Nachbars Zaun. Gewann im Mbeitsunterricht die Grammatik Lebensform, dann werden auch die isolierten Zeichen st unden durch solche Beziehung aus dem mechanisch Fachmännischen befreit und auf eine rein päda- gogische Grundlage gestellt werden können. Allerliebste Bildchen haben die Ninder von selbst schon zu unserm Arbeitsstück geschaffen, hier setzt nun das formelle Zeichnen ein, und wenn auch nicht alle kindlichen Beigaben, die Bäume, Häuser, Firmenschilder, Vögel, Wolken, Blumen und Banken, Luftschiff, Lonne, Ntond, Tauben- und Hundehaus auf einmal berücksichtigt werden dürfen, so ist um der Geradführung der Linien und einer geordneten Flächenverteilung willen noch nicht von allem psychischen Wert zu abstrahieren. Weder des Nachbars Zaun noch efn Häuflein toter Linien geben das Zchema für alle zur bequemen Nachahmung, sondern jeder holt aus dem

4. Bd. 3 - S. 186

1912 - München : Seyfried
186 einen kleinen Pfahl in die Erde. Jetzt wickeln sie das Bandmaß weiter ab und messen die Länge und Breite des Hauses, wie viele Meter? Dann ziehen sie die Schnüre oder Drähte und so sieht man genau, wohin das Haus gebaut wird. Die Schnüre (Drähte) find an pfählen festgebunden. Buch die Zimmer werden gemessen, viele pfähle müssen in die Erde geschlagen oder gesteckt werden, wenn die Arbeiter damit fertig sind, sagen sie: ,,Das Haus ist abgesteckt." wie messen wir unseren kleinen Bauplatz ab ? (Ver- jüngung des Maßstabes.) Buch wir fangen wegen des vorgärtleins nicht ganz vorne an, sondern rücken (um 10 in) zurück. 10 m können wir mit dem Maßstab auf unserem kleinen Bauplatz nicht messen, wir müssen daher die kleinen Maßstäbe nehmen, die wir uns schon fürs Kechnen hergestellt haben. (ärn-Stäbchen.) Statt des großen Meters können wir vielleicht immer 1 dm messen. Doch wir können von unserem Bauplatz auch nicht 10 dm wegmessen. Wir nehmen also statt 10 m immer nur 1 dm, bestimmen also so viel für den Vorgarten. Die Länge des Hauses wird 45 m, wir nehmen 4v2 dm, und statt der 25 m Breite 21/2 dm. wo die Mauer beginnt, schlagen wir einen Pfahl, wickeln die Schnur herum, messen Länge und Breite. Die Schnur wird straff gespannt. Jetzt wissen wir genau, wohin das Haus kommt, welchen Platz es braucht, unser Haus ist ,,abgesteckt". 3. wie der Grund gegraben wird. (Mitentwicklung des einschlägigen Lesestoffes in Münchener Fibel Ii Seite 9.) Der Bauplatz ist abgemessen und abgesteckt. Fetzt schickt der Baumeister viele Brbeiter hinaus. Einige tragen schwere hacken oder Pickel, andere haben Schaufeln bei sich. ,,h. L., ich habe eine hacke gesehen, die war auf einer Seite spitzig, auf der anderen hat sie eine Schneide." Zeichnen. „Zu der sagt mein Vater Kreuzhacke, Kreuz- pickel." warum? Sieh die Zeichnung an! ,,h. L., eine solche hacke haben wir voriges Fahr beim Pflasterer auch gesehen." Mit dem Pickel hacken die Männer die Erde auf, daß sie locker wird. Dann schaufeln sie mit der Schaufel das Erdreich weg und laden es auf einen Karren. Den schieben sie an die Straße. Da wartet schon der Fuhr- mann mit dem Schuttwagen. Der muß den Schutt, die Erde, aus den Schuttabladeplatz, in die Schuttgrube fahren, wo sind wir an einer solchen vorübergekommen? ,,h. L., ich habe schon gesehen, daß die Männer bei einem anderen Neubau die Erde in einen Kippkarren ge- laden haben, wenn der Kippkarren voll war, haben sie ihn auf einem

5. Bd. 3 - S. 198

1912 - München : Seyfried
198 bauen. Me sieht diese aus? Mörtel- und Steinträger gehen oft an ihr auf und ab. Täglich wird die Mauer höher. Ts muh ein 2., 3. und 4. Gerüst gebaut werden. Wenn das erste Gerüst entfernt wird, sieht man die Lücken der (huerriegel in der Mauer. Sie sind so groß, daß gerade zwei Steine der Länge nach Platz haben, das Vermauern also leicht möglich ist. Der Kufzug. Für das obere Gerüst haben die Bauleute viele Bretter aufgezogen. Dazu benützten sie einen Kufzug, der zwischen zwei Gerüststangen festgemacht war. Unten war eine Walze mit zwei Kurbeln. (Kn welchen Dingen habt ihr schon eine Kurbel ge- sehen? Schleifstein, Bogenlampe, Kuto, Grammophon, Kaffeemühle.) Kn jeder Kurbel des Kufzuges drehte ein Mann um. Dann wickelte sich das Seil auf, es wurde kürzer und die Gerüststangen gingen in die höhe. Damit sich das Seil oben nicht abwetzte, hatten die Männer ein hölzernes Bad mit Kinne (Saufrinne) an einem drehbaren ,,Galgen" angebracht. Zum Einhängen der Bretter hatte das Seil einen haken. ,,h. L., ich habe schon gesehen, daß die handlanger auch große Kübel voll Mörtel mit dem Kufzuge hinaufgezogen haben". Erzähle uns genau, wie sie das gemacht haben! Wir bringen an unserem Baugerüste einen Kufzug a n. Für das während der Lektion aufgestellte Gerüste stellt eine Schülergruppe durch Kufnageln kurzer Stäbchen auf ein Brett zuerst eine Bautreppe her. (Kbmessen der gleichen Kbstände.) Die größere Gruppe fertigt den Kufzug. Die Kolle wird aus zwei dreimarkstück- großen Scheibchen, die ein solches von der Größe eines Zweimark- stückes einschließen, hergestellt, an einem Galgen befestigt und mit einem Fußgestelle versehen. Kls Welle zum Kufrollen des Seiles dient eine Garnrolle mit durchgesteckter Holzachse, an welcher eine einfache Kurbel befestigt wird. Km Ende des Seiles hängt ein haken, aus Draht gebogen. Zeige und sprich, wie man Bretter aufziehen kann! 9. Beim Zimmermann. Wenn die Maurer bis zum ersten Stock gebaut haben, dann können , sie allein nicht mehr weiterbauen, da müssen andere Krbeiter kommen — die Zimmerleute. Was haben wir auf dem Lagerplatz des Zimmer- meisters gesehen? Diele Zimmerleute arbeiteten auf dem Lager- plätze. Zuerst sahen wir ihnen zu, wie sie die Balken absägten. Zwei Zimmerleute sägten miteinander einen Balken ab. Dazu hatten sie eine große Baumsäge. Wie sieht die Säge aus? Fe zwei Schüler

6. Bd. 3 - S. 203

1912 - München : Seyfried
203 selbstgefertigten kleinen Fensterstock hat auch hier der eine Teil einen Zapfen, der genau in den Lchlitz des andern passen muß. Ts könnte aber einmal ein heftiger Lturm kommen, der die Verzapfung des Dach- stuhles auseinanderreißen mochte. Das gäbe ein großes Unglück. Warum? Die Zimmerleute müssen also Vorsorgen, daß so etwas nicht passieren kann. Wie habe ich schon oft abgeholfen, wenn die Ver- zapfung eures Tafelrahmens auseinanderging? (Nägel durchschlagen.) Die Zimmerleute müssen also auch einen Nagel durchschlagen, aber einen so großen (vorzeigen!) Der hat noch dazu ein Lchraubengewinde und eine Schraubenmutter vorne dran. Gb das nötig ist? Beim Uuf- stellen des Dachstuhles müssen die Zimmerleute die Balken nur zusam- menfügen. Sic brauchen nicht mehr lange zu sägen und zu stemmen. Das ist alles schon auf dem Vagerplatze geschehen. Die Balkenlängen und die Verzapfungen stimmen ganz genau. Die Zimmermannsarbeit ist also eine sorgfältige genaue Krbeit. Die pebefeier. Wir haben von den vielen, vielen Balken gehört, die die Zimmerleute Herrichten, aufziehen und zusammenfügen müssen. ,,Das ist eine schwere Nrbeit." Die Zimmerleute müssen sich sehr plagen, bis jeder Balken am richtigen Platze ist. Gff isf dabei schon ein großes Unglück passiert. Um Tage unserer Wanderung, eine Viertelstunde vor unserer Ankunft, ist einer heruntergefallen und hat sich den Fuß gebrochen. Leicht hätte er tot sein können. Wenn der Mann so 'schwer tragen und heben muß, kann er leicht ausrutschen und abstürzen. Tine ganze Woche hat das ,,Aufheben" gedauert. Nun stehen alle Balken, das Balkenheben hat ein Ende, das peben hört auf. Darum sind die Zimmerleute froh und lustig. Der Zimmerpalier stellt sich mit allen Zimmerleuten und Maurern in die Mitte des Dachstuhles und sagt einen schönen Vers über das neue paus. Tr wünscht, daß es viele, viele Bahre stehen soll, daß es nicht abbrennt und daß der liebe Gott im pause alle Leute gesund und glücklich erhalte. Tin solcher Vers heißt: ,,Das neue paus ist aufgericht', doch fertig und gedeckt ist es noch nicht,- noch können Negen und Sonnenschein von oben und überall herein. •; Drum rufen wir zum Meister der Welt, er wolle von dem pimmelszelt nur peil und Legen gießen aus hier über dieses neue paus."

7. Bd. 3 - S. 191

1912 - München : Seyfried
191 und hart werden. 3. Im Ziegelofen. Erzählt, wie der Italiener die getrockneten Lteine mit dem Pferde und dem Rollwagen zum Ofen fährt! Wie werden die Lteine in den Ofen gebracht? Wie schaut der dabei benützte Lteinkarren aus? Warum muß er anders sein als der Lehmkarren? Im Ofen werden die Lteine hoch überein- ander und schräg gegeneinander aufgerichtet, damit für den Durchzug des Feuers Lücken entstehen. Wir standen an einem Eingang, an dem innen ein kleiner freier Platz ist. hier zündet ein Mann pin Feuer an und geht heraus, so an allen Eingängen, daß ein mächtiges Feuermeer durch die Lteine zieht. Daß keine Flamme herausschlagen kann, richten die Männer gebrannte Lteine in die Eingangstüren und schleudern Land in die Lücken. Von oben herab wird das Feuer unterhalten. Wir sahen mehr als hundert Lchürlöcher, mit eisernen Deckeln verschlossen, die mit haken zu öffnen sind. Nach zwei Tagen sind die Lteine hart und rot. Die glühenden Lteine müssen erst ab- kühlen, ehe sie mit den Lteinkarren herausgefahren werden. Dann fährt sie der Fuhrmann zum Bauplatz. Ergebnis: Die Ziegel- steine sind aus Lehm. Den Lehm muß man befeuchten, kneten und formen. Die geformten Lteine müssen trocknen. Dann kann man sie brennen. Wenn sie zwei Tage geglüht haben, bleiben |te hart und rot. vergleich mit dem Kalkstein. Der Kalkstein, im Kalk- ofen gebrannt, wird weicher und löst sich im Wasser. Er saugt Wasser aus der Luft auf und zerfällt. Der Ziegelstein wird hart, war vorher löslich, nun behält er im Wasser seine Festigkeit und seine rote Farbe. Ruch er ist wie der Kalkstein trocken und durstig geworden. Ins Wasser getaucht, saugt er Wasser ein, wir hören auch ein Kauschen und Lieden. Wenige Lekunden darauf ist er wieder trocken. Von seiner härte aber ist nichts verloren gegangen. Zusammenfassen: Ziegelsteine, Land, Kalk, Zement usw. braucht man zum Bauen. Man heißt dieses alles Baumaterial. Unterscheide Material und Werk- Zeug. Wie stellen wir uns Ziegelsteine her? Dazu brauchen wir Lehm, für uns ein ganz neues Material, das wir genau kennen lernen wollen. Woher haben wir den Lehm? (Bei der Lchüler- wanderung aufgelesen.) Besprechung nach Farbe, Oberflächen- beschaffenheit, Härte. Versuch mit Wasser: Ins Wasser getaucht, sieht der Lehm gleich ,,feiner" aus. Dann ist er nicht mehr so rauh. Wir sehen viele kleine Bläschen aufsieden und hören ein starkes Knistern und Kauschen. Da trinkt der Lehm viel Wasser, wird aber nicht

8. Bd. 3 - S. 192

1912 - München : Seyfried
192 so warm wie Kalk. Wir riechen deutlich einen scharfen ,,raffen" Lehmgeruch. ,,i). £., bei uns war einmal der Hafner zum Gfen- verstreichen, da hat es in der Küche auch so „geschmeckt". Der Hafner hat in den Lehm feines Heu, „Gfott" hineingemischt. Der nasse Lehm zerfällt bald ganz, er läßt sich zwischen den Fingern zerreiben. Zuerst spürt man nach feine Körnchen, die kann man leicht zerdrücken. Mit lauter Drücken wird der Lehm sehr fein, feiner wie Teig, der durch Kneten auch erst brauchbar wird. Der Lehm fühlt sich sehr fett und schmierig an. „h. L., der Lehm pappt gleich so fest an den Fingern und auf der falten) Schiefertafel an, daß zum Arbeiten fast nichts mehr übrig bleibt." ,,Der Lehm zieht sich wie ein Gummikafperl." ,,Mit unserem Ton können wir viel besser arbeiten." Warum arbeiten wir denn heute mit Lehm? Wir wollen uns ja Ziegelsteine herstellen. Erzähle nochmal, wie die Italiener Ziegelsteine machen! So müssen wir es auch machen. G e- knetet ist der Lehm bereits. His Form benützen wir die Zünd- holzfchächtelchen, die ihr so eifrig gesammelt habt. Damit wir hernach die geformten Steine herausbringen, müssen wir die Schächtelchen innen vorerst mit putzfand bestreuen. His ,,S t r i ch e i f e n" benützen wir einen Dogen mit gespanntem Draht. Buch ein altes Messer können wir verwenden. Damit keine hohlräume im Lehm bleiben, tritt bei uns an Stelle des kräftigen Hineinwerfens das hineindrücken. Nur ein- mal entleeren wir die Form, damit wir sehen, wie der „Stein" heraus- geht und mit Sand überdeckt ist, die übrigen Steine lassen wir gleich in den Schächtelchen trocknen, die wir dann leicht entfernen können. Gebrannt werden die Steine im Kesselfeuer des Heizers. Statt zwei Tagen nur zwei Stunden. Warum? versuch: Wie die gebrannten durstigen Steine Wasser schlucken und gleich wieder trocken sind. 5. Die Grundmauer ist eine Betonmauer. Der Grund und die Keller sind ausgegraben. Fetzt fangen die Maurer zu arbeiten an. Die Grundmauern sind nicht aus Stein sondern aus Beton. Wie mischen die Maurer den Beton? Mehrere Männer fahren mit Karren den groben Sand und die gebrochenen Kiesel herbei. Huf einer Drücke schütten sie die Karren um. Die Brücke ist aus Brettern, die auf (Querbalken festgemacht und mit Blech zugedeckt sind. Sie heißt Betonbrücke. Sechs Männer müssen mit Schau- feln den Sand mischen, einer begießt ihn mit Wasser aus der Gieß-

9. Bd. 3 - S. 194

1912 - München : Seyfried
194 wir die Verschalung abnehmen. Oie Betonmauer ist fertig. (Zur Erzielung der nötigen Einsicht und Auffrischung der gemachten Beob- achtungen hielt ich es für ausreichend, ein Ltück der Grundmauer aufzuführen. Da sich aber dadurch die Kinder in ihren Erwartungen schmerzlich enttäuscht fühlten und drängten, ein ganzes Haus bauen zu dürfen, mußte ihrer Bitte willfahren werden, zumal eine weitere Vorbereitung nicht mehr nötig und Material im Überflüsse herbei- geschafft war.) In die vorderwand wurde gleichzeitig ein Türstock eingesetzt. Buch einen Kellerabteil müssen wir aus Beton wölben. Wir benützen eine runde Verschalung. 6. Bau der Stockwerke. (Personen am Bau, Werkzeuge, Tätigkeiten.) Kur die Grundmauern werden aus Beton aufgeführt. Die Stock- werke baut man aus Ziegelsteinen auf. Außer den Zteinen braucht der Maurer auch Mörtel. Diesen muß ein handlanger anmachen. Wie geht das zu? ,,Er holt einige Zchaufeln voll Kalk aus der Kalkgrube, gießt etwas Wasser dazu und rührt den Kalk mit der Krücke in der Mörtelpfanne fein ab. Dann schleudert er mit kräftigem Lchwunge einige Lchaufeln voll Land darüber. Kun rührt er alles durcheinander und der Mörtel ist fertig, schließlich kommen die M ö r t e l t r ä g e r, füllen ihren ,,Vogel" mit Mörtel und entleeren ihn in die Trage des Maurers. Wie der ,,Vogel" aussieht. (Material, Form, Abschrägung, handhebe.) Der Mörtel muß die Lücken aus- füllen und die Iteine mitsammen verbinden. Die Zteinträger tragen dem Maurer die Lteine zu. Dazu haben sie eine Lteintrage aus holz. Erzähle, wie sie die Lteine aufladen und tragen! Zeichnen. Kun kann der Maurer arbeiten. Wie sieht er aus? (Bluse, bespritzter Hut, weiße Lchürze usw.) Wie mauert er? Der Maurer hat neben sich ein Zchaff stehen mit Wasser und Pinsel. Damit bespritzt er die Mauer, daß der Mörtel gut hängen bleibt. Dann schöpft er mit der Mörtels ch apfe (Mörtelschöpfer) Mörtel aus der Mörteltrage und schüttet ihn auf die Mauer. Mit der Kelle verteilt er den Mörtel und räumt ihn in die Lücken. Fetzt legt er eine Keihe Lteine darauf, hier neben dem Türstock ist ein Stein zu groß. Der Maurer macht ihn mit der h a m m e r schneide kleiner. Die Lteine müssen eben liegen. Darum legt der Maurer die Latte (Meßlatte) darauf und klopft, damit die Lteine nicht springen, mit dem Hammerstiel einige Lteine tiefer hinein. Daß der Hammerstiel nicht zersplittern kann, wird er von einem Eisenring zusammengehalten.
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