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1. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

2. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 62

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 62 — der König dies hörte, brach er sogleich gegen die Feinde auf, nahm aber nur wenige Sachsen mit sich, weil ein neuer Krieg mit den Slaven drohte. Unterdessen hatten die Ungarn schon das ganze Bayernland überschwemmt. Niemals waren sie so zahlreich gewesen als jetzt, so daß sie sagten: „Unsere Rosse werden die deutschen Flüsse und Seen austrinken und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen. Wenn nicht die Erde sich aufthut, uns zu verschlingen, wenn nicht der Himmel über uns zusammenstürzt — wer will uns besiegen!" Sie waren unter gräßlichen Greuelthateu, raubend und plündernd, sengend und brennend vorgedrungen bis zum Lech, dem alten Grenzfluß zwischen Bayern und Schwaben, und belagerten die Stadt Augsburg, die damals nur von niederen Mauern ohne Türme umgeben war. Aber der Bischos Ulrich ließ in der Nacht die dem Sturme vorausging, die Mauern ausbessern und neue Befestigungen anlegen, (während er die Nonnen anwies, im Zuge durch die Stadt zu gehen. Er selbst wachte fast die ganze Nacht im Gebet, und als das Frührot sich zeigte, las er die Messe und stärkte die Krieger mit dem Bibelwort: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Thal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab tröstet mich." — Kaum begann der Glanz der strahlenden Sonne die Gefilde zu beleuchten, so drangen die Ungarn von allen Seiten in unzähliger Menge gegen die Stadt heran. Sie führten allerhand Werkzeuge mit sich, um die Mauern zu zertrümmern. Da ertönte plötzlich eine Trompete, und sofort ließ das Heer der Ungarn vom Sturme ab und scharte sich um seinen Feldherrn. Dieser hatte soeben erfahren, König Otto ziehe mit seinem Heere heran, deshalb gab er vorerst die Erstürmung der Stadt auf und eilte jenem entgegen. In der Nähe von Augsburg hatte Otto sein Heer gesammelt. Am 9. August gebot er ein Fasten zu Ehren des heiligen Märtyrers Laurentius, denn am folgenden Tage, dem Laurentiusfeste,

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 16

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 16 — und vom Bann löse — dann wolle er ihm gerne wie ein Knecht gehorchen —; aber er suchte und fand immer mehr Anhänger unter den Fürsten und sammelte ein Heer. Vergeblich stellte ihm der Vater durch Boten seine Sünde vor Augen. Da mußte auch der Kaiser seilte Getreuen zu den Waffen rufen. Dreimal standen sich die Heere von Vater und Sohn gegenüber, aber es kam nicht zum Kampfe. Der Sohn wollte anf andere Weise zum Ziel kommen. Da berief der junge König auf Weihnachten einen Reichstag mich Mainz; hier sollten die Fürsten in Gegenwart der päpstlichen Gesandten seinen Streit mit dem Vater entscheiden. Auch der Kaiser lud seine Frennde nach Mainz und zog mit großem Heeresgefolge von Köln her zum Reichstag. Der Sohn wollte ihn aber um keinen Preis nach Mainz lassen; denn die Mainzer Bürger liebten den Kaiser, und gar mancher Fürst stand noch auf feiner Seite. Er zog deshalb dem Vater mit Heeresmacht bis Coblenz entgegen. Aber statt zu kämpfen, bat er um eine friedliche Unterredung. Weinend warf er sich dem Vater zu Füßen, bat um Verzeihung für alles, versprach Treue und Gehorsam, wenn sich nur der Vater mit der Kirche versöhnen wolle, und gelobte, ihn sicher nach Mainz und wieder zurück zu geleiten; dort wolle er für feine kaiserliche Ehre und für die Lösung vom Bann wirken; darum solle der Kaiser das unnötige große Gefolge entlassen. Das alles gelobte Heinrich dem Vater mit heiligem Handschlag. Der Kaiser glaubte ihm, entließ sein Heer bis auf wenige Getreue und zog mit dem Sohne rheinaufwärts. Als er aber früh morgens in Bingen erwachte, erklärte ihm der Sohn: Wir können nicht nach Mainz, weil der Erzbischof Euch als einem Gebannten den Eintritt wehrt; darum begebt Euch hinauf zur Burg, während ich in Mainz für Euch spreche. Da merkte der Kaiser, daß er betrogen war. Fußfällig bat er den Sohn, ihn nach Mainz zu führen oder zu entlassen, und

4. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 468

1895 - München : Oldenbourg
468 58. Neapel und der Vesuv. ist Feuer. Dies rührt von Millionen sonst unsichtbarer Be- wohner des Meeres her, deren Leuchten durch eine stärkere Bewegung des Wassers gesteigert wird. Wirft man einen Hund ins Meer, so kommt er leuchtend zurück; sich schüttelnd sprüht er Funken. Auf dem Ostgestade des Busens von Neapel erhebt sich der Vesuv aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist die Krone der ganzen Landschaft, und so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein mehrstündiger Weg führt anfangs durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen, später durch ein schrecklich ödes, braunrotes Lavagesilde bis zum steilen Kegel des Berges. Auch diesen hinauf geht cs anfangs ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rotbraune Erdasche außerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritte aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück. Natürlich muß man oft anhalten und ausruhen, damit die Kräfte sich sammeln. Hie und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter den Steinen hervor. Nach einer halben Stunde ist die beschwerliche Besteigung des Kegels vollendet, wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuvs ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 10—16 m hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht; natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der andern. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt bei heftigen Ausbrüchen immer verändert, ist bekannt.

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 290

1895 - München : Oldenbourg
290 197. Von der Gasbeleuchtung. Immerhin bleibt die Luftschiffahrt ein sehr unsicheres, ge- fährliches Gewerbe. Wohl sind manchem kühnen Manne sehr hoch steigende und sehr weit gehende Fahrten in kurzer Zeit gelungen; aber gar viele Luftschifser haben auch ihren Tod gefunden. Von Nutzen ist die Luftschiffahrt nur für die wissenschaftliche Erforschung der höher gelegenen Luft- schichten, im Kriege für die Beobachtung feindlicher Heeres- krüfte und für die Vermittelung des Verkehrs zwischen ge- trennten Heeresteilen. Zur Zeit der Belagerung von Paris haben die Franzosen fortwährend Luftballons steigen lassen — teils um die belagernden Truppen mit Fernrohren zu be- obachten, theils um Briefe und auch Personen aus bei Hauptstadt nach den Provinzen und von diesen nach der Hauptstadt zu bringen. (m Thomas.) 197. Won der Gasbeleuchtung. ft Wer einmal in einer größeren Stadt gewesen ist, hat wohl auch die hellen Gasflammen gesehen, welche des Abends in den Straßenlaternen, Kaufläden, Fabriken und in vielen anderen Häusern brennen. Die Flammen ent- stehen durch die Verbrennung einer Luftart, die man das Leuchtgas nennt. Wir können uns leicht ein wenig Leuchtgas selbst be- reiten und uns davon überzeugen, daß es brennt. Aus einem halben Bogen Schreibpapier drehen wir eine lange Tüte mit einer kleinen Öffnung am spitzen Ende. Nach- dem wir dieses mit etwas Wasser befeuchtet, zünden wir die Tüte an der unteren weiteren Öffnung an. Bald quillt eine weißliche Lnftart oben heraus; es ist unreines Leucht- gas. Zünden wir dasselbe mit einem bereit gehaltenen Lichte an, so brennt es mit heller Flamme. Das Leuchtgas bereitet man in den Gasanstalten gewöhnlich aus Steinkohlen. Diese werden in großen, aus einer unschmelzbaren, irdenen Masse bestehenden überall ver- schlossenen Röhren geglüht. Das sich entwickelnde Leucht-

6. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 367

1895 - München : Oldenbourg
2. Der Kaiserdom in Speyer. 367 „Ein Wunder, dem in hundert Jahren Nie eins war gleich, Daß man sah mit einem Mal Römischer Könige drei. Mit einander sah man die Zu Speyer im Münster hie. Den Einen sah man gehen, Zwei aufgebahret stehen." Aber auch die fromme Kaiserin Gisela, die Gemahlin Konrads Ii., Bertha, die Gemahlin Heinrichs Iv., und des Barbarossa Gemahlin Beatrix nebst ihrer Tochter Agnes liegen hier begraben. In diesem Dome wurde auch am dritten Weihnachts- tage 1146 Kaiser Konrad Iii. durch die begeisternde Rede Bernhards von Clairvaux veranlaßt, den zweiten Kreuzzug zu unternehmen. Nachdem schon im Jahre 1450 der Dom durch einen Brand schwer gelitten hatte, verheerten ihn 1689 französische Soldaten aufs abscheulichste. Um Schätze zu finden, schonten sie selbst nicht der Ruhe der Toten. Sie rissen die marmornen Grabmäler nieder, öffneten die Gräber, zerstreuten die Ge- beine und steckten schließlich den Dom in Brand. Zugleich wurde aber auch die ganze Stadt Speyer ein Raub der Flammen. Noch einmal, im Jahre 1693, wiederholte sich die Zer- störung der Kaisergräber, und im Jahre 1794 unterlag das Gotteshaus einer neuen Verwüstung. Seitdem wurde es als Magazin verwendet und sollte sogar auf den Abriß ver- steigert werden. Napoleon I. bestimmte zwar im Jahre 1806 den Dom wieder zum gottesdienstlichen Gebrauche; allein derselbe war so zerfallen, daß er nicht benützt werden konnte. Erst nachdem Speyer im Jahre 1816 bayerisch geworden war, erstand der Dom durch die Hilfe des Königs Maxi- milian Joseph von neuem und konnte 1822 wieder dem Gottesdienste zurückgegeben werden. Unter den beiden fol- genden Königen, Ludwig I. und Maximilian Ii., erhielt

7. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 144

1894 - Dresden : Jacobi
- 144 er dann bis nach Bhmen vor und ntigte den Herzog Wenzelslaus zur Unterwerfung; fortan waren die Bhmen den Deutschen zinspflichtig. Zu derselben Zeit kmpften seine Grafen gegen die nrdlichen Wenden mit hnlichem Glck. Die tapferen Redarier schttelten jedoch 929 das drckende Joch ab, berfielen einen deutschen Ort in der Nhe der Elbe und tteten die christlichen Einwohner. Schnell eilte der Markgraf Bernhard dorthin, um Rache zu nehmen. Als er den festen Ort Lenzen in der Priegnitz belagerte, nahte ein groes Heer der Re-barter, um die Stadt zu entsetzen. Mit einer geringen Heeresmacht be-siegte er das gewaltige Heer der Gegner; nach etlichen Angaben sollen 200000 Wenden das Schlachtfeld bedeckt haben. Die Siegesfreude wurde noch erhht durch das knigliche Hoch-zeitsfest, welches um diese Zeit mit herrlicher Pracht gefeiert wurde. Der König vermhlte nmlich seinen Sohn, den Thronerben Otto, mit der englischen Knigstochter Editha. Einige Jahre spter unterwarf Heinrich auch die Lausitzer und nahm ihre Feste Lebusa ein. Es waren eherne Zeiten, wo deutsche Sitte, Sprache und mit ihnen das Christentum in diese Gegenden zwischen Elbe und Oder gepflanzt ist. Schwer wie Eisen hat die Hand der Sachsen an den Wenden geruht und sie endlich zermalmt. Wenn sie unter solchem Joche murrten, sich noch oftmals gegen ihre Drnger er-hoben und in den Kampf der Verzweiflung strzten, wer wollte sie des-halb verklagen?" (Giesebrecht I. S. 230.) )' Die Ungarn. Als Heinrich I. so seine Einrichtungen, besonders seine Reiterei, m mehreren Kmpfen bewhrt befunden hatte, fhlte er sich stark genug, seine frheren Feinde, die Ungarn, zu bekmpfen. Zuvor berief er alles Volk zusammen und sprach zu ihm: Von welchen Gefahren euer Reich, welches frher in allen seinen Teilen in Verwirrung war, jetzt befreit ist, das wi't ihr selbst nur zu gut, die ihr durch innere Fehden und auswrtige Kmpfe so oft bedrngt darnieder lagt. Doch nun seht ihr es durch die Huld des Hchsten, durch Anstrengung von unserer, durch Tapferkeit von eurer Seite beruhigt und geeinigt, die Barbaren besiegt und uuterthnig. Eins bleibt uns noch zu thun brig: da wir gegen unsere gemeinsamen Feinde, die Ungarn, wie ein Mann uns erheben. Bis hieher habe ich euch, eure Shne und Tchter be-raubt, um ihre Schatzkammer zu fllen; nunmehr werde ich gezwungen, die Kirchen und ihre Diener zu plndern, da uns weiter kein Geld, fondern nur das nackte Leben noch brig bleibt Soll ich den Schatz, welcher dem himmlischen Dienste geweiht ist, wegnehmen und als Lse-geld fr uns den Feinden Gottes geben? Oder soll ich lieber der Ver-ehrung Gottes des irdischenreichtums Ehre zuwenden, damit wir uns vielmehr von dem erlsen lassen, der wahrhaft sowohl unser Schpfer als Erlser ist?"

8. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 216

1894 - Dresden : Jacobi
216 - fr seinen Sohn Heinrich um die Hand Constantias, der Erbin von Neapel und Sicilien, anhalten. Der König Wilhelm willigte mit Freuden in diese Verbindung und gelobte seine Lnder den Nachkommen der Constantia. Als die Mailnder den Kaiser baten, da er zum Zeichen der wieder erlangten kaiserlichen Gnade die Hochzeit seines Sohnes in ihren Mauern feiern mchte, gestand er ihnen auch freundlich die Erfllung ihres Wunsches zu, um sie ganz wieder fr das Reich zurckzugewinnen. Hierher eilten nun die Groen aus allen Teilen des deutsch-rmischen Reiches, soda hier 1186 eine hnliche glnzende Versammlung wie vor zwei Jahren zu Mainz versammelt war. Man empfing darauf die Ver-lobte des Knigs Heinrich und beging die Hochzeit mit grter Pracht und kniglichem Pomp. Nachdem Barbarossa auch in Italien fr einen dauernden Landfrieden Sorge getragen hatte, kehrte er in die Hei-mat zurck. Alle Könige rings umher waren nun durch Verwandtschaft, Bndnis oder Unterwerfung, wie einst zu Zeiten Theoderichs des Groen, vom Kaiser abhngig: mit dem Könige von Frankreich war er verbndet, die Tochter des Knigs von Sieilien hatte er seinem Sohne vermhlt, der König von Ungarn war ihm in Gehorsam ergeben, die Tochter des Knigs von Spanien verlobte er seinem Sohne Konrad; dem Dnen-knig hatte er sein Reich unter Lehnspflicht verliehen" frwahr unter ihm blhte: Des deutschen Reiches Herrlichkeit!" h) Friedrichs Kreuzzug und sein Tod. ' a) Veranlassung zu diesem Greuzzuge. Der Sultan Saladin von gypten hatte im Jahre 1187 den Christen Jerusalem entrissen; deshalb bestrmte der Papst Clemens Iii. den Kaiser, sowie die Könige von Frankreich und England, das heilige Grab aufs neue fr die Christen zu erobern. Kaiser Friedrich, welcher schon als Jngling am zweiten Kreuzzuge teilgenommen hatte, zeigte sich gleich anderen Fürsten bereit, den heiligen Zug zu unternehmen. Er ordnete zuvor alle Verhltnisse in Deutschland und Italien und setzte seinen Sohn, den König Heinrich, als Reichsver-weser und seinen Vertreter ein. Mit Heinrich dem Lwen traf er zu-vor das Abkommen, da dieser sich abermals fr drei Jahre nach Eng-land begeben sollte. Zu Anfang des Jahres 1189 forderte der Kaiser die Herzge, Grafen und Ritter, welche das Kreuz genommen hatten, auf, sich im April zu diesem Zuge in voller Bereitschaft in Regensburg einzufinden. Bald darnach zogen unzhlbare Scharen Kreuzfahrer zu Fu und zu Pferde kriegsbereit jener Gegend zu. Der Kaiser musterte hier mehr als 20 000 wohlgerstete Reiter auer dem Kriegsvolke; spter sollen es im ganzen 100 000 Mann gewesen sein. Frauen und Gesindel wurden diesmal vom Zuge ausgeschlossen; es durften sich daran nur solche beteiligen, welche gengende Mittel zur Ausrstung besaen.

9. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 26

1891 - München : Pohl
26 Jahre 924 die Ungarn wieder mit einer Macht erschienen, gegen die Heinrich mit feinem kleinen Heere eine offene Feldfchlacht nicht wagen durfte, gelang es ihm gleichwohl, einen ihrer Anfhrer gefangen zu nehmen und ihn in feiner festen Pfalz Werla bei Goslar zu verwahren. Die Ungarn boten schwere Mengen Goldes und Silbers fr die Auslieferung ihres Huptlings, den sie feines Mutes und seiner wilden Verwegenheit halber hoch schtzten. Aber nicht um kostbare Schtze war es Heinrich zu thun. Sein Blick reichte weiter, als auf den augenblicklichen Gewinn an Reichtmern, welche, wie er nicht mit Unrecht vermuten mochte, die ruberischen Ungarn doch bald wieder durch einen neuen Einfall zurckzuholen versuchten. Um Zeit zur Wehr-haftmachung seines Volkes und Befestigung feines Landes zu gewinnen, lie er den ungarischen Heerfhrern sagen: Euren Fürsten sollt ihr wieder haben; dafr aber sollt ihr Frieden halten neun Jahre laug!" Des gaben sich auch die Ungarn zufrieden, und so erhielten sie ihren Fürsten wieder, und Heinrich entrichtete ihnen sogar den Tribut weiter, welchen ihnen Ludwig das Kiud zugesagt hatte. Nun begann im ganzen deutschen Reiche eine bessere Zeit, berall ein reges und thtiges Leben. berall fing man an, Huser zu bauen und hier und da eine Anzahl derselben mit einer Mauer und einem Wassergraben zu umziehen. Solch eine ummauerte Sttte nannte man eine Stadt oder Burg, und ihre Bewohner erhielten den Namen Brger. Aber die Städte waren noch leichter zu bauen, als Bewohner hinein zu finden; denn die Deutschen haten das Leben hinter Mauern und sagten: Sollen wir uns lebendig begraben lassen? Die Städte sind nichts anderes als Grber!" Da befahl Heinrich, da unter je neun sreigebornen und also wehrhaften Mnnern je einer in die Stadt ziehe, den das Los treffe; fr diesen einen sollten die brigen acht sein Feld mit bebauen und auerdem den dritten Teil des Ernteertrages in die Burg liefern zur Nahrung fr die Bewohner derselben und als Vorrat fr Kriegsflle; denn bei feindlichen Einfllen sollten die Burgen dem Landvolke eine sichere Zufluchtssttte fein. Um den Brgern das Leben recht angenehm zu machen, gab ihnen Heinrich viele Vorrechte, fo da sich nach und nach von selbst immer mehr herbeilieen, in die Burgen zu ziehen. Diese nahmen an Ausdehnung zu; allmhlich erblhten die Gewerbe, die man bisher als Beschftigung einzelner Männer nicht gekannt hatte, zum einzelnen Handwerke; die Stdtebewohner zogen

10. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 236

1891 - München : Oldenbourg
236 Allgemeine Erdkunde. Centralvulkaue finden sich auf Island, den Kanarischen, Azorischen Inseln u. s. w. Die wichtigsten Vulkanreihen sind: Die ostasiatische Reihe von Kamtschatka bis zu den Molukken. — Die Sunda- Reihe. — Die australische Reihe von Neu-Guiuea bis zum antarktischen Polarlande. — Die südamerikanische Reihe vom Feuerland bis Neu-Granada. — Die centralamerikanische Reihe. — Die antillisch-mejikanische Reihe und die nordamerikanische Reihe von Cali- formen bis zu deu Aleuteu. Iv. Entstehung und Gestalt der Vulkane. Dieselben entstehen dadurch, daß die ausgeworfenen Massen um den Krater herum sich auf- schütten (Aufschüttungstheorie). Die Vulkane wachsen demnach von innen heraus wie die Maulwurfshaufen. — Die Form des Berges ist meist die eines regelmäßigen Kegels, wie sie der Eotopaxi und der Eitlaltepetl beson- ders schön zeigen. b) Er dbeb en. I. Begrifs. Erdbeben sind Erschütterungen größerer oder kleinerer Teile der festen Erdrinde. Als Begleiterscheinungen treten sehr häufig aus: donnerähnliches Getöse,' elektrische Erscheinungen in der Luft, Ausströ- mungen von Dämpfen, eigentümliche Nebel, gewaltige Meeresbewegungen u. s. w. Ii. Arten der Bewegung. Man unterscheidet deren zwei: a) Die aufstoßende (sueeussorische') Bewegung; wie heftig dieselbe sein kann, dafür liefert einen erschreckenden Beweis das Erdbeben von Rio- bamba (1797) in Südamerika, das sogar Leichen aus dem Boden des Kirch- Hofs in die Höhe schleuderte; bei dem kalabrischen Erdbeben von 1783 sollen sogar Bergspitzen auf- und niedergehüpft sein. b) Die wellenförmige (undulatorische^) Bewegung: sie ist die häufigste und, wenn nicht sehr stark, am wenigsten gefährlich. Das älteste Beispiel für dieselbe gibt uns das mit dem Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 ver- bundene Erdbeben; oft zeigt das von selbst erfolgende plötzliche Anschlagen der Turmglocken diese Bewegung an. Ursache der Erdbeben. In dieser Beziehung unterscheidet Hochstetter: 1. vulkanische Erdbeben; sie stehen in engster Verbindung mit den vulkanischen Ausbrüchen. 2. Einsturzbebeu; sie entstehen durch den Einsturz unterirdischer Hohl- räume; solche können' erzeugt werden durch die Erosionsthätigkeit der unterirdischen Gewässer. 3. Dislokationsbeben; sie scheinen in Verbindung zu stehen mit den gebirgsbildenden Vorgängen. Ihren Namen haben sie davon, daß mit solchen Erd- beben immer eine Verschiebung (Dislokation) der Gesteinsschichten eintritt c) Hebungen und Senkungen des Bodens. 1. Arten. Hebungen und Senkungen des Bodens können: a) plötzlich eintreten im Gefolge von Vulkanausbrüchen oder Erdbeben; so ist im August 1883 infolge der großen vulkanischen Vorgänge in der Sundastraße die Insel Krakatau zur Hälfte versunken, und sind zahlreiche neue Inseln entstanden. b) Im Gegensatze zu den plötzlichen Hebungen und Senkungen stehen die säkularen, die sich so langsam vollziehen, daß ihre Wirkung nur im Laufe eines Jahrhunderts (lat. saeculum) bemerkbar wird. x) Vom lat. succutere = von unten schütteln. 2) Vom lat. unda = die Welle.
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