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1. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 22

1912 - München : Kellerer
— 22 — die frohe Erwartung der Weihnachtszeit. Denn Christkind hat im Schulhause einen Raum mit Beschlag belegt, den größten, der zu haben ist, den hohen Turnsaal. Da strahlt am Be- scheruugstag der mächtige Lichterbaum, da liegen erwünschte warme Kleider, feste Schuhe und Körbchen mit Leckereien, damit allen Kindern ohne Ausnahme die heilige Zeit, das Fest der Liebe, ein Fest der Freude werde. 13. Vom Hausbau. Neulich kam ich an einen Bauplatz. Viele Arbeiter gruben die Erde heraus und machten eine große, viereckige Vertiefung in den Boden. Daneben lag eine Menge Bretter und Balken, lauter Bauholz. Die Zimmerleute waren eifrig beschäftigt, sie mit der Axt zuzuhauen und mit der Säge kürzer zu machen. Ein Fuhrmann hatte auf seinem Wagen viele rote Ziegelsteine hergefahren, die die Steinträger abluden und aufschichteten. Ein anderer Fuhrmann brachte einen Wagen voll weißer Stein- brocken. Der Maurer schüttete in einen großen, hölzernen Trog Wasser und warf diese weißen Steinbrocken, uugelöschte Kalk- steine, hinein. Das zischte auf, als ob das Wasser siedend wäre. Dann wurde Sand dazu geschüttet und das Ganze zu einem dicken Brei, dem Mörtel, verrührt. Als ich ein paar Tage später kam, war in die große Vertiefung aus Stein und Mörtel der feste Grund gebaut worden, auf dem das ganze Haus steht. Jeden Tag stieg das Gebäude höher, bis das erste Stockwerk aufgebaut war. Sodann setzten die Zimmerleute die Balkeu auf, die in Verbindung mit Latten und Brettern Boden und Decke geben. Auf diese Weise entstehen alle folgenden Stockwerke. Zuletzt wird der Dachstuhl aufgesetzt und dann ist der Rohbau fertig. Nun wurde der Giebel des Hauses mit einem reich mit Bändern verzierten Tannenbäumchen geschmückt. Der Palier stieg auf das Dach und sprach den Zimmermannsspruch. Am anderen Tage erst wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Die Mauern, in denen Öffnungen für Türen und Feuster frei ge- blieben waren, wurden nun mit Mörtel beworfen. Auf die schrägeil Dachbalken befestigte der Dachdecker die großen Platten, die Schornsteinrohre und die Dachrinne, die der Kupferschmied verfertigt hatte. Auf dem Dach wurden kleine Öffnungen für die Speicherfenster gelassen. Auch im Innern des Hauses gab's tüchtig Arbeit. Da mußte der Schreiner die hölzernen Treppen und das

2. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 124

1912 - München : Kellerer
machen berechtigt ist, genügen. Die innere Stadt hat meistens Asphaltpflaster. Dieses Pflaster hat alle Vorteile des Holz- Pflasters und trägt die schwersten Lasten. Freilich ist das glatte Pflaster den Fuhrwerken gefährlich, wenn nicht durch zeitweiliges Sandstreuen, geeigneten Hufbeschlag und sorgfältiges Lenken der Pferde, besonders durch verminderte Fahrgeschwindig- keit abgeholfen wird. Die weiter außen liegenden Straßen find mit Granit gepflastert. Die Fugen zwischen den Steinen werden mit Asphalt ausgefüllt, so daß sich kein Schmutz da- zwischeu ansammeln kann. Gepflasterte Straßen halten auch den schwersten Lasten und dem größten Verkehr stand, haben aber deu Nachteil, daß durch vielen Wagenverkehr eine fort- währendes Gepolter und Gerassel entsteht, das sich namentlich in engern Straßen so steigert, daß die Inwohner sich mit Recht darüber aufhalten. Das Holzpflaster, das die städtische Behörde vor dem Asphaltpflaster auf manchen Plätzen und Straßen der inneren Stadt machen ließ, war leicht zu reinigen, war geräuschlos, aber es bewährte sich gleichwohl nicht, weil die schweren Lasten und die Feuchtigkeit es in kurzer Zeit so beschädigten, daß fortgesetzte Erneuerung nötig wurde. Es wurde fast vollständig beseitigt. In den Vorstädten sind die Straßen zumeist makadamisiert, d. h. es ist mit Steinschutt, der durch Walzen und Wasser zu einer harteu Masse wurde, gepflastert. Diese Straßen haben weniger Dauerhaftigkeit und können nur sehr schwer reiulich gehalten werden, da durch die Hufe der Pferde und durch die schweren Lasten mit der Zeit der Boden aufgerissen wird. Deshalb führt man auch in diesen Straßen nach und nach das Steinpflaster ein. b) Wasserversorgung. Zu den segensreichsten Einrichtungen der Gemeiude ge- hören die Wasserversorgung, die Kanalisation und das Schlacht- haus. München war früher als eine ungesunde Stadt bekannt und besonders Fremde fürchteten den häufig auftretenden Typhus. Wasser und Reinlichkeit haben die Verhältnisse aufs günstigste verändert. Das Trinkwasser wurde ehedem teils durch die Brunnen- hänser, die ihr Wasser aus den Quellen am rechten Ufer der Isar erhielten, teils durch Pumpbrunnen geliefert. Heute er- hält München sein Wasser aus dem nach Südosten hochgelegenen Mangfalltal. Das Wasser wird seit 1883 durch Röhren in einen Sammelkanal geleitet und der Stadt zugeführt. Durch

3. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 168

1912 - München : Kellerer
— 168 — halt der Knecht den Boden. Eben schüttet er eine Ladung Wasser über die Steinfließen, der Besen hilft kräftig nach. Einen großen Spaß macht mir der zweite Stall; ein lautes Grunzen der Rüsseltiere begrüßt uns, wenn wir den Trank in die Tröge schütten, bald weicht der Lärm einem befriedigten Schlürfen und Schmatzen. Noch erinnere ich mich des ersten Mals, als mich, 'den noch nicht Sechsjährigen, der Vetter über die niedrige Bretterabteilung schauen ließ. „Aber Vetter, die sind ja gar nicht schmutzig," das war meine erste Äußerung, erst dann beobachtete ich mit Erstaunen die fetten Mutterschweine, die wie unbewegliche Klumpen auf dem Boden des Kobens lagen. Der Schafstall war leer. Die wolligen Bewohner nach- tigen im Sommer im Pferch auf der Wiese droben am Walde. Aber auch auf dem Hofe ist reges Leben. Auf dem Platz, den Haus, Stall und Scheune begrenzen, tummelt sich Geflügel aller Art. Der Misthaufen, der wie ein regelrechtes Viereck neben dem Stall aufgeschichtet ist, gibt eine reiche Fundgrube fürs Hühnervolk. Da kräht der stolze Hahn und gackern die sorglichen Hennen. Hart an *der Hühnersteige, die zur Osfuuug des Hühnerstalles führt, scharrt die Gluckhenne mit ihren Küch- lein. Die Bäuerin geht durch den großen Stall ins Hühner- Hans, um die Eier zu holen. Im dunkelsten Winkel hat die Bruthenne ihr Nest. Die Stangen sind die Schlafstätten des Hühnervolks. Ein besonderer Stolz der Base ist der Brut- apparat, in dem durch künstliche Wärme die Eier ausgebrütet werden. So erhält die Base Küchlein das ganze Jahr hindurch, auch zu den Zeiten, wo die Hühner nicht brüten. Mitten im Hof steht noch ein Hans mit Türmchen und Schnitzereien, aber hoch auf einer Stange. Ihr solltet sehen, wie das Taubenvolk flattert und schwirrt, wenn die Magd mit dem Futter kommt. Einen gehörigen Teil des Lärmes verursachen die Enten und Gänse, die sich schnatternd in der großen, teichähnlichen Pfütze baden. Sie begehren auf, daß die Magd, die eben am Brunnen die Wäsche schwenkt, sie vertrieben hat. Abends wackeln sie in den Raum neben der Hühnersteige und sorgsam verschließt die Magd Geflügelstall und Taubenschlag vor Fuchs und Marder. Wenn auch mein Vetter die Wasserleitung in die Küche richten ließ, der laufende Brunnen mit seiner Holzröhre und seinem breiten Steintrog ist doch unentbehrlich. Der obere höhere Teil wird von dem durstigen Vieh aufgesucht, das von der Weide und zur Weide getrieben wird. Der tiefer gelegene, niedrige Teil, in den das Wasser durch eine Rinne hinunter--
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