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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 19

1913 - München : Seybold
hartem Tuff geworden ist. Die Besteigung wurde nur mit einer be- schränkten Zahl von Trägern ausgeführt. In langsamem Anstieg mühte sich die kleine Karawane auf schmalen Pfaden durch eine Pflanzendecke, die von Hauptmann Herrmann als „Urbuschwald“ bezeichnet worden ist. Es ist ein oft undurchdringliches Gebüsch von krautartigen Sträuchern und meist nicht sehr hohen Bäumen. Nach dreistündigem, mühevollem Steigen wurde 5oo Meter unter dem Gipfel, im Sattel zwischen Mittel- und Südkrater, ein enges Lager bezogen. Dichter Nebel wogte um uns her und verschleierte die Aussicht auf den Gipfel. Und kaum war das letzte Zelt aufgeschlagen, so prasselte mit kolossalem Hagelschlag ein Gewitter hernieder und verwandelte die Gegend auf kurze Zeit in eine Winterlandschaft. Die Temperatur sank naturgemäß schnell, und die Kälte machte sich so unangenehm fühlbar, daß sich die armen Träger zum Schutz vor dem Unwetter unter die Zeltdächer drängten. Aber dann klärte sich der Himmel auf, und prachtvoll hob sich auf einmal der Gipfel des Vulkans als dunkle Silhouette gegen die vorüberjagenden Wolken ab. Wir hatten den Aufenthalt zu einer kurzen Mahlzeit benutzt, und nun wurde sofort der Anstieg zum Gipfel unternommen. Die Böschung steigt bis zu 35 Grad. Sie zu erklimmen war außerordentlich anstren- gend, da das naokte Gestein dem Fuß nur wenig Halt bot. Zudem machte sich die ungewohnte Dünne der Luft äußerst fühlbar, so daß man ge- zwungen war, fast alle hundert Schritte mit hörbar klopfendem Herzen sqhwer atmend stehen zu bleiben. Aber unermüdlich kletternd strebten wir vorwärts. Zehn Meter liegt der Kraterrand noch über uns. Die hämmernden Pulse zwingen uns zu nochmaliger kurzer Bast; hätten wir geahnt, welches Bild uns erwartete, so würden wir schneller geeilt sein. Denn verstummend blickten wir wenige Augenblicke später in eine riesige Arena von unbeschreiblicher Großartigkeit. Der abgestumpfte Gipfel des Ninagongo ist nämlich ganz von einem mächtigen, nahezu kreisrunden Explosionskrater eingenommen, dem Graf-Götzen-Krater. So habe ich ihn seinem kühnen Entdecker zu Ehren getauft. Die Innen- wände des Kraters lallen steil nach unten ab und enden hier auf einem völlig ebenen Lavaboden, in dessen Mitte zwei nebeneinanderliegende steilwandige Eruptionsschlote ausgesprengt sind, die sich wie eine etwas plattgedrüokte große Acht ausnehmen. Eine Vorstellung von den ge- waltigen Ausdehnungen des Graf-Götzen-Kraters vermögen am besten die von Oberleutnant Weiß ausgeführten Messungen zu geben. Danach be- trägt der Durchmesser des Kraters 1251 Meter, seine Tiefe i55 Meter 19 2*

2. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 20

1913 - München : Seybold
und der Durchmesser der beiden Eruptionsschlote 336 bzw. 459 Meter. Der Anblick dieses riesigen Kraterloches ist überwältigend. Zu Graf Götzens Zeit, im Jahre 1894, war der Ninagongo noch in voller Tätigkeit, von der man Spuren selbst bis zum Jahre 1906 bemerken konnte. Jetzt lagen beide Schlote vollkommen friedlich da. Nur die zahlreichen damp- fenden Spalten und Risse im Kraterboden gemahnten an die schlummern- den vulkanischen Gewalten. Jeden Tag können diese mit neuer Tätigkeit erwachen. Denn die scheinbare Ruhe des Berges berechtigt nach dem Urteile Kirschsteins keineswegs dazu, den Ninagongo den erloschenen Feuerbergen der Erde zuzuzählen. Der Berg gilt den Eingeborenen als ,,wasimu“ — verhext — und die Legende geht, daß jeder sterben muß, der ihn besteigt. Nur wenige Aufgeklärte glauben nicht mehr daran. Auch Kissubi zog es vor, den Zorn des Berggeistes nicht heraufzube- schwören und im Lager zu verbleiben. Erst später, bei Kirschsteins Aufstieg, entschloß er sich widerstrebend, ihn bis zum Kraterrande zu begleiten. Das Echo eines abgegebenen Schusses bricht sich, wie ich mich selbst überzeugt habe, tausendfach an den Felsen, und es klingt, als rase der Schall ohne Unterbrechung an der Kraterwand herum, ohne den Ausweg finden zu können. Kein Wunder also, daß der Berggeist ob dieser Ruhestörung erbost ist. Sein Name ist Gongo. Er ist der oberste aller Geister; zu ihm gehen die Seelen der Verstorbenen und von ihm erhalten sie dauernden Wohnsitz in einem der Vulkane angewiesen. Bei dem Gongo wohnt ferner noch der Geist Liangombe mit seiner Mutter Nina Liangombe, seinem Vater Bawinga und seinem Großvater Njundo. Liangombe führt die Aufsicht über die Seelen derjenigen, die Böses getan haben; er bindet und schlägt sie. Namlagira und Mikeno sind Söhne des Gongo. Der Namlagira soll früher bei seinem Bruder gewohnt haben, von diesem aber vertrieben sein, weil er Feuer mitge- bracht und damit das am Berge vorhandene Wasser vernichtet habe. Auch mit seinem Vater Gongo soll der Namlagira tödlich verfeindet ge- wesen sein. Lange habe der Kampf unentschieden getobt, bis es dem Namlagira gelungen sei, mit einem Streiche den Kopf des Gongo ab- zuschlagen, wovon die abgeflachte Form des Hauptkegels herrühre. Nach einer Mitteilung vom Hauptmann von Beringe, der ich diese Angaben zum Teil entnehme, hat jeder dieser Geister seinen eigenen Priester, der am Fuße des Berges wohnt, die Opfer in Empfang nimmt und (he Entschlüsse des Geistes dem Opfernden übermittelt. Die Stellung eines solchen Priesters soll, wie ihm erzählt wurde, eine sehr einträgliche sein. 20

3. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 154

1913 - München : Seybold
etwa 1000 m hohen Paß überschreiten. Jetzt geschieht dies mit der Eisenbahn, aber auch ein Fußgänger kann den Weg ohne große Mühe zurücklegen, obgleich der letzte Teil ziemlich steil ist. Anders war es, als es auf dieser Straße von Menschen wimmelte, die zu Tausenden hier entlang strömten und von denen viele noch schweres Gepäck tragen mußten. Damals war der Wall des Chilkootpasses auf der ganzen Welt verrufen. Auf der Südseite hat die Bergkette mit all ihren Tälern Der Chilkootpaß in Alaska mit passierenden Einwanderern im Jahre 1898. und Fjorden einst unter einer Eisdecke gelegen, und ihre Oberflächen- formen erinnern an andere gebirgige Küsten, die wir bereits kennen ge- lernt haben. Unser Weg geht jetzt nordwärts, und nach aller Erfahrung, die wir schon in anderen kalten Gegenden gemacht haben, sollte man glau- den, daß wir ebenfalls auf Eis oder auf Spuren ehemaliger Vereisung stoßen würden. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenigstens nicht mehr, so- bald wir die Region der ersten tiefen Bergseen verlassen haben und ein wenig weiter in das Land hineingedrungen sind. Dort hat die Landschalt einen ganz guten Charakter, und wir befinden uns nun in der zweiten 154

4. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 257

1913 - München : Seybold
Vi. Die Polargebiete. 1. Grönland und die Eskimos*. Als Mitglied einer dänischen Expedition habe ich an einem Versuche, in einen der nördlichsten Fjords einzudringen, teilgenommen. Doch schon beim Einfahren war unserem Schiffe der Weg beinahe versperrt. Es mußte sich zwischen äußerst zahlreichen, riesengroßen Eisbergen hindurchschlängeln, und man darf wohl annehmen, daß das Wasser hier wie auch sonst an der Mündung solcher Fjords seichter ist, und eben des- halb viele der größeren Eisberge auf dem Grunde stehen. Das Wetter war herrlich, warm und sonnig, was aber eine Fahrt zwischen Eisbergen recht gefährlich macht. Häufig fallen Stücke von ihnen hinunter, die Bewegung pflanzt sich durch das Wasser fort, und bald ist alles weit und breit in Aufruhr. Wir mußten umkehren, ohne das Innere erreicht zu haben, aber schon das, was wir hier sahen, beweist, daß sich ein Zweig des Inlandeises bis an den inneren Teil des Fjords vor- schiebt und in ihm abstürzt, denn ein solches Material von Eisbergen, wie sie uns hier den Weg versperrten, würde ein gewöhnlicher Tal- gletscher niemals liefern können. Die verschiedenen Fjordarme dieser Gegend sind einander in dieser Hinsicht jedoch sehr unähnlich. Ich besuchte auch einen anderen, den ein wenig nördlicher liegenden Fors- blad-Fjord, zum König-Oskar-System gehörend. Sein schmaler, von wildem Hochgebirge umschlossener Arm endet an einer halbkreisförmi- gen, steilen Bergwand, die mehrere hundert Meter hoch ist. Gelingt es einem sie zu erklimmen, so befindet man sich in einem langen, flachen lale mit vielen kleinen Seen, einem mir sehr interessanten Terrain, weil das, was ich dort vom Gesteinsuntergrunde sah, entschieden gegen die Nordenskjöld, O., Die Polarwelt und ihre Nachbarländer. Teubner, Leipzig'. Alurawski, Quellenlesebuch 17 257

5. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 123

1913 - München : Seybold
Sturm in ungehemmter Freiheit; nur mit Mühe konnten wir uns auf den Beinen halten. Robert und ich drückten uns auf der geschützten Seite eines großen, bewimpelten Steinmales gegen die *Erde, während Rabsang und unser tibetischer Cicerone trockenen Yakdung sammelten. Mit Hilfe des Feuer- stahls setzten wir ihn in Brand, und dann hockten wir alle vier um das vom Sturm gepeitschte Feuer. Wir öffneten die Pelze, um ein bißchen Wärme in die Kleider strömen zu lassen, und zogen die Stiefel aus, um die Füße zu erwärmen; aber wir saßen anderthalb Stunden, ehe wir uns auch nur annähernd wieder als Menschen fühlten. Dann eilten wir in der Richtung nach Südsüdwesten abwärts und lagerten uns im Tale Schamun, in der Nähe einiger erbärmlicher Steinhütten. 8. Bilder aus Java*. Seit dem Jahre 1896 ist die große, zentrale Eisenbahnlinie vollendet, welche jetzt ganz Java durchzieht, von Serang im Westen bis Probolingo im Osten. Die meistbenützte Strecke ist die mittlere, von Batavia bis Surabaya, der zweiten Hauptstadt der Insel. Diese lange Strecke wird in zwei Tagen zurückgelegt, da Nachtzüge nicht existieren und man in Maos, halbwegs zwischen beiden, übernachten muß. Bei der Kürze der Zeit, die mir noch zu Gebote stand, mußte ich auf den Besuch von Ostjava verzichten und mich auf den schönsten Teil von Mitteljava beschränken. Hier zogen mich vor allem andern zwei berühmte und vielbesuchte Punkte an: Garut mit seiner großartigen vulkanischen Gebirgsnatur und Djokjakarta mit den berühmten Hindutempeln. Hier dürfte es gestattet sein, einiges über die javanische Landschaft im allgemeinen zu sagen und über die charakteristischen Bestandteile, welche deren Reiz bedingen. Soweit ich dieselben kennen gelernt habe, finde ich, daß ihre besondere Schönheit in der wechselvollen Vereinigung von drei wirksamen Teilen besteht: im Hintergründe ein großartiges, meist blau oder violett erscheinendes Gebirge, dessen vulkanischer Charakter sich in der vorherrschenden Kegelform seiner Hebungen kundgibt, oft auch in der Rauchwolke, welche aus dem Gipfel der Kegel aufsteigt, im Mittelgründe ein gut gepflegtes Kulturland, in welchem die Terrassen der lichtgrünen Reisfelder überwiegen, im Vordergründe die unend- Haeckel, Ernst, Aus Insulinde. Malayische Reisebriefe. Kröner, Leipzig-. 123

6. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 171

1913 - München : Seybold
Wie zwei Buben rannten wir trotz der Sonnenhitze und des unter den Füßen weichenden Aschenbodens in großen Sprüngen den Berg hin- auf; ohne es zu ahnen, waren wir schon nahe am Bande der Gipfel- höhe angelangt, und genau zu dieser Zeit löste sich die Wolkenhülle so weit, daß der rätselhafte Turm, im Sonnenscheine schimmernd, aus ihr hervortrat. In einer Minute war der Kraterrand gewonnen; gleich- zeitig erschien auf ihm in dem weichenden Nebel auch Dr. Hovey in- mitten eines halben Dutzends seiner Träger; aber nur ein flüchtiger Gruß wurde gewechselt; er rannte ebenso wie wir über die Hochfläche dem Fuße des Konus zu. Die uns zugewendete Seite des Mont-Pele-Gipfels erschien als eine halbkreisförmige Hochebene von durchschnittlich hun- dert Schritt Breite, die gegen Nordosten von einer kahlen, etwas höheren Kuppe, der Morne Lacroix, der ehedem höchsten Spitze des Berges, überragt wurde. Feine, kiesige, graue Asche, vermischt mit kleinen weißen Bimssteinstücken und vereinzelten vulkanischen Blöcken, setzte den Boden der Hochfläche zusammen. Jenseits des Grabens, aus der Tiefe des Kraterkessels, erhob sich nun, jetzt nur kaum noch hundert Meter von uns entfernt, mit ungeheurer, fast senkrechter Steilwand der mächtige Konus. Übermäßig solid schien das Gebäude freilich bei der Kühnheit seiner Architektur nicht zu sein; denn ein paar gewaltige vertikale Risse durchzogen die uns zugekehrte Steilwand, und wirklich, während wir hier standen, löste sich von der Südwand ein großer Haufe von Steinen, um teils nach der abgewandten Seite des Berges, teils in den Kratergraben zu unseren Füßen hinabzurollen. Noch zweimal während unserer Anwesenheit auf dem Gipfel wiederholte sich das, und das helle, knatternde Geräusch dieser Steinstürze hatte etwas Unheimliches; konnte es doch der Vorbote für den Einsturz der ganzen Riesensäule sein, und dann wären wir auch, schon durch den Luftdruck, jedenfalls verloren gewesen. Sonst herrschte aber hier oben eine tiefe, feierliche Stille. Lautlos stiegen die weißen Dämpfe aus den Tiefen des Kraterrisses hervor und mischten sich ununterscheidbar mit den sich bildenden und wieder lösenden weißen Wolken. Wie wir es heute früh von unten gesehen hatten, krochen die leuchtenden Massen über die Gipfelfläche dahin und brandeten langsam an dem Felsen- turm empor, umschwebten wie Geistergebilde seine Flanken und hüllten ihn zeitweilig wieder gänzlich ein in ihre Schleier. Dann aber trat er von neuem siegreich hervor, in dieser leise wallenden Bewegung selbst wie lebendig, und in seiner ätherisch zarten Färbung eher wie 171

7. Die Germanen - S. 48

1910 - Ansbach : Seybold
— 48 — minbert, daß das dazu erforberliche Laub urtb Baumaterial vom Laube unentgeltlich hergegeben, Hand- urtb Spannbienste aber in den eroberten Provinzen von den besiegten Völkerschaften mtb demnächst auch großenteils vom Heere unentgeltlich geleistet werben mußten und daß die Unterhaltung den Provinzen unter Aufsicht der von der Regierung bestellten Straßen-Rommissarien oblag. Peucfer Iii, 209. Alle römischen Heerstraßen mürben in der Form von Dämmen erbaut, bereu Krone sich nach beiben Seiten mit einem Gefälle von einigen Zollen 2) abbachte und beren Höhe, einschließlich der Besteinung in der Ebene in der Regel vier bis sechs Fuß, wo sie aber Terrainsenkungen burchschnitten, bis zwölf Fuß und barüber betrug .... man wollte auf ihnen auch eine freie Aussicht nach allen Seiten, besonbers aber einen höheren Staubpuukt für eine wirksamere Bekämpfung des seitwärts anbringenben Feinbes gewinnen und die Straße selbst babei als Wall und Brustwehr benutzen. Die }_8 Fuß betragenbe normale Breite ihrer Krone gestattete nicht nur mit Kolonnen barauf zu marschieren sonbern auch bei einem unerwarteten Angriffe nötigenfalls wie auf den Wällen der Lager zu kämpfen, benen sie auch bar in ähnlich waren, daß die Erbe der auf beiben Seiten zum Abfluß des Regenwassers ausgehobenen Gräben wallartige Brustwehren bilbete. Zu dem Bau der Straßenbämme würde, wo die Beschaffenheit des Bobens der Umgegenb es irgenb gestattete, vorzugsweise eine Mischung von Lehm und Sanb angewenbet und solcher durch starkes Zusammenstampfen eine mit der Zeit noch zuuehmeube so große Festigkeit gegeben, daß selbst jetzt noch das Einhauen mit der Spitzhacke nur mit Mühe zu bewerkstelligen ist. — An Bergabhängen und in sehr weichem sumpfigen Boben würden diese Dämme gleich den Straßen der Städte gepflastert, auf den übrigen Strecken aber mit einem Unterbau von Felbsteinen versehen und letzterer dann mit Kies beschüttet. Diese Befteinung bestaub stets aus mehreren Lagen, welche durch Kalkmörtel in sich und mit einanber verbunben und in die Erbbämme in der Art eingesetzt würden, daß die unterste, an den Seiten durch große Borbsteine festgehaltene Lage in der Regel durch to bis \2 Zoll starke horizontale und in Mörtel gesetzte Steinplatten gebilbet würde, auf welche eine Schicht festgestampfter Lehmerbe in der Stärke von 5—6 Zoll, sobann eine ^5—20 Zoll starke Schicht von mit Mörtel verbunbenen Felbsteinen ober zerschlagenen Steinplatten und enblich eine letzte Schicht von mit Kalkmörtel verbunbenem Kies in der Stärke von 6 bis 9 Zoll folgte, *) \ Fuß — meist \2 Zoll — 0,30 m.

8. H. 3, Teil 1 - S. 49

1911 - Ansbach : Seybold
Die Ungarnschlacht 933. $9 Bauart ging man vom Holz- zum Steinbau über; neben Waffenmeistern und Schmieden, die schon zur Zeit Karls des Großen genannt werden, gab es jetzt Bauhandwerker. Doch der Steinmetz wurde bald zum Bildhauer, der Säulen und Wände verzierte. Leuchter, Altardecken und Gewänder wurden kunstvoll gestaltet und zur Ausschmückung der Kirchen malte man Bilder aus der Hl. Geschichte. So entwickelte sich eine Handwerkerschaft in den Orten, wo vielemenschen beisammen wohnten; man nannte sie Städte. Heinrich war endlich auf ein gutes, schlagfertiges Heer bedacht. Für den Kampf gegen die Ungarn waren seine Krieger 39 viel zu schwerfällig. Er übte sie rasche Bewegungen in geschlossener Reihe auszuführen und dabei Schwert oder Lanze zu gebrauchen. Diese Reiterschar sammelte er aus Leuten, die durch 40 Raub oder Diebstahl zeigten, daß sie tapfere Degen seien. Er verschonte sie mit der ihnen gebührenden Strafe und gab ihnen Acker und andere Güter als Lehen. Von diesen Kriegern wählte Hein- 46 rich jeden neunten Mann aus und ließ ihn in der Burg wohnen, daß er hier für seine acht Genossen Wohnungen errichte und von aller Feldfrucht den dritten Teil empfange und bewahre; die übrigen acht aber sollten säen und ernten und die Frucht sammeln für den neunten Mann und dieselbe an ihrem platze aufbewahren. So sammelte sich Heinrich ein Kriegsheer, welches seine Burgen verteidigte, und verschaffte seinen Dienstleuten Hab und Gut, daß sie sich ernähren konnten. Die Ungarnschlacht 933. Die neun )ahre des Waffenstillstandes gingen zu Ende und es drohte ein neuer Krieg mit den schlimmsten Feinden des Reiches. Heinrich berief daher die vornehmen Sachsen zusammen und sprach zu ihnen: „Don welchen Gefahren euer Reich befreit ist, das wißt ihr selbst nur zu gut. . . . Seite 36 bis . . . Der Ruf seiner Macht 53 und Tapferkeit verbreitete sich weithin über alle Völker und Könige. Heinrichs Tod. 3m Herbste des Jahres 935 begab sich Heinrich nach Bodfeld, einer Burg im Harz, . . . Seite 38 bis . . . und in der Kirche 57 des hl. Petrus vor dem Altare begraben. ------ Falk, Geschichtsunterricht. Iii. Heft 1. Teil.

9. H. 3, Teil 1 - S. 160

1911 - Ansbach : Seybold
^60 Historische Grundlagen. der Gefahr entgegen.l) . . . Bald hatte der König mit großen Streitkräften den Rhein überschritten und warf sich zuerst mit großem Ungestüm auf Köln. . . . Aber der Erfolg entsprach seiner Erwartung nicht; denn er ward durch eine blutige Abwehr zurückgedrängt und genötigt mit fernhin abgestecktem Lager die Einschließung der Stadt ins Werk zu richten. Doch ich sollte vielmehr sagen, daß die Belagerer von den Belagerten belagert wurden; denn die rheinabwärts schwimmenden Schiffe, die dem Heere Zufuhr brachten, wurden weggefangen, so daß dasselbe, wie belagert, von drückendem Hunger zu leiden hatte. ... So oft die Feinde es versuchten durch die Core zu dringen, die Mauer mit dem Sturmblock zu durchbrechen, die Türme mit schwerem Geschütz zu zertrümmern, brachten sie nach vergeblicher Bemühung nur Munden und Leichen ins Lager heim. Menschen und Pferde wurden durch Nahrungsmangel und übermäßige Anstrengung erschöpft und kraftlos; denn als sie die Fluren ringsum verheert hatten, fanden sie nichts mehr vor und nach entlegeneren Gebieten wagten sie sich wegen des im Hinterhalt lauernden Gegners nicht heraus. Zu diesen Übeln kam noch eine Krankheit, die wie gewöhnlich die bösen und die Luft verderbenden, in Kriegslagern heimischen Gerüche erzeugte und die nicht nur die Gemeinen sondern auch die Fürsten teils aufs Lager warf, teils tötete. Vita Heinrici iv., $6 u. ff. So beschloß der König, der überdies einen Überfall vor der Stadt besorgte, endlich abzuziehen um sich unmittelbar gegen seinen Pater zu wenden. Nach einer Belagerung von mehr als drei Wochen wurde Köln von den Feinden frei; der König wandte sich mit seinem Heere nach Aachen... Lin offener Kampf, welchen der Sohn bisher noch immer gegen den Pater gemieden hatte, schien jetzt unvermeidlich. Doch noch einmal suchte man ihm zu entgehen und schickte eine neue Gesandtschaft an den Kaiser ab. Giesebrecht m, ?6o. Entschieden war die Sache des Kaisers in kühnem, erfolgreichem Vordringen begriffen und sein schließlicher Sieg kaum noch zweifelhaft; . . . Gebhardt i, 358 u. 359. Ende. ... Da traf eine Nachricht ein, die unverhofft den Wolkenhimmel so großer Bedrängnis aufheiterte. Ihr Inhalt war, daß der Kaiser gestorben fei. Erst stutzten sie bei dieser Kunde; !) Noch für den *6. April ist die Anwesenheit des Hofes in Köln bezeugt. Darnach kehrte Heinrich Iv. mit seinen Getreuesten nach Lüttich zurück. Ittever v. Knonau V, 50v

10. H. 3, Teil 1 - S. 111

1911 - Ansbach : Seybold
Der Sachsenkrieg. m sie hier angelangt waren, fiel er ihnen zu Füßen und bat sie um Gotteswillen . . . sich seines Unglücks zu erbarmen; ... die Beleidigung der königlichen Majestät betreffe nicht bloß ihn allein, sie sei eine öffentliche Beschimpfung für alle diejenigen, welche ihn zum König erkoren . . .; alle möchten daher . . . dahin streben, daß nicht die königliche würde . . . durch ihre Fahrlässigkeit verdunkelt würde und daß sie nicht ein so schlechtes Beispiel ihrer Zeiten ungestraft zu ihren Nachkommen gelangen ließen. )ndem er so redete, rührte er ... alle Anwesenden zu Tränen. Einige von ihnen stimmten dafür, daß man das Heer . . . unverzüglich nach Sachsen führen . . . müsse. Andere gaben ihre Meinung dahin ab, daß man die Sache nicht voreilig angreifen dürfe; das Volk der Sachsen sei sehr kraftvoll und . . . auch noch durch vielfache Übung sehr erfahren im Kriege, jetzt seien sie überdies . . . erbittert . . . und wären fest entschlossen zu sterben oder zu siegen; deshalb müsse man den Fürsten Aufschub gewähren, um nach Hause zu kehren, Mannschaft zu rüsten und die Vorräte zu vermehren, so daß man dann imstande sei mit größeren Mitteln . . . den Krieg auszuhalten. ... Da dieser Ratschluß von allen gebilligt wurde, gebot der König, daß am siebenten Tage nach dem Fest des heiligen Michael das Kriegsvolk zum Feldzuge zu Bredingen . . . sich versammeln sollte. Samberts Jahrbücher ^3$ u. ff. Nachdem aber die Sachsen von der Flucht des Königs . . . Nachricht erhalten hatten, ließen sie . . . Mannschaften zurück um die Burg ... zu belagern; die übrigen aber zogen aus um die andern Burgen zu zerstören, welche nicht so sehr fest waren. Brunos Sachsenkrieg 34. Die Empörer bemächtigten sich der Heimburg und Hasenburg. Dagegen hielt sich die Harzburg. . . . Nun aber trat, wohl sicher von der Opposition veranlaßt oder bestochen, ein gewisser Regenger auf mit der Anklage, der König habe ihn zur Ermordung Rudolfs und Bertholds gedungen. Es war eine plumpe Kontrafaktur der Vorgänge, die zu Dttos Sturz geführt hatten. Die süddeutschen Herzoge nahmen dies zum Vorwand, um dem Könige solange die Unterstützung zu versagen, bis er sich von jenen Beschuldigungen gereinigt habe. Schon berief Erzbischof Siegfried eine Fürstenversammlung nach Mainz, um hier gegen den König vorzugehen; man strebte bereits nach seiner Absetzung. Um diese pläne zu vereiteln, begab sich Heinrich nach dem Rhein. Gebhardt 1, 344. Als er in der Nähe von Worms an einen (Drt gekommen war, der £or>ertdeburg2) heißt, wurde er von einer sehr schweren *) Jedenfalls Marktflecken Breitungen an der Werra im Hennebergischen. 2) Ladenburg am Neckar.
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