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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 2 - S. 64

1913 - Grünstadt : Riedel
64 Von der Entstehung des Ackerbodens. „Das Land, das einst in wildem Mut Die Ahnen uns erstritten, Das Land, für das mit unserm Blut Gekämpft wir und gelitten, Das birgt des Staates Kraft und Ruhm Und spendet stetig Segen Das ist ein uralt Heiligtum: Heil allen, die es pflegen!" (Walther Schulte vom Brühl.) Ja, heilig ist die Scholle, die uns nährt und ehrwürdig seit biblisch grauen Tagen der Grund und Boden, den wir als unserer Väter Erbe mit Freude und Stolz bewohnen und bebauen! Wenn man dem deutschen Bauern im allgemeinen die Eigenschaft der Bodenständigkeit beilegt, so gereicht ihm das zu hohem Ruhme. Ist damit doch zugestanden, daß sein Lieben und Hoffen, sein Denken und Schaffen dem heimatlichen Boden gehört, daß sein Lebensglück tief wurzelt im nährenden Grunde seines Vaterlandes. Wie oft im Laufe der Jahrhunderte ward um diesen heiligen Besitz gestritten! Immer wieder wurde er mit dem Blute seiner Bebauer gedüngt. Und könnten wir in die Jahrtausende hineinschauen, die diesen Boden schufen, welche grauenhaften Kämpfe der Naturgewalten, grandiosen Umwälzungen, wie viel Vernichtung und immer wieder neues Werden würde unserem staunenden Blicke sich offenbaren! Was wir jetzt als feste Masse unter unseren Füßen haben, wogte einst als kochenöes, leuchtendes Lavameer rund um den Erd- ball, der damals als glühende und wärmende Sonne seine Bahn durch das Weltall zog, von einer Atmosphäre heißer Dämpfe, namentlich Wasserdümpfen, dicht umhüllt. Jahrtausende mag jene Erdensonne Licht und Wärme benachbarten Welten zugestrahlt haben. Allmählich aber erlosch ihr Glanz, das Lavameer erstarrte, schlief ein unter fester Rinde aus Urgestein, und, abgekühlt an der erkaltenden Felsendecke, schlugen die Dämpfe der Atmosphäre sich als brausendes Urmeer nieder, das den Erdball umspülte von Pol zu Pol. Aber immer und immer wieder erwachte der gefangene Riese, die glutflüssige Masse des Erdinnern. Mit ungeheurer Kraft durch- brach sie die Mauern, die sie gefangen hielt und aus der Tiefe em- por schossen die glühenden Lavamassen, sich auftürmend zi^ Kon- tinenten und wolkenragenden Gebirgszügen. Wie riesige Seifen- blasen schäumten sie aus, um oft genug auch wie diese wieder in die Tiefe zu versinken. Land und Meer machten sich den Platz

2. 2 - S. 81

1913 - Grünstadt : Riedel
81 beutet den Boden aus und macht ihn nährstoffärmer. Aber auch die physikalische Beschaffenheit desselben wird ungünstig beeinflußt. Die Pflanzendecke entzieht einerseits dem Boden eine Menge Feuchtigkeit, andrerseits wehrt sie der Luft und den athmosphärischen Niederschlägen den ungehinderten Zutritt. Infolgedessen erfährt die Verwitterung eine wesentliche Verlangsamung, der Boden wird härter und arbeitsmüder. Es muß daher dem Erntewagen der Pflug nachfolgen. Er reißt die feste Bodendecke wieder auf, schafft Oeffnungen und Kanüle, durch welche Luft und Wasser und Wärme wieder in den Boden eindringen können um dort ihr stilles Schassen zu betätigen. Außer- dem erfahren dadurch die organischen und anorganischen Bestand- teile des Bodens eine gründliche Mischung. Auch beim Pflügen ist die Kenntnis der Bodenarten und ihrer Eigenschaften für den Landmann von großer Bedeutung. Schwere Tonböden darf er im Frühling und Sommer nicht bei Nässe pflügen, weil die ungebrochenen Schollen bald zu steinigen Klumpen erhärten, die sich oft das ganze Jahr hindurch nicht voll- ständig wieder beseitigen lassen und manchmal die Ernteaussichten erheblich beeinträchtigen können. Im Spätherbste schadet das Pflügen nasser Felder weniger, weil der Winterfrost die Schollen wieder zu zerkrümeln vermag. Man ackert aus diesem Grunde im Herbste auch recht tief, damit die Kälte ihre verwitternde und fruchtbar machende Tätigkeit nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in den tieferen Bodenschichten ausüben kann. Auch das Eggen dient dazu eine leichte Lockerung der Ackerkrume herbeizu- führen. Indes kann die allzugroße Lockerung auch ihre Nachteile haben. Die in den Haarröhren des Bodens aufsteigende Feuchtigkeit verdunstet schneller und der Boden trocknet allzurasch aus. Diesem Uebelstande sucht das Walzen entgegenzuwirken, indem es die obere Schicht von Kapillargesäßen zerstört, sodaß das Wasser nicht mehr bis zur Oberfläche gelangen kann, wodurch die Verdunstung eine Hemmung erfährt. Ist der Ackerboden in richtiger Weise behandelt worden, dann vermag die Natur in der Stille gleichfalls richtig zu schaffen. Unter dem Einflüsse des Wassers wie des Sauerstoffes der Luft vollziehen sich merkwürdige Zersetzungen im Boden. Auch eine Gärung findet statt, vergleichbar den Vorgängen im Backtroge. Es ver- wesen die organischen Bestandteile der Ackerkrume, erzeugen dadurch pstanzliche Nährstoffe, die gleichzeitig aber auch mitwirken bei der Zersetzung der Mineralbestandteile des Bodens. Während dieser Vorgänge wird der Boden mürbe und locker. Tritt man darauf, so gibt er elastisch nach. Seine Farbe ist dunkler geworden und bei genauer Beobachtung bemerkt man, daß die Oberfläche mit zahl- losen grünlich schimmernden Algen bedeckt ist. Zeigen sich diese Eigenschaften, dann ist die Bildung der Pflanzennahrung in vollem Betriebe. Der Boden befindet sich im Zustand der „Gare". 6

3. 1 - S. 80

1912 - Grünstadt : Riedel
80 einem in einer engen Gasse gebauten Hause im allemeinen vorzu- ziehen, wenn auch eine gegen kalte Nord- und scharfe Ostwinde ge- schützte Lage andere unstreitbare Vorteile bietet." Aber auch hinsichtlich der S t an d fe st i g ke i t des zu bauenden Hauses erfordert der Baugrund die sorgfältigste Beachtung. Die Grundmauern (das Fundament), auf denen das Gebäude ruhen soll, bedürfen eines absolut festen Untergrundes, der die Last des Bauwerkes zu tragen imstande ist, ohne daß Senkungen ent- stehen, die dem Hause den Einsturz bringen könnten. Auf feste Gesteinsschichten und felsigen Boden kann man das Mauerwerk sofort gründen, auch Kies- oder Sandböden, welche sich weder stark zusammenpressen lassen, noch seitlich ausweichen, tragen die schwersten Baulichkeiten mit Sicherheit. Am schwierigsten ge- staltet sich die Fundamentierung eines Gebäudes auf sumpfigem, moorigem Boden. In solchen muß man Holzpfähle einrammen, diese miteinander durch feste Rahmen verbinden und die Zwischen- räume mit Gestein und Mörtel ausfüllen. Auf diesen sogenannten „Rost" wird dann das Fundament gegründet. Wie aber schützt man die Mauern gegen die aufsteigende Feuchtigkeit? Wo ein Abfluß des Wassers möglich ist, leitet man es durch Röhren ab (Drainage), und legt so den Untergrund trocken. Andernfalls sucht man das Aufsteigen der Feuchtigkeit in den Wänden künstlich zu verhindern durch die sogenannte „Isolierung". Man sucht dieselbe auf verschiedene Weise zustande zu bringen, zunächst wohl dadurch, daß man die Grundmauern und die Sohle des Gebäudes mit Stoffen überdeckt die keine Feuchtigkeit durchlassen. Dachpappe, Asphaltplatten, Zement, Glas-, Zink- und Bleiplatten finden dabei Verwendung. Keller und Kellerwohnungen bedürfen aber nicht selten auch eines Schutzes gegen seitlich eindringendes Wasser und finden denselben in sogenannten „Iso li er mauern". Diese werden unter Verwendung von möglichst undurchlässigen Steinen und Zementmörtel in den Boden hineingebaut, paralell zu den Grundmauern, und zwar so, daß zwischen beiden ein etwa 5 cm breiter Luftschacht bleibt. Damit die hierin eingeschlossene Luft ständig zirkulieren, also in Bewegung bleiben kann, wird der Schacht sowohl mit den Jnnenräumen als mit der Außenluft in Verbindung gesetzt, letzteres meist durch Anschluß an ein besonderes Lüftungsrohr oder an einen Schornstein. Im übrigen ist eine gute Unterkellerung geeignet die Trockenheit und damit auch die Gesundheit eines Hauses wesentlich zu erhöhen. 4. Baumaterial. Die Geschichte des Hausbaues zeigt, daß bei den Völkern der niederen Kulturstufen im allgemeinen Holz das Hauptbaumaterial war. Mit zunehmender Bildung und Verfeinerung baute der

4. 1 - S. 115

1912 - Grünstadt : Riedel
115 Noch andere Aufgaben indes hat die Natur der ruhelosen Kraft des Wassers aufgetragen. Zu mächtigen Gebirgen häufte es die Leichen von Muscheln, Schnecken und sonstigen Meerestieren auf, und anderwärts schleppt es ganze Bergkegel ins Tal, füllt Schluchten, Täler und Seebecken mit Geröll und Bergschutt oder führt sie als Schlamm hinaus ins Meer. Dessen Brandung und Sturmfluten schlagen zerschmetternd gegen Sand und Felsenklippen, deren Trümmer die Strömung an fernen Küsten als Neuland wieder anspült. Wie in das Walten der Natur, so greift das Wasser auch tief in das Leben der Menschen ein. Schon der Genuß des Trink- wassers erhöht das Wohlbehagen des Menschen; denn keine Flüssig- keit besitzt seine kühlenden Eigenschaften. Ohne Wasser kann weder Verdauung, noch Blutbildung vor sich gehen. Die Umwandlung des Stärkemehles in Zucker, des Zuckers in Fett vollzieht sich unter seine Mithilfe. Es ist einer der wichtigen Bestandteile des Blutes. Welche wohltätigen Wirkungen übt nicht ein Bad auf den mensch- lichen Körper aus! Und haben nicht unsere Mineralquellen Tausenden von Leidenden schon Gesundheit und Frohsinn zugesprudelt! Dabei leistet es unschätzbare Dienste in der Betätigung der Reinlichkeit. Körper und Kleidung, Haus und Umgebung befreit es von der ge- sundheitsschädlichen und schönheitswidrigen Gegenwart des Schmutzes, in gleicher Weise Wohlbefinden und Behaglichkeit des Menschen er- höhend und fördernd. Aber „das Wasser wirkt auch als Erzieher der Menschen, welche es kühn, gewandt, unternehmend macht, sie Kunstsinn lehrt und zu vielen Erfindungen anleitet, sodaß sie Schiffe, Mühlen, Kanäle, Docks, Leuchttürme bauen". Es führt den Seefahrer in tausend Gefahren, zwingt ihn mit ihnen zu ringen, macht ihn furcht- los und entschlossen, wenn es gilt „durch kühnes Wagnis hohen Gewinn zu erlangen". Gerade hier gilt am meisten die alte Wahr- heit: „Not macht erfinderisch!" Welches Maß von Wissen und Bildung liegt zwischen dem als Nachen dienenden Baumstamm des Indianers und dem eleganten Schnelldampfer der „Hamburg-Amerika-Linie" oder des „Nord- deutschen Lloyd" oder gar den Panzerkolossen unserer Kriegsmarine! Welche Maschinen, Werkzeuge, Vorkehrungen, Dämme, Meß- und Führerinstrumente hat der Mensch erdacht um das Wasser zu be- nützen, um sich von seinen Launen unabhängig zu machen! Das Wasser lockt den Menschen hinaus in die Ferne um Neues zu schauen. Neues zu schaffen. Es verbindet als große Handels- straße die fernsten Erdteile untereinander. Ja es leiht uns Flügel des Dampfes um jene unendlichen Weiten mit größter Geschwindig- keit und staunenswerter Bequemlichkeit zu durchmessen. 8*

5. 1 - S. 117

1912 - Grünstadt : Riedel
117 doch die alten Ritter die unendliche Mühe nicht verdrießen einen ganzen Berg zu durchbohren um ihren Felsennestern oben den Segen frischen Wassers zu verschaffen. Unsere Gegenwart, welche die Gefahren unreinen Wassers weit besser kennt, legt auf die Ver- sorgung mit dem köstlichen Naß noch viel höheren Wert, so daß selbst der Staat hierzu seine Hilfe leiht. Erstes Erfordernis einer richtigen Wasserversorgung ist die Brauchbarkeit des Wassers zu Genußzwecken. Die Kenntnis der Herkunft desselben gibt aber in den meisten Fällen schon genügenden Aufschluß über diesen wichtigen Punkt. Der große, unversiegbare Born, der alle Brunnen speist, alle Quellen fließen macht, ist die Atnwsphäre. Als Regen, Schnee und Hagel schlägt sie ihren Wassergehalt auf die Erdoberfläche nieder, der dann als „Nie d e r s ch l a g s w a sscr" in den Boden eindringt, welches langsam von Schichte zu Schichte durchsickert. Etwaige Verunreinigungen, die es in der Luft oder auf der Bodenoberfläche ausgenommen, bleiben in den oberen Bodenschichten, die so einen natürlichen Filter bilden, zurück. Dagegen nimmt das Wasser auf seinem Wege durch das Erdinnere Kohlensäure, Kalk und andere lösliche Mineralstoffe auf und gewinnt so die Härte, die es zu einem guten und erfrischenden Genußmittel macht. Trifft es nun in der Tiefe auf eine undurchlässige Bodenschichte (Fels, Letten ec.), so fließt es, ein unterirdischer Strom, als Grundwasser über dieselbe weg und tritt, falls es irgend einen Ausweg findet, als „Quelle" zutage. Grund wasserquellen enthalten, dank der filtrierenden Wirkung des Bodens, das reinste, von Bakterien am ehesten freie Wasfer, das auch wegen seines Gehaltes an Kohlensäure und Mineralbestandteilen zum Trinken am geeignetsten ist. Sie kommen bei Brunnen und sonstigen Wasserversorgungsanlagen vor allem in Betracht. Aber nicht immer ist es möglich sie zu erreichen, vielleicht wegen allzugroßer Tiefe, oder auch, weil das Grundwasser unter felsigem Untergründe fließt, dessen Durchbohrung entweder unmöglich oder mit zu großen Kosten und Schwierigkeiten verbunden ist. In diesem Falle muß das sogenannte „ O b e r f l ä ch e n w a s s e r " in Benützung genommen werden, wozu neben dem Inhalt der Flüsse, Bäche, Seen, Teiche, alles die oberen Bodenschichten füllende Wasser gerechnet wird. Ihm hasten verschiedene Mängel an. Vor allem führt es mehr Verunreinigungen mit sich, welche, da eine Bodenfiltration fast ausgeschlossen ist, auch dem zu Genußzwecken entnommenen Wasfer verbleiben. Mineralische Bestandteile und Kohlensäure mangeln rhm dagegen und der Einfluß der Sonnenwärme nimmt ihm die er- frischende Kühle. Gelangen gar noch pflanzliche, tierische und son-

6. Bd. 2 - S. 178

1911 - München : Seyfried
178 sondern um das Verhältnis der drei Ausdehnungen, was wir von Anfang an gewollt. Der Erdbebenmesser war dabei nicht vergessen worden,- von 45 Knaben brachten l l den fertigen Apparat, fleißig ausprobiert, nach 2 Tagen zur Geographie stunde mit. Sie sammelten sich in den vorderen Bänken, zeichneten das Arbeitsstück aus und trugen die ge- machten Erfahrungen dazu ins heft ein als freie Ausschreibung: ,,Ich nahm eine breite Leiste, welche wagrecht war. Dazu schnitzte ich ein kurzes Lteckchen und nagelte es aufrecht auf die Leisten. An dieses Lteckchen brachte ich einen Draht an. Diesen bog ich um und richtete ihn so, daß er nicht den Land berührte, welcher auf der Leiste lag. Jetzt war der Erdbebenmesser fertig. Stellt man ihn auf die Bank und stößt mit den Füßen an, so sieht man Zeichen von dem Draht. — Zu meinem Erdbebenmesser, der mir vortrefflich gelang, nahm ich ein Zigarrenbrettchen, an dem ich eine Leiste befestigte. An die Leiste nagelte ich in die Lsuere noch eine Leiste, woran ich eine Nadel hing. Auf dem Brettchen streute ich Land auf. Bei der geringsten Erschütterung schwankte die Nadel hin und her und machte ver- schiedene Ltriche in den Land. Je größer die Erschütterung ist, desto größer ist der Ltrich. — Ich umsäumte ein rechteckiges Brettchen auf drei Leiten mit kleinen Lättchen. Unten schlug ich einen Nagel hinein. An diesen machte ich einen l2 ein langen Blumendraht. Vorne bog ich ihn abwärts. Nun bestreute ich das Brettchen mit feinem Land. Jetzt war er fertig. Ich stellte ihn auf den Tisch. Alsdann klopfte ich auf den Tisch. Der Draht fing das Zittern an und machte in den Land einige Kritzler. Lo konnte die Erschütterung angezeigt werden." Unterdessen hatten die anderen Lchüler mit ihrem Werkzeugkasten zu paarweiser Zusammenarbeit die rückwärtigen Bänke aufgesucht, teilweise mitgebrachtes und neues Material aus dem Vorrats- und dem Landkasten erhalten und in kaum 30 Minuten unter dem technischen Beirat des Lehrers das Arbeitsstück fertig gemacht. Lie dürfen es zu Haufe nach Lust ausprobieren und verschönern. In der Lchule ist keine Zeit mehr dazu. Einer um den andern sitzt jetzt ruhig vor seinem Werk, bereit zum Zuhören; denn draußen an der Tafel ist eben ganz groß, in Farben, die Erdkugel entstanden, mit der Güntherschen Lchichtendarstellung, und er- innernd an den ,,bratenden Apfel" und andere Erfahrungen werden ihnen die Hauptursachen der Erdbeben zum Verständnis

7. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 27

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
27 der uns zugekehrten Mondshalbkugel entdeckt, von denen viele von einem wallartigen Ringgebirge umgeben sind und von deren tiefstem Grunde sich öfters ein Cen- tralberg erhebt, der freylich bey weitem nicht die Höhe des äußern Ringgebirges erreicht. Gar häufig bemerkt man, daß solche Ringgebirge von andern, offenbar später entstandnen ihrer Art, durchbrochen und verändert sind. Der Vermuthung, daß derglei- chen Einsenkungen von der Wirkung eines vielleicht ^ noch jetzt fortwährenden vulkanischen Feuers herrühr- ten, steht gar Vieles entgegen; was man von der Beobachtung eines vulkanischen Feuers aufl der Mond- fläche hin und wieder behauptet hat, das beruhet allem Anschein nach auf Mißverständnissen und auf Selbsttäuschung. Außer den dort gewöhnlichsten kesselförmigen Ein- tiefungen und ringförmigen Gebirgswällen zeigen sich auf der Mondfläche einzelne, wenn auch meist bald wieder abbrechende, geradlinigere Höhen und Hügel- züge. Dabey auch rinnenförmige Eintiefungen und Lichtstreifen, deren stärkerer Glanz nur von der fe- steren Beschaffenheit der Masse herrühren kann, aus welcher sie bestehen. Denn das was den einzelnen Stellen der Mondfläche, von der Erde aus gesehen, ihre verschiedene Färbung giebt, das ist nicht nur die höhere oder tiefere Lage, so daß z. B. die Berge heller, die Ebenen dunkler erscheinen, sondern ohn- fehlbar auch die Beschaffenheit der Masse, die wir an jenen Theilen der Oberfläche erblicken, so daß die dichtere Masse uns glänzender, die minder dichte, oder auch die von vielen kleinern Eintiefungen durch- zogene sich uns dunkler darstellt. i

8. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 107

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
107 Das Landgewässer. Die Quellen. H. 74. Wie ein Stein oder eine Metalltafel, welche wir aus der Winterkälte hereinbringen in ein geheiztes Zimmer, von Wasserdunst anläuft, der sich zu Tropfen verdichtet, welche an der Oberfläche eines solchen kalten Körpers hinablaufen, so bildet sich an den dichten, kalten Felsenmassen unsrer Gebirgshöhen der größeste Theil der Quellen. In der Lust ist beständig ein dampfförmiges Wasser enthalten, obgleich wir wegen seiner luftartigen Durchsichtigkeit dasselbe nicht bemerken, dieses wird von den Gebirgen ange- zogen, verdichtet sich wieder zur tropfbar flüssigen Form und senkt sich dann allmälig in den Ritzen und Klüften der Felsen hinab, bis es eine feste Grundlage antrifft, auf welcher es sich sammelt und als Quelle ans Tageslicht hinausfließt. Wo sich, wie in einigen stark zerklüfteten Kalk- gebirgen, keine solche feste Grundlage findet, da kann auch kein Quell entstehen, darum haben die Bewoh- ner mancher unsrer Kalkgebirgsgegenden oft gar kein quellendes Wasser in ihrer Nähe, sondern nur jenes, das sie bey Regenzeit in den Cisternen sammlen. Der Wasserdamps wird zwar auch von ihren Felsen- bergen angezogen und senkt sich, mit den Feuchtig- keiten des Thaues und Regens in den Klüften nie- der, da er jedoch erst tief unten, in den Thälern eine feste Grundlage findet, sammelt er sich hier und kommt dann meist in sehr starken Quellen zum Vorschein. Eine desto größere Zahl von Quellen findet /

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 161

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
161 mals zusammenstürzten; welches leicht möglich ist, wenn der Häuer die sogenannten Bergfe- sten oder Erzpfeiler wegarbeitet, die man als Stüzen des Gewölbes stehen läßt. Dergleichen Tagebrüche oder Pingen erfolgten den iz. Nov. 1545, den 22. April 1578 und den 24. Jan. 1622. Der lezte Bruch war der schrecklichste. Früh um 4 Uhr stürzte eine Flache von mehr als zoo Lachtern Umfang ein, verschüttete 21 darunter befindliche Gruben und stürzte sie, von einem Stockwerk aufs andre, über 150 Lachtern (450 Ellen) in die Tiefe, wobei 5 Göpel, ein Haus und 25 Menschen mit versanken. 20 davon rettete man noch am nämlichen, 4 erst am 4ten Tage, nach- dem sie so lange blos Wasser getrunken hatten. Einen 79iahrigen Greis aber, der an dem Unglücke Schuld gewesen seyn soll, fand man nie wieder. Beim Einsturz klirrten alle Fenster, zitterten Ge- wände und Thüren in der umliegenden Gegend, wie bei einem Erdbeben. Diese sogenannte grose Pinge, welche nach und nach sich erweiterte, hat iezt gegen 4000 Lachtern Flächeninhalt und ist in der Mitte über Zz Lachtern tief. Seitdem man, durch jenes Unglück belehrt, die Bergfesten schont, sind Un- glücksfälle hier seltner, als in gewöhnlichen Berg, werken. v 1715.

10. Das Königreich Sachsen - S. 50

1874 - Dresden : Huhle
50 Zwickauer Kreisdirection. das von 1867 — 1871 von 3842 E. auf 4388 E., also um 546 E. stieg. Die geringste Zunahme zeigt unter den größten Städten Meißen, Abnahme nur Riesa. b) Zwickauer Kreisdirection, enthält 84^/2 □Meile und 959,063 Einwohner (durchschnittlich 11,417 Menschen auf die □Meile), 58 Städte und 771 Dörfer (also 24 Städte mehr, aber 84 Dörfer weniger, als der Dresdner Regierungsbezirk); eingeteilt in vier Amtshauptmannschaften, Chemnitz, Zwickau, Annaberg, Plauen und in die „Schönburg'schen Receßherrschafteu". Die größte Amtshauptmannschaft nach Einwohnerzahl ist Chemnitz (262,197 E.), die geringste nach Einwohnerzahl sind die „Schönburg'schen Herrschaften" (131,328 E.). Die meiste Zunahme an Bevölkerung von 1867 bis 1871 hatte Amtshauptmannschaft Chemnitz (um 19,903 E.), die we- nigste Amtshauptmannschaft Annaberg (um 2600 E.). Die dichteste Bevölkerung haben jedoch die „Schönburg'schen Herrschaften" (63/5 Qm.), wo auf die □Meile 19,900 Einwohner kommen. (G'eb Grenzen, Flüsse und Bodenverhältnisse an.) Städte nach folgenden Gebieten: a) Elstergebiet, b) Gebiet der Zwickauer Mulde, e) Zschopaugebiet. a) Elfte rgebi et, betrifft hauptsächlich das Voigtland. Der Name „Voigtland" kommt daher, daß Voigte des deutschen Kaisers das Land verwalteten; diese Voigte nannten sich später Reußen und besaßen außer der Umgebung von Plauen bis nach Böhmen hinein die Gegend um Hof, die jetzigen reußischen Fürsteuthümer und Theile von Weimar. 1559 fiel ein großer Theil dieser Landstrecken an das Kurfürstenthum Sachsen. Das Voigtland ist ein uraltes Straßenland. Nürnberger, Regensburger, Augsburger und böhmische Kaufleute verkehrten auf dieser Straße mit Leipzig, das südliche mittlere Deutschland mit dem nördlichen mittleren. Plauen war der Mittelpunkt des Straßenverkehrs von Nürn- berg und Prag her. — In allen den Gegenden, die im Gegensatze zu umliegenden Gebirgen, welche als vuleanische Erhebungen der Erdrinde anzusehen sind, eine Senkung zeigen (wie z. B. das Rheinthal), haben die vulcanischen Vorgänge des Erdinnern bedeutenden Einfluß. Da nun das Voigtland als eine Erdsenke zwischen dem Erzgebirge, dem Fichtel- gebirge, Franken- und Thüringerwald zu betrachten ist, machten sich die unterirdischen Gewalten als heftige Erdstöße in den Jahren 1701, 1824, 1858 und 1872 unter allen Gegenden Sachsens hier am stärksten be- merkbar. — Adorf, 3133 E., treibt vorzugsweise Ackerbau und Vieh- zucht, Jnstrumentenfabrikation, Saitenfabrikation, Weberei, Tuchmacherei, Weißnäherei. Geschichtl.: Alter Name Hadorf, Haindorf. — 1843: 2599 E., 1867: 3150 E. Südlich von Adorf Bad Elster, 1248 E., in reizender Lage, seit 1849 Bad mit salz- und eisenhaltigen Quellen. Fabrik echter Sammete.
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