Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 76

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 76 — Handschuhe oder Lappen. Ihr Handwerkszeug besteht aus einem großen und einigen kleinen Hämmern. Zum Schutz gegen Wind und Regen haben sie ein Laken über vier rechtwinklig zusammengeschlagene Stangen gehängt. Eine Stange trägt das Schutzdach, hinter dem der Steinschläger seine schwere und ungesunde Arbeit verrichtet. Gelenkrheumatismus, Gicht und Lungen- krankheiten (Steinlungen) sind häufige Krankheiten der Steinklopser. Zuerst werden mit dem großen Hammer die großen Steine in dicke Stücke zer- schlagen; dann nimmt der Steinschläger einen kleinen Hammer und schlägt die Stücke entzwei. Er bekommt täglich ungefähr 5 Mark. Sind die Steine zerschlagen, dann wird Kies angefahren. Mit großen Schaufeln werfen ihn die Arbeiter gegen ein schräggestelltes großes Eisensieb. Der dicke Kies fällt vorn herunter, der feine Kies und Sand hindurch. So liegt vor dem Sieb ein Haufen grober Kieserlinge und hinter ihm ein Haufen Sand und feiner Kies. Abb. 36. Der Durchschnitt einer Strotze. Nun bringt man auf die geebnete Straße eine Schicht der zer- schlagenen Steine. Die Steine werden dicht nebeneinander gelegt, und dann wird zuerst der grobe Kies darauf geschüttet. Die Dampfwalze fährt nun darüber hin, und der Sprengwagen begießt die Steinpackung. Warum? Danach wird der feine Kies und Sand auf die Steinpackung gestreut und alles noch einmal gewalzt. Die Straße ist in der Mitte höher als an den Seiten, damit das Wasser schnell abfließen kann. An beiden Seiten sind Gräben. In ihnen sammelt sich das Wasser und fließt weiter nach dem nächsten Bach. Auf der neuen Straße liegen in kleinen Abständen bald links, bald rechts zwei bis drei Steine auf der Straße. Am Abend legt der Straßenwärter sie an die Seite. Warum liegen sie wohl da? Ist die Straße fertig, dann pflanzt man an der Seite Bäume au. Es werden tiefe Löcher gegraben, die jungen Bäumchen sorgfältig eiuge- pflanzt, an Baumpfähle gebunden und Baumscheiben angelegt. Jetzt pflanzt man viel Obstbäume an den Straßen an. Aus dem Ertrag an Obst gewinnen viele Gemeinden bedeutende Einnahmen. Den Spazier-

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 147

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
36. Geologische Versuche und Ausflüge. Versuche. 1. Auf dem Schulhofe gießen wir Wasser in die Gosse. Es fließt langsam ab. Es entsteht ein kleiner Fluß, ein fließendes Wasser. Das Wasser fließt, es ist geschmacklos, geruchlos und farblos. Das Steinchen auf dem Grunde der Gosse sehen wir. Das Wasser ist durchsichtig. Dort ist der Trinkbrunnen. Das Wasser trinken wir. Trinkwasser heißt es darum. Nun gießen wir Wasser aus das schräge Abflußbrett. Es fließt sehr schnell herunter. 2. Ju den Sandhaufen haben wir treppenstufenartig Steine gebaut und mit Sand beschüttet. Wir gießen Wasser darauf. Was entsteht? 3. Ein Glas füllen wir mit Sand und gießen Wasser darauf. Es siukt rasch ein. 4. Bringe nuten in ein Glas eine Schicht Tou (Ortstein), darüber Saud und gieße Wasser hinein. Was geschieht? 5. Bringe Saud, Ton und zuletzt wieder Sand in ein Glas und gieße Wasser darauf. Wie verhalten sich die Schichten zu dem Wasser? 6. Wir suchen Kiesel und Sandsteinchen im Bache auf und reiben sie aneinander. Die Sandsteincheu werden zu Sand zerrieben. 7. Eine 100 g Flasche füllen wir mit Wasser aus dem Schlangenbach, der Dalke, verdampfen das Wasser und wiegen den trockenen Bodensatz ab. So bestimmen wir die Menge der Schwemmstoffe in einem Liter Bachwasser. Ein Ausflug nach einem Gewitter. Es hat heftig geregnet. Große Wafserniassen sind über die Straße geflossen. Der Abzugskanal konnte das Wasser gar nicht so schnell schlucken. Es bildete eiue breite Pfütze bis auf die Mitte der Straße. Eiu kleiner See für die Jugend! Da schwammen die Papierschiffe, Nuß- schalen und Holzstückchen. Als nach ein paar Stunden das Wasser ab- geflossen war, da lagen Sand, Steinchen, Holz, Papier und alles mögliche vor dem Abzugsloch. Das hatte das Wasser alles mitgebracht. Woher? Wir werden es auf uuserm Spaziergang erkennen. Von der Mitte der Straße ist das Wasser nach den Grabenseiten geflossen. Kleine Rinnen und Furchen zeigen uns deu Weg, den es genommen. Auf dem Acker zu unfrer Seite siud tiefere Furchen zurückgeblieben. Aus mehreren Bei- spielen dieser Art erkennen wir: Die Furchen sind abhängig von der 10*

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 148

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 148 — Härte des Bodens. Auf der festen Straße waren sie klein und flach, auf dem weichen Acker tief. Am steilen Grabenrand sind tiefe Furchen, an dem allmählichen Hang flache. Hier geht eine kleine Rinne in eine größere über, dort laufen noch mehrere der Hauptrinne zu. Es ist eiu ganzes Netz von Wasseradern, ein Flußsystem im kleinen. Überall hat das Wasser Erde weggeschwemmt und mit fortgeführt. So hat es die Erde ausgenagt und sich eine Rinne gegraben. Der steile Hang des neuen Dammes war uoch weich. Dort sind die Furchen sehr ties und groß, viel Erde und Steine sind heruntergespült. Runde Kieselsteine, Sand und Pslänzchen liegen jetzt unten im Tale am Räude des kleinen Sees, der sich hier ge- bildet hat. Wir erkennen: In weiches Erdreich gräbt das Wasser tiefere Furchen als in festes. Auf abschüssigem Bodeu sind die Rinnen tiefer als auf ebener Erde. Sehr tief sind sie in weichem Gestein, wenn es am Abhang liegt. Das Wasser trägt Sand, Pflanzen, Holz, Steinchen mit fort. Je größer das Gefälle des Wassers ist, desto mehr Kraft hat es, desto größere Lasten schleppt es. Die schweren Steine bleiben unten am Hang liegen, kleinere werden weiter fortgeführt, Holzstückchen, Pflänzchen und Sand noch weiter. Wir kommen zum Bach. Er ist angeschwollen und führt heute schmutziges Wasser. Wir können den Grund nicht sehen. Das Wasser gurgelt und gluckst, fast unheimlich sieht es ans. Was sühn es alles mit! Ganze Ladungen von kleinen Tier- und Pslanzenteilchen, Blätter, Heu- und Strohhalme! Die munteren Stichlinge und die schnellen Wasser- spinnen sind heute nicht vorhanden. Wir nehmen auch heute eine Flasche voll des trüben Wassers mit wie vor einigen Tagen, als es heiterer Himmel und das Wasser so klar war, daß wir die Kiesel auf dem Grunde sahen. Sie waren alle rund, glatt und blank gerieben. Das nächste Mal werden wir sehen, ob die bezeichneten Steinchen noch an ihrem alten Platze liegen. Auf der harten Fahrstraße steht noch Wasser in den Dellen und Löchern, der sandige Fußweg ist ganz trocken, alles Wasser ist ein- gedrungen. In der nahen Sandgrube sehen wir eine rotbraune Schicht. Wir versuchen, ein Loch hineinzubohren; es geht schlecht. Der Stock gleitet ab. Die Schicht ist hart und fest. Der Sand nah darüber ist naß, höher hinauf ist er ganz trocken. Das Rotbraun ist Ortstein. Er läßt das Wasser nicht eindringen und die Wurzeln nicht hindurchwachseu. Meier Raßseld ließ viel Sandland im Herbst tief durchpflügen. So kam der Ort- stein nach oben. Da ließ er ihn lange Wochen liegen. Wir wollen sehen, wie er jetzt ist! Wärme, Kälte und Wiud haben ihn weich und mürbe ge- macht, so daß er in Staub zerfällt. Er verwittert. Jenes Feld ließ er vor ein paar Jahren durchpflügen. Wie sieht der Boden jetzt aus? Was trägt er schon? So ist fruchtbares Ackerland daraus gewordeu. Wir gehen nun an der Kleinbahn entlang. In der Nähe der Blankenhagener Schule ist eine tiefe Mulde. Hier ist es sumpfig. Souueutau, Wollgräser, Moos und Erlenbüsche stehen dort. Die Kühe fressen nichts davon; es ist unfruchtbares Land. Wie kommt es? Wir graben nach. Es ist Sand- boden, kein Gefälle, das Wasser sammelt sich hier. Da stoßen wir auf festen Boden. Es ist der Ortstein. Stücke nehmen wir mit nach Hause.

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 150

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 150 — und an der Brücke stehen einige der Schar. Mit der Uhr in der Hand wollen wir die Geschwindigkeit am Sekundenzeiger messen. Rufe ich „nun", dann Werse ich Körke bei der Brücke ins Wasser. Aufmerksam betrachtet unterhalb ein Knabe die Uhr und zählt die Sekunden, bis die Körke die Stelle passieren. Wieviel m die Körke in einer Sekunde ge- schwömmen, finden wir, wenn wir 20 durch die Zahl der Sekunden teilen. Da wir aber anch ausrechnen wollen, wieviel Wasser an einem Tage hier vor- beifließt, bestimmen wir noch die Tiefe und Breite des Baches. Die Breite können wir an der Brücke leicht messen. Die Tiefe messen wir an den beiden Ufern und in der Mitte. Um die Durchschnittstiefe zu finden, teilen wir die Summe der drei Zahlen durch drei. Multiplizieren wir die Breite mit der Tiefe, dann bekommen wir den ungefähren Inhalt des Bach- gnerfchnitts. Aus der Strömungsgeschwindigkeit und dem Bachquerschnitt berechnen wir die Wasserinenge, die an einem Toge vorbeifließt. Auch heute nehmen wir eine Literflasche Bachwasser mit nach Hause, ver- dampfen es und wiegen die Schwemmstoffe. So können wir auch berechnen, wieviel Gepäck der Bach an einem Tage befördert. Aus der Landstrahe. Beim nach Hause gehen sehen wir, daß auf der Straße Steine angefahren werden. Sie sollen zu einer neuen Packung dienen. Wir be- trachten den festen, blauschwarzen Stein genauer. (5s ist Basalt. Er wird zerschlagen und bei uns überall zur Herstellung der Landstraßen benutzt. In der Stadt finden wir ihn als festen, guteu Pflasterstein. An der Brockhäger Straße steht er bei der Weberei als Schutzsteiu am Graben. Dort ist er Im m hoch und ungefähr 20 cm dick im Quadrat. Der Basalt ist kein geschichteter Stein, kein Erzeugnis des Meeres, sondern des Feuers. Er ist aus dem feurigflüssigen Innern der Erde empor- geschleudert und dann erkaltet. Den Basalt findet man viel in den vulkanischen Gegenden Deutschlands, z. B. in der Eifel. Versuche. 1. In ein zur Hälfte mit Wasser gefülltes Triukglas fchütteu wir Sand und groben Kies. Tüchtig rühren wir den ganzen Inhalt durch und lassen dann das Glas ruhig stehen. Wo liegt der Sand, der Kies? 2. Ein größeres Glasgefäß gießen wir halb voll Wasser und schütten in gleichen Mengen Sand, geriebenen Lehm und groben Kies hinein. Nachdem wir alles tüchtig durchgerührt haben, lassen wir das Gefäß ruhig stehen. Nach längerer Zeit beobachten wir, was geschehen ist. Die Reihen- folge der Schichten und ihre Dicke oder Mächtigkeit wird festgestellt. 3. Kreidestückchen und kleine Granitstücke wirf ins Wasser und laß sie längere Zeit darin liegen. Dann leg sie in ein Fläschchen und tu Kochsalz und Eis dazu. Beobachte nun Kreide und Granit. Was geschieht mit ihnen? Prüfe die Härte des Granits! 4. Diesen Versuch wiederhole an einem rissigen Stein. Achte auf die Risse und Spalten!

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 155

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 155 — der Mensch einen schweren, doch siegreichen Kampf gegen den Sand führt, das sehen wir bei Bermpohls Hos. Des Menschen Bundesgenossen sind vor allem die auf den westlich gelegenen Hügeln stehenden Kiefern, die die Dünen fest machen und dem Westwind die Kraft rauben. Die heutigen Dünenreihen sind nur noch ein Rest der ursprünglichen Ausdehnung. Lange Jahre hindurch haben fleißige Menschenhände tagaus, tagein Wagen um Wagen voll Sand geladen und Fuder nach Fuder nach der Stadt gefahren. Hier hat man ihn zum Häuserbau und zur Anlage von Straßen gebraucht. Noch jetzt sehen wir dort Leute beschäftigt, den Sand auf die bespannten Wagen zu laden, um ihn den Baustätten zuzuführen. Einst werden die Hügel hier verschwunden sein und Roggenfelder da wogen, wo früher die sandigen Höhen sich erstreckten. Aber nicht nur zur Be- reituug des Mörtels benutzt man den Sand. Aus ihm bereitet man heut- zutage auch mit Hilfe des Kalks eiuen Baustein, der jetzt viel in Gütersloh zum Bauen verwendet wird. Es ist der weiße Hartstein, der im Hartstein- werk an der Bahn gemacht wird. So hat auch hier, wo die Natur dem Menschen den Sandstein und Lehm versagte, er es wieder verstanden, aus dem vorhandenen Sand ein gutes Baumaterial zu gewinnen. Wiederum ist des Herrn Wort: Beherrsche die Erde! in Erfüllung gegangen. Der Mensch hat es vermocht, auch den unfruchtbaren Sand, des Wassers und der Winde Werk, sich dienstbar zu machen. Anschluß: Das Hartsteinwerk. Messungen an der Dalke am Krähenbrink. Siehe S. 156. Durchschnittliche Tiefe: 25 cm + 84 cm + 13 cm ---— 24 cm. 3 Geschwindigkeit des Wassers: In 22 Sek. = 12 m. „ 1 „ = 0,545 m. Der Querschnitt beträgt: 1,008 qm. Die vorbeifließende Wassermenge beträgt: In 1 Sekunde 0,54936 cbm Wasser. „ 1 Stunde 1977,696 „ 1 Tage 47464,704 „ 1 Jahre 17 324616,960 Der Bodensatz oder die Flußtrübe in 1 I Wasser betrug: 170 Milligramm. Dann beträgt die jährliche Fracht der Dalke, d. h. der Bestand an Erde, Sand usw. in 17324616,960 cbm: 2945184,883 kg oder 58903 Zentner 70 Pfund. Da ein Güterwagen 200 Zentner Ladegewicht hat, würden 294 y? Güterwagen nötig sein, um die gauze Fracht der Dalke zu befördern. Rechnen wir einen Güterzug zu 50 Wagen, so bekommen wir rund sechs Güterzüge voll Schwemmstoffe.

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 180

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 180 — Rohre gelangt das so gereinigte Wasser in den unter dem Vorfilter be- findlichen Reinwasserbehälter. Von diesem Behälter wird das Wasser in das Rohrnetz gepumpt und steigt von hier aus in die Leitungsrohre der Häuser. Der Überschuß des Wassers wird in dem Wasserturm aufge- speichert. In ihm ist ein Behälter vorhanden, der 300 cbm Wasser faßt. Durch eiue sogenannte Zwillingspnmpe, die stündlich 120 bis 160 cbm Wasser befördert, wird der gesamte Wasserbedarf in die Höhe gepumpt. Die Steigungshöhe nnsrer Wasserleitung beträgt 37 m, d. h. das Wasser kann bis zu eiuer Höhe von 37 in in den Häusern und Gebäuden empor- steigen. Da nnsre Stadt in der Ebene liegt und kein Haus die Höhe von 37 m erreicht oder gar höher liegt, steigt das Wasser in allen Häuseru bis in das oberste Stockwerk empor. Würde ein Leitungsrohr bis zur Turm- spitze der Auferstehungskirche gelegt werden, so bekäme man dort oben kein Wasser, da der Turm 60 m hoch ist. 48. Alte Sitten und Gebräuche. Am Neujahrstage band man vor Sonnenaufgang Strohseile um die Obstbäume, um ihnen das neue Jahr abzugewinnen. Am Abend des ersten Ostertages brennen noch heute in der ganzen Gegend die Ofterfener. An den vorhergehenden Tagen werden aus deu Feldern hohe Holzhaufen zusammengefahren. Häufig schließen sich mehrere Kleinbauern zusammen und sorgen gemeinschaftlich für das Aufahreu des Holzes. Nicht selten setzt der Bauer eiue hohe Ehre darin, das größte Feuer in der ganzen Umgegend zu haben. Früher wurde allgemein nach der Einfuhr der Ernte ein Erntefest gefeiert. Bei der Buchweizenernte, die als Abschluß der Getreideernte galt, setzte man aus den letzten Wagen den Arnhahn (Erntehahn aus Papier). Er wurde nach dem Einfahren des Wagens am Giebel aufgehängt. In Avenwedde findet man heute noch Anklänge an das Erntefest. Ist der letzte Erntewagen eingefahren, dann erhalten alle Erntearbeiter vom Bauern einen Erquickungstrunk. Sind die Garben glücklich aus den Speicher gebracht, dann bekommen die Schnitter vom Bauern ein Trink- geld. Erscheint er nicht sogleich, so gehen alle in den Garten und wetzen so lange ihre Sensen, bis der Herr durch den Sichelklang herbeigerufen ist. Die Mägde binden einen Erntekranz, und der Schulte des Hofes oder ein Knecht steigt zum Giebel empor, befestigt an ihm ein schönes Birken- stämmchen und schmückt es mit dem Kranze. Die Umherstehenden suchen das Befestigen dadurch zu erschweren, daß sie den Kranzträger fortwährend mit Wasser bespritzen. Beim Hinabsteigen wird der Knecht nicht selten von den Mägden mit mehreren Eimern Wasser überschüttet. Als Entgelt empfängt er dann von ihnen einen Taler. Zu Ostern empfing der Lehrer von dein Vater oder seinem Stell- Vertreter für das in die Schule aufgenommene Kind das sogenannte „Wonnegeld". Die Pfarrer erhielten von den Gemeindemitgliedern das „Opfer".

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

9. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 156

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 156 — der Kilaueakrater, dessen heftige Lavaergüsse sich in dem Lava- kratersee Halemauman sammeln und dort glutflüssig bleiben. Oft tritt die Lava bis an den Rand des Kraters. (Abb. 56.) Auf Oahu liegt die Hauptstadt und gleichzeitig der wichtigste Ausfuhrhafen der ganzen Inselgruppe, Honolulu (40000 Einw.). Alle Schiffe, welche den Weg von Nordamerika nach Ostasien und Australien Abb. 57. Hafen von Pago-Pago auf der Insel Tutuila. nehmen, laufen diesen Hafen an, nicht zuletzt, um Kohlen einzu- nehmen. Hier wohnt auch der Vertreter der Regierung. — Unter den den Vereinigten Staaten vonamerika gehörendensamoa-Jnseln ist Tutuila die bekannteste. (Abb. 57.) Die Niederländer besitzen den großen Westen von Neu-Guinea. (Siehe oben!) Chile macht noch Anspruch auf die Ofterinsel, Japan auf die ihm am nächsten gelegenen Bonin- und Volcano-Jnseln. Ergebnis. Die Inseln der Südsee (1,25 Will, qkm — 2 „mal Deutschland, 21/2 Bttll. Einw., 2 auf 1 qkm) nehmen zusammen nur einen kleinen Flächenraum ein im Verhältnis zu der gewaltigen Größe des Stillen oder Pazifischen Ozeans, in dem sie weit verstreut sich aus- breiten. Sie setzen sich zusammen aus dem inneren ^Neu-Guinea, Bismarck-Archipel, Salomon-Jnseln, Neue Hebriden, Neu-Kaledonien, Fidschi-Inseln (Melanesien = Schwarzinselwelt) und Neu-Seeland) und äußeren Jnselgürtel (Mikronesien = Kleininselwelt und Polynesien = Vielinselwelt).

10. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 27

1898 - München : Oldenbourg
27 Fig. 54. Die Ko renhalle. (Nach einer Photographie von Alois Beer in Klagenfurt.) Zwischen Epistyl und Zahnschnitt fehlt der Fries, wie dies bei kleineren Monumenten ionischen Stils bisweilen vorkommt. Treppe m Nordhall Unten Dreizack-Mal Unter dem Boden Brunnen mit Salzwasser Haus dei Athena Poliae Haus Erechtlieus lbaum Koren halle Oben Pandroseion Fig. 55. Grund rifs des Ere cht hei on. Das Erechtheion wurde 407 vollendet. Der Mittelbau (20,30 m lang, 11,21 m breit) ist ein Prostylos. Das Niveau des Gebudes ist im Westen und Norden um etwa 3 m tiefer, auf einer Treppe im Osten steigt man hinab. Fig. 56. Mnze mit dem Streit der Athena und des Poseidon um das attische Land: Athena lfst den lbaum empor-spriefsen (an seinem Stamm ringelt sich ihre heilige Schlange empor, in seinen Zweigen die Eule), Poseidon schafft durch den Dreizack-stofs die Meerlache (daher der Delphin).
   bis 10 von 358 weiter»  »»
358 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 358 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 10
1 2
2 0
3 4
4 3
5 62
6 2
7 194
8 2
9 7
10 0
11 0
12 0
13 3
14 0
15 3
16 5
17 3
18 106
19 167
20 0
21 20
22 1
23 0
24 21
25 0
26 1
27 0
28 1
29 10
30 7
31 0
32 2
33 0
34 0
35 0
36 6
37 11
38 71
39 3
40 0
41 7
42 1
43 1
44 8
45 21
46 4
47 0
48 1
49 64

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 141
1 45
2 14
3 267
4 134
5 261
6 455
7 2
8 1
9 12
10 33
11 115
12 350
13 32
14 5
15 5
16 268
17 193
18 112
19 39
20 4
21 607
22 19
23 50
24 207
25 8
26 11
27 33
28 137
29 9
30 12
31 0
32 19
33 38
34 3
35 5
36 36
37 13
38 9
39 72
40 123
41 4
42 220
43 49
44 14
45 239
46 14
47 60
48 190
49 389
50 246
51 12
52 10
53 18
54 284
55 3
56 0
57 50
58 10
59 9
60 3
61 67
62 57
63 2
64 84
65 18
66 43
67 3
68 22
69 12
70 1220
71 30
72 26
73 54
74 2
75 72
76 158
77 463
78 8
79 59
80 20
81 41
82 75
83 8
84 227
85 4
86 1
87 141
88 2
89 5
90 4
91 589
92 440
93 171
94 347
95 46
96 3
97 28
98 25
99 40

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 76
1 96
2 39
3 125
4 20
5 56
6 143
7 34
8 8
9 14
10 797
11 29
12 419
13 49
14 30
15 0
16 54
17 6
18 145
19 244
20 4
21 5
22 1
23 1
24 602
25 79
26 87
27 3
28 66
29 53
30 3
31 40
32 41
33 345
34 160
35 9
36 17
37 1
38 36
39 71
40 12
41 35
42 35
43 79
44 9
45 19
46 121
47 197
48 61
49 15
50 82
51 111
52 129
53 12
54 210
55 38
56 13
57 11
58 21
59 321
60 8
61 10
62 60
63 12
64 197
65 51
66 15
67 8
68 9
69 28
70 117
71 23
72 417
73 9
74 27
75 123
76 14
77 262
78 33
79 44
80 227
81 459
82 28
83 103
84 29
85 5
86 15
87 6
88 16
89 197
90 38
91 102
92 24
93 96
94 32
95 270
96 18
97 262
98 11
99 93
100 254
101 11
102 121
103 9
104 10
105 66
106 32
107 84
108 2
109 25
110 97
111 30
112 72
113 32
114 61
115 14
116 53
117 16
118 640
119 76
120 9
121 114
122 26
123 46
124 481
125 93
126 15
127 98
128 19
129 46
130 19
131 292
132 656
133 54
134 5
135 6
136 221
137 35
138 2
139 79
140 36
141 3
142 140
143 66
144 28
145 147
146 7
147 12
148 182
149 4
150 5
151 125
152 110
153 9
154 27
155 39
156 93
157 44
158 117
159 18
160 21
161 12
162 1
163 3
164 84
165 51
166 126
167 20
168 85
169 79
170 5
171 1325
172 28
173 128
174 9
175 229
176 11
177 252
178 3
179 75
180 90
181 2
182 126
183 492
184 15
185 9
186 4
187 47
188 43
189 12
190 4
191 150
192 125
193 42
194 83
195 17
196 83
197 32
198 5
199 49