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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 11

1906 - München : Oldenbourg
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. 11 Unzweifelhaft ist in unserem Lande von der jüngeren Steinzeit ein ununterbrochener Fortschritt der Entwicklung bis auf die Höhe der Bronzezeit zu erkennen. Wenn man die Überreste dieser beiden Perioden aufmerksam verfolgt, gewinnt man den Eindruck, daß hier ein und derselbe Volksstamm sich zu einer ihm erreichbaren Kulturhöhe entwickelt hat. Auch die wenigen bisher gefundenen Wohnstätten mit ihrem Inventar deuten darauf hin, daß die Leute der jüngeren Stein- und der Bronzezeit in ununterbrochener Geschlechterreihe aufeinanderfolgten, daß kein Bevölkerungswechsel während dieser Perioden eintrat. Wie sich in den steinzeitlichen Niederlassungen auf dem Auhögl und auf der Insel im Würmsee die ersten Spuren der Metallverwendung zeigen, so treten in der bisher einzigen im südlichen Bayern gefundenen bronzezeitlichen Niederlassung unter der Burgruine in Karlstein bei Reichenhall die letzten Spuren der Verwendung von Steinmaterial neben der schon herrschenden Bronze zutage. Diese kleine, in entlegener Gebirgsgegend befindliche Ansiedlung gibt in ihren Resten nur das Bild von ärmlichen Behausungen, nicht von der Höhe der bronzezeitlichen Kultur. Immerhin aber gewährt sie einen Einblick in das Leben und Treiben ihrer Bewohner. Ant Fuße des steilen Bergkegels und terrassenförmig am Berghang übereinander lagen die Hütten, die am Berg in der Weise in den Hang eingeschnitten waren, daß der natürliche Felsen die Rückwand bildete und der Aushub nach vorn abgelagert wurde um Raum zu gewinnen. Der ebene Boden war festgestampft und Spuren von Pfostenlöchern lassen annehmen, daß Vorder- und Seitenwände aus Holzstämmen zusammengefügt waren. Das Dach ruhte schräg auf dem Felsen der Rückwand und den Stämmen der Vorderwand. Eine oder auch zwei Feuerstellen waren im Hüttenraum aus großen Steinen halbkreisförmig angebracht. Das Hausinventar bestand ans großen Tonkusen für Wasservvrrat, ans Mahlsteinen und Reibern von Granit, mit denen von den Weibern das Getreide gemahlen wurde; viele Nähnadeln von Bronze, Spinnwirtel und Webstuhlgewichte von Ton deuten daraus hin, daß hier von ihnen gesponnen, gewoben und die Kleidung bereitet sowie Netze gestrickt wurden. Denn die Männer oblagen dem Fischfang (Funde von Angeln aus Bronze, vieler Netzsenker) und der Jagd (Pfeilspitzen von Feuerstein und Bronze); sie beschäftigten sich mit Bronzegießen (Gußklumpen, Gußsorm, Schmelztiegelreste, neue Stücke mit Gußnaht). Viele vorkommende kleine Bronzepunzen oder Stichel (wie sie auch in den Schweizer Pfahlbauten zahlreich auftreten) dienten zu irgend einem hier betriebenen Handwerk. Am natürlichen Felsboden der Hütten und ihrer Umgebung fanden sich abgesprungene Schneiden von Bronzebeilen, ein Beweis, daß die Männer hier den Felsboden zur Herstellung der Hütten und das Holz der Stämme bearbeitet hatten. Außerordentlich häufig waren die Scherben der Töpfe, die ebenfalls hier von den Weibern hergestellt wurden. Selbst ganz kleine Geschirrchen, offenbar Kiuderspielzeug, fanden sich vor. Zerbrochene oder verlorene Schmucksachen von Bronze ließen

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 7

1906 - München : Oldenbourg
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. 7 Keine bisher erkennbar überbrückte Kluft führt von dem „Wilden" der älteren Steinzeit zu dem mit einem Schlage schon von einer gewissermaßen hohen Kultur umgebenen Menschen der jüngeren Steinzeit. Wie nach dem Zurückweichen der Eismassen und dem Verlaufen der Wassersluten auf den Moränen und den Schlammniederschlägen sich allmählich ein freundliches Landschaftsbild mit grünen Matten, blauen Seen und lichten Flußarmen entwickelte; wie die Tierwelt nach dem Untergang und der Auswanderung der ungeheuerlichen Typeu der Diluvialzeit eine unserer jetzigen sich annähernde Gestaltung annahm, so hatte sicher auch das Äußere des Alluvialmenschen nicht mehr Form und Gestalt des Wilden der älteren Steinzeit. Nach den körperlichen Überresten, die sich aus der jüngeren Steinperiode des Menschen erhalten haben, glich dieser in Bau und Erscheinung schon vollkommen dem späteren Menschen und war der direkte Ahnherr des jetzt lebenden Geschlechts; von ihm reicht bis iu unsere Tage der Faden der Knltnrentwickluug ohne Unterbrechung herab. Die Dauer der Alluvialperiode, iu der wir gegenwärtig leben, und damit der Beginn der menschlichen Kultur der jüngeren Steinzeit wird von den Geologen auf 7000—10000 Jahre geschätzt. Auch jetzt war der Mensch noch ohne jede Kenntnis der Metalle und ihrer Verwendbarkeit. Er schuf sich alle Waffen und Geräte, soweit nicht Holz oder Knochen hierzu Verwendung fanden, ans Stein. Aber nicht mehr durch bloßes rohes Behauen wußte er diesen zu formen; er hatte jetzt gelernt den Stein zu schleifen und zu glätten und gab seinen Bedarfsgeräten allmählich nicht nur äußerst praktische sondern auch gefällige Formen. Es heißt daher diese Periode die „jüngere Steinzeit" oder die Periode des geschliffenen Steines. Was aber diese im Vergleich zu der älteren charakterisiert, ist nicht bloß eine größere Fertigkeit in der Behandlung und Ausnutzung der Gesteinsarten, sondern eine auf gauz anderer Grundlage beruhende Lebensführung überhaupt. Wir kennen eine Menge Niederlassungen aus dieser Periode mit dem gesamten Hausinventar der Menschen in den Pfahlban ten der Vor alpen s een wie in zahlreichen Landansiedelungen; speziell bei nns in Bayern sind solche in dem Pfahlbau an der Jnfel des Würmsees, der sogenannten Roseninsel, in den Landansiedelungen ans dem Auhögl bei Hammerau (Bezirksamt Laufen), in den Ebenen bei Inzkofen (Bezirksamt Freising), bei Regensburg und Straubing, in den Höhlen des Fränkischen Jura und der Fränkischen Schweiz wie in den zahlreichen Wohngrubenresteu des Spessarts bekannt. Aus diesen reichlichen Überresten entrollt sich ein vollständiges Bild der Kulturstufe jener Periode. Der Mensch lebte nicht mehr bloß in Familien wie der der älteren Steinzeit, sondern hatte sich in dorfartigen Siedelungen zu Sippenverbänden zusammengetan; er hatte fast alle Haustiere, die wir jetzt noch verwenden; er trieb Ackerbau und baute verschiedene Getreidearten; er verstand zu weben, flechten und spinnen; die Töpferei war allgemein Hausbetrieb wie die Verfertigung der Stein- und Knochengeräte, Fischfang

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 6

1906 - München : Oldenbourg
6 3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. Unser engeres Heimatland Bayern war zum Teil im Bereich der vollständigen Vereisung zum Teil außerhalb dieser. Von den Alpen im Süden gingen die Gletscher bis an die Donau hinaus. Jenseits dieser aber blieb das Land vom Eise frei. Es haben sich denn auch in den Höhlen an der Donau und im schwäbischen Ries wie in dem Fränkischen Juragebiet Reste des Diluvialmenschen gefunden, am unzweifelhaftesten in den ungestörten Schichten in der Ofnethöhle und im Hohleufels im Ries, während sich südlich der Donau bis jetzt dessen Spuren aus dem Diluvium nicht nachweisen ließen. Die Reste des Menschen aus diesen frühen Zeiten sind sehr spärlich und unscheinbar. Grauenhaft und schrecklich, von unserem Kulturstandpunkt zurückgesehen, muß sich das Leben in Mitte einer noch unwirtlichen Natur, in der Umgebung der gewaltigen und unheimlichen Tierreihen des Diluviums abgewickelt haben. In den Fundschichten dieser Periode zeigen sich weder Kohle und Asche noch Scherben von Tongefäßen; der Mensch kannte noch nicht das Feuer, noch nicht die roheste Töpferei. Unter den Knochen der Tiere in den Höhlenschichten finden sich nur solche wilder Tiere; der Mensch hatte noch kein Hanstier gezähmt. Er genoß das Fleisch der erlegten Tiere roh, trank deren Blut und sog das Mark aus den aufgeschlagenen Knochen, die zahlreich mit den Spuren der Öffnung in den Fundschichten vorkommen. Als Waffe und Geräte dienten ihm nur der Baumast und der Stein, den er durch Behauen in verschiedene Formen brachte, so daß er ihn als Beil, Meißel, Messer und Schaber verwenden konnte. Er wählte das härteste Gestein, das er finden konnte, den Feuerstein, zur Bearbeitung. Auch die Kiefer der großen Tiere benutzte er als Hiebwaffe, wie er die Schädel kleinerer als Trinkgeschirr gebrauchte. So armselig war der Hausrat des Menschen, der meist in natürlichen Höhlen Unterkunft suchte und fand, um deren Besitz er oft genug mit den Tieren kämpfen mußte. Und doch finden sich fchon aus dieser frühen Zeit, da der Mensch noch als völlig „Wilder" in die Erscheinung tritt, zwar nicht bei uns, aber in Frankreich und in Italien, in den Wohnhöhlen Spuren einer überraschenden naturalistischen Kunstübuug in eingeritzten und mit Farben umrisseuen Darstellungen von Tieren, wie sich auch in Schweizer Höhlen plastische, aus Bein und Knochen geformte Tiergebilde von erstaunlicher Natürlichkeit gefunden haben. In unseren Höhlen fanden sich wenigstens Rötelbrocken, von denen man annimmt, daß sie der Höhlenmensch zur Bemalung des Körpers verwendete, sowie durchbohrte Tierzähne zum Anhängen, womit also auch das Bedürfnis des Körperschmucks schon zum Ausdruck kam. Von der Verwendung des Gesteins zum Gebrauche als Waffe und Werkzeug, deren Formen aber nur durch rohes Behauen der natürlichen Knollen hervorgebracht sind, nennt man diese erste nachweisbare Periode des Menschen die „ältere Steinzeit" im Gegensatz zu einer nun folgenden vorgeschrittenen Kulturperiode, der sogenannten „jüngeren Steinzeit".

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 444

1906 - München : Oldenbourg
444 88. Die Perlfischerei in Bayern. Die Menge des gewaschenen Goldes war in den verschiedenen Zeiträumen wechselnd, niemals aber beträchtlich und die Goldwäscherei gewöhnlich nur ein Nebengewerbe der Fischer. Von 1631—1640 erreichte das abgelieferte Waschgold einen Wert von 132 Dukaten, von -1661—1670 einen solchen von 202 Dukaten. Durch die Bemühungen der Regiernng Max Emcmnels stieg dann die Goldausbeute im Jahre 1718 auf rund 2000 Mark heutigen Geldes und erreichte 1728 noch 1500 Mark. Etwa 50—60 Personen waren damit beschäftigt. Die Lust zum Goldwäschen an den bayerischen Flüssen blieb bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts rege und lieferte z. B. 1847—1853 noch 1953 Kronen, somit in einem Jahre 199 Kronen — nahezu 2000 Mark. Am Rhein belief sich die Zahl der Goldwäschen in Baden auf ungefähr 400, in der Psalz auf 40—50. Von letzteren gewann man 1841 —1843 Gold im Werte von 1354 Kronen, im Jahre also 451 Kronen — 4510 Mark. Durch die fortschreitenden Flußkorrektionen, deren Zweck die Beseitigung der Flußalluviouen, d. i. eben der Goldfelder, ist, erlitt die Goldwäscherei starke Einbuße, nicht minder durch die Aushebung aller staatlichen Kontrolle dieses Gewerbes und seine völlige Freigabe. 1879 wurden an die K. Münze in München nur uoch 0,113 kg Waschgold ab geliefert. Ehedem prägte man aus dem heimischen Golde eigene Flußdukaten, welche auf einer Seite das Porträt des regierenden Fürsten, auf der anderen das Bild eines Flußgottes mit einer Urne trugen, woraus er Wasser gießt. Im Hintergründe ist die Münchener Frauenkirche, ans anderen Münzen der Dom von Speier sichtbar. Die Münzen führten die Inschrift: Ex auro Oeni, Isarae, Danubii, Rheni. Flußdukaten ,,Ex auro Isarae“. 88. Die Perlfischerei in Bayern. Von Hermann Stabler. * Edle Perlen liefern hauptsächlich die Seeperlmuschel (Meleagrina mar-garitifera) und die Flnßperlmuschel (Margaritana margaritifera). Erstere bewohnt mehrere Teile der Südsee; eine Kenntnis ihrer Schalen (Perlmutter) und Perlen läßt sich bis in die babylonisch-assyrische und altägyptische Zeit hinauf verfolgen. Die Flußperlmuschel dagegen kommt so ziemlich in ganz Europa und Nordasien vor, doch ist sie an kalkarme Gewässer gebunden und also in Bayern nur im Gebiete des Granits, Gneises und Glimmerschiefers, der Hornblendegesteine, das Syenits und Tonschiefers zu finden.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
Amerikanischer Fall, 380 m breit, 49 m hoch Ztegenwsel Kanadischer oder Husetsensall, S78 in breit, 44 m hoch Niagarasall. Der Niagarafall ist der großartigste Wasserfall der Erde und liegt in einem canonartigen Tal. Seine Wassermasse (80 Mill. cbm in der Stunde) stürzt über ein 25 m dickes, horizontales Kalklager, unter dem weiche, leicht zerstörbare Tonschiefer liegen. Daher fehlen dem Falle Stufen und er weicht infolge der Unterspülnng immer mehr zurück, im Jahre etwa 1/3 m. Nach 7000 Jahren müßte er den Eriefee erreicht haben.

8. Umrisse der topischen Geographie - S. 24

1855 - Emmerich : Romen
24 Wässer verursachten Strömung, folgt nun den europäischen Küsten gegen Westen und verläßt das Meer in der Straße von Gibraltar, wo demnach zwei entgegengesetzte Strömungen, eine südliche gegen Osten und eine nördliche gegen Westen aneinander vorüberziehen. — In der Nordsee bemerkt man zwei Strömungen, eine, von den Färöern, und eine andere vom Pas de Calais ausgehend. — In den Eingängen zur Ostsee findet im Herbst, nachdem die Flußmündungen den Sommer hindurch wenig Wasser zugeführt haben, ein Einströmen, in den übrigen Iahrszeiten ein Aus- strömen statt. Aufgaben. 1.) Nach welchen Inselgruppen hin weht der Passat a. von den Sandwich-Inseln aus? b. von den Gallapagos? — 2.) In welche Flußmündung führt der Passat von den Guinea-Inseln aus? — 3.) In welcher Jahrszeit führen die Moussons a. von den Comoren nach Ceylon? b. von den Malediven nach den Amiranten? — 4.) Zwischen welchen Ländern durch bricht die Aquatorialströmung in den Meerb. von Mexiko hinein und heraus? — 5.) Von welcher Flußmündung ließe sich vermuthen, daß sie zur Veränderung der Richtung des Golfstroms bei Neu-Foundland beitrüge? — 6.) Welche Richtung nimmt a. die Strömung, die von den Azoren nach der Gibraltar-Str. ausgeht? b. die in den biscahischen Meerbusen dringende? c. die nach Irland gerichtete? — 7.) Verfolgt die Strö- mung des Mittelmeers durch die Theile desselben? — 8.) Welche Inselgruppen trifft a. die nördlichste der von den Azoren ausgehenden Strömungen? b. welche die südlichste? — 9.) Nennt die Landge- wässer, die das Ausströmen der Ostsee im Winter, Frühling und Sommer verursachen! — Das Band. §. 20. Gebirgsarten. Haupteintheilung. Die nicht vom Meer bedeckten Theile der Erdoberfläche, welche das Land bilden, wurden ihrer äußern Gestalt nach, sowohl in Rücksicht der senkrechten als wagerechten Ausdehnungen, schon in der topischen Geographie beschrieben. Hier haben wir nun noch das Land in Beziehung auf die Natur seiner Bestandtheile zu betrachten, welche auf die äußere Form des Erdbodens großen Einfluß hat. — Die festen Theile der Erdoberfläche sind aus verschiedenartigen Massen gebildet, die wir Gesteine, Fels- arten, Gebirgsarten nennen. Wir unterscheiden zunächst zwei Classen: Gebirgsarten ohne organische Ueberreste und Gebirgsarten mit solchen.

9. Umrisse der topischen Geographie - S. 26

1855 - Emmerich : Romen
— 2(5 — tertiären Schichten kommen schon zahlreiche Reste von Säugethieren vor, die mit den lebenden Gattungen vielfache Verwandtschaft zei- gen. — B. Das Alluvium endlich, die Gebilde der Gegenwart um- fassend, besteht aus losen Sand- und Schuttlagen, mit Mergel- oder Lehmschichten abwechselnd. Hieher gehören auch die Damm- erde, die jüngste und weitest verbreitete Bildung, und der sich stets neubildende Torf. Das Alluvium umschließt Reste noch jetzt lebender Thier- und Pflanzengeschlechter. §. 23. Ursprung der Gebirgsnrten, Schichtung, Gänge, Höhlen. Nach der jetzt fast allgemein angenommenen Hypothese war der Erdball einst eine feurigflüssige Kugel, deren Oberfläche durch all- mählige Erkaltung fest wurde, während das Innere derselben noch immer glühendflüssig blieb. Nach und nach erkaltete auch die heiße Atmosphäre des Erdballs, und das in ihr aufgelöste Wasser begann niederzuschlagen, welches bei dem gewaltigen Druck, unter dem es sich damals befand, bei viel höherer Temperatur als heut^llage flüssig sein und daher auch Stoffe in sich aufgelöst enthalten konnte, die es jetzt nicht aufzulösen vermag. Aus ihm bildeten sich Nieder- schläge, die sich in ziemlich gleichförmigen schichten über die Erd- rinde ablagerten. Bei fortschreitender Abkühlung zog sich die Erd- rinde zusammen, und die dadurch zusammengepreßteu feurigflüssigen Massen des Erdinnern suchten sich einen Ausweg, hoben und störten die regelmäßig abgelagerten Schichten, sprengten stellenweise die Erd- rinde und traten aus den Oeffnungen über. Wir haben also, der Entstehung nach, zwei Hauptgattungen von Gesteinen zu unterschei- den: die durch Erstarrung feurigflüssiger Massen (durch Plutonische und vulkanische Kräfte) entstandenen, und die durch Niederschläge (durch neptunische Kräfte) gebildeten. Jene sind die^ in §. 21,_ diese die in §. 22 aufgeführten. Die letztern sind meistens geschichtet; bei den erstern ist die Schichtung eine Ausnahme. Warum sich in den im §. 21 erwähnten Gesteinen keine Reste organischer Wesen vorfinden, erhellt aus der eben angegebenen Art ihrer Entstehung. Das Innere der Gebirge ist oft von Gängen, plattenförmi- gen Mineral- meist Erzmassen durchschnitten, die aus anderm Stoff, als der des Gebirges, gebildet sind. Die reichsten Gänge kommen vor im Gneiß, Glimmer- und Thonschiefer. — Zu den Merkwürdigkeiten des Innern der Gebirge gehören ferner die Höh- len, die sich am häufigsten im Kalkstein der jüngern Flotzgebirge finden. §. 24. Veränderungen der Erdoberfläche. Die Erdoberfläche ist noch jetzt manuichfachen Veränderungen unterworfen, a Menschen und Thiere (Koralleuinseln) arbei- ten unablässig an ihrer Umgestaltung, b. Durch Verwesung der

10. Umrisse der topischen Geographie - S. 27

1855 - Emmerich : Romen
Pflanzen bildet sich Dammerde und Torf. c. Durch Einwirkung der Luft verwittern feste Körper. Winde vergrößern nicht selten durch Sandwehen das Gebiet der Wüsten. «I. Bedeutender sind die Wirkungen des Wassers. Es spült hier Land weg, dort setzt es Boden an. Unterirdische Gewässer untergraben das Land und be- wirken Erd fälle. Wenn es in den Spalten der Felsen gefriert, so erweitert es die Fugen oder sprengt das Gestein, e. Plötzliche starke Veränderungen bewirken Vulkane, k. Mit ihren Ausbrüchen in Verbindung stehen die Erdbeben, durch welche Berge entstehen und einstürzen, Inseln sich erheben und versinken, Seen sich bilden u. s. w. g. Die Erdbrände endlich, die auch zur Umgestaltung der Erdoberfläche beitragen, liegen dieser näher, als die Feuerheerde der Vulkane. Im Allgemeinen wirken die von a. bis <1. genannten Ursachen gleichmäßiger und langsamer, die übrigen gewaltsamer, plötzlicher und unregelmäßiger. Klimalehre. §. 25. Mittlere Tages -, Jahreszeiten - und Jahres- temperatur. Die mittlere Tagestemperatur findet man, wenn man die Temperaturgrade der verschiedenen Tageszeiten zu einander addirt und die Summe durch die Anzahl der Tageszeiten divi- dirt.*) — Die mittlere Temperatur einer Jahrszeit erhält man, wenn man die mittleren Temperaturen aller Tage dieser Jahrszeit addirt, und die Summe durch die Zahl der Tage theilt. _— Die mittlere Temperatur eines Jahres**) ist gleich der Summe der Mittlern Temperaturen aller Tage, ge- theilt durch 365. §. 26. Erwärmung durch das Sonnenlicht. Klima. Astronomi- sches Klima. Tafel des astronomischen Klimas. Jeder Sonnenstrahl ist nicht bloß Lichtstrahl, sondern auch Wärme strahl. Die Erwärmung einer Fläche am Sonnenlichte hängt von der Menge der Strahlen ab, die sie ausfaßt; wenn *) Nach Humboldt kommt die mittlere Tagestemperatur ungefähr der Tempera- tur bei Sonnenuntergang gleich. — Die kleinste Tageswärme fällt in der Regel vor (etwa 20 Minuten vor) Sonnenaufgang. die größte zwischen 1 und 3 Uhr Nachmittags. **) Die mittlere Jahrestemperatur fällt , nach Humboldt, nahe mit der Mitt- lern Temperatur der Monate April und October zusammen und ist sehr nahe einer beständigen Größe. Die geringste Jahreswärme fällt auf den Januar. die größte auf den Juli.
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