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1. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 I. Grundzüge der physischen Geographie. (Nnch ciitcv Photonraphlc von (8. Sommer & Sohn, Der Vesuv nach der Eruption von 1906. Im Vordergrunde der rauchende Lauastrom und seine Verwüstung bei Boscotrecase. Uber dem Ringgebirge der rauchende Vesuvkegel und die Wolken des Aschenregens. Schematicher Durchschnitt durch den Vesuv vor der Eruption von 1906. Beispiel eines Stratovulkans. a das Grundgebirge. Auf diesem der flach ansteigende Tuffkegel der Somma (S), vulkanische Aschenlagen mit den dazwischen gelagerten Lavaschichten (bbb). V = Kegel des Vesuv. K — Krater, jetzt völlig verändert. In der Mitte der teilweise erstarrte Lavakern. Wenn Teile der Erdoberfläche einbrechen, bekommt die einsinkende Scholle Risse und es öffnet sich den glühenden Massen des Erdinnern, dem Magma, ein Weg nach oben. Es setzt sich deshalb oft auf solche Spalten ein Vulkan oder eine ganze Reihe von Vulkanen. Auf solchen Spalten stehen z. B^der Vesuv, der Ätna, der Strom- boli.^Auch die übrigen tätigen Vulkane der Erde liegen in Gebieten neuerer Spalten- bildung und daher oft in der Nähe des Meeres, fo besonders die Vulkane an den Rändern des Stillen Ozeans. Tie großen Vulkanreihen der Erde fallen mit Bruchlinien zusammen.

2. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 41

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
i Apenninen-Halbinsel (Italien). 41 Während am Po im Januar durchschnittlich 0° Wärme herrscht, sind am Golf von Genua 8—9°. So ist die Riviera (spr. riwiera = das Ufer) besetzt mit berühm- ten Kurorten für Lungenkranke und zeigt südländische Pflanzenpracht. Hier liegt als Haupthafenstadt Genua, im Halbrund aufsteigend („amphitheatralisch"), ein der schönsten Städte Europas und Italiens erster Handelsplatz. (270 000 E.) Vesuvausbruch am 10. April 1906. Aus dem Krater quillt eine dunkle Wolke aus Dampf und Asche. Die Form der Wolke zeigt die stoßweise auftretenden Eruptionen. (Phot. Perret.) 2. Vulkanlandschaften. Der merkwürdigste Berg Italiens ist der Vesuv bei Neapel. Innerhalb eines sichelförmigen Höhenzuges (Somma), der am äußeren Abfall Buschwälder und Weinberge trägt und nach innen mauergleich ab- stürzt, erhebt sich ein steiler Kegel. Dieser besitzt auf dem Gipfel einen riesigen Kessel, den Krater, aus dem beständig Wasserdampfwolken hervorquellen. Stoß- weise mischen sich mit dem Dampf emporgeschleuderte Blöcke (Bomben), Stein- chen (Asche) und feiner Staub. Der ganze Kegel ist von solchen Auswurfsmassen

3. Europa - S. 162

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
162 ist keine flüssige Masse mehr, sondern ein Trümmerhaufen von noch heißen Blöcken und Fladen, die langsam von der nachdrängenden, noch beweglichen Lava vorangeschoben werden. Am Vesuv finden sich Lavaströme von 7 Irin Länge. Mehrmals haben solche das Meer erreicht. 1906 wurde ein Teil von Boscvtrecase von ihnen vernichtet (Abb. 43) und das Gelände von Torre del Annunziata überdeckt. Mit dem Lavaerguß erreicht der Ausbruch sein Ende, und der Feuerberg kehrt bald in den Zustand der Ruhe zurück. Der Golf von Neapel schneidet als ein Viereck etwa 30 km weit ins Land ein. Den Hintergrund bildet ein Teil der Kampanischen Ebene mit dem Vesuv in der Mitte. Die Nordseite begrenzt der stumpfe Landvorsprnng der Phlegräischen Felder (b. h. (Nach einer Aufnahme von C. Abt in Frankfurt am Main.) Abbildung 43. Lavastrom in Boscotrecase nach dem Ausbruch von 1906. Brandfelder), ein vulkanisches Gebiet, das mit Aschenkegeln, Ringwällen, Kratern und Kraterseen bedeckt ist. Die vulkanische Tätigkeit ist seit 1538, wo in wenigen Tagen ein 140 m hoher Berg (der Monte Nnovo) aufgeschüttet wurde, erloschen. Doch dringen noch aus Spalten eines alten Kraters, der Solfatara, Schwefel- und Ammoniakdämpfe, und in der Hundsgrotte entströmt dem Boden eine solche Menge von Kohlensäure, daß kleinere Tiere darin sofort ersticken. Die Phlegräischen Felder enden mit dem Vor- gebirge Misenum, das die halbkreisförmige Bucht von Pozzüoli oder Bajae, wie sie im Altertum hieß, umschließt. Zur römischen Kaiserzeit war dieses von anmutigen Höhen umsäumte Gestade ein Lieblingsaufenthalt römischer Großen. Das Ganze war ein einziger

4. Erdkunde für höhere Schulen - S. 336

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
336 Physische Erdkunde, Kalabrisches Erdbeben 1905, Verwüstete Straße in Piscopio, Die Lagerung dieser Auswurfsmassen bedingt den eigenartigen inneren Vau der Vulkane, wie er z. B. au den Wänden der Somma deutlich erkennbar ist. Die Vulkane bestehen aus schalenförmig übereinandergelegten Decken von vulkanischer Asche, sog, Tnssen, von denen jede das Produkt einer Eruption ist. Die Lagen werden von mehr oder minder mächtigen Lava Massen durchbrochen, die meist auf der Seite des Berges ausströmen und sich dann nach unten wälzen. Aus diesen Ausführungen ergibt sich bezüglich der Bildungsweise der Vulkane der Satz: Die Vulkane entstehen durch Aufhäufung ausgeworfener Massen des Erdinnern und sind daher Aufschüttnngsberge. Ihre Form ist meist die eines regelmäßigen Kegels. Anordnung der Vulkane. Schlägt man von Capri aus einen Halbkreis mit einem Radins von 30 km, so trifft die Linie alle jene Fenerfchlünde, die diese paradiesische Gegend zugleich so furchtbar machen. Der Golf von Neapel ist nämlich ein Kesselbrnch, an dessen Rändern feuerflüssige Masse aus der Tiefe, das Magma, emporgequollen ist. Ähnliches wiederholt sich südwärts an der kalabrischen Küste, die erst jüngst (1905) von einem so schrecklichen Erdbeben heimgesucht worden. Diese Küste bildet mit dem Nordsaume Siziliens ebenfalls einen Halbkreis, in dessen Mitte der ununterbrochen tätige Stromboli liegt. Auch hier ist das Land abgesunken und sinkt ruckweise uoch in der Gegenwart

5. Erdkunde für höhere Schulen - S. 337

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Gesteinshülle. 337 (Reproduziert nach einer Original-Aufnahme der Photoglob-Co., Zürich.) Der Hohentwiel bei Konstanz, ein Domvnlkan, Profil durch den Hohentwiel bei Konstanz, weiter. Dies ist die Ursache der sich hier so ost wiederholenden Erdbeben. Wenn solche Einbrüche stattfinden, bekommt die einsinkende Scholle Risse, und es öffnet sich den glutflüssigen Massen des Erdinnern ein Weg nach oben. Es setzt sich deshalb oft auf die Spalten ein Vulkan oder eine ganze Reihe von Vnlkanen. Auf solchen, den Kessel mitten durchsetzenden Spalten stehen der Ätna, die Insel Volcano und der Stromboli. Auch die übrigen tätigen Vulkane der Erde liegen in solchen Gebieten jüngerer Spaltenbildnng und daher oft in der Nähe des Meeres, so die ostasiatische Reihe von Kamtschatka bis zu den Molnkken, die

6. Europa - S. 30

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
30 Europa im allgemeinen. 2. Die Alpen zeigen im Querschnitt verschiedene Höhengürtel: Auf die waldbedeckten, etwa 1000 in aufsteigenden Sandstenchöhen, z. B. am Tegernsee, folgen die nördlichen Kalkalpen bis 3000 in M.-H. mit trotzigen Gipfeln und schroffen Wänden. Daran schließen sich die Zentralalpen mit fast 4000 in hohen Schnee- gipfeln. Die Südtiroler Dolomiten bilden mit 3000 m M.-H. das Gegenstück zu den nördlichen Kalkalpen. Niedrige Sandsteinberge bilden die letzten südlichen Norhöhen (z. B. bei Belluno). 3. Die Gesteinszonen zeigen einen entsprechenden symmetrischen Aufbau: 1. Nördliche Sandstein- (und Nagelfluh-) Berge. 2. Nördliche Kalk- alpen. 3. Kristalliner Kern mit Granit, Gneis, Glimmerschiefer. 4. Südliche Kalk- alpen. 5. Südliche Sandsteinzone. Westlich vom Lago maggiore fehlt jedoch die 4. und 5. Zone. 4. Die Alpen nehmen im allgemeinen von^V nach 0 an Höhe ab, sowohl in den Gipfel- wie Paßhöhen (Beispiele!). 5. Die Niederschlagsmengen nehmen von W nach 0 ab, sowohl wegen der Abnahme der Berghöhen als auch wegen der wachsenden Entfernung vom Meere. (Niederschlagsmengen nahe der Rheinquelle 2560 nun, Tegernsee 1180 mm, Wien 570 mm.) 6. Meereshöhe und Niederschlagsmenge bedingen einen außer- ordentlichen Reichtum an „ewigem Schnee" und an Gletschern. Die untere Grenze des ewigen Schnees liegt in den Nordalpen bei etwa 2700m M.-H., im 8 bei 2800 m M.-H. Die Zahl der Gletscher übersteigt 2500; die meisten und größten gehören der Schweiz an. (Aletschgletscher 25 km, dagegen Pasterze am Großglockner nur 10 km laug.) 7. Die Alpen sind das größte Quellgebiet Europas, zugleich die Wasserscheide zwischen Mittelmeer, Nordsee und Schwarzem Meer. 8. Sie sind das seenreichste Gebirge der Erde. (Seen nach Gruppen, bzw. Landschaften!) 9. In senkrechter Richtung weisen die Alpen alle Gürtel des Klimas und der Pflanzenwelt auf, vom subtropischen Mittelmeergebiete bis zur Polarwelt. Man steigt aus dem Gebiete der Zwergpalme und der Süd- srüchte zu dem der sommergrünen Laubhölzer, dann der Nadelhölzer und der Alpenmatten empor, die endlich über Knieholz und Geröllschutt zur Fels- und Schneeregion hinanführen. Als Klimascheide trennt das Gebirge auch die Pflanzen- regionen Büttel- und Südeuropas. Entstehung. Die Alpen sind ein Faltengebirge, das zum großen Teil in der Tertiärzeit aufgetürmt worden ist. Es gehört in jene gewaltige Faltenzone, die vom südwestlichsten Europa bis in die Mitte Asiens reicht. Die faltende Kraft, ein seitlicher Schub auf die oberen Schichten der Erdkruste, wirkte von 8 nach N. Er hat die ursprünglich wagerecht abgelagerten Gesteinsmassen in unglaublicher Weise durcheinandergeknetet und nach N gepreßt. An den alten Gebirgen der Anvergne, der Vogesen und des Schwarzwaldes, der böhmischen Masse stauten sich die vorgeschobenen Krustenteile. Im W war die Faltung am stärksten, die Empor- Pressung am höchsten (Montblanc). Gegen Schluß der Gebirgsbildung sank der Südteil in die Tiefe; so entstand der Steilabfall gegen die lombardische Ebene.

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 55

1842 - Dresden : Schmidt
55 §. 2. Das Land. Die Erhöhungen. tet und auf ihrem Gipfel befindet sich ein trichterförmiger Schlund, aus welchem von Zeit zu Zeit Rauch, Dampf, Feuer, Asche, Steine, selbst Schlamm mit Gewalt heraus- geworfen wird, aus dem bisweilen auch ein Feuerstrom fließt, nicht ungleich dem geschmolzenen Metall. Dieser Schlund heißt Krater, zu deutsch, Becher. Die eigent. lich vulkanischen Produkte sind: Bimsstein, Puzzo- lana (ein vorzüglicher Mörtel beim Wasserbau) und Lava, welche aus geschmolzenen Fossilien aller Art besteht und theils zu feinern Arbeiten (Tabatiören rc.), theils zum Pflastern der Straßen rc. verwendet wird. Es ist bemer- kenswerth, daß die meisten Vulkane auf Inseln, oder nicht weit vom Meere, wenigstens an großen Flüssen toben. Jetzt zählt man ungefähr noch 200 lebende Vulkane, wäh- rend ihre Anzahl früher viel größer gewesen sein muß. Der todten oder ausgebrannten ist eine Unzahl, und auch dieß beweist den großen Einfluß des Feuers auf die Bildung der Erdrinde. Von Göttingen bis zum Rhein zählt man gegen 50 todte Vulkane; der ganze Rhön ist solcher Berge voll gewesen; in Frankreich findet man Strecken von wohl 30 deutschen Meilen, wo Vulkan an Vulkan gehangen hat; eben so in Italien. Die berühmtesten Vulkane sind in Europa: der Vesuv, der Aetna, der Krabla, der Hekla, der Stromboli. Nur einige Worte über diese: Der Vesuv liegt in der Nähe von Neapel und ist eigentlich nie ganz ruhig. Seine frühern Ausbrüche waren längst vergessen, als im Jahr 79 n. Eh. ein neuer furcht- barer Ausbruch geschah, wodurch die kleinen Städte Pom- peji, Herkulanum und Stabiä ganz verschüttet wurden. Bei der genauern Untersuchung dieses Ereignisses fand auch der berühmte Naturforscher Plinius I. seinen Tod. Seit 1799 gräbt man schon aus Herkulanum, weniger aus den beiden andern Städten, merkwürdige Ueberreste der al- ten Römerzeit aus. Häuser, Geräthschaften rc. sind in der vulkanischen Asche ziemlich unversehrt erhalten, doch die Aus- beute an geretteten Handschriften ist bis jetzt nur gering gewesen. Von jener Zeit an hat der Berg sehr oft furcht- bar getobt und in den umliegenden Gegenden schreckliche Verwüstungen angerichtet. Dennoch werden die zerstörten Weinberge und Wohnstätten immer aufs neue an die alte Stelle gebaut, da der durch die verwitterte Lava äußerst

8. Bd. 1 - S. 222

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
222 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. Dieser Krater ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist dieser Rand tief eingebrochen, so daß man durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände, hineinsehen kann. Um den ganzen Krater auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumzugehen, erfordert etwa eine Stunde. In der Mitte des ungeheuren Kessels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuerschlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 8—10 M. hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeff- nung, aus welcher ein weißer, fchweselgelblich schimmernder, dichter Dampf aufwallt. Einige kleinere Oeffnungen find daneben. Am Fuße dieses kleinen Kraters bemerkt man an verschiedenen Stellen, deren Zahl sich vermehrt, sobald es dunkel wird, das Feuer der Erde. Wie düsterrothe Kohlenglut sieht man hier das Gestein des Berges brennen: zwischen dem Feuer hin ziehen sich Lagen der schwarzen, mit gelbem Schwefel überzogenen Erde. Wendet man sich um, so liegt der ganze Meerbusen in aller seiner Pracht vor uns aufgerollt. Links die Felsenküste von Eastellamare, rechts Neapel mit seinen Gärten und Landhäusern bis zur fernsten Spitze des Posilippo, und im Hafen der Stadt die Kriegsschiffe wie schwarze Punkte. Goldgrün, prangt die Eampagna selice, deren Meeresufer fast als eine einzige Stadt er- scheint, denn Bajä, Pozzuoli, Neapel, Portici, Resina, Torre del Greco, Torre del Annunziata, Eastellamare, Sorrento, Massa hanget theils unmittel- bar zusammen, theils sind sie nur durch Villen mit Palästen, durch Eitronen- und Weingärten, durch Oliven- und Kastanienhaine getrennt. (Vergleiche Nr. 62, am Ende.) 61. Von Neapel nach Sorrent. (Nach Adolf Stahr, Ein Jahr in Italien, bearbeitet bom Herausgeber.) Verläßt man das ewigtosende Neapel, müde von dem unaufhörlichen Lärm einer halben Million heißblutiger Menschen, um sich nach dem stillen, luftig-hohen Sorrent zu begeben, so führt uns zunächst die Locomotive am Fuße des rauchenden Vesuv entlang, an den Städtchen Portici, Resina, Torre del Greco, Torre dell'annunziata vorüber, bis Eastellamare, wel- ches, am flachen Meeresufer reizend ausgebreitet, bequemere Plätze für das Seebad darbietet als Sorrent, wo man, um in die Meeresflut zu gelangen, zahllose Treppen hinabsteigen muß. Hier beginnt die Königin der italieni- schen Landstraßen, erst seit 1839 vollendet, wie durch Zaubermacht in das senkrecht aus dem Meere aufstarrende Felsgebirge eingesprengt, welches bald kahl und rauh, bald lieblich grün mit Myrtengebüsch umkleidet ist. In un- zähligen Schlangenwindungen, geschützt gegen den Abgrund durch eine hohe

9. Bd. 1 - S. 224

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
224 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. 62. Die Änseln Äschia und Capri. ^Nach I. Fr. Schonw, die Erde, die Pflanzen und der Mensch, und Ferdinand Gre gorovius, Wanderjahre in Italien, bearbeitet bom Herausgeber.) Vor der Mündung der herrlichen Bucht von Neapel liegen, wie zwei Eingangssäulen zu dem schönen Naturtempel, zu beiden Seiten die Inseln Jschia und Capri, welche durch ihre Höhe und ihre bestimmten Formen dazu beitragen, das Einförmige zu heben, während man sonst die Aussicht gegeu Westen auf ein ununterbrochenes Meer haben würde. Schon von der Küste des Meerbusens von Neapel gesehen, zeigen diese Inseln einen merkwürdigen Unterschied in den äußeren Umrissen. Jschia erscheint wie ein kegelförmiger Berg, welcher sich allmählich senkt, und dessen Fuß bedeu- tend gegen Osten ausgedehnt ist; Capri bietet sehr scharfe, kantige Formen, und ist, wie Jthaka, durch eine Kluft in der Mitte in zwei Theile von un- gleicher Höhe getrennt. Dieser verschiedene Umriß steht in der innigsten Verbinduug mit der geoguostischen Beschaffenheit dieser Inseln. Jschia ist gänzlich vulkanisch, Capri wird von Kalkklippen gebildet. Der Berg Epomeo, 800 Meter über dem Meere, welcher die Haup'.masse Jschia's bildet, gehört nicht mehr den wirksamen Vulkanen an, denn der letzte Ausbruch fand im Jahre 1301 Statt; aber noch sind mehrere Aeußernngen von Vulkanität auf der Insel vorhanden. An vielen Stellen treten warme Quellen hervor und bilden Heilbäder: an anderen Stellen steigen warme Dämpfe aus der Erde aus, die sogenannten Fumarolen, an welchen man sich der Verbrennung aus- setzt, wenn man die Hand in die Erde steckt. Von häufigen Erdbeben tragen die Gebäude Spuren. Die Insel zeigt durchaus keine Thäler, der Berg ist dagegen voll schmaler, tiefer und langer Spalten, in welche man am Fuß des Berges hineingehen kann; sie sind wie schmale Gassen zwischen uuend- lich hohen Manern, welche beständig höher lind deßhalb die Spalten tiefer, dunkler und stiller werden, je weiter man hineinkommt, indem das Licht von oben sich immer mehr und mehr verliert, und das Geblök der Ziegen und der Gesang der Hirten beständig schwächer wird. Capri dagegen wird von zwei Kalkfelsen gebildet, dem westlichen, welcher sich im Monte Solaro 000 Meter erhebt, und dem südlichen, auf dessen Gipfel in einer Höhe von ungefähr 300 Meter die Ruinen der Paläste des Tiberius liegen; beide Partieen erheben sich außerordentlich steil aus dem Meere, und die Landung geschieht deßhalb in der Kluft, welche zwischen ihnen beiden liegt, wo man sogleich steile Klippen zu beiden Seiten antrifft. Der Zugang zur westlichen Seite der Insel, wo die Stadt Anacapri liegt, wird durch eine Treppe von mehreren Hundert Stufen, welche in die sich ins Meer erstreckende Klippe ausgehauen sind, bewerkstelligt. Capri's Kalk- berge zeigen keine Spalten wie Jschia, dagegen die in Kalkbergen so hän-

10. Bd. 1 - S. 227

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
63. Herculaneum und Pompeji. 63. Herculaneum und Pompeji. (Nach A. L. I. Michelsen, Pompejis Das alte Pompeji, am Fuße des Vesuvs, drei Meilen von Neapel ge- legen, war Jahrhunderte lang eine unbedeutende Provincialstadt, bis es unter Augustus ein ansehnlicher Handelsplatz wurde. Mau hatte in Rom die Wichtigkeit des vorzüglichen Hasens, der selbst große Kriegsschisse auszu- nehmen vermochte, damals vollständig erkannt. Pompeji wurde nun durch neue Ansiedluugen so vergrößert, daß es seit der Zeit des Augustus als eine Neustadt betrachtet werden konnte. Die Stadt stand in höchster Blüte des Reichthums, als plötzlich über sie und mehrere ihrer Nachbarstädte das furchtbare Verhängniß hereinbrach. Am 24. August 79 n. Chr. begann der erste und zugleich verderblichste Ausbruch des Vulkans, von dem die Ge- schichte weiß, und dauerte volle drei Tage. Fünf Städte in seiner Umge- bung wurden verschüttet, darunter Pompeji und Herculaneum, jenes durch Schutt und vulkanische Asche, dieses, tiefer gelegen, durch eiuen Lavastrom. Wir haben eine lebendige Schilderung des grausenhaften Ereignisses von dem jüngeren Plinius, dem Neffen des Naturforschers Pliuius, der dabei seinen Tod fand, in Briefen an den Historiker Tacitus, der eine zuverlässige Nachricht über die Katastrophe erbeten hatte, um sie bei der Abfassung seines Geschichtswerkes zu benutzen. Der Schauplatz, wo die Pompejaner eben versammelt waren, als das Verderben hereinbrach, ist ohne Zweifel das Amphitheater gewesen, welches am östlichen Ende der Stadt liegt. Die versammelte Menge konnte hier sich sofort zur Stadt hinausflüchten, aber Hab und Gut wurde in den Häusern zurückgelassen. Siebenzehn Jahrhunderte ruhten Pompeji und Herculaneum im Grabe. Man kannte nicht einmal genauer ihre Stätte. Auf der von Pompeji grünten Reben und Obstbäume; auf dem Grabe von Herculaneum stehen zwei Städte, Resina und Portici. Vor reichlich hundert Jahren führte der Zufall zur Wiederentdeckung. Auf das Gemäuer von Pompeji stieß zuerst ganz unerwartet ein Bauer bei der Bearbeitung seines Weinberges. In Herculaneum wurden bei dem Graben eines Brunnens, ^vobei man mitten in das Theater kam, antike Marmor- und Mosaikböden und bald auch mehrere Statuen entdeckt. Die neapolitanische Regierung nahm alsbald die Ausgrabung unter ihre Leitung. Aber so leicht die Ausgrabung verhältniß- mäßig bei Pompeji, so schwierig und selbst gefährlich ist sie bei Herculaneum; denn jenes ist nur durch vulkanische Asche verschüttet, bis auf die Tiefe von etwa 5—6 Meter; dieses dagegen durch Lava, welche so eisenhart ist, daß sie dem Stahl widersteht, und meistens in einer Tiefe von 15, 25, 30 Meter. Von jenem liegt denn auch jetzt über ein Dritttheil der alten Stadt offen vor uns in ebener Fläche, so daß man durch 20 Straßen und über drei Markt- 15"°
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