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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 140

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
140 benachbarten Gemeinden ihr Vieh weiden und ebenso Waldstreu und Brennholz den Waldungen entnehmen. — „Die hohe Jagd blieb dem Könige und den Großen vorbehalten, die niedere ward bisweilen an den kleinen Adel oder auch an Städte verliehen." Jagdbare Tiere waren Hirsch, Reh, Wildschwein, Hase, Biber, Marder, bis in die sächsische Zeit hinein auch Elch und Schelch (Riesenhirsch). Man jagte zu Pserde, von Hunden begleitet, Armbrust und Speer zum Dienste bereit haltend. Vögeln stellte man durch Falken, Sprenkel und Leimrute nach. Die Strafen gegen Wildfrevler waren noch nicht hart, sie wurden indes in späteren Jahrhunderten bedeutend verschärft. Damals bestimmte der „Sachsenspiegel", niemand solle wegen eines Jagdfrevels „seinen Leib oder seine Gesundheit verwirken". Wilddiebe wurden daher nur mit Geld oder Gefängnis bestraft. Viele Menschen beschäftigte der Bergbau in verschiedenen Gegenden Deutschlands, Salinen waren in Kissingen, Halle a. d. Saale, Reichenhall und an andern Orten. So zeigte sich überall im Lande ein reges Leben, in der armseligen Hütte des Hörigen wie auf den Burgen der Könige, Fürsten und Prälaten. Ungeheuer waren die Ansprüche, welche diese Herren an die Leistungsfähigkeit des Bodens und des Volkes stellten. Eine Urkunde aus dem vorliegenden Zeitraume nennt eine Reihe von Höfen in Sachsen, Franken, Bayern und Lombardien, welche „zum Tische des Königs gehören", d. h. den Tisch des Königs zu versorgen haben. Es heißt in der Urkunde: „Diese Höfe in Sachsen leisten dem König soviel Dienste, wie Tage im Jahre sind und noch vierzig mehr. Desgleichen thun wir euch kund, was ein königlicher Dienst in Sachsen bedeute: Es sind 30 große Schweine, 3 Kühe (eine Kuh war im Tauschhandel früher die Werteinheit und galt 1 Solidus), 5 Frischlinge, 50 Hühner, 50 Eier, 90 Käse, 10 Gänse, 5 Fuder Bier, 5 Pfund Pfeffer, 10 Pfund Wachs, Wein aus feinem (des Königs) Keller überall in Sachsen." Die Höfe in Franken wurden in einigen Dingen noch stärker belastet, und statt der 5 Fuder Bier fordert man dort 4 große Fuder Wein. Diese hohen Forderungen zeigen, wie leistungsfähig schon damals der Bauernstand war. Freilich galt es hart zu arbeiten und für das eigene Behagen sehr wenig zu fordern. Armselig waren die Häuser, aus Fachwerk gebaut und mit Schindeln oder Stroh gedeckt. Unter einem Dache hausten Mensch und Vieh. Auf einer größeren „Hovestat" = Hofstätte waren die Wohnräume von den

2. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 10

1911 - München : Oldenbourg
Xie Schieferbrüche bei Golnfjofen nächst Eich städt im Altmühlthal. Sch w achgeneigte Schichtenlagerung. (Zu S.ii.) Die Soluhofer Schiefer, einzig in der Welt durch die Feinheit ihres Korns und daher zur Lithographie ver- wendbar, haben meist wagrecht oder nur schwach geneigte Schichtung. Sie sind trockengelegter Meeresboden und sehr reich an Versteinerungen von Korallen, Muscheln, Schwämmen, Schnecken, Seeigeln, Fischen, Flugeidechsen und Sauriern. In den deutschen Tafellandschaften (Iura, Steigerwald ?c.) ist die an- nähernd >vagrechte Schichtung mit Verwerfungen vorherrschend. Verwerfung zwischen Lbercarbon und Zech st ein auf dem Hügel bei Osnabrück. (Zu o. 11.) Ter hier sehr eisenhaltige und daher dem Abbau unterliegende Zechstein links ist einst auf dem Kohlenkalk, wie man ihn rechts sieht, abgelagert worden. Später hat sich eine Bruchspalte gebildet und an dieser ist der linke Flügel gegen den rechten nach unten verschoben worden. Beachte die Gleitfläche (den Harnisch) des Geiteins.

3. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 486

1895 - München : Oldenbourg
486 66. Die lange Nacht in Hammerfest. jeder Masche des Netzes auch ein Fisch. Seine Menge ist so ungeheuer, daß er zuweilen eine Wand bildet, welche bis auf den Grund hinabreicht, und von deren Druck nach oben die Boote dann mehrere Zoll aus dem Wasser gehoben werden. Sobald die Fahrzeuge gefüllt sind, fahren die Fischer nach Bergen. Dort nun eröffnet sich ein neues Schauspiel. Arbeiter karren den Hering aus den Schiffen unter die weiten Durchgänge der Häuser. Hier sitzen, von Tonnen umringt, Scharen von Menschen, die mit dem Messer i» der Hand das Werk des Auskehlens verrichten. Die Karren werden bei ihren Plätzen umgestürzt. Halb in Fischbergen begraben, ergreifen die Arbeiter einen Hering nach dem andern, schneiden ihm die Kehle auf, reißen mit einem kunst- gemäßen Zuge Gedärme und Eingeweide heraus und werfen ihn dann in die bereitstehenden Bütten. Sie haben in dieser Arbeit eine solche Fertigkeit, daß viele tausend Fische täglich abgethan werden. Sobald die Bütten gefüllt sind, werden sie von anderen Arbeitern an den Platz des Einsalzens ge- fahren. Dort werden die Heringe in Fässer gepackt, mit Salzlacke begossen, die Gefäße vom Böttcher geschlossen, und nun, in dem Magazine aufgestapelt, sind sie zur Ausfuhr fertig und bereit. Wenn man bedenkt, daß in den letzten guten Zeiten von Bergen allein jährlich beinahe 300000 Tonnen Heringe ausgeführt worden sind, kann man sich wohl einen Begriff von der Größe und Lebendigkeit dieses Handels machen. Ohne Zweifel kann man annehmen, daß jährlich an den Küsten Norwegens, Englands, Hollands und in der Ostsee weit über tausend Millionen Heringe gefangen und wohl noch mehr von den Raubtieren verschlungen werden. Endlich im März senken sich die Scharen in die Tiefen, und mit dem Ende des Monats verschwinden sie gewöhnlich ganz. (Mügge.) 66. Die lange Wacht in Kammerfest, f In Hammerfest ist die lange Nacht die Zeit der Ruhe für alles Handelsleben, und man möchte sagen: am Polar-

4. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 32

1903 - Dresden : Huhle
— 32 — Pflanzenwelt herrschen riesenhafte Schachtelhalme, baumartige Farne n. Nadelhölzer, in der Tierwelt lassen sich nachweisen die ersten Säugetiere, Kerbtiere, Wasser- u. Landechsen, Fische, Schildkröten u. Heuschrecken. 4. Die Neuzeit läßt Basalt, Braunkohle u. Bernstein sich bilden. Die Pflanzen u. Tiere sind die nnsrer Zeit, die ersten Spuren des Daseins der Menschen sind jetzt nachzuweisen. 5. Die Gegenwart sieht die Entstehung von Ton, Lehm, Sand, Kies, Torf u. Humusboden; Verwitterung, An- u. Abschwemmung arbeiten an der Veränderung der Erdoberfläche. Die Herrschaft des Menschen führt die heutige Ausbildung der Tierwelt n. die heutige Verbreitung der Pflanzen herbei. Wie viele Millionen von Jahren die feuerflüssige Erde brauchte, bis Gottes Hand den Menschen in ihre pflanzengeschmückte und von Tieren belebte Gefilde setzen konnte, das können auch die Gelehrten nicht einmal annähernd schätzen. Trnck von B. Teubner in Dresden.

5. Bd. 2 - S. 345

1903 - Langensalza : Greßler
345 strengste, dadurch gut verwahrt wird, daß man Eisstücke in jeder Wen- dnng des Einganges aufstellt. Im Winter brauchen die Eskimos kein Feuer, und ihre Lampen von Stein geben ihnen Wärme genug, um ihre Stiefel und Kleider zu trocknen, und das rohe Fleisch und Fett zu wärmen. Sie sind von früher Jugend an der Kälte gewohnt; die Kinder werden in der Ka- puze der Mutter auf deren Rücken umhergeschleppt, bis sie drei Jahre alt sind, und zwar immer ganz nackt; und doch sieht man zuweilen die kleinen Geschöpfe im kältesten Winter vor ihren Nestern stehend, ohne daß sie darunter zu leiden hätten. Die Eskimos schlafen nie in Kleidern, selbst wenn sie in einer offenen Felsritze liegen. Bekanntlich essen sie gewöhnlich Fleisch und Fische roh, und davon kommt der Name „Eskimo", den die französischen Entdecker ihnen gegeben und welcher wohl unbezweifelt aus dem Worte „Eschkimai" entstanden ist, welches soviel bedeutet, als „Menschen, die rohes Fleisch essen". Die Hunde der Eskimos ähneln gezähmten Wölfen in ihrem Na- turell, und heulen, aber sie bellen niemals; sie sind ihren Herren vom größten Nutzen und kosten ihnen fast gar nichts, denn im Lager müssen sie selber für sich sorgen und es wird ihnen nicht das Geringste zu fressen gegeben, so daß es uns unerklärlich ist, wovon sie leben; nur auf Reisen, wenn sie den Schlitten ziehen, erhalten sie abends ein Stück Fett als einzige Nahrung. Zu einer weiten Reise braucht man zehn bis fünfzehn Hunde, und jeder ist für sich an einen Riemen ge- schirrt, der an das Halsband gebunden und am Vorderteil des Schlit- tens befestigt ist, so daß die Hunde nebeneinander herlaufen und dem Leithunde folgen, welcher dem Zurufe des Herrn augenblicklich gehorcht, da bei dem geringsten Zaudern dessen gewaltige Peitsche ihm um die Ohren saust. Die Schlitten sind ungefähr 1,5 Meter lang und 60 Zentimeter breit, und die Schlittenbäume gewöhnlich mit Fischbein oder Zähnen vom Walroß beschlagen, auch mit angefeuchteter Erde bestrichen, die sehr glatt, und wenn sie verwischt ist, wieder erneuert wird. Der Kahn des Eskimos, von etwa 4 Meter Länge und 50 Zentimeter Breite, läuft von der Mitte nach beiden Enden sehr spitz zu, und besteht aus Holz, mit Robbenfell ganz überdeckt, mit Ausnahme einer Öffnung in der Mitte des Fahrzeuges, in welche der Ruderer seine Beine steckt — denn diese Kähne sind nur für eine Person berechnet, obgleich es mög- lich ist, einen Reisenden darin mitzunehmen, wenn dieser sich der Un- beqnemlichkeit und selbst der Gefahr unterziehen will, sich auf dem Bauche auszustrecken, aber ohne ein Glied zu rühren, weil bei dem ge- ringsten Schaukeln der Kahn umschlagen würde. Diese Kähne, nur zur Jagd dienend, werden mit zwei Ruder- schaufeln gerudert und fliegen durch das Wasser so schnell wie ein Delphin; ein Landtier im Wasser wird von diesen Kähnen mit Leichtig--

6. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 403

1791 - Erlangen : Bibelanst.
4oz batimt eine kalkigle Materie/ und ob die daran Hangen- den Darme rothblau angeunisen seyn, und ob sonst auch im Fleische irgendwo ewige blaue Striemen ange- troffen werden? 4) Ob rnr Halse und Ln der Lunge Wasserblassen sich finden, welche, wenn sie aufgemacht werden, garstig stinken? Wenn sich so etwas findet, oder wenn man wm, daß dre Krankheit eines Thieres Milzbrand, S chlagfluß , Lungenfäule, Fallsucht, Faulfieber mit Durchlauf, Peftilential- fr e der, oder die Vi eh se uche rst: so muß das Flersch nicht gegessen, sondern auf einem entfernten Platze 4 Fuß tief in die Erde ge scharr et werden. Es ist doch besser, man' lerdet einen Verlust an seinem Vermögen, als daß man sich und dre Semigen krank mache oder ums Leben bringe. Dagegen kann man Rindvieh, welches aufge- bläht oder ausgelaufen, auch solches, das gesios- sen worden, ein Bein gebrochen hat, oder sonst ver- ; wuudet ist, ohne Bedenken essen: wenn man es gleich j schlachtet, ehe ein Fieber dazu kommt; sonst wird es ; gefährlich, wenigstens eckeihaft-. S ch a a fv i e h, das am Du rchfa ll, an En U i zündung oder Vereiterung der Eingewei- 4 de, der Faule oder dem Anbruch, der Fall- sucht (dem schweren Leid) krank ist, darf nicht ge^ 4 schlachtet und gegessen werden. Ist es aber von ge- ^ sammletem Wasser im Kopfe toll und dre hend- ió oder hat die u a sse oder t r 0 ck n e Rande, oder die Wassersucht, wenn es nrcht sehr mager habey lzi rsi: so kann maus ohne Gefahr essen, wenn man es ln nur bey Zeiten schlachtet-. ^ . C c 2 Bey

7. Geographische Skizzen aus Europa - S. 158

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
158 irdischen Gluth und Hitze, sondern auch die vielen merkwürdigen heißen Quellen. Nordwestlich vom Hekla liegt das sog. Hogn- d a l, auch »Geiserthal« genannt, welches eine Menge kleiner Krater hat, worin sich heißes Wasser von 65° R. befindet, in welchem viel Kieselstoff enthalten ist, und aus welchem sich unaufhörlich Sinteropal absetzt, so daß jedes Wasserbecken von einem 10—30 F. hohen Opalwalle umgeben ist. Man nennt jene heißen Wasser Geiser. Das Becken des »großen Geisers«, welchen die Isländer »Hognesgrimm« nennen, hat etwa 70 F. Durchmesser. Von Zeit zu Zeit, zuweilen mehrmal des Tags, hört man unter ihm in der Tiefe einen rollenden Donner; es steigt dann siedendes Wasser in der Mitte des Beckens herauf, erst schwächer, dann allmälig bis zu 10 und 20 F. Höhe, bis das ganze Becken gefüllt ist, um welches indeß der Boden leise zittert. Endlich tobt's in der Tiefe, als würden Kanonenschüsse losgefeuert, der Boden bebt heftig, und mitten aus dem Becken bricht eine bis 20 F. dicke und 1- bis 300 F. hohe, aus siedendheißen Dämpfen bestehende Säule mit ' furchtbarem Tosen hervor. Nach Verlauf von 5 —15 Minuten hört das Steigen des Dampfes auf, im Becken kocht und wirbelt das Wasser noch, und versinkt dann plötzlich in die Tiefe, so daß nun das Becken fast leer erscheint. Noch höher steigt die nur 6—7 F. im Durchmesser haltende Wassersäule des »neuen Geisers«. Die heißen Quellen in der Nähe des Krabla sind unter dem Na- men »Reikiahverar« bekannt und werfen mit brüllendem Getöse reines Wasser, oft aber auch Schlamm aus. An Tbieren und Pflanzen, sowie cxi Mineralien, ist Island daher nicht allzureich. Merkwürdig ist's aber, daß in Island durchaus keine Reptilien zu finden sind. Häufige Stürme und viele Nebel machen den Landbau fast unmöglich. Es wächst kein Getreide, nicht einmal die noch in Norwegen fortkommende Gerste. Man baut Runkelrüben, Kartoffeln, Kohl, Flachs, Petersilie, Ret- tige, Radieschen, Senf und Kresse. Verschiedene Beeren und das bekannte »Isländische Moos« wachsen wild. Unter den 870 Pflan- zenarten der Insel giebt's 400 Kryptogamen. Birken, Weiden, Ebereschen u. s. w. kommen nur verkrüppelt, zwergartig vor. Aus dem Thierreiche findet man Rindvieh, Pferde, Schafe, Schweine, Hunde, Rennthiere, Füchse, weiße Bären u. dergl. An der Küste giebt's Schellfische, Kabliau's, Häringe, besonders an der Nord- küste, große Haifische, Seehunde, Eiderenten, viele andere Seevögel und Fische. Das Mineralreich liefert Schwefel, Vitriol, Alaun, Torf, Braunkohle, Salz, Obsidian, Opal, Bimsstein und Lava. Den Holzmangel ersetzen zum Theil die schwimmend ankommenden Kiefern, Fichten und Birken, oder mit einem andern Worte, das »Treibholz«. Schmiedekohlen werden aus dem Holze der Zwerg- birke bereitet.

8. Quellenlesebuch für den Geschichtsunterricht - S. 18

1895 - Langensalza : Beyer
18 Karl der Große. 21. Karls Sorge für das Handwerk. Karl traf folgende Anordnung: Ein jeder Amtmann soll in seinem Bezirke gute Handwerker haben, als da sind Eisenschmiede, Gold- und Silberschmiede, Schuster, Dreher, Zimmerleute, Schildmacher, Fischer, Seifensieder, Brauer, welche nicht nur Bier, sondern auch Apfel- und Birnenmost und andere Getränke bereiten können, Bäcker, welche Semmeln für unsere Wirtschaft zu backen verstehen, Netzemacher, welche Netze zu spinnen verstehen zur Jagd, zum Fisch- und Vogelfang, und allerlei andere Handwerker. 22. Karls Sorge für die Hebung der Landwirtschaft. In einer Gesetzesurkunde (812) verordnet er: 1. In unseren Mühlen sollen unsere Amtleute Hühner und Gänse halten, soviel man kann. Ans den Hauptgütern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hühner und mindestens 30 Gänse halten, auf den Hufengütern aber mindestens 50 Hühner und nicht weniger als 12 Gänse. 2. Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, daß, was die Leute mit ihren Händen verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, eingesalzenes Fleisch. Wein, Essig, Käse, Butter, Bier, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der größten Reinlichkeit hergestellt und bereitet werde. 3. Ein jeder Amtmann soll auf unseren Landgütern einzelne edle Vögel, Pfauen, Fasanen, Enten, Tauben, Rebhühner, Turteltauben, um des Schmuckes willen halten. 23. Wie Kaiser Karl Reben pflanzte. 1. Als Kaiser Karl zu Ingelheim bei Tafel einst gesessen, Ans Fenster rückt er sich den Stuhl, zu dämmern auf das Essen, Ihm stand zur Hand mit welschem Wein der silberne Pokals) Und drunten lag sein Frankenland im Mürzensonnenstrahl. 2. Dem Herren ward so frühlingshaft: noch deckte Schnee die Auen; Doch mildiglich vom Himmelblau begann es schon zu tauen, Und drüben blitzte sonnenhell mit seiner Berge Reihn Ein langgestrecktes Silberband, der königliche Rhein. 3. Und wo die Höh'n von Rüdesheim im Duft Herüberwinken, Da küßte schon der Sonne Kraft den Schnee von allen Zinken,2) Da glühte lenzhaft, rosenrot die warme Bergesfirn;3) Und plötzlich wie ein Sonnenstrahl verklärtes des Kaisers Stirn. 4. Er trank und wischte sich den Bart und murmelte: „Gefunden! Noch besser als der fremde soll der eigne Wein mir munden! Dort an besonnter Bergeswand die Lage dünkt mich gut; Bald spiegeln grüne Reben sich, mein Rhein, in deiner Flut! Becher. 2) Bergeskanten. 3) mit Schnee bedeckte Bergesspitze.

9. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 499

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
277. Vom Kaviar. 499 Rogen auszustossen, so schielst er sofort in die Tiefe des Flusses und sucht sich die kältesten Stellen auf, wo er dann gierig alles ver- schlingt, was ihm in den Weg kommt, selbst Steine, Holzstücke und ähnliches. Wegen seiner ausserordentlichen Gefräfsigkeit in dieser Periode nennen die Fischer ihn auch den Fresser./ (y Was den Stör anbelangt, so ist er bedeutend leichter als der Hausen und gibt natürlich auch weniger Kaviar. Der Stör wiegt selten mehr als fünf Pud. Nach den Messungen des Akademikers Baer liefert ein kleiner Stör bis 260000 Körner, ein grosser dagegen über eine halbe Million. Die Menge dieser schmackhaften Fische verringert sich infolge des unrationellen Fanges beständig. / /ß, Fast dasselbe Gewicht wie der Stör hat auch die Sewruga, die bis 400000 Eierchen gibt./(/Der Sterlet schliesslich erreicht gewöhnlich eine Länge von zwölf Werschok (ä 44,5 mm) und ein Gewicht von zwei bis fünf Pfund, obgleich auch in manchen Gegenden zwanzig- pfündige Exemplare vorkommen. Die Sterlete lieben tiefe Stellen, ja sie halten sich vielfach auf dem Grunde auf. Zur Absetzung des Rogens suchen sie meist überschwemmte Flufswiesen auf und geben bis zu 100000 Eier. Erschöpft von dem andauernden Hungern — denn die Sterlete fressen während der Laichzeit sowohl als auch den ganzen Winter über fast nichts — stürzen sie sich nun an die Ufer der Flüsse und Seen, wo sich unter den überhängenden Weidengebüschen und im Schilfe zahllose kleine Organismen aufhalten, und füllen sich den Bauch derart an, dass ein Naturforscher in einzelnen Sterleten gegen 35000 Raupen und Fliegen finden konnte./ j. Der Kaviar vom Hausen gilt als der beste und hat auch die grössten Körner, weshalb man ihn auch nicht mit anderen Sorten ver- mischt ; der Kaviar von Stör und Sewruga wird zusammen verarbeitet in den Handel gebracht. Der Sterlet liefert die feinstkörnige Ware, die daher auch meist nicht verkauft, sondern von den Fischern ver- braucht wird/ Gewöhnlich werden vier Sorten Kaviar bereitet, die folgende Benennungen führen: körniger, gepresster, Sommerfang und roher Kaviar. / /tt Die technische Seite der Zubereitung des Kaviars erfordert nur sehr wenige Fertigkeiten und Kenntnisse. Der frische Rogen wird durch ein Sieb geschüttelt und so von den festen und häutigen Teilen gereinigt, dann gesalzen, in Lindenfässchen verpackt und fest ver- schlossen. Diesen Kaviar nennt man körnig. {f Der Presskaviar wird anders zubereitet. In einer leicht angewärmten Salzlake muss der durch Siebe gedrückte Rogen zehn bis fünfzehn Minuten ziehen, wodurch die Körner fester und haltbarer werden. Wenn der Kaviar beim Drücken in der hohlen Hand keine milchigen Teile mehr abgibt, so beginnt eine andere Arbeit. Der Arbeiter hebt den Kaviar aus dem Trog und lässt die Lake abfliefsen, schüttet ihn in Mattensäckchen, die zwei bis drei Pud fassen, und bringt ihn unter die Presse. Ungefähr fünfzehn Minuten wird er dem Druck ausgesetzt, worauf man ihm Stunden, Tage, selbst eine Woche lang Ruhe lässt. Danach kommt er aus den Mattensäcken in eichene Fässer, die mit Servietten (Leinwand) ausgelegt sind, um hier mit den Füssen, die in Lederstrümpfen stecken, gestampft zu werden. Den körnigen und gepressten Kaviar bereitet man in kühler Jahreszeit, im Herbst und im Frühling, aus ganz frischen Fischen./ Ist der Fang an 1 32*
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