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1. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 25

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 25 — bei dem Dorfe predrnost in Mähren. Der Hofbesitzer Thrometschek ließ einen Teil des Hügels abtragen. Dabei stieß er auf eine ungeheure Menge Knochen vorweltlicher Tiere. Rlles wurde zerstampft und als Dünger auf die Felder geworfen. (Erft einige Jahrzehnte später erfolgte eine wissenschaftliche Untersuchung des Platzes. Ltwa 2 m unter der Oberfläche lag eine wagerechte Schicht dunkler Erde, die durch den ganzen Hügel reichte. Sie enthielt Asche, Holzkohlen, Steingeräte und Knochen. Mit besonderer Vorliebe hatten die alten Jäger das Mammut gejagt. Die Forscher erbeuteten über 2000 Mam-rnutbackenknochen! Die Knochen waren oft nach einer gewissen Regel geordnet, so daß nur Gebeine derselben Rrt, Stoßzähne, Schulterblätter, Gelenkpfannen usw. in Haufen beisammen lagen. Rufoer dem Mammut erlegte man das Wildpferd, Renntier, Nashorn, den Wisent, den höhlenbär und andere kleinere Tiere. Zur Nachtzeit kamen Wölfe und Füchse herbeigeschlichen, stahlen Mildpret oder benagten die fortgeworfenen Knochen. Manch einer wurde dabei ertappt und erschlagen; deshalb findet man Knochen dieser Tiere ab und zu in den Rbfauhaufen. Ähnliche große Anhäufungen von (Bebeinen der Jagdtiere kennen wir aus Frankreich. Beim Dorfe Solutre lagen die Knochen von Pferden in solch gewaltiger Menge um Feuerstätten, daß man die Zahl der Tiere auf Zehntausende berechnet hat. Der Wohnplatz lag an einer Felsmauer, vielleicht hetzte man oben die Pferde über den Rand des Rbgrunbes. Die herabstürzenden Tiere verendeten in der Tiefe. Diese Rrt zu jagen hat der Mensch vielleicht von den Hyänen gelernt, welche zu Rubeln vereint das wild gern über Rbgründe Hetzen. Ruf diese Weise können sie sogar weit stärkere Tiere, z. B. £ötven, bewältigen. Nach jenem bedeutenden französischen Funde bezeichnet man die Steppenzeit auch als Periode von Solutre. 3n Frankreich kann man auch die Fortschritte des Menschen in der Bearbeitung des Steins besser verfolgen, als an der Hand der deutschen Funde. Rn die Stelle der älteren, roh geformten Stoß? raffen der Thelleszeit treten schön geformte Lanzenspitzen (Fig. 11). Zum Schneiden gebrauchte man nach wie vor Feuersteinspäne.

2. Tier-Geographie - S. 110

1893 - Leipzig : Hinrichs
110 Charakter-Vögel Südamerikas. und das nördliche Brasilien. Die Spalten der kleinen Granit- felsen, welche quer durch den Orinoko streichen und die zahl- reichen Kaskaden bilden, wählen sich diese Vögel vorzugsweise zu ihren Wohnungen. Man kann sie öfters am Morgen mitten in den Schaumwellen des Stromes ihre Weibchen herbeirufen und Kämpfe bestehen sehen wie unsere Hähne. Höchst interessant ist die Schilderung, welche uns Schombnrgk von den „Tänzen" dieser Vögel giebt: „Der Versammlungsplatz der Tanzenden hielt etwa 4—5 Fuß im Durchmesser, jeder Grashalm war entsernt und dabei der Bodeu so glatt, als hätten ihn mensch- liche Hände geebnet. Auf diesem Platze sahen wir einen der Vögel herumtanzen und springen, während die übrigen offenbar die bewundernden Zuschauer bildeten. Jetzt spreitete er seine Flügel aus, warf seinen Kopf in die Höhe, oder schlug gleich einem Pfau mit dem Schwänze ein Rad; dann stolzierte er umher und kratzte den Boden auf, was alles in hüpfendem Gange geschah, bis er ermüdet einen eigentümlichen Ton von sich gab und ein anderer Vogel seine Stelle einnahm. So traten drei nach einander auf die Schaubühne und zogen sich ebenso mit dem stolzesten Selbstgefühle wieder unter die übrigen zurück, die sich auf einigen niedrigen Büschen, welche den Tanz- boden umgaben, niedergelassen hatten. Wir zählten 10 Männ- chen und 2 Weibchen und sahen ihnen zu, bis sie plötzlich das knisternde Geräusch eines Stückes Holz, auf das ich unvorsichtig einen Fnß setzte, aufscheuchte, und dahin flog die ganze tanzende Gesellschaft!" Die Indianer, welche die schönen Bälge dieser Vögel un- gemein schätzen, suchen diese Vergnügungsplätze eifrig auf und verbergen sich mit ihrem Blasrohr und vergifteten Pfeilen, um die Tanzenden zu erwarten. Bevor der Tanz aber nicht völlig begonnen, setzt der Indianer seine Waffe auch nicht in Thätig- feit; denn dann erst sind die Vögel so mit ihrem Vergnügen ich bei meinem ersten Schritte auf diesen merkwürdigen Erdteile schon erfahren; solche Töne aber waren mir bisher noch gänzlich unbekannt geblieben." Schombnrgk. 2) Nur der erwachsene Hahn hat diese Farbe, die ihm aber, nach Humboldts Bemerkung, in unseren Sammlungen nur dadurch erhalten werden kann, daß man ihn dem Lichte nicht allzu sehr aus- setzt.

3. Europa - S. 122

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 122 — c. Der Weinbau. Italien gehört zu den Ländern, die den meisten Wein erzeugen, und zwar zieht man den Weinstock meist an Bäumen empor. (Vergl. S. 104). Doch versteht man in Italien es nicht so gut wie in Frankreich, ans den köstlichen Trauben ein ebenso köstliches Ge- tränk zu bereiten. d. Tie Pflege des Maulbeerbaumes. Der Maulbeerbaum wird in großer Anzahl angepflanzt und gepflegt (Vergl. S. 100) und zwar nicht seiner unseren Brombeeren ähnlichen Früchte wegen, sondern deshalb, weil seine herzförmigen Blätter der Seidenraupe Nahrung ge- währen. Die Seidenraupe liefert uns ja die Seide aus der man Kleider- stosfe, Bänder, Tücher u. s. w. herstellt. (Vergl. S. 90). 2. Die grasreichen Ebenen und die Gebirgswieseu er- möglichen Viehzucht. Am bedeutensten ist die Viehzucht in den Maremmen (Bergt. Seite 114), wo im Winter große Herden von Rindern und Pserden weiden. In den Gebirgen (Apenninen) wird meist Schafzucht getrieben. 3. Die Vulkane ermöglichen die Gewinnung von Schwefel. In den Kratern der Vulkane, sowie in den zahlreichen Spalten, *) die die Oberfläche des Vesuvs und Ätnas zeigt, setzt sich der Schwefel als gelber, krustenartiger Überzug an und wird da abgelöst. Außerdem wird er auch in der Nähe der Vulkane, besonders in der Nähe des Ätnas, in Bergwerken (Schweselgrnben) gewonnen. Dort ist er in andere Gesteine eingewachsen, z. B. in Gips und Kalkstein. Sizilien liefert jährlich allein mehr als 1*/2 Million Centner des gelben Minerals, das zur Bereitung des Schießpulvers, der deutschen Streichhölzer, der Schwefelfäden, (Ausschwefeln der Fässer!) zum Bleichen der Strohhüte n. s. w. Verwendung findet. 4. Das Meer veraulafzt Fischerei und Haudel. a. Fischerei ist in allen Küsten (Zeigen!) einträglich. Sie liefert hauptsächlich Thunfische. Sardellen, Makrelen, Austern und Korallen. Der Thunfisch wird gegen 4 m lang und wiegt oft 4—5 Centner. Sein Leib ist oben bläulich, am Bauche aber silberglänzend. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft, geht aber leicht in Verwesung über. Ter Thunfisch ist der größte der Fische, die der Mensch seines Fleisches wegen fängt. — Die Sardelle, eine kleine Heringsart, kennt ihr alle. Sie ist ungefähr 10 cm lang. Ihre Oberseite ist blau, ihre Unterseite silberweiß gefärbt. Die meisten Sardellen fängt man in der Nähe von Sizilien und Sar- dinien und versendet sie eingesalzen in alle Welt. — Die Austern**) *) Solfataren. » **) Lehmann, Zoologischer Atlas, Bild 35.

4. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 173

1900 - Leipzig : Spamer
Die Fidschi-Inseln, 173 kriegerisch und leben miteinander in fast endlosen Kämpfen. Die er- schlagenen Feinde werden gegessen; liefert der Krieg das wohlschmeckende Menschenfleisch einmal nicht, so gibt der Häuptling Befehl, diesen oder jenen zu töten und ihn als Speise zuzubereiten, ein Befehl, der mit der- selben Ruhe erteilt wird, mit welcher wir zum Fleischer fageu, er solle das oder jenes Stück uusrer Herde schlachten. Beim Bau eines Tempels, beim Beginnen eines Kanoebaues sowie beim Ablassen desselben vom Stapel ißt man Menschenfleisch; ebenso tötet man Menschen, um das Deck eines neuen Fidschi - Insulaner. Kanoes mit Blut zu waschen. Hat man mehr Körper, als verzehrt werden können, so kocht man nur die Glieder und wirft den Rumpf fort. Im Jahre 1851 wurden zu Ramena 50 Körper zugleich gekocht; Kriegs- gefangene und Schiffbrüchige werden fast ohne Ausnahme verzehrt. Wenn der ganze Leichnam gebraten wird, so nimmt man ihn in sitzender Stellung aus dem Ofen, bedeckt ihn mit einem schwarzen Pulver und trägt ihn so wie einen Lebenden fort. Rohes Menschenfleisch genießt man nie. Die Gebräuche der Insulaner sind äußerst barbarisch Die Frau ist nichts weiter als das Lasttier ihres Mannes, sie gräbt, säet, pflanzt, leitet das

5. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 10

1911 - München : Oldenbourg
Xie Schieferbrüche bei Golnfjofen nächst Eich städt im Altmühlthal. Sch w achgeneigte Schichtenlagerung. (Zu S.ii.) Die Soluhofer Schiefer, einzig in der Welt durch die Feinheit ihres Korns und daher zur Lithographie ver- wendbar, haben meist wagrecht oder nur schwach geneigte Schichtung. Sie sind trockengelegter Meeresboden und sehr reich an Versteinerungen von Korallen, Muscheln, Schwämmen, Schnecken, Seeigeln, Fischen, Flugeidechsen und Sauriern. In den deutschen Tafellandschaften (Iura, Steigerwald ?c.) ist die an- nähernd >vagrechte Schichtung mit Verwerfungen vorherrschend. Verwerfung zwischen Lbercarbon und Zech st ein auf dem Hügel bei Osnabrück. (Zu o. 11.) Ter hier sehr eisenhaltige und daher dem Abbau unterliegende Zechstein links ist einst auf dem Kohlenkalk, wie man ihn rechts sieht, abgelagert worden. Später hat sich eine Bruchspalte gebildet und an dieser ist der linke Flügel gegen den rechten nach unten verschoben worden. Beachte die Gleitfläche (den Harnisch) des Geiteins.

6. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 205

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Die nähere Umgebung 205 dort wachsen auch Erdbeeren und die schwarzen Brombeeren, und in langen, aber unregelmäßigen Reihen begleiten dicke, morsche Weiden, hohe Pappeln, weißstämmige Birten und fruchtreiche Kastanien* bäume die Straße. — Das Rotkehlchen sucht sich die Leeren der Hundsrose, unter den Steinen wohnen Käfer aller Krt (Schmied, Zand- läufer, Totengräber, Rüsselkäfer)' auf den Disteln wiegt sich der Distel- falter und das hübsche Pfauenauge, auf der Nessel ein Fuchs; in die Blüten des Bienensaugs kriechen die Bienen,' die Hummel baut ihr Nest unter dem Moos' zwischen den Steinen raschelt die flinke Eidechse, und unter dem Brombeerstrauch lauert die giftige Kreuzotter auf Beute. 5luch der Igel liebt die Schlupfwinkel der Landstraße und findet hier seinen Tisch gedeckt' denn Kreuzottern, Mäuse, Insekten und allerlei Beeren sind seine liebste Speise. Wir haben einen Igel gefangen und mitgebracht, damit er hier in Freiheit gesetzt werden soll' beschreibe ihn! (20 bis 30an lang, Stachelkleid, kleiner Kopf mit rüsselartiger Schnauze, kleine Kugen und Ghren, kurze Beine, Zusammenrollen bei Gefahr.) Km Tage schläft der Igel, um abends sein Futter zu suchen, von November bis 5lpril hält er in einer verborgenen Erdhöhle einen Winterschlaf (erklären !). War- um darfst du den Igel nicht toten? (Er ist nützlich.) c) Die Chaussee. Eben wird die Thaussee nach Labes weitergebaut' wir wollen sehen, wie das gemacht wird! vor dem Beginne des Baues waren mehrere Baumeister (Ingenieure, Feldmesser) hier und haben die Strecke „abgesteckt". Zu dem Zwecke wurde die Gegend genau erforscht und dann die bequemste Linie mit kleinen pfählen bezeichnet, die man alle 50 bis l00m in die Erde schlug- dabei wurden größere (Et- Hebungen, Sümpfe und Seen umgangen. (Grund?) Dann teilte der Bauherr die ganze Strecke in mehrere Abschnitte und übergab sie seinen Schachtmeistern, die wiederum Vorarbeiter und Arbeiter annahmen (einige sind Italiener, andere Polen- Unter- schied in Gestalt, Kleidung, Tharakter?). Der Arbeiter erhält täglich ?Mk., der Vorarbeiter 4 Mk. Wieviel zahlt der Schachtmeister an Wochenlohn bei 50 Arbeitern und 5 Vorarbeitern? Die Arbeiter gebrauchen Spaten und Karren, heben beiderseits die Lhausseegräben aus und schütten den Fahr dämm auf. Ist ein Berg zu steil, so wird er etwas abgetragen, und an den frisch gegrabenen Böschungen kannst du die Schichten- lagerung der Erdschichten genau besehen, (vgl. auch die Sand- und Kiesgruben.) Beurteile die abgestochenen Erdschichten nach ihrer Farbe (weiß, gelb, rötlich, grau), nach ihrer verschiedenen Dicke, nach ihrem Ge- halt an Steinen! Diese Erdschichten haben sich hier im Laufe der Jahr- tausende allmählich übereinander gelegt, hier ist ein Stein mit dem 5lb- druck einer Muschel, hier ein sogen. „Donnerkeil" (Belemnit). Das sind Versteinerungen von Tieren, die einst im Meerwasser gelebt haben. Sie sind in die hier liegenden Erdmassen eingebettet worden.

7. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 486

1895 - München : Oldenbourg
486 66. Die lange Nacht in Hammerfest. jeder Masche des Netzes auch ein Fisch. Seine Menge ist so ungeheuer, daß er zuweilen eine Wand bildet, welche bis auf den Grund hinabreicht, und von deren Druck nach oben die Boote dann mehrere Zoll aus dem Wasser gehoben werden. Sobald die Fahrzeuge gefüllt sind, fahren die Fischer nach Bergen. Dort nun eröffnet sich ein neues Schauspiel. Arbeiter karren den Hering aus den Schiffen unter die weiten Durchgänge der Häuser. Hier sitzen, von Tonnen umringt, Scharen von Menschen, die mit dem Messer i» der Hand das Werk des Auskehlens verrichten. Die Karren werden bei ihren Plätzen umgestürzt. Halb in Fischbergen begraben, ergreifen die Arbeiter einen Hering nach dem andern, schneiden ihm die Kehle auf, reißen mit einem kunst- gemäßen Zuge Gedärme und Eingeweide heraus und werfen ihn dann in die bereitstehenden Bütten. Sie haben in dieser Arbeit eine solche Fertigkeit, daß viele tausend Fische täglich abgethan werden. Sobald die Bütten gefüllt sind, werden sie von anderen Arbeitern an den Platz des Einsalzens ge- fahren. Dort werden die Heringe in Fässer gepackt, mit Salzlacke begossen, die Gefäße vom Böttcher geschlossen, und nun, in dem Magazine aufgestapelt, sind sie zur Ausfuhr fertig und bereit. Wenn man bedenkt, daß in den letzten guten Zeiten von Bergen allein jährlich beinahe 300000 Tonnen Heringe ausgeführt worden sind, kann man sich wohl einen Begriff von der Größe und Lebendigkeit dieses Handels machen. Ohne Zweifel kann man annehmen, daß jährlich an den Küsten Norwegens, Englands, Hollands und in der Ostsee weit über tausend Millionen Heringe gefangen und wohl noch mehr von den Raubtieren verschlungen werden. Endlich im März senken sich die Scharen in die Tiefen, und mit dem Ende des Monats verschwinden sie gewöhnlich ganz. (Mügge.) 66. Die lange Wacht in Kammerfest, f In Hammerfest ist die lange Nacht die Zeit der Ruhe für alles Handelsleben, und man möchte sagen: am Polar-

8. Aus allen Zonen - S. 281

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
82. Die Sahara. 281 deiheu. Die stachelichten Wüstengewächse sind dein Kainel ein willkommener Leckerbissen. Auch die Tierwelt ist in der Wüste, wenn auch nicht in großer Mannig- faltigkeit, vertreten. Wir finden Schnecken und Käfer, Eidechsen und ^chlan- gen. Für all diese Geschöpfe hat die Mutter Natur liebevoll gesorgt. Sie hat ihnen eine, dem Wüstenboden möglichst ähnliche Farbe verliehen, damit sie dem Auge ihrer Feinde leichter entgehen können, und dazu die Fähigkeit, lange Zeit das Wasser zu eutbehreu. Von höheren Säugetieren sei der Wüstenhase, die Gazelle und der Wüstenfuchs erwähnt. Vögel sind selten, doch geben die zerbrochnen Schalen von Straußeneiern, die in den nördlichen Gegenden der Wüste von Forschern gefunden wurden, Zeugnis davon, daß die Strauße gelegentlich selbst bis zu dem weit im Nordosten der Libyschen Wüste gelegeuen Natrontale kommen. 82. Die Sahara. Die Fels-, Kies-, Sand- und Lehmwüsten. Moritz Schanz. Aus „Nordafrika. Marokko". — Angewandte Geographie. Ii. Serie, 6. Heft, S 48ff. Verlag von Heinrich Keller, Frankfurt a. M. 1905. Südlich vom Atlasgebirge erstreckt sich bis zum Senegal, Niger, Tsadsee in einer Länge von über 5000 Kilometer und einer Breite von durchschnitt- lich 1500 Kilometer die Sahara, unter der man sich früher ein ehemaliges Meer und eine ununterbrochene, von Dünensand erfüllte, unfruchtbare Ebene vorstellte, während sie sich in der Tat, nachdem man den über ihr hängenden geheimuisvolleu Schleier mehr und mehr gelüftet, als eiu sehr mauuigfaltig geformtes Land darstellt, dem nur die Wasserarmut und ent- sprechende Vegetationsdürftigkeit beit gemeinsamen Stempel der Öde auf- drücken. Im allgemeinen ein Hochplateau von 200—600 Meter Höhe, weist die Sahara Hochgebirge — im Tibbuland bis 2500 Meter Höhe — steinige Hochebenen, Dünenregionen, Becken mit lehmigem Boden, salzige Seen, Sümpfe und fruchtbare Oafeugebiete auf. Je nachdem die Zersetzungspro- dukte des ursprünglichen Tafellandes wesentlich aus Felsstücken, Kies, Sand oder Lehm bestehen, unterscheidet man vier Hauptarten der Wüste: die Fels- wüste oder Dschebel, die Kieswüsten Hammada und die niedriger gelegenen Serir, je nachdem sie mit scharfkantigen Steinen oder mit glatten Kieseln bedeckt sind, die Sandwüste Areg, deren Dünen langsam von Osten nach Westen vorrücken, und endlich die weniger ausgedehnten Lehmwüsten, die sich bis zu einer Höhe von 1000 Metern, namentlich an Stellen früheren Meeresboden fiudeu, so im Gebiete der Schotts im südlichen Tunesien oder auch in den Senkungen der Sahara, wo die Seen durch Verduustuug zur <^ebcha werden, d. i. eine harte, polygonal zersprungene Oberfläche mit schlammiger Unterlage, häufig von Salz und Gips durchzogen. Zwischen den verschiedenen Wüstenformen gibt es unmerkliche Übergänge.

9. Aus allen Zonen - S. 422

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
422 Südamerika, I. Nördliches (tropisches) Südamerika. legen ist so stark, daß manche in die von anderen gegrabenen, noch nicht wieder mit Erde angefüllte Löcher hinuntergehen und auf die frisch gelegte Eierschicht noch eine zweite legen. Bei diesem stürmischen Durcheinander werden ungeheuer viel Eier zerbrochen. Der Missionar zeigte uns, indem er den Sand an mehreren Stellen ausgrub, daß der Verlust ein Drittel der ganzen Ernte betragen mag. Durch das vertrocknete Gelb der zerbrochenen Eier backt der Sand noch stärker zusammen, und wir fanden Quarzsand und zerbrocheue Eierschalen in großen Klumpeu zusammengekittet. Der Tiere, welche in der Nacht am Ufer graben, sind so unermeßlich viele, daß manche der Tag überrascht, ehe sie mit dem Legen fertig werden konnteu. Da treibt sie der doppelte Drang, ihre Eier loszuwerden und die gegrabenen Löcher zuzudecken, damit sie der Jaguar nicht sehen möge. Die Indianer graben den Boden mit den Händen auf, legeu die ge- sammelten Eier in kleine Körbe, tragen sie ins Lager und werfen sie in große mit Wasser gefüllte hölzerne Tröge. In diesen Trögen werden die Eier mit Schaufeln zerdrückt, umgerührt und der Sonne ausgesetzt, bis der ölige Teil der Eier, der oben aufschwimmt, dick geworden ist. Dieser ölige Teil wird abgeschöpft und bei starkem Feuer gekocht. Gut zubereitet, ist das Öl ganz hell, geruchlos und kaum ein wenig gelb. Die Missionare schätzen es dem besten Olivenöl gleich, und man braucht es nicht nur zum Brennen, sondern auch zum Kochen. Die Menge der Eier, die bereits ausgeschlüpft find, ehe der Mensch darüber kommt, ist so uugeheuer, daß ich beim Lager- platz der Insel Uruana das ganze Ufer des Orinoko von jungen, einen Zoll breiten Schildkröten wimmeln sah. Man zeigte uns große von Jaguars geleerte Schildkrötenpanzer. Die Tiger gehen den Schildkröten auf die Ufer- striche nach, wo sie legen wollen. Jährlich sollen 5000 Krüge Öl gewonnen werden. Nimmt man an, jede Schildkröte gebe 100—116 Eier, und eiu Drittel werde während des Legens zerbrochen, so ergibt sich, daß 330000 Arrauschildkröteu auf den drei Ernteplätzen 33 Millionen Eier legen müssen. \2\. Eine Fahrt übet* die Anden mit der Groyababn. Johannes Wilda. Originalbeitrag. 1913. Die bekannteste der transandinischen Bahnen vermittelt die Verbindung zwischen Valparaiso und Buenos Aires. Vielleicht noch interessanter und der höchsten eine ist aber die peruanische Oroyabahn, die das gewaltige Ver- kehrsgebiet des Amazonenstromes an Lima heranbringen soll und anch jetzt schon eine große Aufgabe erfüllt, indem sie die Minendistrikte der Anden erreicht. Seltsam, wie es den Menschen zu den Höhen unserer Planetenrinde

10. Der kleine Kinderfreund - S. 128

1863 - Leipzig : Amelang
128 und einen auffallend langen, dünnen Hinterleib hat. Das ist die Wasserjungfer oder Libelle. Ihr Flug ist langsam und schwankend; allein das hindert sie nicht, fliegend ihre Nahrung zu erhaschen, die aus mancherlei Insekten, besonders Mücken, besteht. Das Weibchen legt eine große Anzahl kleiner, länglicher Eier ins Wasser.- Aus diesen entstehen in kurzer Zeit Larven, welche dem vollkommenen Thiere sehr ähnlich sind, aber keine Flügel haben und sich stets im Wasser aufhalten. Sie haben ebenfalls sechs Beine und einen langen, gegliederten Leib, dessen Ende mit drei steifen Ruderfedern versehen ist. An ihrem Kopfe stehen zwei Fühlhörner und eine vorstreckbare, zum Fangen der Nahrung eingerichtete Zange. Erblicken sie ein Thierchen, so schleichen sie sich behutsam an dasselbe heran, schnellen ihre Fangzange vor, ergreifen dasselbe damit und führen es zum Maule. Sie bleiben zehn bis elf Mo- nate im Wasser und häuten sich während dieser Zeit drei- bis vier- mal. Sobald der Augenblick der Verwandlung gekommen, kriecht die Larve aus dem Wasser, setzt sich an den ersten besten Pflanzen- stengel oder auf ein Blatt und bleibt da sitzen, bis ihre Haut tro- cken geworden ist. Diese platzt dann auf dem.rücken auseinander, und die darin verborgen liegende Wasserjungfer kommt zum Vor- schein. -Ihre Flügel sind Anfangs ganz kurz und weich, erlangen aber bald die zum Fliegen erforderliche Größe und Härte. 162. Die Mühle. Auf der grünen Wiese am Bache steht die Mühle. Schon von weitem hört man das Geklapper des Mahl- kastens und das Gebrause der Wasserräder. Das Mühl- rad ist viel grösser, als ein Wagenrad, und dreht sich viel langsamer um; aber es steht nicht still, ausser am Sonntage, wenn der Müller in die Kirche geht. In der Mühle steht unter dem Mahlkasten der Mehlkasten; in den fällt das Mehl, wenn es gemahlen ist, und von dem Staube des Mehlkastens wird Alles weiss, der Müller und der Mühlbursche, und wenn du vorwitzig bist, du auch. Um den Mehlkasten stehen die Kornsäcke, aus denen nimmt der Müller Korn, siebt und schüttet es in den Rumpf, d. i. in den grossen hölzernen Trichter, wel- cher oben auf dem Mahlkasten steht. Unter dem Rumpfe liegen wagerecht die grossen Mühlsteine, zwischen denen die Getreidekörner zermahlen werden. Sie drehen sich um eine senkrechte Welle, die durch das Wasserrad be- wegt wird. Die Mühlsteine sind auf der innern Seite
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