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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 113

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Das Ostdeutsche Tiefland. ^ (Schloß und Umgebung). V brücke mit Standbildern und der westliche Spreearm. Jenseits rechts Schloß, links der neue Dom. darunter der 32 m lange, ganz in Weiß und Gold gehaltene „Weiße Saal" (Reichs- und Landtags- e (unter ihr die Kapelle, „prächtig und würdig zugleich"). — Vor dem Portale das vom Deutscheu " umgibt drei Seiten eines Bierecks, in dessen Mitte das eigentliche Denkmal steht, im Bilde sichtbar). ^ Schloßplatz mit einem vielgestaltigen Springbrunnen. — Der aus schlesischem Sandstein erbaute Tom ' eingeweiht. — Das Gebäude links mit der mächtigen Säuleufront ist das Alte (Gemälde-)Musenm. ^ Und Spree bilden den Lustgarten; in seiner Mitte steht das Denkmal Friedrich Wilhelms Iii. Platz. Mit ihren eigenartigen, über und unter den Straßen sich befindenden Bahnhöfen und mancherlei anderen fesselnden baulichen Einrichtungen bildet diese neue Bahn eine Sehens- Würdigkeit ersten Ranges. — Unter den Postanstalten nimmt der Rohrpost betrieb mit seinen 40 Rohrpost-Anstalten ein besonderes Interesse in Anspruch. In unterirdischen Röhren werden die Briefe, in kleine Blechbüchsen von 6—7 cm Durchmesser verpackt, mittelst gepreßter Luft mit einer Geschwindigkeit von 1 Km in der Minute befördert. Den Verkehr mit dem Reich vermitteln nicht weniger als 13 in die Stadt einmündende Bahnen. 1907 wurde Berlin von 1,1 Millionen Fremden besucht, Paris von 1,2, Wien von 0,5 Will. Die Umgebung Berlins. Berlin hat auf seine ganze Umgebung, von Potsdam und § 75 Werder im W. bis Köpenick und dem Müggelsee im O., umgestaltend gewirkt. Durch seinen eigenen gewaltigen Aufschwung förderte es in großartiger Weise das Emporkommen der Vor- städte und Nachbarorte, vou denen drei bereits zu Großstädten anwuchsen (Charlottenburg 305, Rixdorf 237, Schöneberg 173 000 Entw.); industrielle Anlagen wurden weit hinaus vorge- schoben, Naturschönheiten wurden erschlossen, Villen - Kolonien angelegt, und Potsdam wurde durch die Hoheuzollernschlösser ein Platz, der seinesgleichen sucht. H.harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparand enheft i. 8

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 61

1906 - München : Oldenbourg
16. Der Bamberger Dom. 61 alter kaum gekannt, erfüllte das ganze Abendland. Dieser entlegene Ort an den Grenzen der Slaven kam durch Heinrich ebenso schnell zu Bedeutung wie einst Magdeburg durch Otto den Großen. In allem, was Heinrich für Bamberg tat, stand ihm seine Gemahlin hilfreich zur Seite. Hier, wie in allen Dingen, waren sie beide ein Herz und eine Seele. Kaiserin Kunigunde hat verdient, daß ihr Name mit dem ihres Gatten unzertrennlich verbunden wurde, daß Bamberg ihrer mit gleicher Pietät wie Heinrichs gedenkt. In dem harmonischen Geläute, welches allabendlich in den Straßen und Gärten Bambergs widertönt und fromme Seelen zum Gebete einladet, hallt beider Name und Andenken noch heute fort und wird zu den spätesten Nachkommen gelangen.x) 16. Der Bamberger Dom. Von Hans Probst.* Bevor der Steigerwald mit der Regnitz sich westlich ins Maintal wendet, teilt er sich durch gleichmäßige Taleinfchnitte in schmale Ausläufer, die sich erst sanft znr halben Tiefe senken um dann steiler bis an das Regnitzuser abzufallen. Von unten aus scheinen diese Ausläufer eine Reihe selbständiger Vorhügel. Einer der mittleren trug schon in alter Zeit einen fürstlichen Hof. Einst der Sitz der tapferen Babenberger war er kaiserliches Krongut, bis ihn Otto Ii. seinem Vetter Heinrich dem Zänker als Geschenk überließ. Von da an weilte dieser Bayernherzog oft hier mit seinem Erstgebornen Heinrich, auf dessen Haupt dereinst die Krone der Ottonen übergehen sollte. Diesem war so der Ort teuer durch Erinnerungen der Kindheit. Oft mochten hier den jagdfrohen Jüngling die nahen Wälder locken. Von hier sah er hinab ins breite Regnitztal, das ihn mit dem Süden, mit feinem bayerischen Herzogtum verband, und ins Maintal, das ihm nach Norden wie nach Westen den Weg in die deutschen Lande öffnete. Hier, im Mittelpunkte feines kaiserlichen Machtbereiches, fand er auch Ruhe und heitere Sammlung in dem freien Ausblick; war er doch ein Freund landschaftlicher Schönheit. Die Fluren Italiens zwar fesselten ihn niemals lange; dagegen versichert sein Chronist Thietmar, daß ihn unsere Gefilde, sobald er sie wieder sah, so heiter anlachten. Wie sollten ihn da nicht vor allem die fränkischen Bergzüge anheimeln? Im Osten die lieblich gefchwuugeueu Jurahöhen, nördlich die Ausläufer des Thüringerwaldes und der Haßberge? Nicht führt und gewaltig sind sie, sondern überall freundlich und ebenmäßig; sie umgrenzen das Gesichtsfeld wohltuend, weder beengend noch ins Weite verschwimmend. Zum Erben dieses Lieblingsortes bestimmte der fromme, kinderlose Fürst frühe schon die Kirche und mit königlicher Freigebigkeit förderte er die J) Die beiden großen Domglocken sind Heinrich und Kunigunde getauft.

3. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 40

1911 - Leipzig : Teubner
40 Sächsisches Gebirgsland. im Erzgebirge, im sächsischen Hügellande, an der Elbe und im Lausitzer Berglande liegen! Bestimme ihre staatliche Zugehörigkeit! — Nenne Flüsse, die die sächsisch- thüringische Bucht durchströmen! Suche die Städte an diesen Flüssen auf und be- stimme ihre staatliche Zugehörigkeit! (Huerschnitt durch das Erzgebirge. Das östliche mitteldeutsche Gebirgsland. Lchwarzwald, Tvasgenwald, harz und Thüringerwald sind dadurch entstanden, daß Teile der alten Gebirgsmasse zu beiden Leiten in die Tiefe sanken und der Mittelteil als Horst stehen blieb. Das sächsische Gebirgsland verdankt seine heutige Gestalt vornehmlich dem Abbruch der Erdrinde im Lüden, also nur auf einer Leite. ^ Im Mittelalter der Erde sank nämlich das Egertal mit stei- lem Rande in die Tiefe- die übrig- bleibende Erdscholle stellte sich schräg und bildete eine schiefe Ebene. — Der Tal- kessel von Dresden entstand ganz ähnlich wie die Oberrheinische Tiefebene durch Ein- bruch der Erdrinde. — Während der Bewegungen drang an den Bruchstellen vielerorts feurigflüssige Masse aus dem Erdinnern hervor. Namentlich das Lausitzer Bergland weist viele solcher vulkanischen Durchbrüche auf. )m Elftergebirge und dem ihm vorgelagerten hügeligen vogtlande läßt das rauhe, feuchte Klima mehr Gras- und Baumwuchs als Feldfrucht gedeihen. Daher wird auf den von Tannenwäldern umrahmten Viesen die Zucht von Mast- und Zugochsen betrieben. Die ausgedehnte Viehzucht begünstigte die Anlage von Gerbereien. 5o hat Plauen (121) die größte Lederfabrik Deutschlands aufzuweisen. Die billige Triebkraft der Gebirgswässer und die Lteinkohlen des benachbarten säch- fischen Hügellandes werden in zahlreichen Lpinnereien und Webereien zum Betriebe

4. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 49

1911 - Leipzig : Teubner
Glatzer Gebirgsland. Mährisches Gesenke. Norddeutsches Tiefland. 49 Üuch die Ortschaften am Fuße des Gebirges haben, begünstigt durch ihre freund- liche Lage, lebhaften Fremdenverkehr. Da im Tale des Bobers Flachs angebaut wird, blüht in Hirschberg (20) schon seit alter Zeit die Leinenweberei. Unweit der Stadt liegt Warmbrunn, dessen warme, schwefelhaltige Quellen vielen Leidenden Heilung bringen. Das Glatzer Gebirgsland stellt sich als eine Hochfläche dar, die von Gebirgen umrahmt wird (nenne sie!). Kuf diese weise entsteht ein großer Gebirgskessel, dessen Gewässer sich in der Glatzer Neisse sammeln. In dem Tale der Neisse hat man eine Eisenbahn angelegt, die Deutschland und Österreich verbindet. Die Festung Glatz (17) schützt diesen Weg. — Ruj den fruchtbaren Feldern des „Glatzer Kessels" wurde früher viel Flachs geerntet. Daher steht dort schon seit alter Zeit die Leinen- weberei in hoher Blüte. Jetzt wird freilich der meiste Flachs aus andern Ländern, besonders aus Rußland bezogen. Da man am Nordwestrande des Berglandes, vor- nehmlich bei der Stadt Waldenburg (17), vor einigen Jahrzehnten Steinkohlen zu fördern begann, sind zahlreiche große Spinnereien und Webereien entstanden. Sie liefern die Leinwand viel billiger als die Handweber. Diese bewohnen nur noch die entlegenen Gebirgstäler und müssen infolge des geringen Verdienstes oft Not leiden. Dem Fleiß und der Geschicklichkeit der Bewohner verdankt auch die Uhren- industrie in dem Gebirge ihre Entstehung, die hier eine von den drei wichtigsten Stätten dieses Gewerbes auf deutschem Boden bildet (nenne die beiden andern). Stand- und Wanduhren sind die Haupterzeugnisse des Bezirks. — Art einzelnen Orten des Berglandes, so bei Reinerz und Landeck, sprudeln heilkräftige Quellen hervor, die von Leidenden gern aufgesucht werden. Das Mährische Gesenke (Gesenke bedeutet „Eschengebirge") ist ein flach- welliges, meist gut angebautes Bergland, Art seinem Südostrande entspringt die Oder, durch deren Tal, die „Mährische Pforte", eine wichtige Straße von Deutsch- land nach Österreich führt. Im Nordwesten steigt das Gesenke im Kltvater zu einer höhe von 1500 m an. 3. Das norddeutsche Tiesland und die deutschen Meere. Das deutsche Tiefland ist ein Teil des großen europäischen Tieflandes, das vom Uralgebirge bis an den Atlantischen Ozean reicht. Es umfaßt beinahe die Hälfte des deutschen Reichsgebietes und etwa zwei Drittel der Oberfläche des preußischen Staates. Die weite, meist ebene Fläche wird von zwei Landrücken durchzogen, einem nördlichen und einem südlichen, und durch den Lauf der Rller und der unteren Weser in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt. Im Gegensatz zum Gebirgslande besteht der Boden in der Ebene überall aus losem, sandigem oder lehmigem Erdreich, vielfach ist die Oberfläche so wenig ge- neigt, daß das Wasser nicht abfließen kann und Moore entstanden sind (5. 7). Bei Brunnen- oder Kanalbauten kann man aber manchmal beobachten, daß schon wenige Meter unter der Erdoberfläche hartes, festes Gestein auftritt- bei Anlage von Berg- werken findet man es jedoch auch häufig erst in Tiefen von über 100 m. Die weiche Erdschicht des Tieflandes verhüllt also gleichsam ein unterirdisches Gebirge. Lehmann, Erdkunde f. Mittelsch. Z.heft. 4

5. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 99

1911 - Leipzig : Teubner
Durch Wechsel von Frost und Hitze. Durch Gletscher. 99 gen, welche die Meereswogen anrichten, sind viel größer. Iahr für Jahr spülen sie z. B. von dem Steilufer der Ostsee Teile fort, und die Felseninsel Helgoland wird unter ihrem Anpralle immer kleiner. An der Flachküste der Nordsee gebieten jetzt freilich mächtige Deiche ihrem verderblichen Vordringen halt. vurch den Wechsel von Hrost und Hitze. Die Felsen der Gebirge werden in den Sommermonaten tagsüber von der Sonne stark erwärmt, während nachts die Temperatur häufig unter den Gefrierpunkt sinkt. Durch die Erwärmung dehnen sich die Gesteine aus, infolge der Abkühlung aber ziehen sie sich wieder zu- Wirkung der Verwitterung in den Alpenbergen. sammen. Da sich der Temperaturwechsel schnell und oft wiederholt, zerspringen die Felsen- sie werden im Laufe der Zeit mit zahllosen kleinen Spalten durchsetzt, in die Regenwasser und Schmelzwasser dringen. Gefriert das Wasser, so sprengt es die Felsen auseinander, und größere und kleinere Blöcke rollen die Abhänge hinunter. So vollzieht sich ganz allmählich im Laufe sehr langer Zeiträume eine Zertrümme- rung der festen Felsmassen. (S. 5.) Durch das stielende Eis der Gletscher. Wie wir bei Betrachtung der Alpen erfahren haben (Heft Ii, 5. 12, z), häuft sich in den Mulden der Hochgebirge der körnige Firnschnee immer mehr an. Das Gewicht dieser Massen reicht hin, um ihre tiefsten Schichten in blaues Tis zu verwandeln, und derselbe Druck bewirkt es, daß aus dem Firnfeld ein langsam fließender Eisstrom hervorquillt (Abb. Tafel 6). Aller 7*

6. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 103

1911 - Leipzig : Teubner
Gesteine aus Tierresten. 103 wir an einem Regentage einem Regenrinnsal, so bemerken wir, daß das schmutzige Wasser Sand, Riesel, Stückchen von holz oder Papier, kurz, alles was im Wege liegt, mitnimmt. Kn einer großen Lache, in die sich das Wasser ergießt, bleiben wir stehen. Solange das Wasser schnell fließt, schwemmt es Riesel und Sand mit fort. Bei ver- minderter Schnelligkeit verliert es an Rraft und mutz einen Teil seiner Last absetzen. Die schwersten Teile fallen zuerst zu Boden, und nach und nach füllt sich die ganze Lache mit den „Sinkstoffen". Wenn der Regen aufgehört hat und der Boden trocken ge- worden ist, können wir den Niederschlag untersuchen. Mit einem Ttteffer machen wir vorsichtig einen Schnitt in den Boden und sehen folgendes: 5luf dem Grunde liegt grober Sand und Ries. Darüber bemerken wir eine Schicht feineren Sandes. Die oberen Lagen werden aus Schlamm gebildet. In die einzelnen Schichten sind Holzstückchen, Blätter und Zweige eingebettet. — Graben wir zur Ebbezeit an der Meeresküste ein tiefes Loch, so können wir dort eine ähnliche Anordnung der Schichten beobachten wie in der Wasserlache. Also auch im Meere lagern sich die Sinkstoffe schichtweise ab. Wenn wir etwas Schlamm nehmen und ihn unter ein Gewicht bringen, welches das Wasser herauspreßt, so werden wir finden, daß er fester wird. Wir können ihn also durch Druck Härten. Im Meere sind nun Ries, Sand oder Schlamm in Schichten von Hunderten oder Tausenden von Metern Mächtigkeit übereinander- getürmt. Durch das ungeheure auf ihnen lastende Gewicht werden sie zu einer festen Masse, zu Stein, zusammengepreßt. Aus den Sandschichten bildet sich Sand- stein, aus dem Tonschlamm Schiefer ton. 4. wie Tiere, pflanzen und manche Mineralien bei der Entstehung von Gesteinen mitwirken. Gesteine aus Tierresten. Wir nehmen eine Bürste und reiben damit ein wenig Rreide in ein Glas klaren Wassers. Dann schütteln wir das Wasser sanft um und lassen es so lange stehen, bis wir auf dem Grunde einen Niederschlag bemerken. Nun gießen wir das Wasser ab, bringen ein wenig von dem Niederschlag auf ein Stück Glas und betrachten ihn unter dem Mikroskop. Wir sehen dann, daß die Rreide aus winzigen Muscheln, Teilen von Rorallen, Bruchstücken von Schwämmen usw. besteht. Sie ist also ein Stein, der sich aus den Überbleibseln einst lebender Meerestiere zusammensetzt. In den Ozeanen leben Milli- Kreide unter dem Mikroskop. Nach Iittel, aus Goldschmidt, die Tierwelt des Mikroskops.

7. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 106

1911 - Leipzig : Teubner
106 Salzlager. Erzlager. Heiße (Quellen. zeit. Die Schlammassen sinken ebenfalls zu Boden und bedecken die Salzablagerung. Der Tonschlamm ist für Wasser undurchlässig. Daher kann die Salzschicht, die unter der Schlammdecke liegt, nicht wieder aufgelöst werden. Folgt auf die Regenzeit eine Trockenperiode, so setzt sich eine neue Salzschicht ab usw. Auf diese Weise sind die gewaltigen Steinsalzlager entstanden, in denen das Salz als festes „Gestein" auftritt. In Deutschland findet man sie bei Staßfurt wie überhaupt am Harzrande, bei Hohensalza, in der Lüneburger Heide, in Württemberg u. a. (D. Don der größten Bedeutung für Landwirtschaft und Industrie sind aber die über dem Steinsalz liegenden Salzschichten; denn sie sind außerordentlich reich an Kali. Dieses zählt mit Phosphorsäure und Stickstoff zu den drei unentbehrlichen Pflanzennährstoffen, die der Landwirt dem Ackerboden in der Düngung zu geben hat (5tbb. 5. 86). Außerdem verbraucht die chemische Industrie die Kalisalze zur Her- stellung von Pottasche, Atzkali, Alaun, übermangansaurem Kali, Blutlaugensalz, Jod- kalium, Bromkalium, Glaubersalz, Bittersalz u.a.m., die in der Medizin, Photo- graphie, Malerei, Färberei und vielen anderen Gewerben gebraucht werden. Siehe auch den Abschnitt „Das deutsche Wirtschaftsleben" S. 87. Die Erzlagerstätten. Auch die Metalle sind wie die Salze und andere Mine- ralien in den Gesteinen fein verteilt. Wenn das Sickerwasser in tiefere Schichten der Erdrinde kommt, nimmt es höhere Temperaturen an und vermag dann die meisten Metalle und Mineralien aufzulösen. Auf seinem Wege gelangt es auch wohl in eine Gesteinsspalte oder einen andern Hohlraum des Felsgerüstes der Erde. Dort sammelt es sich an. Es erkaltet und muß nun die gelösten Metalle und Mineralien wieder abscheiden. Im Laufe vieler Jahrtausende wird dann die Spalte von den Metallen und verschiedenen Begleitmineralien (Vuarz, Kalkspat, Schwerspat usw.) ausge- füllt, ein Erzgang ist entstanden. — Über den Reichtum Deutschlands an Erzen, die neben der Kohle die Grund- läge seiner Industrie bilden, siehe den Abschnitt „Das deutsche Wirtschafts- leben" S. 86. In vielenfällen verschließt sich das Wasser den Ausgang der Spalte nicht ganz, sondern dringt allmählich nach oben. Dann bildet sich eine mineralische heiße Quelle (Therme), deren Wasser ^ , ..oft von heilkräftiger Wirkung ist Granit mit messerrückenbreiten Spalten, die ^5.^ durch ein S.m.ng- oon Rnn-.z, «uarz und (w.°-b°d-n, Homburgs Baden.v°den Topas ausgefüllt sind. (Grig. vresd. Mus.) u. a.).

8. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 107

1911 - Leipzig : Teubner
vulkanische Ausbrüche. 107 5. Die Erstarrungsgesteine. Der Name „Erstarrungsgesteine" deutet schon darauf hin, daß diese Gesteine ur- sprünglich flüssig waren und durch Erstarrung fest geworden sind. Ulan versteht darunter die Felsarten, die sich aus einer feurigflüssigen Masse, aus einem Schmelzfluß gebildet haben, während z.v. dersandstein und derschieferton durch schichtweisenkbsatz zumeist im Meere entstanden sind und deshalb auch Schicht oder Kbsatzgesteine genannt werden. Bei vulkanischen Ausbrüchen kann man noch jetzt die Entstehung von Cr- starrungsgesteinen beobachten. Ist z. B. der Vesuv in Tätigkeit (Heft Ii, S. 33), dann wälzt sich die Berghänge eine weißglühende, meist äußerst zähe Flüssigkeit, die Lava, hinab. Sie überzieht sich augenblicklich mit einer Schlackenkruste. Ehe aber der ganze Strom zu festem Stein erstarrt ist, vergehen oft Jahre. Betrachten wir ein Lavastück durch das Vergrößerungsglas, so sehen wir, daß das Gestein aus deutlichen, dichtverwachsenen Kristallen besteht. Auch eine Anzahl runder Löcher oder Höhlungen bemerken wir (Bimsstein!). Im geschmolzenen Zu- stände enthält die Lava nämlich eine Menge eingepreßter Dämpfe und Gase, die sich beim Erkalten in zahlreichen kleinen Blasen sammeln und die Löcher bilden (vgl. mit Brot- und Kuchenteig). Aber nur die oberste Lavakruste ist so wulstig und blasig. In größerer Tiefe bildet sie feste Felsmassen, die in zahlreichen Steinbrüchen als treffliches Pflasterungsmaterial gewonnen werden. Kschenkegel des Vesuvs und Lavastrom von 1858. Die Oberfläche zeigt die wulstförmig zusammengeschobene Lava. (Nach phot. v. Brogi.)

9. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 108

1911 - Leipzig : Teubner
108 Herkunft der Erstarrungsgesteine. Gemünder Maar b. Daun in der Eifel. (phot. 'v. Huirm-ttyllburg.) Obgleich es in Deutschland jetzt keine tätigen Vulkane gibt, weiß man doch, daß in alten Zeiten, lange bevor es Menschen auf der Erde gab, Ausbrüche stattgefunden haben. Heben der Dberlausitz, dem hessischen Berglande und dem Ziebengebirge ist besonders die Eifel ein durch und durch vulkanisches Gebiet. Zwar ist die vulkanische Tätigkeit hier scheinbar ganz erloschen, aber die teils trockenen, teils mit Wasser gefüllten Krater Maare), wie der Laacher Lee und die kohlensäurehaltigen Duellen legen Zeugnis davon ab, daß vor vielen Jahrtausenden hier gewaltige, feurige Kräfte tobten. Das vulkanische Gestein, der Basalt, wird in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen und der feine Bimssteinsand zu Mauersteinen u. dgl. verarbeitet. — Nenne andere vulkanische Gebiete der Erde! von der Herkunst der Erstarrungsgesteine. Die heiße Luft, der Nauch und die geschmolzene Masse auf dem Boden des Vesuvkraters beweisen, daß in der Tiefe eine Quelle größter Hitze sein muß. Wo aber der Ursprungsort der Lava ist, ob im innersten Kern der Erde, oder in großen Hohlräumen der Erdkruste, weiß man nicht. Man nimmt an, daß die Erde vor vielen Millionen Jahren ein feurig- flüssiger Ball gewesen ist. töie nun ein heißer Bratapfel nach und nach seine Wärme ausströmt und sich abkühlt, so mußte auch der im kalten Weltenraum kreisende Erd- ball im Laufe der Zeit von seiner Wärme verlieren. Dadurch bildete sich auf der ganzen Oberfläche eine anfangs dünne, dann mehr und mehr an Dicke zunehmende Kruste aus festem, erstarrtem Gestein, das man als Urgestein bezeichnet. Mit der zunehmenden Abkühlung schrumpfte aber der Erdball ein (Kälte zieht die Körper zusammen), und da die Erkaltung noch immer von außen nach innen fortschreitet, hält auch das Zusammenschrumpfen noch an. Es vollzieht sich aber nicht stetig und gleichmäßig, sondern in Zwischenräumen und plötzlichen Zuckungen, und verursacht die Erdbeben, die in manchen Gegenden so häufig Schaden anrichten (Tafel Z). Infolge des Zusammenschrumpfens bilden sich in der Erdkruste, ähnlich wie beim erkaltenden Bratapfel, Falten, Erhöhungen und Vertiefungen. Unter den Falten aber entstehen vielfach mächtige Hohlräume, die mit feurigflüssiger Masse aus-

10. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 110

1911 - Leipzig : Teubner
110 Xdtc die Gesteine ihre Lage verändern. bäume, Schachtelhalme) der Steinkohlengebiete des Rheinlandes, Sachsens, Schlesiens usw. haben jedenfalls eine weite sumpfige Ebene bedeckt (flbb. S. 105). Hls der Boden sank, brachen sie zusammen und wurden vom Wasser überflutet. Über den Holzmassen setzte sich nun eine mächtige Schicht von Sand und Ton ab. Da aber in dem Sinken des Landes zeitweise ein Stillstand eintrat, bildete sich wieder ein Sumpf, auf dem sich aufs neue eine üppige Pflanzenwelt einstellte, fluch sie sank nach und nach mit dem Boden in die Tiefe und wurde vom Meere überflutet. Dieser Vorgang wieder- holte sich sehr oft, an manchen Orten mehrere hundert Mal. Daher findet der Bergmann in den Tiefen der Erde nicht nur eine Kohlenschicht (Flöz), sondern senkrechter Durchschnitt durch ein Steinkohlenlager. viele mit Sandstein- und Tonschieferschichten wechsellagernd. Den Senkungen des Erdbodens ist es also zuzuschreiben, wenn die Kohlen so tief unter der Erde be- graben liegen. Eine Folge der Hebungen und Senkungen, die die Festlandmassen erfuhren, waren in den meisten Fällen c) Störungen und Ilmlagerungen der Gesteinsschichten. 3m Titeere haben sich die Schichtgesteine in wagerechter Lage gebildet. 5lber nur selten finden wir sie in den Gebirgen auf weite Strecken noch in dieser ursprünglichen Lagerung, wie z. B. im größten Teile des Elbsandsteingebirges oder im Schwäbisch-Fränkischen Iura (S. 13). Gewöhnlich sind sie geneigt, manchmal sanfter, manchmal steiler (siehe Kbb. 5.112). Sie sind also nicht nur aus dem Meere gehoben, sondern zugleich un- regelmäßig und ungleich bewegt worden. In einigen Gegenden finden wir sogar Schichten die so umgelagert sind, daß sie aufrecht stehen wie eine Bücherreihe auf
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