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11. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 238

1891 - München : Oldenbourg
238 Allgemeine Erdkunde. Wirkungen ist jedenfalls die Bildung von unterirdischen Hohlräumen; zu den berühmtesten gehören: die Adelsberger Grotte im Karst, die Baumannshöhle im Harz, die Mammuthöhle in Kentucky. b) Neubildende Wirkung. Kohlensäure, die im Wasser oft sehr reichlich enthalten ist, löst besonders den Kalk aus dem Gesteine des Erdinnern auf, und das Wasser führt ihn dann als doppeltsauren Kalk mit sich fort; sobald aber dasselbe in Berührung mit der äußern Luft tritt und damit ein Teil der Kohlensäure entweicht, scheidet es den Kalk in Gestalt erdigen Bodensatzes wieder ab. Das gibt dann die Kalktuffe und Kalksinter. Eines der bekanntesten Beispiele für solche Absätze liefert der Karlsbader Sprudel, der eine ungeheure Menge von verschieden gefärbten Massen, unter dem Namen Sprudelsteine vielfach verarbeitet, absetzt. Auch die Tropfsteine find solche Bildungen von kohlensaurem Kalke, die das Wasser in den Höhlungen der Gebirge absetzte. B. Die Seen. 1. Entstehung der Seen. Hienach unterscheidet man I.depressions- seen (Einsturz- oder Senkungsseen), d. i. solche Seen, deren Becken in den Boden eingesenkt ist, gleichviel, ob dieses durch Aushöhlung oder Niveau- Veränderung entstand. Die meisten Alpenseen sind solche Depressionsseen. 2. Ab d ämmungs seen, d. i. solche Seen, die durch Aufschüttung eines Dammes oder Walles entstanden sind; hieher gehören z. B. die Strandseen. 3. Reliktenseen (vom lat. rslietus — zurückgelassen); sie sind Ursprung- lich Teile eines Meeres gewesen. Bisweilen verrät große Tiefe die Relikten- natur der Seen, hauptsächlich aber geht diese aus der Relikten-Fauna oder -Flora hervor, d. h. aus den Tieren oder Gewächsen des Meerwassers, welche sich die Seen aus ihrer ozeanischen Vorzeit bewahrt haben. Keinen Beweis bietet die Salinität, d. h. der Salzgehalt des Wassers. — Hieher gehören fast alle großen und geräumigen Seen Nordamerikas, die Seen am Süd- abhange der Alpen, in Schweden, in Nord-Rußland, in Zentral-Asien und in Sibirien. Ii. Erlöschen der Seen. Dieses kann erfolgen 1. durch Austrock- nung, wie sie z. B. am Aralsee wahrzunehmen ist und überhaupt an den Seen solcher Gegenden, wo die Verdunstung beträchtlich größer ist als die Niederschlagsmenge; 2. durch Ausfüllung mit den Geschiebeablage- rungen der Zuflüsse. Diesbezügliche Beispiele sind der Genfer See, der einst bis Bex, und der Lago Maggiore, der früher bis Bellinzona reichte; 3. durch Vermoorung, wie sie z. B. der Kochelsee zeigt. Eine hervor- ragende Rolle bei diesem Prozesse spielen die Pflanzen. C. Das Meer. 1. Eigensch aften des Meeres. 1. Die Tiefe des Meeres ist sehr ungleich.. Die größte bis jetzt ermittelte Tiefe findet sich im großen Ozean östlich von der japanischen Insel Nipon und beträgt 8513 m (Mount Everest 8840 m). Im ganzen haben die neueren Messungen nur sehr selten eine Tiefe von mehr als 6000 in ergeben, dagegen hat man Tiefen bis zu 5000 in (Montblanc 4800 in) in fast allen Ozeanen gefunden. 2. Der Meeresgrund ist vor allen jenen zerstörenden Einwirkungen geschützt, die an der trockenen Oberfläche eine der Hauptursachen der Uneben- heiten sind. Die Weltmeere haben daher auf ihrem Grund und Boden keine Gebirge und Thäler, wie die Kontinente. Wohl zeigt das Meer Unebenheiten, aber diese Nivean-Unterschiede sind durch sehr sanft geböschte Abhänge mit- einander verbunden. Eine Ausnahme machen nur die vulkanischen und die Korallen-Jnseln, die oft plötzlich aus großen Meerestiefen aufsteigen.

12. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 240

1891 - München : Oldenbourg
240 Allgemeine Erdkunde. ß) Unterschiede in der Temperatur sowie im Salzgehalt und dadurch bedingte Ungleichheit des spezifischen Gewichtes. So fließt das schwere kalte Polarwasser in der Tiefe von den Polen zum Äquator und das leichte warme Waffer der Tropenmeere an der Oberfläche vom Äauator zu den Polen. Bedeutung der Meeresströmungen. Sie sind von großer Wichtigkeit: 1. Für das Klima, so der Golfstrom und der Kuro Siwo. 2. Für den Verkehr; denn seit der genauem Kenntnis der Meeresströmungen ist die Schiffahrt viel weniger gefahrvoll geworden, und die Wege werden in viel kürzerer Zeit durchmessen 3. Für die Verbreitung von Organismen. Es ist z. B. ziemlich wahrscheinlich, daß die Kokospalme von den Küsten Amerikas durch die Äquatorialströmung des stillen Ozeans bis nach Ceylon gekommen ist. 4. Für den Fischfang. So folgen z. B. der Polar- oder Labradorströmung unzählige Massen von Fischen, denen aber das warme Wasser des Golfstromes nicht zusagt, so daß sie sich an seinen Rändern wie an einer undurchdringlichen Mauer sammeln. Daher liegen hier die unerschöpflichen Fischereigründe auf der Neusundlands-Bank. D... ^chneelinie. — Gletscher. 1. Schneegrenze..- Die Gebirge der gemäßigten und heißen Zone ragen häufig iu Höhen hinauf, in welchen der Schnee das ganze Jahr hindurch nicht mehr schmilzt. Diese untere Grenzlinie des nicht mehr verschwindenden Schnees heißt Schneegrenze oder Schneelinie. Ii. Gletscher. 1. Entstehung der Gletscher. An den unteren Grenzen des ewigen Schnees schmelzen unter dein Einflüsse der Sonne die oberen Schichten, und die Waffertröpfcheu dringen in das Innere der Schnee- masfen. Da diese letzteren sehr schlechte Wärmeleiter sind, so herrscht im Innern derselben noch häufig eine sehr tiefe Temperatur, wenn auch die obere Decke bereits infolge der Wärme sich auflöst; daher gefrieren die eindringenden Wassertropfen wieder, und es bildet sich auf diese Weise allmählich eine körnige Eismasse, Firn genannt. Indem letztere immer wieder dem Schmelzen in den oberen Schichten und dem Gefrieren im Innern ausgesetzt ist, verwau- delt sich die ganze Masse in durchsichtiges, blaues krystallklares Eis; unter stützt wird dieser Umwandlungsprozeß durch den Drnck, den die höher lie- genden Massen aus die tiefer liegenden ausüben. Solche zusammenhängende, stromartige Eismassen werden Gletscher genannt. 2. Bewegung der Gletscher. Die Eisströme sind wie eine zähe, halbstarre Flüssigkeit in einem steten Herabgleiten begriffen und würden dem- zufolge immer weiter in die Thäler hinabsteigen, wenn nicht das Abschmelzen am untern Ende dem Vorrücken eine Grenze setzte. — Die Ursache dieser Bewegung ist die Schwere des Eises. 3. Gletscherphäuomeue (v. griech. phainömena — Erscheinungen), a) Dadurch, daß auf die Gletfcheroberfläche die Sonnenstrahlen treffen, wird Eis geschmolzen; das so entstandene Schmelzwasser fließt teils auf dem Rücken des Gletschers ab, teils sammelt es sich ans dem Grunde desselben und tritt dann häusig an dessen unterem Ende, nicht selten durch eiu Eisthor, das sog. Gletschert h or, in Form eines Baches hervor, der den Namen Gletscher- bach sührt, wegen seiner trüben Farbe aber auch Gletschermilch heißt. b) Am häufigsten und bekanntesten sind die zahlreichen Spalten der Gletscheroberfläche, die zuweilen eine Breite von 30 in erreichen. Sie find es, die das Überschreiten der Gletscher so gefährlich machen, da sie oft durch eine trügerische Decke von Schnee dem Wanderer verborgen sind. c) Von den benachbarten Felswänden der Gletscher stürzen, teils infolge der Verwitterung des Gesteins, teils durch Frost zerrissen, größere oder kleinere

13. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 241

1891 - München : Oldenbourg
Physikalische Geographie. 241 Felstrümmer auf deren Oberfläche hernieder. Diese Felsblöcke bilden, da der Gletscher abwärts rückt, allmählich lange, liniensörmig angeordnete Gesteinswälle, sog. Moränen. — Die an den Seiten des Gletschers sich hinziehenden Moränen heißen Seitenmoränen. — Mittelmoränen ent- stehen stets da, wo zwei Gletscher sich zu einem vereinigen, aus je einer Seitenmoräne der beiden sich vereinigenden Gletscherarme. — Am untern Ende des Gletschers bilden sich infolge der Abschmelznng zuweilen ebenfalls Schutt und Steinwälle. Das sind die sog. End- oder Stirnmoränen (vgl. hierzu Fig. 33). — Ein Teil des Gesteinmaterials, das der Gletscher fortschafft, gelangt endlich durch die Gletscherspalten und an den Seiten ins Innere und auf den Grund des Gletschers; dieser Teil bildet die Grund- moräne. Ihr Material wird unter dem Drucke der ungeheuren Eismasse, welche auf ihm lastend sich fortbewegt, zu einer lehmig-griefigen Schlamm- fchicht zermalmt. Fig. 33. Der Aargletscher. Dritter Abschnitt. Die Atmosphäre. A. Die Luftwärme. I. Ursachen der Wärmeverteilung auf der Erdoberfläche. In dieser Hinsicht sind besonders von Einfluß: 1. Die geographische Breite; je höher diese ist, desto kälter ist es. 2. Die ozeanische oder kontinentale Lage einer Gegend. Das Land erwärmt sich rasch unter der Einwirkung der Sonne, verliert aber seine Wärme ebenso rasch durch Ausstrahlung; das Wasser dagegen wird viel langsamer warm vermöge seiner geringen Absorptionsfähigkeit und seiner großen Wärmekapacität; auch die vielen Nebel und Wolken, welche beständig über dem Meere aufsteigen, hemmen die Wirkung der Soune; aus denselben Gründen erkalten aber auch große Wasserflächen fehr langsam. Darauf beruht der Unterschied zwischen kontinentalem und ozeanischem ^ lima. Ländergebiete nämlich, welche nahe dem Meere oder im Meere Geistbeck, Geographie. ^Gesamtausgabe.)
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