Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

4. Länderkunde von Europa - S. 66

1914 - München : Oldenbourg
66 Allgemeine Übersicht von Europa. Bezüglich seines Gebirgsbaues gliedert sich Europa in zwei große Teile: a) in ein südliches Faltenland mit großen Kettengebirgen und d) in ein nördliches Schollenland mit slachgewölbten und tafel- artigen Gebirgsmassen. Die Schollengebirge (Massengebirge) sind alte Erhebungen, die durch fließendes Wasser und Verwitterung zum größten Teile abgetragen wurden. Nur die untersten Stockwerke der Gebirge blieben erhalten, sie erreichen daher nur Mittelgebirgshöhe. Gneis, Granit und alte Schiefer setzen sie zusammen. Die Faltengebirge sind ihrem Alter nach jung. Ihre Entstehung erklärt sich durch den Zusammenschub der ursprünglich wagrecht liegenden Gesteinsschichten. Die Zusammenschrumpfung der Erde ist die Folge der fortschreitenden Abkühlung des Erdinnern. Welche europäischen Gebirge hängen ihrer Bildungsweise nach zusammen? Welche treten vereinzelt auf? 4. Zahlreiche Flüsse durchziehen den Erdteil gleichmäßig nach allen Rich- tnngen, befruchten den Boden und unterstützen den Verkehr. Darum tritt schon die Steppe nur im Südosten Rußlands auf und die Wüste fehlt Europa gänzlich. Nach welchen Meeren sendet Europa seine Gewässer? Welche Flüsse ergießen sich in sie? Wie viele Hauptabdachungen weist Europa auf? Welche Haupt-

5. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

6. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 21

1893 - München : Pohl
Um die Zeit der Einwanderung der Bajuwarier in die rmi-schen Donauprovinzen vergrerte sich das Frankenreich immer mehr. Theoderich von Austrasien hatte mit Hilfe der Sachsen die Thringer unterworfen; sein Sohn, der kraftvolle König Theodebert, ver-einigte alle germanischen Stmme auf deutschem Boden, darunter auch die Bajuwarier, unter seine Herrschaft. Doch war die Abhngigkeit der Bayern keine drckende, sondern scheint infolge friedlicher berein-knnft eine Art freiwillige gewesen zu sein. Sie waren den Franken nicht zinspflichtig, behielten ihr altes Recht, das bayerische Gewohn-heitsrecht, sollten aber dafr das frnkische Reich gegen die Einflle ihrer stlichen Nachbarn, der Avaren, schtzen, mit ihnen keine Bnd-nisse schlieen und muten bei der Wahl ihres Herzogs das Genehmigungsrecht des frnkischen Knigs anerkennen. Unter solchen Verhltnissen erscheint 554 Bajuwarieu als 554 ein Herzogtum und als dessen erster, geschichtlich be-glaubigter Herzog: Garibald I. aus dem edlen Geschlechte der Agilolfinger. Den Agilolfingern zunchst an Rang und Ansehen standen die fnf hohen Adelsgeschlechter der Huosi, Drozza, Fagana, Hachilinga und Anniona. Lajurvarien unter aqilolsinqischen Herzogen. 554-788. Das Herzogtum Bayern reichte im Osten bis an den Bhmerwold und an die Enns, im Sden bis gegen Trient und zu den Quellen der Etsch; der Lech bildete die Grenze gegen Alemannien, die Rednitz, der frnkische Jura und das Fich-telgebirge gegen Franken und Thringen. Der nrdlich der Donau gelegene Theil Bajuwariens hie der o r dg au. Im Osten der Bayern hatten die Avaren, ein heidnisches Nomaden-nnd Reitervolk, das von den Langobarden verlassene Panuonien an der Thei und Donau eingenommen, sdstlich wohnten die slavischeu Karanthanen im heutigen Krnten und in Steiermark. Die Langobarden, welche Oberitalien erobert hatten, waren die sdlichen Nachbarn der Bajuwarier. Aus dem agilolfingischen Geschlechte regierten der Bajuwarien: Garibald I. 554590; Thassilo I. 590609; Garibald Ii. 609630; Theodo ca. 680717. Mit ihm von 702 an seine Shne: Theodebald - 712; Theodebert 724; Grimoald 725 (und Thassilo Ii.); Hugibert (Theodeberts Sohn) 725737; Odilo (Oatilo) 737748; Thassilo Ii. (Iii.) 749-788.

7. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 23

1893 - München : Pohl
23 Vom Jahre 630 an fehlen bis ca. 680 alle Nachrichten der Bayern. Um 680 begegnen wir auf[hm bayerischen Herzogsstuhle einem Herzog Theodo (ca. 680717). Diei-r nimmt unter den Stgitolfingmt eine bedeutend- St-ll-ein Whrend seiner Regierung wnrde das Ehrtsteutum, m dem sich noch immer die alten heidnischen Borstellungen und aberglubischen Gebruche in wstem Durcheinander vermischten, vornehmlich begrmi-bet und der grte Teil des bayerischen Volksrechtes neu erfat. Auf Theodos Einladung kaut R n p e r t u 8, Bischof oou Worms, (gegen das Ende des 7. Jahrhunderts) nach Regensburg, taufte deu Herzog und seinen Hof und verkndete dann mit dem grten Er-folge die Lehre Christi in Bayern, Rupert hars mit Recht den Ehrennamen Apostel der Bayern beanspruchen, i>a er M Bayer die dauernde Herrschaft des Evangeliums begrndete. fimoa Tbeodo schenkte ihm die von den Herulern um 475 zerstrte Stadt Juvavia (Salzburg) mit Gebiet. Auf den Trmmern dieser Rmerstadt grndete Rupert Kloster und Kirche .Astpeter, die lteste Hauptburg des Christentums m den bayerischen Landen. Nach zehnjhriger Wirksamkeit kehrte Rupert wieder nach Worms zurck. Ihm folgte als Glaubensprediger m Bayern der hl. Emernn, Bischof von Poitiers (712). Drei Jahre verkndete er das Chrchm-' tum in Bayern und erlitt auf falschen Verdacht hm durch den Scchn Tbeodos Lantpert, bei Helfendorf unweit Mnchen den Martertod. der seinen Gebeinen, welche Herzog Theodo nach Regensburg bringen lie, erstand spter Kirche und Kloster St. Emeram. Schon vor der Berufung des hl. Rupert, der den Grundstein zu der berhmten Wallfahrtskapelle in Altttmg gelegt haben ,oll war das erste Kloster in Bayern, W el t e n b u r g wkelheim entstanden (690). Hier, wie in den spter errichteten Klostern wirkten Mnche ans dem Orden des hl. Benediktns. (Der hl. Benediktns, der Stifter des Klosters Montecassino bei Reapel (t 543) hatte dem aus gypten herbergekommenen Klosterleben eine neue Gestaltung gegeben, und nach seinen Regeln lebte man m allen abendlndischen Klstern.) Whrend Theodos Regierungszeit machten auch die Avaren wie-der einen Einfall und verwsteten die Gegenden an der Enns. Im Jahre 702 teilte Theodo das Herzogtum mit seinen Shneq Theodebald, Theodebertnnd Grimoald (auch ein Tassilo [Il] wird erwhnt). Er selber behielt den nrdlichen Teil mit der Haupt-stadt Regensburg. Das Alpenland mit Bozen als Residenz gab er Theodebald, der schon 712 starb, den stlichen Teil mit Passau Theodebert und den mittleren mit Freising Grimoald. Hochbetagt unternahm Theodo 716 eine Reise nach Rom, um mit Papst Gregor Ii. der den Entwurf einer Kirchenordnung und die Errichtung fester Bischofssitze in Bayern zu unterhandeln. Der Papst sandte auch drei Legaten nach Bayern, aber durch Kriegsuu- 702

8. Abriß der bayerischen Geschichte für den ersten Unterricht in den Mittelschulen - S. 12

1889 - München : Lindauer
12 dessen weigerte, lie Heinrich der Lwe eine Stunde oberhalb Fhring, bei den Einzelhfen, welche Munichen, Muni Heu ^Wohnsitz der Einsamen hieen, eine Brcke der die Isar schlagen, ein Zoll- und Mnzhaus erbauen und Sttten zur Lagerung des Salzes errichten. Hierauf berfiel er in einer Nacht des Jahres 1157 die Zollsttte bei Oberfhring, legte die Brcke nieder und zwang so den Salzzug, den Landweg von Mnchen aus anzutreten. In der Nhe der neuen Brcke erhoben sich bald mehrere Huser. Dadurch wurde der Grund zu dem jetzigen Mnchen gelegt, das schon 1175 Mauern und Stadtrechte bekam. Kaiser Barbarossa, bei dem der Bischof Otto klagte, entschied 1158 zu Augsburg, da die Zollsttte in Mnchen verbleiben, der Lwe aber an das Hoch-stift Freising jhrlich den dritten Teil der Ertrgnisse^ ab-geben solle. Heinrich der Lwe bewies sich gegen Barbarossa nicht dankbar: er verweigerte diesem auf seinem fnften italienischen Zuge die Heeresfolge und fhrte dadurch 1176 die empfindliche Niederlage Barbarossa's bei Legnano mit dem nachteiligen Frieden von Venedig 1177 herbei. Nach Deutschland zurck-gekehrt, verhngte Friedrich 1180 der Heinrich den Lwen die Acht und erklrte ihn aller Lnder verlustig. Nach schweren Kmpfen demtigte sich Heinrich der Lwe vor dem Kaiser und erhielt von ihm seine Allodialbesitzungen Brannschweig und Lneburg zurck. Bayern gab Barbarossa dem Pfalz-grafen Otto Vi von Wittelsbach, der als Otto I von Wittelsbach regierte. 9. Bayern unter den Wittelsbachern bis zur ersten Landesteilung, 11801255. Otto I von Wittelsbach 11801183, ein Sprosse Luit-pold s, dessen Nachkommen seit 954 Grafen von Scheyern und seit 1116 Grafen von Wittelsbach hieen, brachte die Grafschaft Dach au an Bayern und begnstigte namentlich das Stdtewesen. Die Städte Kelheim und Landshut mit der nahen Bnrg Trausnitz verdanken ihm ihre Entstehung. Auf dem Reichstage zu Konstanz leistete er dem Kaiser Bar-barossa zu dessen Ausgleichung mit den lombardischen Stdten

9. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 24

1891 - München : Pohl
_ 24 wieder nach Pannonien zurckkehrte. Eine zweite Ungarnschar trieb ihr Werk der Plnderung und Verwstung in den Landstrichen nrdlich der Donau noch lnger fort. An der Spitze der weltlichen Groen Bayerns stand damals Mark-gras Luitpold aus dem Geschlechte der Hnosier, der Stammvater der Wittelsbacher oder Schyren, welche noch heute des Landes und der Herrschaft walten. Er besa Mut und Entschlossenheit genug, dtn Kampf mit den mchtigen Ungarn aufzunehmen. Als Regent des Reiches fr den unmndigen König, Ludwig das Kind, rstete er eine groe Trup-penmacht und griff in Verbindung mit mehreren bayerischen Groen, darunter Bischof Richar von Passau, die ungarische Schar an, welche mit ihrer Beute das linke Donauufer entlang heimzog. Ein herrlicher Sieg ward ihm beschieden! Fast ohne Verlust warfen die Bayern den Feind zurck, der auf dem Schlachtfelde und in den Wellen der Donau 1200 Tote lie. Mit gewaltigem Schall, noch von der Walstatt aus, drang das Dankgebet der Bayern zum Himmel. In groer Eile erbauten dann die Sieger zum Schutze der Grenze eine starke Feste, die Eunsbnrg. Art der Ausfhruug weiterer Grenz-festungen wurden sie aber durch wiederholte Ungarneinflle gehindert. Im Jahre 907 unternahmen die Ungarn mit gewaltiger Heeres-ii macht einen neuen Vorsto gegen Bayern. Luitpold fhrte ihnen die gesamten Streitkrfte seines Stammes entgegen. Im Osten der Enns-brg kam es zur Entscheidungsschlacht. Die Bayern wurden gnzlich besiegt, und bis auf einen unbedeutenden Rest lie das ganze Heer, die Blte des Stammes, das Leben auf der Walstatt. Der bayerische Stamm ist aufgerieben," sagt ein gleichzeitiger Berichterstatter. Wie sein erster weltlicher Fürst, der tapfere Fhrer des Heeres, Markgraf Luitpold, so waren auch die Bischfe von Salzburg, Freising und Brixen und zahlreiche Grafen gefallen. Das ganze Herzogtum war dem schrecklichen Feinde geffnet, der unbeschreibliche Leiden in das deutsche Land trug. Verwstung und Blut, Feuer und Rauch, Asche und Schutthaufen bezeichneten die Spuren der Raubscharen. Alles ergriff vor den Unmenschen, die weder der zarten Unschuld der Kinder, noch des ehrwrdigen Hauptes der Greise und der Wehrlosigkeit der Frauen schonten, die Flucht. Glcklich, wer nur das nackte Leben rettete! Der Ungarnschrecken wiederholte sich in kurzen Zwischenrumen, mit besonderer Frchterlichkeit nach der Niederlage des kniglichen Heeres

10. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 44

1891 - München : Pohl
44 und Haltung. Selten trog ihn sein Urteil, fast nie. sein Gedchtnis. Gern hrte er Rat; die Entscheidung aber kam stets von ihm selbst. An heiligen Sttten zeigte er tiefe Andacht, und den Geistlichen bewies er volle Ehrfurcht. Rcksichtslos die Gesetze vollziehen, hielt er fr die erste Pflicht des Fürsten; ihnen unbedingt gehorchen, fr die erste des Unterthans. berall strkte er seinen Willen und seine Kraft dadurch, da er nur das unternahm, was nach seiner berzeugung dem Rechte und dem Gesetze gem war, und da er auf groe Vorbilder frherer Zeiten mit jener Begeisterung hinblickte, die selbst ein Zeichen der Tchtigkeit ist. Insbesondere hatte er Karl den Groen zum Muster genommen; er sagte: ihm nachstrebend, msse man das Recht der Kirche, das Wohl des Staates, die Unverletzlichkeit der Gesetze im ganzen Reiche zu grnden und herzustellen suchen. Aber selbst in spteren Jahren, wo er dem wrdigen, ihm verwandte Geschichtsschreiber Otto von Freising Nachrichten der seine vielen Thaten mitteilte, fgte er, von eitler Selbstliebe kleiner Seeleu weit entfernt, fast wehmtig hinzu: Im Vergleiche mit dem, was jene herrlichen Mnuer der Vorzeit leistete, sind dies viel mehr (Schutte, als Thaten." Friedr. v. Raumer. 22. Die Grndung Mnchens. Zu den Haupteinnahmen der Landesherren gehrten im Mittel-alter die Zlle, und mit Eifersucht wachten weltliche und geistliche Fürsten darber, da sie in der Erhebung derselben keine Beeintrchti-gitng erlitten. Eine wichtige Zollstatiou, welche deu Bischfen vou Freising gehrte, war das etwa eilte Stunde nrdlich der jetzigen Haupt-stadt Bayerns an dem steilen Ostufer der Isar gelegene Dorf Ober-shring. Hier hatten die Bischfe eine Brcke gebaut, Markt und Mnzsttte angelegt, und reiche Einnahmen erflofsen ihnen ans der Er-Hebung des Zolles und Brckengeldes und aus den Wechslergeschften, die hier nach der Gewohnheit der Zeit betrieben wurden; denn hier berschritt die Heerstrae von Salzburg nach Augsburg und auf ihr die uach Westen gerichtete Salzausfuhr vou deu Bergeu Reichenhalls, Berchtesgadens und des Salzkammergutes den Flu. Heinrich der Lwe, eben erst zum Herzogtum gekommen, schickte an deu Bischof Otto von Freifing einen Boten mit der schriftlichen Forderung, er solle einen Teil der Zollgeflle an ihn abliefern, und
   bis 10 von 30 weiter»  »»
30 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 30 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 3
5 0
6 0
7 9
8 3
9 2
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 6
19 5
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 4
27 2
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 3
38 4
39 1
40 0
41 0
42 2
43 0
44 0
45 0
46 12
47 0
48 5
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 17
1 10
2 5
3 21
4 37
5 20
6 13
7 13
8 1
9 38
10 3
11 11
12 13
13 95
14 4
15 0
16 5
17 10
18 10
19 2
20 0
21 34
22 2
23 9
24 2
25 35
26 0
27 2
28 4
29 1
30 1
31 0
32 0
33 5
34 1
35 30
36 2
37 9
38 1
39 0
40 10
41 12
42 5
43 49
44 1
45 13
46 13
47 14
48 14
49 20
50 36
51 0
52 1
53 11
54 1
55 4
56 3
57 0
58 6
59 4
60 3
61 12
62 8
63 3
64 9
65 43
66 8
67 3
68 12
69 12
70 90
71 30
72 17
73 49
74 1
75 3
76 10
77 10
78 0
79 2
80 29
81 0
82 1
83 17
84 1
85 1
86 1
87 1
88 3
89 2
90 1
91 12
92 35
93 28
94 0
95 1
96 8
97 3
98 2
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 3
2 3
3 3
4 2
5 5
6 10
7 6
8 2
9 0
10 195
11 1
12 7
13 0
14 1
15 0
16 14
17 0
18 34
19 60
20 0
21 1
22 0
23 0
24 28
25 1
26 12
27 1
28 0
29 1
30 0
31 4
32 3
33 58
34 12
35 1
36 0
37 0
38 2
39 9
40 4
41 6
42 0
43 2
44 3
45 5
46 3
47 6
48 11
49 1
50 2
51 9
52 6
53 1
54 56
55 8
56 0
57 2
58 2
59 54
60 0
61 2
62 13
63 2
64 45
65 1
66 0
67 5
68 3
69 1
70 15
71 5
72 95
73 1
74 2
75 7
76 1
77 65
78 0
79 11
80 51
81 74
82 5
83 9
84 1
85 0
86 1
87 1
88 4
89 10
90 4
91 17
92 0
93 22
94 0
95 13
96 0
97 38
98 1
99 15
100 34
101 0
102 15
103 1
104 0
105 17
106 2
107 2
108 0
109 2
110 6
111 1
112 17
113 0
114 1
115 1
116 5
117 2
118 168
119 3
120 0
121 17
122 1
123 2
124 7
125 0
126 5
127 20
128 6
129 0
130 0
131 13
132 160
133 2
134 1
135 1
136 20
137 1
138 0
139 21
140 3
141 1
142 14
143 6
144 3
145 34
146 2
147 2
148 48
149 0
150 2
151 26
152 10
153 1
154 1
155 6
156 15
157 12
158 44
159 1
160 2
161 1
162 1
163 0
164 2
165 16
166 24
167 3
168 0
169 15
170 0
171 346
172 5
173 12
174 2
175 6
176 3
177 27
178 2
179 6
180 8
181 0
182 18
183 32
184 2
185 2
186 0
187 11
188 2
189 0
190 0
191 22
192 28
193 7
194 18
195 0
196 4
197 13
198 0
199 6