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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

4. Länderkunde von Europa - S. 66

1914 - München : Oldenbourg
66 Allgemeine Übersicht von Europa. Bezüglich seines Gebirgsbaues gliedert sich Europa in zwei große Teile: a) in ein südliches Faltenland mit großen Kettengebirgen und d) in ein nördliches Schollenland mit slachgewölbten und tafel- artigen Gebirgsmassen. Die Schollengebirge (Massengebirge) sind alte Erhebungen, die durch fließendes Wasser und Verwitterung zum größten Teile abgetragen wurden. Nur die untersten Stockwerke der Gebirge blieben erhalten, sie erreichen daher nur Mittelgebirgshöhe. Gneis, Granit und alte Schiefer setzen sie zusammen. Die Faltengebirge sind ihrem Alter nach jung. Ihre Entstehung erklärt sich durch den Zusammenschub der ursprünglich wagrecht liegenden Gesteinsschichten. Die Zusammenschrumpfung der Erde ist die Folge der fortschreitenden Abkühlung des Erdinnern. Welche europäischen Gebirge hängen ihrer Bildungsweise nach zusammen? Welche treten vereinzelt auf? 4. Zahlreiche Flüsse durchziehen den Erdteil gleichmäßig nach allen Rich- tnngen, befruchten den Boden und unterstützen den Verkehr. Darum tritt schon die Steppe nur im Südosten Rußlands auf und die Wüste fehlt Europa gänzlich. Nach welchen Meeren sendet Europa seine Gewässer? Welche Flüsse ergießen sich in sie? Wie viele Hauptabdachungen weist Europa auf? Welche Haupt-

5. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 36

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 36 — die Gegend von der Ens bis zur Raab entriß, die er unter dem Namen avarische Mark (Ostmark) zu seinem Reiche schlug. 2. Wie mochten die Ungarn aussehen? In ihrer Körperbeschaffenheit waren sie den Zigeunern ähnlich, die zuweilen in unsrem Lande umherziehen, also: braungelbes, bartloses Gesicht, stumpfe Nase, kleine, tief liegende Augen, langes, struppiges Haar. 3. Sie waren schnelle Reiter, so wie unsre Husaren, die wir zur Königsparade und im Manöver gesehen haben. Was wir von diesen wissen. (Waffen, Signale, schnelle Pferde, Weg über Wiesen und Felder, Staubwolke 2c.) 4. Die Ungarn plünderten in Deutschland. Wie mochte da ein Dorf ausgesehen haben, durch welches jene Leute gezogen waren? Eingeschlagene Thüren und Fenster, leere Ställe, erschlageile Einwohner, hier und da Brandstätten, menschenleere Straßen ac. Hat König Heinrich da wohl ruhig zugeschaut? Ii. Synthese. Heinrich der Städteerbauer. 1. Es kamen ans fernem Osten Die Ungarn geritten daher, In deutsche Lande sie drangen. Ein hochaufschäumendes Meer. 2. Was half dir, mein wackerer Heinrich, Dein königlich tapferer Mut? Die Deutschen, sie mußten bezahlen Den wilden Barbaren Tribut! 3. Drauf flössen die schrecklichen Wogen Ins alte Bette zurück. Der König sahe sie weichen Mit drohend zornigem Blick. 4. Er sprach: „Wohlan denn! ich baue Einen großen und starken Wall, Daran sich möge zerschellen Der Fluten tosender Schwall." 5. Und hurtig hat er geleget Ans Werk die kräftige Hand; Bald waren die Dämme gezogen Durchs ganze germanische Land. G rube. 6 Die Dämme? das waren die Städte, Von freien Bürgern bewacht: Die Bürger wußten zu bergen Des Vaterland's Reichtum und Macht. 7. Sie lernten aufs Roß sich schwingen. Behende führen das Schwert Und kämpfen wie tapfere Ritter Für das Haus und den eigenen Herd. 8. Bald war die Ebbe vorüber. Die Flut zurücke nun kam: Da brach sich die stürmische Welle Ant fest gegründeten Damm. 9. Bei Merseburg an der Saale Schlug Heinrich die blutige Schlacht: Die deutsche Bürgerwehr streckte Zu Boden die ungrische Macht. 10. Und weit und breit durch die Lande Ertönte der Siegesruf Von Heinrich, dem Städteerbauer, Der Burgen und Bürger erschuf.

6. Mittelalter - S. 13

1879 - Dillenburg : Seel
— 13 — fefeuna seines Werkes, mit welchem er seine Missionsthätigkei begonnen batte, nemtich noch einmal zu den F r t e | e n zu gebe und ibnen das Evangelium zu prebigen. Nachbem er seinen^Schüler ^ullus tu seinem Nachfolger ernannt hatte, trat er tm x5at)ie ?55 seine Reise a^ Im Bewußtsein, daß er nicht wieberkehren 755-werbe befahl er den Seinen, neben den Büchern, welche er immer mitzunehmen pflegte, um auf der Reise barau» iu Ie]en D^r singen, auch ein Leichentuch mttpsenben, m welches sem Leichna n eingewickelt werben sollte; zugleich bestimmte er, daß man chtt m Fulba begrabe. Nach einer glücklichen Fahrt auf dem Rheine lanbete man am Znyder-See. Sogleich begann- Bomsm. sein Bekehrungswerk, und auch biesmal war es wieder reichlich gesegnet. Eines Tages sollten die Neubekehrten aus bet Umgegend seines Wirkungskreises in der Ebene von Dokum bte Firmelung empfangen. Statt der Erwarteten erschien a.m o. ^ult 755 ein Hausen bewaffneter Friesen, welche barnber erbittert waren, daß Bonisaeius so viele ihrer Landsleute den alten, heidnischen Göttern abwenbig machte, und sich verschworen hatten, biesen Frevel zu rächen. Die Diener des Bonisaeius wollten sich ihnen mit den Waffen in der Hand entgegenstellen; aber er mehrte es ihnen; er verwies sie barauf, daß ihnen die Fetnbe ja nur den Leib, nicht aber die Seele und das ewige Leben nehmen konnten (Matth. 10, 28), ermunterte sie, auf den Herrn zu vertrauen, der ihre Seelen nun bald zur ewigen Herrlichkeit holen werde, und erwarte ruhig den Ansturm der Heiden. So starb Bonisaeius in seinem sünfunt)siebzigsten Lebensjahre; mit ihm sielen dreiundfünfzig der Seinen. Sein Leichnam wurde nach Mainz und dann nach Fulba gebracht; bort liegt er im Dome in einer steinernen Gruft begraben. In der Nähe des Dornen hat man ihm ein Denkmal errichtet. 4. Karl der Große. a. Das fränkische Reich unter der Herrschaft der Hausmaier. Die auf Ehlobwig folgenben Könige der Franken waren ebenso gewattthätige Fürsten wie Ehlobwig; sie eroberten nach und nach bte Gebiete der Thüringer und der Burgunb er; auch Baiern würde abhängig vorn Frankenreiche. Allmählich aber erschlafften die Könige, die Fürsten des 7. Jahrhunderts besonders waren weichliche, schwache Männer und kümmerten^ sich um die Regierung des Laubes gar nicht; sie überließen biefelbe

7. Mittelalter - S. 45

1879 - Dillenburg : Seel
— 45 — abgesehen: der Groll btefer unversöhnlichen Feinde würde noch vermehrt bnrch Gewaltthätigkeiten, welche die Umwohner der Burgen von bett Leuten Heinrichs zu erbitlbett hatten. An die Spitze der Feinde des Königs trat Otto von Norbheim. Auf einer Versammlung gelobten sich die sächsischen Großen gegenseitigen Beistanb und beschlossen, zur Wahrung ihrer Rechte die Waffen gegen Heinrich zu erheben. An 60,000 Mann rückten vor die Harzburg und verlangten, der König solle die Burgen in ihrem Lanbe brechen und Herzog Magnus freigeben. Da sie abgewiesen würden, begann die Belagerung, Heinrich aber entfloh mit Hülfe eines Jägers bei Nacht aus der Burg; nach breitägiger Wan-bernttg kam er über Eschwege nach Hers selb, wo sich gerabe der beut]che Heerbann zu einem Zuge gegen die Polen sammelte. Dahin kamen fränkische, rheinische und schwäbische Bischöfe und Fürsten; Heinrich gab, um btefelben sich geneigt zu machen, Herzog Magnus frei; bemtoch konnte er sie nur baburch, daß er sich ihnen flehentlich zu Füßen warf, bewegen, daß sie ihm ihre Hülfe gegett die Sachsen zusagten. Treulos aber verließen sie ihn wieber, ja es war sogar schon eine Fürstenversammlung angesetzt, auf welcher Heinrich für untüchtig zur Regierung erklärt und eine Neuwahl vorgenommen werben sollte. In btefer Noth fattb Heinrich Zuflucht und Stütze an bett rheinischen Stäbten, befonbers an Worms. Die Wormser hatten ihren Bifchof verjagt, den König mit Kriegsrüftung in die Stadt geholt und sich ihm mit Gut und Blut zur Verfügung gestellt; btefem Beispiele folgten balb noch anbre rheinische Städte. Da-burch gekräftigt, lub Heinrich die Fürsten zu einer Versammlung ein; aber nur wenige kamen. Wieber warf er sich ihnen zu Füßen, bekannte, daß er gefehlt habe, und gelobte, ferner zu hanbeln, wie es einem König gezieme; aber vergebens. Nun beschloß Heinrich, mit bett Sachsen zu unterhandln. Er schickte Gejanbte an sie und willigte, wenn auch nach langem Widerstreben, in ihre For-berttngen: Nieberreißung der Burgen in ihrem Laube, Belastung ihrer alten Freiheiten und Rechte und Wiebereinsetznng Otto's in Baiern. Heinrich entließ fein Heer und zog mit furchtbarem Ingrimm gegen die Sachsen ab. Diese zerstörten nun die Burgen, machten sich babei aber einer Frevelthat gegen die Kirche ans der Harzburg und gegen die Gebeine der in biefer Kirche begrabenen Tobten (Heinrich's Bruder und fein ältester Sohn waren baselbst bcerbtgt) fchulbtg, so daß alle in Deutfchlanb sich von den Sachsen mit Abscheu abwenbeten. Heinrich gewann in Folge bieses Vor-

8. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

9. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 234

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
234 Hl. Geschichtsbilder. frommer und muthiger Mann; der machte die Augsburger wehrhaft und stärkte sie im Vertrauen auf Gott. Wie nun die Ungarn eines Morgens zu den Mauern aufschauten und sie von lauter Harnischen und Schwertern leuchten sahen, ward ihnen plötzlich Botschaft, daß der König mit dem deutschen Heerbann wi- der sie auf's Lechfeld herangezogen fei. Da mochten die Ungarn vor Kampflust nicht länger vor Augsburg liegen blei- den und ritten dem König entgegen an den Lech. Schnell zogen nun auch die Augsburger mit dem Bischof Ulrich zu dem Heerbann hinaus. Der König theilte denselben in acht Haufen; drei davon waren lauter Bayern, die führte Graf Eberhard von Sempt und Ebersberg an (weil der Herzog Heinrich krank lag), den vierten Haufen bildeten die Fran- ken, an ihrer Spitze stand Herzog Kon- rad, der voll Scham über feinen Verrath war und vor Begier brannte, ihn durch einen ehrlichen Tod in der Schlacht zu büßen; der fünfte Haufe bestand aus den edelsten Kampfhelden des ganzen Heeres, der König selbst war ihr Vor- fechter, und vor ihm her flog der Erz- engel Michael, wie vor feinem Vater bei Merseburg; den sechsten und sieben- ten Haufen bildeten dw Schwaben mit ihrem Herzog Burkhard, und den achten die Böhmen; alle diese Völker schwuren sich unter einander Treu und Hülfe wie leibliche Brüder. Das war am 9. Au- gust 955. Wie nun die Ungarn das deutsche Heer in Schlachtordnung er- blickten, schwammen sie voll Ungeduld auf ihren Rossen durch den Lech an's linke Ufer; dort umringten sie die Schlachtordnung der Deutschen und war- fen sich plötzlich mit wildem Geheul auf die Böhmen. Diese hielten den Pfeil- regen nicht lange aus, flohen und über- ließen voll Schrecken den Troß. Da brachen die Sieger schnell auch auf die Schwaben los, welche sich mannhaft wehrten, aber endlich dennoch weichen mußten. Wie der König diese große Gefahr sah, winkte er dem Herzog Kon- rad von Franken; wie ein gereizter Löwe sprang dieser den Ungarn ent- gegen, warf sie zurück, befreite alle Deutschen, welche sie gefangen hatten, und brachte sie dem König. Am andern Morgen (es war der Festtag des heil. Laurentius) betete der König inbrünstig zu Gott und gelobte, wenn Christus ihm die Feinde des Glaubens und des Vaterlandes überwinden helfe, dem hei- ligen Laurentius ein Bisthum in Mer- seburg zu stiften. Dann las der Bischof Ulrich dem Heer die Messe und reichte dem knieenden Könige den Leib des Herrn. Wie sich Otto wieder erhoben, sprach er zu den Deutschen: „Seht um euch! Zahllos find die Haufen der Heiden, aber mit uns ist der mächtigste Helfer, Christus mit feinen Schaaren. So laßt uns aushalten und lieber sterben, als weichen. Doch wozu viel Worte? Statt der Zunge rede das Schwert!" Hoch zu Roß, den Schild am Arm, die hei- lige Lanze schwingend, sprengt er jetzt, im Glanz der Morgenfonne, feinen Deutschen voran. Runbeginntdieschlacht. Unwiderstehlich rückt das deutsche Heer, Mann an Mann, gegen die Ungarn heran; vor deutscher Einigkeit und deut- scher Begeisterung wird ihr blinder Un- gestüm zu Schanden. Schon weichen sie auseinander; um so heißer wird ihre Wuth; viele deutsche Helden erliegen ihren Streichen. Da sinken Graf Theo- bald (der Bruder Bischofs Ulrich) und fein Vetter Reginald; Herzog Konrad von Franken lüftet in der Hitze den Helm, da trifft ihn ein Pfeil in die Kehle, und so löst ihn der Tod von feiner Schuld. Wie nun die Ungar- haufen zersprengt werden, schreiten die Deutschen über die, welche noch wider- stehen wollen, zermalmend hinweg. Jetzt wird die Verwirrung der Ungarn all- gemein, ihr Entsetzen wächst; die weite Ebene wimmelt von Flüchtlingen; die Deutschen stürzen über sie herein wie der Zorn Gottes! Heulend sprengen die Ungarn in den Lech, aber der ist gut deutsch und läßt weder Rosse noch Reiter los; Leichen füllen das Flußbett, die blutgefärbten Wasser schwellen über. So wird das übermüthige Volk vernichtet; nur wenige entrinnen dem heißen Tag. Roch am Abend zieht Otto mit dem Bischof Ulrich glorreich in Augsburg ein und dankt dem Herrn für Deutsch- lands Befreiung. Die drei vornehmsten

10. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 262

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
262 m. Geschichtsbilder. welcher sich eng an den König Adolf von Nassau angeschlossen hatte und den jungen Ludwig zu verdrängen suchte. Am Hofe Albrechts zu Wien erhielt dieser mit seinen Vettern Friedrich und Leopold eine vortreffliche Erzie- hung. Nachdem er großjährig geworden, forderte er von Rudolf die Theilung des väterlichen Erbes. Nur nach lan- gem Widerstreben läßt sich Rudolf zu einer solchen herbei, weiß dieselbe aber so zu seinem Vortheile zu lenken, daß er des Gebietes seines Bruders mit jedem Augenblicke mächtig sein kann, während ihm zudem die Pfalz als ausschließliches Eigenthum verbleibt. Ludwig, hierüber mißvergnügt, begann eine verheerende Fehde gegen seinen Bruder, versöhnte sich aber mit ihm, als derselbe sich zur Auf- hebung der Theilung und zu gemein- schaftlicher Regierung bereit finden ließ. Rudolf begleitete dann Heinrich Vii. auf seinem Zuge nach Italien, indeß Ludwig in Bayern die Regierung führte. Im Jahre 1312 starb der Herzog Otto Iii. von Niederbapern. Dieser hinterließ einen Sohn, erst dreizehn Tage alt, Heinrich der Jüngere, nachmals der Natternberger genannt von dem Schlosse, wo er erzogen wurde. Außer diesem waren noch zwei Prinzen vor- handen, die Söhne Stephans, des schon früher verstorbenen Bruders von Otto Iii., Heinrich der Aeltere und Otto, der erstere acht, der letztere fünf Jahre alt. Auf seinem Sterbebette er- nannte Otto Ludwig den Bayer zum Vormund der minderjährigen Prinzen und empfahl diese dem Schutze der treuen Bürger von Landshut und Straubing. Hierdurch fühlte sich der niederbayerische Adel zurückgesetzt und trug dem Herzoge Friedrich dem Schönen von Oesterreich die Vormundschaft an. Dieser zeigte sich willfährig und eilte sogleich nach Bayern. Ludwig suchte die Sache zu gütlichem Austrag zu bringen und begab sich nach Landau a. d. Isar, wo Friedrich weilte. Allein unbeugsam blieb dessen Sinn, und in bitterem Groll schieden die frü- heren Freunde. Auf beiden Seiten ward nun ge- rüstet, und besonders thätig erwies sich Friedrichs Bruder Leopold. Von zwei Richtungen her sollte der Angriff auf Bayern geschehen. Ein Heer rückte unter Führung des Landeshauptmanns von Steiermark, Ulrich von Waldsee, vom Inn bis an die Isar und lagerte sich, verstärkt durch den niederbayerischen Adel und des- senknechten,unweitmoosburg,beijsareck und Gammelsdorf, dort, wo die Amper in die Isar mündet. Hier verschanzten sie sich und gedachten den Zuzug der Herzoge Friedrich und Leopold aus Schwaben zu erwarten. Diesen aber suchte Ludwig zuvor zu kommen. Rasch sammelte er seine Schaaren, denen sich die wackeren Bürger von München anschlossen. Auch die Städte Ingol- stadt, Landshut, Straubing und Moosburg sandten Hülfe. Am nebligen Morgen des 9. Nov. 1315 näherten sich die Bayern dem Lager der Oesterreicher. Bald waren diese aus dem von ihnen besetzten Walde ver- trieben, desto hartnäckiger aber verthei- digten sie die Schanzen. Als auch diese erstürmt waren, entfalteten sich die Heer- haufen und um Mittag standen die Streiter in Schlachtordnung gegen ein- ander. Unter gewohntem Schlachtgesang stürzen die Bayern sich auf den Feind. Tapfer widersteht dieser; Ulrich von Waldsee hält die Seinen zusammen. Lange bleibt der Ausgang zweifelhaft, und schon neigt sich der Tag. Da treffen die Bür- ger von Straubing und Landshut ein und fallen den Oesterreichern in den Rücken, während zugleich Ludwig den Angriff erneut. Die Oesterreicher kommen in Unordnung, ihre Haufen werden ge- trennt, die ungarischen Söldner ergreifen auf ihren schnellfüßigen Rossen die Flucht. Noch steht des Feindes linker Flügel. Ludwig stürmt ihn mit 400 frischen Kriegern und wirft ihn. Der Sieg der Bayern ist ein vollständiger. Die Flucht des Feindes wird allgemein. Die Trüm- mer des geschlagenen Heeres suchen bei Volkmannsdorf, eine Stunde südlich von Gammelsdorf, über die Jsarbrücke zu entkommen. Unter dem großen Andränge aber bricht die Brücke; Tausende finden den Tod in des Stromes Wellen, Tau- sende fallen hier noch unter dem Schwerte, Tausende werden gefangen. Unter den Gefangenen waren 350 Ritter und Edle
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