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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

4. Länderkunde von Europa - S. 66

1914 - München : Oldenbourg
66 Allgemeine Übersicht von Europa. Bezüglich seines Gebirgsbaues gliedert sich Europa in zwei große Teile: a) in ein südliches Faltenland mit großen Kettengebirgen und d) in ein nördliches Schollenland mit slachgewölbten und tafel- artigen Gebirgsmassen. Die Schollengebirge (Massengebirge) sind alte Erhebungen, die durch fließendes Wasser und Verwitterung zum größten Teile abgetragen wurden. Nur die untersten Stockwerke der Gebirge blieben erhalten, sie erreichen daher nur Mittelgebirgshöhe. Gneis, Granit und alte Schiefer setzen sie zusammen. Die Faltengebirge sind ihrem Alter nach jung. Ihre Entstehung erklärt sich durch den Zusammenschub der ursprünglich wagrecht liegenden Gesteinsschichten. Die Zusammenschrumpfung der Erde ist die Folge der fortschreitenden Abkühlung des Erdinnern. Welche europäischen Gebirge hängen ihrer Bildungsweise nach zusammen? Welche treten vereinzelt auf? 4. Zahlreiche Flüsse durchziehen den Erdteil gleichmäßig nach allen Rich- tnngen, befruchten den Boden und unterstützen den Verkehr. Darum tritt schon die Steppe nur im Südosten Rußlands auf und die Wüste fehlt Europa gänzlich. Nach welchen Meeren sendet Europa seine Gewässer? Welche Flüsse ergießen sich in sie? Wie viele Hauptabdachungen weist Europa auf? Welche Haupt-

5. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 37

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — 1. Der Einfall der Ungarn (Strophe 1—3). Aus dem Tieflande der Donau kamen die Ungarn auf ihren schnellen Pferden dahergeritten. Ihre zahllosen Schwärme ergossen sich über die deutschen Länder gleich den Meereswogen, welche schäumend über die Ufer hinwegspülten und weit in das Land hineindrängen. Der König Heinrich war zwar ein tapferer Mann, konnte aber den wilden Scharen nicht Widerstand leisten und mußte sich verpflichten, einen jährlichen Tribut an sie zu zahlen. Erst dann zogen sich die fremden Reiter-scharen wieder zurück. (Tribut-Schoß, Abgabe. Dieselbe bestand in Gold und Silber, vielleicht auch in Vieh und Getreide). Hat wohl Heinrich den Tribut gern bezahlt? Was konnte er thun, um von diesen lästigen und schimpflichen Abgaben befreit zu werden? 2. Heinrichs Rüstungen (4 —7). Der König wollte die Schmach nicht für immer dulden und samt auf Mittel, die Ungarn auf andere Art, als durch Tribut, von seinen Grenzen fern zu halten. Damals fehlte es in Deutschland an Festungen, die Städte waren noch nicht mit Mauern und Gräben umgeben, hinter welchen die Bewohner sich und ihr Eigentum bei einem feindlichen Anfalle hätten schützen können. Heinrich ließ deshalb die alten Städte befestigen und mehrere neue Burgen bauen. Daran sollten die wilden Reiterscharen zerschellen. Der König wollte auch eine wohlgeübte Kriegsmacht den Feinden entgegenstellen. Deshalb übte er die Bürger im Reiten und Fechten und gewöhnte sie an leichtere Bewegung mit Roß und Waffe, um den flüchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Ob diese Bemühungen wohl geholfen und das Vaterland von den Feinden befreit haben? 3. Der Sieg bei Merseburg (8—10). Die Ungarn brachen von neuem in Deutschland ein. Schrecken ging vor ihnen her. Wer fliehen konnte, floh. Niemand wagte, die zahllosen Herden auszuhalten, und raubend und plündernd drangen diese westwärts bis zur Saale. Dort aber schlug sie Heinrich mit seinem tapfern Heere zu Boden. Das geschah in einer blutigen Schlacht bei der Stadt Merseburg. Da ertönte weit und breit in die Lande der Siegesruf, und von allem Volke wurde Heinrich hochgeehrt. Man gab ihm den Beinamen Heinrich der Städteerbauer. Die große Schlacht bei Merseburg wurde i. I. 933 geschlagen. Warum waren wohl die Ungarn abermals in Deutschland eingebrochen? Sie bekamen doch ihren Tribut ? Als die ungarischen Gesandten kamen, um denselben von neuem zu holen, wies sie Heinrich stolz ab. Warum? Er wird gewußt haben, daß sein Heer stark genug zum Widerstände war. Die Tüchtigkeit seiner Streitmacht hatte er erprobt in den Kämpfen mit den Wenden. Wohnsitze dieses Volks (Saale bis Elbe). Was

6. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 43

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Auch im Lager der Deutschen erschallt der Gesang. Die deutschen Stämme geloben sich, in Eintracht fest und treu zu einander zu stehen und sich nicht zu verlassen in der harten Not. Nicht für Ruhm und Glanz kämpfen sie, sondern für Weib und Kind, für Haus und Herd; und sie bitten Gott um seinen Beistand. Verlauf und Folgen der Schlacht. Die beiden Heere stürmen gegen einander. Es ist ein harter Streit vom Morgen bis zum Abend, er entscheidet sich aber völlig für die Deutschen. Nach furchtbarem Kampfe fliehen die Feinde in wilder Unordnung vom blutigen Schlachtfelde. Die meisten derselben werden jedoch von den nachfolgenden Deutschen eingeholt und ohne Gnade niedergehauen. Mehr als hunderttausend Mann sollen an jenem Tage gefallen fein. Nun hatten die Deutschen Frieden vor jenem gefürchteten Feinde; denn die Ungarn haben seitdem nie wieder Einbrüche in deutsches Gebiet gewagt. Die große Schlacht auf dem Lechfelde fand in dem Jahre 955 statt. Zusammenfassung: 1. Die Ankunft der Ungarn. 2. Das Aufgebot. 3. Das Lager der Ungarn. 4. Das Lager der Deutschen. 5. Die Schlacht auf dem Lechfelde. Ergänzungen. Vor den Ungarn hatte Deutschland nun Ruhe. 1. Ob wohl auch sonst im Reiche überall Ordnung und Frieden geherrscht haben mag? Wir erinnern an Heinrich. Dieser hatte außer den Ungarn noch andere Feinde — die Wenden. Auch Otto mußte gegen dieses Volk zu Felde ziehen. Warum wohl? (Erinnerung daran, wie dieses Volk unter früheren Kaisern Einfälle in deutsches Gebiet unternommen hatte.) Er kämpfte nicht bloß gegen den Teil des Wendenvolkes, welcher zwischen Saale und Elbe wohnte, fondern auch gegen die Wenden, die weiter ostwärts zwischen Elbe und Oder ihre Wohnsitze hatten. Das waren die Völker der Lausitz und der Mark. Er unterwarf sich dieselben, und um sich auf die Dauer im Besitze jener Länder zu erhalten, that er dasselbe, was Karl der Große im Sachsenlande gethan hat, er suchte das Christentum dort einzuführen. Was wird er da gethan haben? Erbauung vieler Kirchen, Vereinigung derselben zu Bistümern. So errichtete er an der Elbe die Bistümer Meißen und Magdeburg, an der Saale Merseburg und in der Mark das Bistum Brandenburg. 2. Aber selbst gegen seine eignen Verwandten hatte Otto schwere Kämpfe zu führen.

7. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 45

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 45 — Not gewendet. Der glänzende Sieg über die Ungarn hat das von neuem bewiesen. „Der Herr ist der rechte Kriegsmann." 3. In der Ungarnschlacht haben wir Otto I. kennen gelernt als einen tapferen Heerführer; denn mutig bot er dem wilden Heere der Ungarn die Stirn. Otto ist aber auch ein Förderer des Deutschtums und ein Verbreiter des Christentums gewesen. Er hat die Länder zwischen Elbe und Oder zu Deutschland gebracht und die christliche Lehre daselbst verbreiten lassen. Endlich müssen wir anerkennen Ottos versöhnliche, liebevolle Gesinnung. Er hatte seinen Bruder Heinrich, der sich wiederholt gegen ihn empört hatte, in seiner Gewalt. Da konnte er ihn töten taffen Großmütig vergab er aber dem Bußfertigen und lebte fortan mit ihm in brüderlicher Liebe und Freundschaft. „Siehe, wie fein und lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig bei einander wohnen." Iii. Assoeiation. Vergleich zwischen Otto I. und seinem Vater Heinrich I. 1. Beide haben Krieg mit den Ungarn geführt und einen entscheidenden Sieg über dieselben davongetragen, dieser auf dem Lechfelde, jener bei Merseburg. 2. Beide haben das Christentum unter den Slaven ausgebreitet, Otto I. in der Lausitz und Mark, Heinrich I. in den Ländern zwischen Saale und Elbe. Der schwere Kampf mit den Ungarn erinnert an die Zeit des großen deutfch-franzöfifchen Krieges. 1. Auch da galt der Krieg einem Feinde, der Jahrhunderte hindurch unsre Grenzen beunruhigt hatte. 2. Auch damals kämpften wir für eine gerechte Sache, für unsre deutsche Freiheit und Selbständigkeit. 3. Auch damals errang die deutsche Eintracht herrliche Siege. Sedan. Iv. System. Vier deutsche Volksstämme: Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben. Augsburg an der Mündung der Wertach in den Lech. 955 Schlacht auf dem Lechfelde. Vier neue Bistümer: Meißen und Magdeburg an der Elbe, Merseburg an der Saale, Brandenburg in der Mark. Quedlinburg, Stadt am Harze, ein Dom daselbst. Spruch: „Der Herr ist der rechte Kriegsmann." „Siehe wie fein und lieblich ist es ac.“ Sprüchwort: „Eintracht macht stark." Dichterwort: „Wir wollen fein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr." v. Methode. 1. Otto I. wird in der Geschichte auch Otto der Große genannt. Warum wohl?

8. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 80

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 80 — und des Truchseß, des Marschalls und des Kämmerers die Fürsten des Reiches in eigener Person bei dem Kaiser versahen. An: folgenden Tage fanden nach der Frühmesse glänzende Ritterspiele und Waffen-übungen statt, bei welchen des Kaisers Söhne, König Heinrich und Herzog Friedrich von Schwaben, ihre Gewandtheit in der Führung der Waffen bewiesen. Bei 20 000 Ritter wetteiferten da nicht bloß in allen ritterlichen Künsten, sondern auch in Kostbarkeit der Rüstung, Glanz der Waffen und in Schönheit der Rosse Kaiser Friedrich selbst erschien in ihrer Mitte und nahm an ihren Kämpfen teil. Als das glänzende Schauspiel beendet war, wurden des Kaisers Söhne feierlich mit dem Schwerte umgürtet und zu Rittern geschlagen. Und zur Feier des frohen Ereignisses ließen sie dann den in Scharen zusammengeströmten Dienstmannen, Sängern, Gauklern und armen Leuten Gold und Silber, Pferde, Gewänder und andere Gaben austeilen. Unter ähnlichen Festlichkeiten verlief der dritte Tag; doch wurde an diesem die Freude durch einen traurigen Zwischenfall einigermaßen getrübt. Gegen Abend erhob sich plötzlich ein heftiger Sturmwind, welcher die inmitten des Lagers errichtete hölzerne Kirche, eine Anzahl anderer Gebäude und eine Menge von Zelten niederriß. Fünfzehn Menschen büßten dabei das Leben ein. Am vierten Tage begann sich die Menge nach allen Seiten hin zu zerstreuen, und mit der Kunde von der Herrlichkeit zu Mainz erfüllte sogleich der Ruhm des Kaisers Friedrich nicht nur das ganze Deutschland, sondern auch die angrenzenden Länder, und Dichter und Sänger priesen wetteifernd die Wonne des Mainzer Festes und den Ruhm des Kaisers und seiner Söhne." Jenes Fest wurde gefeiert im Jahre 1184. Acht Jahre zuvor war die Schlacht von Legnano — also 1176, und sechs Jahre nach dem Feste starb der Kaiser in Kleinasien — also 1190. Besprechung. Das Fest zu Mainz zeigt uns den Kaiser Barbarossa in seiner herrlichen, glänzenden Persönlichkeit. Inwiefern? Alle Hohen und Edlen des weiten deutschen Reiches sind zusammen gekommen und wetteifern um die Gunst des Kaisers. Da sieht man Fürsten und Bischöfe, Grafen und Äbte, und unendlich ist die Zahl der Ritter. Eine neue Stadt ist auf des Kaifers Wort entstanden. Auf weiter Ebene stehen in zahlloser Menge die leichten, buntbeflaggten Häufer, zwischen denen es wühlt und wimmelt von frohen Gästen. Ein reicher Gabenspender ist auch der Kaiser. Dem Sieger im Wettkamps, dem Sänger und Spielmann erteilt er kostbaren Lohn, goldene Ringe und Ketten, teure Gewänder, Waffen und Rosse, und alle Teilnehmer am Feste, so viele ihrer auch sein mögen, werden drei Tage hindurch reichlich bewirtet Da mögen nach Jahrzehnten die Leute von der Herrlichkeit des Mainzer Festes und von dem Ruhme des Kaisers erzählt haben.

9. Mittelalter - S. 50

1879 - Dillenburg : Seel
— 50 sich die Gegner in Grausamkeiten zu überbieten suchten und über Deutschland unsägliches Elend kam. Leichs hätte der Papst dem Kriege ein Ende machen können, wenn er sich ans die Seite des einen oder andern gestellt hätte, aber er that es nicht. Ta bekam Heinrich in einem süddeutschen Grafen, Friedrich von Hohenstaufen, eine kräftige Hülfe; er verlieh demselben Schwaben und gab ihm seine Tochter Agnes zur Gemahlin. Als aber die Sachsen dem Papste wegen seiner Unentschiedenheit Vorwürfe machten und Heinrich auch wenig Glück im Kriege hatte, da stellte sich Gregor offen auf Rudolfs Seite. Im Jahre 1080 kam es zur Schlacht bei Mölseu nt der Nähe von Merseburg. Hemrich wurde zwar wieder geschlagen, aber sein Gegner Rudolf stel; er hatte sich mitten in das Kampfgetümmel gestürzt; em Hieb hatte seinen Unterleib getroffen, und die rechte Hand war abgehauen worden. Sterbend trug mau ihn aus der Schlacht; als man ihm die abgehauene Rechte zeigte, sagte er: „Mir ist recht geschehen, mit dieser Hand habe ich meinem Könige Treue geschworen. Allgemein wurde Rudolfs Tod als ein Gottesurtheil angesehen, und dies gereichte dem Könige zu größerem Vortheil, als wenn er über seinen Gegner gesiegt hätte. f. Letzte Lebenszeit Heinrich's und sein Tod. Die Beendigung des Krieges gegen seme Gegner uberließ Hemnch leinem Schwiegersöhne, Friedrich von Hohenstaufen; er selbst zog nach Italien, um dort seinen furchtbarsten Gegner, Gregor, zu zuchttgen. Nachdem er sich in Mailand die lombardische Krone aufgehetzt hatte, zog er vor Rom, wo sich der Papst in der _ testen enfleltofl eingeschlossen hatte. Nach zwei Jahren stel em Theil der Stadt in Heinrichs Hände, der nun sofort Gregor entsetzen und einen „em Papst wahleu liest. Derselbe, Clemens Iii. «enaimt, setzte 1084 Heinrich die römisch- Krone auf. Gregor ha te die Normannen zu Hülfe gerufen; vor diesen mußte H-mnchstch zurull-zieh-n. Sie eroberten Rom, plünderten und zerstörten einen großen Theil der Stadt, wobei sehr werthvolle Kunstschatze zu Grunde gingen. Gregor hatte sich nach Salerno (südlich von Neapel) zurückgezogen, wo er 1085 starb. Da Otto von Nordheim schon zwei Jahre vorher gestorben war, so war jetzt Heinrich seiner beiden Todfeinde entledigt; nun trat um den Leidenskelch für den Kaiser voll zu machen, sein Sohn Konrad gegen ihn auf und ließ sich zum ^bmg von tta ien frönen. Anfangs hatte dieser Glück, spater aber verliefen ihn lerne

10. Mittelalter - S. 66

1879 - Dillenburg : Seel
66 — warf er sich dem Kaiser zu Füßen und flehte um Gnade, Beisein aller Fürsten hielt dieser Gericht über den Ungehorsamen: me Herzogthümer blieben ihm genommen, nur seine brauufchweigw-lünebnrgischen Länder durfte er behalten. Heinrich mußte auf drei Jahre Deutschland verlassen; er verlebte diese Zeit der Verbannung bei seinem Schwiegervater, dem Könige von England. — So war Friedrich auch über diesen mächtigen Feind Sieger geblieben, und da jetzt alle Feinde bewältigt waren, so hielt der Kaiser ein großes Reichsfest zu Mainz (1184), auf welchem sich wieder einmal bte Herrlichkeit und das äußere Ansehen, welches Deutschland überall genoß, so recht zeigte. e. Friedrichs Kreuzzug. Plötzlich kam die Schreckensnachricht, daß Jerusalem von den Türken wieder erobert sei. Der egyptyche Sultan, von mehreren christlichen Rittern gereizt, zog gegen Jerusalem, schlug unterwegs ein Christenheer und besetzte nach diesem Siege Jerusalem ohne weiteren Kampf; alles, was an das Ehnsten-thnm erinnern konnte, ließ er beseitigen, doch die Einwohner behandelte er milde. Da beschloß Barbarossa, sein thatenreiches Leben noch durch einen Kreuzzug zu krönen; mit ihm verbanden sich zu gleichem Zwecke die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, -^chdem Friedrich die Reichsregierung seinem Sohne Heinrich ^-übertragen hatte, stellte er sich 1189 zu Regensburg an die Spitze des 150 000 Mann starken Kreuzfahrer-Heeres. Wiewohl der griechische Kaiser Angelus seine Hülfe Zugesagt hatte, trat er doch dem Heere hindernd in den Weg; jedoch Friedrich wußte die Hindernisse zu beseitigen. Nach der Ueberwindung tn Adrianopel wurde das Heer nach Asten übergeführt, und kaum warman dort angekommen, da begannen auch ichon die Kampfe mit den Türken. Bei Jconinm kam es zu einer mehrlagigen Schlacht, welche durch des Kaisers Unerschrockenheit und durch di Tapferkeit seines Sohnes Friedrich (Herzog von Mwaben) gewonnen wurde; letzterer hatte während der Schlacht die Sturm genommen. Von hier gelangte das Heer nach Seient in der Landschaft Cilicien und mußte dal elbst über den Flutz Kalikadnns (jetzt Seleph) setzen. Der Fluß war von anhaltendem Regenwetter stark angeschwollen; da dem Km,er da- Brucke -schlagen zu lange dauerte, so sprengte er mtt fernem gferk m 1190 die tosenden Wellen, um schwimmend das Mutige Uftrzue. reichen. Aber die Wogen rissen ihn mit sich fort, und obwohl»
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