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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

4. Länderkunde von Europa - S. 66

1914 - München : Oldenbourg
66 Allgemeine Übersicht von Europa. Bezüglich seines Gebirgsbaues gliedert sich Europa in zwei große Teile: a) in ein südliches Faltenland mit großen Kettengebirgen und d) in ein nördliches Schollenland mit slachgewölbten und tafel- artigen Gebirgsmassen. Die Schollengebirge (Massengebirge) sind alte Erhebungen, die durch fließendes Wasser und Verwitterung zum größten Teile abgetragen wurden. Nur die untersten Stockwerke der Gebirge blieben erhalten, sie erreichen daher nur Mittelgebirgshöhe. Gneis, Granit und alte Schiefer setzen sie zusammen. Die Faltengebirge sind ihrem Alter nach jung. Ihre Entstehung erklärt sich durch den Zusammenschub der ursprünglich wagrecht liegenden Gesteinsschichten. Die Zusammenschrumpfung der Erde ist die Folge der fortschreitenden Abkühlung des Erdinnern. Welche europäischen Gebirge hängen ihrer Bildungsweise nach zusammen? Welche treten vereinzelt auf? 4. Zahlreiche Flüsse durchziehen den Erdteil gleichmäßig nach allen Rich- tnngen, befruchten den Boden und unterstützen den Verkehr. Darum tritt schon die Steppe nur im Südosten Rußlands auf und die Wüste fehlt Europa gänzlich. Nach welchen Meeren sendet Europa seine Gewässer? Welche Flüsse ergießen sich in sie? Wie viele Hauptabdachungen weist Europa auf? Welche Haupt-

5. Mittelalter - S. 41

1879 - Dillenburg : Seel
Kampf gegen die Griechen in Unter-Italien. Otto unterlag und hätte beinahe sein Leben auf der Flucht verloren. In Folge der ungeheuren körperlichen Anstrengungen starb er fdjoil 983, erst achtundzwanzig Jahre alt. — Otto Iii. (983—1002) war eben so schwach, als sein Vater. Er dämpfte eine Empörung in Rom und ließ sich zum Kaiser frönen. Als im Jahre 1000 allgemein der Weltuntergang erwartet wurde, machte er eine Wallfahrt nach Gnesen an das Grab des Bischofs Adalbert. Dann machte er eine dritte Römerfahrt; der Gedanke, Rom zu feiner Residenz zu machen, wurde durch eine Empörung der Römer erstickt. Bald darauf raffte ihn eine Krankheit in der Blüte feiner Jahre hin. — Ihm folgte Heinrich Ii., der Heilige (1002—1024). Diesem gelang es, das Ansehen der Kais erwürbe durch Besonnenheit und Ruhe, durch Umsicht und rastlose Thätigkeit wieder zu heben. Er dämpfte mehrere Slavenaufftände, nahm dein Polen-herzog Böhmen wieder ab und erwarb die lombardische und die römische Krone. ^ Mit dem König von Burgund schloß er einen Vertrag, nach welchem der Kaiser nach jenes Tode die Oberherrschaft über Burgund erhalten sollte. Er starb 1024. 7. pir salisch-sriinkilchtn Kaiser. a. Konrad Ii. und Heinrich Iii. .Mit Heinrich Ii. war das sächsische Herrscherhaus erloschen; es folgten nun die Kaiser aus dem salisch-fränfifchen Stamme 1024—1125). Der erste derselben war Konrad Ii. mit dem Zunamen: der Salier (von den großen Saalgütern, d. h. Allodien, welche er im rheinischen Frankenlande besaß) (1024—1039). An den Ufern des Rheins, zwischen Mainz und Worms, fand die Wahl statt. Er besaß Scharfsinn, furchtlosen Muth, unbeugsamen Willen, und mit diesen Eigenschaften gelang es ihm, das kaiserliche Ansehen in Deutschland und Italien wieder herzustellen. Bald nach seiner Erwählung unternahm er einfcn „Königsritt" durch ganz Deutschland und stellte überall die Sicherheit und Ordnung wieder her; er erneuerte den Vertrag seines Vorgängers mit Burgund, welches Land denn unter seiner Regierung auch an Deutschland fiel; mit dem Könige von Dänemark schloß er einen Bund zum Schutze gegen die Polen, mußte freilich an denselben die Mark Schleswig abtreten. Im Jahre 1027 erhielt er die römische und lombardische Krone und stellte darauf auch in Unter-Italien die kaiserliche Würde und die Rufe wieder her. Während eines zweiten Aitfent-

6. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

7. Die neue Zeit - S. 42

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
42 Erster Zeitraum: 15171648. Hessen, noch immer in grausamer Haft festhielt/ Da fate Moriz den Entschlu, sich dem Kaiser mit ganzer Kraft ent-gegenzuwerfen,) Karl V. bereitete ihm selbst dazu Gelegenheit und Mittel. Noch immer nmlich widerstand die Stadt Magdeburg mit unbeugsamem Trotz der Annahme des Interims. Karl beauftragte deshalb den Kurfrsten, die eigensinnige Stadt zum Gehorsam zu zwingen. Moriz sammelte ein Heer und schritt zur Belagerung. Magdeburg ergab sich endlich im November 1551 in einer uerst gnstigen Kapitulation. Moriz aber hielt auch jetzt noch, im geheimen Einverstndnis mit andern Fürsten, seine Truppen beisammen, und im folgenden Frhjahre brach er pltzlich nach Sden auf, um den Kaiser anzugreifen. Zugleich fiel der franz-fische König Heinrich Ii. auf Grund einer verdammenswerten Abrede mit Moriz der die Reichsstdte Metz, Tont und Verduu her, um sie, im Augenblick durch niemand gehindert, vom Reiche loszureien. Der Kaiser, damals in Tirol, war dringend vor Moriz gewarnt worden. Aber er glaubte nicht an Gefahr. Als stolzer Spanier und selbst in der Ver-stellnngskunstlvohlgebt, hielt er es fr unmglich, da ihn ein Deutscher berlisten knne. Aber schon brach das Un-gewitter der ihn herein. Mit genauer Not rettete er sich vor dein heranrckenden Moriz bei Nacht und Nebel, aus Innsbruck und floh der die Alpen nach Krnten. Auch die zu Trient versammelten Vter suchten bestrzt das Weite. Dies geschah im Mai 1552. Alle Frucht des Sieges im schmalkaldischen Kriege war damit jh vernichtet, der ganze stolze Bau der Herrschaft Karls V. in Deutschland in seinem Grunde erschttert. Der Frstentag zu Passau J552. Karl V. war mannhaft genug, auch in diesen Unglcks-tagen sich nicht willenlos den Gegnern zu ergeben. Zu P a f s a u trat ein F r st e n t a g zusammen, welcher den Frieden im Reiche herbeifhren sollte. In voller Selbstndigkeit ratschlagten dort die deutschen Fürsten; weder eine Vertretung des Kaisers, noch des Papstes, noch selbst des Knigs Fer-dinand ward zugelassen. Nach heien Verhandlungen ward folgendes beschlossen: es soll ein bestndiger Friedenszustand im Reiche hergestellt werden; fein Stand soll den andern seines Glaubens wegen verachten oder befehden; die An-

8. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 133

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
62. Das Unglück im Hauenstein - Tunel. 133 600 Fuß, war aber nur auf etwa 200 Fuß ausgemauert, auf der übrigen Strecke bloß mit Brettern und Balken geschützt. Unter demselben war eine Schmiede an- gebracht, und der Schacht diente wicht nur für diese zum Abzugskanal des Rauches, sondern auch für das in letzter Zeit im Tunnel lebhaft unterhaltene, die Verbesserung der unerträglich gewordenen Luft bezweckende Feuer. Ueber der Schmiede hatte man, um das Herabfallen von Erde, Steinen n. dgl. zu verhindern, eine Vergitterung von Holz angebracht. Dieses Gitterwerk, sowie die Holzverkleidung des Schachtes wurden allmählich so ausge- dörrt, daß sie leicht in Erhitzung und Brand gerathen konnten. Wirklich brach ein solcher am 28. Mai gegen 1 Uhr Nachmittags aus. Rasend griff das Feuer um sich, und die Lohe schlug zu dem Schachte hinaus. Dieser glich einem brennenden Vulkane; glühende Balken wurden in die Luft emporgeschleudert und im Dorfe Hauen- stein fürchtete man Feuersgefahr. Alsbald wurde ein Knabe abgeschickt, um die im hintern Theile des Tunnels beschäftigten Arbeiter zu schneller Rettung aufzufordern. Der Angabe, daß diesel- den der Mahnung des Knaben, weil dieser sich schon öfter ähnliche Scherze erlaubt habe, kein Gehör geschenkt und die kurze Zeit zur Rettung versäumt hätten, wurde von anderer Seite widersprochen. Wie dem auch sei, — bei der Raschheit, mit welcher der Brand sich verbreitet hatte, stürzten nicht nur die Balken, sondern auch Steine und Erdmassen vom Schacht herab und sperrten in kurzer Zeit den hintern Theil des Tunnels gänzlich ab. Sofort schritt man an die Aufräu- mung des Schuttes, und die Arbeit ging Anfangs ziemlich von statten. Allein durch das von oben zur Löschung des Brandes herab gegossene Wasser ent- wickelte sich eine solche Menge von Rauch und Dampf, daß die Arbeiter betäubt niederfielen und für todt weggetragen werden mußten. Aber gerade jetzt zeigte sich, daß Seelengröße und Menschenadel auch unter zerlumptem Kittel im Herzen des armen Arbeiters thronen. Wie groß auch die Todesgefahr war: die braven Arbeiter wollten ihre verschütteten Ka- meraden nicht im Stiche lassen. Wären Gold und Edelsteine im Tunnel zu gra- den gewesen, es würde sich mancher bedacht haben, sein Leben auf's Spiel zu setzen. Hier war nichts zu verdienen, als der dankbare Händedruck eines ge- retteten Kameraden, und doch stürzten sich die muthigen, von Menschenliebe beseel- ten Männer in die giftige Höhle hinein auf Leben und Sterben. Elf wackere Männer fanden so ihren Tod, ohne daß es gelungen wäre, über das Schicksal der Verschütteten auch nur die geringste Kunde zu erlangen. Um weitere nutzlose Opfer zu verhüten, wurde das Eindringen in den Tunnel verboten. Aber so groß war die Ungeduld der Arbeiter, daß sie gewaltsam in den Ort des Schreckens zu gelangen suchten und von den am Eingänge aufgestellten Wachen mit Ba- jonetten zurück getrieben werden mußten. Alle technischen Kräfte wurden aufge- boten, alle möglichen Versuche veran- staltet, um die Luft im Tunnel zu rei- nigen. Alles vergebens! Sechs lange, bange Tage verstrichen, bis es gelang, dem Tunnel mittels Einschiebens einer über 3000 Fuß langen hölzernen Röh- renleitung soviel frische Luft zuzuführen, daß das Vordringen bis zum Schutte gewagt werden konnte. Mit welcher ängst- lichen Spannung, mit welcher fieberhaf- ten Ungeduld hatten indeffen insbesondere die Angehörigen der Verschütteten ge- harrt! In ihren Herzen kämpften Furcht und Hoffnung. Wie es ja im Wesen des Menschen liegt, in der Noth an je- dem Strohhalme der Hoffnung sich an- zuklammern, so haschte man auch hier nach Gründen des Trostes. Der Schutt, so sagten einige, wird den hintern Theil des Tunnels ganz abgesperrt und das Eindringen der tödtlichen Gase verhindert haben. Die Verschütteten haben acht Pferde bei sich und können einige schlachten, um ihr Leben zu erhalten, sprachen wieder andere. Die Frau eines mitverschütteten Engländers namentlich ließ die Hoffnung auf Rettung der Verunglückten nicht sinken. Mein Mann, so tröstete sie sich und andere, ist schon mehrmals ver- schüttet und einmal erst am elften Tage befreit worden. Mit bloßem Wasser hat er sich erhalten. Er hat Erfahrungen und kann den andern mit Rath beistehen.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 64

1892 - München [u.a.] : Franz
Persönlichkeit Heinrichs Iii. Mangel einer-umfassenden Reichsgesetzgebung. Die letzten Jahre Heinrichs Iii. 64 Hvhe der mittelalterlichen Kaisermacht. als dessen Schirmvogt und als ihren Oberherrn an, dem so der germanische Norden wie der magyarische und slavische Osten in gleicher Weise huldigten. Diese Machtentfaltung der kaiserlichen Gewalt nach innen wie nach außen erklärt sich schon aus der Persönlichkeit Heinrichs Iii. Er besaß vor allem diejenige ritterliche Art und kriegerische Tüchtigkeit, ohne die er weder seine Landsleute fesseln noch Fremde hätte einschüchtern können. Aber es waren ihm noch andere Züge eigen, die gerade auf seine Zeitgenossen besonderen Eindruck machen mußten. Nicht uur daß er infolge seiner glücklichen Begabung wie einer sorgfältigen Erziehung, auf die feine kluge und gebildete Mutter Gisela von großem Einfluß gewesen, für seine Zeit wohlunterrichtet und von hervorragender Bildung war, er bekundete auch im Gegensatze zu der Roheit seiner Zeitgenossen eine ernste Lebensauffassung und einen fast schwärmerisch religiösen Sinn. Wenn er sich so vor Gott demütigte, so verlangte er von seinen Unterthanen als der ihnen von Gott gesetzte Herrscher unbedingten Gehorsam. Eines freilich überfah Heinrich Iii. bei seinem rastlosen Streben, die kaiserliche Gewalt in immer weiteren Kreisen zur Anerkennung zu bringen; er versäumte es, das Kaisertum, das er durch so große Erfolge gehoben hatte, durch Akte der Gesetzgebung in dem Besitz des Erreichten zu sichern, dem thatsächlichen Zustande durch die Weihe des Gesetzes einen Rechtsgrund zu geben, auf den das Kaisertum späteren Angriffen gegenüber sich hätte berufen, mit dem es seine Stellung hätte stützen und verteidigen können. Und gerade das Kaisertum hätte sich auf der Höhe seiner Machtentwicklung mit Gesetzen wenigstens nach innen sichern sollen, da ihm hier immer noch das Fürstentum widerstrebte, während im Ausland bald ein nationales Selbstbewußtsein erwachte, das den universalen Ansprüchen der kaiserlichen Gewalt immer entschiedener entgegenarbeitete. Das mußte noch Heinrich Iii. erfahren. In seinen letzten Jahren zerriß Ungarn sein Lehensverhältnis zum Reich, indem der bei seinem Volke noch immer mißliebige König Peter (schon 1046) gestürzt und geblendet wurde, und dessen Nachfolger Andreas sich als nationaler König in Ungarn trotz zweier Feldzüge Heinrichs Iii. behauptete. Auch im Innern hatte Heinrich zuletzt viel mit Aufstünden zu schaffen und einmal wurde gar eine Verschwörung mehrerer Fürsten, die mit seinem strengen Regiment unzufrieden waren, gegen des Kaisers Leben entdeckt. Unter solchen drohenden Anzeichen einer Erschütterung der Reichsgewalt starb Heinrich Iii. unerwartet zu Goslar; er wurde zu Speier begraben.

10. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 7

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Grundbegriffe der physischen Geographie. 7 abstürzenden Gehängen heißen Schlünde. Eine Vertiefung, die ringsum von Gebirgen eingeschlossen ist, und deren Länge und Breite einander so ziemlich gleich sind, heißt ein Kessel, und wenn sie flach und breit ist, ein Becken. § 8. Tiefebene, Tiefland. 1. Eine Ebene von höchstens 200m heißt Tiefebene. 2. Weit ausgedehnte Tiefebenen nennt man Tiefländer. § 9. Die Beschaffenheit des Erdbodens. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: 1. Fels- oder Steinboden; er besteht an seiner Oberfläche aus Fels- oder Steinblöcken oder aus Steingeröll und Geschieben und ist für Pflanzenwuchs nicht geeignet. 2. Saudiger Boden; er besteht entweder nur aus Sand und ist dann unfruchtbar (Wüste), oder er ist mit andern Erdarten vermischt und ernährt Pflanzen. 3. Erdiger (Humöser) Boden; man versteht darunter die lockere obere Erddecke, meist von dunkler Farbe und für den Anbau von Pflanzen vorzüglich geeignet. 4. Weichboden, d. h. ein von Wasser durchzogener und deshalb mehr oder weniger weicher erdiger Boden. §10. Vulkane und Erdbeben. Eine besondere Art von Bergen sind die Vulkane. Es find das folche Berge, an denen Ausbruchserscheinungen wahrgenommen werden. Dabei werden aus trichterförmigen Offnungen am Gipfel (Krater) Feuersäulen, Rauch, glühende Steine, Asche und Lava gewaltsam heraufgetrieben. — Erdbeben sind Erschütterungen größerer oder kleinerer Teile des Erdbodens. B. Das ll)asser. § 11. Quellen. 1. Quellen sind die Anfänge des fließenden Wafsers, das freiwillig aus der Erde hervorbricht. Sie entstehen meist dadurch, daß das Wasser der Oberfläche in den Boden eindringt, sich auf wasserdichten Gesteinsschichten sammelt und von diesen nach dem Thale hin abfließt. 2. Ihrer Temperatur nach find die Onellen kalt oder warm. Letztere heißt man auch Thermen; solche sind z. B. der Sprudel von Karlsbad, die warmen Quellen von Baden- Baden, Wiesbaden. a = wasserdurchlassende Schichten, b = wasserdichte Schichten, Q — Quelle.
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