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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

4. Länderkunde von Europa - S. 66

1914 - München : Oldenbourg
66 Allgemeine Übersicht von Europa. Bezüglich seines Gebirgsbaues gliedert sich Europa in zwei große Teile: a) in ein südliches Faltenland mit großen Kettengebirgen und d) in ein nördliches Schollenland mit slachgewölbten und tafel- artigen Gebirgsmassen. Die Schollengebirge (Massengebirge) sind alte Erhebungen, die durch fließendes Wasser und Verwitterung zum größten Teile abgetragen wurden. Nur die untersten Stockwerke der Gebirge blieben erhalten, sie erreichen daher nur Mittelgebirgshöhe. Gneis, Granit und alte Schiefer setzen sie zusammen. Die Faltengebirge sind ihrem Alter nach jung. Ihre Entstehung erklärt sich durch den Zusammenschub der ursprünglich wagrecht liegenden Gesteinsschichten. Die Zusammenschrumpfung der Erde ist die Folge der fortschreitenden Abkühlung des Erdinnern. Welche europäischen Gebirge hängen ihrer Bildungsweise nach zusammen? Welche treten vereinzelt auf? 4. Zahlreiche Flüsse durchziehen den Erdteil gleichmäßig nach allen Rich- tnngen, befruchten den Boden und unterstützen den Verkehr. Darum tritt schon die Steppe nur im Südosten Rußlands auf und die Wüste fehlt Europa gänzlich. Nach welchen Meeren sendet Europa seine Gewässer? Welche Flüsse ergießen sich in sie? Wie viele Hauptabdachungen weist Europa auf? Welche Haupt-

5. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 43

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Auch im Lager der Deutschen erschallt der Gesang. Die deutschen Stämme geloben sich, in Eintracht fest und treu zu einander zu stehen und sich nicht zu verlassen in der harten Not. Nicht für Ruhm und Glanz kämpfen sie, sondern für Weib und Kind, für Haus und Herd; und sie bitten Gott um seinen Beistand. Verlauf und Folgen der Schlacht. Die beiden Heere stürmen gegen einander. Es ist ein harter Streit vom Morgen bis zum Abend, er entscheidet sich aber völlig für die Deutschen. Nach furchtbarem Kampfe fliehen die Feinde in wilder Unordnung vom blutigen Schlachtfelde. Die meisten derselben werden jedoch von den nachfolgenden Deutschen eingeholt und ohne Gnade niedergehauen. Mehr als hunderttausend Mann sollen an jenem Tage gefallen fein. Nun hatten die Deutschen Frieden vor jenem gefürchteten Feinde; denn die Ungarn haben seitdem nie wieder Einbrüche in deutsches Gebiet gewagt. Die große Schlacht auf dem Lechfelde fand in dem Jahre 955 statt. Zusammenfassung: 1. Die Ankunft der Ungarn. 2. Das Aufgebot. 3. Das Lager der Ungarn. 4. Das Lager der Deutschen. 5. Die Schlacht auf dem Lechfelde. Ergänzungen. Vor den Ungarn hatte Deutschland nun Ruhe. 1. Ob wohl auch sonst im Reiche überall Ordnung und Frieden geherrscht haben mag? Wir erinnern an Heinrich. Dieser hatte außer den Ungarn noch andere Feinde — die Wenden. Auch Otto mußte gegen dieses Volk zu Felde ziehen. Warum wohl? (Erinnerung daran, wie dieses Volk unter früheren Kaisern Einfälle in deutsches Gebiet unternommen hatte.) Er kämpfte nicht bloß gegen den Teil des Wendenvolkes, welcher zwischen Saale und Elbe wohnte, fondern auch gegen die Wenden, die weiter ostwärts zwischen Elbe und Oder ihre Wohnsitze hatten. Das waren die Völker der Lausitz und der Mark. Er unterwarf sich dieselben, und um sich auf die Dauer im Besitze jener Länder zu erhalten, that er dasselbe, was Karl der Große im Sachsenlande gethan hat, er suchte das Christentum dort einzuführen. Was wird er da gethan haben? Erbauung vieler Kirchen, Vereinigung derselben zu Bistümern. So errichtete er an der Elbe die Bistümer Meißen und Magdeburg, an der Saale Merseburg und in der Mark das Bistum Brandenburg. 2. Aber selbst gegen seine eignen Verwandten hatte Otto schwere Kämpfe zu führen.

6. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 45

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 45 — Not gewendet. Der glänzende Sieg über die Ungarn hat das von neuem bewiesen. „Der Herr ist der rechte Kriegsmann." 3. In der Ungarnschlacht haben wir Otto I. kennen gelernt als einen tapferen Heerführer; denn mutig bot er dem wilden Heere der Ungarn die Stirn. Otto ist aber auch ein Förderer des Deutschtums und ein Verbreiter des Christentums gewesen. Er hat die Länder zwischen Elbe und Oder zu Deutschland gebracht und die christliche Lehre daselbst verbreiten lassen. Endlich müssen wir anerkennen Ottos versöhnliche, liebevolle Gesinnung. Er hatte seinen Bruder Heinrich, der sich wiederholt gegen ihn empört hatte, in seiner Gewalt. Da konnte er ihn töten taffen Großmütig vergab er aber dem Bußfertigen und lebte fortan mit ihm in brüderlicher Liebe und Freundschaft. „Siehe, wie fein und lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig bei einander wohnen." Iii. Assoeiation. Vergleich zwischen Otto I. und seinem Vater Heinrich I. 1. Beide haben Krieg mit den Ungarn geführt und einen entscheidenden Sieg über dieselben davongetragen, dieser auf dem Lechfelde, jener bei Merseburg. 2. Beide haben das Christentum unter den Slaven ausgebreitet, Otto I. in der Lausitz und Mark, Heinrich I. in den Ländern zwischen Saale und Elbe. Der schwere Kampf mit den Ungarn erinnert an die Zeit des großen deutfch-franzöfifchen Krieges. 1. Auch da galt der Krieg einem Feinde, der Jahrhunderte hindurch unsre Grenzen beunruhigt hatte. 2. Auch damals kämpften wir für eine gerechte Sache, für unsre deutsche Freiheit und Selbständigkeit. 3. Auch damals errang die deutsche Eintracht herrliche Siege. Sedan. Iv. System. Vier deutsche Volksstämme: Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben. Augsburg an der Mündung der Wertach in den Lech. 955 Schlacht auf dem Lechfelde. Vier neue Bistümer: Meißen und Magdeburg an der Elbe, Merseburg an der Saale, Brandenburg in der Mark. Quedlinburg, Stadt am Harze, ein Dom daselbst. Spruch: „Der Herr ist der rechte Kriegsmann." „Siehe wie fein und lieblich ist es ac.“ Sprüchwort: „Eintracht macht stark." Dichterwort: „Wir wollen fein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr." v. Methode. 1. Otto I. wird in der Geschichte auch Otto der Große genannt. Warum wohl?

7. Mittelalter - S. 27

1879 - Dillenburg : Seel
— 27 — schimpflichen Frieden abschloß, so wurde er in Frankreich und in Deutschland abgesetzt. Die Deutschen wählten einen Sohn Karl- 887 manns, Enkel Ludwig des Deutschen, mit Namen Arnulf von Kärnthen, der durch seine Besiegung der Slaven bekannt war. Arnulf schützte Deutschland gegen die Normannen und gegen die Mähren, beging aber in dem Kriege gegen die letzteren den Fehler, die Magyaren zur Hülfe herbeizurufen, wodurch er dies Volk veranlaßte, nach seinem Tode auch Deutschland alljährlich mit ihren Raubzügen heimzusuchen. Unter ihm machten sich wieder Herzöge der einzelnen Länder geltend, so bei den Sachsen, Schwaben, Baiern'nnd Lothringern. Arnulf starb 899; ihm folgte Ludwig 89» das Kind, der schon wegen seiner Jugend keine Kraft in der. Negierung zeigen konnte und auch im 18. Lebensjahre (911) starb. 911 In dieser Zeit rissen die Herzoge und die Fürsten die Macht an sich und schmälerten die Königs-Rechte mehr und mehr; anderer- seits nahm das Faustrecht, d. i. die gewaltsame Selbsthülfe, sehr überhand. h. Die ursprünglichen Bewohner der Mark Brandenburg. In der Geschichte Karl's d. Gr. und seiner Nachfolger treten uns zum ersten Male die Bewohner der Landestheile entgegen, welche später der Ausgangspunkt des jetzt mächtigen preußischen Staates geworden sind. Zur Zeit der Völkerwanderung wohnten dort die Semnonen und neben ihnen die Langobarden. Während der Völkerwanderung jedoch drangen von Osten her slavische Völkerschaften in Deutschland ein, vertrieben die Semnonen und Langobarden und drangen bis an die Elbe vor. In Deutschland nannte man sie Wenden; die bedeutendsten unter ihnen waren die Sorben, Milzen und Obotriten. Sie hatten einen kleinen Körperbau, braungelbe Haut, dunkle Haare und dunkle, feurige Aitgeu; sie wohnten gerne zusammen, und so entstanden bei ihnen schon frühzeitig Städte und Dörfer, welche sie auch gar wohl zu befestigen wußten. Mit den Deutschen gemein hatten sie die Sitte der Gastfreundschaft; in andern Gebräuchen waren sie wesentlich von den Deutschen verschieden. ^ So mußten z. B., wenn ein Mann starb, seine Frauen den Scheiterhaufen besteigen und ihm nachfolgen in den Tod; kranke und schwache Eltern ließen sich von ihren Kindern tobten, ebenso wurden verkrüppelte oder schwächliche Kinder im Walde ausgesetzt. — Der Religion nach waren die Wenden Heiden; sie glaubten an den guten Gott Belbog, den Schöpfer der Welt und der Krea-

8. Mittelalter - S. 40

1879 - Dillenburg : Seel
Billung an den eigenen Tod; im Gedanken an denselben reifte er nach Memleben, wo er bald im 61. Jahre feines Lebens 978 und im 3b. feiner Regierung starb (973). Er liegt im Dom zu Magdeburg begraben. In ihm war das deutsche Kaiferthum zur hofften Blüte gelangt. f. Die Wenden zur Regierungszeit Otto's. - Ctto'v Bestreben war es gewesen, die Wenden der deutschen Sitte und dem Ghristenthnme zugänglich zu machen; eine treue Stütze hierin war ihm der Markgraf Gero. Diesen aber haßten die Wenden und suchten ihn zu todten. Gero, welcher Kunde von ihrem Anschlag erhalten hatte, kam ihnen zuvor; er lud dreißig ihrer Häuptlinge Zu einem Gastmahle, nach welchem sie von laero’s Leuten überfallen und niedergemacht wurden. Diese Treulosigkeit erbitterte die Wenden wiederum; sie erhoben sich gegen Otto's Herrschaft. Da bekam Gero einen der wendisches Anführer in feilte Gewalt und brachte ihn durch Bestechung dahin, daß er bereit war, Verräth er an dem eigenen- Volke zu werden. Von Gero freigelaffen, erhielt er von den Wenden den Oberbefehl über das Heer. Er zog sich nach Brandenburg zurück und übergab dann die Stadt dem^ Feinde. Nun ließ Otto in ihrem Lande die Bisthnmer Havelberg und Brandenburg gründen, um durch die Bekehrung zum Christenthum dauernde Ruhe zu erzielen. Aber die Wenden wiesen das ihnen auf gezwungene Christenthum zurück und erhoben sich wieder, als ein späterer Markgraf wieder hart gegen sie verfuhr. Mit dem Muthe der Verzweiflung kämpften sie und nicht ohne Erfolg: Brandenburg und Havelberg fielen wieder in ihre Hände. Die Kirchen wurden zerstört und die Priester verjagt. Später unternahm es Gottfchalk, ein Fürst der Slaven im heutigen Mecklenburg, die Weitdett zu bekehren, bezahlte aber sein Beginnen mit dem Leben: er wurde von den Wenden in der Kirche zu Lenzen (nordwestlich von Brandenburg) erschlagen. g. Tie übrigen Kaiser aus dem sächsischen Hause. Die folgenden sächsischen Kaiser Otto Ii. und Otto Iii. waren, obwohl auch bei ihnen edle, geistige Anlagen und hohe Bestrebungen nicht zu verkennen sind, der Ausgabe eines deutschen Kaisers nicht gewachsen. Otto Ii. (973—983) hatte gleich zu Anfang feiner Regierung harte Kämpfe mit den Dänen, Böhmen und Polen zu bestehen; auch der Herzog von Baiern erhob sich gegen ihn. Hierauf gerieth er in Krieg mit dem Könige von Frankreich, - der Lothringen an sich reißen wollte. Am unglücklichsten war der

9. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

10. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 34

1893 - München : Pohl
34 welchem der tapfere Heerfhrer der Bayern, Gerold, seinen Tod fand, wurde das wilde Volk fast vernichtet. Der Name der Avaren ver-schwand ganz aus der Gegend um 822. Das Land von der Enns bis zur Raab wurde bajuwarischen Ansiedlern zum Anbau berlassen und dadurch der Kultur und dem Christentum gewonnen. Karl bergab es als Ostmark" einem bajuwarischen Markgrafen zur Verwaltung. Nach Gerolds Tode wurde Graf A n d n l f zum Prsekten in Bayern ernannt. Die Markgrafen, welche ausgedehntere Machtbefugnisse als die Gau-grasen hatten, berwachten mit dem ihrem Befehle unterstellten kriegerischen Aufgebote den Schutz der Reichsgrenze. Zur Sicherung der Ostgrenze seines Landes gegen die Slaven errichtete Karl folgende Marken oder Grenzschaften: den Nordgau, die karanthanische Mark (Steiermark), die thringische und schsische Mark. Im Norden legte er gegen die Dnen das Danawirk an zwischen der Eider und Schlei. Die Mark Friaul war schon unter den Langobarden entstanden. Im Sden fgte er 801 das schn 778 bis zum Ebro eroberte Spanien als spanische Mark zu seinem Reiche. Im Jahre 796 berbrachte eine Gesandtschaft des P a p st e Leo Iii. Karl das Banner der Stadt Rom und die Schlssel zum Grabe des hl. Petrus mit der Bitte, gleich seinem Vater Pipin das Patrieiat der Rom zu bernehmen. Bei Gelegenheit einer feierlichen Prozession 799 wurde der Papst von einem Teile des rmischen Adels arg mihandelt und suchte bei König Karl Schutz. Dieser empfing ihn in Paderborn auf das feier-lichste, fhrte Leo nach Rom zurck und hielt als Patriems der die Frevler Gericht. Dafr setzte ihm Leo am Weihnachtsfeste (nach der 800 julianischen Zeitrechnung am Anfange des neuen Jahres und Jahrhunderts) die rmische Kaiserkrone auss Haupt, und das versammelte Volk rief wie aus einem Munde: Karolns Augustus, dem von Gott gekrnten, frommen, groen und friedenbringenden Kaiser Leben und Sieg!" Hiedurch wurde die 476 erloschene abendlndische Kaiser-krne wieder erneuert und Karl zum hchsten weltlichen Herrn der Christenheit und zum ob ersten Schutz Herrn der Kirche erhoben. Arno von Salzburg, welchen Papst Leo Iii. schon 798 zum Erzbischofe und Primas in Bayern ernannt hatte, wurde bei Karls Krnung auch zum apostolischen Legaten in Deutschland erhoben. Karl, der ruhmvolle Kriegsheld und Eroberer, der mchtige Be-Herrscher des grten europischen Reiches, hatte mit der erhabenen Wrde des Kaisers den hchsten Gipfel irdischer Gre erreicht. Sein hauptschlichster Ruhm lag aber in der Gre des Geistes, in den seltenen Herrschergaben, mit welchen er seine gewaltige Ausgabe als Regent und Gesetzgeber erfate und lste. Bei der Verfolgung seines Zieles, die deutschen Völker zu einem Reiche zu
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