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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

4. Länderkunde von Europa - S. 66

1914 - München : Oldenbourg
66 Allgemeine Übersicht von Europa. Bezüglich seines Gebirgsbaues gliedert sich Europa in zwei große Teile: a) in ein südliches Faltenland mit großen Kettengebirgen und d) in ein nördliches Schollenland mit slachgewölbten und tafel- artigen Gebirgsmassen. Die Schollengebirge (Massengebirge) sind alte Erhebungen, die durch fließendes Wasser und Verwitterung zum größten Teile abgetragen wurden. Nur die untersten Stockwerke der Gebirge blieben erhalten, sie erreichen daher nur Mittelgebirgshöhe. Gneis, Granit und alte Schiefer setzen sie zusammen. Die Faltengebirge sind ihrem Alter nach jung. Ihre Entstehung erklärt sich durch den Zusammenschub der ursprünglich wagrecht liegenden Gesteinsschichten. Die Zusammenschrumpfung der Erde ist die Folge der fortschreitenden Abkühlung des Erdinnern. Welche europäischen Gebirge hängen ihrer Bildungsweise nach zusammen? Welche treten vereinzelt auf? 4. Zahlreiche Flüsse durchziehen den Erdteil gleichmäßig nach allen Rich- tnngen, befruchten den Boden und unterstützen den Verkehr. Darum tritt schon die Steppe nur im Südosten Rußlands auf und die Wüste fehlt Europa gänzlich. Nach welchen Meeren sendet Europa seine Gewässer? Welche Flüsse ergießen sich in sie? Wie viele Hauptabdachungen weist Europa auf? Welche Haupt-

5. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

6. Geschichte des Mittelalters - S. 53

1892 - München [u.a.] : Franz
Otto Ii Otto Ii 973-983. Nachdem Otto d. Gr. gestorben und zu Magdeburg beigesetzt war, folgte fein Sohn Otto Ii., schon zu Lebzeiten des Vaters zum deutschen König und römischen Kaiser gekrönt. Wie Otto d. Gr. mehrere Jahre durch deu Ehrgeiz seines Bruders Heinrich bedroht worden war, so empörte sich des letzteren Sohn Heinrich der Zänker H^ich der (seit 955 Herzog von Bayern) gegen Otto Ii., der vier Jahre jünger o«™«- war als er. Aber er ward 976 unterworfen und dem Bischof von Utrecht in Haft gegeben. Damals verkleinerte Otto Ii. das ihm gefährlich erscheinende Herzogtum Bayern um Kärnten, das zu ^Herzogtum einem eigenen Herzogtum erhoben wurde, und führte so die Politik mten Ottos d. G. fort, der Lothringen in zwei Herzogtümer geteilt Die Baben-hatte. Uber die bayerische Ostmark setzte Otto Ii. das Haus der berget in Babenberger, das bis 1246 im Lande herrschte. Österreich. Noch während dieser inneren Wirren hatte sich Otto Ii. ge- Nord u. Ost. nötigt gesehen, gegen die Dänen ins Feld zu ziehen. Er besiegte sie und sicherte die von seinem Großvater gestiftete Mark Schleswig zwischen Eider und Schlei. Desgleichen unterwarf er die mit Heinrich dem Zänker verbundenen Herzöge von Böhmen und Polen. Als er so das Reich beruhigt hatte und mitten im Frieden streit utn 978 zu Aachen weilte, wurde er vou dem westsräukischen König Lothringen. Lothar überfallen, der es versuchen wollte, durch Gefangennahme des Kaisers die Herausgabe von Lothringen zu ertrotzen. Mit knapper Not entkam,, Otto Ii. durch eilige Flucht nach Köln. Für diesen hinterlistigen Überfall rückte Otto in Frankreich ein und kam, ohne Widerstand zu finden, bis vor Paris. Während König Lothar hinter die Seine zurückwich, verteidigte Hugo Capet die Hauptstadt, bis die rauhe Jahreszeit eintrat und Krankheiten die Deutschen zum Rückzüge nötigten. Lothar war durch den Kriegszug Ottos so entmutigt, daß er 980 an der Grenze der beiden Reiche mit ihm zusammenkam und in feierlicher Versammlung von Bischöfen und Fürsten unter einem Eide auf Lothringen verzichtete und mit Handschlag und Kuß den Frieden besiegelte. Jetzt hatte Otto Zeit, die Eroberung der unteritalischen Halb- Krieg um iisielu, die er als Mitgift seiner Gemahlin in Anspruch nahm, in Unteritalien. Angriff zu nehmen. Er zog über Rom nach dem Süben, um den sich bainals die Byzantiner mit beit Sarazenen von Sizilien stritten. Als in Otto ein Dritter erschien, der Anspruch auf das umkämpfte Gebiet erhob, verbanben sich die beiben bisherigen Gegner zu gemeinsamer Abwehr des neuen Feinbes. Otto Ii. nahm 982 Apulien ein uttb rückte siegreich bis in die Mitte der Halbinsel Calabrien

7. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 7

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Grundbegriffe der physischen Geographie. 7 abstürzenden Gehängen heißen Schlünde. Eine Vertiefung, die ringsum von Gebirgen eingeschlossen ist, und deren Länge und Breite einander so ziemlich gleich sind, heißt ein Kessel, und wenn sie flach und breit ist, ein Becken. § 8. Tiefebene, Tiefland. 1. Eine Ebene von höchstens 200m heißt Tiefebene. 2. Weit ausgedehnte Tiefebenen nennt man Tiefländer. § 9. Die Beschaffenheit des Erdbodens. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: 1. Fels- oder Steinboden; er besteht an seiner Oberfläche aus Fels- oder Steinblöcken oder aus Steingeröll und Geschieben und ist für Pflanzenwuchs nicht geeignet. 2. Saudiger Boden; er besteht entweder nur aus Sand und ist dann unfruchtbar (Wüste), oder er ist mit andern Erdarten vermischt und ernährt Pflanzen. 3. Erdiger (Humöser) Boden; man versteht darunter die lockere obere Erddecke, meist von dunkler Farbe und für den Anbau von Pflanzen vorzüglich geeignet. 4. Weichboden, d. h. ein von Wasser durchzogener und deshalb mehr oder weniger weicher erdiger Boden. §10. Vulkane und Erdbeben. Eine besondere Art von Bergen sind die Vulkane. Es find das folche Berge, an denen Ausbruchserscheinungen wahrgenommen werden. Dabei werden aus trichterförmigen Offnungen am Gipfel (Krater) Feuersäulen, Rauch, glühende Steine, Asche und Lava gewaltsam heraufgetrieben. — Erdbeben sind Erschütterungen größerer oder kleinerer Teile des Erdbodens. B. Das ll)asser. § 11. Quellen. 1. Quellen sind die Anfänge des fließenden Wafsers, das freiwillig aus der Erde hervorbricht. Sie entstehen meist dadurch, daß das Wasser der Oberfläche in den Boden eindringt, sich auf wasserdichten Gesteinsschichten sammelt und von diesen nach dem Thale hin abfließt. 2. Ihrer Temperatur nach find die Onellen kalt oder warm. Letztere heißt man auch Thermen; solche sind z. B. der Sprudel von Karlsbad, die warmen Quellen von Baden- Baden, Wiesbaden. a = wasserdurchlassende Schichten, b = wasserdichte Schichten, Q — Quelle.

8. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 283

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das Land, 283 Die südamerikanische Reihe vom Feuerland bis Neu-Granada. — Die centralamerikanische Reihe. — Die antillisch-mejikanische Reihe und die nordamerikanische Reihe von Kali- fornien bis zu den Aleuten. Iv. Entstehung und Gestalt der Vulkane. Dieselben entstehen dadurch, daß die ausgeworfenen Massen um den Krater herum sich auf- schütten (Aufschüttungstheorie). Die Vulkaue wachsen demnach von innen heraus wie die Maulwursshausen. — Die Form des Berges ist meist die eines regelmäßigen Kegels, wie sie der Eotopäxi und der Eitlaltepetl beson- ders schön zeigen. b) Erdbeben'). I. Begriss. Erdbeben sind Erschütterungen größerer oder kleinerer Teile der sesten Erdrinde. Als Begleiterscheinungen treten sehr häufig auf: donnerähnliches Getöse, elektrische Erscheinungen in der Lust, Ausströ- mnngen von Dämpfen, eigentümliche Nebel, gewaltige Meeresbeweguugeu u. f. w. ll Arten der Bewegung. Man unterscheidet deren zwei: a) Die aufstoßende (succufforifche2) Bewegung; wie heftig dieselbe sein kann, dafür liefert einen erschreckenden Beweis das Erdbeben von Rio- bamba (1797) in Südamerika, das sogar Leichen aus dem Boden des Kirch- Hofs in die Höhe schleuderte; bei dem kalabrischen Erdbeben von 1783 sollen sogar Bergspitzen auf- und niedergehüpft sein. Ii) Die wellenförmige (undulatorische3) Bewegung; sie ist die häufigste und, wenn nicht sehr stark, am wenigsten gefährlich. Das älteste Beispiel sür dieselbe giebt uns das mit dem Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 verbundene Erdbeben; oft zeigt das von selbst ersolgende plöhliche An- schlagen der Turmglocken diese Bewegung an. Ursache der Erdbeben. In dieser Beziehung unterscheidet Hochstetten 1. vulkanische Erdbeben; sie stehen in engster Verbindung mit den vulkanischen Ausbrüchen. 2. Einsturzbeben; sie entstehen durch den Einsturz unterirdischer Hohl- räume; solche können erzeugt werden durch die Erosionsthätigkeit der unterirdischen Gewässer. 3. Dislokationsbeben; sie scheinen in Verbindung zu stehen mit den gebirgsbildenden Vorgängen. Ihren Namen haben sie davon, daß mit solchen Erd^ beben immer eine Verschiebung (Dislokation) der Gesteinsschichten eintritt. c) Hebungen und Senkungen des Bodens. 1. Arten. Hebungen und Senkungen des Bodens können: a) plötzlich eintreten im Gesolge von Vulkauausbrücheu oder Erdbeben; so ist im August 1883 infolge der großen vulkanischen Vorgänge in der Suudastraße die Insel.krakatau zur Hälfte verfuukeu, und sind zahlreiche neue Inseln entstanden. *) Die Lehre von den Erdbeben heißt auch Seismologie (vom griech. seismös — Erdbeben, und lögos = Lehre). 2) Vom lat. succutere = von unten schütteln. 3) vom tat. unda — die Welle.

9. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 291

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Atmosphäre. '291 dagegen, entfernt von den Küsten, folgt erstarrender Kälte in raschem Über- gange sengende Sommerhitze. 3. Die Höhenlage über dem Meeresspiegel. Mit der Erhebnng über das Meeresnivean nimmt die Temperatnr ab. Die Erwärmnng der Lnst erfolgt nämlich zum geringsten Teile unmittelbar. Zwar sendet die Sonne ihre Strahlen durch die Atmosphäre; allein nur ein Teil dieser Strahlen wird von der Atmosphäre direkt aufgenommen; der bei weitem größere Teil derselben erreicht den Erdboden und erwärmt diesen; erst von dem so erwärmten Boden empfangen die darüber liegenden Lnftschichten ihre Wärme. Indem wir uns also in die Höhe begeben, entfernen wir uns von der Wärmequelle, von der die Lufthülle ihre Wärme borgt; es wird somit nach der Höhe zu kühler. 4. Die herrschenden Winde. So erklärt sich z. B. die tiefe Tem- peratur Ost-Asiens und Ost-Amerikas während des Winters vorzugsweise daraus, daß die genannten Gebiete in dieser Zeit hauptsächlich unter dem Einflüsse kalter Landwinde stehen. 5. Die Meeresströmungen. Eine große Rolle spielt z. B. unter ihnen der schon erwähnte Golfstrom, der das Klima Nordwest-Europas mildert; dagegen drücken der arktische Strom an der Küste Nord-Amerikas und der antarktische Strom an der Küste West-Afrikas die Temperatur beträchtlich herunter. Ii. Mittlere Temperatur. Dividiert man die Summe der an einem Orte beobachteten Thermometerstände durch die Anzahl der Beobachtungen, so erhält man die mittlere Temperatur für diesen Zeitraum. Es gibt also eine mittlere Tages-, Monats-, Jahreszeiten- und Jahres-Temperatnr. Iii. Isothermen, Jsotheren, Jsochimenen. Diejenigen Linien, welche die Orte mit gleicher mittlerer Jahreswärme verbinden, heißen Iso- thermen (v. griech. isos = gleich und tlierrnos — die Wärme). Jso- theren1) sind jene Linien, welche die Orte mit gleicher mittlerer Sommer- temperatur verbinden, und Jsochimenen^) heißen jene, welche die Orte mit gleicher mittlerer Wintertemperatur verbinden. Die Betrachtung einer Jahres-Jsothermen-Karte läßt folgende Punkte erkennen: a) Die Wärme eines Ortes ist um so geringer, je weiter er vom Äquator entfernt ist; gleichweit vom Äquator entfernte Orte haben also auch ungefähr gleiche Wärme; es deutet dies darauf hin, daß die Sonne und die mehr oder weniger schiefe Richtung ihrer Strahlen den Haupteinfluß iibert. b) Auf der nördlichen Halbkugel sind die Unregelmäßigkeiten der Wärme- Verhältnisse bedeuteud stärker als auf der südlichen. c) Auf der nördlichen Halbkugel sind an den Ostküsten die Isothermen dem Aqua- tor, an den Westküsten den Polen näher; die Westküsten sind somit wärmer als das Innere des Festlandes und die Ostküsteu; die Ursachen hiervon liegen in den Wind- Verhältnissen, dann aber auch in den warmen Meeresströmungen. ') v. griech, isos — gleich und tlieros — der Sommer. '*) v. griech. isos und cheirnön — der Winter. Gecy^Jeckert-lnstitut für internationale Schulbuchi^xs^hung Braunschweig Schu'.buchtiibtiothek

10. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 292

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
292 Dritte Lehrstufe. B. Die Winde. I. Begriff und Ursache der Winde. Die horizontale Bewegung der Luft nennen wir Wind. Er wird Vorzugsweife durch die Ungleichheit der Erwärmung des Erdballs hervorgerufen. Ii. Verteilung der Winde auf der Erde, a) Am Äquator und etwas nördlich davon wird die Luft am meisten erwärmt. Erwärmte Luft dehut sich aus und steigt iu die Höhe; es herrscht somit in diesem Gebiete nur vertikale Lustbeweguug, also kein Wind; man nennt daher diese Zone den Kalmengürtel (V. lat. calmus — ruhig, still), da hier fast immer Windstille herrscht. li) Die aufgestiegeue Luft fließt in der Höhe nach Norden und Süden ab und sinkt etwa 30° nördlich und südlich vom Kalmengürtel wieder aus die Erdoberfläche herab. Hier entsteht also eine Anhäufung der Luft. Ein Teil derselben fließt nun gegen die Kalmenzone, um den hier entstandenen Luftmangel auszugleichen. Diese regelmäßigen Luftströmungen nenueu wir Passate; infolge der Rotation der Erde, vermöge welcher alle hori- zontalen Bewegungen der Erde ans der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen Halbkugel nach links abgelenkt werden, erscheinen sie aber nicht als reine Nord- und Süd-Wiude, sondern als Nordost- und Süd- oft - Wind e. c) Ein Teil der bei 30° nördlich und südlich des Äquators sich au- häufeudeu Luft fließt gegen die Pole (Äquatorialwinde); hinwiederum fließt zur Ausgleichung auch Luft vou den polaren nach den tropischen Ge- geuden (Polarwinde). Die gemäßigten und kalten Zonen sind also die Gebiete veränderlicher Polar- und Äquatorial winde. Iii. Jahreszeitenwinde. Das geschilderte herrschende Wind- system erfährt jedoch mannigfache Abänderungen, besonders durch die kalmen- bildende Kraft der Kontinente. Am großartigsten tritt diese Erscheinung im nördlichen Teile des Indischen Ozeans auf. Hier weht im Winterhalb- jähre (von Oktober bis April) Nordostwind, und im Sommerhalbjahre (vou April bis Oktober) Südwestwind. Diese Winde heißen Monsuue, eiu Name, der wohl von dem arabischen Worte mauern — Jahreszeit abgeleitet ist, also einen mit den Jahreszeiten wechselnden Wind bezeichnet. Die Erklärung dieser Erscheinung liegt in folgendem: Die über Arabien, Persien und Indien im Sommerhalbjahre gesteigerte Hitze und die große Erwärmung der Landmasse von Asien überhaupt hat einen luftverdünnten Raum zur Folge, der die kühlere Luft des Indischen Ozeans gewaltsam herbeizieht. So entsteht ein Südwind, der durch die Ablenkung nach rechts ein Südwest wird. Im Winterhalbjahre dagegen ist das Festland kühler als der Ozean; die Luft stießt daher von dem kältern Lande nach dem wärmern Meere; durch die Ablenkung wird nun aus dem Nordwind ein Nordost. Iv. Tageszeitenwind. Wie die Monsune von den Jahreszeiten, so hängen die Land- und Seewinde von den Tageszeiten ab. Bei -lag ist das Land bekanntlich wärmer als das Meer, daher weht bei Tag See-
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