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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

4. Länderkunde von Europa - S. 66

1914 - München : Oldenbourg
66 Allgemeine Übersicht von Europa. Bezüglich seines Gebirgsbaues gliedert sich Europa in zwei große Teile: a) in ein südliches Faltenland mit großen Kettengebirgen und d) in ein nördliches Schollenland mit slachgewölbten und tafel- artigen Gebirgsmassen. Die Schollengebirge (Massengebirge) sind alte Erhebungen, die durch fließendes Wasser und Verwitterung zum größten Teile abgetragen wurden. Nur die untersten Stockwerke der Gebirge blieben erhalten, sie erreichen daher nur Mittelgebirgshöhe. Gneis, Granit und alte Schiefer setzen sie zusammen. Die Faltengebirge sind ihrem Alter nach jung. Ihre Entstehung erklärt sich durch den Zusammenschub der ursprünglich wagrecht liegenden Gesteinsschichten. Die Zusammenschrumpfung der Erde ist die Folge der fortschreitenden Abkühlung des Erdinnern. Welche europäischen Gebirge hängen ihrer Bildungsweise nach zusammen? Welche treten vereinzelt auf? 4. Zahlreiche Flüsse durchziehen den Erdteil gleichmäßig nach allen Rich- tnngen, befruchten den Boden und unterstützen den Verkehr. Darum tritt schon die Steppe nur im Südosten Rußlands auf und die Wüste fehlt Europa gänzlich. Nach welchen Meeren sendet Europa seine Gewässer? Welche Flüsse ergießen sich in sie? Wie viele Hauptabdachungen weist Europa auf? Welche Haupt-

5. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 49

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 49 — b. Heinrich zwingt die Sachsen zu Frondiensten. Da mußten sie Steine und Holz nach jenen Plätzen fahren, auf denen Burgen errichtet werden sollten, und die freien Männer mußten wie niedrige Knechte im Schweiße ihres Angesichts arbeiten am Mauerwerk und am Gerüste des Daches. c. Heinrich bedroht den Wohlstand und die Freiheit des Sachsenvolks. Inwiefern? Er erlaubt, daß die fränkischen Besatzungen nach Feindes Art plündern. Da dringen sie in die umliegenden Dörfer und rauben das Vieh aus den Ställen; sie ziehen hinaus auf die Felder und holen die vollen Getreidegarben nach ihren Burgen. Ja selbst Frauen und Töchter sollen die übermütigen Burgbewohner aus den Höfen der Sachsen entführt haben. Der Klagende, der Rechtsuchende wird verhöhnt, zuweilen gefangen gehalten und nur gegen schweres Lösegeld wieder freigegeben. 4. Was mochte das Sachsenvolk zu dieser Behandlung sagen? Ungern und mit banger Sorge wird es hinaufgeschaut haben nach jenen festen Burgen, deren Zahl mit jedem Jahre wuchs. Mit bitterem Zorne wird es an deren Bewohner denken, die immer übermütiger und gewaltthätiger werden. Sie gehören nicht zum Stamme der Sachsen. Die Hügel des Rheins und die Ufer vom Main sind ihre Heimat. König Heinrich hat sie mit ins Sachsenland gebracht, und nun geberden sie sich wie Herren des Landes. Sie rauben unsere Herden, holen unsere Feldfrüchte und lassen die Besten des Volkes im finsteren Kerker schmachten. 5. Gab es denn gar keine Hilfe füjr die Sachsen? Sie konnten sich selbst helfen, zu den Waffen greifen, die fränkischen Besatzungen vertreiben, die Burgen zerstören. — Das haben sie auch gethan; sie wurden aber vom Kaiser besiegt, viele Edle des Sachsenvolks in Ketten gelegt, und der alte Druck und Jammer kehrte wieder. Da wandte sich das bedrückte Volk an den Papst und bat um dessen Schutz. Dieser lebte mit Heinrich bereits in größter Spannung aus einem andern Grunde. Gregor Vii. war ein reichbegabter und gewaltiger Mann. Sein Bestreben ging dahin, die Kirche frei zu machen von jedem weltlichen Einflüsse, auch von dem des Kaisers. Deshalb setzte er zunächst das Gebot der Ehelosigkeit der Geistlichen (Cölibat) durch. Es war nämlich die uralte kirchliche Vorschrift, daß die Geistlichkeit ehelos bleiben sollte, in vielen Gegenden ganz in Vergessenheit gekommen. Gregor schärfte nun den verheirateten Priestern ein, ihre Weiber zu entlassen, wenn sie nicht ihres Amtes entsetzt sein wollten. Einzig und allein ihrem Berufe sollten die Diener der Kirche leben, ohne zerstreuende Sorgen um Weib und Kind, ohne Abhängigkeit von Fürsten und Volk. Nur als Mitglied jener mächtigen kirchlichen Gemeinschaft sollten sie sich 4

6. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 28

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — 5. Karts Wegierung. Ziel: Wie Karl der Große für das Wohl seines Volkes sorgt. I. Analyse. a) Er wird für die Bildung des Volkes gesorgt haben, wie es Bonifacius that. Dieser gründete Schulen, baute Kirchen und errichtete Klöster. b) Er wird wie König David sein Volk geschützt haben vor dn Einfällen räuberischer Nachbarvölker. David schlug die Edomiter, Syrer und Philister und brachte es dahin, daß jeder Israelit sicher wohnte in seiner Hütte. Auch von Karl haben wir schon erfahren, daß er sein Volk vor den Raubzügen der Sachsen geschützt hat. c) David sorgte auch dafür, daß Zank und Streit im Volke vermieden und die Verbrechen bestraft wurden; er setzte Richter und Amtleute über das Volk. So wird auch Karl für die Rechtspflege in seinem Reiche gesorgt haben. Ii. Synthese. a) Karl sorgte für Volksbildung. Er verordnete (789): „Die Geistlichen und Mönche sollen Schulen einrichten in den einzelnen Klöstern und Bischofssitzen. In denselben sollen die Kinder Psalmen, Noten, Gesänge, Kalenderkunde, Grammatik und von Fehlern gereinigte Bücher zu lesen lernen." So wnrden auf Karls Veranlassung hin im Frankenlande viele Schulen gegründet, und er besuchte selbst dieselben, um mit eigenen Augen zu sehen, ob auch seinen Vorschriften entsprochen wurde. Einst fand er bei einem solchen Schulbesuche, daß die Söhne der Vornehmen den Knaben niedriger Herkunft an Fleiß und Fortschritten weit nachstanden. Diese mußten sich zu seiner Rechten, jene aber zu seiner Linken stellen. Dann sagte er zu den armen, aber fleißigen Schülern: „Habt vielen Dank, meine Söhne, ihr habt meinen Wünschen entsprochen, euch selbst zur Ehre und zum bleibenden Nutzen. Bleibet so strebsam, dann werde ich euch gar herrliche Bistümer und Klöster geben." Zürnend wandte er sich hierauf an die vornehmen, aber trägen Kinder, und sprach drohend: Ihr aber, ihr Söhne der Edeln, ihr feinen Püppchen, die ihr euch der Trägheit und dem Müßiggänge überließet, trotzet nur nicht auf den Stand imd den Reichtum eurer Eltern. Beim Herrn des Himmels! Ich gebe nicht viel auf eitern Adel und auf euer hübsches Aussehen, und wenn ihr eure Nachlässigkeit nicht wieder gut macht durch forgsame Anstrengung, so habt ihr von Karl nie etwas Gutes zu erwarten!" Auch viele Kirchen gründete Karl, und über seine Sorge für die Verbesserung des Kirchengesanges berichten die Jahrbücher des Klosters Lorsch folgendes: „König Karl erbat sich von dem Papste Sänger, um durch sie den

7. Mittelalter - S. 22

1879 - Dillenburg : Seel
— 22 — er in Aachen, feiner Lieblingsresidenz, einen herrlichen Palast und eine große Hauptkirche errichten, in Ingelheim auch einen Palast. Auf feinen Befehl wurde ein großer Leuchtthurm bei Boulogne*) und bei Mainz eine Rheinbrücke und eine Schwimmanstalt erbaut, in welch letzterer er mit feinen Söhnen und Freunden sich oft tummelte. — Den Ackerbau und die Landwirthschaft hob er durch Anlegung von Musterwirthfchaften auf feinen Höfen, wo er alles selbst aufs Genaueste überwachte, überall selbst nachsah und ausführliche Vorschriften über die Art und Weise der Herstellung von landwirtschaftlichen Producten gab. Ueberall mußte die peinlichste Ordnung und Sauberkeit herrschen; feine Gutsverwalter mußten alle Jahre ein Verzeichnis des auf dem Gute vorhandenen Mobiliars vorlegen, Rechnung stellen und das ersparte Geld abliefern; in der Rechnungsablage soll er so genau gewesen fein, daß er sogar die Eintragung eines jeden Eies, welches verkauft wurde, verlangte. Karl war dem Christenthum mit ganzer Seele ergeben und hatte hohe Ehrfurcht vor dem Worte Gottes. Wie schon oben erwähnt, besuchte er täglich mehrmals den Gottesdienst. Er sorgte, daß die Gemeinden gute Bischöfe und Geistliche bekamen. Da die Geistlichen damals oft verweltlicht waren, so unterstellte er sie strenger Aussicht und verbot ihnen das 'Tragen von Wassert, den Besuch von Schauspiel- und Wirthshäusern und die Jagd, den an die Bischöfe und Geistlichen zu zahlenden Zehnten trieb er mit großer Strenge ein; er selbst gab gern und viel an Kirchen und Klöster und machte den Mönchen zur Pflicht, neben ihren frommen Uebungen die Kranken zu pflegen, Knaben und Jünglinge zu unterrichten, Felder urbar zu machen u. f. w. Mit besonderer Sorgfalt ließ er sich die Verb eff erung des Kirchen» gefanges angelegen fein. Zn diesem Zwecke ließ er Orgeln und Sänger aus Italien kommen und ließ seine Franken in besonderen Singschulen zu Metz und Soissons im Gesang unterrichten. Die Franken scheinen aber keine besondere Befähigung zum Gesang gehabt, wenigstens schlechte Fortschritte in demselben gemacht zu haben, denn die italienischen Gesanglehrer verglichen ihren Gesang mit dem Geräusch eines Lastwagens, der über einen Knüppeldamm fährt, und mit dem Geheul wilder Thiere. Um die heilige Schrift dem Volke zugänglich zu machen, ließ er einen Theil derselben ins Deutsche übersetzen und eine Sammlung von *) spr. Bulonj.

8. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

9. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 23

1893 - München : Pohl
23 Vom Jahre 630 an fehlen bis ca. 680 alle Nachrichten der Bayern. Um 680 begegnen wir auf[hm bayerischen Herzogsstuhle einem Herzog Theodo (ca. 680717). Diei-r nimmt unter den Stgitolfingmt eine bedeutend- St-ll-ein Whrend seiner Regierung wnrde das Ehrtsteutum, m dem sich noch immer die alten heidnischen Borstellungen und aberglubischen Gebruche in wstem Durcheinander vermischten, vornehmlich begrmi-bet und der grte Teil des bayerischen Volksrechtes neu erfat. Auf Theodos Einladung kaut R n p e r t u 8, Bischof oou Worms, (gegen das Ende des 7. Jahrhunderts) nach Regensburg, taufte deu Herzog und seinen Hof und verkndete dann mit dem grten Er-folge die Lehre Christi in Bayern, Rupert hars mit Recht den Ehrennamen Apostel der Bayern beanspruchen, i>a er M Bayer die dauernde Herrschaft des Evangeliums begrndete. fimoa Tbeodo schenkte ihm die von den Herulern um 475 zerstrte Stadt Juvavia (Salzburg) mit Gebiet. Auf den Trmmern dieser Rmerstadt grndete Rupert Kloster und Kirche .Astpeter, die lteste Hauptburg des Christentums m den bayerischen Landen. Nach zehnjhriger Wirksamkeit kehrte Rupert wieder nach Worms zurck. Ihm folgte als Glaubensprediger m Bayern der hl. Emernn, Bischof von Poitiers (712). Drei Jahre verkndete er das Chrchm-' tum in Bayern und erlitt auf falschen Verdacht hm durch den Scchn Tbeodos Lantpert, bei Helfendorf unweit Mnchen den Martertod. der seinen Gebeinen, welche Herzog Theodo nach Regensburg bringen lie, erstand spter Kirche und Kloster St. Emeram. Schon vor der Berufung des hl. Rupert, der den Grundstein zu der berhmten Wallfahrtskapelle in Altttmg gelegt haben ,oll war das erste Kloster in Bayern, W el t e n b u r g wkelheim entstanden (690). Hier, wie in den spter errichteten Klostern wirkten Mnche ans dem Orden des hl. Benediktns. (Der hl. Benediktns, der Stifter des Klosters Montecassino bei Reapel (t 543) hatte dem aus gypten herbergekommenen Klosterleben eine neue Gestaltung gegeben, und nach seinen Regeln lebte man m allen abendlndischen Klstern.) Whrend Theodos Regierungszeit machten auch die Avaren wie-der einen Einfall und verwsteten die Gegenden an der Enns. Im Jahre 702 teilte Theodo das Herzogtum mit seinen Shneq Theodebald, Theodebertnnd Grimoald (auch ein Tassilo [Il] wird erwhnt). Er selber behielt den nrdlichen Teil mit der Haupt-stadt Regensburg. Das Alpenland mit Bozen als Residenz gab er Theodebald, der schon 712 starb, den stlichen Teil mit Passau Theodebert und den mittleren mit Freising Grimoald. Hochbetagt unternahm Theodo 716 eine Reise nach Rom, um mit Papst Gregor Ii. der den Entwurf einer Kirchenordnung und die Errichtung fester Bischofssitze in Bayern zu unterhandeln. Der Papst sandte auch drei Legaten nach Bayern, aber durch Kriegsuu- 702

10. Die mittlere Zeit - S. 61

1890 - München : Oldenbourg
Konrad Ii. Heinrich Iii. 61 Heinrich Iii. ^039. - 1 $ Mit dem entschiedenen Vorsatze, fr sein Haus eine Erbmonarchie in Deutschland zu grnden, hatte Konrad seinen Sohn Heinrich schon mit elf Jahren zu Aachen krnen lassen. Heinrich wurde' gottesfrchtig erzogen und wissenschaftlich ausgebildet. Als er mit 22 Jahren den Thron bestieg, that er es mit dem festen Entschlu, des Reiches Macht und Herrlichkeit mit aller Kraft aufrecht zu erhalten. Und es gelang ihm. Seit Karl dem Groen und Otto I. war kein' deutscher Kaiser so gewaltig wie er. Schon seine hohe Gestalt und der ernste und wrdevolle Ausdruck seines dunkeln Antlitzes flte Ehrfurcht ein. Unerbittlich traf sein eiserner Arm" den Feind und den Frevler. Aber liebreich neigte er sich zu den Hilflosen und Bedrngten herab. Beschrnkung der kerzogsmacht. Kraftvoll beugte Heinrich den Stolz der groen Vasallen und beschrnkte ihre Macht. Die Herzogtmer Franken, Schwaben und Bayern vereinigte er in seiner Hand. Nur Lothringen und Sachsen hatten noch ihre besonderen Herzge; doch wehe diesen, sobald sie den Versuch machten, Heinrich trotzzubieten! Machtstellung nach auen. In langwierigen, wechselvollen Kmpfen berwltigte Heinrich die aufstndischen Bhmen. Im Jahre 1041 erschien zu Regensburg der Herzog Bretislav im Bergewand, warf sich Heinrich zu Fen und berreichte ihm die bhmische Fahne. Hernach wandte sich Heinrich gegen die Ungarn. In der Schlacht an der Raab 1044 warf er wie ein Sturm-wind" nieder, was ihm im Wege stand. Das Land zwischen der March und Leitha wurde Reichsgebiet. Heinrichs Iii. Stellung zur Kirche. Heinrich war von tiefer Frmmigkeit. Er teilte den strengen Geist der Mnche von Cluny, denen es mit dem religisen Leben ein groer Ernst war. Niemals schmckte er sich mit der Kaiserkrone, ohne da er vorher gebeichtet, ja durch blutige Geielung sich gedemtigt hatte. Um so mehr glaubte er aber ein Recht zu haben, seinen mchtigen Herrscherwillen auch auf dem kirchlichen Gebiete durchzusetzen.
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