ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn
r; ^
Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann.
Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in
die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet
einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige
Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.
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Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark.
Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an
Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem
Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken-
druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt»
Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100.
Sinterterrassen im Vellowstonepark.
Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter
oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.
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I. Geographische Grundbegriffe,
Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder
Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge,
auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten
oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk-
rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt
man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen),
Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich
entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs-
thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r).
Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform.
Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie
sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von
Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als
die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich
einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig
eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere
Thal der Isar).
Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge-
wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu
größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein
Ende erreicht.
Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche
ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver-
sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus
eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon).
Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle
zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden
Gewässers.
Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können
Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert
werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr-
brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen
Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt).
Die meisten Quellen führen geringe
— wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch-
b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk
(L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher
Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber
eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil-
mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen.
Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen,
Säuerlinge und Bitterquellen.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
hartem Tuff geworden ist. Die Besteigung wurde nur mit einer be-
schränkten Zahl von Trägern ausgeführt. In langsamem Anstieg mühte
sich die kleine Karawane auf schmalen Pfaden durch eine Pflanzendecke,
die von Hauptmann Herrmann als „Urbuschwald“ bezeichnet worden ist.
Es ist ein oft undurchdringliches Gebüsch von krautartigen Sträuchern
und meist nicht sehr hohen Bäumen. Nach dreistündigem, mühevollem
Steigen wurde 5oo Meter unter dem Gipfel, im Sattel zwischen Mittel-
und Südkrater, ein enges Lager bezogen. Dichter Nebel wogte um uns
her und verschleierte die Aussicht auf den Gipfel. Und kaum war das
letzte Zelt aufgeschlagen, so prasselte mit kolossalem Hagelschlag ein
Gewitter hernieder und verwandelte die Gegend auf kurze Zeit in eine
Winterlandschaft. Die Temperatur sank naturgemäß schnell, und die
Kälte machte sich so unangenehm fühlbar, daß sich die armen Träger
zum Schutz vor dem Unwetter unter die Zeltdächer drängten. Aber
dann klärte sich der Himmel auf, und prachtvoll hob sich auf einmal
der Gipfel des Vulkans als dunkle Silhouette gegen die vorüberjagenden
Wolken ab. Wir hatten den Aufenthalt zu einer kurzen Mahlzeit benutzt,
und nun wurde sofort der Anstieg zum Gipfel unternommen. Die Böschung
steigt bis zu 35 Grad. Sie zu erklimmen war außerordentlich anstren-
gend, da das naokte Gestein dem Fuß nur wenig Halt bot. Zudem machte
sich die ungewohnte Dünne der Luft äußerst fühlbar, so daß man ge-
zwungen war, fast alle hundert Schritte mit hörbar klopfendem Herzen
sqhwer atmend stehen zu bleiben. Aber unermüdlich kletternd strebten
wir vorwärts. Zehn Meter liegt der Kraterrand noch über uns. Die
hämmernden Pulse zwingen uns zu nochmaliger kurzer Bast; hätten
wir geahnt, welches Bild uns erwartete, so würden wir schneller geeilt
sein. Denn verstummend blickten wir wenige Augenblicke später in eine
riesige Arena von unbeschreiblicher Großartigkeit. Der abgestumpfte
Gipfel des Ninagongo ist nämlich ganz von einem mächtigen, nahezu
kreisrunden Explosionskrater eingenommen, dem Graf-Götzen-Krater.
So habe ich ihn seinem kühnen Entdecker zu Ehren getauft. Die Innen-
wände des Kraters lallen steil nach unten ab und enden hier auf einem
völlig ebenen Lavaboden, in dessen Mitte zwei nebeneinanderliegende
steilwandige Eruptionsschlote ausgesprengt sind, die sich wie eine etwas
plattgedrüokte große Acht ausnehmen. Eine Vorstellung von den ge-
waltigen Ausdehnungen des Graf-Götzen-Kraters vermögen am besten die
von Oberleutnant Weiß ausgeführten Messungen zu geben. Danach be-
trägt der Durchmesser des Kraters 1251 Meter, seine Tiefe i55 Meter
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2*
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
und der Durchmesser der beiden Eruptionsschlote 336 bzw. 459 Meter.
Der Anblick dieses riesigen Kraterloches ist überwältigend. Zu Graf
Götzens Zeit, im Jahre 1894, war der Ninagongo noch in voller Tätigkeit,
von der man Spuren selbst bis zum Jahre 1906 bemerken konnte. Jetzt
lagen beide Schlote vollkommen friedlich da. Nur die zahlreichen damp-
fenden Spalten und Risse im Kraterboden gemahnten an die schlummern-
den vulkanischen Gewalten. Jeden Tag können diese mit neuer Tätigkeit
erwachen. Denn die scheinbare Ruhe des Berges berechtigt nach dem
Urteile Kirschsteins keineswegs dazu, den Ninagongo den erloschenen
Feuerbergen der Erde zuzuzählen. Der Berg gilt den Eingeborenen als
,,wasimu“ — verhext — und die Legende geht, daß jeder sterben muß,
der ihn besteigt. Nur wenige Aufgeklärte glauben nicht mehr daran.
Auch Kissubi zog es vor, den Zorn des Berggeistes nicht heraufzube-
schwören und im Lager zu verbleiben. Erst später, bei Kirschsteins
Aufstieg, entschloß er sich widerstrebend, ihn bis zum Kraterrande zu
begleiten. Das Echo eines abgegebenen Schusses bricht sich, wie ich
mich selbst überzeugt habe, tausendfach an den Felsen, und es klingt,
als rase der Schall ohne Unterbrechung an der Kraterwand herum, ohne
den Ausweg finden zu können. Kein Wunder also, daß der Berggeist
ob dieser Ruhestörung erbost ist. Sein Name ist Gongo. Er ist der
oberste aller Geister; zu ihm gehen die Seelen der Verstorbenen und von
ihm erhalten sie dauernden Wohnsitz in einem der Vulkane angewiesen.
Bei dem Gongo wohnt ferner noch der Geist Liangombe mit seiner
Mutter Nina Liangombe, seinem Vater Bawinga und seinem Großvater
Njundo. Liangombe führt die Aufsicht über die Seelen derjenigen,
die Böses getan haben; er bindet und schlägt sie. Namlagira und Mikeno
sind Söhne des Gongo. Der Namlagira soll früher bei seinem Bruder
gewohnt haben, von diesem aber vertrieben sein, weil er Feuer mitge-
bracht und damit das am Berge vorhandene Wasser vernichtet habe.
Auch mit seinem Vater Gongo soll der Namlagira tödlich verfeindet ge-
wesen sein. Lange habe der Kampf unentschieden getobt, bis es dem
Namlagira gelungen sei, mit einem Streiche den Kopf des Gongo ab-
zuschlagen, wovon die abgeflachte Form des Hauptkegels herrühre. Nach
einer Mitteilung vom Hauptmann von Beringe, der ich diese Angaben
zum Teil entnehme, hat jeder dieser Geister seinen eigenen Priester,
der am Fuße des Berges wohnt, die Opfer in Empfang nimmt und (he
Entschlüsse des Geistes dem Opfernden übermittelt. Die Stellung eines
solchen Priesters soll, wie ihm erzählt wurde, eine sehr einträgliche sein.
20
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
etwa 1000 m hohen Paß überschreiten. Jetzt geschieht dies mit der
Eisenbahn, aber auch ein Fußgänger kann den Weg ohne große Mühe
zurücklegen, obgleich der letzte Teil ziemlich steil ist. Anders war
es, als es auf dieser Straße von Menschen wimmelte, die zu Tausenden
hier entlang strömten und von denen viele noch schweres Gepäck
tragen mußten. Damals war der Wall des Chilkootpasses auf der ganzen
Welt verrufen. Auf der Südseite hat die Bergkette mit all ihren Tälern
Der Chilkootpaß in Alaska mit passierenden Einwanderern im Jahre 1898.
und Fjorden einst unter einer Eisdecke gelegen, und ihre Oberflächen-
formen erinnern an andere gebirgige Küsten, die wir bereits kennen ge-
lernt haben. Unser Weg geht jetzt nordwärts, und nach aller Erfahrung,
die wir schon in anderen kalten Gegenden gemacht haben, sollte man glau-
den, daß wir ebenfalls auf Eis oder auf Spuren ehemaliger Vereisung
stoßen würden. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenigstens nicht mehr, so-
bald wir die Region der ersten tiefen Bergseen verlassen haben und ein
wenig weiter in das Land hineingedrungen sind. Dort hat die Landschalt
einen ganz guten Charakter, und wir befinden uns nun in der zweiten
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Vi. Die Polargebiete.
1. Grönland und die Eskimos*.
Als Mitglied einer dänischen Expedition habe ich an einem Versuche,
in einen der nördlichsten Fjords einzudringen, teilgenommen. Doch
schon beim Einfahren war unserem Schiffe der Weg beinahe versperrt.
Es mußte sich zwischen äußerst zahlreichen, riesengroßen Eisbergen
hindurchschlängeln, und man darf wohl annehmen, daß das Wasser hier
wie auch sonst an der Mündung solcher Fjords seichter ist, und eben des-
halb viele der größeren Eisberge auf dem Grunde stehen. Das Wetter
war herrlich, warm und sonnig, was aber eine Fahrt zwischen Eisbergen
recht gefährlich macht. Häufig fallen Stücke von ihnen hinunter,
die Bewegung pflanzt sich durch das Wasser fort, und bald ist alles
weit und breit in Aufruhr. Wir mußten umkehren, ohne das Innere
erreicht zu haben, aber schon das, was wir hier sahen, beweist, daß
sich ein Zweig des Inlandeises bis an den inneren Teil des Fjords vor-
schiebt und in ihm abstürzt, denn ein solches Material von Eisbergen,
wie sie uns hier den Weg versperrten, würde ein gewöhnlicher Tal-
gletscher niemals liefern können. Die verschiedenen Fjordarme dieser
Gegend sind einander in dieser Hinsicht jedoch sehr unähnlich. Ich
besuchte auch einen anderen, den ein wenig nördlicher liegenden Fors-
blad-Fjord, zum König-Oskar-System gehörend. Sein schmaler, von
wildem Hochgebirge umschlossener Arm endet an einer halbkreisförmi-
gen, steilen Bergwand, die mehrere hundert Meter hoch ist. Gelingt es
einem sie zu erklimmen, so befindet man sich in einem langen, flachen
lale mit vielen kleinen Seen, einem mir sehr interessanten Terrain,
weil das, was ich dort vom Gesteinsuntergrunde sah, entschieden gegen die
Nordenskjöld, O., Die Polarwelt und ihre Nachbarländer. Teubner, Leipzig'.
Alurawski, Quellenlesebuch 17 257
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Sturm in ungehemmter Freiheit; nur mit Mühe konnten wir uns auf
den Beinen halten.
Robert und ich drückten uns auf der geschützten Seite eines großen,
bewimpelten Steinmales gegen die *Erde, während Rabsang und unser
tibetischer Cicerone trockenen Yakdung sammelten. Mit Hilfe des Feuer-
stahls setzten wir ihn in Brand, und dann hockten wir alle vier um das
vom Sturm gepeitschte Feuer. Wir öffneten die Pelze, um ein bißchen
Wärme in die Kleider strömen zu lassen, und zogen die Stiefel aus,
um die Füße zu erwärmen; aber wir saßen anderthalb Stunden, ehe
wir uns auch nur annähernd wieder als Menschen fühlten. Dann eilten
wir in der Richtung nach Südsüdwesten abwärts und lagerten uns im
Tale Schamun, in der Nähe einiger erbärmlicher Steinhütten.
8. Bilder aus Java*.
Seit dem Jahre 1896 ist die große, zentrale Eisenbahnlinie vollendet,
welche jetzt ganz Java durchzieht, von Serang im Westen bis Probolingo
im Osten. Die meistbenützte Strecke ist die mittlere, von Batavia bis
Surabaya, der zweiten Hauptstadt der Insel. Diese lange Strecke wird
in zwei Tagen zurückgelegt, da Nachtzüge nicht existieren und man
in Maos, halbwegs zwischen beiden, übernachten muß. Bei der Kürze
der Zeit, die mir noch zu Gebote stand, mußte ich auf den Besuch von
Ostjava verzichten und mich auf den schönsten Teil von Mitteljava
beschränken. Hier zogen mich vor allem andern zwei berühmte und
vielbesuchte Punkte an: Garut mit seiner großartigen vulkanischen
Gebirgsnatur und Djokjakarta mit den berühmten Hindutempeln. Hier
dürfte es gestattet sein, einiges über die javanische Landschaft im
allgemeinen zu sagen und über die charakteristischen Bestandteile, welche
deren Reiz bedingen. Soweit ich dieselben kennen gelernt habe, finde
ich, daß ihre besondere Schönheit in der wechselvollen Vereinigung von
drei wirksamen Teilen besteht: im Hintergründe ein großartiges, meist
blau oder violett erscheinendes Gebirge, dessen vulkanischer Charakter
sich in der vorherrschenden Kegelform seiner Hebungen kundgibt, oft
auch in der Rauchwolke, welche aus dem Gipfel der Kegel aufsteigt,
im Mittelgründe ein gut gepflegtes Kulturland, in welchem die Terrassen
der lichtgrünen Reisfelder überwiegen, im Vordergründe die unend-
Haeckel, Ernst, Aus Insulinde. Malayische Reisebriefe. Kröner, Leipzig-.
123
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Wie zwei Buben rannten wir trotz der Sonnenhitze und des unter
den Füßen weichenden Aschenbodens in großen Sprüngen den Berg hin-
auf; ohne es zu ahnen, waren wir schon nahe am Bande der Gipfel-
höhe angelangt, und genau zu dieser Zeit löste sich die Wolkenhülle
so weit, daß der rätselhafte Turm, im Sonnenscheine schimmernd, aus
ihr hervortrat. In einer Minute war der Kraterrand gewonnen; gleich-
zeitig erschien auf ihm in dem weichenden Nebel auch Dr. Hovey in-
mitten eines halben Dutzends seiner Träger; aber nur ein flüchtiger Gruß
wurde gewechselt; er rannte ebenso wie wir über die Hochfläche dem
Fuße des Konus zu. Die uns zugewendete Seite des Mont-Pele-Gipfels
erschien als eine halbkreisförmige Hochebene von durchschnittlich hun-
dert Schritt Breite, die gegen Nordosten von einer kahlen, etwas
höheren Kuppe, der Morne Lacroix, der ehedem höchsten Spitze des
Berges, überragt wurde. Feine, kiesige, graue Asche, vermischt mit
kleinen weißen Bimssteinstücken und vereinzelten vulkanischen Blöcken,
setzte den Boden der Hochfläche zusammen. Jenseits des Grabens, aus
der Tiefe des Kraterkessels, erhob sich nun, jetzt nur kaum noch hundert
Meter von uns entfernt, mit ungeheurer, fast senkrechter Steilwand der
mächtige Konus. Übermäßig solid schien das Gebäude freilich bei
der Kühnheit seiner Architektur nicht zu sein; denn ein paar gewaltige
vertikale Risse durchzogen die uns zugekehrte Steilwand, und wirklich,
während wir hier standen, löste sich von der Südwand ein großer Haufe
von Steinen, um teils nach der abgewandten Seite des Berges, teils in
den Kratergraben zu unseren Füßen hinabzurollen.
Noch zweimal während unserer Anwesenheit auf dem Gipfel wiederholte
sich das, und das helle, knatternde Geräusch dieser Steinstürze hatte
etwas Unheimliches; konnte es doch der Vorbote für den Einsturz
der ganzen Riesensäule sein, und dann wären wir auch, schon durch den
Luftdruck, jedenfalls verloren gewesen. Sonst herrschte aber hier oben
eine tiefe, feierliche Stille. Lautlos stiegen die weißen Dämpfe aus
den Tiefen des Kraterrisses hervor und mischten sich ununterscheidbar
mit den sich bildenden und wieder lösenden weißen Wolken. Wie wir
es heute früh von unten gesehen hatten, krochen die leuchtenden Massen
über die Gipfelfläche dahin und brandeten langsam an dem Felsen-
turm empor, umschwebten wie Geistergebilde seine Flanken und hüllten
ihn zeitweilig wieder gänzlich ein in ihre Schleier. Dann aber trat
er von neuem siegreich hervor, in dieser leise wallenden Bewegung
selbst wie lebendig, und in seiner ätherisch zarten Färbung eher wie
171
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Allgemeine Übersicht von Europa.
Bezüglich seines Gebirgsbaues gliedert sich Europa in zwei große Teile:
a) in ein südliches Faltenland mit großen Kettengebirgen und
d) in ein nördliches Schollenland mit slachgewölbten und tafel-
artigen Gebirgsmassen.
Die Schollengebirge (Massengebirge) sind alte Erhebungen, die durch
fließendes Wasser und Verwitterung zum größten Teile abgetragen wurden. Nur
die untersten Stockwerke der Gebirge blieben erhalten, sie erreichen daher nur
Mittelgebirgshöhe. Gneis, Granit und alte Schiefer setzen sie zusammen.
Die Faltengebirge sind ihrem Alter nach jung. Ihre Entstehung erklärt
sich durch den Zusammenschub der ursprünglich wagrecht liegenden Gesteinsschichten.
Die Zusammenschrumpfung der Erde ist die Folge der fortschreitenden Abkühlung
des Erdinnern.
Welche europäischen Gebirge hängen ihrer Bildungsweise nach zusammen?
Welche treten vereinzelt auf?
4. Zahlreiche Flüsse durchziehen den Erdteil gleichmäßig nach allen Rich-
tnngen, befruchten den Boden und unterstützen den Verkehr. Darum tritt schon
die Steppe nur im Südosten Rußlands auf und die Wüste fehlt Europa gänzlich.
Nach welchen Meeren sendet Europa seine Gewässer? Welche Flüsse ergießen
sich in sie? Wie viele Hauptabdachungen weist Europa auf? Welche Haupt-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Europa Europa Europa