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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 9

1897 - München : Oldenbourg
B. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. 9 aber den Nullpunkt tiefer als Reaumur und Celsius, nämlich beim Gefrierpunkte des Quecksilbers ——28°. Die Grade unter 0 werden mit —, die über 0 mit -f- bezeichnet. — Den Luftdruck mißt man mit dem Barometer (Schweremesser).'! Mit Hilfe desselben können wir die Höhenlage eines Ortes bestimmen, da ja i)e Luftdruck nach gewissen Gesetzen mit der Höhe abnimmt. Das Barometer dient auch als Wetteranzeiger; denn es zeigt das Vorherrschen kalter, trockener Luft durch hohen Stand, warmer, feuchter Luft aber durch Niedern Stand an. In unseren Gegenden bringt der trockene Ostwind und teilweise auch der kalte Nordwind heiteres Wetter, der feuchte Westwind und vielfach auch der warme Südwind trübes Wetter, Regen oder Schnee. Durch die Wärme und Feuchtigkeit der Luft ist das Klima eines Landes bedingt. Wir verstehen darunter die Gesamtheit seiner atmo- sphärischen oder Witterungsverhältnisse: Luftdruck, Wärme, Winde, Feuchtigkeit, Niederschläge, Gewitterbildung. Da die Wärme die Haupt- sache ist, so spricht man von einem heißen, gemäßigten und kalten Klima. Großen Einfluß auf das Klima übt das Meer aus; man unterscheidet daher oft ozeanisches und kontinentales Klima; das erstere herrscht in der Nähe des Meeres, dessen Erwärmung und Abkühlung viel langsamer vor sich geht als die des Landes. Küstengegenden haben daher kühle Sommer und verhältnismäßig warme Winter, sowie feuchte Luft, während nach dem Innern des Landes zu die Gegensätze der Temperatur schroffer werden; es herrschen also hier heiße Sommer, kalte Winter, trockene Luft. Von Einfluß auf das Klima ist auch die Beschaffenheit des Bodens, je nachdem er eben oder gebirgig, bewaldet oder waldlos, Wasser- reich oder trocken ist. Vom Klima hängt zum großen Teil auch die Bewohnbarkeit eines Landes ab. § 2. Verbreitung der Pflanzen und Tiere. Das Klima einer Gegend spiegelt sich am deutlichsten in ihrer Pflanz e Welt (Flora). Die große Lichtfülle und Wärme der heißen Zone läßt da, wo es nicht an Wasser fehlt, die Pflanzen in einer Üppigkeit und Mannigfaltigkeit gedeihen, von der wir in der gemäßigten Zone keine Vorstellung haben. Eine Hauptzierde der Landschaften der heißen Zone bilden die Palmen und andere immergrüne Laub- bäume. Auch im wärmeren Teil der gemäßigten Zone sinden sich Wälder von immergrünen Laubhölzern, jedoch nicht mehr in der Größe und Mannigfaltigkeit wie in den Tropen, Sie bilden indes immerhin noch einen auffallenden Gegensatz zu den Wäldern des kälteren Teils der gemäßigten Zone. Auch hier bilden immer- grüne Pflanzen vielfach Wälder, aber es sind nur Nadelhölzer; die Laubhölzer legen ihre Blätter im Herbste ab. Weiter gegen die kalte Zone hin verkümmern die Bäume, und Sträucher treten an ihre Stelle; dann verschwinden auch diese, und es breiten sich nur noch weite einförmige Moosflächen aus. Wo eine dicht gedrängte Bevölkerung wohnt, erleidet das ursprüngliche Aus- sehen der Gegend durch die Kultur wesentliche Veränderungen. Der Mensch baut Pflanzen zu seiner Ernährung und Bekleidung, wie zur Befriedigung anderweitiger

4. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 13

1897 - München : Oldenbourg
Ü. Bodenformen der Erdoberfläche, 13 Je mehr die Völker geistig und sittlich sich entwickeln, desto mehr fühlen sie das Bedürfnis nach Gesetzen zum Schutze des Eigentums und nach Obrigkeiten zur Handhabung der Gesetze; sie bilden einen Staat., d. h. eine Vereinigung der Bewohner eines Landes unter denselben Ge- setzen und demselben Oberhaupte. Ist die höchste Gewalt in einer Familie erblich, so ist die Staatsform eine monarchische; wird sie von mehreren ausgeübt oder vom Volke einem Manne auf bestimmte Zeit übertragen, so heißt die Staatsform republikanisch. Bei der Monarchie unterscheidet man: 1. die Despotie, in welcher die Unterthanen dem Staatsoberhaupte gegenüber rechtlos sind, 2. die unumschränkte oder, absolute Monarchie oder Autokratie (Selbstherrschaft), wo der Fürst allein regiert, aber sich dem vom Fürsten gegebenen Ge- setze unterordnet, und 3. die beschränkte oder konstitutionelle Monarchie, in welcher durch ein Staatsgrundgesetz (Verfassung, Konstitution) die Gesetzgebung und die allgemeine Beaufsichtigung der Staatsverwaltung zwischen dem Fürsten (Monarchen) und den Vertretern einzelner Stände oder des gesamten Volkes (Parlament, Landtag, Reichstag) gemeinsam ausgeübt wird. Die Republiken sind jetzt alle demokratisch, d. h. das Volk wählt den Leiter (Präsidenten) der Republik. D. Bodenformen der Erdoberfläche. Das Land. § 1. Mannigfaltigkeit des Bodens. Messungen. Verlassen wir unseren Wohnort und gehen hinaus ins Freie! Wenn wir da die Landschaft um uns betrachten, so sällt uns die un- gleichmäßige Gestaltung des Bodens auf. Hier ist das Land flach, dort erheben sich Hügel, im Hintergrunde steigen vielleicht gar Berge bis zu den Wolken empor. — In unserer Nähe sprudelt eine Quelle aus dem Boden hervor; ihr Wasser eilt einem Bächlein zu, das sich mit anderen vereint in einen Fluß ergießt; dieser führt die Gewässer, die er in seinem Rinnsale sammelt, immer weiter abwärts dem Meere zu. Das Meer füllt die tiefsten Stellen der Erde aus. Die Ober- fläche desselben (Spiegel) ist in ruhigem Zustande vollständig eben. Deshalb und wegen seiner beinahe überall gleichmäßig tiefen Lage bildet der Wasserspiegel den geeignetsten Ausgangspunkt für Höhenmessungen.

5. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 8

1897 - München : Oldenbourg
8 I. Geographische Grundbegriffe. ihre blaue Färbung. Sie umgibt die Erde (Atmosphäre) und nimmt an ihrer Bewegung teil. Ihre Hauptbestandteile bildeu Stickstoff- und lsauerstoffgas, zu denen noch eine kleine wechselnde Menge von Wasser- dampf und Kohlensäure kommt. Der Wasserdamps oder das Wassergas, d. h. Wasser in Gasform, bildet sich durch Verdunsten des Wassers auf der Erde. Kühlt sich der Dampf ab, so verdichtet er sich zu Dunstmassen. Lagern diese auf der Erde, so heißen sie Nebel, sehen wir sie in der Höhe, Wolken. Wird die Abkühlung eine stärkere, so verwandelt sich der Wasserdunst in Tropfen und bei sehr großer Kälte in Eiskrystalle. Geht diese Abkühlung vom Boden aus, so bildet sich Tau oder Reif; vollzieht sie sich an den Wolken, so entsteht Regen, Schnee oder Hagel (Niederschläge). *) Die oberen Luftschichten sind von geringerer Schwere als die unteren; ebenso ist der Druck der wärmeren Luft ein geringerer als der der kälteren. Durch die Ungleichheit des Luftdrucks entstehen Bewegungen der Luft oder Winde. Sie werden entweder nach der Himmelsrichtung, aus der sie wehen, benannt (Ost-, West-, Süd-, Nordwind) oder nach ihrer Stärke und Geschwindigkeit: Wind, Sturm, Orkan.*) Die verschiedene Erwärmung der Luft, welche hauptfächlich vom Erdboden aus erfolgt, hängt vor allem von der geographischen Breite, dann von der Erhebung eines Ortes über dem Meere ab. Je höher wir steigen, desto dünner und kälter wird die Luft; bei trockener Luft nimmt die Wärme bei je 100 m Höhe um 10 Celsius ab. Die Wärme der Luft (Temperatur) messen wir mit dem Thermometer (— Wärmemesser). Er besteht aus einer Glasröhre, welche oben zugeschmolzeu, unten aber zu einer Kugel aufgeblasen ist. Die Kugel, sowie die Röhre werden bis zu einer gewissen Höhe mit Quecksilber oder auch Weingeist gefüllt. Bei Er- wärmung der Kugel dehnt sich das Quecksilber aus und steigt im luftleeren Rohre, bei Abkühlung sinkt es. Taucht man die Thermometerröhre in schmelzendes Eis, so sinkt die Quecksilbersäule, bis ihr oberes Ende den Gefrierpunkt (0) erreicht. In siedendes Wasser gebracht, steigt das Quecksilber rasch in der Röhre und bleibt endlich auf einem festen Punkte, dem Siedepunkte, stehen. Den Abstand zwischen Gefrier- und Siedepunkt teilt man entweder in 80 (Reaumur) oder in 100 Teile (Celsius). Das Thermometer nach Fahrenheit teilt diesen Abstand in 180", nimmt *) Einen ähnlichen Vorgang beobachten wir, wenn wir ein mit Wasser gefülltes Gefäß über Feuer stellen. Das Wasser verdampft; der aufsteigende Dampf setzt sich an dem Deckel des Gefäßes fest und verdichtet sich zu Wasser, sobald er sich abkühlt. *) Von anderen Windarten, wie Cyklonen, Teifuns, Passatwinden, Monsuns, kann auf dieser Stufe noch nicht gesprochen werden.

6. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 14

1897 - München : Oldenbourg
14 I. Geographische Grundbegriffe. Der Meeresspiegel stellt fast ein (arithmetisches) Mittel dar zwischen der höchsten Erhebung des Bodens aus dem Lande (8840 m Gaurisankar) und der tiefsten Senkung desselben im Meere (über 9400 ui im Großen Ozean ö. von Australien). Die Erhebung eines Punktes über dem Meeresspiegel nennt man absolute Höhe oder Höhe schlechthin. Mißt man dagegen eine Er- Hebung von irgend einem anderen, vielleicht benachbarten Orte, so erhält man die relative oder bezügliche Höhe. Der Herzogstand z. B. rhebt sich rund 1750 m über den Meeresspiegel (absolute Höhe); seine Erhebung über den an seinem Nordfuße gelegenen Kochel- see (600 m) beträgt 1150 m (relative Höhe).* Als Maßstab für Höhenmessungen dient das Meter (in), Längen- ansdehnuugen gibt man in der Regel nach Kilometern (1000 m) und Metern an; für Messungen auf dem Meere wird noch häufig der Faden (ungefähr 2 m) bzw. Knoten (7,1 m) und die Seemeile (1852 in) an- gewendet. Zu Messungen von Flächen gebraucht man das Quadratkilo- meter (qkm) und das Quadratmeter (gm"); in neuester Zeit bedient man sich zur Messung größerer Flächen des Qnadratmyriameters (qmm).*) § 2. Ebenen. Nach der absoluten Lage über dem Meeresspiegel unterscheidet man Tiefland und Hochland, nach der Gestaltung des Bodens Ebenen, Hügel, Berge und Gebirge. Ist der Boden ohne bedeutende Erhebungen oder Vertiefungen, also vorherrschend flach, so spricht man von einer Ebene. Eine Fläche von geringer absoluter Höhe heißt Tiefebene oder Niederung, bei beträcht- licher Ausdehnung auch Tiefland. Eine Fläche von größerer ab- soluten Höhe wird Hochebene, auch Plateau genannt. Als Grenze zwischen Tiefland und Hochland nimmt man in der Regel die Höhe von 200 m an. Einige Stellen der Erdoberfläche liegen tiefer als der Meeresspiegel (Meeresniveau); man nennt sie Erdsenken oder De- Pressionen. Die tiefste Erdsenke bildet das untere Thal des Jordan mit dem Toten Meere (fast 400 in). (Figur 5.) i) 1 qmm — 100 qkm — 19/n Quadratmeilen,

7. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

8. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 23

1897 - München : Oldenbourg
E. Das Meer. 23 Wind und Wetter, so werden sie Häfen genannt. Einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere miteinander verbindet und "Wei Länder von einander trennt, bezeichnet man als Meerenge, Straße, Kanal oder Sund. Jeder Ozean wird zum Teil von anderen Meeren, zun: Teil vom Lande begrenzt. Der Rand des Festlandes, welcher das Meer umschließt, heißt Ufer, Küste oder Gestade (f. S. 25). § 2. Eigenschaften des Meerwassers. Von den Gewässern des Festlandes unterscheidet sich das Meerwasser: 1. durch seinen größeren Gehalt an aufgelösten Salzen. Infolgedessen ist es untrinkbar, zumal es' außer seiner falzigen Beschaffenheit noch einen Zusatz von widerlicher Bitterkeit hat. Durch den Salzgehalt wird das Meerwasser schwerer als anderes Wasser (hat größeres spezifisches Gewicht 1,028), vermag daher auch schwerere Lasten zu tragen; 2. durch seine blaue Farbe, die aber in Grün übergeht, wenn es feste Teilchen schwimmend enthält; 3. durch ein eigentümliches Leuchten in dunkler Nacht, besonders in den Tropengegenden; es rührt wahrscheinlich von einer Menge phosphoreszierender Insekten her; 4. durch eine gleichmäßigere Wärme (Temperatur) seiner Oberfläche; sie nimmt von der"?I3erfläche nach der Tiefe ab und ist im Sommer geringer, im Winter größer als die des Landes; 5. durch seine große Tiefe. Die tiefste mittels des Senkbleis oder Lotes (Bathometer) gefundene Stelle ist im Großen Ozean in der Nähe von Australien 9427 m; 6. durch seine eigentümlichen Bewegungen. § 3. Bewegungen des Meeres. Die Oberfläche des Meeres (der Spiegel oder das Niveau) nimmt einen wag- rechten Stand ein. Da alle Meere mit einander in Verbindung stehen, so hat die Oberfläche des Meeres im ganzen auch die gleiche Höhe, weshalb sie die wahre Grundlage der Messungen bildet; nur die Binnenmeere weisen öfters einen höheren Wasserstand auf als die offenen Ozeane. Das Meerwasser ist in fortdauernder Bewegung, wodurch seine Reinheit erhalten wird (nicht allein durch seinen Salzgehalt)^ Diese Bewegungen sind teils regelmäßig (Ebbe und Flut, die Meeresströmungen), teils unregelmäßig (Wellen- bewegungen). Der Wellenschlag entsteht durch die Reibung und deu Stoß des Windes; drückt der Wind auf eine Stelle der Fläche, so entsteht hier eine Vertiefung, das Wellenthal, während das verdrängte Wasser daneben zum Wellenberg von ent- sprechender Höhe anschwillt. (Einen ähnlichen Anblick bietet uns das vom Winde bewegte Kornfeld.) Durch heftiges Anprallen der Wellen an Felfen oder steile Küsten entsteht die Brandung.

9. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 19

1913 - München : Seybold
hartem Tuff geworden ist. Die Besteigung wurde nur mit einer be- schränkten Zahl von Trägern ausgeführt. In langsamem Anstieg mühte sich die kleine Karawane auf schmalen Pfaden durch eine Pflanzendecke, die von Hauptmann Herrmann als „Urbuschwald“ bezeichnet worden ist. Es ist ein oft undurchdringliches Gebüsch von krautartigen Sträuchern und meist nicht sehr hohen Bäumen. Nach dreistündigem, mühevollem Steigen wurde 5oo Meter unter dem Gipfel, im Sattel zwischen Mittel- und Südkrater, ein enges Lager bezogen. Dichter Nebel wogte um uns her und verschleierte die Aussicht auf den Gipfel. Und kaum war das letzte Zelt aufgeschlagen, so prasselte mit kolossalem Hagelschlag ein Gewitter hernieder und verwandelte die Gegend auf kurze Zeit in eine Winterlandschaft. Die Temperatur sank naturgemäß schnell, und die Kälte machte sich so unangenehm fühlbar, daß sich die armen Träger zum Schutz vor dem Unwetter unter die Zeltdächer drängten. Aber dann klärte sich der Himmel auf, und prachtvoll hob sich auf einmal der Gipfel des Vulkans als dunkle Silhouette gegen die vorüberjagenden Wolken ab. Wir hatten den Aufenthalt zu einer kurzen Mahlzeit benutzt, und nun wurde sofort der Anstieg zum Gipfel unternommen. Die Böschung steigt bis zu 35 Grad. Sie zu erklimmen war außerordentlich anstren- gend, da das naokte Gestein dem Fuß nur wenig Halt bot. Zudem machte sich die ungewohnte Dünne der Luft äußerst fühlbar, so daß man ge- zwungen war, fast alle hundert Schritte mit hörbar klopfendem Herzen sqhwer atmend stehen zu bleiben. Aber unermüdlich kletternd strebten wir vorwärts. Zehn Meter liegt der Kraterrand noch über uns. Die hämmernden Pulse zwingen uns zu nochmaliger kurzer Bast; hätten wir geahnt, welches Bild uns erwartete, so würden wir schneller geeilt sein. Denn verstummend blickten wir wenige Augenblicke später in eine riesige Arena von unbeschreiblicher Großartigkeit. Der abgestumpfte Gipfel des Ninagongo ist nämlich ganz von einem mächtigen, nahezu kreisrunden Explosionskrater eingenommen, dem Graf-Götzen-Krater. So habe ich ihn seinem kühnen Entdecker zu Ehren getauft. Die Innen- wände des Kraters lallen steil nach unten ab und enden hier auf einem völlig ebenen Lavaboden, in dessen Mitte zwei nebeneinanderliegende steilwandige Eruptionsschlote ausgesprengt sind, die sich wie eine etwas plattgedrüokte große Acht ausnehmen. Eine Vorstellung von den ge- waltigen Ausdehnungen des Graf-Götzen-Kraters vermögen am besten die von Oberleutnant Weiß ausgeführten Messungen zu geben. Danach be- trägt der Durchmesser des Kraters 1251 Meter, seine Tiefe i55 Meter 19 2*

10. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 20

1913 - München : Seybold
und der Durchmesser der beiden Eruptionsschlote 336 bzw. 459 Meter. Der Anblick dieses riesigen Kraterloches ist überwältigend. Zu Graf Götzens Zeit, im Jahre 1894, war der Ninagongo noch in voller Tätigkeit, von der man Spuren selbst bis zum Jahre 1906 bemerken konnte. Jetzt lagen beide Schlote vollkommen friedlich da. Nur die zahlreichen damp- fenden Spalten und Risse im Kraterboden gemahnten an die schlummern- den vulkanischen Gewalten. Jeden Tag können diese mit neuer Tätigkeit erwachen. Denn die scheinbare Ruhe des Berges berechtigt nach dem Urteile Kirschsteins keineswegs dazu, den Ninagongo den erloschenen Feuerbergen der Erde zuzuzählen. Der Berg gilt den Eingeborenen als ,,wasimu“ — verhext — und die Legende geht, daß jeder sterben muß, der ihn besteigt. Nur wenige Aufgeklärte glauben nicht mehr daran. Auch Kissubi zog es vor, den Zorn des Berggeistes nicht heraufzube- schwören und im Lager zu verbleiben. Erst später, bei Kirschsteins Aufstieg, entschloß er sich widerstrebend, ihn bis zum Kraterrande zu begleiten. Das Echo eines abgegebenen Schusses bricht sich, wie ich mich selbst überzeugt habe, tausendfach an den Felsen, und es klingt, als rase der Schall ohne Unterbrechung an der Kraterwand herum, ohne den Ausweg finden zu können. Kein Wunder also, daß der Berggeist ob dieser Ruhestörung erbost ist. Sein Name ist Gongo. Er ist der oberste aller Geister; zu ihm gehen die Seelen der Verstorbenen und von ihm erhalten sie dauernden Wohnsitz in einem der Vulkane angewiesen. Bei dem Gongo wohnt ferner noch der Geist Liangombe mit seiner Mutter Nina Liangombe, seinem Vater Bawinga und seinem Großvater Njundo. Liangombe führt die Aufsicht über die Seelen derjenigen, die Böses getan haben; er bindet und schlägt sie. Namlagira und Mikeno sind Söhne des Gongo. Der Namlagira soll früher bei seinem Bruder gewohnt haben, von diesem aber vertrieben sein, weil er Feuer mitge- bracht und damit das am Berge vorhandene Wasser vernichtet habe. Auch mit seinem Vater Gongo soll der Namlagira tödlich verfeindet ge- wesen sein. Lange habe der Kampf unentschieden getobt, bis es dem Namlagira gelungen sei, mit einem Streiche den Kopf des Gongo ab- zuschlagen, wovon die abgeflachte Form des Hauptkegels herrühre. Nach einer Mitteilung vom Hauptmann von Beringe, der ich diese Angaben zum Teil entnehme, hat jeder dieser Geister seinen eigenen Priester, der am Fuße des Berges wohnt, die Opfer in Empfang nimmt und (he Entschlüsse des Geistes dem Opfernden übermittelt. Die Stellung eines solchen Priesters soll, wie ihm erzählt wurde, eine sehr einträgliche sein. 20
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