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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 37

1911 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 37 Die Sahara. Ausdehnung. Die Sahara, nur wenig kleiner als Europa, erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer. Sie ist die größte Wüste der Erde. Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Die Bodengestalt der Wüste ist keineswegs, wie man früher annahm eine vollkommene Ebene. Im allge- meinen bildet sie ein Sand- und Kalksteinplateau vou 200—600 m Höhe, durch- zogen von mehreren Granit- und Basaltgebirgen. Der westliche Teil hat teil- weise Tieflandcharakter und ist vorwiegend Dünen wüste; namentlich gegen die Meeresküste hin entstand infolge des aus No. kommenden Passates eine außer- ordentlich starke Anhäufung des Flugsandes — Der mittlere Teil wird von mehreren Gebirgsgrnppen erfüllt, unter denen das Gebirgsland von Tibesti 2500 m Höhe erreicht. — Die Libysche Wüste bis zum Nil ist eine ebene, steinige Hochfläche und der ödeste und trostloseste Teil der ganzen Sahara. — Die Arabische Wiiste zwischen Nil und Rotem Meer, von Quertälern durch- rissen, gewährt das Bild einer wild zerklüfteten Landschaft. Die Sahara zeigt somit eine sehr mannigfache Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Klima. In klimatischer Beziehung zählt die Wüste zu den heißesten Strichen der Erde. Die Temperatur der Luft steigt bis 56°, die des Sandes bis 70°. Bei Nacht hingegen fällt das Thermometer infolge der raschen Ab- kühlung des Bodens mitunter auf — 5°. Außerordentliche Wärmeschwankungen kennzeichnen das Klima der Wüste. Ihre Regenarmut erklärt sich aus den trockenen Winden, die fast immer über die Wüste streichen. Mit Ausnahme des Nu durchziehen die Sahara keine Flüsse. Gefürchtet sind die heißen Glutwinde, Samum (der Vergiftete) und Cham sin genannt. Lebewelt. Infolge der Regenarmut und der vielfachen Bedeckung des Bodens mit Sand und Steinen ist die Wüste auf große Strecken hin gänzlich wasserlos und entbehrt dann jeglichen Wachstums. Reiches Leben findet sich nur in den Oasen, wo in beckenartigen Vertiefungen Quellen oder (durch küust- licheu Aufschluß) Brunnen zutage treten. Der Boden trägt hier Datteln, Getreide, selbst Wein und Südfrüchte. Neuere Forscher schätzeu übrigens den Weide- und Oasengrund der Sahara auf 1j6 ihrer Gesamtfläche. — Nur der rasche Strauß und einige Antilopenarten beleben die Wüste. Unter den ge- zähmten Tieren hat die größte Wichtigkeit das Kamel; es ist nicht bloß Reit- und Lasttier sondern es spendet auch Milch und Wolle. Naturgemäß ist sowohl das Pflanzen- wie das Tierleben der Wüste sehr dürftig. Eigentümlich sind der Wüste gewaltige Salzlager, ein Beweis für deren frühere Bedeckung mit Wasser. Bevölkerung (2% Mtu.). Die Oasen in der westlichen Sahara werden von Berbern bewohnt, hier Tuarik (tnärik) genannt, die östliche Hälfte der Wüste von deu Tibu, den Tuarik nahe verwandt. Die Wüste macht ihre Bewohner meist zu Räubern. — Von den vielen Karawanen wegen, welche die Wüste durchkreuzen, führen die wichtigsten zum Niger und zum Tsadsee. Nach Timbuktu am Niger zieht ehr solcher von Marokko aus, nach Bilma am Tsadsee von Tripolis aus über Mursuk. Diese Wüstenreisen sind nicht ohne

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 110

1911 - München : Oldenbourg
110 Anhang. finden sich auf Island und Jan Mayen. Nenne nach der Karte die Inseln des Euro- päischen Eismeeres, des Sibirischen Eismeeres, der Amerikanischen Polarwelt! In der Antarktis beweisen die tafelförmigen Eisberge, dann die große Eismauer von 400 rn Mächtigkeit, die den Norden umsäumt, ein Überwiegen des Landeises und dieser Umstand wieder hat zur Annahme eines ausgedehnten Süd- Polarkontinents, der A n t a r k t i s, geführt. Das mehr kontinentale Klima südlich des 70° bestärkt diese Annahme. Der Vulkanismus hat hier eine viel stärkere Ent- faltung als im Norden, einzelne Vulkane wie der Erebus (3890 rn) waren bei ihrer Entdeckung (1841) noch tätig. Nenne antarktische Inselgruppen zwischen Süd- amerika und Afrika, zwischen Afrika und Australien, südlich von Australien! Die eigentlichean t a r k t i s umgürtet ein 5 bis 6000 in tiefes, stürmisches Meer, das sie von den südlichen Kontinenten trennt. Viktorialand, an- scheinend der Kern der antarktischen Landmassen, hat Erhebungen über 4000 rn. In K a i s e r -- W i l h e l m s Ii. -Land, südöstlich von den Kerguelen, entdeckte die deutsche Südpolarexpedition 1902 unter der Führung von Pros. Jl)r. Erich vondrygalski den 336 rn hohen Ganßberg (Abb. S. 109) und vom Wedell- Meer aus, südöstlich von Kap Hoorn sucht eine neue, im Mai 1911 unter Oberleutnant F i l ch n e r abgegangene deutsche Südpolarexpedition die Frage nach dem Zu- sammeuhange von Ost- und Westantarktis zu lösen. Der Amerikaner Leutnant S h a k l e t o n drang von Viktorialand bereits bis auf 180 Meilen zum Südpol vor. Sehr dürftig ist die polare Pflanzen w e 11; sie erinnert an die alpine Hochgebirgsflora. Bäume fehlen und unter dem langen Schneedruck erheben sich auch Sträucher und Stauden nur wenig über den Boden. Flechten und Moose herrschen vor, doch überraschen die Blüten wie in den Hochalpen durch Größe und Farbenpracht. Ungleich reicher vertreten ist die T i e r w e l t. In den Nordpolar- ländern sind Renntiere und Moschusochsen weitverbreitet, Eisbär und Polarfuchs wurden noch bei 85° n. Br. angetroffen. Unermeßlich ist die Zahl der Seevögel, der Gänse, Enten, Alken, Lummen, im Südpolargebiet die der eigenartigen Pinguine; sehr im Schwinden aber sind die Meersäugetiere, besonders die Wale infolge einer rücksichtslosen Ausbeute. Die Schätze des Meeres haben den M e n s ch e n auch iu diese eisigen Gefilde gelockt, noch unterm 80° n. Br. kam es auf Spitzbergen zu einer volkreichen Gründung, Smerenberg, die aber jetzt verfallen ist. Den Gold- minen von Alaska verdankt Dawson City seine Entstehung und in der Adventbai auf Spitzbergen ist ein Kohlenbergwerk in Betrieb. Neuestens richten die Ver- gnügungsdampfer des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Liuie ihre Kiele auch der Polarwelt zu, besonders gern Spitzbergen. Die Nordpolargegenden werden hauptsächlich von den Eskimos bewohnt, zu denen noch die Lappen, Samojeden, Tungusen, Jakuten und Kamtschadalen kommen. Sie alle werden zur mongolischen Völkerfamilie gerechnet und leben von Jagd und Fischfang. Ihre Wohnungen bestehen im Sommer aus Zelten, in: Winter bauen sie sich Schneehütten oder graben sich in den Boden Höhlen. In Grönland, der größten Insel der Erde (mit 2 Mill. qkrn) gehen ihre Siedlungen bis zum 66° n. Br. Zu nennen sind Frederikshaab und Godthaab im S., Upernivik in: N. Den Südpolarländern fehlt eine dauernde Besiedlung gänzlich.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 78

1911 - München : Oldenbourg
I Die Blauen Berge. Die Blauen Berge, ein altes Rumpfgebirge aus Schiesergestein ähnlich dem Rheinischen Schiefergebirge (1200 in), haben ein plateauartiges Aussehen, schroffe Gehänge, tiefeingerissene und schwer gangbare Täler. An der Küste bilden sie vorzügliche Häfen. Eukalyptuswald auf den Höhenzügen der Blauen Berge in Neu Südwales. Nach von Stettens photographischen Aufnahmen. ?ukaltipten und Akazien bilden den Hauptbestand des australischen Waldes. Die Blätter der Enkalhpten sind im Verhältnis zur Größe der Bäume scbmal, hängen vertikal herab unr> gewähren uur weniq Schatten. Ihr Aussehen ähnelt etwas dem der Birken und Oliven, die Wälder sind licht. Der Mittelgrund des Bildes zeigt ausgewachsene Bäume mit der sich von selbst abschälenden Rinde. Den Boden decken abgefallene Rindenstücke.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 33

1911 - München : Oldenbourg
Afrika. 33 Afrika. Grenzen, Größe, Einwohnerzahl und Einteilung. 1. Afrika wird im O. vom Indischen Ozean mit dem Roten Meer, im W. vom Atlantischen Ozean und im N. vom Mittelmeer begrenzt. Im S. berühren sich der Atlantische und der Indische Ozean. 2. Sein Flächeninhalt beträgt 30 Mill. qkm; Afrika ist sonach der drittgrößte Erdteil und im Vergleich zu Europa 3mal so groß. 3. Es zählt 140 Mill. Einw., auf 1 qkm 5. 4. Der Erdteil besteht aus einer größeren nördlichen Hälfte, Nordafrika, und einer kleineren südlichen Hälfte, Südafrika. Als Grenze zwischen beiden Gebieten kann der Äquator gelten. Hierzu kommen noch die afrikanischen Inseln. Nordafrika hat eine mittlere Höhe von 500 m; seine Fortsetzung bildet die syrisch-arabische Wüstentafel. Südafrika erreicht eine Durchschnittshöhe von 1000 m; es war einst mit Vorderindien verbunden. Seinem inneren Bau nach ist ganz Afrika eine alte, großenteils abgetragene Rumpfmasse aus Granit, Gneis und Schiefer, die teilwdise, namentlich im Norden, von jüngeren Schichtgesteinen überdeckt wird (vergt. S. 49). Hlordafrika. Beziehungen zu Europa. Mit Europa ist Nordafrika durch die viel- befahrene Wasserstraße des Mittelmeeres verbunden, dessen Inseln und Halb- inseln natürliche Brücken zwischen beiden Erdteilen sind. Die Mittelmeerländer bilden daher nicht bloß ihrer Natur nach sondern vielfach auch im Hinblick auf ihre Geschichte ein zusammenhängendes Ganzes. Einteilung. Zu Nordafrika gehören die Atlasländer und die türkische Provinz Tripoli, ferner die Sahara ssähära), der Sudan und die Nilländer. Die Mlasländer. Der Atlas, das mächtigste Kettengebirge Afrikas, ist die Fortsetzung des Andalusischen Gebirges. Er bildet somit ein Glied des großen südeuropäischen Gebirgssystemes. Als Kleiner Atlas oder Atlas des Tell (d. i. des Küstensaumes) zieht er, an seinen Gehängen trefflich bebaut, von der Straße von Gibraltar bis zum Sperrhafen Biserta, nirgends gute Landungsplätze lassend. Gegen Süden verflacht er sich zur steppenhaften Hochfläche der Schotts (= Salz- seen), die vielfach mit Halfagras bewachsen ist, das jetzt in großen Mengen zum Zwecke der Papierfabrikation ausgeführt wird. Als mächtiger Grenzwall gegen die Sahara steigt im Süden der Schotts der Große Atlas auf, der in einigen Spitzen die Schneegrenze erreicht. Klima und Pflanzenwelt. Die Niederschläge fallen im Winter und teilweise im Frühjahr, die Sommer sind regenarm. Gegen das Innere nehmen

7. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 17

1897 - München : Oldenbourg
D. Bodenbeschaffenheit der Erdoberfläche. 17 heißt Kamm (Grat oder Rücken); daher belegt man die Kettengebirge auch mit dem Namen Kammgebirge. -Die Massengebirge zeigen keinen Kamm. Eine Einsenknng im Kamm nennt man Sattel oder Joch, und wenn sie als Übergang benutzt wird, Paß. Ein Teil der Gebirge verdankt feine Entstehung der allmählichen Ab- kühlung und Zusammenziehung der feurig flüssigen Kernmasse der Erde. Wie die Haut eines austrocknenden Apfels allmählich für denselben zu groß wird und sich runzelt, so mußte sich auch die Oberfläche der Erde bei der zunehmenden Erkaltung zusammenziehen. Die entstehenden Runzeln oder Falten sind die Gebirge (Faltungsgebirge wie die Alpen). Sie enthalten Urgestein, namentlich Granit (plutonisches Gestein). — Andere Gebirge sind dadurch entstanden, daß sich tiefere Schichten der Erde plötzlich mit Gewalt emporhoben und rasch abkühlten. Dies sind die vulkanischen Gebirge. Vulkane nennt man kegelförmige Berge, die durch einen schlotähnlichen Kanal mit dem feuerflüssigen Erdinnern in Verbindung stehen und aus einer trichterförmigen Öffnung am Gipfel (Krater) Rauch, glühende Massen (Lava) u. bergt, auswerfen. Manche solcher Berge sind noch immer in Thätigkeit (in der Nähe des Meeres), viele aber sind erloschen. Zu den vulkanischen Gesteins- arten gehört besonders Basalt. Ein Teil der Gebirge hat sich dadurch gebildet, daß sich Sinkstoffe in dem Wasser, welches eine Zeit lang die Erde bedeckte, aufeinander lagerten und all- mählich verhärteten. Daher finden wir in solchen Gebirgen die Gesteine schichten-, artig übereinander. Zu diesen sogenannten neptunischen Gesteinen gehören die meisten Schiefer-, Kalk- und Sandsteine. Von der Gesteinsart der Gebirge hängt nicht bloß der Charakter des Gebirges, der Eindruck, den es auf den Menschen macht, ab, sondern auch die Fruchtbarkeit des Bodens. Denn das Gestein wird durch den Einfluß der Luft und des Wassers aufgelöst und zerkleinert. Dadurch entsteht jene lockere erdige Masse, welche die Abhänge der Gebirge bedeckt und den Boden der Ebene bildet. Diese Erdkrumme ist die vorzüglichste Ernährerin der Pflanzen. Die Gebirge beeinflussen die Frucht- barkeit des Bodens auch in anderer Weise. Sie sind die unversiegbaren Vorrats- kammern für Ströme, verteilen das Wasser nach den verschiedenen Richtungen und bilden vielfach die Wind- und Wetterscheiden. Sie trennen auch Völker, Sprachen und Staaten und geben ihren Bewohnern eigentümliche Sitten, Lebensweisen und Eigenschaften. § 4. Thäler. Fließende Gewässer. Mit den Gebirgen hängen auss innigste zusammen die Thäler und die diese durchziehenden Wasseradern, die Flüsse. Thäler sind mehr oder weniger schmale, ausgedehnte Vertiefungen zwischen Erhebungen; sie sind in der Regel von Wasserläusen durchzogen. Man unterscheidet an einem Thale die Thalsohle oder den Thalboden (solum = Boden), d. i. den niedrigsten, gewöhnlich flachen Teil, die ^Thulränder oder die oberste Grenze am Beginn der Vertiefung und die Thalwände oder Thalhänge, d. h. die Verbindungsflächen von Thalsohle und Rand. Graf, Lößl, Zwerger, Geographie. I.teil. 2

8. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 16

1897 - München : Oldenbourg
16 j. Geographische Grundbegriffe. Eine über einen größeren Flächenraum ausgedehnte, meist durch größere oder kleinere Einsenkungen gegliederte Erhebungsmasse heißt Gebirge. (Gebirge — Anzahl von Bergen.) Sowohl bei Einzelhöhen (Hügeln, Bergen), als zusammenhängenden Bergmassen (Gebirgen) unterscheidet man den Fuß oder die Anfangs- linie, den Gipfel oder den obersten Teil der Erhebung und den Abhang (Abdachung) oder die Fläche zwischen Fuß und Gipfel. Die Abdachung, auch Gehänge und Böschung genannt, kann mehr oder weniger •geneigf sein, sanft oder steil abfallen. Die Formen der Bergesgipfel sind sehr verschiedenartig. Die Phantasie (Ein- bildungskraft) der Anwohner hat ihnen deshalb auch durch Begleichung derselben mit nahe liegenden Gegenständen die verschiedensten Namen gegeben, wie Spitze, Pik, Horn, Kegel, Kuppe, Kofel, Nadel, Zinne, Belchen (von Ball), Rücken, Tafel u. s. w. Nach der absoluten Höhe unterscheidet man in der Regel Nieder- gebirge bis zu 500 in (Steigerwald), Mittelgebirge bis zu 1500 m (Fichtelgebirge) und Hochgebirge über 1500 m (Alpeu). Die Nieder- und Mittelgebirge sind vielfach reich bewaldet, so daß manche geradezu mit dem Namen Wald bezeichnet werden (Steigerwald, Thüringer Wald, Böhmer Wald :c.). Je höher wir steigen, desto spärlicher wird der Pflanzenwuchs, bis er endlich ganz aufhört (Grenze des Baumwuchses, des Pflanzenwuchses); denn mit der Höhe nimmt die Wärme ab. Daher schmilzt in einer bestimmten Höhe der Schnee überhaupt nicht mehr (Schneelinie, Grenze des ewigen Schnees). Diese Grenze liegt nach der Lage verschieden hoch, selbst bei ein und demselben Gebirge; so beginnt der ewige Schnee im Süden der Alpen bei einer Höhe von 2860 m, im Norden aber bereits bei 2600 in. Bon dem Hochgebirgsschnee rollen manchmal Schneemassen mit wachsender Gewalt und Größe zu Thal und richten große Verheerungen an (Lawinen). — An den unteren Enden der Schneefelder bilden sich in den Bergmulden häufig auch Gletscher, d. h. ftromartige Eismassen, welche in steter, wenn auch langsamer Bewegung nach abwärts begriffen sind. Sie reichen unter die Schneegrenze, bis- weilen in das grüne Mattenland herab und sind' die Quelle» der meisten Alpen- oder Hochgebirgsflüsse (Gletscherthor, Gletscherbach). An ihren Seiten oder an dem unteren Ende, bisweilen auch in der Mitte finden sich Anhäufungen von Felsstücken und Schuttmassen, die man Moränen nennt. Solche Moränen treffen wir hie und da auch in Gegenden, in denen jetzt keine Gletscher mehr sind, die aber früher von solchen Eismaffen bedeckt waren (z. B. auf der Bayerischen Hochebene). Zeigt ein Gebirge vorzugsweise eine Ausdehnung nach einer Richtung, nach der Länge, so heißt man es Längen- oder Ketten- gebirge (Alpen). Ist dagegen die Längenausdehnung nicht vorherrschend, sondern stehen die einzelnen Berge oder Berggruppen um «inen gemein- samen Mittelpunkt herum, so bezeichnet man ein solches Gebirge als ein Massen gebirg e, auch als Gebirgsstock (Fichtelgebirge). Die oberste Linie der Kettengebirge (in welche die höchsten Erhebungen emporragen)

9. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

10. Europa und Deutschland - S. 42

1902 - München : Oldenbourg
42 Das Alpenvorland. ihrer Größe und Umgrenzung, sondern auch in ihrer bedeutende:, Höhenlage (München 520 m), in der Selbständigkeit ihres Entwässerungssystems, in ihren eigenartigen klimatischen und bodenwirtschaftlichen Verhältnissen, end- lich auch in ihrer langen Geschichte.' Landschaften, Bodenwirtschaft und Industrie, Siedelung. Der südliche Teil des Schwäbisch-Bayerischen Alpenvorlandes bis zum Vorsaume der Seen ist Moränenlandschaft, erfüllt mit den Ablagerungen der Eiszeit (ge- kritzten Geschieben, Sand und Lehm und erratischen Blöcken), die sich amphi- theatralisch um die großen Becken des Ammer-, Würm- nud Chiemsees und um die uuu zugeschütteten Seebecken bei Füssen, Wolfratshausen, Rosenheim 2c. lagern. Zahlreiche kleine Becken, meist sogenannte Moränenseen, umgeben gleich Trabanten die größeren und sind mit diesen der Hauptschmuck der Landschaft und der stete Anziehungspunkt der nahgelegenen Großstädte und zahlloser Touristen in der Reisezeit. Der meist wenig ergiebige Moränen-- boden und das rauhe Klima bedingen vorwiegend Gras- und Waldwirtschaft wie in den angrenzenden Alpenrevieren; nur im tiefer gelegenen Jnngebiet hat auch der Getreidebau größere Ausdehnung. Daher übertrifft auch die Bevölkerungsdichte des Seenvorlandes die der Alpen nur wenig, wie denn auch Einzelsiedeluug und das alpine Haus noch vielfach austreten. Nur am Fuße der Alpen zieht ein Streifen größerer Siedelungen hin, meist Märkte, wo der Produktenaustausch der angrenzenden Zonen betätigt wird. Dies ist die geographische Lage von Lindau, Jmmeustadt, Sonthofen, Füssen, Tölz, Tegernsee, Schliersee, Aibling, Rosenheim, Traunstein und Reichenhall. Im Moränengebiete selbst erscheinen die Seen als Brennpunkte der Siedelungen, ferner noch die Durchbruchstäler der Flüsse. Da liegen Diesten am Ammersee, Starnberg und Tutzing am Würmsee, Prien am Chiemsee; an der Jller Kempten, an der Wertach Kaufbeuren, ain Lech Schongau, an der Amper Weilheim, an der Isar Wolfratshausen, am Inn Wasserburg, an der Salzach Burghausen. Nordwärts der Seenregion folgt die Zone der großen Schotterebenen und Moore längs des Lech, der Isar und des Inn, die naturgemäß nur höchst spärliche Siedelungen tragen, wo aber nichtsdestoweniger dank der günstigen geographischen Lage in den Schnittpunkten wichtiger Verkehrslinien die beiden Großstädte der Hochfläche, München und Augsburg, empor- gewachseu sind. Das sandige, lößbedeckte Hügelland im Norden, die Ackerbauzone Südbayerns, ist mit zahlreichen Dörfern, Märkten und Landstädtchen bedeckt. Schwaben baut besonders Dinkel, eine Weizenart, Oberbayern vorwiegend Roggen, Niederbayern neben Weizen und Roggen namentlich auch Gerste. Die tiefere und deshalb klimatisch günstigere Lage der nördlichen und öst-
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