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1. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 132

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
132 Ii. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde. Zuerst that sich das industrielle Talent der Genfer im Handel und in der An- fertigung von Leder- und Seidenwaaren, Spitzen und Messerschmiedarbeiten kund, doch wurden nebenbei auch nicht wenig Stand- und Pendeluhren verfertigt. Da geschah es, daß sich im Jahre 1587 Charles Cusin aus Burgund in Genf niederließ, der einer der geschicktesten Uhrmacher war und sich zuerst auf die Zusammensetzung von Taschenuhren ver- legte. Seine Uhren wurden mit Gold ausgewogen; lange Zeit blieb die Kunst bei seinen Arbeitern und Schülern ohne Konkurrenz von anderer Seite und ward für Genf eine Hauptquelle des Wohl- standes. Niemand hätte geglaubt, daß im benachbarten Ländchen Nenenburg (Nenfchatel), in den öden verlassenen Jurathälern, wo eine dürftige Bevöl- kerung dem armen Boden mit Mühe ihr Dasein abrang, ein glücklicher Rivale der Genfer erstehen würde! Als im Jahre 1630 die erste Thurm- uhr nach Locle gebracht wurde, versuch- ten sich sogleich mehrere Handwerker in der Zusammensetzung hölzerner Schlag- uhren, und besonders that sich als me- chanisches Talent ein junger Mann her- vor, Namens Richard, dem die Nach- ahmung am besten gelang. Im Jahre 1690 kehrte ein Bürger von Locle von einer weiten Reise heim und brachte eine Taschenuhr mit, die erste, welche die armen Bergbewohner zu sehen bekamen. An das Nachbilden eines solchen Kunst- 62. Das Unglück ti Wenn du aus der schweizerischen Cen- tralbahn von Bern nach Basel fährst, so kommst du, eine Stunde von Olten entfernt, nahe am Dorfe Hauen st ein durch einen jener unterirdischen Schie- nenwege, durch welche der Unterneh- mungsgeist unseres Jahrhunderts fast unüberwindlich scheinende Hindernisse des Bahnverkehrs bewältiget hat. Auf einer Strecke von mehr als 8000 Fuß wurde der Hauenstein durchbrochen; und acht Minuten bedarf selbst das rasche Dampf- roß, bis es den Zug wieder in's Freie führt. Das unheimliche, beengende Ge- werkes wagte sich aber keiner, bis die Uhr reparirt werden mußte, und Meister Richard sich erbot, die Reparatur zu versuchen. Er nahm die Theile sorg- fältig auseinander, untersuchte den Bau und nach langem Studium machte er sich an die Arbeit, die freilich sehr langsam von statten ging, da er die nöthigen Werkzeuge sich selber erst erfinden und anfertigen mußte. Endlich gelang das Werk und nun wollten's auch andere versuchen. Es entstand ein reger Wetteifer, der jedoch die aufgewandte Mühe und Arbeit schlecht lohnte, bis man sich aus Genf das taugliche Metall und die entsprechen- den Instrumente zu verschaffen wußte. Die Neuenburger machten bald so gute Fortschritte, daß ihre Werkzeuge noch die der Genfer übertrafen. Mehr als 120,000 Stück Uhren im Werth von 12 Mill. Franken werden alljährlich vom Kanton Neuenburg aus verschickt. Genf und Neuenburg zusammen ha- den im Jahre 1856 Uhren im Ge- wicht von 1913 Zentner versandt; nach Rußland allein gingen für 1,800,000 Franken fertige Uhren, für 60,000 Fr. Uhrenbestandtheile und für 30,000 Fr. Spieluhren. Die Schweizer Uhren-Jndustrie steht einzig da. Durch sie ist jene öde Berggegend kostbar und dicht bevölkert geworden, und wo früher nur ärmliche Hütten standen, befinden sich jetzt reiche, ansehnliche Häuser. Hauenstein - Tunnel. fühl, welches uns bei der Fahrt durch die dunkeln Tunnels beschleicht, wird hier noch gesteigert, wenn man des schreck- lichen Unglückes gedenkt, dessen in der Pfingstwoche 1857 diese düstern Räume Zeuge waren. Um der ihrer Vollendung nahen un- terirdischen Höhlung Luft zuzuführen, hatte man drei Schachte von oben in dieselbe abgeteuft, den mittleren derselben aber wegen des zu heftig zuströmenden Grubenwassers nicht ganz durchgeschlagen. Der südliche Schacht hatte einen Durch- messer von 12 Fuß und eine Tiefe von

2. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter
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