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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 8

1868 - München : Lindauer
8 Bajoarien unter dem Agilolf. Garibald I. nichts den Staatsvortheileil der Franken Nachtheiliges zu unter- nehmen und bei der Wahl ihrer National - Herzoge die Zu- stimmung des fränkischen Hofes cinznholen. § 7. Als der erste geschichtlich beglaubigte Herzog oder König*) Bajoarieus erscheint Garibald I (554—595), ans dem edelsten der bajoarischen Geschlechter, dem agilolfingischeu, entsprossen, welches neuere Forscher voll dem Schyren Arnulf (Wlltf, Welf, daher Agilolfinger — Arnnlfinger, d. s. Sprößliuge oder Abkömmlinge des Arlinlf), einem Brilder jenes Odoacer ab- leiten, welcher dem wcströmischeil Reiche (476) ein Elìde machte. Dieser Garibaldi), dem die Volkssage (bei Avelltin) mehrere Theo dolle alls dem agilolfingischeu Geschlechte als Vorgänger iil der bajoarischen Herzogswnrde gibt, hatte sich längere Zeit am fränkischen Hofe anfgehalten und daselbst des Longobarden- kölligs Wacho^) Tochter, Waldrade, Gemahlin des Franken- königs Theodobald l0), kennen gelernt, mit der er im Jahre 555 zll einer Ehe schritt**). Dem Christenthnme, zil dem er schon lvährend seines Aufenthaltes am fränkischen Hofe nber- getreten war, aufrichtig zngethan, trug er von Reg inisbürg (Regeilsbilrg) ans, wo er gewöhnlich residirte, itaci; Kräften zu dessen Ausbreitung in Bajoarien bei, und in gleichem Geiste wirkte seine Tochter The odelinde, die, nachdem sie (590) Antharis, den König der Longobarden geehlicht hatte, die Longobarden von *) Paul Sbctrnefrieb fegt in seiner longobardischen beschichte dem Garibald den Köuigstitel bei, woraus jedoch uicht dessen Unabhängig- keit vom fränkischen Hofe gefolgert werden darf. **) Ob die Ehe Waldradeus mit Garibald noch bei Lebzeiten ihres rechtmäßigen Gemahls Theodobald, der sie verstoßen hatte, geschlossen worden sei, oder nach dessen im Jahre 555 erfolgten Tode, läßt sich nicht mehr er- mitteln. Paulus Diakonus erzählt nämlich (I, 21), daß Waldrada au Theodobald vermählt gewesen, „der sie aber, da sie ihm zuwider war, einem seiner Leute (uni ex suis), Namens Garipald, zur Ehe gab." Gregor von Tours (Iv, 9) dagegen berichtet: „Theodobalds Reich erhielt (dessen Groß- onkel) König Chlothar, der Buletrada, die Gemahlin desselben, seinem Lager gesellte, aber von den Bischöfen deshalb hart angefochten, verließ er sie und gab ihr zum Manne den Herzog Garivald." Beide Schriftsteller sind hier die einzigen Quellen.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 9

1868 - München : Lindauer
Bajoarien unter den Agilolf. Tassilo I u. Gart bald Ii. 9 der arianischen Irrlehre zum Katholizismus zurückführte. Ob dieses Verdienstes weihte ihr Papst Gregor der Große eine Lebensbeschreibung der Heiligen in vier Büchern, schickte ihr hei- lige Reliquien und kostbare Oele, sowie die nachmals so berühmte eiserne Krone, welche ihren Namen von einem eisernen Ringe erhalten hat, der sich inwendig bcfiubct u). Die große Anhänglichkeit, die Garibald bei jeder Gelegenheit gegen den longobardischeu Hos an den Tag legte, namentlich aber Die trotzige Haltung, die er beim Ausbruche eines Krieges zwischen den Longobarden und Franken (590—591) gegen die Letzteren beobachtete, reizte den Frankcnkönig Childebert Ii zu einem Einfalle in Bajoarien, der (595) den Sturz Garibalds nach sich zog. Die königliche Würde ward abgeschafft, und Tassilo, ein Sprößling der jüngeren Linie des agilolfingischcn Geschlechtes 8 * * * 12), zum Herzoge Bajoariens erhoben, und zwar deshalb, weil er sich unter Garibalds Regierung den Franken stets günstig erwiesen hatte. § 8. Tassilo I (595 — 610) hatte bald nach dem An- tritte seiner Regierung einen harten Kampf mit den Slavcn zu bestehen, die über den Jnnfluß in Bajoarien einfielen (596). Sie wurden von Tassilo zwar zurückgewiesen und in ihrem eigenen Lande geschlagen, doch wurden zweitausend Bajoarier, die sich zu weit vorgewagt, durch die von Böhmen herbeieilenden Avaren gänzlich aufgerieben (597). 8 9. Auf Tassilo I folgte sein Sohn Garibald Ii (610—640). Dieser wurde im Jahre 611 l'ou den neuerdings Anfallenden Slaven bei Aguntum (jetzt Jnnichen im Puster- thal nahe den Quellen der Drau) geschlagen, übte aber dafür (631) in Verbindung mit den Alemannen aus slavischcm Bo- den eine höchst blutige Vergeltung und wehrte mit Hülfe des Frankenkönigs Dagobert I (König d. g. Reiches 628—638) auch die drohenden Angriffe der Avaren und Bulgaren ab. lieber diesen. Kämpfen versäumte Garibald Ii die Sorge für die Verbesserung der inneren Verhältnisse seines Landes nicht und erwarb sich ein bleibendes Verdienst namentlich dadurch, daß er

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 13

1868 - München : Lindauer
Bajoarien unter d. Agilolf. Theodebert u. Grimoald. 13 auf das westliche und mittlere Bajoarien mit der Residenz Frcysing beschränkt, Theodoalds Wittwe Pilitrude") da- gegen, die seit dem Tode ihres Gatten am fränkischen Hofe gelebt hatte und aus die Kunde von Thcodo's Ii Tod in Begleitung ihrer Mutter Plectrnde von dort schleunigst heimgekehrt war, ging leer aus, versäumte aber, ihre gegründeten Ansprüche zu verfolgen, weil Grimoald sie zu ehelichen verhieß. Die Ehe kam auch wirklich zu Staude, allein Pilitrude erlangte die gehofften Vortheile nicht, weil von kirchlicher Seite gegen diese Ehe Wider- spruch erhoben wurde. Der hl. Corbinian"), der auf seiner zweiten Reise nach Rom (717) vom Papste Gregor Ii zum Regiouarbischofe (d. i. Bischof über einen größern, noch nicht kirchlich eingerichteten Landstrich) ernannt und auf der Heimreise von Grimoald dringend ersucht worden war, an der Kirche zur hl. Maria auf der Anhöhe in Freysiug seinen bischöflichen Sitz bleibend auf- zuschlagen, hatte unter der Bedingung zugesagt, daß sich der Herzog von Pilitrude wegen des bestehenden Ehehindernisses der Schwägerschaft trenne. Da dicß nicht geschah und daraus die ernstesten Zerwürfnisse entsprangen, ging Corbinian, der inzwischen aus dem Berge Tetmons bei Freysing dein heiligen Stephan ein Bethauö (Ursprung des heutigen Weihenstephan) errichtet hatte, nach Mas es (Mais, ehedem eine Stadt, jetzt ein Dorf an der Etsch), einer der Kirche von Freysing gehörigen Besitzung, woselbst er schon früher zu Ehren der Heiligen Valentin und Zeno eine Kirche gebaut hatte. Der bald darauf (724) erfolgte Tod des Herzogs Theo- debert erhöhte die schon bestehende Gähruug, welche bei der Einmischung fremder Mächte für Bajoariens Selbstständigkeit gefährlich zu werden drohte. Hugibert, Theodeberts Sohn, wollte dem Vater in allen seinen Ländern und Gerechtsamen Nachfolgen, während Grimoald als ältester Prinz des regierenden Hanfes den Principat für sich beanspruchte. Die Waffen sollten die Entscheidung bringen: da siel der Lougobardenkönig Luitpraud, Hugiberts Schwager, au

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 17

1868 - München : Lindauer
Bajoarien unter dem Agilolfinger Tassilo Ii. 17 Thron gestoßen und diesen selbst eingenommen hatte, seinen zwölfjährigen Neffen ganz an sich, machte ihn, der das vierzehnte Lebensjahr eben erst angetreten, aus der Volksversammlung zu Compiegne (Compendium) im Jahre 757 wehrhaft und ließ sich und seinen Söhnen Karlmann und Karl vor den Großen Franziens und Bajoariens feierlich den Lehenseid leisten. Auf diese Weise förmlich zum Vasallen des fränkischen Königs herabgedrückt, mußte Tassilo an der Spitze bajoarischer Krieger dem Pippin auf seinem Zuge gegen die Sachsen Heerfolge leisten, ohne für sich und sein Land auch nur den geringsten Vortheil zu ziehen. Als er darauf mit seiner Streitmacht vier Jahre hinter- einander (760, 761, 762, 763) zu Pippins Zügen gegen die Aquitanier aufgeboten wurde, ergriff ihn auf dem letzten dieser Züge ein solcher Unmuth, daß er unter dem Vorwände einer Un- päßlichkeit plötzlich mit seinen Kriegern das fränkische Lager verließ und heimkehrte, fest entschlossen, das fränkische Joch abzuschütteln (763). Eine im Jahre 763 nach Aschhaim (eine Ortschaft zwischen München und Erding) berufene Versammlung der geistlichen und weltlichen Stände Bajoariens scheint diesen Schritt, so gewagt er auch war, gutgeheißen und zu dem Bündnisse gerathen zu haben, welches Tassilo gleich nach Beendigung des Landtags mit dem von den Franken gleichfalls bedrohten Longobardenkönig Desiderius zum Schutze wider das Frankenreich einging. Pip- pin, der ob der drohenden Haltung der Aquitanier keine ansehnliche Kriegsmacht nach Bajoarien werfen konnte, gedachte später Rache zu nehmen, ward aber, als ihm hiefür der rechte Augenblick gekommen schien, durch die von Tassilo angerufene Vermittlung des Papstes Paul I von der Ausführung seines Vorhabens zurückgehalten. Er schied, mit seinem Neffen Tassilo vollständig ausgesöhnt, im Jahre 768 aus diesem Leben. Des Verlebten älterer Sohn, Karl, mit dem Zunamen der Große (768 — 814), der anfänglich mit seinem Bruder Karlmann gemeinschaftlich, und nach dessen plötzlichem Tode (771) allein im Frankenreiche herrschte, ließ Bajoarien viele Jahre hindurch in Ruhe, obschon er es mit steigendem Unbehagen wahr- nahm, wie Tassilo durch seine Vermählung mit des Longo- bardenkönigs Desiderius Tochter Luitberga (769) Bajoarien Sattler, bayer. Geschichte. 2

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 63

1868 - München : Lindauer
Bayern unter dem Luxemburger Heinrich Vii. 63 jungen Könige, den Herzog Ulrich (Othelrich) von Böhmen und alle Gegner seines Vaters in diesem Lande zu überwältigen und zur Erfüllung der Lehenspflichten zu zwingen. Auf den Wunsch seines Vaters verehelichte sich Heinrich Vi (1036) mit Chunelinde, der Tochter des mächtigen Eroberers Knut, nnb führte sie mit sich auf einem Zuge seines Vaters nach Italien, wo allenthalben bedenkliche Unruhe herrschte. Nach- dem der Kaiser mit seiner ganzen Familie über ein Jahr dort geweilt, brach eine ansteckende Krankheit aus, welche die Kö- nigin Chunelinde, den Herzog Hermann Iv von Schwa- den und einen großen Thcil des Heeres dahinraffte (1038). Nach seiner Rückkehr aus Italien verlieh der Kaiser das erledigte Herzogthum Schwaben an seinen Sohn Heinrich Vi, und etwas später auch das Königreich Burgund. Da der Kaiser schon zwei Jahre vorher das durch die Aechtnng des Herzogs Adalbert erledigte Herzogthum Kärnthen und die Markgraf- schaft Istrien an seinen Neffen, Konrad den Jüngern, übergeben hatte, so waren nun fast alle großen Reichsämter im Besitze der salischcn Familie. Leider hatte auch der Kaiser seine Gesundheit in Italien eingebüßt. Er starb in Utrecht, wo er das Pfingstfest feierte, am 4. Juni 1039. Sein Leichnam wurde nach Spei er gebracht und in dem dortigen Dome, zu welchem dieser Kaiser selbst (1030) den Grundstein gelegt hatte, beigesetzt. Sein Sohn, der Bayernherzog Heinrich Vi, bestieg als Heinrich Iii (1039—1056) den deutschen Thron und ver- gab im Jahre 1040 das Herzogthum Bayern an Heinrich von Luxemburg, dessen Vater, Friedrich, ein Bruder des früheren bayerischen Herzogs Heinrich V aus dem Hause Luxemburg gewesen war. § 39. Heinrich Vii, der Luxemburger (1040 — 1047), hatte mit seinen Bayern drei Jahre (1042 —1044) an dem Kriege Theil zu nehmen, den die Thronstreitigkeiten in Ungarn hervorriefen. Hier war König Stephani, der Heilige, (1038) ohne Erben gestorben. Peter, der Sohn von Stephans Schwester Gisela, die mit einem bnrgundischen Prinzen Namens Wilhelm verheirathet war, erhielt durch Vermittlung Gisela's, derwittwe Stephans I,

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 64

1868 - München : Lindauer
64 Bayern unter Konrad von Zütphen. den ungarischen Thron. Diesen verdrängte (1041) Samuel Aba, ein vornehmer Ungar, der Sa rola, Stephans I jüngste Schwester, zur Gemahlin hatte. Der verdrängte Peter suchte zuerst beim Markgrafen Adelbert von Oesterreich, dem Gemahl seiner Tochter Adelheid, und dann bei Kaiser Hein- rich Iii Hilfe. Die Ungarn, welche für den Thronräuber Samuel Aba gegen ihren rechtmäßigen König Peter kämpften, mußten nach einer großen Niederlage an der Raab (6. Juli 1044) Peter wieder als König annehmen und ihr Land als Lehen des deutschen Reiches anerkennen^). Samuel Aba wurde gefangen, durch ein Kriegsgericht zum Tode verurtheilt und enthauptet. Heinrich Vii starb auf einem Feldzuge, den er drei Jahre nach dem Kriege mit Ungarn gegen den aufrührerischen Herzog Gottfried den Bärtigen von Niederlothringen (1047) un- ternahm. Der Kaiser ließ das Herzogthum Bayern länger als ein Jahr (vom Oktober 1047 bis Februar 1049) unbesetzt, in der Hoffnung, es werde ihm ein Sohn geboren werden, den er mit diesem Herzogthume zu belehnen gedachte. Als ihm aber seine Gemahlin Agnes statt des erwarteten Sohnes ein Mädchen zur Welt brachte, ernannte er zu Regenöburg (1049) einen bayerischen Herzog in der Person des lothringischen Grafen Konrad, der von seiner Mutter Mathilde, einer Tochter des Grafen von Zütphen im heutigen Königreiche der Niederlande, den Titel „Graf von Zütphen" führte. § 40. Graf Konrad von Zütphen, als bayerischer Herzog Konrad I (1049 — 1053), führte in Verbindung mit des Kai- sers Oheim, dem Bischose Gebhard von Regensburg, und dem Markgrafen A delbert von Oesterreich einen neuen Krieg gegen die Ungarn (1050), welchen der Papst Leo Ix, vor- mals Bischof Bruno von Toul, durch sein persönliches Erscheinen zu Preß bürg (1052) beilegte. Von Preßburg ging Papst Leo Ix mit dem Kaiser nach Regensburg. Dort nahm dieser Papst die Heiligsprechung der Regensburger Bischöfe Er- hard und Wolf gang vor, erkannte die Reliquien Dionys des Areopagiten in St. Emmeram als ächt an und weihte in der Achkirche (ober den Schwibbögen beim heutigen Rathhaus) den

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 54

1868 - München : Lindauer
54 Bayern unter d. Luitpold. Heinrich Iii vd. Hezilo. lebten in Zurückgezogenheit anfänglich zu Scheyern, später zu Wittelsbach *). Als der Friede in Deutschland gesichert erschien, trat Kaiser Otto Ii einen Zug gegen die Sarazenen in Italien an. Herzog Otto von Bayern, der ihn begleitete, empfing dort mehrere Wunden, denen er auf dem Rückwege zu Lucca (31. Okt. 982) erlag. § 32. Aus dringendes Bitten der Bayern gab nun der Kaiser den Luitpoldinger Hezilo frei und verlieh ihm (983) das Herzogthum Bayern nebst Kärnthen als Amtslehen, das er unter dem Namen Heinrich Iii oder der Jüngere (983—985) bekleidete. Ehe das Jahr 983 zu Ende ging, starb Kaiser Otto Ii zu Rom mit Hinterlassung eines dreijährigen Sohnes, Otto Iii, der schon bei Lebzeiten des Vaters zum Nachfolger auf dem deutschen Königsthrone gewählt worden war. Hein- rich Ii entkam um diese Zeit seiner Haft, bemächtigte sich zu Köln der Person des jungen Königs und behauptete, daß ihm als Großoheim und nächsten Agnaten Otto's Iii während dessen Minderjährigkeit die Vormundschaft und die Verwesung des Reiches zustehe. Die alte Hoffnung, sich auf den deutschen Thron zu schwingen, lebte mit einem Male wieder in ihm auf, und er ließ es geschehen, daß ihn eine Partei der sächsischen Großen zu Quedlinburg (984) als deutschen König ausrief. Nach längeren Unterhandlungen mit seinen Widersachern verstand sich Heinrich Ii gegen die Zusage, daß ihm Bayern als *) Die Nachkommen Bertholds bis zu Otto Vi (I), dem Großen: Berthold oder Werner, Graf von Scheyern, 4 982. ' Otto I, f 1012? Otto Ii, Graf v- Scheyern, Wolfram, Graf von ch o. 1077. Abenberg. Eckard, Graf v. Scheyern, Bernhard, Otto Iii, Arnold, 4 1098 (1101). 4 1103. 4 1124. 4 1077. Otto Iv, Pfalzgraf in Bayern, erbaut Otto V. Wittelsbach, 4 H55. Otto Vi (I), der Große, wird 1180 Herzog in Bayern.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 441

1868 - München : Lindauer
1 Beilagen zum zweiten Zeitraum. 441 des Ptolomäus. Der letztere Name wurde späterhin abgekürzt in Lasas oder Laia. Der Uebergang des in dem Namen Boiollemum vorkommcnden oi (oj) in ai und dann in e oder ao (Bämi-Beheim) kommt auch in dem Flußnamen Moiu, Mohin oder Mogiu, d. i. Main, lat. Noenus, vor. 4. Man findet: Bojoarii, Bojovarii, Bajoarii, Baioarii, Bajovarii, Baiovarii, Bauuarii, Bavvoarii, Bavari, woraus Bayer geworden i|t, und außer diesen findet sich noch: Bagoarii, 'althochd. Baigira, Bai gira; mittelhochd. Beier, Beiger; neuhochd. Silier und Bayer. Die Endung uarii oder varii kommt auch in Chattuarii aus Chatti, beit Chatten, in Angrivarii aus Angri, den Engern, in Bipuarii, den Uferfranken und bei andern Stämmenuameu vor. Die in der neuesten Zeit ausgesprochene Ber- muthung, daß die Bajoarier kein Mischvolk, sondern Abkömmlinge der Bai- carier seien, die ehedem in Basars an der oberen Elbe gegen Dacien zu gewohnt hätten, entbehrt bis jetzt der zureichenden Begründung.^ 5. Der Berg, auf welchem gegenwärtig das Schloß „Hohen-Salzburg" steht, hieß vormals der „Schloßberg", später der „Nonnenberg"; die Fort- setzung des „Nonnenbergs" gegen das Kloster St. Peter hin führt den Namen „Mönchsberg". Zum zweiten Zeitraum gehörig non Ziffer 6-20 incl. 6. Die Avaren waren ein wildes Reitervolk hunnischen Ursprungs, das von der Wolga und dem Ural her gekommen war. 7. Unter dem Namen „Franken" erschienen ursprünglich zu beideu Seiten des Niederrheins mehrere deutsche Volksstämme, unter denen sich die Salier an der Assel in den Niederlanden und die Repuarier an den Ufern des Niederrheins besonders hervorthaten. Nachdem der weströmische Kaiser Houorius die Legionen vom Rheine zur Beschützung Italiens ab- gerufen hatte, breiteten sich die Franken im nördlichen Gallien weiter aus, griffen sodann unter ihrem zwanzigjährigen Könige Chlodwig aus dem Hause der Merovinger die letzten Ueberresto der römischen Herrschaft in Gallien an und besiegten den römischen Feldherrn Syagrius bei Sois so ns (486). 8. Daß Garibald ein Frauke gewesen, kann aus der Stelle des Banlus viaoonus l. I. e. 21, wo gesagt wird, daß Chlotar die Waldrade uni ex suis, qui dice batur Garibald, zur Ehe gegeben, nicht gefolgert wer- den, denn die Worte uni ex suis sagen weiter nichts, als daß Garibald ein dem Chlotar alliirter Heerführer gewesen sei. Die angesehensten Forscher nennen Garibald einen Agilolsinger, und leiten dieses Geschlecht so ab, wie die auf Seite 442 angebrachte genealogische Tafel zeigt. 9. Die Longobardischen Könige zur Zeit Garibalds I und seines Nach- folgers Tassilo I: * * * Wacho, der neuntes?) König der Longobarden. Waldrade; 1. Gemahl: der Frankenkönig Theodoald; 2. Gemahl.: Garibald, Herzog von Bajoarien. Audoin, der zehnte König der Longobarden. Alboin, der eilfte König der Longobarden, ch 574. 1. Geniahlin: Klotsinde, d. fr. Königs Chlotar I Tochter. 2. Gemahlin: Rosa- munde, des Gcpiden- königs Kunimund Tochter. Kleph (Klcpho, Cleve), der z w ö lfte König der Longo- barden (574—575); Geniahlin: Messona. Autharis, der dreizehnte König der Longobarden (585— 591); Gemahlin: Thcodelinde, des baj. Herzogs Garibald I Tochter. Diese vermählte sich nach Autharis Tode mit Agilulf, Herzog von Turin, der den longobardischen Thron von 591—616 inue hatte.

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 443

1868 - München : Lindauer
Beilagen zum zweiten Zeitraum. 443 10. Genealogische Tabelle der Merovinger: Merovaeus, ch um 457. r------------ Childerich I, f 481. Chlodwig I, f 511. Audofleda, Gemahlin des Ostgothcnkönigs Theodorich. Dietrich I (Theodorich), Chlodonrir, Childebert I, Chlotar I, f 534. f 524. f 558. t 561. Dietbert I, ch 547. Dietbald I (Theodobald), ch 555 kinderlos. Sein Land fällt an Chlotar I. 11. Diese Krone mit dem eisernen Ringe, der einer spätern Sage zit- folge aus einem bei der Kreuzigung des Erlösers verwendeten Nagel ge- fertigt worden war, legte The odelinde nebst den Geschenken des Papstes Gregor des Großen und andern Kostbarkeiten in der von ihr zu Monza er- bauten prachtvollen Kirche nieder. Mit der eisernen Krone wurden nachmals die römischen Kaiser als Könige Italiens gekrönt. 12. Daß Tassilo dem agilolfingischen Geschlechte angehöre, ist außer Zweifel, aber ungewiß ist der Grad, in welchem er mit Garibald I verwandt gewesen. 13. Der heilige Gallus gründete das hochberühmte Benediktiuerkloster St. Gallen in der Schweiz, während dessen Schüler Theodor und Magnus (Apostel des Allgaues) den Grund zu den Benediktiner-Abteien Kempten und S>t. Mang in Füßen legten. 14. Daß Theodo I ein Sohn Garibalds Ii gewesen, kann nicht nach- gcwiesen werden. Wir kennen denselben nur aus der Biographie des heil. Emmeram, die den Bischof Aribo von Freysing (764—782) zum Verfasser hat. 15. Herzog Theodo Ii hatte noch einen vierten Sohn, Namens Odilo (Utilo), von dem in den Annal. Francov. Eginhardi bei Bouquet Tom. Y. p. 106 gesagt ist, daß Sunnehilde, die Tochter des Theodoald und der Walterade seine Nichte (neptis), also seines Bruders Kind war: Grifo matrem habuit Suanihildem, neptim Odilonis Baioariorum ducis. Dieser Odilo (Utilo), in zweiter Ehe erzeugt, war zur Zeit der Theilung entweder noch nicht geboren, oder gewiß noch unmündig und deshalb zur Regierung noch nicht fähig. 16. Siehe die genealogische Tafel auf Seite 442. 17. Der hl. Corbinian, der 717 zum ersten Mal als Glaubensbote nach Bajoarien gekommen, war geboren zu Chartres an der Orge (Oastruz) im mittelalterlichen Gaue des heutigen Melun Frankreichs. 18- Sein Leichnam, der anfangs gegen seinen letzten Willen in Frey- sing beigesetzt worden war, wurde am dreißigsten Tage nach seinem Tode nach Mas es gebracht. Bischof Aribo ließ 770 seine Reliquien in feier- lichem Zuge nach Frey sing zurückbringen. 19. Die fränkischen Annalisten nennen nur zwei Söhne des Tassilo, den Theodo und den Theodobert, und lassen beide in Klöster wandern l Annal. Nac.. ad. A. 788), aber das Chronicon 8. Petri in Salzburg ed. 1772p. 176 enthält die Namen von vier weiteren Söhnen, Catan, Engl- frul, - Gepahard, Engilvan, und von drei Töchtern, Ilrodrud, Adalpircb, Cotade, von welchen die zwei letzteren den Schleier nahmen. 20. Siehe die auf Seite 445 stehende genealogische Tafel der Deutsch- Karolinger und der Luitpoldinger (Grasen von Scheyern).

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 14

1868 - München : Lindauer
14 Bajoarien unter bcn Agilolf. Hugibert u. Odilo. der Spitze eines longobardischeu Heeres von Süden her in Ba- joarien ein und eroberte Botzen, Majes und das ganze Etschthal, der Majordom Karl Martetl dagegen drang vom Rheine her zweimal in Grimoalds Gebiet ein und brachte es einem großen Theile nach in seine Gewalt. - Nachdem Grimoald auf der Flucht durch die Hand eines Meuchelmörders (729) umgekommen war, kam ein Friede zu Stande, welcher dem Hugibert das Herzogthum Bajoarien gab mit Ausnahme von Tyrol, welches von den Longobarden besetzt blieb. Grimoalds Wittwe Pilitrude fiel in die Hände Karl Martells, welcher sie und ihre Stieftochter Sun Hilde mit sich führte und letztere zur Frau nahm. § 13. Herzog Hugibert (beherrscht von 725 — 729 den von seinem Vater ererbten Theil Bajoariens, und von 729—737 das ganze Bajoarien) vermochte den hl. Corbinian zur Rückkehr von Majes nach Freysing, allein Corbinian starb bald darauf am 8. September 730 1s). Um das Christenthum nicht wieder in Verfall gerathen zu lasseil, suchte der Herzog den Engländer Wienfried, Bonifazius genannt, für Bajoarien zu gewinnen. Dieser um ganz Delltschland hochverdiente Mann, der bereits 716 den Friesen, und nach seiner zweiten Rückkehr voll Rom im Jahre 723 den Hessen und Thüringern das Evangelium verkündigt hatte, traf im Jahre 735 wirklich in Bajoarien ein lind eröffnete hier feine apostolische Wirksamkeit damit, daß er die von dem Priester Ehrenwulf verbreiteten Jrrlehreil unterdrückte. Zu eben dieser Zeit zog er den Sohn adeliger Eltern, den in Kirchen- und Staatssachen so berühmt gewordenen Sturm oder Sturmio an sich, der später (744) in Gemeinschaft mit ihm das Kloster zil Fulda, das vornehmste aller Benediktinerklöster, gründete. Nach einem Jahre verließ Bonifazius Bajoarien und trat (738) seine dritte Reise nach Rom all, wohin ihill die Kunde von dem 737 erfolgten Tode des Herzogs Hugibert folgte. § 14. Nach Hugibert regierte in Bajoarien dessen Oheim Odilo (Otilo, Utilo) (737-748), Thcodo's Ii vierter und
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