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1. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 125

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
58. Die Schneestürme in den Schweizer Gebirgen. 125 nackte Felswände, die wegen ihrer steilen Höhe nicht fähig sind, dauernden Schnee zu tragen. Zwergartige Gewächse, be- sonders Moose beleben diese Region oft noch bis zu einer Höhe von 10,500 Fuß; aber bis zu 11,000 Fuß scheint sich hier im Alpenlande kein Leben zu versteigen. Ueber diese Vegetationsgrenze hinaus er- heben sich nur noch einzelne Riesengipfel, deren Gesichtskreis, wie von dem Mont- blanc und Groß-Glockner, an 40, 50 und 60 Stunden weit über die Erde reicht. 58. Die Schneestürme in den Hochalpen. Zu den ungestümsten und schrecken- erregendsten Naturerscheinungen des Hoch- gebirges gehören die Schneestürme. Von ihrer Heftigkeit und Gewalt und von der Menge des durch die Lüfte getragenen Schnee's, wovon oft binnen wenigen Mi- nuten kurz vorher noch sichtbare Wege gänzlich vergraben und fußhoch bedeckt werden, kann nur derjenige sich einen lebhaften Begriff machen, der die wilden Kraftäußerungen der Elemente im Ge- birge schon in anderer Weise kennen lernte. Der Schneesturm in den Alpen ist eine ebenso furchtbare atmosphärische Erscheinung als der Samum der Wüste. Wie hier der rasend einherbrausende Wind der Wüste unberechenbare Milliar- den glühend heißer Sandkörnchen empor- hebt und in jagender Flucht durch die Lüfte trägt, tiefe Mulden hier aufwühlt, um neue, vorher nicht dagewesene haus- hohe Hügel dort abzuladen: — so erfüllt der Schneesturm die Luft auf große Ent- fernungen hin mit dichten, ringsumher Alles verfinsternden Wolken kleiner, feiner Schneekrystalle, die Alles durchdringen, an Alles sich einbohren und mit der Atmosphäre eine völlig verschmolzene Masse zu sein scheinen. Der Schnee des Hochgebirges ist so- wohl nach Gestalt und Umfang, als nach Dichtigkeit und Schwere seiner einzelnen Theilchen verschieden vom Schnee der Tiefebene und des Hügellandes. Während der Schnee der Tiefebene große, breite, fette Flocken bildet, entstanden durch die Vereinigung vieler Eissterne, welche lang- sam, gleich von den Windwellen getra- genen Fallschirmchen aus der Höhe nie- derschweben, so verhält es sich mit dem Schnee der Hochebene ganz anders. Er ist viel feiner, mehliger oder eigentlich sandähnlich, trockener und darum beweg- licher; er besteht aus kleinen Nüdelchen oder keilförmigen Pyramiden, die mit einer ganz andern Geschwindigkeit die Luft durchschneiden als die mehr Raum einnehmende Schneeflocke. Bei der un- gemeinen Feinheit der einzelnen Körper- chen des Hochschnees ist es aber auch vor- nehmlich deren große Trockenheit, welche sie auszeichnet. Diese ist Folge der in den oberen Regionen während des ganzen Jahres fast ununterbrochen herrschenden niederen Temperatur. Im normalen Zustande ist der Hochschnee so spröde und körnig, daß er sich eben so wenig zusammenballen läßt, wie eine Hand voll trockenen feinen Sandes. Mit diesem Material treibt nun der Wind auf den Höhen und in den Einsattelungen des Gebirges, welche 5000 Fuß übersteigen, sein schrecken- erregendes Spiel, packt plötzlich einige hunderttausend Kubikklafter dieses feinen Eisstaubes, wirbelt ihn spielend hoch, hoch in die Lüfte empor, und überläßt es der dort herrschenden Windrichtung, ihn wieder in Form des dichtesten Schnee- falles oder zerstreut als glitzernden Eis- nadel-Regen abzuschütteln, wo es ihm beliebt. Der „Montblanc raucht seine Pfeife," sagen die Thalbewohner jener Gegend, wenn's von der Schneekuppel dieses höchsten europäischen Berges bei hellem, tiefblauem Himmel wie Dämpfe aufsteigt und leise verweht wird. Oder der Wind hebt irgend eine Ladung solch trockenen Hochschnees auf und schleudert ihn in tiefere Bergbecken oder Uebergangs- punkte, so daß mühsam aufgeschaufelte Hohlwege binnen wenigen Minuten wie- der so verschüttet sind, daß viele Arbeiter tagelange Zeit nöthig hätten, um einen Weg durch diese Masse Schnee zu bahnen. Darum läßt sich auch zwischen diesen bösartigen Neckereien des Windes und dem Fall der eigentlichen „Staublawinen"

2. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

3. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 140

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
140 Ii. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde. Dampf aufwallt. Einige kleinere Oeff- nungen sind daneben. Am Fuße dieses kleinen Kraters bemerkt man an ver- schiedenen Stellen, deren Zahl sich ver- mehrt, sobald es dunkel wird, das Feuer der Erde. Wie düsterrothe Kohlengluth sieht man hier das Gestein des Berges brennen: zwischen dem Feuer hin ziehen sich Lagen der schwarzen, mit gelbem Schwefel überzogenen Erde. Die innere Wand des Kraters ist steil und gewährt dem Auge eine gar wilde, schauerlich öde Ansicht. Wendet man sich um, so liegt der ganze Meerbusen in aller seiner Pracht vor uns aufgerollt. Links die Felsen- küste von Castella mare bis zur Punta della Campanella; vor uns tief unten die prächtigen Villenstädte am Fuße des Berges an der Küste, rechts Neapel und seine Gärten und Landhäuser und im Hafen der Stadt die Kriegsschiffe wie zusammen geworfene schwarze Punkte. Viele Städte und Inseln liegen um uns und vor uns im röthlichen Brande des Abendscheines, mit Violett und tiefem Blau durchdunkelt, und das unbewegte Meer ist wie ein gewaltiger Silberstrom durch ihre blühenden Küsten ausgegossen. Unter unsern Füßen brüllt der Don- ner der Erde, dumpf wie der Kanonen- gruß ferner Meerschiffe; bald tiefer, dumpfer, grauenvoller, wüthender, ein Getöse hohl zusammenschlagender Felsen- berge. Ein Athemzug der Stille, und der dichte graue Dampf, der über der Oeffnung des Vulkans auf dem Gipfel des kleinen Kegels schwebt, röthet sich, röthet sich heißer, glühender, brennender. Ein breiter Flammenstrahl fährt sausend, zischend, rollend empor; ein Strauß gluthsprühender Steine und Asche steigt 65. Marseille Der Weg von Avignon nach Mar- seille, welchen man jetzt in 4—5 Stunden zurücklegt, während man früher eine volle Tagereise brauchte, zeigt uns die Provence von ihrer wenigst erfreulichen Seite. Nasch durchschneidet man die quer sich durchschiebenden nackten Felsenrippen, die letzten Ausklänge der Alpen. Dumpf funkelnd über das Feuer hinaus in die Nacht und fällt rings auf den kleinen Kegel nieder, wo die Feuerbälle ver- dampfen und langsam erkalten. In Zwi- schenräunien von etwa 10 Minuten wie- derholt sich immer dasselbe Schauspiel. Die Sterne sind aufgegangen; sie blitzen ihr stilles Silberfeuer durch das schwarze Blau. Nicht Sterne, Sternen- meere brechen quellend aus dem weiten hohen Himmel, daß er ganz in mildem Feuer steht, und tief drunten schmiegt sich das Meer, wie ein zauberisch leuch- tender Milchsee, an die finsteren starren Felsen der Erde und an die weichen sanften Küsten der Vorgebirge und der Inseln. Wie eine mit Goldsternen ge- stickte Weltfahne hängt die Milchstraße über den Golf hin und über Capri, das wie ein düsterer, drohender Schatten am Horizonte liegt, in's Meer hinunter, dessen duftender Spiegel die eingesogenen Strahlen wallend wieder ausgießt. Eine zweite Milchstraße zahlloser, funkelnder Sterne zieht das lichte lange Neapel um den Wundergolf, und die dunkle See leuchtet die Schimmer der Erde wieder. Heilig und hehr ist die Nacht, wann sie Schlaf und Todtenstille über unermeß- liche Länder streut, aber dreimal hehr und heilig ist sie hier: Schweigen um- her, über uns hoch ausgespannt der Sternenhimmel, hell und friedlich, unter uns tief ein anderer Sternenhimmel im feuchten Meere und Hunderttausende schlafend darum gelagert; den Donner der zitternden Erde unter unseren Füßen und den heißen tobenden Kampf des nagenden Elements in den hochgehenden Flammen des Abgrundes und ringsum die schrecklichen Spuren seiner Zerstö- rungswuth und namenlose Verödung. rd die Bastiden. braust die Lokomotive in den Einge- weiden des Berges fort; fast scheint es, daß sie den Ausweg aus diesem dunklen unterirdischen Gewölbe nicht mehr finden werde. Endlich tagt es, und wir treten auf einmal in einen reich bebauten Gar- ten Gottes. Landhaus reiht sich an Landhaus, dicht gedrängt stehen die süd-
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