27
der uns zugekehrten Mondshalbkugel entdeckt, von denen
viele von einem wallartigen Ringgebirge umgeben sind
und von deren tiefstem Grunde sich öfters ein Cen-
tralberg erhebt, der freylich bey weitem nicht die
Höhe des äußern Ringgebirges erreicht. Gar häufig
bemerkt man, daß solche Ringgebirge von andern,
offenbar später entstandnen ihrer Art, durchbrochen
und verändert sind. Der Vermuthung, daß derglei-
chen Einsenkungen von der Wirkung eines vielleicht ^
noch jetzt fortwährenden vulkanischen Feuers herrühr-
ten, steht gar Vieles entgegen; was man von der
Beobachtung eines vulkanischen Feuers aufl der Mond-
fläche hin und wieder behauptet hat, das beruhet
allem Anschein nach auf Mißverständnissen und auf
Selbsttäuschung.
Außer den dort gewöhnlichsten kesselförmigen Ein-
tiefungen und ringförmigen Gebirgswällen zeigen sich
auf der Mondfläche einzelne, wenn auch meist bald
wieder abbrechende, geradlinigere Höhen und Hügel-
züge. Dabey auch rinnenförmige Eintiefungen und
Lichtstreifen, deren stärkerer Glanz nur von der fe-
steren Beschaffenheit der Masse herrühren kann, aus
welcher sie bestehen. Denn das was den einzelnen
Stellen der Mondfläche, von der Erde aus gesehen,
ihre verschiedene Färbung giebt, das ist nicht nur
die höhere oder tiefere Lage, so daß z. B. die Berge
heller, die Ebenen dunkler erscheinen, sondern ohn-
fehlbar auch die Beschaffenheit der Masse, die wir
an jenen Theilen der Oberfläche erblicken, so daß
die dichtere Masse uns glänzender, die minder dichte,
oder auch die von vielen kleinern Eintiefungen durch-
zogene sich uns dunkler darstellt.
i
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
107
Das Landgewässer.
Die Quellen.
H. 74. Wie ein Stein oder eine Metalltafel,
welche wir aus der Winterkälte hereinbringen in ein
geheiztes Zimmer, von Wasserdunst anläuft, der sich
zu Tropfen verdichtet, welche an der Oberfläche eines
solchen kalten Körpers hinablaufen, so bildet sich an
den dichten, kalten Felsenmassen unsrer Gebirgshöhen
der größeste Theil der Quellen. In der Lust ist
beständig ein dampfförmiges Wasser enthalten, obgleich
wir wegen seiner luftartigen Durchsichtigkeit dasselbe
nicht bemerken, dieses wird von den Gebirgen ange-
zogen, verdichtet sich wieder zur tropfbar flüssigen
Form und senkt sich dann allmälig in den Ritzen
und Klüften der Felsen hinab, bis es eine feste
Grundlage antrifft, auf welcher es sich sammelt und
als Quelle ans Tageslicht hinausfließt.
Wo sich, wie in einigen stark zerklüfteten Kalk-
gebirgen, keine solche feste Grundlage findet, da kann
auch kein Quell entstehen, darum haben die Bewoh-
ner mancher unsrer Kalkgebirgsgegenden oft gar kein
quellendes Wasser in ihrer Nähe, sondern nur jenes,
das sie bey Regenzeit in den Cisternen sammlen.
Der Wasserdamps wird zwar auch von ihren Felsen-
bergen angezogen und senkt sich, mit den Feuchtig-
keiten des Thaues und Regens in den Klüften nie-
der, da er jedoch erst tief unten, in den Thälern
eine feste Grundlage findet, sammelt er sich hier
und kommt dann meist in sehr starken Quellen zum
Vorschein.
Eine desto größere Zahl von Quellen findet
/
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
oder Miniren zu Tage gefördert und deßhalb Mi-
neralien genannt.
3. Gras, Kräuter, Sträuche, Bäume und alle
Arten von Gewächsen wachsen aus der Erde hervor,
bekleiden Berg und Thal mit ihrem freundlichen Grün
und mit den lieblichen Farben ihrer Blüthen, und
erfreuen uns mit den mannigfaltigsten Früchten; sie
können ihre Stelle nicht verändern, aber der Mensch
kann sie zu seinem Gebrauche, wohin er es für gut
findet, verpflanzen, und sie werden mit dem gemein-
schaftlichen Ausdrucke: Gewächse oder Pflanzen
benannt.
4. Die Thiere, das Vieh und Wild in
Feld und Wald, die Vögel in der Luft, die Fische
im Wasser und die übrigen Thiere, können sich frey
hin und her bewegen, ihre Nahrung aufsuchen und
mit dem Munde zu sich nehmen.
5. Hier müßt ihr euch nun vor Allem wohl
merken, worin Mineralien, Pflanzen und Thiere
hauptsächlich won einander unterschieden sind.
6. Die Mineralien haben weder Leben noch
Empfindung. Sie wachsen nicht so, wie eine
Pflanze von Innen heraus wächst; sie entstehen aus
Theilen, die von Außen zusammen kommen, wie
zum Beyspiele aus Kalk und Sand der Mörtel ent-
steht, und zu einem Steine erhärtet, wobey allerdings
eine anziehende Kraft der einzelnen, gleichartigen
Theile mitwirkt, welche die regelmäßige Gestalt, oder
Krystallisation vieler Steine hervorbringt.
7. Die Pflanzen haben Leben, aber keine
Empfindung. Sie keimen aus einem Samenkorn
heraus, sprossen und wachsen empor, bestehen aus
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
21
Bäume sich mit den Wurzeln in ihr befestigen, auf-
recht dastehen, und immer höher empor wachsen können.
Mancher der höchsten Bäume steht so unerschütterlich
fest, daß die Stürme ihn eher abbrechen, als mit den
Wurzeln auszureißen vermögen.
Die angemessene Festigkeit des Bodens, die sich
fast allgemein vorfindet, ist auch dem Feldbaue sehr
dienlich. Wäre die Erde fester, so könnte der Pflug sie
nicht durchbrechen; wäre sie weicher, so müßten Pflug,
Pferde und Ackersmann in ihr einsinken. Dieses er-
fährt man bey anhaltend zu trockener oder zu nasser
Witterung.
11. Die verschiedenen Gewächse fordern einen
verschiedenen Boden, wenn sie wachsen und zur
Vollkommenheit gelangen sollen. Auch dafür ist ge-
sorgt. Die genannten dreyerley Erdarten sind auf so
mannigfaltige Weise gemischt, daß eine große Ver-
schiedenheit des Bodens daraus entsteht. Da enthält
denn ein Boden mehr Kalkerde, ein anderer mehr
Thon, wieder ein anderer mehr Sand. Im sandigen
Grunde, wo Eichen nicht gedeihen, da erwachsen Tan-
nen zu einer ungeheuren Höhe; wo Weizen nicht fort-
kommt, gedeiht Haber, und die Kartoffeln, die wir
auch Erdäpfel oder Erdbirnen nennen, werden da sehr
gut und schmackhaft. Der Landman weiß dieses sehr
wohl, und versteht sich darauf, den rechten Boden zu
wählen, oder schlechten, zum Feldbau nicht wohl taug-
lichen Boden durch Vermischung mit andern Erdarten
zu verbessern.
12. Wenn wir nun eine wohlgebaute Getreidebene
oder die reichen Weinberge, einen blühenden Garten
oder die grünen waldigen Berge betrachten — müssen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]