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1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 30

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 30 — seinen schmalen auf- und absteigenden Gassen. Tie Burg ist wohl erhalteu und einen Teil des Jahres von dem Fürsten von Beut- heim bewohnt. Es ist die größte Burg unserer Provinz. Von dem viereckigen Turme hat man eine herrliche Aussicht uach alleu Seiten. Tie ältesten Teile der Burg sind wohl schon 800 Jahre alt. Östlich von Bentheim sind im Berge bedeutende Sandstein- brüche, deren Steine viel nach Holland verkauft werdeu. Die Bentheimer Berge sind die letzten Berge nach Westen hin. Sie ziehen sich bis nach dem Flecken Gildehaus, der letzten deutschen Eisen- bahnstation an der holländischen Bahn. Tie übrigen Ortschaften lernen wir durch eiue Wanderung am Ufer der Vechte entlang kennen. Nach der gewerbreichen Stadt Schüttorf ist Nordhorn der nächste bedeutende Ort. Es ist eine Stadt mit einer reformierten und einer katholischen Kirche, sowie mit mehreren Fabriken. Sie liegt unweit der holländischen Grenze am Süd—nord-Kanal, an der Vechte und an der Bahn Bentheim— Neuenhaus. Südlich von ihr geht auch der Ems—vechte-Kanal durch die Vechte ins Holländische, wo er sich bei Almelo an andere Kanäle anschließt. Sehenswert ist nahe bei Nordhorn das ehemalige Augustinerkloster Frenswegen. An der Dinkel liegt kurz vor ihrem Einflüsse in die Vechte die freundliche, stille Stadt Neuen- h a u s. Sie hat eine katholische und eine reformierte Kirche und treibt Ackerbau und Viehzucht, aber ebenso wie Nordhorn auch etwas Schiffahrt, da der Fluß bis hier schiffbar ist. Von Neuen- Haus führt westwärts eine Chaussee nach dem Torfe Uelsen und ostwärts eine andere über das in fruchtbarer Gegend liegende Veldhausen nach Stift und Torf Wietmarschen. Tie Vechte weiter abwärts wandernd gelangt man von Hos zu Hof schließlich nach dem Torfe Emblichheim, dem einzigen und letzten größeren Orte in diesem einsamen Winkel unserer Heimat. Vi. Einige Sagen aus dem Oonaörückischen. Wieck und Karl Manq. Es waren einst 2 mächtige Könige: Wittekind und Earolus Magnus. Wittekind, auch König Wieck geuaunt, war noch ein Heide und regierte in nnserm Lande. Earolus Magnus war König der Franken und eiu eifriger Christ. Ter ließ dem Wieck -sagen, er solle seine Götter abschwören. Wieck aber antwortete: -,',Slau mt- de Dünner, wenn ick bat do!" Ta zog Karl aus und wollte den Wieck zwingen. Das Kerlsfcld und die Karlssteine. Da zog Wieck dem Könige entgegen und stritt mit ihm. Karl aber behauptete das Schlachtseld siegreich. Es heißt seitdem das Kerlsfeld. Wittekind wollte sich aber noch nicht ergeben und^sam- Titelte sein Heer von neuem. Karl war in den Hon bei Osna- brück gezogen, um dort die heidnischen Opfersteine zu zerstören. Aber die Steine widerstanden dem Eisen und dem Feuer. Karl ver- zweifelte zuletzt an dem Gelingen und wollte vou dem Versuche

2. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 39

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 39 — Bahnfahrt nach Dissen—rothenfelde. Unser Brackwede! Zug verläßt bei Hörne den Bahnkörper der Haupt- bahn und eilt nun im Dütetale aufwärts über Sutthausen, Malbergen, Oesede, Kloster Oesede nach Wellendorf. Häufig erinnern Schutthalden daran, daß in früheren Jahren in dieser Gegend Steinkohlen gefördert wurden. Rechts winkt der Limberg herüber, in dessen Nähe der Zeppelin- stein den Ort zeigt, an dem im Jahre 1909 ein stolzes Luftschiff durch einen Schneesturm zerstört wurde. Der Zug keucht nun in starker Steigung hinauf nach Hankenberge und überschreitet hier an einer besonders niedrigen Stelle (Sattel) den Teutoburger Wald. An Zementwerken vorüber rollt der Zug nun zu Tale. Oft muß die Bremse in Tätigkeit treten, um die stets wieder größer werdende Geschwindigkeit zu vermindern. Bald sind wir in Hilter. Das große, saubere Dorf hat mancherlei Fabrikanlagen, z. B. Kalköfen, Bierbrauereien und Ziegeleien. Der Zug eilt weiter durch eine fruchtbare Ebene bis zum Bahnhofe Dissen-Rothenfelde, dem End- punkte unserer Fahrt. Bad Rothenfelde. Wenn der Sommer ins Land kommt, begeben sich viele kranke Menschen nach Rothenfelde, um dort Heilung zu suchen. Auch Binder finden, zum Teil unentgeltlich, in den Kinderheilanstalten Unterkunft und Genesung. Rothenfelde liegt in einer Ebene am Fuße des Rothenfelder Berges. Schöne Villen und Gasthöfe, herrliche Anlagen sehen wir dort, wo vor 100 Iahren wenige Häuser standen. Alles das verdankt der Ort den heil- kräftigen Solquellen. Wenn Regenwasser in den Boden einsickert und durch Risse und Spalten in die Tiefe dringt, finden sich die Tröpflein bald zu kleinen unterirdischen Bächlein zusammen. In unserer Gegend liegen aber wahrscheinlich in der Tiefe große Mengen Salz (Steinsalz). Kommt ein Bächlein daran vor- bei, so leckt es daran und wird salzig. Oft tritt dieses Salzwasser von selbst zutage, in den meisten Fällen muß aber der Mensch nachhelfen und ein Bohrloch in die Erde treiben, dann steigt die Sole empor oder wird heraus- gepumpt. Solche Solquellen gibt es in Laer, Melle, Essen und auch in Rothenfelde. Die Quellen in Rothenfelde liefern so viel Sole, daß jähr- lich 70000 Bäder gegeben werden können. Die Sole hat in 100 1 etwa 5—6 1 Salz. Windmühlen und elektrische Kraft pumpen das Salzwasser auf die 10—15 m hohen und zusammen etwa 1 km langen Dornenwände, die man Gradierwerke nennt. In ihnen tröpfelt das Wasser hinab, ver- dunstet zum Teil und wird von mancherlei erdigen Teilen befreit (Dorn- stein). Die Sole wird dann in Salzpfannen so stark erhitzt, daß das Wasser

3. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 52

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 52 — tätigen Gnadenbilde zu beten. Auch Kranke hoffen dort Heilung oder doch Linderung zu finden. Von Rulle an durchfließt die Nette schöne Wälder und kommt dann in das liebliche Nettetal. An beiden Seiten drängen die Höhen sich so dicht heran, daß nur eine enge Schlucht bleibt. Wahrscheinlich hat die Nette dieses Tal im Laufe der Zeit selbst ausgenagt (Ausnagungstal). Hoch oben liegt die Wittekindsburg. Es sind Reste einer Wallanlage, in der Wittekind nach den Kämpfen mit König Karl Schutz gesucht haben soll. Die Nette fließt am Haster Berge und am Kloster Haste vorbei zur Netter Heide, wo sie ein Dücker unter den Kanal hindurchführt. Dann mündet sie in die Hase. Aus der Vergangenheit. Der Süntelstein (Sonnenstein). Nördlich von Vehrte liegt in ein- samer Heide ein 4 m hoher Granitblock, welcher Süntelstein genannt wird. Die Sage erzählt von ihm folgendes: In uralten Zeiten hatte der Teufel in der Venner Gegend sein Reich. Es verdroß ihn daher gewaltig, daß in Venne eine Kirche gebaut wurde. Zornig eilte er zum Gattberge, erwählle einen großen Stein, -schlang eine Kette herum und lud ihn auf seinen Rücken, um den Eingang zur Kirche zu sperren. Aber der Stein war schwer und drückte selbst den starken Teufel tüchtig auf den Rücken, dabei wurde ihm so heiß, daß der Stein von dem glühenden Teufelsrücken eine Höhlung be- kam. So kam der Teufel nur langsam vorwärts. Plötzlich fiel der erste Strahl der Morgensonne auf den Stein, und ein wachsamer Hahn krähte. Da war's mit der Macht des Teufels vorbei. Grimmig stieß er den Stein in den Boden und verschwand. Die Spuren der Kette und des Teufelrückens sind noch heute an dem Stein zu sehen. Bei jedem Sonnen- aufgang aber dreht sich der Stein dreimal um sich selbst. Wie das Christentum in unsere Gegend kam. Unsere Vorfahren, die Sachsen, waren Heiden. In heiligen Hainen, an Steinaltären brachten sie ihren Göttern Früchte, Tiere, ja oft sogar Kriegsgefangene zum Opfer dar. Auch die Karlssteine im Hon sollen eine solche Opferstätte gewesen sein. Da kamen christliche Priester aus dem Süden, um die Sachsen zu be- kehren, und der Frankenkönig Karl zog mit großer Heeresmacht heran. Zornig griffen die Sachsen zu den Waffen. Ihr Führer war Herzog Witte- kind, dessen Burgen in unserer Gegend bei Schagen und bei Rulle lagen.

4. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 33

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Zug schon hält. An den Wagen lesen wir: „Osnabrück-Bielefeld" und steigen flink in ein leeres Abteil Iii. blasse. Stöcke und schirme kommen ins Gepäcknetz. Oben hängt ein Griff. Es ist die Notbremse.- Wir lesen: „Nur in Fällen dringender Gefahr--" also Hände weg! An einem Lederriemen lassen wir ein Fenster herunter. Wir hören Türen schließen, und dann winkt der Beamte mit der weißen Scheibe. Langsam setzt sich der Zug in Bewegung. Die Wagen schüttern einige Male, denn wir fahren durch mehrere Weichen. Rechts liegt das Häusermeer der Stadt, während links der Fledder mit den vielen Gleisen, die Meller Straße und die Lutherkirche vorbeigleiten. Am Kalkhügel vorüber, werfen wir noch einen Blick auf die Wüste. Der Zug wird eiliger und schon sind wir am Sutthauser Gehölz, wo die Jungen die Eichkätzchen jagen und die Mäd- chen im Frühlinge Buschwindröschen und Primeln pflücken. Ein Bahn- wärterhäuschen fliegt vorüber. Ausflügler stehen vor den Schranken und winken, wir aber fahren stolz vorüber. Da gibt es einen kräftigen Stoß! Block Hörne! Wir fahren durch mehrere Weichen links seitwärts und ver- lassen die mehrgleisige Hauptbahn. ,,Peng, Peng, Peng" läutet die Loko- motive, um Fuhrwerke früh genug zu warnen, denn wir fahren ja aus einer Nebenbahn, die keine Schranken hat. Die Lokomotive keucht. Ein Holzarm zeigt nach oben: 1:400. Wir haben also 1 m Steigung auf 400 m Fahrt. Ein L an einem Pfahl bedeutet: Läuten! und schon hören wir wieder: „Peng, Peng, Peng." Links sehen wir Haus Wulften. Dann kommt Sutthausen. Am Park stehen zwei steinerne Riesen. Der Zug hält. Einige Leute steigen aus. Es geht weiter durch die Felder. Da kommen schon die Berge ganz nahe. Ein Zug der Hüttenbahn fährt drüben; unten liegt das Dütetal. Die Bremsen ziehen an. Schnell sieht der Zugführer oder der Schaffner noch die Karten nach, dann hält der Zug in Malbergen. Ein Schwärm von Menschen steigt aus. Wir stehen vor dem Gebäude, der Zug aber fährt weiter. Unsere Fahrt ist zu Ende. Die Düte. Weit östlich von Malbergen, am Honsbergs etwa, quellen kleine Wässertem aus dem Waldboden, vereinigen sich mit anderen und eilen hastig zu Tal. Das ist der Anfang oder die Quelle der Düte. Die Tröpflein haben es eilig, aus dem Waldesdickicht ins freie Wiesental zu kommen. Ziemlich steil geht es hinab, die Wässerchen haben starkes Gefälle, das hilft ihnen. Anfangs ist das Bächlein noch recht schmal, und wenn wir ihm nachsehen, können wir bequem den linken Fuß auf sein linkes Ufer und den rechten Fuß Quf sein rechtes Ufer stellen. Aber schon bei dem alten Kloster Oesede, wo 3

5. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 45

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 45 — lässiger Boden. Acker-, Wiesen- und Waldboden ist durchlässig, denn Regenroasser dringt schnell ein; Wir brauchen nur ein tiefes Loch im Garten auszuwerfen, so sammelt sich in ihm durchgesickertes Wasser. Man nennt es Grundwasser. Auch auf den Bergen dringt das Wasser in den Boden ein und kommt dann durch Spalten und durchlässiges Gestein, z. B. Kalkstein, immer tiefer; es sammelt sich schließlich auf einer undurch- lässigen Schicht und fließt nach der abschüssigen Seite weiter. Wo diese Gesteinsschicht zutage tritt, sprudelt das Wasser als Quelle hervor. Das ist meistens an den Bergen der Fall. Die meisten Quellen liegen daher am Fuße der Berge. Das Elsetal. Flußgabelung. Wenn der Regen auf das Dach eines Hauses fällt, so wird er gezwungen, nach zwei Seiten abzufließen. Die Dachfirst scheidet die Wassertropfen voneinander. So trennen auch Bergzüge, wie der Teutoburger Wald> die Gewässer, sie bilden eine Wasserscheide. Manch- mal fehlt eine solche trennende Höhe. Die Gegend ist so eben, daß das Wasser fast fließen kann, wohin es gerade will. Eine solche Ebene erreicht die Hase in der Nähe des alten Dorfes Gesmold. In raschem Laufe ist sie von der 160 m hoch gelegenen Quelle nach 10 Km auf 80 m herabgestiegen und hat etwa 2—3 m Breite erreicht. Da werden ihre Gewässer uneins. Ein Drittel wendet sich nach Osten, nimmt den Uhlenbach auf und heißt Else, während der Rest als Hase nach Norden weiterfließt. Eine solche Flußteilung nennt man Flußgabelung (Bifurkation). Sie kömmt selten aus der Erde vor. Neben dem am Fuße des Beutling (220 m) gelegenen Welling- holzhausen ist Gesmold ein häufig besuchter Ort. Das nahe gelegene uralte Gut gehört den Herren von Hammerstein, mit denen unsere Stadt in alten Zeiten manchen Streit ausgefochten hat. Melle und seine Berge. Eine dreiviertelstündige Fahrt auf der Bahn Osnabrück—löhne bringt uns nach der Stadt Melle. Am Bahnhofe liegt eine Fabrik neben der anderen. Da werden Maschinen, Möbel, Fleischwaren, Wichse, Kunst- dünger und andere Dinge hergestellt. Meller Streichhölzer sind uns allen wohlbekannt. Auch das Solbad muß genannt werden. Melle hat etwa 4000 Einwohner. Das Wappen der Stadt ist ein Rad mit vier Speichen O. Die hügelige Umgebung hat fruchtbaren Boden, sie ist daher dicht be- wohnt. Stolze, saubere Bauernhäuser und freundliche Dörfer (Neuen- kirchen, Riemsloh) zeigen, daß Armut hier nicht zuhause ist. Auch die

6. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 56

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 56 — schädigung verlangten, baute man Klärteiche, in denen das Wasser sich reinigen sollte, bevor es in die Hase floß. Die Wassermassen wurden aber immer größer, daher mußte man schließlich den Betrieb einstellen und das Bergwerk verlassen. Wie die Steinkohle in die Erde hineingekommen ist, das hat keines Menschen Auge gesehen. Es ist gewiß schon sehr lange her. Man oermutet, daß dort, wo heute der Piesberg steht, einst ein gewaltiges Moor mit riesi- gen Wäldern gewesen ist, welches dann durch Wasserfluten mit Sand und Schlamm zugedeckt wurde. Man findet nämlich in der Kohle Abdrücke und Reste von allerlei Pflanzen. (Museum.) Woher unsere Pflastersteine kommen. Schon von weitem er- kennt man am Südabhange die stufenartig übereinanderliegenden Stein- brüche. Da wird der harte Kohlesandstein gebrochen. Maschinen treiben Bohrlöcher in die Felswände, die mit Schießbaumwolle gefüllt werden. Bei der Entzündung brechen dann unter gewaltigem Getöse die harten Felsen in Trümmer zusammen. Arbeiter eilen herbei und füllen die Wagen, die dann an einem Drahtseil den Bremsberg hinunterrollen zur Halle, wo Steinhauer die viereckigen Pflastersteine herstellen, welche die meisten Straßen unserer Stadt bedecken. Die kleineren Gesteinstrümmer werden gemahlen, mit Zement vermengt und zu einem Kunstsandstein, Durilit, gepreßt. Aus Durilit macht man Rohre, Stufen, Fensterbänke, Kanten- steine u. a. m. Das Gebäude der Handelskammer in Osnabrück ist aus Durilit gebaut. Pflastersteine und Durilit werden weit verschickt, sogar bis ans Meer. Bald wird man auf dem Kanal billiger und besser verladen und ver- senden können. Am Piesberge werden über 2000 Arbeiter beschäftigt - viele sind aus Italien und anderen fremden Ländern. Aufgaben: 1. Miß auf der Landkarte a) die Entfernung vom Penterknapp bis zum Huntetal, b) von Osnabrück nach Essen, e) von der Huntequelle bis zum Dümmer! 2. Welche Berge im Wiehengebirge und den daneben liegenden Höhen sind genannt worden? 3. Berechne nach dem Fahrplan Fahrzeiten und Fahrpreise nach den einzelnen Stationen der Bahn Osnabrück-Bohmte! 4. Zeichne die Haupt- züge des Wiehengebirges, die Bäche und Flüsse desselben! Regierungsbezirk Osnabrück. Der Zweigkanal. Aufgabe: Beobachte das Leben im Hafen, wie ein Schiff durchgeschleust wird k Osnabrück ist neuerdings eine Hafenstadt geworden. Zwischen Ger- trudenberg und Westerberg ist in den letzten Iahren ein Hafen gebaut, der

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 23

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 23 — grüßung. Neue Fahrgäste eilen die Wagen entlang, um sich einen Platz zu sichern. In einem Wagen sehen wir weißgedeckte Tische. Es ist der Speise- wagen. Die Reisenden können durch den ganzen Zug gehen (Durchgangs- zug, V-Zug) und während der Fahrt essen. Jetzt schließen die Schaffner die Türen. Der Bahnhofsvorsteher mit der roten Mütze winkt mit der Scheibe. Der Zugführer pfeift. Fauchend und qualmend zieht die mächtige Lokomotive an. Langsam rollt der Zug aus dem Bahnhof. Bald nimmt unser Zug seinen Platz wieder ein, und wir fahren hinaus in den schönen Teutoburger Wald. Aufgaben: 1. Wieviel Bahnhöfe hat Osnabrück? 2. Erkläre: Personenzug, Schnellzug, V-Zug! 3. Wohin bist du schon gefahren? 4. Wie lösest du eine Fahrkarte? Auf dem Güterbahnhof. Aufgaben: Beobachte den Güterzug, das Ein- und Ausladen auf dem Güter- bahnhof, das Verschieben der Güterwagen! Dem Hauptbahnhof gegenüber liegt im Fledder der Güterbahnhof. Er erstreckt sich fast bis nach Lüstringen. Die Mitte nimmt ein großer Güter- schuppen ein. Nach beiden Seiten verlaufen zahlreiche Schienenstränge. Eifrige Tätigkeit, die auch bei Nacht nicht ruht, herrscht hier. Alle Augen- blicke schleppt eine pustende Lokomotive einen langen Güterzug herbei. Und was bringt er nicht alles! sohlen und Holz, Kalk und Zement, Eisen und Petroleum, Heu und Stroh, Schweine, Kühe und Pferde, Kisten, Kasten, Fässer und Ballen aller Art. Kaum ist die große Maschine zur wohl- verdienten Ruhe in den Lokomotivschuppen gefahren, da beginnen ihre kleinen, flinken Schwestern ihre Arbeit. Bald ist der lange Zug in Teile aufgelöst. Einige Wagen stehen schon am Lagerschuppen, wo das Stückgut aufbewahrt wiro; andere werden an die Viehrampe geschoben; wieder andere werden zu neuen Zügen zusammengesetzt. Neubeladene Wagen mit land- Wirtschaftlichen Maschinen, mit Piesberger Steinen, mit sorgfältig verpackten Möbeln werden angehängt. An den letzten Wagen werden die roten Laternen angezündet, eine Maschine fährt vor und keuchend zieht sie ihre Last von 50 Wagen durch die vielen Weichen aus dem Bahnhof. Der östliche Stadtteil. Östlich von der Eisenbahnlinie liegen die meisten Fabriken unserer Stadt. Wir erkennen sie an den vielen hochragenden Schornsteinen. Vor etwa 15 Iahren standen im östlichen Stadtteil noch fast gar keine Häuser. Die ältesten Straßen sind die Bohmter Straße und die Buersche Straße, zwischen denen der Klushügel liegt. Jetzt sind bereits eine ganze Anzahl Straßen mit vielen neuen Häusern angelegt.

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 25

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
25 — über den Schinkelberg hinweg, von dem man einen schönen Blick auf di? im Tale liegende Stadt hat. Aufgaben: 1. Suche auf der Skizze die Fabrikanlagen, die du auf dem Unter-- richtsgange kennen gelernt hast! 2. Suche die wichtigsten Straßen auf und be- stimme ihre Richtung! 3. Zeichne die Skizze nach! 4. Form? sie im Sandkasten! Wie Osnabrück beleuchtet wird. Aufgaben: Beobachte, wie die Straßenlaternen angezündet, gereinigt werden, die Stichflamme, die Gasbehälter auf dem Gaswerk, eure Gasuhr, wenn das elektrische Licht eingeschaltet wird! Wenn der Abend kommt, werden die Straßenlaternen angezündet. Das- besorgt der Laternenanzünder. Mit seinem langen Stock dreht er flinc den Haupthahn an der Laterne auf, und die kleine Flamme (Stichflamme) die den ganzen Tag brennt, entzündet sofort die Hauptflamme. Gegen Mitternacht wird ein Teil der Laternen ausgelöscht. Morgens putzt der Laternenmann die Glasscheiben und sieht die Glühstrümpfe nach, damit abends die Reihe hell erstrahlt. In den Laternen brennt Leuchtgas. Dieses wird auf dem Gaswerk aus Steinkohlen hergestellt und in großen Gasbehältern (Gasometern) auf- bewahrt. Durch die Gasrohre unter den Straßen wird es zu den Laternen und in die Häuser geleitet. Das Gas, das wir im Hause gebrauchen, strömt durch die Gasuhr. In der Großen Straße und in der Krahnstraße brennen elektrische Bogenlampen. Die Kraft für das elektrische Licht wird auf dem Elektrizitäts- werk gewonnen und durch unterirdische Drähte (Kabel) fortgeleitet. Aufgaben: 1. Zeichne eine Straßenlaterne! 2. Wozu wird das Gas im Hause gebraucht? 3. Wie können Gas und Petroleum gefährlich werden? Auf dem Schlachthof. Aufgabe: Beobachte einen Schlachterladen in eurer Straße! Neulich war Viehmarkt. In langen Reihen standen auf dem Markt- platz hinter dem Schlachthof Ochsen, Rinder, Kälber und Schafe zum Ver- kauf. Auf den Wagen quiekten Ferkel, grunzten fette Schweine. Viehhändler und Schlachter in langen weißen Kitteln gingen von Stand zu Stand. Überall Handeln und Feilschen, Verkauf und Kauf, der mit Handschlag besiegelt wurde. Die Schlachter führen das Vieh zum Schlachthof, wo unsere Stadt mit Fleisch versorgt wird. Schon am frühen Morgen holen die Gesellen die geschlachteten Tiere auf kleinen, flinken Wagen in den Laden. Im

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 31

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 31 — Gang zum Schölerberg. Über die Iburger Straße am Iohannisfriedhöf und der Lutherkirche vorbei wandern mir zum Schölerberge. Im Hochwalde führen schattige Wege zum Spielplatze, von dem wir Osnabrück und besonders das Stahl- werk sehen können. Eine Höhenmarke aus dem Gipfel des langgestreckten Berges erzählt uns, daß dieser 126 m hoch ist. In dem Steinbruche werden Kalksteine gebrochen, die hier und an vielen anderen Orten unserer Heimat gebrannt werden. Der Kalkofen. Dicht am Bergesabhang steht ein viereckiger Turm. Aus dem runden Schachte steigt leichter Rauch empor. Steinkohlengrus und Kalksteine liegen schichtweise übereinander. Die sohlen glühen, und die Steine knattern. Da kommt auch der Brenner mit seinem eisernen Kipp- wagen, der, mit frischen Kalksteinen gefüllt, auf Feldgleisen leicht heran- rollt. Er schüttet auf. Anten hält ein Fuhrwerk, um den gebrannten Kalk zu holen, der unten aus den Öffnungen herausgeholt und gleich verladen wird. Der gebrannte Kalk ist ein jähzorniger Geselle. Gießt man ihm Wasser auf den Kopf, so braust er gewaltig auf und wird heiß, wie vo; Zorn. Aber bald ist er besänftigt und wird weich wie Butter. Er ist zu gelöschtem Kalk geworden. Mit Wasser und Sand vermengt, gibt er Mörtel, den die Maurer gebrauchen. Wie die Stadt mit Wasser versorgt wird. In früheren Zeiten holten die Bürger das Trinkwasser aus den Brunnen, die auf den freien Plätzen oder neben den Häusern waren. Als aber die Stadt immer größer und die Häuser immer höher wurden, legte man eine Wasserleitung an. Beim Neubau sehen wir, wie vom dicken Hauptrohr in der Straße tief durch den Boden (wegen des Frostes) ein Nebenrohr ins Haus gelegt wird. Hydranten geben auf der Straße dem Sprengwagen und der Feuerspritze Wasser. Auch beim Sprengen der Anlagen wird ein Schlauch an den Hydranten geschraubt. Alles Trinkwasser kommt von den beiden Wasser- behältern aus dem Westerberge und dem Schölerberge. Aber zuerst muß es dort hinaufgebracht werden. Östlich vom Schölerberge, in Düstrup, liegen viele große Brunnen, aus denen durch gewaltige Pumpwerke das Wasser Tag und Nacht herausgesogen und in die Behälter hineingepreßt wird. Hoch vom Berge herab jagen die zahllosen Tröpfchen nun eilig zur Stadt und wieder hinaus in die höchsten Häuser bis zum Krahn in der Küche. Osnabrück hat gutes Trinkwasser. Das ist sehr wichtig;' denn schlechtes Wasser rust böse Krankheiten hervor. Aufgaben: 1. Bilde einen Kalkofen aus Pappe nach! 2. Beschreibe, wie

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 32

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
32 — Kalk gelöscht und Mörtel gemacht wird! 3. Beschreibe, wie die Straße ge- sprengt wird! Von der Landstraße. Vom Schölerberge sieht man im Süden den Harderberg und im Westen den Ziegenbrink. Zwischen den drei Bergen ist eine Vertiefung, die nennt man Tal. Durch das Tal führt die Landstraße von Osnabrück nach Oesede und Iburg. In alten Zeiten waren die Wege auf dem Lande sehr schlecht, denn fast niemand kümmerte sich um sie. Gar oft blieb der Wagen stecken, oder es brach ein Rad auf der unebenen Straße. Erst vor etwa 100 Iahren baute der Kaiser Napoleon in unserer Gegend die erste Landstraße, sie führte von Iburg über Oesede und Osnabrück nach Bremen (Frankfurter Heer- straße). Jetzt werden bei Anlage einer Straße alle Unebenheiten so gut wie möglich beseitigt, damit der Weg recht' glatt und eben wird. Dann legt man grobes Steinbett auf, darauf kommt viel Sand und endlich Fein- schlag. Die Dampfwalze ebnet dann alles ein. Die Straße ist mitten ge- wölbt, damit das Wasser in die Straßengräben abfließen kann. An der Seite stehen Kilometersteine, welche die Entfernungen zwischen den Orten angeben. Ein Kilometer (1000 Meter) sind etwa 1500 Schritte. Erwach- sene gehen einen Kilometer in etwa 10—12 Minuten, Kinder in etwa 15 Minuten. Wo mehrere Straßen sich kreuzen, stehen Wegweiser. An den Landstraßen laufen Telegraphen- und Fernsprechleitungen entlang, Auf den Landstraßen ist nicht so viel Verkehr, wie in der Stadt. Nur hier und dort steht ein Haus, sonst sieht man Wald, Wiese und Feld. Bei Regenwetter sind die Landstraßen oft recht schmutzig, bei trockenem Wetter dagegen wirbeln Autos und andre Wagen viel Staub auf, so daß man lieber auf Feld- und Waldwegen wandert. Durch Besprengen mit Öl oder Teer sucht man in der Nähe der Städte den Staub zu beseitigen. Aufgaben: 1. Forme im Sandkasten ein Stück der Landstraße mit Graben! 2. Erzähle von der Dampfwalze! Heimatliche Landschaft. Bahnfcihrt nach Malbergen. Es ist Sonntag. In der großen Halle drängen sich die Menschen. Wir lösen eine ,,Sonntagskarte" und eilen zum dritten Bahnsteige, wo unser
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