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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 241

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 241 — 8. Die Hawaii- oder Sandwich (sändwitsch)-Jnseln (16 700 qkm, 155000 E.) liegen nahe am n. Wendekreise, 4000 km von Amerika, 8000 von Asien und Australien entfernt. Sie bestehen aus 8 größeren, bewohnten vulkanischen und zahlreichen kleinen Koralleninseln. Die bedeutendsten sind Hawaii (10 600 qkm), Maui (1885 qkm) und Oahu (1550 qkm). Die Inseln enthalten zahlreiche erloschene und noch zwei tätige Vul- kane. Merkwürdig ist, daß diese Berge keine Asche, sondern nur sehr dünnflüssige Lava ausgeworfen haben, weshalb sie auch nicht kegelförmig, sondern flach, schildförmig ansteigen. Die mächtigsten liegen auf Hawaii, der seit Jahrhunderten ruhende Mauna Kea (4210 m) und der Mauna Loa (4200 m), einer der höchsten noch tätigen Vulkane der Erde. Außer dem Gipfelkrater, der einen Durchmesser von 4000 m hat, besitzt dieser Berg noch einen merk- würdigen Seitenkrater von 12 km Umfang, den Kilauea, in dem unaufhörlich flüssige Lava auf- und abwalll. Bald steigt sie hoch empor und bildet einen großen zusammen- hängenden Feuersee, bald tritt sie mehr zurück und löst sich in kleine Becken auf, verschwindet auch wohl zeitweilig ganz. Häufig schwimmen auf der glühenden Oberfläche erstarrte Massen gleich Inseln, die dann wieder untersinken. Das Klima der Hawaii-Jnseln ist weniger heiß als das der andern Gruppen Poly- nesiens. Neun Monate weht der Nordostpassat, der Kühlung bringt und die Landstriche nö. von den Gebirgen reichlich befeuchtet. Hier herrscht darum üppiger Pflanzenwuchs, und bis hoch hinauf sind die Berge mit prächtigen Wäldern bedeckt. Im Gegensatze dazu bilden die Gegenden im Windschatten des Passats trockene, baumlose Graslandschaften. Die Ur- bewohner der Inseln, die Kanaken — ein Name, der später auf alle Südseeinsulaner aus- gedehnt worden ist —, sind bis auf 1/10 (3000) ihrer früheren Volkszahl zusammengeschmolzen. Sie sind ein schöner, kräftiger und gut beanlagter Menschenschlag und haben jetzt ganz europäisches Wesen angenommen. Als die Inseln 1778 durch den Weltumsegler Cook (kuck), den die Eingebornen erschlugen, entdeckt wurden, bestanden auf Hawaii mehrere Fürsten- tümer, die 1810 zu einem Königreiche vereinigt wurden. Die zunehmende Einwanderung von Ausländern und der Rückgang der Eingeborenen führte zu inneren Streitigkeiten, in- folge deren Hawaii 1893 in einen Freistaat umgewandelt wurde. 1898 eudlich ergriffen die Vereinigten Staaten Nordamerikas Besitz von den Inseln. Die Zahl der Ureinwohner wird jetzt weit übertroffen von den Ausländern: Japanern (61000), Chinesen (26000), deren weitere Einwanderung aber jetzt verboten ist, und Europäern, darunter 16000 Portu- giesen. Die Inseln sind in ihren fruchtbaren Gebieten vorzüglich angebaut, und durch künstliche Bewässerungsanlagen werden immer neue Flächen in ertragreiches Land umge- wandelt. Weitaus an erster Stelle steht der Zuckerrohrbau, der 17/18 der Ausfuhr liefert (1906: 102, 1911: 181 Mill. Mk.). Außerdem baut mau Reis, Kaffee, Bananen, Ananas usw. — Die Hauptstadt ist Honolulu (40000 E.) auf Oahu, eine ganz europäisch aus- sehende Stadt mit lebhaftem Handelsverkehr. Übersichtstafel für Australien und Ozeanien. 1. Australien und Ozeanien 9 Mill. qkm, 6,9 Mill. E. 0,8 auf 1 qkm. 2. Das Festland mit Tasmanien 7.6 „ „ 4,7 0,6 „ 3. Neuguinea 785000 „ 840 000 „ 1,1 „ 4. Neuseeland 270000 „ 740000 „ 2,8 „ 5. Britischer Besitz . 8 267000 „ 6 279000 „ 0.8 „ Australischer Bund 7 933 000 „ 4 856000 „ 0,6 „ „ 6. Deutscher Besitz 245000 „ 624000 „ 1,8 „ 7. Niederländischer Besitz 400000 „ 250000 „ 0.6 „ 8. Französischer Besitz 24000 „ 88000 „ 3,6 „ 9. Besitz der Vereinigten Staaten 17 400 „ 170000 „ 10.0 „ Ficl, Erdkunde. Iv. Band. 16

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 371

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 371 — den Friedrich Wilhelmshafen an der Astrolabebai. Das Innere ist von hohen Gebirgen erfüllt und noch wenig bekannt. Ö. von der Astrolabebai zieht an der Küste entlang bis zum großen Hüonbusen das bis 3500 m ansteigende Finisterregebirge. Noch höher ist das dahinter liegende Bismarckgebirge, das Höhen von über 4000 in er- reicht. Ebenes Land findet sich fast nur an den Flüssen, die z. T. große und breite Längs- täler bilden. Die bedeutendsten Ströme sind der Kaiserin Angustafluß und der Ramu, die, jener von Sb., dieser von O. kommend, nicht weit voneinander münden. Der Augnsta- fluß ist bis 960 km weit aufwärts befahren worden und besitzt hier noch eine Breite und Tiefe wie der Rhein bei Mannheim. Beide Flüsse werden jedenfalls in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes noch eine große Rolle spielen. Über Klima, Pflanzen- und Tierwelt sowie die Bewohner ist S. 227—230 das Nötige gesagt worden. Die wirtschaftliche Entwicklung der Kolonie steht noch in den ersten Anfängen. Die Eingebornen kommen für die Gütererzeugung nicht in Betracht. Was die Insel bis jetzt liefert, sind hauptsächlich Erzeugnisse der von Deutschen angelegten Pflanzungen. Den Hauptertrag, etwa 2/3 der Ausfuhr, ergeben die Kokospalmen. Daneben hat man auch Kakao-, Kautschuk-, Kaffee-, Sifalagaven- und Baumwollpflanzungen angelegt, die zu guten Hoffnungen berechtigen. Die Arbeit auf den Pflanzungen wird meist von angeworbenen Chinesen und Malaien besorgt, da die Eingebornen sich nur schwer dazu bewegen lassen. Erst die segensreiche Wirksamkeit der Missionare wird imstande fein, sie zu einem geord- neten, arbeitsamen Leben zu erziehen. Die Zahl der Weißen betrug 1903 nur 826 Per- sonen; darunter waren 72 Missionare und 26 Pflanzer. Die Hauptansiedlnng ist Friedrich Wilhelmshafen an der Ostrolabebai. 2. Der Bismarck-Archipel und die Salomoninseln (57000 qkm, 250000 E.) liegen nö. und ö. von Neuguinea und umfassen ein Gebiet von der Größe der Provinzen Ost- und Westpreußen. Die erstgenannte Gruppe besteht aus zwei größeren, einen Halbkreis bildenden Inseln, Neupommern und Neumecklenburg, und einer großen Zahl kleiner Eilande. Von den Salomoninseln gehören nur zwei, Bongainville (bugängwiel) und Buka, zu Deutschland. Alle diese Inseln sind gebirgig, enthalten noch tätige Vulkane und erreichen in ihren höchsten Erhebungen 2000—3000 m. Dichter Urwald bedeckt die Berge, und an den Küsten ziehen sich vielfach Mangrovewaldungen hin. Die Bewohner sind wie die Neuguineas Papua, aber zur Arbeit brauchbarer. Die wirtschaftliche Ausnutzung der Kolonie durch Pflanzungen und Handel ist weiter vorgeschritten als im Kaiser Wilhelmsland. 1910 lebten 472 Weiße auf den Inseln, darunter 73 Pflanzer und 72 Kaufleute. Die bedeutendsten Pflanzungen befinden sich auf dem nördlichsten Teile Neupommerns, der G az elle- Halbinsel'"). Das Hauptausfuhrerzeugnis ist auch hier Kopra (1909: 1,7 Mill. Mi.). Dazu kommen noch Trepang, ein walzenförmiges, etwa 30 cm langes Seetier, das in China als Leckerbissen geschätzt ist, und Perlmutter. Auf der Gazelle-Halbinsel liegt Rabaul, wo der Gouverneur des Neuguineagebiets seinen Sitz hat. Die folgenden Inselgruppen gehören zu Mikronesien. Über die allgemeine Beschaffen- heit, ihr Klima, ihre Pflanzen- und Tierwelt und ihre Bewohner geben die Ausführungen auf S. 234 und 239 Aufschluß. 3. Die Marianen (1140 qkrn, 13000 E.), liegen in einer langen, ns. gerichteten Bogenlinie, sind meist vulkanischer Natur und enthalten noch tätige Feuerberge. Die süd- *) Der Name stammt von dem deutschen Kriegsschiff Gazelle, das 1875 hier erschien, um die ansässigen Deutschen vor den Angriffen der Eingebornen zu schützen und zugleich die Gelegenheit benutzte, das Meer und die Küsten zu erforschen. 24*

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 69

1912 - München : Oldenbourg
Nordamerika. 69 mitunter völligen Wüstencharakter zeigen. Der Sierra Nevada ist noch die K ü st e n-kette vorgelagert. — Die Gewässer der Plateaus sammeln sich entweder in abflußlosen Seen (Großer Salzsee) oder durchziehen in tiefen Schluchten oder Canons (Kanjons) die Hochflächen und durchbrechen die Einschlußgebirge, so der Columbia im Norden und der C o l o r a d o im Süden. Einen Ersatz für die Unwirtlichkeit des Bodens bietet sein gewaltiger Reichtum an Edelmetallen. Kalifornien liefert Gold und Quecksilber, ist aber auch ein ausgezeichnetes Weizen-, Wein- und Obstland. In Kalifornien gedeiht auch die Riesenzeder oder Mammutfichte, die eine Höhe von 130—150 m erreicht (Kölner Dom 156 m). Siedelungen. An der Küste und zwar an großer, herrlicher Bucht liegt die Hauptstadt Kaliforniens, San Francisco, der wichtigste Hafenort und der bedeutendste Handelsplatz an der gesamten Westküste Amerikas, 400 000 Ein tu. Die Seewege von Australien und Ostasien treffen hier zusammen und finden in der nach New Dork führenden Pazifikbahn (5260 km) ihre Fortsetzung. Die Bevölkerung der Stadt bildet ein buntes Völkergemisch; zahlreiche Chinesen bewohnen ein eigenes Viertel. — Im Süden Kaliforniens: Los Angeles, 330 000 Einw., mit ausgedehntem Anbau von Südfrüchten in der Umgebung. J Das Wunderland am Yellowstone. Im Jahre 1870 durcheilte die Neue Welt die Nachricht von der Entdeckung eines Wunderlandes im Felsengebirge und ein Jahr darauf wurde das Quellgebiet des Hellow-stonefluffes zum Nationalpark der Vereinigten Staaten von Amerika erklärt, das großartigste Vorbild zur Erhaltung der Naturdenkmäler eines Landes. Der Boden des Parkes besteht in der Hauptsache aus vulkanischem Gestein, aus Trachyt und Basalt, wenn es auch keinen einzigen tätigen Vulkan darin gibt; aber heiße Quellen, Geiser, Solsataren, Dampf-ausströmungen und Schlammvulkane stellen gewissermaßen die letzten Zuckungen der erlöschenden Feuerberge dar. Im ganzen sind bis jetzt im Mllowstonepark 3000—4000 heiße Quellen und 71 Geiser bekannt. Die hohe Temperatur der Quellen (bis 121° C) und die Verbreitung der Geiser lassen keinen Zweifel, daß die Erhitzung des Wassers durch vulkanisches Gestein erfolgt, das in mäßiger Tiefe noch einen Teil der Gluthitze bewahrt hat. Es gibt auf der Erde nur drei Gebiete, wo das Geiserphänomen zur vollen Entfaltung gelangt ist: Island, Neu-Seeland und der Mllowstonepark; aber an Zahl und Mannigfaltigkeit der Geiser und Thermen übertrifft der letztere alle. E r i st d a s e r st e S P r i u g -quellen gebiet der Welt. Der merkwürdigste Teil davon zieht am Feuerhöhlenfluß hin (Abb. S. 70), wo ein weithin leuchtendes, blendend weißes Sinterplateau die Aufmerksamkeit fesselt. Breite Bäche blauen Wassers strömen von der Höhe herab und bilden dampfende Wasserfälle. Oben auf dem Rücken des flachen Hügels liegen vier tiefblaue Seen wie in schimmernder weißer Schale. Der größte, mit etwa 100 m Durchmesser, ist die herrlichste unter allen heißen Quellen des Muowstoneparkes und wahrscheinlich der ganzen Welt. Der wunderbar blaue, gegen den Rand smaragdgrüne See liegt bei Hellem Wetter in voller Klarheit vor dem Beschauer und jede kleine, vom Lustzuge oder von aufsteigenden Gasen erregte Welle schillert in allen Farben des Regenbogens. Doch das größte Wunder des Parkes liegt einige Schritte tiefer. Wir stehen plötzlich vor einem Abgrund. Wenige Meter tiefer wogt ein zweiter gewaltiger See von unregelmäßigem Umfang. Zerrissen, geschichtet, llippenartig stürzen sich die Umfassungswände hinab zur Wasserfläche, teilweise überhängend und den wildesten Schlund bildend. Darin wogt das tiefblaue Wasser, eine Fläche von einem halben Acker groß. Trotz der Gefahr hinabzustürzen, lassen wir uns nicht abhalten, so nahe wie möglich heranzutreten, um dieses unvergleichliche Naturwunder ganz in der Nähe zu beschauen. Leichte Dampfwolken flattern

4. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 53

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
> Nordamerika. 53 der Künste die Deutschen obenan. Deutsche waren es namentlich, welche den Yan- kees das Verständnis der Musik erschlossen, die jetzt wie keine andere Kunst drüben das Dasein verschönt. Und endlich blieb auch der von den Deutschen stets hochgehal- tene Idealismus, der Sinn für Familienleben, Rechtlichkeit, Ordnung und Freiheit nicht ohne die wohltätigsten Wirkungen auf das ganze amerikanische Leben. So hat die Union durch die deutsche Einwanderung unberechenbar gewonnen. Das be- stätigt auch das Wort des früheren Präsidenten Roosevelt: „Jedes Einwanderungs- element hat zum Nationalcharakter beigetragen, aber keinem schulden wir mehr als dem deutschen." _.v'\ 0^ C / / ./C » )y , Die Gesamtzahl der Deutschen in/der Union beträgt an 10 bis 11 Mill., also ein Zehntel der ganzen Einwohnerschaft. 1821—1900 sind allein aus Deutschland über 5 Mill. eingewandert. Stark vertreten ist das Deutschtum in den östlichen Industriestaaten, so in New Jork, New Jersey, Pennsylvanien; als die Hauptsitze des D e u t s ch - A m e r i k a u e r t u m s haben aber die nördlichen Mittel st aaten zu gelten, die alle einen mächtigen deutschen Kern enthalten: Ohio, Illinois, Michigan, Minnesota, Iowa (eiöwä), Nebraska bis zu 15—20% der Gesamtbevölkerung, Wisconsin sogar bis zu y3. Im Staa t.s l e b e n haben die Deutschen trotz ihrer großen Zahl nie eine bedeutende Rolle gespielt und zwar hauptsächlich infolge ihrer inneren Uneinig- keit und Zersplitterung. Doch ist in den letzten Jahren vieles geschehen, um den deutschen Geist zu heben. Ein großes Verdienst hieran hat der 1901 gegründete Dentsch-amerikanische Nationalbund. Am Ende des 19. Jahr- Hunderts wurde in 4000 Schulen deutsch unterrichtet. Sehr lebhaft sind die Handelsbeziehungen zwischen der Union und dem'deutschen Reich. Die zwischen beiden Ländern umgesetzten Werte erreichen eine Höhe, wie sie nur der deutsch-russische oder der deutsch-englische Handel auf- weist. Die Einfuhr aus der Union überwiegt aber bei weitem unsere Ausfuhr dort- j.r hin. Eingeführt werden hauptsächlich Erzeugnisse der Landwirtschaft (Baumwolle. Q ){ Getreide usw.) und des Bergbaues^Kupfer, Erdöl, Blei usw.). Unser hervor- ^ rag'erfte"§.....Baumwollgewerbe und unsere hochentwickelte elektri- ^ jche Industrie, die viel Kupfer benötigt, sind gg-M von den Ver. Staaten abhängig. Die Ausfuhr nach der Union umfast zumeist Industrie- erzeugnisse. Dm-2iegeu_hmmlsbeziehungen beider Länder entspricht auch ein gewaltiger Schiffsverkehr. // ^/Däs Wunderland am Aellowstone. Im Jahre 1870 ^mcheilte die Neue Welt die Nachricht von der Entdeckung eines Wunderlandes im Felsengebirge und ein Jahr darauf wurde das Quellgebiet des Yellow- stoneflusses zum Nationalpark der Vereinigten Staaten von Amerika erklärt, das groß- artigste Vorbild zur Erhaltung der Naturdenkmäler eines Landes. Der Boden des Parkes besteht in der Hauptsache aus vulkanischem Gestein, aus Trachyt und Basalt, wenn es auch keinen einzigen tätigen Vulkan darin gibt; aber heiße Quellen, Geiser, Solfataren, Dampf- ausströmungen und Schlammvulkane stellen gewissermaßen die letzten Zuckungen der er- löschenden Feuerberge dar. Im ganzen sind bis jetzt im Yellowstonepark 3000-4000 heiße Quellen und 71 Geiser bekannt. Die hohe Temperatur der Quellen (bis 121» C) und die Verbreitung der Geiser lassen keinen Zweifel, daß die Erhitzung des Wassers durch vulka- Y

5. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 295

1913 - München : Seybold
Der Vulkan Melbourne bildet eigentlich das Ende von Admiral Roß’ Kartierungsgebiet; weiter im Süden stützen sich seine Aufnahmen mehr oder weniger auf lose Vermutungen. Am 9. Februar waren wir an der Franklin-Insel, früh am 10. kamen wir an der Beaufort-Insel vorbei, und kurz darauf kamen die A ulkane Terror und Erebus in Sicht. Ich hatte beim Beginn der Reise nach Süden gehofft, daß es mir ge- lingen würde, westlich von den Vulkanen Erebus und Terror in die Mc.- Murdo-Bucht einzudringen. Ich gab aber den Plan bald auf, nachdem ich die Eisverhältnisse in den Buchten am Südpolarlande näher kennen gelernt hatte. Angesichts des Umstandes, daß ich nur über ein Schiff verfügte, war er aussichtslos. Dagegen wollte ich die große Eisbarriere, die seinerzeit Roß zurückgehalten hatte und die jedes weitere Vordringen unmöglich zu machen schien, so genau wie möglich untersuchen. Ich beschloß, an der Barriere zu landen, sie zu besteigen und auf ihr mit Schlitten und Hunden so weit gegen Süden vorzudringen, als die Verhält- nisse und die vorgeschrittene Jahreszeit es gestatteten. Am 10. Februar 1900 befand sich die „Southern Croß“ in 770 17 Min. südl. Breite und 1680 östl. Länge. Eine eigenartige und großartige Land- schaft lag vor uns. Geradeaus gegen Süden stiegen die gewaltigen A ulkane Erebus und Terror zum Himmel empor. Vom Krater auf dem Erebus, der sich mehr als 3ooo Meter über die Meeresfläche erhebt, ström- ten dicke Rauchwolken stoßweise in die klare, kalte Luft empor. Am Fuße des Vulkans Terror war das dunkle Gestein unter der Eisdecke sichtbar; aber weiter östlich sahen wir den Anfang der berühmten Eis- barriere, die den Menschen bis dahin die Geheimnisse des Südpols ver- borgen hatte. Das Barometer stand verhältnismäßig hoch, so daß ich mich ent- schloß, soweit es die Zeit erlaubte, Untersuchungen anzustellen. Ich ließ die „Southern Croß“ eine Meile seewärts ankern, setzte ein Walfangboot aus und nahm Kapitän Jensen, Leutnant Colbeck und zwei Matrosen mit. Es war meine Absicht, das schneefreie Kap, das sich am Fuße des A ulkans Terror zeigte, zu untersuchen. Ich hoffte, hier interessante Befunde über die Zusammensetzung der Gebirgsmasse zu machen. Als wir näher kamen, entdeckten wir einen ganz kleinen halbmond- förmigen Strand, der an der höchsten Stelle etwa 1v2 m über der Meeresfläche lag. Der kleine Strand war sicherlich durch Gestein ge- bildet, das von dem überhängenden vulkanischen Felsen abgebröckelt 295

6. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 65

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das Königreich Dänemark. 65 >,Nach Photographie von Prof. Or. Ct. B. Drygalski.) Grönländische Küstenlandschaft im Umanak-Fjord mit treibenden Eisbergen und Eisschollen. Die Küste von Grönland ist gleich der Norwegens von Fjorden zerklüftet, deren Hintergrund mächtige Glet- scher erfüllen, die aber dort bis zum Meeresspiegel herabsteigen. Die Fluten, besonders Sturmfluten, sprengen die unteren Gletscherenden ab, die dann als „Eisberge" durch Meeresströmungen nach dem Süden verfrachtet werden. scher, so groß wie halb Sachsen. Der größte Vulkan ist die Hekla (d.h. Haube, 1550 m). Im Sw sind zahlreiche heiße Quellen. Die berühmteste ist der große Geysir, aus dem das siedende Wasser nur nach längeren Zwischenräumen, aber dann bis 30 m hoch springt. Nach diesem Borkommen nennt man jetzt alle mit Unterbrechung springenden heißen Quellen Geiser. — Die Bewohner sind auf Fisch- und Vogelfang, Robbenschlag und Schafzucht angewiesen. Sie sind skandinavischer Abkunft und haben in ihrer Abgeschlossenheit den altgermanischen Götterglauben länger bewahrt als die übrigen Stämme (Eddasage!). Sie zeichnen sich durch großen Wissenstrieb aus. — An der Sw4mste Reykjavik (reichavik, d. h. Rauchbucht, nach den heißen Quellen der Nachbarschaft benannt). Grönland, mit über 2 Mill. qkm die größte Insel der Welt, bildet den Schlußstein in der dänischen Jnselbrücke. Wie ein ungeheurer glänzender Schild breitet sich das 2 km dicke „Inlandeis" fast über die ganze Insel. Nur im Sw sind breitere Küstenstreifen mit Fjorden eisfrei. Es gab eine Zeit, die „Eiszeit", in der ganz Skandinavien und Norddeutschland eine ähnliche Eiskappe trugen wie heute Grönland! Die Bewohner sind neben eingewanderten Dänen die Eskimos, kleine Menschen mit breiten Gesichtern und schiefgeschlitzten Augen. Sie leben vom Fisch- und Seehundfang.

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 41

1880 - Dresden : Salomon
41 standen oder durch vulkanische Kräfte gehoben. Küsteninseln nennt Peschel diejenigen, welche als Trümmer während der Heb- ung durch die verheerende Wirkung der Atmosphärilien und der Kälte an steilen Ufern sich abgelöst haben. Sie überschreiten auf beiden Halbkugeln nie eine Polhöhe von 40°. Die sprechend- sten Beispiele dafür finden sich in den Inseln an der pacisischen Küste von Nordamerika, an dem zerrütteten Westrande Patagoniens, an der sranzenartigen Südwestküste Grönlands und der West- küste Norwegens und Schottlands. England, das alle wilden europäischen Gewächse und Thiere, die seinem Klima zukommen, besitzt, ist durch eine lokale Senkung im Aermelkanal und in der Nordsee von Europa getrennt worden, und das Seitenstück zu den britischen Inseln bietet Neuguinea, das zu Australien gehört, denn die Torresstraße und die Harasurasee haben nur eine mitt- lere Tiefe von 58 w. Tiefer ist im Mittel auch das südchinesische Meer zwischen Borneo, Cambodscha, Malaka, Sumatra und Java nicht. Auf sehr seichten Meeren ruhen die Sundainseln; sie sind Reste eines zertrümmerten Festlandes. Die runden Inseln, die durch vulkanische Kräfte gehoben worden sind, wenn auch in historischer Zeit keine Eruption vor- gekommen ist, sind durchgängig hoch, wie Teneriffa und Hawai, und haben neben den gerundeten Umrissen eine mehr oder weniger vollkommene Kegelgestalt. Die runden niedrigen Inseln sind Korallenbauten. Die- selben sind auf die wärmeren Meere beschränkt, wenigstens gegen- wärtig, nämlich auf die Zone von 30° nördlicher bis 30° südlicher Breite. Die Riffkoralle baut nur in warmem Seewasser, welches eine mittlere Temperatur von 16° N. besitzt. Die Korallen, Asträen oder Sternkorallen, Mäaudrinen oder Hirnkorallen, Ma- dreporen, Milleporen und Caryophyllien, sterben, so wie ihre Stöcke den Wasserspiegel erreichen und beginnen auch ihren Bau aus sehr mäßigen Tiefen. Da nun in der Nähe der meisten Koralleninseln das Meer sehr tief ist, so muß, während der Korallenban aufstieg, der Baugrund sich gesenkt haben. Nach Darwin sind die Korallenbauten in User-, Wall-, Barriere- und Lagunenrisse ooer Atolle zu unterscheiden. Die Ufer- oder Fransenriffe liegen gewöhnlich hart an der Küste. Dergleichen sind im rothen Meere häufig. Die Wallriffe bilden Dämme um Inseln; so werden die Fidschi- und Gesellschastsinseln von solchen Korallenbauten umgürtet. Die Barriereriffe begleiten die Küsten von Continenten, vom Lande getrennt durch einen breiten oder schmalen Kanal, dessen ruhige Wasserfläche merkwürdig

8. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 36

1858 - Osnabrück : Rackhorst
36 stabe am Iorullo in Mexiko, der 1759 am Geburtstage des Monte nuovo 1500 Fuß hoch mitten aus einer Ebene stieg, die ihrerseits auf einem Flächenraum von 4 Quadratmeilen am Rande um 12, gegen die Mitte um 160 Meter gehoben wurde. Solche Ereignisse können natürlich auch im Meere stattfinden, aus dessen Tiefe dann eine Erhöhung zum Vorschein kommt, die möglicherweise bis zur Oberfläche reichen kann und eine neue Insel bildet. Die so entstandenen Inseln bleiben aber nicht alle- mal stehen, denn man steht leicht ein, daß, wenn dieser unter- meerische Berg wie der Monte nuovo nur aus Schlacken und Asche besteht, nach dem Aufhören der Eruption die Wogen des Meeres ihn bald wegräumen würden, während der auf dem Lande aufgeschüttete stehen bleibt. Hat stch der Boden des Mee- res gehoben, so kann er wie eine Blase wieder zusammensinken, wenn die ihn auftreibenden Gase sich entfernt haben, und auch in diesem Falle verschwindet die Insel; drängen sich aber festere Stoffe unten ein, die nicht mehr herausgeworfen werden, so bleibt sie stehen. Im ägäischen Meere bildet die Insel Santorin (im Alter- thume Thera) mit der kleineren Insel Aspronisi, der durch ein Erdbeben 233 v. Ehr. von ihr getrennten Therasia und den Kaimenis eine merkwürdige Gruppe. Santorin hat die Gestalt eines Halbmondes, Aspronisi und Therasia liegen in der Rich- tung seiner Krümmung. Alle drei schließen im Innern einen ovalen Raum ein, gegen den sie mit steilen, fast senkrechten Ab- stürzen endigen und in diesem Raume erhebt sich von Zeit zu Zeit bald mit, bald ohne Erdbeben und Aschenauswcrfen ein Inselchen (Kaimeni, d. i. die Verbrannten). Im Jahre 196 v. Ehr. entstand in dem früher inselfreien Raume ohne sonstige bedeutende Phänomene eine kleine Insel Paläo- (Alt-) Kaimeni; im Jahre 19 v. Ehr. kam eine neue Insel, die sich wahrschein- lich in der Folge mit der ersteren vereinigte. Die Insel vergrö ßerte sich in den Jahren 726 und 1427 n. Ehr., aber 1573 erhielt sie eine Gefährtin Mikro- (Klein-) Kaimeni und zwischen 1707 und 1709 erschien Neo- (Neu-) Kaimeni, an deren Bil- dung sich die eines Vulcans knüpfte, der mehrere Jahre tobte. Ebenfalls im griechischen Archipelagus in der Nähe der Insel St. Erini war 726 nach Ehr. ein Ausbruch im Meere, der den Boden hob, die gehobene Masse wurde 1427 und 1650 durch Erdbeben vergrößert, und im Jahre 1707 erhob sich bei erneuer- tem Anwachsen eine kleine Insel über das Meer. Neben der Azoreninsel St. Miguel ist ein bereits mehrmaliges Entstehen

9. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 37

1858 - Osnabrück : Rackhorst
37 und Verschwinden einer Insel nachgewiesen. Die beiden ersten sichern Fälle ereigneten sich 1628 und 1721, im Jahre 1811 kam sie wieder, und erreichte bei 5400 Fuß Durchmesser eine Höhe von 90 Fuß. Der englische Capitän Tillard beeilte sich, sie alsbald nach ihrem Erscheinen für England in Besitz zu neh- men, und nannte sie nach seinem Schiffe Sabrina, aber sie verschwand abermals, und sie tauchte (für jetzt) zum letztenmale 1819 auf, um neuerdings unterzusinken. Bei Island hat sich, namentlich wahrend des Erdbebens von 1783 dasselbe Phäno- men schon öfters wiederholt, doch sind die Inseln alle bald wie- der verschwunden. Im Mai 1796 entstand in den Aleuten, der Inselreihe, welche Asien mit Amerika verbindet, eine neue Insel, Io an na Bogoßlowu, unter heftigen Feuererscheinungen und bildete einen Vulcan, dessen Ausbruch bis 1823 dauerte, seit welcher Zeit er nur noch raucht. Unaufhörlich ändert sich dort die Gestalt des Landes, immer entstehen neue Bildungen, während ältere wieder in das Meer zurücksinken. Den neuesten Fall einer solchen Er- hebung führt uns eine Insel vor, welche am 19. Juli 1831 zwischen Sicilien und Pantellaria nach vorausgegangenen leich- teren Erdstößen emporstieg. Der neue Vulcan war sehr thätig und wurde von dem gerade anwesenden deutschen Geologen Hofmann beobachtet. Als er Ende August betreten wurde, war sein Umfang 3240 Fuß engl., seine größte Höhe 150, der Um- fang des Kraters 780, der Boden bestand aus Asche und Schlacken ohne Lava, der Krater enthielt schmutziges Salzwasser und war bis etwa 3—4 Fuß von seitwärts hereingefallenen Stoffen ausgefüllt. Von den Engländern wurde die neue Insel Grahamsinsel, von den Neapolitanern Ferdinandea getauft. Im darauf folgenden December verschwand sie wieder, und der Grund konnte an dieser Stelle erst in großer Tiefe erreicht wer- den, doch hat er sich, Zeitungsnachrichten zufolge, wieder so ge- hoben, daß vielleicht in nächster Zeit die Schiffe diese neue Un- tiefe wohl im Auge haben dürften. Oft stürzen diese Auftreibungen erst nach langer Zeit wieder ein, und es kommen daher in vulcanischen Gegenden in ganz alten Landstrichen plötzliche Versenkungen vor. Die Form, unter der die erhobenen Berge und Inseln auf- zutreten pflegen, ist eine zu eigentümliche, als daß wir sie hier mit Stillschweigen übergehen könnten. Wenn unter der festen Decke der Erde die eingeklemmten Dämpfe mit so ungeheurer Kraft in die Höhe drücken, daß das
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