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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

3. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 13

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
C1. Die Entstehung der Erdrinde und Gebirge und ihre wirtschaftliche Bedeutung. 13 wicklung gesonderter Volksstämme und in der Folge die Herausbildung zahl- reicher selbständiger Staatengebilde begünstigen, wenn auch nicht bedingen. Die leichte Zugänglichkeit hatte aber auch die Wirkung, daß das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit der deutschen Stämme nie ganz verloren gehen konnte. Die Vielstaaterei blieb kein dauerndes Hindernis für die Einigung Deutschlands. C1. Vie Entstehung der Erdrinde und Gebirge und ihre wirtschaftliche Bedeutung. Wir haben im vorhergehenden Abschnitte gesehen, welch große Bedeutung die Unebenheiten der Erdoberfläche für die Wirtschaft haben. Wollen wir aber noch tiefer in das Verständnis der wirtschaftlichen Erscheinungen eindringen, so läßt es sich nicht umgehen, uns mit den Ursachen der verschiedenartigen Boden- formen bekannt zu machen, also die erdgeschichtliche Vergangenheit an uns kurz vorüberziehen zu lassen. I. Die Entstehung der Erdrinde und der Formationen. a) Die drjeit. Unsere Erde sah nicht immer so aus, wie sie sich jetzt unserem Auge darbietet. Vor vielen Millionen, ja vielleicht Milliarden von Jahren bestand sie nach der jetzt fast allgemein anerkannten Ansicht aus einer seurig-flüssigen Masse, die eine außerordentlich hohe Temperatur hatte. (Kant- Laplacesche Hypothese.) Dieser Feuerball gab Wärme an den Weltenraum ab und kühlte sich dadurch allmählich so stark ab, daß sich an seiner Oberstäche eine harte Kruste bildete. Durch die Kälte zog er sich zusammen, die harte Kruste mußte daher an vielen Stellen bersten und zerreißen. Durch die Spalten derselben drang neue glühende Masse aus dem Erdinnern und lagerte sich über die erste Decke. Dadurch wurde die Erdoberfläche sehr unregelmäßig geformt; neben hohen Bergen finden wir große Einfenkungen und tiefe Täler. Wir können ähnliche Vorgänge im kleinen au einem Bratapfel beobachten. Wenn wir ihn in den heißen Ofen legen, dehnt er sich aus, die Schale wird zu eng, spannt sich und reißt schließlich, so daß das Fleisch des Apfels heraus- quillt. Kühlen wir unseren Apfel jetzt wieder ab, fo zieht er sich zusammen, die Schale kann sich jedoch nicht mehr so stark zusammenziehen und erhält infolgedessen Falten. (Der Apfel schrumpft ein.) b) Hltertum und Mittelalter. 1. Die Schichtgesteine, a) Zerstörende Wirkungen des Wassers. Je wärmer die Luft ist, desto größer ist ihre Fähigkeit, Waffer in Dampfform mit sich zu führen. Da die Erdkruste nun allmählich erkaltete, fo kühlte sich auch die sie umgebende Luftschicht ab, und der darin in großen Mengen enthaltene Wasserdampf fiel in Gestalt eines gewaltigen Regens aus die Erde herab und sammelte sich in den oben erwähnten großen Ein- senkungen zu den Urmeeren an. Da Spitzen die Wärme am stärksten ausstrahlen, kühlen sie sich auch am meisten ab, und so mußten auf den Höhen der Gebirge die Niederschläge am ausgiebigsten sein. Diese Tatsache können wir heute noch

4. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 14

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
14 I. Teil, Erster Abschnitt. auf allen Gebirgen beobachten. Die Feuchtigkeit drang auch in das Innere der Erdrinde ein, zerstörte dasselbe zum Teil durch seinen Gehalt an Säuren (besonders Kohlensäure), zum Teil durch Zersprengen der Gesteine beim Ge- frieren des Waffers, und wusch die harten Spitzen der Gesteine im Laufe der Jahrtausende ab. Natürlich wurden die weicheren Schichten zuerst zerstört, und so wurden große Gebirgskegel und Platten zersägt und steilwandige Täler und Berge geschaffen. Nicht unerwähnt bleiben soll die mechanische und chemische Wirkung, welche die Pflanzenwurzeln und die aus den abgestorbenen Pflanzen entstehende Humussäure auf das Werk der Verwitterung ausüben. ß) Aufbauende Wirkungen. Das losgelöste Geröll wurde von den Gebirgsbächen, die in den Tälern sich immer tiefer einnagten, den Flüssen zugeführt, auf diesem Wege zerkleinert und schließlich in den Ozean gespült. Diese Urströme waren von gewaltiger Ausdehnung, vielleicht viele km breit. In den Meeren lagerte sich das Gestein in wagerechten Schichten ab und bildete so die Schicht- und Sedimentgesteine. Durch den Druck der sich immer höher darüber lagernden Schlammmassen wurden die ersten Schichten so zu- sammengepreßt, daß sie feste Felsmassen bildeten, deren Härte durch die Bei- mengung von bindenden Erdmaffen (besonders Kalk) noch erhöht wurde. Die Zusammensetzung dieser Schichtgesteine war eine sehr verschiedene. Sie wurde zum großen Teil mit beeinflußt durch ein kleines Muscheltierchen, das in so großen Mengen existierte, daß sich eine starke Schicht unserer Erd- kruste, die Kreide, aus seinen Schalen bildete. Eine andere, für das Wirt- schaftsleben sehr wichtige Schicht bildete sich aus untergegangenen Wäldern und trägt den Namen Steinkohlenformation. (Näheres hierüber S. 19.) Ferner schlug sich der Salzgehalt des Wassers nieder und bildete die teilweise sehr mächtigen Steinsalzlager. Häufig wiederholte sich derselbe Niederschlag, so daß wir von einer Gesteinsart verschiedene Schichten finden. y) Störungen in den Lagerungen. Wären die Ablagerungen alle gleich- mäßig auf dem Meeresboden liegen geblieben, so würde die Erde allmählich wieder fast eben geworden sein, und wir könnten das Alter und die Reihen- solge der Schichtungen leicht erkennen. Es traten jedoch während und nach der Ablagerung der Schichtgesteine weitere Störungen in der Entwicklung der Erde ein. Innerhalb der harten Kruste kühlte sich der Erdkern weiter ab, durch die dadurch bewirkte Zusammenziehung desselben entstanden Hohlräume zwischen der Kruste und dem Kern, teils auch in der Kruste selbst (Magma- Herde). Die Kruste senkte sich an diesen Stellen und riß dabei sehr häufig ein. An anderen Stellen wurde sie durch den Druck emporgehoben und durch seit- licheu Druck von beiden Seiten emporgefaltet (Alpen). Dabei wurden die ursprünglich wagerechten Schollen in alle Lagen bis zur senkrechten gebracht, ja, teilweise kippten sie ganz über, so daß die älteren Schichten jetzt nach oben kamen und die jüngeren darunter lagen. Wenn ein Riß der Erdrinde aus- eiuanderklaffte, so sanken die Schollen allmählich in denselben stufenweise ab und bildeten sogenannte Graben-Versenkungen (Totes Meer, Afrikanische Seen- züge). Sanken die Schollen links und rechts ab und ließen eine Mittelscholle

5. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 166

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
166 Iii. Teil. Zweiter Abschnitt. b) Einteilung. Da die Gewinnung und Weiterverarbeitung der Boden- schätze sehr eng miteinander verknüpft sind, werden wir die einzelnen Rohstoffe und die von ihnen abhängigen Industriezweige im Zusammenhang behandeln. Danach können wir unterscheiden 1. Steinkohlenbergbau und -industrie, 2. Braun- kohlenbergbau und -industrie, 3. Erzbergbau und Metallindustrie, wobei wir wieder die Erzgewinnung und die Verarbeitung der aus ihnen gewonnenen Me- talle trennen, 4. die Salzgewinnung und 5. die mit ihr vielfach verbundene chemische Industrie. I. Steinkohlenbergbau und -industrie. a) Gewinnung.*) Die Gewinnung der Steinkohle, sowie der meisten Metalle ge- schieht mittels Schachtbau. Aus unserer Skizze ersehen wir die Anlage eines solchen Bergwerks. Wenn die Sachverständigen das Vorhandensein des zu gewinnenden Roh- stoffes in abbauwürdigen Mengen (eventuell durch Bohrungen) nachgewiesen haben, wird Än Schacht „abgeteuft" und ausgemauert, bis man zu den Mineralien gelangt. Die Tiefe des Schachtes ist sehr verschieden und beträgt in Deutschland bis 900 m. Von dem Schacht aus gelangt man mittels „Querschlägen" zu den Steinkohlenflözen, die dann durch eine „Förderstrecke" in Angriff genommen werden. Die Strecken und Arbeitsstellen der Kohlengewinnung („vor Ort") werden durch Holzbalken, „Stempel" genannt, vor dem Einstürzen geschützt. Da die Kohle fast immer in mehreren Flözen übereinander liegt, richtet man verschiedene „Tiefbausohlen" ein. Das losgehauene Gestein, das nicht verwendet werden kann, heißt „Berge" oder taubes Gestein. Es wird teilweise dazu benutzt, die leeren Flöze wieder auszufüllen (Bergeversatz), teilweise gelangt es mittels des „Förder- korbes", der an einem Drahtseil von der Fördermaschine nach oben gezogen wird, auf die „Hängebank" und wird von hier aus zu „Halden" aufgeschichtet. Um die Last der Förderfchalen oder -Körbe auszugleichen, befinden sich in jedem Schacht zwei Körbe, von denen der eine jeweils aufwärts,' der andere abwärts bewegt wird. Das sich in den Schächten ansammelnde Wasser wird durch die „Wasserhaltungs-Maschine" nach oben gepumpt. Eine andere Maschine saugt die schlechte Luft („Wetter") aus dem Bergwerk ab, um den Bergmann vor „schlagenden Wettern", d. h. Explosion des sich entwickelnden feinen Kohlenstaubs zu bewahren. Die geförderten Steinkohlen müssen von dem an- haftenden Gestein befreit und für Handelszwecke sortiert werden. Das geschieht in den Aufbereitungsanstalten entweder durch Sieben („auf trockenem Wege") oder in Kohlenwäschen (mit Waffer) uno nachfolgender Trocknung in sog. Kohlentürmen. Auch in den Gruben findet schon eine grobe Scheidung und Sortierung statt. Ungesiebte Kohlen heißen Förderkohlen. Aufbereitete zerfallen nach ihrer Größe in Stück-, Würfel- oder Knorpel-, Nuß- und Kleinkohlen, von denen es dann noch Mischungen gibt. Aus Steinkohlenstaub und Teer werden durch Pressuug Briketts hergestellt. Der Teer dient dabei als Bindemittel. Man fabriziert teils leichte Eierbriketts von 35—135 g, teils schwere Briketts in Ziegelsteinform von V/i—b^/z kg Gewicht. b) Sorten und Verwertung der Kohlen nach ihren Bigentchaften. Die Steinkohlen werden zur Feuerung von Wohnungsöfen, Kesseln und Schmiede- ösen, zur Fabrikation von Gas, von Koks für den Hochofenbetrieb (s. S. 175) und zur Herstellung von Teerölen benutzt. Sie bilden die Grundlage der modernen Großindustrie. Von der gesamten deutschen Kohle wurden 1907 allem in der Eisenindustrie 35 °/o verbraucht, während die Eisenbahnen 26 °/» benötigten. Die besondere Verwertung einer Kohle hängt von der vorherrschenden Eigenschaft derselben ab. Nach der Höhe des Kohlenstoffgehaltes unterscheidet man Anthrazit, Magerkohle und Fettkohle. Je älter die Kohle ist, desto höher *) Uber^ Entstehung und Zusammensetzung der Brennstoffe vergl. Teil I, S. 18 u. 19.

6. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 15

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
C1. Die Entstehung der Erdrinde und Gebirge und ihre wirtschaftliche Bedeutung, 15 stehen, so erhielten wir die Horstgebirge (Harz). Blieb eine Scholle stehen, während die andere herabsank, so verschoben die gleichen Schichten sich in ihrer Höhenlage zueinander (um einige cm bis zu mehreren Km), und wir erhielten die im Bergbau so bedeutungsvollen Verwerfungen. 2. Durchbrnchgesteine. Auch die glüheud-flüssige Masse brach und bricht heute noch, besonders an den Rändern der Gebirge (z. B. in den Anden Amerikas), aus dem Erdinnern hervor und überlagert die Schichtgesteine, häufig unter mehr oder weniger heftig auftretenden Erdbeben (Sizilien). Dieses Gestein, das aus den Kratern der Vulkane quillt, heißt Durchbruch- oder Eruptiv-Gestein und baut ganze Berge auf. (Vogelsberg.) c) Die Neuzeit enthält die Braunkohlenformation (oder das Tertiär), das ältere und jüngere Schwemmland (oder das Diluvium und Alluvium). Die letzten beiden Formationen nennt man auch im Gegensatz zum Tertiär das Quartär. a) Gletscher. Eine große Rolle in der Entwicklung der Gebirgssormen spielen in dieser Zeit die Gletscher. Auf deu Höhen der Gebirge und in der Nähe der Pole ist die Tem- peratur so niedrig, daß der Schnee im Sommer in den Tälern nicht mehr voll- kommen schmilzt. So lagert sich der „Neuschnee" auf die liegen gebliebenen Massen und übt auf diese einen Druck aus, der die Schnee- massen in Gletschereis um- wandelt. Wir können uns dieses biegsame, durchsich- tige Eis herstellen, indem wir im Winter einen Schneeball sest zusammen- drücken. Die Gletscher wan- dern durch ihre Schwere talabwärts und reißen da- \\\ Glehscherbach £ Abb. 2. bei die ihnen an den Tal- rändern sich entgegenstellen- den Gesteine mit sich. (Rand- moräne.) Tressen sich zwei Gletscher in einem Tale, so vereinigen sie sich, und aus den inneren Rand- moränen wird eine Mittel- moräne. Wenn der Gletscher noch weiter talabwärts wandert, gelangt er in wärmere Ge- biete und schmilzt dann hier ab. Dabei sinkt des mitge- führte Geröll als Stirn- moräne nieder und wird von dem sich bildenden Gletscherbach teilweise mit- geführt. — Aber auch durch die Reibung am Talboden schmilzt das Gletscher- eis und das Schmelzwasser tritt am Ende des Gletschers durch das Gletscher- tor als Gletschermilch aus; das mitgeschwemmte Geröll heißt Grundmoräne. Da das Gletschereis im Sommer am stärksten schmilzt, haben die Flüsse, deren Quellen im Gletschergebiet liegen, einen sehr gleichmäßigen Wasser- stand (Rhein). ß) Das ältere Schwemmland hat eine besondere Entstehungsweise. Es setzt sich in Nordeuropa größtenteils aus Moränenschutt zusammen, den gewaltige Gletscher aus ihrem Wege von Skandinavien losgerissen und mit-

7. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 19

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
C1. Die Entstehung der Erdrinde und Gebirge und ihre wirtschaftliche Bedeutung. 19 atmosphärischen Lust zu gewissen Gasen, welche in die Atmosphäre entweichen. Dadurch löst sich der Pflanzenkörper auf; er verwest. Anders ist der Vorgang, wenn von der Pflanze die Luft abgeschlossen ist. Dann können ihre Elemente nur untereinander Ver- bindungen eingehen. Dabei werden aber Wasser- und Sauerstoff viel stärker in Anspruch genommen als der Kohlenstoff, von dem sich nur ein Teil mit den übrigen Elementen verbindet. Der größere Teil desselben bleibt daher rein zurück. Diese Auflösung des Pflanzenkörpers unter Luftabschluß, bei welcher sich als ein fester Rückstand Kohlenstoff ergibt, heißt Verkohlung, und durch sie sind unsere Brennstoffe entstanden. Beim Torf sehen wir den Verkohlungsprozeß sich vor unseren Augen vollziehen. Die absterbenden Pflanzen der Sümpfe und Moore bilden den Boden für neue Pflanzen, die sie von der Luft abschließen und dadurch der Verkohlung anheimgeben. Dadurch werden sie in Torf umgewandelt. Auch die Steinkohlenlager haben sich aus einstigen großen Beständen von Sumpfpflanzen gebildet. Diese waren aber nicht so klein, wie in unseren heutigen Mooren, sondern große kraut-, strauch- und baumartige Gewächse, wie sie nur ein üppiges, tropisches Klima hervorbringt (Baumfarne, riesige Schachtelhalme und Bärlapp- gewächse). Ebenso haben für die Braunkohlenlager ausgedehnte Sümpfe und Moore, sowie Waldungen von Laub- und Nadelhölzern das Material geliefert. Während aber bei der Torfbildung nur die junge Pflanzendecke den Luftabschluß herbeiführt, wurde derselbe bei der Stein- und Braunkohle durch Sand- und Tonschichten bewirkt. Denn sowohl in der Braun- als in der Steinkohlenzeit sind weite Landstrecken wiederholt gesunken, vom Meere überflutet und mit dessen Ablagerungen bedeckt worden. Trat dann infolge Hebung des Geländes das Wasser wieder zurück, so konnte von neuem eine Pflanzen- decke auf ihnen entstehen, bis auch diese wieder von Meeresablagerungen überschüttet wurde. So sind die Flöze entstanden, von denen es besonders im Steinkohlengebirge außerordent- lich viele gibt, die durch dazwischeugelagerte Sandstein- und Tonschieferschichten voneinander getrennt sind, ein Beweis, wie sehr zu der Zeit die Grenzen zwischen Land und Wasser schwankten. Durch den Druck der über ihnen befindlichen Schichten wurden die Pflanzen- massen sehr stark zusammengedrückt, so daß die Kohlenlager nur einen Bruchteil von deren Mächtigkeit besitzen (V«, 7" und weniger). Je älter nun die Pflanzenmassen sind, um so weiter ist der Verkohlungsprozeß vorgeschritten, um so reicher ist also der Kohlengehalt des Verkohlungserzeugnisses. Torf besitzt 51—60°/« Kohlenstoff, Braunkohle 61—75, Stein- kohle 76—90, sehr alte Steinkohle oder Anthrazit 91—99°/o. Torf, Braunkohle, Stein- kohle und Anthrazit, wozu sich noch der nicht mehr brennbare, an 100% Kohlenstoff ent- haltende Graphit gesellt, sind also die einzelnen Stufen des Verkohlungsprozesses. Ganz reinen Kohlenstoff stellen die Diamanten dar, die durch außerordentlich hohen Druck ent- standen sind. 3. Entstehung der Erze. Die Metalle treten sehr selten gediegen auf, sondern meist in Verbindung mit anderen Stoffen. Solche Metallverbindungen heißen Erze und bilden gewöhnlich Metallsalze, die in Wasser löslich sind. Die von der Erdoberfläche aus in das Gestein einsickernden Wassermassen lösen auf ihrem Wege die in der Erde enthaltenen Metallsalze auf. Nun ist die Erdrinde infolge ihrer Abkühlung mit Spalten und Rissen stark durchsetzt. Gelangt das in der Erde zirkulierende Wasser in solche Spalten und kann es hier verdunsten, so setzt es in ihnen die Metallsalze wieder ab. Auf diese Weise werden im Laufe der Zeit die Spalten durch Erze ausgefüllt. Mit ihnen zusammen kommen noch andere Lösungen des Wassers zur Abscheidung; diese bilden das „taube" oder „tote" Gestein. Erze werden daher meist nicht wie die Kohlen in Lagern, sondern in Erzgängen oder -ädern gefunden. b) Bedeutung für den Bodenbau. Mit der Verschiedenartigkeit der Gesteinsführung der einzelnen Formationen hängt nicht nur ihre Wichtigkeit für Bergbau und Industrie, sondern auch ihre verschiedenartige Bedeutung für die Landwirtschaft zusammen. Denn der Boden, den der Landwirt bebaut, 2»

8. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter
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