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361. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 268

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
268 134. Schlußbetrachtung. Betrachtet man die Felsen näher, so bemerkt man, daß viele von ihnen aus Schichten bestehen, die gleichlaufend übereinander gelagert sind. Da man in diesen Schichten häufig Abdrücke und Überreste von Seetieren (Mu- scheln, Schnecken, Fischen, Ko- rallen) gefunden hat, so nimmt man an, daß sie durch Ablage- rung im Meere entstanden sind. (Von solcher Ablagerung kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man in ein Glas Wasser Gesteinsschichten. °u,e Hand voll Erde thut und dann das Sinken der Erde beobachtet.) Zu diesen geschichteten Gesteinen gehören Schiefer, Thon, Kalkstein, Steinkohlen, Kreide, Steinsalz u. a. Häufig aber findet man unter dem geschichteten Gesteine auch solches, das die Schichten quer durchbrochen hat. Diese Gesteinsmassen sind aus der Tiefe des Erdinnern hervorgedrungen, ähnlich wie ja auch heute noch die Lava in den Vulkanen zuweilen bis über 3000 m in die Höhe steigt. Sie schließen niemals Pflanzen oder Tiere ein. Auch lassen sie niemals Schichten er- kennen. Zu ihnen gehören Granit, Porphyr, Basalt u. a. In dem geschichteten Gesteine finden sich infolge der durch Unterwaschungen entstandenen Senkungen auch vielfach Spalten und Risse, und in diesen lagern meist die Erze. (Erzgänge.) Ursprünglich rieselte oftmals das Wasser in den Spalten hinab, oder es stiegen heiße Dämpfe aus der Tiefe in ihnen aufwärts. Wasser und Dampf aber setzten in diesen Spalten die Stoffe ab, die sie aufgelöst mit sich führten. So entstanden die verschiedenen Krystalle, wie wir sie beim Kupfer, Gold u. s. w. finden, und so entstanden auch die Silberadern und Erzgänge. xx. Am Körper von Menschen und Tieren. 135. Der gemeine ömidmuri». 1. Körperbau. Der gemeine Bandwurm lebt in den Eingeweiden der Menschen. Der sogenannte Kopf ist etwa so groß wie ein Stecknadelknopf und vorn mit einem Kranze von Haken versehen, mit denen sich das Tier im Darme seines Wirtes festhält. An der Seite des Kopfes sitzen 4 Saugnäpfe zum Festsaugen. Einen Mund hat der Bandwurm nicht. Er kann ihn auch entbehren, da die Nahrung durch die Hant seines Körpers eindringt. An den Kopf schließen sich die Glieder an, zuweilen 6—800, so daß das Tier nicht selten eine Länge von 2—4 m er- reicht. Die Glieder bilden sich nach und nach in der Weise hintereinander, daß das am Kopfe sitzende Glied stets das jüngste, das letzte aber das älteste Glied ist. 2. Verwandlung. Die ältesten Glieder lösen sich, wenn sie reif sind, vom Bandwurme los und gelangen, oft mit Millionen von Eiern beladen, mit dem Kote nach außen. Hier kriechen sie zuweilen eine Zeitlang umher und setzen schließlich die Eier ab oder verlieren sie beim Absterben. Da die Schweine mit großer Gier im Kote wühlen, so gelangen solche Eier nicht selten in den Magen eines Schweines. Hier bildet sich das Ei zu einer erbsengroßen „Finne" (Blasen- wurm) aus. Wird aber solches finnige Fleisch von einem Menschen genoffen, so entwickeln sich die Finnen in seinem Körper wieder zu Bandwürmern. Auch in dem Körper der Hunde, Katzen, Fische u. s. w. leben Bandwürmer. Bei allen Arten

362. Lesebuch für unterfränkische Fortbildungsschulen - S. 216

1917 - München : Oldenbourg
216 Aber nicht nur massive Steinhauerarbeilen wie am Hamburger Zollhafen und Nordostsee-Aanal lassen sich aus dem anscheinend spröden und splitterigen Stein Herstellen sondern auch Figuren, Orna- mente und sogar feine Bildhauerarbeiten vermag eine kunstgeübte Hand daraus zu meißeln. Auf dem Platze vor dem neuen Bahn- hofsgebäude in Nürnberg steht, von Meisterhand geformt, das Monument des jdrinzregenten. Der Sockel, die Treppenstufen sowie die beiden Löwen, die das schöne Denkmal stankieren, sind aus blau- grauem Granit, der vom Südabhang der Aöffeine stammt. Die Granitbearbeitung steuert damit dem Aunstgewerbe zu und zur För- derung des Steinhauergewerbes ließ deshalb die Agl. Staatsregierung in dem freundlichen Gebirgsstädtchen Wunsiedel eine Steinhauerschule errichten, die sicher ihre Früchte bei der rührigen, strebsamen Bevöl- kerung des Fichtelgebirges tragen wird. Nach Di\ Albert Schmidt. Aas der offiziellen Nürnberger Ausstellungrzeitung 1906. 127. Der Zement von Karlstadt. Welchen Aufschwung nahm doch in der Neuzeit die Bautätig- keit! Mächtig dehnten sich die Städte aus, große, neue Geschäfts- und Wohnungs-Quartiere entstanden, großartige Bauten entwuchsen dem Boden; aber auch im Schoße der Erde bringt die Anforderung der modernen Volksgesundheitspflege die Anlage von weit verzweigten Abwasserkanälen mit sich und endlich bedingt die neuzeitliche Verkehrs- entwicklung zahlreiche große Bauwerke, wie Brücken, Bahnanlagen, Flußkais, Schleusen, Hafenbauten usw. Was für eine geheimnisvolle Araft ist das nun, die diesen rasch emporgeschossenen Däusern den sichern Halt, diesen Aanälen die Dichtigkeit, diesen ausgedehnten Aai- bauten und kühn geschwungenen Brücken die Tragkraft verleiht? Die Riesenkraft ruht in einem grauen, mehlartigen Stoffe, dem Zement, und die wunderbare Wirkung, die dieser unscheinbare Stoff ausübt, ist von der modernen Wissenschaft und Technik hervorgerufen; durch ihre Forschungen und Erfahrungen gelang es dem Zement jenen Grad der Bindekraft, Erhärtung, Festigkeit und Unveränderlichkeit zu geben, wie es der moderne Baubetrieb erfordert. Was ist nun eigentlich Zement? Zm allgemeinen versteht man darunter einen hydraulischen, d. h. unter Wasser erhärtenden M örtel- stoff, der dadurch erzeugt wird, daß man eine innige Mischung von Aalk und Ton (in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander) bis zur Sinterung (d. i. bei Weißglut) brennt und zur Mehlfeinheit zerkleinert. Brauchbare Mischungen von Aalk und Ton findet man

363. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 407

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
minierten, und führt die zerriebenen Berge als Kies, Sand, Lehm, Acker- erde hinab. Aus Wassertropfen werden Wasserfäden, aus Rinnsalen Rinnen, aus Rinnen Wasserfälle, Büche, Flüsse. Hat das Wasser erst so viel Gewalt, daß es Brocken abreißen kann, dann schleppt es diese mit sich, schleudert sie an die Wände, die es zerpickt und ausschleift, bis sie stürzen. Die Brocken wälzt es mit sich, rundet ihre Kanten durch Reiben und Schleifen, und wo der Fluß langsamer wird, da setzt das Wasser zunächst die groben Mitwanderer ab: das Geröll und den Kies, dann die feineren: den Sand und den Ton. Das Aufgelöste aber, die Salze, führt es ins Meer. Zweierlei betrieb das Felsen zernagende Wasser von jeher. Es ver- tiefte sein Bett und bildete die Täler, oder es vermochte nicht alles Feste wegzuschleppen, das ihm von Zuflüssen zugeführt wurde, und schüttete den Lauf zu, den es geflossen, ehe es überladen wurde. Im Oberlaufe, in den Höhen nagt das Wasser und gräbt es zur Wildwasserzeit, wenn es taut, Rinnen, Schluchten und Täler. Im Unterlaufe breitet es sich aus und setzt Sand ab, feinen Lehm und Schlick. So schleppt das Wasser die Höhen in die Ebene. Wo dem Laufe eines Wassers Hindernisse entgegengestellt werden, da lagert es Mitwanderndes ab und sucht sich neues Gefälle. Es sammelt Kraft, indeni es sich staut, und mit vermehrtem Ungestüm durchbricht es die Schranken, wo es sie schwach sindet. Mit welch furchtbarer Gewalt Flüsse sich vor Menschengedenken neue Wege gebahnt haben, davon geben die Steine Kunde, die sie mit sich schleppten, und das Geröll, das sie häuften. Von grauenhaften Katastrophen erzählen die Steine ebensowohl, wie von dem unermüdlichen Vernichtungskampfe des flüssigen Wassers gegen die Feste der Erde. Wie aber gelangt das Wasser dort oben hinauf auf die Schneegipfel, von denen es herabtaut? Die Sonne hebt es. Ihre Strahlen verwandeln das Wasser der Ebene, der Seen, der Meere in Dunst. Der Dunst ver- dichtet sich aus den Höhen zu Wasser und während der kalten Zeit gu Schnee. Die steigende Sonne bringt Wärme, Lenz und Tauwetter, und das Wasser stürzt wieder zu Tal. Nach der Kant-Laplaceschen Theorie ist die Erde ein Abgeschleudertes der Sonne, gewissermaßen ihr Kind. Die Sonne jedoch zerstört ihr eigenes Kind, indem sie das Wasser beauftragt, die Berge zu zerreißen und sie ins Meer zu schleppen, bis es keine Erhöhung mehr zu vernichten gibt. Sie hat dies ihr Kind überhaupt schon sehr seltsam behandelt, wie die Steine erzählen. Die großen Blöcke, die im Flachland liegen, woher kamen sie? Der Teufel hat sie sicherlich nicht hingeworfen und ebenso- wenig ein ungeschlachter Riese. Ihre Art weist die Blöcke nach Skandi- navien; ihre Beschaffenheit sagt, daß sie die Reise auf Eis gemacht haben. Die sogenannten Gletscherspuren sagen das aus. Und nun erzählen diese

364. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 452

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
452 schmecker unter den Rauchern gerade wünscht, um so den gereinigten, kühlen und trocknen Tabakrauch schlürfen zu können. Dies sind die bodenständigen, ans uralten Überlieferungen ausbauenden Tonindustrien des Westerwaldes. Die gewaltigen Fabrikbetriebe, die dichte Platten, feuerfeste und säurefeste Waren für die Großindustrie liefern, seien nur nebenbei erwähnt, da sie speziell für das nassauische Krug- und Kannenbäckerland nicht von typischer und historischer Bedeutung sind. Für Industrie und Volkswirtschaft falleil sie natürlich sehr ins Gelvicht. Auch die mächtigen Tongruben mit Tagebau oder altem unterirdischen Betrieb sind noch von großer Bedeutung, da sie ja schließlich die Unter- lage des Ganzen bilden. Für die Bewohner des engeren und weiteren Vaterlandes aber, für den lernbegierigen Wanderer und Volkskundigen sind die Töpfereien selbst weitaus das Schönste und Interessanteste. Und wer mit offenem Blick und offenem Herzen den Stab zur Hand nimmt und das Krug- und Kannellbäckerland durchstreift, wer sich dabei liebevoll an das kerndeutsche, fröhliche und arbeitsame Volk wendet, wird bereichert an Erfahrung, Wissell und Kunstfreude nach Hallse zurückkehren. 6. Von der Schönheit des Vogelsbergs. Von franj Como. Frankfurter Zeitung vom 24. Mai 1912. ein gewaltiges Schauspiel hat sich einst ans unserm Boden abgespielt und ihn bis in seine tiefsten Grundfesten erschüttert. Einst — wann war dies einst? — als laue milde Lüfte hier um die hellen roten Berge und Felsen wehten und die Sonne mit der Kraft des Südens ans die Hänge schien, rollten Donner in der Tiefe, sprengten sich Schlünde, und rauchend warfen sich Garben und Säulen von Flammen empor. Die Massen des Abgrundes stiegen glühend aus dem Erdinnern und strömten über den Grat, stürzten schmetternd und rasend, ein loderndes Feuer, über die Gipfel herab zu Tal. Ans diesen Höhen, wo heute die Kühe weiden, wo der Bauer pflügt, sät und erntet, wo Tannen rauschen und Buchen schatten, da dehnten sich Urwälder hin, und Palmen wuchseil da in den Tälern. Über die großen, weißen Blüten der Magnolien- bäume, über die Äste des Lorbeers, über die Früchte der Feigen, über die mächtigen Stämme des Ahorns ragten steil schneebedeckte Kuppen, und es wuchs, es blühte und war gesegnet in der Farbe und in der Schönheit des Südens. Der Vulkan aber stand am Himmel. An einem Tag, in einer Nacht singen die Beben wieder an zu wallen, quollen die Wolken, stiegen die Feuer empor, sausten von Steinen und Asche die Regen nieder und strömten die Flüsse glühend wieder ans den Kratern. Das war die Dämmerung der schönen Welt hier, war ihr Ende. Wie oft, wie viel Jahrtausende lang mag der Vulkan getobt haben, mögell

365. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 406

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
406 und tioritiufig bewertet werden. Die Regie zahlt den Schürfern sogleich einen durchschnittlichen Abschlagspreis (abzüglich Ausfuhrzolls und anderer Abgaben); sie übernimmt den Weiterverkauf in rohem Zustande und zahlt einen dem endgültigen Erlös entsprechenden Restpreis nachträglich an die Schürfer ans. 11* '(ttlfc $teine reden* Von Julius Stinde. Daheim. 37. Jahrgang 1901. 36. Heft. 8. 13. ff Überall in der Ackererde sind Steine. Woher kommen sie? Von den großen erratischen Blöcken erzählt das Volk, der Teufel oder, im milderen Falle, ein ungeheurer Riese hätte sie ins Land geschleudert. In Gebirgsgegenden braucht man meist nicht weit nach ihrem Ursprung zu suchen; dort liegt die Frage näher: Wie kommt die fruchtbare Acker- erde auf Hochflächen? Fragt man den Stein, so antwortet er: Der Staub, den der Mensch beackert, war einst Fels, ebenso wie ich. Wir sind zer- trümmerte Felsen. Wer uns ablöste, uns zerteilte und zerstörte, das ist das Wasser. Und wer uns verschleppte weithin, das ist abermals das Wasser. Es verfahrt ganz heimlich und im kleinen. In eine winzige Spalte dringt ein wenig Wasser. Gefriert es, so dehnt es sich ans und sprengt so viel ab, als in seiner Macht steht. Ganz allmählich vergrößert es die Spalte, und im Verein mit dem Frost, im Wechsel der Wärme und Kälte trennt es Felsen. Es löst Bestandteile auf und bildet Rinnen; was es nicht löst, führt es als Sand mit sich. Der Sand schleift und höhlt. Wo ein kleines Rinnsal war, bildet sich ein größeres, das wieder kleinere Zuführungen aufnimmt. Die Kraft wächst mit den: Zusammen- flüsse. Das Wasser ist nicht mehr bescheiden, es nagt nicht mehr, es bricht und zertrümmert. So hart auch der Felsen ist, das Wasser ist unermüdlich und hat Zeit. Es kommt ihm auf Jahrhunderte nicht an, nicht auf Jahrtausende. Und mit ihm wirken nicht nur Wärme und Kälte, sondern auch Bazillen helfen. Vor etlichen Jahren entdeckte A. Müntz in der Ackererde ein Salpeter erzeugendes Kleinwesen, das er Nitromonas nannte; später aber fand er dieselbe Art nicht nur in ver- witterten Gesteinen, sondern selbst ziemlich tief in Felsen, in deren feinste Haarspalten sie eindringt. Im Winter ruht die Salpetermonade; mit steigender Temperatur aber erwacht sie und beginnt ihre felsverzehrende Tätigkeit. Müntz berichtete über seine Funde an die Pariser Akademie und teilte ihr mit, daß der berühmte 2620 m hohe Gipfel des Faulhorns, von dem man eine herrliche Aussicht auf die Spitzen des Berner Oberlandes genießt, nicht, wie man bisher annahm, durch den Einfluß der Atmosphäre ver- wittert, sondern durch die Lebenstütigkeit der Nitromonaden langsam zerfällt. So arbeiten kleinste Lebewesen, unsichtbare Zwerge, an der Zer- störung der Riesen, der Berge, und das Wasser zerbricht, was sie unter-

366. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 534

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
534 Sainland in Preußen. Hier ruht es in der sogenannten blauen Erde, woraus es in den Palmnicker Werken bergwerksmäßig zutage gefördert wird. Die sandigtonige, 1—6 na dicke Schicht der blauen Erde ist das Sediment eines alten Meeres. Neben Haifischzähnen, Meermuscheln, Braunkohle und dgl. lagert massenhaft der Bernstein. Von der Welle heransgewaschen und fortgeschwemmt — ein Prozeß, der seit Urtagen im Gange ist — finden wir das kostbare Harz an der ganzen Ostseeküste wieder. Allein das Samland liefert jährlich etwa 100000 Kilo Bernstein, dessen Wert sich auf 60 Pfennig bis 600 Mark pro Kilo beläuft, je nach Größe, Schönheit und Reinheit der Stücke. Etwa 10°/o vom Gesamtertrag bilden die sogenannten Sedimentsteine des Handels; es sind ausschließlich die hervorragendsten und schönsten Stücke. 50 o/o kommen als Tonnensteine zum Verkauf; aus diesen werden die Bernsteinperlen gearbeitet, die aufgeschnürt die bekannten und früher als Schmuck sehr beliebten Bernsteinketten ergeben. Die übrigen 40o/o sind die Firnis- steine, die der chemischen Industrie zur Bereitung von Bernsteinöl, Bernsteinfirnis und Bernsteinsänre dienen. In den verschiedenen Samm- lungen gibt es gewaltige Stücke Bernstein, solche von 6 bis 9 Kilo sind bekannt. Diese Riesenstücke repräsentieren natürlich einen erheblichen Wert. Am meisten gesucht und geschätzt aber ist Bernstein mit Jnsekten- und Pflanzeneinschlüssen. Man hat bisher etwa 160 verschiedene Pflanzen und gegen 300 Jnsektenarten im Bernstein eingekleistert gefunden, die in ihrem goldschimmernden Schneewittchensarge bis in die feinsten Einzelheiten die Jahrmillionen überdauert haben. Käfer und Fliegen, Motten und Spinnen des Tertiärwaldes sind dem zähflüssigen Harze zum Opfer gefallen und so in wunderbarster Erhaltung auf unsere Zeit gekommen. 13. Me Sleme recken. von Iuuus sunäe. ^ Daheim. 37. Jahrgang (1901). 36. Heft. 8. 13. Überall in der Ackererde sind Steine. Woher kommen sie? Von den großen erratischen Blöcken erzählt das Volk, der Teufel oder, im milderen Falle, ein ungeheurer Riese hätte sie ins Land geschleudert. In Gebirgsgegenden braucht man meist nicht weit nach ihrem Ursprung zu suchen; dort liegt die Frage näher: Wie kommt die fruchtbare Ackererde auf Hochflächen? Fragt man den Stein, so antwortet er: Der Staub, den der Mensch beackert, war einst Fels, ebenso wie ich. Wir sind zertrümmerte Felsen. Wer uns ablöste, uns zerteilte und zerstörte, das ist das Wasser. Und wer uns verschleppte weithin, das ist abermals das Wasser. Es verfährt ganz heimlich und im kleinen. In eine winzige Spalte dringt eilt wenig Wasser. Gefriert es, so dehnt es sich aus und sprengt so viel ab, als in seiner Macht steht. Ganz allmählich vergrößert es die

367. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 535

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Spalte, und im Verein mit dem Frost, im Wechsel der Wärme und Kälte trennt es Felsen. Es löst Bestandteile auf und bildet Rinnen; was es nicht löst, führt es als Sand mit sich. Der Sand schleift und höhlt. Wo ein kleines Rinnsal war, bildet sich ein größeres, das wieder kleinere Zuführungen aufnimmt. Die Kraft wächst mit dem Zusammen- flüsse. Das Wasser ist nicht mehr bescheiden, es nagt nicht mehr, es bricht und zertrümmert. So hart auch der Felsen ist, das Wasser ist unermüdlich und hat Zeit. Es kommt ihm auf Jahrhunderte nicht an, nicht auf Jahrtausende. Und mit ihm wirken nicht nur Wärme und Kälte, sondern auch Bazillen helfen. Vor etlichen Jahren entdeckte A. Müntz in der Ackererde ein Salpeter erzeugendes Kleinwesen, das er Nitromonas nannte; später aber fand er dieselbe Art nicht nur in ver- witterten Gesteinen, sondern selbst ziemlich tief in Felsen, in deren feinste Haarspalten sie eindringt. Im Winter ruht die Salpetermonade; mit steigender Temperatur aber erwacht sie und beginnt ihre felsverzehrende Tätigkeit. Müntz berichtete über seine Funde an die Pariser Akademie und teilte ihr mit, daß der berühmte 2620 m hohe Gipfel des Faulhorns, von dem man eine herrliche Aussicht auf die Spitzen des Berner Ober- landes genießt, nicht, wie mau bisher annahm, durch den Einfluß der Atmosphäre -verwittert, sondern durch die Lebenstätigkeit der Nitromonaden langsam zerfällt. So arbeiten kleinste Lebewesen, unsichtbare Zwerge, an der Zer- störung der Riesen, der Berge, und das Wasser zerbricht, was sie unter- minierten, und führt die zerriebenen Berge als Kies, Sand, Lehm, Acker- erde hinab. Aus Wassertropfeu werden Wasserfäden, aus Rinnsalen Rinnen, aus Rinnen Wasserfälle, Bäche, Flüsse. Hat das Wasser erst so viel Gewalt, daß es Brocken abreißen kann, dann schleppt es diese mit sich, schleudert sie an Wände, die es zerpickt und ausschleift, bis sie stürzen. Die Brocken wälzt es mit sich, rundet ihre Kanten durch Reiben und Schleifen, und wo der Fluß langsamer wird, da setzt das Wasser zunächst die groben Mitwanderer ab: das Geröll und den Kies, dann die feineren: den Sand und den Ton. Das Ausgelöste aber, die Salze, führt es ins Meer. Zweierlei betrieb das Felsen zernagende Wasser von jeher. Es ver- tiefte sein Bett und bildete die Täler, oder es vermochte nicht alles Feste wegzuschleppen, das ihm von Zuflüssen zugeführt wurde, und schüttete den Laus zu, den es geflossen, ehe es überladen wurde. Im Oberlaufe, in den Höhen nagt das Wasser und gräbt es zur Wildwasserzeit, wenn es taut, Rinnen, Schluchten und Täler. Im Unterlaufe breitet es sich aus und setzt Sand ab, feinen Lehm und Schlick. So schleppt das Wasser die Höhen in die Ebene. Wo dem Laufe eines Wassers Hindernisse entgegengestellt werden, da lagert es Mitwanderndes ab und sucht sich neues Gefälle. Es sammelt
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195 27
196 111
197 37
198 8
199 51