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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 444

1906 - München : Oldenbourg
444 88. Die Perlfischerei in Bayern. Die Menge des gewaschenen Goldes war in den verschiedenen Zeiträumen wechselnd, niemals aber beträchtlich und die Goldwäscherei gewöhnlich nur ein Nebengewerbe der Fischer. Von 1631—1640 erreichte das abgelieferte Waschgold einen Wert von 132 Dukaten, von -1661—1670 einen solchen von 202 Dukaten. Durch die Bemühungen der Regiernng Max Emcmnels stieg dann die Goldausbeute im Jahre 1718 auf rund 2000 Mark heutigen Geldes und erreichte 1728 noch 1500 Mark. Etwa 50—60 Personen waren damit beschäftigt. Die Lust zum Goldwäschen an den bayerischen Flüssen blieb bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts rege und lieferte z. B. 1847—1853 noch 1953 Kronen, somit in einem Jahre 199 Kronen — nahezu 2000 Mark. Am Rhein belief sich die Zahl der Goldwäschen in Baden auf ungefähr 400, in der Psalz auf 40—50. Von letzteren gewann man 1841 —1843 Gold im Werte von 1354 Kronen, im Jahre also 451 Kronen — 4510 Mark. Durch die fortschreitenden Flußkorrektionen, deren Zweck die Beseitigung der Flußalluviouen, d. i. eben der Goldfelder, ist, erlitt die Goldwäscherei starke Einbuße, nicht minder durch die Aushebung aller staatlichen Kontrolle dieses Gewerbes und seine völlige Freigabe. 1879 wurden an die K. Münze in München nur uoch 0,113 kg Waschgold ab geliefert. Ehedem prägte man aus dem heimischen Golde eigene Flußdukaten, welche auf einer Seite das Porträt des regierenden Fürsten, auf der anderen das Bild eines Flußgottes mit einer Urne trugen, woraus er Wasser gießt. Im Hintergründe ist die Münchener Frauenkirche, ans anderen Münzen der Dom von Speier sichtbar. Die Münzen führten die Inschrift: Ex auro Oeni, Isarae, Danubii, Rheni. Flußdukaten ,,Ex auro Isarae“. 88. Die Perlfischerei in Bayern. Von Hermann Stabler. * Edle Perlen liefern hauptsächlich die Seeperlmuschel (Meleagrina mar-garitifera) und die Flnßperlmuschel (Margaritana margaritifera). Erstere bewohnt mehrere Teile der Südsee; eine Kenntnis ihrer Schalen (Perlmutter) und Perlen läßt sich bis in die babylonisch-assyrische und altägyptische Zeit hinauf verfolgen. Die Flußperlmuschel dagegen kommt so ziemlich in ganz Europa und Nordasien vor, doch ist sie an kalkarme Gewässer gebunden und also in Bayern nur im Gebiete des Granits, Gneises und Glimmerschiefers, der Hornblendegesteine, das Syenits und Tonschiefers zu finden.

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 25

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 25 Seefischerei. Von viel größerer Bedeutung als die Fischzucht iu deu Binneugewässeru ist die Seefischerei. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die deutsche Seefischerei einen größeren Aufschwung genommen. Sie wird am stärksten von der Nordseeküste und zwar von Geestemünde aus betrieben, da die Nordsee fischreicher als die Ostsee ist. In der Nordsee werden hauptsächlich Heringe, Schellfisch, Kabliau, Scholle, Rotzunge, Seezunge und Steinbutt, iu der Ostsee Aale (besonders in den Haffen), Flunder, Heringe und Sprotten gefangen. Der Ertrag der deutschen Seefischerei betrug i. I. 1908 fast 30 Mill. Mark. Davon entfielen auf das Nordseegebiet 22 72, auf das Ostseegebiet 6v2 Mill. Mark. c) Der Bergbau. Verteilung der Bodenschätze. Deutschland besitzt einen beden- § 7- tenden Reichtum an Bodenschätzen. Es verdankt diesen Reich- tum den erdgeschichtlichen Ereignissen, die sein Oberflächenbild gestaltet haben. Diese hatten nämlich zur Folge, daß sehr verschieden- artige Erd- und Gesteinsschichten an die Oberfläche traten und dadurch ihre Mineralschätze erreichbar wurden. Aber nur die Gebirgslaud- schasten Mitteldeutschlands enthalten diese Reichtümer und eröffnen dem Bergbau günstige Aussichten. Die Flachlandschaften Süd- und Norddeutschlands sind dagegen von lockern, jnngern Bodenschichten bedeckt, die nur wenige nutzbare Mineralstoffe enthalten. Deutschlands Bodenschätze. In erster Linie sind die Stein- kohleulager zu nennen. Die größten und wichtigsten Kohlenlager Deutschlands siud die an der Ruhr in Rheinland-Westfalen und von Oberschlesien; dann folgen die an der Saar, von Waldenburg in Schlesien, von Sachsen und bei Aachen. Auch au Braunkohlen ist Deutsch- laud reich, besonders int Saalegebiet, und Norddeutschland hat große Torflager. An zweiter Stelle sind unter den Bodenschätzen die Eisenerzlager zu nennen. Das meiste Eisen liefern Lothringen-Luxem- bürg, das Rheinische Schiefergebirge, besonders das Siegerland und die Lahngegend, sowie Oberschlesien. Von großer Bedeutung ist, daß Kohle und Eisen zusammen oder doch nahe beieinander vorkommen. Auch von Blei und Silber werden ziemlich große Mengen gewonnen. An Zink ist Deutschland am reichsten von allen Erdenländern, besonders in Ober- schlesien. Kupfer wird im Mausfelder Berglande, aber nicht in ge- nügender Menge gewonnen. Groß ist auch der Reichtum Deutschlands, namentlich Norddeutschlands, an Kochsalz und Kali- oder Abraum- salzen. Die Kalisalze werden Abraumsalze genannt, weil sie die obersten schichten der Salzlager bilden und vor der Gewinnung des Stein-

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 72

1911 - Trier : Lintz
72 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln), Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf Java und Kampfer auf Börueo. b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver- breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel- bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel. c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager ausgebeutet. d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann. § 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge, namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten. Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze, Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame- sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 105

1911 - Trier : Lintz
Die Gesteinshülle der Erde. 105 Ii. Die Gesteinshülle der Erde. 1. Die Bildung und Hie Glieder Her Erdrinde. Bildung der festen Erdschale. Die Erde hat sich einst, als ein großer Ball überhitzter Gase, gleich den übrigen Planeten von der Sonnenmasse getrennt Allmählich strahlte die Hitze in den Erdraum aus. Dadurch verdichtete und verkleinerte sich der Erdkörper noch mehr. Der gasförmige Znstand seiner Stoffe ging dabei zuerst in einen flüssigen und dieser später an der Oberfläche bei den meisten Stoffen in einen festen über. Es bildete sich die Erdrinde, die anfangs sehr dünn war und allmählich au Dicke zunahm. Um den Erdkörper schwebte ein ungeheurer Dunstkreis, in welchem die jetzige Wafserhülle der Erde aufgelöst war. Mit der weitern Erkaltung des Erdkörpers ging auch ein immer größerer Teil des Wassers aus dem gasförmigen in den flüffigen Zustand über. Es bildete den zunächst uoch heißen Urozean, der die Erdrinde wahrscheinlich ziemlich gleichmäßig umgab. Gesteinszerstörung und Landbildung. Auf der Oberfläche der immer mehr zusammenschrumpfenden Erde waren allmählich die Höheu- unterschiede immer größer geworden. Indem das Wasser sich in die Tiefe zurückzog, gab es große Laudflächeu frei: es bildeten sich die großen Ozeane und Erdteile. Schon in den seichten Buchten des Urozeans hatte das Wasser gleich feine zerstörende Tätigkeit begonnen. Ans dem Lande begauuen die Gewässer mit Hülse ihrer Gefällkraft au der Umgestaltuug des Oberflächenbildes der Erde zu arbeiten, an der Abtragung und Eiuebnnng der Erhebungen, an der Vertiefung der Täler, zugleich aber auch au der Zuschüttung der seichten Meeresbecken. Eingeleitet wurde dieses Werk der Zerstörung durch die uatürliche Verwitterung des Gesteins. Riesenhafte Gebirge wurden wieder abgetragen, so daß sie fast spurlos verschwunden sind. An beit Küsten aber nagte das stark brandende Meer, das allmählich einen immer breiteren Landstreifen wegriß. Dieser landzerstörenden Tätigkeit steht die landbaueude Tätigkeit des Wassers gegenüber. Das zu Schlamm zerriebene Gestein wurde schließlich am Fuße der Gebirge, au den Mündungen der Ströme und auf dem Meeresboden abgelagert. Schicht folgte aus Schicht. So entstanden im Laufe von Jahrtaufenden mächtige Ablagerungen. Die fortwährenden langsamen Hebungen und Senkungen, die auf der Erdoberfläche stattfanden, bewirkten ein stetes Schwanken der Meeresgrenzen. So kam es, daß Gebiete, in denen das Meer

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 110

1911 - Trier : Lintz
110 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Zerknitterung ihrer Hauptfalten soll aber als ein begleitender Vorgang zu gewaltigen Schubbewegungen aufzufassen feilt. Alter der Faltengebirge. Die meisten der heutigen Faltengebirge haben ein verhältnismäßig junges Alter, so Alpen, Pyrenäen, Schweizer Jura, Appennin, Atlas, Karpaten, Balkan, Kaukasus, die gewaltigen Gebirge Zentralasiens und auf der Westseite Amerikas und die Australischen Alpen. Dagegen sind Ural und Alleg hann-Gebirge (alligenni) alte Faltengebirge und daher viel stärker abgetragen. c) Die vulkanische Tätigkeit. § 58. Verbreitung der Vulkane. In allen Bildungszeiten der Erde haben vulkanische Ausbrüche stattgefunden. Granit und Syenit sind alte Eruptivgesteine, Porphyr und Melaphyr solche einer spätern Zeit, Trachyt und Basalt sehr junge vulkanische Gesteine. Die ganze Urgesteinszone der Erde ist reich an vulkanischen Einbettungen, von denen viele nach Zerstörung der obersten Erdschichten zum Vorschein gekommen sind. Die vulkanischen Ereignisse begleiteten, wie die Verteilung der früheren und jetzigen Vulkane erkennen läßt, die beiden Hanpt- Vorgänge der Gebirgsbildnng, die Schollenbewegung und Faltuug. Die Bruchliuieu der senkrechten Schollenbewegung sowie die Leitlinien der Faltenbewegung wurden auch die vulkanischen Linien der Erde. Die Vulkanberge (Titelbild) zeichnen sich gewöhnlich durch die Regelmäßigkeit ihrer Form und ihre stattliche Höhe aus. Verlauf der Vulkanausbrüche. Man nimmt an, daß die Vulkan- Herde in der Erdkruste liegen. Der Beginn vulkanischer Tätig- keit wird gewöhnlich durch Erdbeben schou eine Zeit vorher angezeigt. Der Berg fängt an zu rauchen, ein Zeichen, daß sich Öffnungen gebildet haben. Die Erdbeben wiederholen sich; stärkere und schwächere Stöße folgen aufeinander. Plötzlich öffnet sich der Berg iu einem breiten Spalt, die Erde dröhnt, und aus der Öff- 9166.25. Bulkanberg. uuug schießt eiue gewaltige weiße Walke, hauptsächlich aus Wasser- 4. Hohlraum oder ausgefüllt mit erkalteter Lava, hampf bestehend, empor. In der 5. Kraterspalt. <• Höhe breitet sie sich aus, so einer Pinie ähnelnd, mit der sie schon Plinins beim Ausbruch des Vesuv i. I. 79 v. Chr. verglich. Mit den Dämpfen und Gasen werden Aschen- teile und brennende Fetzen von Lava in allen möglichen Größen empor- geschleudert, so daß sich die Wolke stellenweise schwarz färbt oder feurig aufleuchtet. Die flüssige Lava nimmt beim Niederfallen eine rundliche

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 129

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser- und Lufthülle der Erde. 129 beim Einlaufen in dieselben stark gestaut wird. In manchen Meeresteilen werden durch Ebbe und Flut Strömungen hervorgerufen, wie der Malstrom bei den Lofoten und die Charybdis und Scylla in der Meerenge von Messina. Von großer Bedeutung ist der Wechsel von Ebbe und Flut für das Aus- und Einlaufen von Schiffen. Ferner beeinflußt er die Marschbildung (f. § 62). cc) Der Meeresboden. Gestalt des Meeresbodens. Auch auf dem Meeresboden § 74. kommen Erhebungen vor, die aber eiuförmig sind. Man unterscheidet Plateaus, Rücken und Bänke. Letztere Bezeichnungen gebraucht man für Erhöhungen, die nahe an die Oberfläche kommen. Meeresgebiete von sehr geringer Tiefe werden Flachsee, alle Meeresgebiete, die tiefer als 5000 m sind, Tiefsee genannt. Ablagerungen. Die Ablagerungen auf dem Meeresboden sind je nach der Tiefe des Meeres fehr verschieden. Der vom Festlande stammende Flußschlamm gelangt nicht weit von der Küste, nur bis zur Tiefe von etwa 200 m. Auf dieser Grenzlinie werden die Kalk- und Kieselschalreste von kleinen Meerestierchen in dem Schlamm vorherrschend. Die tiessteu Meeresstellen sind mit dem rötlichen, knet- baren Tiefseeton bedeckt, der jedoch nur eine geringe Mächtigkeit hat. 2. Das Luftineer im allgemeinen. Grenze des Luftmeeres. Während die festen Körper weder Form § 75. noch Raum und die flüssigen wohl die Form, aber nicht die Raumgröße ändern, ist die Luft ein Gas, dessen Teile sämtlich auseinanderstreben. Ohne die Wirkung der Schwerkraft würden dieselben sich verflüchten. Bis zu welcher Höhe sich das Luftmeer ausdehnt, kann wohl niemals festgestellt werden. Aus dem Ausleuchten der Nordlichter hat man die bedeutende Höhe von 500—600 km als seine obere Grenze bestimmt; es fehlt aber der Beweis, daß diese Lichterscheinungen an das Vor- handensein von Luft gebunden sind. Dagegen beweist das Aufleuchten der Sternschnuppen 100—200 km über der Erde, daß das Luftmeer bis über diese Höhe hinaus reicht. Die bedeutendste Höhe, die mit einem bemannten Luftballon erreicht wurde, beträgt 9100 m, während selbstaufzeichnende Ballons bis etwa 20000 m gestiegen sind. In dieser Höhe betrug die Temperatur —70° C, und es herrschte völlige Trocken- heil und gänzliche Ruhe der Luft. Bestandteile und Eigenschaften der Lust. Die Luft besteht aus verschiedenen Stoffen, die nicht verbunden, sondern nur gemengt sind. Die Hauptbestandteile sind Stickstoff, auf den etwa 79%, und Sauerstoff, auf den etwa 21 % entfallen. Von den übrigen Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii. 9

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 137

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser-^und Lufthülle der Erde. 137 Regen- und Trockenzeiten. Die zeitlich sehr regelmüßig ein- tretenden sog. Tropenregen der ersten Zone wandern mit dem Stande der Sonne. Am Äquator fallen die Hauptregenzeiten ziemlich genau mit den beiden Tag- und Nachtgleichen zusammen. Jedoch ist in diesem Kalmengürtel der Erde (Gürtel der Windstille) kein Monat regenarm. In fast täglichen Gewittern schlägt sich der Wasserdampf, den der durch die starke Erwärmung erzeugte aufsteigende Luftstrom mit sich führt, nieder. An den Kalmengürtel, der eine Breite von 4—5° einnimmt, schließen sich Gebiete an, in denen die doppelte Regenzeit deutlicher ausgeprägt ist. Eine kürzere und eine längere wechseln mit je eiuer kleinern und größern Trockenzeit ab. Allmählich vollzieht sich der Übergang in die Wendekreiszone mit je einer kürzeren Regen- und einer sehr langen Trockenzeit. In großer Regelmäßigkeit stellen sich auch die Monsun regen ein. Winterregen. Während in den genannten Ländern die Regen- zeit in den Sommer fällt, empfangen viele Landstriche an der Westseite der Kontinente, vorwiegend infolge des Einfluffes der trockenen Paffate, keine Sommerregen; sie erhalten jedoch im Winter von W her etwas Feuchtigkeit. In Nordwesteuropa und Nordwestamerika verbreiten südwestliche Winde die Hauptfeuchtigkeit im Herbst und Winter. b. Die Gletscher. Anhäufung und Abgang der Schneemassen. Kalte Gegenden § 79. empfangen ihre Niederschläge in Form von Schnee. Diesem fehlt die Beweglichkeit des Wassers; er fließt nicht, sondern haftet. So häuft er sich an. Längs der Schneegrenze findet aber ein Abtauen der Schneemaffen statt. Vou steilen Gehängen fahren Lawinen mit Donner- getöfe hinab, und von sanften Gehängen sammeln sich langsam nach der Tiefe vorrückende Eisströme, die Gletscher. (Bilderanh. 20). Die Talwanderung des Gletschereises wird durch den Druck und das ab- wechselnde Schmelzen und Wiedergefrieren der Eismassen hervorgerufen. Die Schneegrenze liegt überall auf der Erdoberfläche in ver- fchiedener Höhe, weil auf ihre Lage außer den Wärmeverhältnissen noch andere Einflüsse, wie die Feuchtigkeit der Luft, die Regeumenge, Wind- richtuugen, einwirken. Gletscherbildung. Die Vorbedingung zur Gletscherbildung ist das Vorhandensein einer Firnmulde, in der sich der Schnee sammeln kann. Dieselbe ist gewöhnlich an Fläche dreimal so groß als die Zunge, d. i. der zur Tiefe vorrückende Eisstrom. Sie muß immer über der Schneegrenze liegen, während die Zungen bis 1400 m tiefer gehen. Nicht

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 107

1911 - Trier : Lintz
Die Gesteinshülle der Erde. 107 Zeitalter Stockwerke Ii. Alte Zeit (Palaeozoienm) Perm (Dyas) I Zechstein \ Rotliegendes f Oberes Carbon (od, Steinkohlenformat.) I Unteres ( Oberes Devon \ Mittleres ( Unteres Silur Cambrium I. Urzeit (Archaieum) \ Oberes \ Unteres ( Oberes Mittleres ' Unteres Urtonschiefer (od. Phyllit) Glimmerschiefer Gneis 2. Lageveränöerungen der Erdschichten (Gebirgsbilöung). Arten der Lageveränderung. Die Gesteinsschichten, aus denen sich die Erdrinde zusammensetzt, lagern nicht überall regelmäßig über- einander. Es haben viele Lageveränderungen stattgefunden. Die wichtigsten Vorgänge, die solche herbeiführten, sind 1. Bruchbildung und Schollenbewegung, 2. Faltung und 3. vulkanische Tätigkeit- a) Bruchbildung und Schollenbewegung. Entstehung der Kontinente. Die Scholleubewegung muß als der erste Vorgang der Gebirgsbildnng in der Urzeit der Erde angesehen werden. Auf der Oberfläche der uoch glühendflüssigen Erde bildeten sich bei fortschreitender Erkaltung Schollen schon festgewordenen Gesteins. Diese wuchsen an Umfang (s. Abb. 19), schließlich be> rührten sie sich und preßten sich infolge des Drucks nach dem Erdinnern an- einander. Dabei sank ein Teil der Schollen in die Tiefe, der andere wurde in die Höhe gepreßt. So schiedeu sich die horstartig, etwa wie Tibet, aufragenden Abb. 19.

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 109

1911 - Trier : Lintz
Die Gesteinshülle der Erde. 109 Drucä-^. Ijiahrjxxjhr Abb, 23. Faltung: 1. Sattel, 2. Mulde, 3. Schenkel, b) Die 5altung. Faltenbildttng. Da kalte Körper einen kleineren Raum als warme einnehmen, schrumpfte der Erdkörper immer mehr zusammen. Dabei mußte sich die Erdrinde, weil sie zu groß für den Erdkern wurde, in Falten legen'). (Bilderanh. 13 u. 14.) Diese Faltenbewegung ist der wichtigste Vorgang der Gebirgsbildnng, dem die bedeutendsten Ge- birgszüge der Erde ihre Entstehung verdanken. (Bilderanh. 12.) Bei jeder Falte unterscheidet man den Sattel und die Mulde. Die Verbindungsstrecke zwischen Sattel und Mulde heißt Schenkel oder Flügel. In ^ den Schenkeln sind die Schichten meist sehr stark verdünnt, ans- gewalzt, während die gebogenen Teile im Sattel und in der Mulde (zwischen dem Bellenberg und dem Wellental) verdickt sind. (Abb. 23.) Man nimmt an, daß von der Seite, wo der höhere Sattel oder der längere Schenkel (Flügel) liegt, der Druck gekommen ist (Abb. 23), so beim Kaukasus, dem im 8 der Kleine Kaukasus vorgelagert ist, von N her. Da die Sättel der Zerstörung am meisten ausgesetzt sind, ist von ihnen in den meisten Fällen wenig mehr vorhanden. Das Hinüberneigen einer Falte nach der andern Seite hin nennt man Überkippung (Abb. 24.) Auch große Überschie- buugeu kommen vor. Die Schub- bewegnngen werden durch das Abgleiten der höher gelegenen Gebirgs- massen nach der Tiefe hervorgerufen. In der Regel ist mit der Faltung auch Bruchbildung verbunden. So sind die Alpen im 8 abgebrochen und der abgebrochene Teil liegt unter der Lombardischen Tiefebene begraben. Haupt- und Nebenfalten. Außer den Hauptfalten sind gewöhnlich zahl reiche Nebenfalten vorhanden. So besteht der Jura, der als eiues der einfachsten und regelmäßigsten Fallengebirge gelten kann, aus 160 Falten der Erdrinde, die zu meist 10 Hauptfalten oder Wellen parallel nebeneinander gruppiert sind. Die Alpen setzen sich sogar aus mehreren tausend Falten zusammen. Die starke ') An einem gebratenen Apfel läßt sich der Vorgang anschaulich vorführen; so lange derselbe warm ist, erscheint seine Schale glatt, je mehr er aber erkaltet, desto mehr wirft sie sich in Falten. Abb. 24 a) schiefe, b) überkippte Falte,

10. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 111

1911 - Trier : Lintz
Die Gesteinshülle der Erde. Iii Form an. Die großen Stücke werden Bomben, die kleinen Lapilli genannt. (Bilderanh. 15.) Ein Hagel von solchen brennenden Stein- kugeln und von seiner Asche geht aus der Wolke, aus der Blitze zucken, nieder. Die Wasserdampfmengen aber, die von ihr in die Luft geführt werden, veranlassen gewaltige Regengüsse, und schlammige Fluten wälzen die niedergegangenen Aschenmassen zum Teil wieder fort. In der Regel ergießen sich auch Ströme glühender Lava, die im Innern des Vulkans emporgequollen ist, abwärts, oder ein Windhauch brennender Abb, 26. ®cr Mosenberg bei Manderscheid in der Eifel mit einem Krater. Gase vollendet das Werk der Zerstörung, wie es beim Untergang der Stadt St. Pierre auf der Insel Martinique geschah. Bulkanberge. Die vulkanische Asche wird durch den Wind oft weithin fortgeführt, fo bei dem gewaltigen Ausbruch des Jnfelvnlkans Krakatan über ein Gebiet von 750000 cikm. Die feinsten Aschenteilchen steigen bis in die höchsten Lustschichten. Alle dicken Auswurfsgesteine fallen aber iu nächster Nähe der Ausbruchstelle zur Erde und schütten allmählich einen hohen Aschenkegel auf. (Abb. 25.) Durch diesen führt ein senkrechter Kanal, dessen oberes, trichterförmig erweitertes Endstück Krater (Abb. 26) genannt wird. Der Aschenkegel wird gewöhnlich sehr
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