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1. Mittelalter - S. 27

1879 - Dillenburg : Seel
— 27 — schimpflichen Frieden abschloß, so wurde er in Frankreich und in Deutschland abgesetzt. Die Deutschen wählten einen Sohn Karl- 887 manns, Enkel Ludwig des Deutschen, mit Namen Arnulf von Kärnthen, der durch seine Besiegung der Slaven bekannt war. Arnulf schützte Deutschland gegen die Normannen und gegen die Mähren, beging aber in dem Kriege gegen die letzteren den Fehler, die Magyaren zur Hülfe herbeizurufen, wodurch er dies Volk veranlaßte, nach seinem Tode auch Deutschland alljährlich mit ihren Raubzügen heimzusuchen. Unter ihm machten sich wieder Herzöge der einzelnen Länder geltend, so bei den Sachsen, Schwaben, Baiern'nnd Lothringern. Arnulf starb 899; ihm folgte Ludwig 89» das Kind, der schon wegen seiner Jugend keine Kraft in der. Negierung zeigen konnte und auch im 18. Lebensjahre (911) starb. 911 In dieser Zeit rissen die Herzoge und die Fürsten die Macht an sich und schmälerten die Königs-Rechte mehr und mehr; anderer- seits nahm das Faustrecht, d. i. die gewaltsame Selbsthülfe, sehr überhand. h. Die ursprünglichen Bewohner der Mark Brandenburg. In der Geschichte Karl's d. Gr. und seiner Nachfolger treten uns zum ersten Male die Bewohner der Landestheile entgegen, welche später der Ausgangspunkt des jetzt mächtigen preußischen Staates geworden sind. Zur Zeit der Völkerwanderung wohnten dort die Semnonen und neben ihnen die Langobarden. Während der Völkerwanderung jedoch drangen von Osten her slavische Völkerschaften in Deutschland ein, vertrieben die Semnonen und Langobarden und drangen bis an die Elbe vor. In Deutschland nannte man sie Wenden; die bedeutendsten unter ihnen waren die Sorben, Milzen und Obotriten. Sie hatten einen kleinen Körperbau, braungelbe Haut, dunkle Haare und dunkle, feurige Aitgeu; sie wohnten gerne zusammen, und so entstanden bei ihnen schon frühzeitig Städte und Dörfer, welche sie auch gar wohl zu befestigen wußten. Mit den Deutschen gemein hatten sie die Sitte der Gastfreundschaft; in andern Gebräuchen waren sie wesentlich von den Deutschen verschieden. ^ So mußten z. B., wenn ein Mann starb, seine Frauen den Scheiterhaufen besteigen und ihm nachfolgen in den Tod; kranke und schwache Eltern ließen sich von ihren Kindern tobten, ebenso wurden verkrüppelte oder schwächliche Kinder im Walde ausgesetzt. — Der Religion nach waren die Wenden Heiden; sie glaubten an den guten Gott Belbog, den Schöpfer der Welt und der Krea-

2. Mittelalter - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 31 — mit äußeren Feinden nichts zu thun, und als im Jahre 924 die Magyaren wieder einen Raubzug nach Deutschland unternahmen, gelang es einem sächsischen Heerhaufen, einen magyarischen Heerführer gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen, wodurch er einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen erzwang, während dessen er einen nur geringen Tribut zu zahlen versprach. Diese Zeit der Ruhe benutzte Heinrich aufs weiseste. Da uemlich die Magyaren meist beritten waren, so konnte ihnen am besten durch feste Plätze Widerstand geleistet werden; solche aber waren in Deutschland nirgends zu finden; die Befestigungen, welche die Römer frühe am Rhein und an der Donau angelegt hatten, waren verfallen. Heinrich ließ an der Ostgrenze von Thüringen und Sachsen Burgen anlegen, neben welchen sich bald mit Wall und Graben umschlossene Dörfer und Städte erhoben. Jeder neunte Mann mußte vom Lande in die Städte ziehen, wohin Heinrich auch die Märkte und Gerichte verlegte; noch andere Vorrechte ertheilte er den Städten und ihren Bewohnern, welch' letztere man, da die befestigten Städte ebenfalls Burgen hießen, Bürger nannte. So ist Heinrich der Gründer vieler Städte*), wie z. B. M erse -. bürg, Quedlinburg und Meißen, und eines neuen Standes im Volke, des Bürgerstandes, geworden. Die Städte wurden so geräumig gebaut, daß während des Krieges auch Me Landbevölkerung darin Platz finden konnte, und damit es in Kriegs-zeiten nicht an den nöthigen Nahrungsmitteln fehle, mußte der dritte Theil alles Getreides in die Städte geliefert werden. — Die Deutschen kämpften bisher noch meist zu Fuß; weil ihnen daher die Magyaren noch weit überlegen waren, so übte Heinrich seine Deutschen auch im Kampfe zu Roß; das Fußvolk lehrte er, die Pfeile der Feinde mit dem Schilde aufzufangen, die Reiterei, wie man den Feind verfolge. Um den Kampf zu Roß noch mehr zu üben, soll er die Kampfspiele, Turniere, eingeführt haben. So bereitete er den Magyaren nach jeder Beziehung einen würdigen Empfang. Als der Waffenstillstand im Jahre 933 abgelaufen war, erschienen die magyarischen Gesandten wieder, um den Tribut zu fordern. Heinrich aber, der den Krieg gegen die Feinde schon lange beschlossen hatte und dazu auch die Bewilligung der Volksversammlung besaß, ließ ihnen einen räudigen, an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund reichen und dabei sagen, wer mehr haben wolle, möge kommen und es holen. Voll Erbitterung *) Daher auch der andre Beiname Heinrichs: der Stüdtegrünbcr.

3. Mittelalter - S. 35

1879 - Dillenburg : Seel
— 35 — langes, blondes Haar, rascher Gang, daneben tiefer Ernst, fefter Wille, entschiedene Strenge, verbunden mit Gerechtigkeit und Groß-mnth. Wie Karl d. Gr., so war er einerseits hart in Beftrasnng der Frevler, anderseits aber auch stets zur Milde und Vergebung genügt. Sein Herz war erfüllt von aufrichtiger Gottesfurcht und inniger Frömmigkeit; aber von der Geistlichkeit ließ er sich nicht leiten. Die Wissenschaft achtete er; auf seine deutsche Abkunft war er stolz, darum trug er nur vaterländische Kleidung und sprach stets deutsch. b. Befestigung und Ausbreitung der königlichen Macht.. Während König Heinrich den Herzögen der einzelnen Landestheile' eine.gewisse Selbstständigkeit gelassen und sich damit begnügt batte, ihr Erster zu sein, betrachtete Otto als Aufgabe seines königlichen Amtes die Einigung aller deutschen Stämme zu einem Reiche und einem Volke und die Vereinigung aller Richter- und Herrscher-Geweilt Jn der Hand des Königs." Demgemäß betrachtete er die einzelnen Herzöge als Beamte des Reiches, welche der König nach Belieben ein- und absetzen konnte. Diese Anschauungsweise und die daraus folgende Handlungsweise zog ihm die Feindschaft der Fürsten und Herzöge und bittere, langjährige Kämpfe mit ihnen zu. Zunächst gerieth er ihn Streit mit dem Frankenherzoge Eberhard, demselben, welcher zur Wahl Heiurich's viel beigetragen hatte. Die sächsischen Adligen nemlich, stolz darauf, daß die höchste Reichswürde ihrem Stamme übertragen sei, weigerten sich, fränkischen Lehnsherrn zu gehorchen. Darüber ergrimmte Eberhard und überzog einen feiner sächsischen Vasallen, Brüning, welcher ein ^hessisches Besitzthum von ihm zu Lehen trug, mit Krieg, verbrannte dessen Stadt Elmeri (Helmarshausen a/d. Diemel) und töbtete alle Einwohner. Dafür verurtheilte ihn Otto zu einer Geldbuße von hundert Pfund Silber, für welche er edle Rosse liefern mußte, und feine Kriegsobersten zu der Schande, Hnnde bis zu der königlichen Psalz zu tragen. Darnach empfing ihn Otto und verzieh ihm, was aber Eberhard nur noch mehr erbitterte. Auch der Baiernherzog erhob sich gegen Otto, wurde aber von ihm unterworfen und abgesetzt; Otto nahm dem bairischen Herzogthum alle Rechte, welche sein Vater Heinrich ihm noch gelassen hatte. — Unterdessen hatte sich Eberhard mit Thankmar, einem Stiefbruder. Otto's, verbunden und erhob nun die Fahne der Empörung gegen den König; die Verbündeten verübten die furchtbarsten Greuel in Hessen und Westfalen; Heinrich, Otto’?

4. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 105

1894 - Dresden : Jacobi
105 hatten denselben katholischen Glauben; sodann hatten germanische Kraft und rmische Bildung und Verfassung sich in fruchtbarer Weise innig durchdrungen. _ Im Westen und Sden blieb die rmische Landsprache die Herr-schende; aus ihr und der Vermischung mit germanischen Wrtern ent-stand um das Jahr 800 die franzsische Sprache. Im Osten erhielt sich die germanische Sprache. Der herrschende Dialekt war das sogenannte Althochdeutsche. 3. Die Hausmeier. a) Entartung der Merovinger. Dieselben grausamen und blutigen Mittel, die einst Chlodwig an-gewandt hatte, um sich in Franken die Alleinherrschaft zu erwerben, benutzten seine Nachkommen, um ihre mnnlichen Verwandten zu be-fettigen. So geschah es schon unter seinen Shnen, von denen Chlotar-alle berlebte und beerbte. Als er 561 starb, erfolgte eine abermalige Teilung des Reiches. Bald wteten die Zweige des merovingifchen Haufes rger gegen-einander als je zuvor. Bruderkriege, Verwandtenmord wurden immer hufiger. Selbst die Kniginnen standen in der Grausamkeit nicht hinter den Mnnern zurck. Am furchtbarsten wteten die beiden Kniginnen Brunhilde und Fredeguude (Vergl. in der Nibelungenfage: Kriemhilde und Brunhilde!); sie ruhten nicht eher, als bis das ganze zahlreiche Ge-schlecht bis auf Chlotar Ii. ausgerottet war, der nun abermals das ge-samte Frankengebiet einte. Durch solche Greuelthateu war die Kraft des Herrscherhauses ge-brochen. Die Könige (bis 752) erweiterten zwar noch das Gebiet bis zu den Pyrenen, erwarben also noch Aquitanien, vermochten jedoch nicht mehr viel im Innern des Reiches; ihre Macht ging zum grten Teil an die hohen Reichsbeamten, besonders an die Hausmeier der. b) Emporkommen der Hausmeier. Unter den Hofmtern war das eines Hausmeiers am bedeutendsten. Anfangs waren die Hausmeier nur die Haushosmeister, was ja auch ihr lateinischer Titel major domus" anzeigt; doch bald heit Hofmeier sein, König und Hof beherrschen". Denn der Hausmeier war stets und berall um die Person des Knigs und beeinflute so sein ganzes Walten. Seine Stellung wird noch viel bedeutsamer, als ihm der König die Befugnis, das Knigsland als Lehen zu verteilen, bertrgt. Bald ist er nicht mehr ein abhngiger Diener des Knigs, sondern gesttzt auf die Groen des Reiches, die er durch Lehen und sonstige Vergnstigungen gewonnen hat als Fhrer und Oberhaupt des Dienst-adels fast unabhngig und als erster Minister und oberster Feldherr fast allmchtig im Staate. Dazu kommt, da die hohe Wrde bald erblich wird, c) Die Hausmeicr aus dem Geschlecht der Pippiuideu. Ursprnglich hatten die drei Teile des frnkischen Reiches je einen Majordomus; feit 687 war die Wrde in allen Reichen in den Hnden eines Geschlechts, der Pippiniden, nach dem ersten tchtigen Vertreter

5. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 108

1894 - Dresden : Jacobi
108 geblieben, als da er, zufrieden mit dem bloen Knigsnamen, mit langem Haupthaar und mit ungeschorenem Barte auf dem Throne fa und die Rolle des Herrschers spielte und Antworten erteilte, die ihm eingelernt oder auch anbefohlen waren. Auer dem nutzlosen Knigs-namen und einem sprlichen Lebensunterhalt besa er kein anderes Eigentum, als ein einziges und dazu sehr wenig eintrgliches Hofgut. Er fuhr stets auf einem Wagen, welcher von einem Joch Ochsen gezogen und von einem Knechte nach burischer Sitte gelenkt wurde. Die Verwaltung des Reiches aber und alles, was in inneren und ueren Angelegenheiten auszufhren oder zu bestimmen war, besorgte der Vorgesetzte des Kuigshofes, der Hausmeier." Nach den groen Siegen blickten die Franken mit Stolz und Zu-verficht auf Karl Martell: desgleichen hatte er sich die Gunst der Geist-lichen erworben. Die Folge davon war, da 752 sein Sohn Pippin der Kleine unter Beistimmung der frnkischen Groen es wagen konnte, den letzten bldsinnigen Schattenknig Childerich Iii. ins Kloster (die Klster waren in jener Zeit oft Staatsgefngnisse) zu schicken. Auch der damalige Papst Zacharias war hiermit einverstanden. Auf Pippins Aufrage: Wer König sein sollte, der den Namen fhre oder der die Pflichten des Knigs ausbe?" antwortete er: Des Knigs Wrd' und Namen Gebhrt der Völker starkem Hort!"*) Durch diese Zustimmung des Papstes verlor dieser Schritt in den Augen der Franken seinen ungesetzlichen Charakter! Ja, es wurde als ein Gott wohlgeflliges Werk angesehen. Pippin wurde zunchst von dem berhmten Bischof seines Reiches, Bonifatius, dem Erzbischof von Mainz, und 2 Jahre spter vom Papste selbst gesalbt. Zum Dank berzog Pippin die Longobarden, als sie den Papst bedrngten, mit Krieg, nahm ihnen Ravenna und schenkte es dem Papste. So legte Pippin den Grund zum Kirchenstaate und zur weltlichen Machtstellung des Papstes. 4. Die Germanen und das Christentum. a) Die ersten germanischen Christen. Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt war das Licht des Evangeliums nach Deutschland gedrungen. Zuerst waren an der Sd- und Westgrenze, in den rmischen Kastellen an der Donau und am Rhein, christliche Gemeinden entstanden. In den Wirren der Vlkerwanderung wurden viele dieser alten Kultursttten vernichtet. Hingegen nahmen alle germanischen Stmme, welche sich an der gewaltigen Vlkerwanderung beteiligten, das Christen-tum an und zwar fast alle den arianischen Glauben. Diejenigen Stmme im Innern, welche in ihren alten Grenzen *) ie das Gedicht: Pippin der Kurze" von Banr.

6. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 157

1894 - Dresden : Jacobi
In der Frhe des Schlachttages strkte sich das Herr abermals durch einen feierlichen Gottesdienst und rckte dann mutig mit fliegenden Fahnen aus dem Lager, acht Heerhaufen zhlend, jeder ungefhr 1000 Reiter stark.*) Den ersten, zweiten und dritten Haufen bildeten die Bayern, an ihrer Spitze die Feldherrn Heinrichs (er selbst lag an einer Krank-hett, woran er auch bald starb, schwer danieder); den vierten bildeten die Franken, deren Fhrer war der khne Konrad, der Schwiegersohn Ottos; im fnften, dem kniglichen Haufen, befand sich Otto selbst, um-geben von den Auserlesenen aus allen Streitern und von den mutig-steil und tapfersten Jnglingen; vor diesem Haufen wurde die siegge-wohnte Reichsfahne, mit dem Erzengel Michael geschmckt, einhergetragen; den sechsten und siebenten Haufen machten die Schwaben unter ihrem Her-zge Bnrchard aus. Die achte Schar, die bhmischen Ritter, bildeten den Nachtrab; unter ihrer Obhut stand alles Gepck und der ganze Tro. In der Nacht war ein Teil des feindlichen Heeres unbemerkt der den Flu gegangen. Diese Schar fiel pltzlich mit ungeheurem Geschrei dem deutschen Heere in den Rcken, zerstreute die Bhmen und bemchtigte sich des ganzen Gepckes. Ebenso wurden die Schwaben geworfen. Der Feind bedrohte nun den kniglichen Haufen. Da rckte der tapfere Konrad mit seinen Franken todesmutig gegen den grimmen Feind vor, gebot seinem Vordringen Einhalt, verjagte ihn und eroberte das Gepck zurck. Als so die Gefahr im Rcken beseitigt war, hielt Otto eine be-geisterte Ansprache an seine junge Schar, ergriff seinen Schild und die heilige Lanze und sprengte khn in den Feind hinein, er an der Spitze, allen voran; seine Ritter folgten ihm und hieben wacker in den Feind. Solchem Ansturm konnten die Feinde nicht widerstehen. Nach kurzer Zeit waren die feindlichen Reihen auseinander gesprengt, und das Heer der Ungarn lste sich in wilder Flucht auf. Furchtbar hauste in ihren Reihen das Schwert der Deutschen; viele Tausende kamen im Kampfe oder bei der Verfolgung um; nur einige entkamen. Otto verfolgte die fliehenden Ungarn bis Regensburg. Hier hielt er strenges Gericht der die gefangenen Mordbrenner; viele, selbst vor-nehme Ungarn lie er als Ruber aufknpfen. Im Kampfe waren aber auch viele Deutsche umgekommen. Am meisten wurde der Tod des tapfern Konrad beklagt. Seit dieser Niederlage verging den Ungarn die Lust zur Rckkehr. Bald darnach wurden sie sehaft, nahmen das Christentum an und grn-deten um das Jahr 1000 das heutige Knigreich Ungarn (unter Stephan dem Heiligen). 7. Otto gewinnt Italien und die Kaiserwrde, a) Berengar abgesetzt. Die Zeit der inneren Unruhen hatte Berengar dazu benutzt, seine beschworenen Lehnspflichten abzuschtteln; auch machte er sich vieler *) Beispiel einer Ritterschlacht nach dem Berichte Widukinds.

7. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 165

1894 - Dresden : Jacobi
165 b) Die vormundschaftliche Regierung. Zunchst fhrte nun Theophano die Regentschaft, und zwar mit groer Umsicht. Sie war" nach Thietmars Bericht obgleich nicht frei von der Schwche ihres Geschlechts, doch voll bescheidener Festigkeit und fhrte, was in Griechenland selten ist, einen vortrefflichen Lebenswandel. Sie wahrte, indem sie mit wahrhaft mnnlicher Kraft der ihren Sohn wachte, das Reich, die Frommen in jeder Weise begnstigend, die Hoffrtigen aber schreckend und demtigend." Doch konnte sie es nicht verhindern, das die Herzge und Grasen immer mchtiger und selbstndiger wurden und ihre mter fr erblich hielten. Ihrem Sohne lie sie eine vorzgliche Erziehung zu teil werden. Er wurde unterrichtet von dem edlen, knnftliebenden Bischof Bernward von Hildesheim, sowie von dem berhmtesten Gelehrten seiner Zeit, dem Erzbischof Gerbert von Rheims. Ein Grieche, Namens Johannes, mute ihn sogar in die griechische Sprache und Litteratur einfhren. Der junge König wurde so gelehrt, da man ihn allgemein das Wunder der Welt" nannte. Als seine zarte Mutter schon nach wenigen Jahren dem rauhen Klima unterlag, fhrte seine Gromutter Adelheid in Gemeinschaft mit etlichen Groen die vormundschaftliche Regierung. Die Groen trachteten nach wie vor darnach, ihre Macht zu vermehren. Gegen die ueren Feinde richteten sie nichts aus; so vermochten sie nicht einmal die vom Reiche abgefallenen Wenden wieder unter die deutsche Herrschaft zu-rckzubringen. c) Ottos Iii. Regierung. Mit 15 Jahren bernahm Otto Iii. selbstndig die Regierung. Aber der gelehrte, nur fr griechische Bildung und rmische Sitten schwrmende Jngling achtete seine Sachsen als Barbaren sehr gering und trug sich der Sage nach sogar mit dem Plan, Rom zu seiner Residenz zu machen und von dort aus die alte Weltherrschaft zu erneuern. Er eilte deshalb bald der die Alpen. In Rom war damals gerade der Papst gestorben. Da eilten die Rmer Otto entgegen und Nett ihn um einen neuen, worauf er feinen Verwandten Bruno, als Papst Gregor V., auf den ppstlichen Stuhl erhob. Der neue Papst krnte ihn darauf zum Kaiser. Otto kehrte nach Deutschland zurck und kmpfte siegreich gegen die Wenden an der Havel. Whrend dieser Zeit emprten sich die Rmer unter Anfhrung des trotzigen Edelmannes Crescentius. Der Papst Gregor V., welcher die Kirche in dem strengen Sinne der Mnche von Elngny zu reformieren begann, wurde von den Aufstndischen ver-trieben und Johannes, der frhere Lehrer des Kaisers, zum Papste eingesetzt. Zrnend eilte Otto abermals der die Alpen. Die zitternden Rmer ffneten ihm freiwillig die Thore. Otto hielt ein strenges Strafgericht: Crescentius und feine Gefhrten wurden gefangen genommen

8. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 202

1894 - Dresden : Jacobi
202 ihm dann auch in Rom die Kaiserkrone aufsetzte; dafr erkannte er das Eigentumsrecht des Papstes der die Mathildeschen Gter an, nahm dieselben vom Papste als Lehen und verpflichtete sich zu einer jhr-lichen Abgabe. Diese Lehnsabhngigkeit (nur in Bezng auf Toscana) benutzten spter die Ppste, um den Kaiser berhaupt als Lehnsmann des rmi-sehen Stuhles darzustellen. Auf einem spteren Bilde lt man schon Lothar die Kaiserkrone als Lehen aus der Hand des Papstes in Em-pfang nehmen. Im Jahre 1134 verlieh Lothar die Mark Nordsachsen, die jetzige Altmark, dem tapferen Markgrafen Albrecht dem Bren aus dem Hanse der Anhaltiner oder Ballenstdter, welcher dieselbe bald bis zur Oder erweiterte und dort dauernd deutsches Wesen und christliche Kultur einfhrte. Nachdem der Kaiser sich mit den Hohenstaufen vershnt hatte, zog er abermals, jetzt mit einem starken Heere, nach Italien und durchzog das Land bis zur Sdspitze, ohne jedoch dauernden Erfolg zu erzielen. Auf dem Rckzge der die Alpen starb er 1137 in einer Sennhtte an der bayrischen Grenze. Kurz vor seinem Ende hatte er seinen Schwiegersohn mit Sachsen belehnt und ihnt, als seinem vermeintlichen Nachfolger, die Reichsinsignien berliefert. Seine Leiche wurde in dem von ihm in der Heimat errichteten Kloster Ltter beigesetzt. Er war, abgesehen von Schwche gegen Kirche und Papst, ein kraftvoller Herrscher, der Ruhe und Ordnung im Lande aufrecht erhielt und die Lehnshoheit der Polen, Bhmen, und aufs neue der Dne-mark behauptete. 2. Konrad Iii. von 11381152. a) 6eine Wahl und sein Streit mit den Welsen. Auf Lothar folgte nicht, wie er so sehnlichst gewnscht hatte, sein Schwiegersohn Heinrich von Bayern, weil jetzt dieser den Fürsten zu mchtig war, sondern Konrad, Herzog von Franken. Mit ihm kam das ritterliche, tapfere, fr alles Hohe und Edle begeisterte und nach dem Hchsten strebende Geschlecht der Hohenstaufen ans den deutschen Kaiserthron. Dem allgemein beliebten, milden Könige fielen bald alle Gemter zu, weshalb ihm Heinrich auch ohne Widerstand die Reichskleinodien auslieferte in der Hoffnung, da er nun wenigstens in seinem groen Besitze verbleiben werde. Allein Konrad dachte anders. Auf dem Frsten-tage zu Augsburg sprach er es ffentlich ans, da es sich nicht mit den Reichsgesetzen vertrage, da ein Fürst zwei Herzogtmer in Besitz habe. Als Heinrich der Stolze sich weigerte, eins derselben herauszugeben, erklrte ihn Konrad in die Reichsacht und sprach das Herzogtum Sachseu dem Markgrafen Albrecht dem Bren zu. In kurzer Zeit hatte Albrecht fast ganz Sachsen erobert, da eilte Heinrich, nachdem er Bayern an seinen Bruder Welf bertragen hatte, nach Sachsen und entri das Land dem Markgrafen Albrecht wieder. Pltzlich und ganz unerwartet starb er Ende des Jahres 1139.
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