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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 77

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 77 — krönung (Erinnerung an Otto I. und Karl d. G.). Gedanken des siegreichen und gekrönten Heinrich? (Vergleich mit seinen Gedanken bei dem Ritt von Tribur nach Speier). Zur Erläuteru ng des Ganzen: Wie lange dauerte Heinrichs Kampf um Rom? (3 Jahre, 4 Feldzüge in 4 aufeinanderfolgenden Frühjahren). Warum so lange? (Ungenügendes Heer, Fehlen der Belagerungsmaschinen, Festigkeit der Mauern, Zahl und Tapferkeit der Verteidiger, Verderblichkeit des römischen Sommerklimas). Wie überwand aber Heinrich endlich die Römer? (Hunger, Ermüdung, Mißmut über die jahrelange Unsicherheit). Was fehlte noch an Heinrichs völligem Sieg? (Eroberung der Engelsburg). Überschrift: Die Eroberung Roms. b. Welche Eigenschaften zeigen die miteinander ringenden Männer und Parteien? Heinrich zeigt sich als ein thatkräftiger und unermüdlicher Kriegsmann (Nachweis!) und als ein kluger Feldherr (Zurücklassen der Besatzung, rechtzeitiges Angreifen und Zurückweichen); ganz besonders wichtig ist aber feine zähe Ausdauer, durch die er endlich die trotzigen Römer mürbe machte und vom Papst trennte. Die Kraft hierzu gab ihm der Gedanke: Du kämpfst um die Kaiserkrone, du kämpfst gegen den Todfeind deiner Königsmacht und aller Königsmacht, gegen den Übermütigen, der zu dem geistlichen Schwert sich noch das weltliche Schwert aneignen und so das Reich zu seinem Diener erniedrigen will. Gregor zeigt sich als kluger und tapferer Führer der Römer, der die Seinen zu jahrelangem Widerstand anzufeuern weiß. Aber er ist auch hart und starrsinnig; ihn bewegt nicht die Not der Stadt, nicht die Bitte der Römer; ihn beugt nicht der Sieg Heinrichs, noch aus seiner belagerten Burg heraus schleudert er den Bann gegen die Stürmenden. Doch seine Starrköpfigkeit bringt ihm Verderben; denn sie bringt die Römer zum Abfall, öffnet seinem Feind die Thore und verschafft ihm die Kaiserkrone. Die Kraft zu diesem unbeugsamen Starrsinn giebt ihm der Gedanke: Ich streite für die Gerechtigkeit, für das Reich Gottes, für die Herrschaft der heiligen Kirche über die böse Welt. Im Gegensatz zu dem festen und starren Willen der beiden Hauptkämpfer zeigen sich die Römer sehr wankelmütig, indem sie erst für ihren Papst, dann für den Gegenpapst und den gebannten Kaiser streiten; doch die große Not mag ihr Schwanken entschuldigen. Überleitung: Was erwartet ihr nun zu hören? Wie Heinrich die Engelsburg erobert, den Papst gefangen nimmt und endlich zum Herabsteigen vom Stuhle Petri zwingt.

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 43

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 43 — in der Hand und sonnten ihn dann immer noch zur Erfüllung aller ihrer Wünsche zwingen; einstweilen waren sie von seiner Herrschaft gänzlich frei, hatten ihn unschädlich und wehrlos (Herausgabe seiner einzigen festen Burg Worms), ja auch ehrlos (kein glänzender Hofstaat, kein Prunken mit Krone und Scepter) gemacht. Und wenn er eine einzige von diesen harten Bedingungen brach, so war er für alle Zeit abgesetzt; das würden sie wohl auch am liebsten gesehen haben. — Daß der König diesen Vertrag seufzend annahm, kann uns nicht wundern. Warum? Er verlor durch ihn fast alles, was er an Macht und Ehre besaß, und wurde durch ihn zu Ohnmacht und Schande verurteilt, und besonders schmerzlich und schimpflich wird es ihm gewesen sein, daß er seine treuen Wormser dem Zorn des vertriebenen Bifchofs preisgeben mußte. Aber warum unterwarf sich Heinrich dennoch diesen harten und schimpflichen Bedingungen? Er gab so vieles preis, um nicht alles zu verlieren; so hatte er wenigstens das Ärgste, die Absetzung, abgewendet und hatte sich die Krone, wenn auch nur für kurze Zeit gerettet. Aber Zeit gewonnen, viel gewonnen; er konnte doch nun irgend einen Ausweg suchen, irgend eine günstige Gelegenheit benutzen, um sich aus der Not und Schmach zu erheben. Mit welchen Gefühlen und Gedanken wird König Heinrich nach Speier geritten fein? Ausmalung des Bildes des reitenden Königs: Wenige Ritter in Kettenhemden, mit Lanzen und Schwertern bewaffnet, begleiten ihn; ihre Blicke sind zur Erde gesenkt, wie das Haupt ihrer Rosse; sie trauern über den Fall ihres Herren. An der Spitze des Zugs reitet der König. Blonde Locken umrahmen sein bleiches jugendliches Antlitz. Seine Augen sehen starr zu Boden, und schmerzlich zuckt es um seine Lippen. Denn jetzt bereut er seine Unklugheit und Übereilung gegen den Papst und die Sachsen, er sieht ein, daß er die Macht des Papstes und den Widerwillen der Fürsten zu gering geschätzt hat; ihn bekümmert die Not und Schmach, in die er sich selbst durch seine Unbesonnenheit gestürzt hat Jetzt hebt er sein Haupt, zornig funkelt sein Auge, tiefer Ingrimm entstellt sein Gesicht, seine Faust ballt sich, und seine Lippen zischen und murmeln wilde Verwünschungen. Sein Zorn gilt dem Papst, dem frechen Mönch, dem Bauernsohn, der es gewagt und vollbracht hat, ihn den Kaisersohn, den Herren der Welt in den Staub zu beugen; sein Zorn gilt den Fürsten und Bischöfen, er giebt ihnen schuld, daß sie ihn verlassen, verraten und vor aller Welt gedemütigt haben und noch weiter demütigen wollen, ihn, ihren Herrn und Gebieter. Und wieder ändert sich Heinrichs Miene. Sein Gesicht glättet sich, sein Blick ist starr in die Ferne gerichtet, blitzartig leuchtet es in den tiefen Augen; sein Geist sinnt und denkt und arbeitet; plötzlich verklärt ein Strahl der Freude und der Befriedigung fein Antlitz, feine Hand fährt nach dem Schwertgriff, und vom Sporn getroffen bäumt sich das ebte Roß empor und springt nach vorne. Was geht* in des Königs Seele vor? Er sinnt und sinnt über einen Ausweg aus Not und Schmach und weiter über einen Weg zu Freiheit, Macht und Ehre; jetzt glaubt er ihn gefunben zu haben, daher

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 95

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 95 — und hatten darum ihre Heere schon bei Zeiten versammelt und genistet, das war für sie ein großer Vorteil. Der König Günther aber muß sein Heer erst sammeln. Er schickt dazu viele reitende Boten aus, welche seinen Rittern und Lehnsleuten befehlen, sich mit ihren Knechten möglichst bald zu rüsten und in Worms zu versammeln. Vor den beiden Heeren ritten Kundschaft er, welche die Zahl und die Stellung der Feinde erkunden sollten. Tie Burgunden verwüsteten im Sachsenlande die Äcker und plünderten und verbrannten Haus und Hos der unbewaffneten oder geflüchteten Sachsen. Das war roh und hart. Aber die Sachsen hätten es gerade so gemacht, wenn sie ins Burgundenland gekommen wären. Das Sengen, Brennen und Plündern war also Kriegsgebrauch. Die Fahne wird von einem tapferen und vornehmen Mann (Volker) beim Angriff und Kampf vorangetragen; ihr müssen alle Kriegsleute folgen, für sie müssen alle kämpfen, sie darf nicht verloren gehen. Wenn sie gesenkt wird, so bedeutet das: Wir wollen nicht mehr kämpfen, wir sind besiegt und bitten um Frieden. Die Könige und Anführer kämpfen bei beiden Parteien allen voran im dichtesten Gewühle und ermuntern durch ihr gutes Beispiel ihre Krieger zum tapferen Dreinfcklagen. Sie haben ein besonderes Gefolge von auserlesenen, tapferen Männern, welches ihnen überall hin folgen, an ihrer Seite kämpfen und sie in Not und Gefahr schützen muß. Der Sachsenkönig Lüdeger erkannte Siegfried an der Krone auf feinem Schild, dem niederländischen Wappen; dies trugen auch die 12 Mannen Siegfrieds. Auch Burgunden, Sachsen und Dänen trugen besondere Wappen ans ihren Schilden (vielleicht einen Löwen, Bären, Adler, ein Roß) und erkannten sich gegenseitig daran. Sie werden sich auch an der verschiedenen Rüstung erkannt haben. Was erfahren wir über die Art und Weise des Kampfes? Es ging wohl meist so zu, wie zwischen Siegfried und Lüdegast, da die Kämpfer wie diese zu Pferd saßen und ähnlich bewaffnet waren. Jeder wählt sich einen Gegner (Zweikampf), beide rennen mit eingelegter Lanze auf einander los und suchen einander zu durchbohren. Ist die Lanze zerbrochen oder der Feind zu nahe, so greift jeder zum Schwert und sucht des Gegners Helm oder Panzer zu durchhauen ober auch zu durchstechen. Mit der linken Hand hält jeder den Schild und sucht sich damit gegen Hieb und Stoß des Gegners zu decken. So war also der Kampf meist ein Reiterzweikampf, und jeder einzelne Kampf endete gewöhnlich mit dem Sieg des Stärkeren und Gewandteren. Oft wurden natürlich auch die Kämpfenden durch einen Dritten oder durch ihr unbändiges Roß auseinander gerissen, und gar mancher erhielt auch unversehens durch einen anderen Gegner von der Seite oder von hinten einen tödlichen Hieb oder Stoß. Wer wegen seiner Wunden oder aus Todesfurcht nicht mehr kämpfen wollte, der überreichte feinem Gegner fein Schwert und ergab sich ihm dadurch zu Gefangenen. Die Gefangenen wurden von den

5. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 23

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
zu werden, jetzt sahen sie nicht rechts und nicht links, sondern nur zur Erde. Überschrift: Ludwig ackert mit seinen Rittern. Was wird er nun mit den gezüchtigten Rittern vornehmen? — 4. Zur Besprechung: „Huldigen" = Treue versprechen. Überschrift: Die Ritter müssen von neuem huldigen. Denkt noch einmal an den Acker; solche Äcker wird es wohl nicht viel geben. 5. Zur Besprechung: „Zeichnen"? — Der Landgraf ließ ringsum große Steine setzen. „Zehnten" ? = Abgaben (ursprünglich: Abgabe des „zehnten" Teils vom Ertrag). „Freiheit brechen" u. s. w. — Wer dem Übelthäter dann noch etwas zuleide thue, sollte getötet werden. Warum wurde wohl dieser Acker so ausgezeichnet? — Den Edelleuten sollte er eine stete Mahnung sein, dem Landgrafen zu gehorchen und die Bauern nicht zu bedrücken; den Bauern eine Erinnerung an des Landgrafen Gerechtigkeit. Überschrift: Der Edelacker. Von der Geschichte wird wohl viel gesprochen worden sein! — 6. Zur Besprechung: Die ersten und dritten waren jedenfalls Edelleute. „Die Beamten". — Die Ritter (Edelleute) waren die Beamten des Landgrafen, d. h. diejenigen, welche da, wo sie wohnten, auf Ordnung zu sehen hatten :c., wie bei uns der Herr . . . Überschrift: Was die Leute sagen. Ob die Edelleute von nun an gehorchen? — 7. Zur Besprechung: „Um der armen Bäuerlein willen"! — Die Edelleute hatten die Bauern, welche sie mißachteten („arme Bäuerlein"), schlecht behandelt, vielleicht hatten sie zu viel Abgaben verlangt, diese mit Härte unter Scheltwortm, Drohungen und Mißhandlungen eingetrieben k. Ludwig hatte dies verboten und sich der Bauern angenommen; die Edelleute aber hatten nicht gehorcht und wollten nicht gehorchen. (Diese Auseinandersetzung muß bei der folgenden Gesamterzählung an die Spitze gestellt werden.) „Panzer". — Wenn die Ritter in den Krieg zogen, waren sie von Kopf bis zu Fuß in Eisen gekleidet; den Panzer trugen sie über der Brust. Ludwig trug stets einen solchen, um vor einem Meuchelmörder sicher zu sein. Überschrift: Ludwig trägt stets einen Panzer. Gesamterzählung. Iib. 1. War es recht, daß Ludwig die Ritter strafte? — Gewiß! Sie hatten die Bauern bedrückt, ihm nicht gehorcht, als er es untersagte, und noch dazu sich gegen ihn empört, also ihren Eid nicht ge-

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 28

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden. 20. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 43

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Heinrich. Meist aus Widukinds sächsischen Geschichten. 28. Heinrich, der Vogelsteller. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au — horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Wett! Was gilt's? Heut giebt's ’nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort heraus für eine Reiterschar?"

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 47

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 47 — Haufen geteilt, durchstreiften sie auf ihren schnellen Pferden das Land; plötzlich brachen sie aus den Wäldern hervor und überfielen die wehrlosen Ortschaften. Sie erschlugen die Männer, die sich wehren konnten, setzten sich auf die Leichname der Erschlagenen und tranken einander ihr Blut zu; sie rissen den Gefangenen das Herz aus dem Leibe und verschlangen es, weil sie dies für ein kräftiges Gesundheitsmittel hielten. Sie banden die Frauen und Mädchen mit den Haaren und Zöpfen zusammen und trieben sie vor sich her; sie erwürgten die Kinder vor den Augen ihrer Eltern und zerschmetterten sie an den Wänden. Wiederum bezeichneten Rauchwolken und Feuerschein am Himmel die Straßen, welche der furchtbare Feind zog. Wiederum flüchteten sich die armen Leute in undurchdringliche Wälder, auf Berge, in Felsenklüfte, in verborgene Höhlen. Es schien, als ob Sachsen gänzlich verwüstet werden sollte. Schon der Anblick dieser Feinde erfüllte die Deutschen mit Abscheu und Widerwillen. Sie^waren von niederem Wuchs, sie hatten in dem braunen, häßlichen Gesicht funkelnde, tiefliegende Augen, der Kopf war bis auf drei Zöpfe kahl geschoren, ihre Sprache klang rauh und ganz unverständlich. Sie waren bekleidet mit Tierhäuten und wohnten auf ihren Pferden. Wie gespensterhafte Wesen, aber nicht wie Menschen sahen sie aus. Im Kampfe blieben sie fast immer Sieger, Denn so unbändig sie sonst waren, im Kriege gehorchten sie strengster Zucht. In einzelnen Scharen jagten sie wild auf ihren Rossen daher. Ihre i, Hauptwaffe war der Pfeil, den sie mit größter Sicherheit auch im Dahinstürmen von dem hörnernen Bogen entsandten. Bald griffen sie an, bald flohen sie, um durch plötzliches Wenden den Gegner, der schon zu siegen geglaubt hatte, in Verwirrung zu bringen und völlig zu schlagen. Der König befand sich in der Pfalz Werla, . Denn er konnte einem fo wilden Volke gegenüber mit seinem an solchen Krieg
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