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bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden.
20. Rolands Tod.
Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich
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Extrahierte Personennamen: Franke Karl_unu Karl Karl Karl Karl Karl Franke Karl Karl Apostel Karl Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Pampelona Saragossa Karls
Heinrich.
Meist aus Widukinds sächsischen Geschichten.
28. Heinrich, der Vogelsteller.
Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut.
In Wies' und Feld und Wald und Au — horch, welch ein süßer Schall!
Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall!
Herr Heinrich schaut so fröhlich drein:
„Wie schön ist heut die Wett!
Was gilt's? Heut giebt's ’nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt.
Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar:
„Ei doch, was sprengt denn dort heraus für eine Reiterschar?"
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Wachtel Heinrich Heinrich
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Hand Futter genommen!" Denn er hatte eine Henne von außergewöhnlicher Größe, welche Roma hieß. Der Diener nahm den Irrtum des Kaisers wahr und bemerkte ihm. die Stadt Rom sei von Alarich erobert worden Der Kaiser soll darauf geantwortet haben: „Ich glaubte, o Freund, meine Henne Roma sei ums Leben gekommen."
Alarich aber zog von Rom mit seinen Schätzen nach Unteritalien, um von da nach Sizilien und Afrika hinüberzugehen. Da überraschte ihn ein plötzlicher Tod. Er wurde von den Seinen in dem Flußbette des Busenio mit vielen Schätzen bestattet, und damit niemand die Stätte verrate, töteten sie die Sklaven, die das Grab bereitet hatten.
7. Attilas Schwert.
Ein Hirt weidete in Ungarn feine Herde und sah, wie eine seiner Kühe hinkte. Da er nun die Ursache der fcharsen Wunde nicht finden konnte, ging er bekümmert den Blutspuren nach und entdeckte endlich ein Schwert, woraus die grasende Kuh unvorsichtig getreten war. Der Hirt grub das Schwert aus und brachte es dem König Attila. Attila aber freute sich und glaubte in feinem hohen Sinn, er habe das Schwert des Kriegsgottes empfangen und sei zum Herrn der Welt bestimmt.
8. Odoaker.
Rugische Jünglinge, die um Kriegsdienste nach Italien wanderten, kamen unterwegs in Norieum an der einsamen Bethütte des heiligen Severinus vorüber und klopften an, seinen Segen mitzunehmen. Einer derselben war in schlechte Felle gekleidet, aber von hochstattlichem Wuchs, so daß er sich unter den Eingang der
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Extrahierte Personennamen: Attilas Attila Attila Odoaker
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Unteritalien Sizilien Afrika Busenio Ungarn Italien Norieum
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4. Karls Eigenschaften:
a) äußere: groß, Ehrfurcht einflößend, freundlich.
b) innere: fromm, pflichtgetreu (mäßig, einfach, fleißig,
sparsam mit der Zeit; gerecht, wohlthätig, patriotisch), tapfer, beredt, wissenschaftlichen Sinns.
5. Kulturhistorisches:
a) die Franken: sie trugen enge Gewänder, (leinene^Unter-kleider, ein Wams, Hosen, Binden um die Beine, Schuhe). Bewaffnung (Helm. Harnisch, Beinschienen, Schild, Schwert [lange Messers, Dolch, Lanze, Bogen mit Köcher und Pfeilen). „Erbfolge";
b) die Sachsen: heidnisch; Trunk- und Spielsucht; Mord, Menschenopfer; falsche Freiheitsliebe (Ungebundenheit, Einzelwohnung); Krieg, Jagd; — Tapferkeit, Wahrheitsliebe, Treue;
c) die Araber: muhamedanisch (Türken), Ausbreitung ihres Glaubens mit Feuer und Schwert;
d) die Awaren: heidnisch; Raubzüge;
e) Das Christentum wird durch Karl verbreitet unter den Sachsen und den Avaren.
y. Kaiser Karl war das Vorbild Ottos des Großen, er iit auch für uns noch ein Vorbild. — Nachweis (Körperübung, Kleidung, Mäßigkeit, Klarheit der Sprache, Fleiß zc.).
Als Ergänzung zu der Stelle: „wenn die Gesandten fremder ^olter vor ihm erschienen" (angezogen durch Karls Ruhm), können die Gesandtschaften des Kalifen Harnn al Raschid in Bagdad erwähnt werden und dessen reiche Geschenke: ein Elefant, seidene Gewänder, Spezereien, ein prächtiges Zelt, zwei messingene große Leuchter, vor allem aber eine Uhr, gleichfalls aus Messing, „in der der Laus der zwöls Stunden nach einer Wasseruhr sich bewegte, mit ebensoviel ehernen Kügelchen, die nach Ablauf der Stunden herunterfielen und dadurch ein darunter liegendes Becken erklingen machten: ferner waren darin zwölf Reiter, die am Ende der Stunden aus zwölf Fenstern herauskamen und durch ihre Bewegung ebensoviele zuvor verschlossene Fenster ausmachten; noch vieles andere befand sich in dieser Uhr, was jetzt auszuzählen zu weitläufig wäre" (Einhards Jahrbücher). — Man kann sich denken, daß Karl Gegengeschenke sandte: als solche nennt die allerdings zweifelhafte Erzählung eines Mönchs: Pferde, spanische Maultiere, Jagdhunde, feine Leinwand und andere Weberarbeiten.
Warum hat Karl den Beinamen „der Große" erhalten? —
Hier kann die Geschichte von Karls Vater „Pippin" nachgeholt werden.
Warum heißen die Nachkommen Pippins die Karolinger ? — Größere Bebeutung Karls des Großen. — Die späteren Karolinger
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Karls Bagdad Karls Karls
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl_Ichenkte Karl Pampelona Roland Oliver Karl Karl Karl Karl Turpin Roland Rolands Roland Roland
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wieder gewinnen, so ließen wir ihn vor dir sehen." Da nun der Kaiser
sprach, und wenn er ihm gleich seinen Vater erschlagen hätte, so solle
ihm vergeben sein, nannten sie ihm Heinrich von Kempten. Otto befahl, daß er alsbald herbeigebracht würde; er wollte ihn aber erschrecken und übel empfangen.
Als Heinrich von Kempten hereingeführt worden war, geberdete der Kaiser sich zornig und sprach: „Wie getrauet Ihr Euch, mir unter die
Augen zu treten? Ihr wißt doch wohl, warum ich Euer Feind bin, der
Ihr meinen Bart gerauft und ohne Schermesier geschoren habt, daß er noch ohne Locke steht! Welch hoff artiger Uebermut hat Euch jetzt daher geführt?" — „Gnade, Herr!" sprach der kühne Degen, „ich kam gezwungen hierher; mein Fürst, der hier steht, gebot es bei seinen Hulden. Gott sei mein Zeuge, wie ungern ich diese Fahrt gethan; aber meinen Diensteid mußte ich lösen. Wer mir das übelnimmt, dem lohne ich so, daß er fein letztes Wort gesprochen hat" Da begann Otto zu lächert: „Seid mir tausendmal willkommen, Ihr auserwählter Held! Mein Leben habt Ihr gerettet, das würde ich ohne Eure Hilfe verloren haben, seliger Mann!" So sprang er auf und küßte ihm Augen und Wangen. Ihre Feindschaft war dahin und eine lautere Sühne gemacht. Der hochgeborene Kaiser lieh und gab ihm großen Reichtum und brachte ihn zu Ehren, deren man noch gedenket.
6. Otto der Große und Hermann Billung.
Nach F. Bäßler. Aus Jütting und Weber. Das Vaterland I.
Es war um das Jahr 940 nach Ehr. G., da hütete nicht weit von Hermannsburg ein vierzehnjähriger Knabe die Herde seines Vaters auf der Weide. Da kam ein prächtiger Zug von gewappneten Rittern daher
gezogen, stolz zu Roß. Der Knabe sieht mit Lust die blinkenden Helme
und Harnische, die glänzenden Speere und die hohen Reitersleute. Die aber biegen plötzlich von der sich krümmenden Straße ab und kommen querfeldein auf die Stelle zugeritten, wo er das Vieh weidet; und das Feld ist doch keine Straße und gehört doch seinem Vater! Er besinnt
sich kurz, geht kühn auf die Reiter zu, stellt sich ihnen in den Weg und
ruft ihnen entgegen: „Kehret um, die Straße ist euer, das Feld ist mein!"
Ein hoher Mann, auf dessen Stirn ein majestätischer Ernst thront, reitet an der Spitze des Zuges und sieht verwundert den Hirten an, der
es wagt, ihm entgegenzutreten. Er hält fein Roß zurück und hat seine
Freude an dem mutigen Knaben, der so kühn und furchtlos seinen Blick erroibert und nicht vom Platze weicht. „Wer bist bu Knabe?" — „Ich bin Hermann Billnngs ältester Sohn und heiße auch Hermann, und bies ilt meines Vaters Feld; ihr dürst nicht darüber reiten!" — „Ich will's aber, Knabe," erwiderte der Ritter mit drohendem Ernste, „weiche, oder
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_von_Kempten Heinrich Otto Heinrich_von_Kempten Heinrich Otto Otto Hermann_Billung F. Bäßler Weber Ernst Hermann_Billnngs Hermann
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niz, Auerbach rc. ihre eiserne Hand fühlen
mußten.
Am unmenschlichsten verfuhren sie im Plauen,
wo 7—8oo Einwohner ermordet, die Haupt-
kirche, das Kloster, das deutsche Haus und an-
dre Gebäude erst geplündert, dann verbrannt
wurden. Die Vornehmsten der Stadt, Ritter
des deutschen Ordens, Dominikanermönche und
viel Voigtländische Edelleute hatten sich auf den
Ra tschau er, oder das in der Stadt gelegene
Schloß, geflüchtet. . Hier sas auch, wie man
sagt, ein Hussiten-Offizier, v. Sternberg,
gefangen. Desto mehr Reiz für seine Kamera-
den, das Schloß zu erobern. Es ward aufgs-
fordert mit der heiligen Versicherung, eines freien
Abzugs. Die Belagerten traten deshalb in Un-
terhandlungen, legten Panzer und Harnisch ab
und schickten Deputirte in das Hussitenlager. Ein
fahrlässiger oder verrätherifcher Thorwärter aber
verriegelte indes nicht fest genug das Burgthor.
Die Hussiten, uneingedenk ihrer Zusage, dringen,
den Sabel in der Faust, ein und alles, was Odem
hat, muß über die Klinge springen, „daß das
bludt an dy wandt und balcken sprang, daß man
noch heut betagenn ficht." Auch hier, wie über-
all, übten sie am meisten Rache gegen die Geist-
lichkeit. Die Dominikaner wurden nämlich
theils in unreine Gruben geworfen, wo sie lang-
sam verderben mußten, theils lebendig begraben.
Von Plauen nahmen die Unmenschenj ihren
Zug nach Franken und Baiern und kehrten, nach-
dem
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]