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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 15

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 15 — von 3300 km (1912) und Kunststraßen in gleicher Ausdehnung durchziehen es. Fieber- hauchende Sumpfgebiete hat man trocken gelegt. Durch großartige Bewässerungsanlagen und die Erbohrung von artesischen Brunnen in der Sahara sind große Flächen Landes für den Anbau gewonnen worden. Was das alles bedeutet, erhellt aus der Tatsache, daft- die Ausfuhr, die zwischen 1830—40 nur 3—4 Mill. M. betrug, 1910 die beträchtliche Höhe von 393 Mill. Mk. erreicht hat. Der Ackerbau ist fast ganz auf das Tell beschränkt und erzeugt an Getreide ins- besondere Weizen, Gerste und Mais und zwar weit über den Bedarf hinaus. Eine weite Verbreitung hat der Weinbau, der 1906 6,9 Mill. dl Wein lieferte, mehr als den dreifachen Ertrag Deutschlands. Große Bedeutung hat ferner der Anbau von Süd- Abb. 3. Die Maurenstadt in Alschier. f rü ch t en und von F r üh g e m ü s en (grünen Bohnen, Erbsen, Blumenkohl, Artischoken, Tomaten^ Kartoffeln), die im Winter und Frühlinge als noch seltene und teure Ware auf den euro- päifchen Markt kommen. Außerdem wird Tabak gebaut (1901: 7,7 Mill. kg), und die Oasen der Sahara mit ihren 2^ Mill. Palmen erzeugen gewaltige Mengen von Datteln. Der Wald, der allerdings nur 10 °/0 der Oberfläche des Landes bedeckt und zu mehr als- der Hälfte Staatseigentum ist, liefert Kork und Gerberlohe, das Steppenhochland Halsa- gras. Viehzucht wird hauptsächlich im Steppenhochland getrieben und erstreckt sich vor- wiegend auf Kleinvieh, Schafe (9 Mill.) und Ziegen (4 Mill.), in geringerem Umfange auf Rinder (1,1 Mill.) und auf Esel, Maultiere und Kamele, die als Lasttiere uu- entbehrlich sind. Der Bergbau liefert Zink, Eisen und Blei, leidet aber unter dem Mangel an Kohlen, der eine Verhüttung der Erze unmöglich macht. In letzter Zeit ist die Ausfuhr von Superphosphat, einem vorzüglichen Dungstoffe, bedeutend geworden. Der Außenhandel erreichte 1910 einen Wert von 801 Mill. Mk. (A. 395, E. 406).

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 19

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Nibelungen. 1. „Siegfrieds Schwert." Jung Siegfried war ein stolzer Kuab', Ging von des Vaters Burg herab. Wollt' rasten nicht in Vaters Haus, Wollt' wandern in alle Welt hinaus. Begegnet ihm manch Ritter wert Mit festem Schild und breitem Schwert. Siegfried nur einen Stecken trug, Das war ihm bitter und leid genug. Und als er ging im finstern Wald, Kam er zu einer Schmiede bald. Da sah er Eisen und Stahl genug, Ein lustig Feuer Flammen schlug. „O Meister, liebster Meister mein! Laß du mich deinen Gesellen sein! Und lehr' du mich mit Fleiß und Acht, Wie man die guten Schwerter macht!" Siegfried den Hammer wohl schwingen knnnt', Er schlug den Amboß in den Grund. 2*

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 43

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Alsbald hörte man überall im Wald Lärm und Getöse. Berg und Thal hallten wieder vom Rufen der Jäger und Bellen der Hunde. Da mußte gar manches Tier sein Leben lassen, und jeder Jäger hoffte, er werde den Preis gewinnen. Siegfried hatte einen guten Spürhund und einen tüchtigen Jägermeister verlangt. Der führte ihn und die Jagdknechte gar rasch dahin, wo es viel Wild gab. Was der Hund aufscheuchte, das erlegte Siegfrieds Hand, und vor feinem schnellen Roß gab es kein Entrinnen. Das erste Tier war ein starkes Schwein; dann erjagte er einen Wisent, einen Elch, vier starke Auerochsen, dazu Hirsche in Menge. Ein grimmiger Eber rannte auf Siegfried los, aber er schlug ihn mit dem Schwert, daß er tot niederstürzte. Da ertönte laut und lang ein Jagdhorn. König Günther ließ es blasen, zum Zeichen, daß die Jäger sich bei der Feuerstätte zum Mahle sammeln sollten. Überall ertönten nun die Hörner der Jäger zur Antwort, und alles eilte zum Sammelplatze. Auch Siegfried ritt mit feinen Jägern dem Schalle nach. Da wurde von dem Lärm ein grimmiger Bär aufgejagt. Siegfried sprach: „Ich schaffe den Jagdgenossen eine Kurzweil. Der Bär muß lebendig mit zur Feuerstätte, er mag wollen oder nicht." Der Bär floh. Siegfried jagte auf schnellem Roß hinterher. Aber er geriet bald in ein Geklüfte, und das Roß konnte nicht weiter. Doch Siegfried sprang vom Pferd, lief dem Bären nach, holte ihn ein und faßte ihn mit feinen Händen. Rasch band er das Tier so fest, daß es weder kratzen noch beißen konnte. Dann legte er den Bären über den Sattel, stieg ans und ritt weiter zur Feuerstätte. Herrlich war der Held anzusehen, als er zu Roß aus dem Wald kam. In der Hand trug er den blinkenden Speer mit der breiten Eifenfchneide. Das Schwert Balnmng hing ihm bis auf die Sporen herab. Sein Jagdhorn war von rotem Gold. Aus dem Köcher blitzten gute Pfeile mit handbreiten Eisenspitzen. Dazu

5. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 21

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 21 — wie Horn, so daß ihn feine Waffe verletzen konnte. Nur an einer Stelle zwischen den Schultern blieb er verwundbar ,: denn hierher war beim Baden ein Lindenblatt gefallen. Nun zog Siegfried weiter und suchte neue Abenteuer. Siegfried gewinnt den Wiöelnngenljort. Als Siegfried durch ein wildes Gebirgsthal wanderte, sah er von fern etwas blitzen und leuchten. Er ging näher heran und erblickte nun einen großen Haufen Gold, Silber und Edelsteine, der im Schein der Morgensonne glänzte. Rings herum wimmelte es von Zwergen, die immer neues Gold aus der Höhle des Berges heraus holten. Das waren die Nibelungen, und der Schatz war der Nibelungenschatz. Mitten unter den Zwergen standen ihre beiden Könige Nibelung und Schilbung. Sie wollten gerade den Schatz ihres verstorbenen Vaters Nibelung untereinander teilen. Die Könige begrüßten Siegfried und baten ihn, daß er ihnen den Schatz teile. Zum Lohne dafür gaben sie ihm im voraus das vielgerühmte Schwert ihres Vaters, das Balmung genannt wurde. Siegfried sing an zu teilen, einem jeden gleiche Teile. Da gereute die Könige ihre Gabe, und sie winkten heimlich zwölf Riesen herbei, die in ihrem Dienst standen Die Riesen liefen mit wildem Geschrei heran und schwangen mächtige Eisenstangen in ihren Fäusten. Da ward Siegfried zornig. Er ergriff rasch das Schwert Balmung und wehrte damit die Streiche der Riesen ab. Das Schwert zerhieb die eisernen Stangen, Panzer und Helme der Feinde, und bald lagen alle zwölf blutend auf dem Boden. Indessen hatten die Könige auch ihre Zwerge gegen Siegfried aufgerufen. Ein Hagel von Pfeilen und Spießen ergoß sich über den Jüngling. Doch er blieb unverwundet und schlug grimmig mit seinem guten Schwert aus die neuen Feinde ein. Von seinen

6. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 23

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 23 — halten werden sollten. Hier waren ringsum Sitze für die Zuschauer aufgerichtet, und viele Rosse standen gesattelt und gerüstet. Wer Lust hatte von den jungen und alten Rittern, der stieg zu Pferd und wählte sich einen Gegner. Dann sprengten sie mit vorgehaltenen Lanzen aufeinander los. Die Schilde erdröhnten, die Schäfte brachen, die Splitter flogen umher, Ritter und Pferbe stürzten nieber auf den Sand, und der Hof ertönte von dem Getöse des Kampfes und dem Jubel der zuschauenden Männer und Frauen. Als das Turnier zu Enk war, lub König Siegmund seine Gäste zu Tisch. Da würden ihnen die besten Speisen und die köstlichsten Weine vorgesetzt. Bald waren alle Festgenossen fröhlich und guter Dinge. Für ihre Kurzweil sorgten Spielleute und Sänger — „fahrende Leute." Erst am späten Abenb trennten sich die fröhlichen Gäste, um auszuschlafen für die Freuben des nächsten Tages. Und am Morgen begann das Fest von neuem und bauerte volle sieben Tage. Am Schlüsse des Festes gab der König den jungen Rittern Burgen und Laub zu Sehen. Den nnbern gefabenen Gästen gab die Königin Siegelind reiche Geschenke: Schmuck aus rotem Gold, prächtige Kleider, schöne Waffen und gute Rosse. Auch die fahrenden Leute wurden so reichlich beschenkt, daß man keinen Armen mehr unter ihnen fand. Es war. als ob König und Königin sterben wollten, so viel schenkten sie den heimziehenden Gästen. Den Siegfried aber hatten die versammelten Ritter so lieb gewonnen, daß sie sagten, er müsse nun bald König werden. Doch Siegfried sprach, er wolle nicht die Krone tragen, so lange sein Vater noch lebe; aber helfen wollte er seinem alten Vater bei der Herrschaft. — Und das that Siegfrieb auch. Er strafte die Ungerechten und schützte die Schwachen und kämpfte siegreich gegen die Feinde des Laubes. Und sein Name war balb weit und breit geliebt und gefürchtet.

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 28

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden. 20. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 32

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 32 — spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Dreimal versuchte es s • Roland; aber es wollte ihm nicht gelingen, und Durenda blieb < j unversehrt. Alsdann nahm Roland sein Horn und stieß mit Mä^. tiinetn, damit die Christen, die etwa noch aus Furcht vor den Mauren■:« im Walde versteckt wären, sich um ihn sammelten, oder toenni^ etwa einige von denen, die das Gebirge bereits überschritten hätten,' ' den Ton vernähmen, daß diese zu ihm kommen, bei seinem nahenden Ende gegenwärtig sein und dann sein Roß und sein Schwer: * Durenda empfangen möchten. Er stieß aber mit solcher Kraft in> J das Horn, daß es zersprang und die Sehnen an seinem Halse zerrissen, und daß König Karl, der schon im Karlsthale acht Meilen davon entfernt war, den gewaltigen Schall vernahm; denn die Engel des Himmels trugen ihn dahin. Da wollte Karl sogleich zurückkehren und ihm Hilfe bringen; aber der schlimme Ganelon, der wohl dachte, was dort geschah, hinderte ihn daran und sprach: „Wolle doch nicht gleich dahin eilen: vielleicht ist Roland auf der Jagd und ruft seine Gefährten zusammen; denn oft stößt er aus diese Weise ins Horn." Roland lag nun aber auf dem Grase ausgestreckt in heißer Fieberglut und sehnte sich nach einem Trunk Wassers. Da kam ein Franke daher, Namens Balduin, und ihn bat Roland um einen Trunk. Balduin suchte lange, aber er sand keine Quelle, und als er zurückkehrte und Roland schon sterbend fand, betete er mit ihm und segnete ihn. Dann aber bestieg er eilends sein Roß und jagte dem fränkischen Heere nach, damit einige wiederkehrten und Rolands Leiche nicht in die Hände der Mauren käme. Als Karl die Nachricht vernahm, war er tief erschüttert und kehrte selbst wieder mit um. Da fand er selbst als der erste seinen Neffen Roland, der unterdes, die Arme in Kreuzesgestalt gelegt, allda verschieden war. Der Kaiser und alle Franken jammerten und beklagten bitterlich den Tod des wackern Helden und aller
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