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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 28

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden. 20. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich

2. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 43

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Heinrich. Meist aus Widukinds sächsischen Geschichten. 28. Heinrich, der Vogelsteller. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au — horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Wett! Was gilt's? Heut giebt's ’nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort heraus für eine Reiterschar?"

3. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 11

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 11 — Hand Futter genommen!" Denn er hatte eine Henne von außergewöhnlicher Größe, welche Roma hieß. Der Diener nahm den Irrtum des Kaisers wahr und bemerkte ihm. die Stadt Rom sei von Alarich erobert worden Der Kaiser soll darauf geantwortet haben: „Ich glaubte, o Freund, meine Henne Roma sei ums Leben gekommen." Alarich aber zog von Rom mit seinen Schätzen nach Unteritalien, um von da nach Sizilien und Afrika hinüberzugehen. Da überraschte ihn ein plötzlicher Tod. Er wurde von den Seinen in dem Flußbette des Busenio mit vielen Schätzen bestattet, und damit niemand die Stätte verrate, töteten sie die Sklaven, die das Grab bereitet hatten. 7. Attilas Schwert. Ein Hirt weidete in Ungarn feine Herde und sah, wie eine seiner Kühe hinkte. Da er nun die Ursache der fcharsen Wunde nicht finden konnte, ging er bekümmert den Blutspuren nach und entdeckte endlich ein Schwert, woraus die grasende Kuh unvorsichtig getreten war. Der Hirt grub das Schwert aus und brachte es dem König Attila. Attila aber freute sich und glaubte in feinem hohen Sinn, er habe das Schwert des Kriegsgottes empfangen und sei zum Herrn der Welt bestimmt. 8. Odoaker. Rugische Jünglinge, die um Kriegsdienste nach Italien wanderten, kamen unterwegs in Norieum an der einsamen Bethütte des heiligen Severinus vorüber und klopften an, seinen Segen mitzunehmen. Einer derselben war in schlechte Felle gekleidet, aber von hochstattlichem Wuchs, so daß er sich unter den Eingang der

4. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 91

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 91 — 4. Karls Eigenschaften: a) äußere: groß, Ehrfurcht einflößend, freundlich. b) innere: fromm, pflichtgetreu (mäßig, einfach, fleißig, sparsam mit der Zeit; gerecht, wohlthätig, patriotisch), tapfer, beredt, wissenschaftlichen Sinns. 5. Kulturhistorisches: a) die Franken: sie trugen enge Gewänder, (leinene^Unter-kleider, ein Wams, Hosen, Binden um die Beine, Schuhe). Bewaffnung (Helm. Harnisch, Beinschienen, Schild, Schwert [lange Messers, Dolch, Lanze, Bogen mit Köcher und Pfeilen). „Erbfolge"; b) die Sachsen: heidnisch; Trunk- und Spielsucht; Mord, Menschenopfer; falsche Freiheitsliebe (Ungebundenheit, Einzelwohnung); Krieg, Jagd; — Tapferkeit, Wahrheitsliebe, Treue; c) die Araber: muhamedanisch (Türken), Ausbreitung ihres Glaubens mit Feuer und Schwert; d) die Awaren: heidnisch; Raubzüge; e) Das Christentum wird durch Karl verbreitet unter den Sachsen und den Avaren. y. Kaiser Karl war das Vorbild Ottos des Großen, er iit auch für uns noch ein Vorbild. — Nachweis (Körperübung, Kleidung, Mäßigkeit, Klarheit der Sprache, Fleiß zc.). Als Ergänzung zu der Stelle: „wenn die Gesandten fremder ^olter vor ihm erschienen" (angezogen durch Karls Ruhm), können die Gesandtschaften des Kalifen Harnn al Raschid in Bagdad erwähnt werden und dessen reiche Geschenke: ein Elefant, seidene Gewänder, Spezereien, ein prächtiges Zelt, zwei messingene große Leuchter, vor allem aber eine Uhr, gleichfalls aus Messing, „in der der Laus der zwöls Stunden nach einer Wasseruhr sich bewegte, mit ebensoviel ehernen Kügelchen, die nach Ablauf der Stunden herunterfielen und dadurch ein darunter liegendes Becken erklingen machten: ferner waren darin zwölf Reiter, die am Ende der Stunden aus zwölf Fenstern herauskamen und durch ihre Bewegung ebensoviele zuvor verschlossene Fenster ausmachten; noch vieles andere befand sich in dieser Uhr, was jetzt auszuzählen zu weitläufig wäre" (Einhards Jahrbücher). — Man kann sich denken, daß Karl Gegengeschenke sandte: als solche nennt die allerdings zweifelhafte Erzählung eines Mönchs: Pferde, spanische Maultiere, Jagdhunde, feine Leinwand und andere Weberarbeiten. Warum hat Karl den Beinamen „der Große" erhalten? — Hier kann die Geschichte von Karls Vater „Pippin" nachgeholt werden. Warum heißen die Nachkommen Pippins die Karolinger ? — Größere Bebeutung Karls des Großen. — Die späteren Karolinger

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 68

1893 - Dresden : Ehlermann
68 Nachdem sie nun alles mit einander verabredet hatten, kehrte Ganelon zum König Karl zurück und gab ihm die Schätze, welche die maurischen Könige ihrem Oberherrn darbrachten, und sagte auch dem Könige, daß Marsilies (Lhnst werden wolle und sich schon vorbereite, ins Frankenreich zu Karl zu gehen, um dort bei diesem die Taufe zu empfangen. Karl Ichenkte den Worten Ganelons Glauben; er brach von Pampelona mit fernem Heere aus und schickte sich an, die Pässe der Pyrenäen zu Über-ftelgen. Ganelon aber gab ihm den Rat, er solle seinem Neffen Roland und dem Grafen Oliver den Nachtrab übergeben; diese sollten mit 20 000 ©tmtern im Thale Ronceval Wacht halten, bis Karl und das ganze Frankenheer wohlbehalten hinübergekommen sei. So geschah es- Während Karl mit Ganelon und dem Erzbischof Turpin und vielen Tausenden der christlichen Streiter die Pässe überstieg, hielten Roland und Oltoer mit ihren 20 000 Kriegern treue Wacht. Aber auf Ganelons Rat hatten Marsilies und Beligand heimlich in der Nähe 50000 Streiter aufgestellt und diese zwei Tage und zwei Nächte verborgen gehalten In der Frühe eines Morgens griffen diese nun plötzlich die Franken an. Sie machten zwei Heerhaufen, den einen von 20 000, den anderen von 30 000 Krtegern, und während der größere noch zurückblieb, stürmte der kleinere sogleich auf die Franken vom Rücken her ein. Diese aber wandten sich und kämpften so tapfer, daß nach drei Stunden auch nicht ein einziger von den 20 000 Mauren noch ant Leben war. Aber unterdessen waren auch die andern herangekommen, und die schon ermatteten Franken mußten noch einmal gegen ganz frische Truppen kämpfen. Da erlagen sie alle, vom Größten bis zum Geringsten, einige durch den Speer, andere durch das Schwert, andere durch die Streitaxt und wiederum andere durch Pfeile und Wurfspieße. Manche wurden auch lebendig gefangen und auf grausame Weise getötet. Daraus zogen sich die Mauren zurück. 2. Rolands Heldenmut. Roland aber war noch nicht gefallen, sondern als die Heiden abzogen, kehrte er zurück und forschte, wie es mit den Seinen stände. Da erblickte er einen Mauren, der kampfesmüde sich in den Wald zurückgezogen hatte und dort ausruhte. Sogleich ergriff ihn Roland lebendig und band ihn mit vier starken Stricken an einen Baum. Dann stieg er auf eine Anhöhe, um sich nach den Feinden umzusehen. Da erkannte er nun, daß ihrer noch viele in der Nähe waren. Deshalb stieß er in sein gewaltiges Horn Olifant, um die Franken zu rufen, welche etwa noch leben und sich verloren haben möchten. Weithin dröhnte das Horn durch die Thäler, und ungefähr hundert versammelten sich um ihn, mit denen er wieder in das Thal Ronceoal hinabstieg. Als er nun zu dem Mauren kam, den er vorher gefesselt hatte, band er ihn los, erhob die entblößte Klinge seines Schwertes über sein Haupt

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 73

1893 - Dresden : Ehlermann
73 wieder gewinnen, so ließen wir ihn vor dir sehen." Da nun der Kaiser sprach, und wenn er ihm gleich seinen Vater erschlagen hätte, so solle ihm vergeben sein, nannten sie ihm Heinrich von Kempten. Otto befahl, daß er alsbald herbeigebracht würde; er wollte ihn aber erschrecken und übel empfangen. Als Heinrich von Kempten hereingeführt worden war, geberdete der Kaiser sich zornig und sprach: „Wie getrauet Ihr Euch, mir unter die Augen zu treten? Ihr wißt doch wohl, warum ich Euer Feind bin, der Ihr meinen Bart gerauft und ohne Schermesier geschoren habt, daß er noch ohne Locke steht! Welch hoff artiger Uebermut hat Euch jetzt daher geführt?" — „Gnade, Herr!" sprach der kühne Degen, „ich kam gezwungen hierher; mein Fürst, der hier steht, gebot es bei seinen Hulden. Gott sei mein Zeuge, wie ungern ich diese Fahrt gethan; aber meinen Diensteid mußte ich lösen. Wer mir das übelnimmt, dem lohne ich so, daß er fein letztes Wort gesprochen hat" Da begann Otto zu lächert: „Seid mir tausendmal willkommen, Ihr auserwählter Held! Mein Leben habt Ihr gerettet, das würde ich ohne Eure Hilfe verloren haben, seliger Mann!" So sprang er auf und küßte ihm Augen und Wangen. Ihre Feindschaft war dahin und eine lautere Sühne gemacht. Der hochgeborene Kaiser lieh und gab ihm großen Reichtum und brachte ihn zu Ehren, deren man noch gedenket. 6. Otto der Große und Hermann Billung. Nach F. Bäßler. Aus Jütting und Weber. Das Vaterland I. Es war um das Jahr 940 nach Ehr. G., da hütete nicht weit von Hermannsburg ein vierzehnjähriger Knabe die Herde seines Vaters auf der Weide. Da kam ein prächtiger Zug von gewappneten Rittern daher gezogen, stolz zu Roß. Der Knabe sieht mit Lust die blinkenden Helme und Harnische, die glänzenden Speere und die hohen Reitersleute. Die aber biegen plötzlich von der sich krümmenden Straße ab und kommen querfeldein auf die Stelle zugeritten, wo er das Vieh weidet; und das Feld ist doch keine Straße und gehört doch seinem Vater! Er besinnt sich kurz, geht kühn auf die Reiter zu, stellt sich ihnen in den Weg und ruft ihnen entgegen: „Kehret um, die Straße ist euer, das Feld ist mein!" Ein hoher Mann, auf dessen Stirn ein majestätischer Ernst thront, reitet an der Spitze des Zuges und sieht verwundert den Hirten an, der es wagt, ihm entgegenzutreten. Er hält fein Roß zurück und hat seine Freude an dem mutigen Knaben, der so kühn und furchtlos seinen Blick erroibert und nicht vom Platze weicht. „Wer bist bu Knabe?" — „Ich bin Hermann Billnngs ältester Sohn und heiße auch Hermann, und bies ilt meines Vaters Feld; ihr dürst nicht darüber reiten!" — „Ich will's aber, Knabe," erwiderte der Ritter mit drohendem Ernste, „weiche, oder

7. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 165

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
165 niz, Auerbach rc. ihre eiserne Hand fühlen mußten. Am unmenschlichsten verfuhren sie im Plauen, wo 7—8oo Einwohner ermordet, die Haupt- kirche, das Kloster, das deutsche Haus und an- dre Gebäude erst geplündert, dann verbrannt wurden. Die Vornehmsten der Stadt, Ritter des deutschen Ordens, Dominikanermönche und viel Voigtländische Edelleute hatten sich auf den Ra tschau er, oder das in der Stadt gelegene Schloß, geflüchtet. . Hier sas auch, wie man sagt, ein Hussiten-Offizier, v. Sternberg, gefangen. Desto mehr Reiz für seine Kamera- den, das Schloß zu erobern. Es ward aufgs- fordert mit der heiligen Versicherung, eines freien Abzugs. Die Belagerten traten deshalb in Un- terhandlungen, legten Panzer und Harnisch ab und schickten Deputirte in das Hussitenlager. Ein fahrlässiger oder verrätherifcher Thorwärter aber verriegelte indes nicht fest genug das Burgthor. Die Hussiten, uneingedenk ihrer Zusage, dringen, den Sabel in der Faust, ein und alles, was Odem hat, muß über die Klinge springen, „daß das bludt an dy wandt und balcken sprang, daß man noch heut betagenn ficht." Auch hier, wie über- all, übten sie am meisten Rache gegen die Geist- lichkeit. Die Dominikaner wurden nämlich theils in unreine Gruben geworfen, wo sie lang- sam verderben mußten, theils lebendig begraben. Von Plauen nahmen die Unmenschenj ihren Zug nach Franken und Baiern und kehrten, nach- dem

8. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 235

1910 - Ansbach : Seybold
Kaiser und papft. 255 wie erschrak Liutbirga, als statt ihres Gemahls fränkische Boten tarnen, sie samt ihren Rindern gewaltsam ergriffen und aus der stolzen Herzogsburg fortführten! Die Mutter und ihre beiden Töchter mußten den Schleier nehmen; die beiden Söhne Theodo und Theotbert wurden wie der Vater zu Mönchen ge- ™ schoren. Keines erfuhr mehr etwas vom andern. — Die Avaren überschritten, wie sie versprochen hatten, mit 75 zwei Heeren die fränkische Grenze, wurden aber von den Franken und Bayern zurückgeschlagen. — Bayern wurde nun von Grafen verwaltet, an deren Spitze des Königs Schwager1), der präfeft Gerold stand. 84 Kaiser und p a p ft. Es war wieder Frühling geworden. Die Baume standen schon im Blütenfchmuck. Auf den wiesen schoß das Gras üppig auf. Für die pferde gab es jetzt wieder frisches Futter. Da beschloß Karl mit seinem Heere wieder nach Sachsen zu ziehen. In Paderborn wollte er einen Reichstag halten. Sein Sohn Ludwig begleitete 92 ihn. Die Ruhe war in Sachsen noch nicht hergestellt. Immer noch galt es harte Strafen gegen widerspenstige auszufprechen. Zwar hatte ihn der Papst in Rom um Hilfe angerufen, aber Karl glaubte in Sachsen viel notwendiger zu fein als in Rom. Dort, in Rom, hatte sich folgender Vorfall abgespielt: Am Tage des Hl. Markus (25. April) zog Papst Leo in Pro- 90 Zession zu Pferde vom Lateran nach der Kirche des Hl. Laurentius. Schon hatte sich der feierliche Zug dem Ziele genähert, als plötzlich aus dem Hinterhalt ein bewaffneter Haufe hervorbrach. Erschreckt stob das betende Volk auseinander. Der Papst wurde vom Pferd gerissen, zu Boden geschleudert, mißhandelt und ausgeplündert. Nackt und halbtot blieb er auf der Straße liegen. Auf Befehl der Verschwörer wurde er dann in ein Kloster geschafft. Sein Kämmerer jedoch ließ ihn nachts an einem Seile über die Mauer hinab und der Papst entfloh. Zwei fränkische Königsboten, die mit Truppen herbeigeeilt waren, nahmen ihn auf und übergaben ihn den Gesandten des Frankenkönigs. Diese hatten den Auftrag den Mißhandelten nach Paderborn zu geleiten. Hier hatte Karl auf einer baumlosen Fläche sein Lager auf- 93 geschlagen. Ein Hügel bot eine gute Umschau über den ganzen platz. Ais der König vernahm, daß der Papst im Anzug fei, bestieg er den Thron und sprach: „wohlan ihr Edlen, legt euere Waffen an, wir wollen dem erhabenen Papst entgegenziehen!" Tosender Beifall schallte durchs Lager. Alles bewaffnete sich mit Helm und Harnisch, J) Bruder ron Karls zweiter Gemahlin Hildegard.

9. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 19

1910 - Ansbach : Seybold
Gegen Syagrtus. Idie ein vornehmer Germane des 5. Jahrh, aussah, ergibt sich am besten aus der folgenden Beschreibung, die Sidonius Apollinaris von dem jungen Fürsten Sigismer entwirft: „Er schreitet einher in der Mitte der Seinen, gekleidet in leuchtendes Safrangelb, rotes Gold, milchweiße Seide. Gleich prächtig wie diese erglänzt sein rotes Haar, sein Teint. Des Fürsten und seiner Begleiter Erscheinung flößt auch im Frieden Schrecken ein. Ihr Fuß ist bis zum Knöchel von einem aus Fell gefertigten Stiefel umschlossen. "Knie, Schenkel und Waden sind unbedeckt. Dazu tragen sie ein kurzes, enges, buntfarbiges Kleid, das kaum bis an die offen sichtbare Kniekehle reicht. Der Ärmel umhüllt nur den Anfang des Arms. Darüber liegt ein grüner Kriegsmantel mit Purpurstreifen umrandet. Von der Schulter hängt das Schwert herab; sein übergelegtes roehrgehäng umspannt den Oberleib, den ein knopfbesetztes Pelzwams umschließt. Was ihnen zum Schmuck dient, das benutzen sie zugleich zu kriegerischer Wehr. Die Rechte hält eine Hakertlarize1) und eine Idurfajt2); ein Schild beschattet die linke Seite, der schneeweiß an der Scheibe, dunkelgelb an den Buckeln erstrahlt und so vom Reichtum wie von der Prunkliebe seines Besitzers Zeugnis ablegt." Schultze 238. Lhlogio . . . eroberte das Land bis zur Somme. Aus seinem Stamm, behaupten einige, sei der König Ztterovech entsprossen, dessen Sohn Lhilderich war. Gregor Ii, 9. Ais Childerich im Jahre 48 gestorben war, folgte ihm zu Tournai sein Sohn Chlodwig erst fünfzehnjährig in der Herrschaft. Von einer Mahl zum Könige ist nicht die Rede, nach Erbrecht herrscht er an Stelle seines Vaters. Iunghans 20. Offenbar ist das Gaukönigtum, wie wir es bei den salischen Franken in dieser Zeit finden, aus Fürstenherrschaft hervorgegangen; daher die große Anzahl kleiner Königtümer. Zwischen diesen bestand kein näherer Zusammenhang: von einer Oberhoheit Chlodwigs findet sich keine Spur. Doch erscheint der Stamm der Salier, welchen er beherrscht, als der bedeutendste. 22. Von den ersten Jahren der Herrschaft Chlodwigs ist uns nichts berichtet. Itt an kann sich immerhin diese Zeit wie auch schon die letzten Jahre Lhilderichs als eine Zeit der Ruhe, der Vorbereitung zu den ersten folgenreichen Unternehmungen denken. 25. *) Sie besteht aus einem Va m langen eisernen Schaft und einer 9 cm langen Spitze, die mittelst einer langen Tülle mit jenem verbunden ist; diese Spitze ist vierkantig und mit zwei Widerhaken versehen, die das herausziehen der Waffe aus der Wunde erschweren. 2) Franziska genannt, die eigentliche Nationalwaffe der Franken. Schaft 44 cm lang, Axt —^8 cm lang.

10. H. 3, Teil 1 - S. 14

1911 - Ansbach : Seybold
Historische Grundlagen. Diese Katastrophe, ein Unglück, wie es sich im ganzen Verlauf der bayerischen Geschichte nicht wiederholt, gab mit einem Schlage die Errungenschaften vieler Menschenalter der Vernichtung preis, entschied über den Verlust zweier Marken, . . . hemmte für lange Zeit die Entwicklung der Hauptlande und drängte Bayern für immer aus der bevorzugten Stellung, die es unter den deutschen Stämmen eingenommen hatte. Riezler I, 253—257. Wohl bald nach Liutpolds Tode nahm fein Sohn Arnulf — als Erbe der väterlichen Marken und Grafschaften, Ligengüter und Lehen unbestritten der erste Mann in Bayern — die herzogliche Gewalt, Titel und Wesen an sich, den König dem Namen nach anerkennend. 1, 5^. 23 3m )ahre 9u . . . starb Ludwig das Kind; er war der letzte Sprößling der deutschen Linie der Karolinger, kläglich endete das einst so kraftvolle Geschlecht in einem unreifen, kraftlosen Jüngling. Er hinterließ das Reich, welches seine Ahnen groß und mächtig gemacht hatten, in voller Zersetzung, wehrlos einem furchtbaren Feind gegenüber, die königliche Macht geschwächt und gelähmt durch die aufstrebenden territorialen Gewalten, Pannonien und die Ostmark, jenes für immer, verloren. Mühlbacher 656. Die Ungarn im Kloster St. Gallen. 24 ... Als die Ungarn die Not des Reiches erfahren hatten, fielen sie in das Land der Norischen (der Bayern) wütend ein und verwüsteten es und nachdem sie lange Augsburg (ohne Erfolg) belagert hatten . . ., drangen sie, weil niemand es ihnen wehrte, scharenweise nach Alamannien hinein (Ende April 926). „Der 25 Abt des Klosters von St. Gallen, Engilbert mit Namen, ein Mann voll Vorsicht/'1) zeigte, wie gut er sich gegen das drohende Unglück zu wehren wußte. Er befahl den stärkeren Brüdern die Waffen zu ergreifen und ermutigte das Gesinde; er selbst legte den Panzer an, zog die Kutte und die Stola darüber und gebot den Brüdern das gleiche zu tun. . . . Wurfspieße wurden verfertigt; aus dicken Linnenstoffen wurden Panzer gemacht; Schleudern wurden geflochten; aus starken Brettern und Weidenkörben wurden Schilde hergestellt; Sparren und Knüttel wurden am Feuer vorne gehärtet. Aber zuerst wollten einige von den Brüdern und vom Gesinde . . . nicht entfliehen. Es wurde jedoch ein Ort ausgewählt, der gleich wie von Gott zur Anlage einer Burg sichtbar dargeboten war (die Waldburg bei Bernhardzell) . . . Auf dem schmälsten Berghalse wurden die Bäume herausgeschlagen und durch Verschanzungen ') fjartmemris Leben der wiborada Xxv.
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